Reisebericht: Italien – Rundreise Südtirol

28.07. – 06.08.2019, 7 Tage Busreise Südtirol mit Bozen – Meran – Schloss Trauttmansdorff – Dolomiten Panoramafahrt – Südtiroler Weinstraße mit Weinprobe – Sarntaler Alpen mit Bierprobe


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Wenn man aus Italien nach Deutschland zurück kommt, hat man das Gefühl, als ob man plötzlich alt würde- sagt Friedrich Hebbel.


Enge Täler, klare Bergbäche, schroff abweisende Gipfel, sanft ansteigende Bergwälder, Passstraßen mit ausladenden nicht enden wollenden Kurven und 
Kehren, schmucke Städte, prächtige Kirchen, Blumenpracht aus nah und fern, Weingenuss, dazu Bekanntschaft mit Walther von der Vogelweide, Dante Alighieri, Andreas Hofer, Deodat du Dolomieu und Reinhold Messner- das alles passte in zehn abwechslungsreiche und gleichwohl entspannende und erholsame Tage in Südtirol.
Bei der Anreise, dem Sehnsuchtsland Italien entgegen, zeigte sich das Wetter so wechselhaft wie wir es auch in den zehn Tagen erlebten. Wolken, Nebel, Regenschauer, Sonnenschein- es war von allem etwas dabei.
29.07.19 Bozen, die Hauptstadt der autonomen Region Alto Adige/Südtirol, ist nach Zeiten heftiger Auseinandersetzungen ein Paradebeispiel für Integration und Gleichbehandlung, was die Menschen unterschiedlicher Sprachgruppen angeht. Ein Autonomieabkommen schützt die Interessen der drei Sprachgruppen - Italienisch- Deutsch und Ladinisch.
Beim Bummel über den zentralen Walther-Platz vorbei am Obstmarkt und durch die alten Laubengassen ist der Charme des historischen Stadtkerns von Bozen augenfällig. Nach dem städtischen Trubel geht es am Nachmittag in die grüne Oase der Orchideenwelten in Gargazon. Orchideen in allen nur denkbaren Farben und Größen blühen dort und der Besuch gleich einem Spaziergang durch ein Stückchen Regenwald. (gefahrene Kilometer 51) In luftige Höhen

30.07.19 Die Dolomitenrundfahrt führt uns durch das Eggental zum Karersee, der dem Latemar als Spiegel dient, weiter durch das Fassatal mit seinen alten Häusern und den überbordenden Blumenbalkonen. Mit der Fahrt über das Pordoijoch ( 2239) passieren wir den zeithöchsten Gebirgspaß der Dolomiten und immer wieder bieten sich wunderbare Ausblicke auf die Gipfel. Selbst in höheren Regionen blühen noch Bergblumen und überall sind Rennradfahrer unterwegs, um sich irgendwann mit dem erfolgreichen Fausto Coppi dem Campionissimo", messen zu können. (gefahrene Kilometer 261)
  Sommerfrische in Meran
31.07.19 In Meran und Schloss Trautmannsdorff ist unschwer zu erkennen, dass die mondäne Welt die Stadt an der Passer als Kurort entdeckt hat. Prächtige Villen und großzügige Hotelanlagen prägen das Stadtbild, ebenso wie Läden in den Laubengängen mit exquisiten Auslagen. Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, kurte mit ihren Töchtern zwei Mal in Meran und hatte sich das Schloss Trautmannsdorf als Domizil gewählt. Rund um das Schloss, heute Museum, zieht sich eine abwechslungsreiche einzigartige Gartenanlage den Hang hinauf. Ohne große Mühe durchstreift man schattige Wäldchen, Kräuterareale, die Südtiroler Flora und in der Voliere warten die Aras auf Unterhaltung. Entlang der Beete und ansteigenden Wege laden Bänke und Liegestühle zum verweilen unter den Weinreben oder neben den Rosenbeeten ein. Ein Fest für die Sinne- selbst bei leichtem Regen. (gefahrene Kilometer 76)



Italienischer Wein und italienische Lebensart
01.08.19 Triest oder Trento lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um eine typisch italienische Stadt handelt. Die Stände des Wochenmarkts ziehen sich durch die Gassen, hier wird nicht nur Obst und Gemüse feil geboten, sondern Haushaltswaren, Schuhe, Kleider, Betten oder elektrische Zubehör und mancherlei Altes oder Antikes. Der Dom verbirgt seine gotische Innenausstattung derzeit hinter dicken Gerüsten- es wird restauriert, doch auch die Figuren an seiner Rückseite oder der stolze Neptun auf dem Brunnen können begeistern.
Der Nachmittag gehört der bekannten Weinstraße, die durch viele kleinere und größere Ortschaften führt, den Kalterer See streift und natürlich von den Weinanlagen gesäumt ist. In Reih und Glied stehen die Reben, Traminer, Vernatsch und Laggrein sind die bekannten Südtiroler Ursprungsweise- fünf davon können wir in Eppan bei der Weinkellerei Brigl probieren und dann geht es sehr beschwingt und lustig zurück zum Hotel. ( gefahrene Kilometer 140)
  Herausforderung Passhöhen
02.08.19 Die Sarntaler Alpen umgrenzt von Etschtal, Eisacktal, Passeier und Jaufental, verbergen sich häufig hinter den Wolken, als wir über uns auf 2211 bis zum Penserjoch hinaufschrauben. Dahinter warten das Südtiroler Schmuckstückchen Sterzing mit der Fußgängerzone. Im Rathaus mit seinem kecken Erker zeugt der alte Ratssaal von früherer Pracht, im Hof steht ein eindrucksvoller Midrasstein.
Dann führt der Weg über den Jaufenpaß ( 2094) Richtung Passeiertal. Das ist die Heimat des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer. Zum Museum Passeier gehört das Wirtschaftsgebäudes des Sandhofs, wo Andreas Hofer geboren wurde. Mit einer Schar von Anhängern, quasi im Alleingang, so will es die Legende, hat er Franzosen und Bayern aus seinem Heimatland Tirol vertrieben.Unweit vom Museum wartet im Hotel Martinerhof eine Bierverkostung auf uns- Hopfen und Malz- Gott erhalt's. (gefahrene Kilometer 174)

Brixen und Kloster Neustift



03.08.19 Brixen ist die älteste der Tiroler Städte, doch in den kleinen Gassen ganz lebendig und einladend. Ein prächtiger Dom beherrscht den Hauptplatz, innen ist er üppig barock gestaltet. Das Deckengemälde und mancherlei kleine Anekdote erzählt uns der 90 jährige ehemalige Domkaplan - eine unerwartete und unvergessliche Begegnung. Im Kloster Neustift können wir einen Blick auf uralte Ablassbriefe mit siebzehn verschiedenen Siegeln werfen und die Pracht der Klosterkirche auf uns wirken lassen.
  Gardasee und Monte Baldo
04.08.19.Italiens größter See, der Gardasee, ist nicht nur für uns das Ziel eines Sonntagsausflugs. Auch die Italiener schätzen ihren lago und wollen sonntags hoch hinaus auf den Monte Baldo. Von Malcesine fährt die Seilbahn auf gut 1700 Metern Höhe. Wir starten früh und haben Glück- die Wartezeit ist kurz, die Aussicht grandios und es bleibt auch noch Zeit, dem berühmten Gast Malcesines, der hier inkognito unterwegs war, die Referenz zu erweisen.Gemeint ist natürlich Johann Wolfgang von Goethe. (gefahrene Kilometer 243) Abschied von den Bergen
05.08. 19 Abschied von den Dolomiten nehmen wir am letzten Tag mit einem fakultativen Ausflug auf die Seiser Alm, die größte ihrer Art in Europa. Von Seis bringt uns die Bahn an den Fuß des Schlern und es ist genügend Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang und in der Schwaige eine typische Südtiroler Jause mit Speckknödeln. In Kastelruth wird fleißig an den Vorbereitungen für ein Knödelfest gezimmert, doch von den berühmten Kastelruther Spatzen ist zumindest live nichts zu hören.
im Tierser Tal nehmen wir mit Blick auf dem im Nachmittagslicht leuchtenden Rosengarten Abschied von den Bergen (gefahrene Kilometer 102)
06.08.19 Ohne Probleme kommen wir am nächsten Tag alle wieder gesund und mit einer Fülle an schönen Erinnerungen nach Hause.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

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