Reisebericht: Italien – Wanderreise Südtirol – Vinschgau und Meran

24.06. – 01.07.2012, 8 Tage Busreise mit Wanderungen: Schlanders – Schnalswaalweg – Schloss Juval – Nationalpark Stilfserjoch – Glurns – Goldrain – Algunder Waalweg – Meran – Planeiler Almweg – Sulden – Düsseldorfer Hütte (ca. 67 Wanderkilometer)


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... bei sommerlichen Temperaturen erkundeten wir Meter für Meter der reizvollen Landschaft im Meraner Raum zu Fuß!
Ein Reisebericht von
Nicole Hickmann

Reisebericht

Wir schreiben Sonntag Morgen, den 24.06.2012. Um 06.00 Uhr begann unsere gemeinsame Fahrt ab Dresden bis in das ca. 770 km entfernte Meran. In Münchberg war unsere 12'köpfige Wandergruppe nun vollzählig. Nach langen, fast 12 Stunden Anreise und einigen Staus später erreichten wir unser erklärtes Ziel, das . Herzlich wurden wir in Empfang genommen, bezogen rasch unsere Zimmer ehe wir an diesem Abend erstmals in den Genuss der köstlichen Südtiroler Küche gelangten. Müde und in Erwartung der kommenden Wandertage endete dieser doch auch anstrengende Tag der Anreise zeitig.
 
Zeitig läuteten auch die Kirchenglocken der angrenzenden Pfarrkirche, sodass der Wecker an den nächsten Tagen nicht zum Einsatz kam. Gut gestärkt beim reichhaltigen Frühstücksbuffett begrüßten wir im Anschluss bei strahlendem Sonnenschein und angenehm, warmen Temperaturen unseren Wanderführer Toni der folgenden Wanderwoche. Ein Südtiroler-Urgestein, Wanderer und Bergsteiger aus Leidenschaft und immer einen kessen Spruch auf den Lippen. Von Beginn an war das Eis gebrochen und so konnten unsere Wandererlebnisse beginnen.
 

Am Montag, den 25.06.2012 wählten wir als Einstiegswanderung den . Herbert, unser aktiver Buschauffeur des Eberhardt-Partnerunternehmens Kretschmer chauffierte uns nach Töll, dem Einstieg unserer heutigen Tageswanderung. Hier spazierten wir immer dem Wasser, dem Waal folgend, durch Apfelplantagen und Weinberge bis Lana. Natürlich blieb ausreichend Zeit für den Blick nach Meran, die ein oder andere ausgiebige Rast (ich erinnere dabei an die leckeren Marillenknödel) und natürlich für Erklärungen links und rechts des Wegesrandes. Eifrig stellte Toni sein Wissen über Land & Leute, die Südtiroler Bergwelt etc. schon heute unter Beweis. In Lana angekommen, wagten wir wie angekündigt einen Blick in die Gaulschlucht doch ein schlechter Weg und rutschige Steine sprengten unsere Pläne und zwangen uns zum Umkehren. So hängten wir auf Wunsch der Gruppe noch einige Wanderkilometer an und wanderten den Brandiserwaalweg bis zum erklärten Endziel Niederlana. Hier angekommen wagten wir noch einen Blick in die schlichte Dorfkirche, die jedoch weltberühmt ist dank Ihres Schnatterpeckflügelaltars. Ein geselliger erster Wandertag neigte sich dem Ende und so kehrten wir am Nachmittag in unser Hotel zurück.
 
 

Die sommerlich-heißen Temperaturen zwangen uns, das geplante Programm in seiner Abfolge der Tage zu tauschen. So wagten wir uns bereits am zweiten Wandertag Dienstag, den 26.06.2012 an unsere Königsetappe - der . In Dorf Tirol, "die Wiege Südtirols" begann unsere Wanderung. Die ersten Höhenmeter bewältigten wir spielend leicht mittels der Seilbahn nach Hochmuth. Dem Friedrich-Felsen-Weg folgend hieß unser erstes Tagesziel Leiteralm. Auf schmalem Steig wanderten wir im Gänsemarsch. Befürchteten wir tags zuvor noch die starke Sonneneinstrahlung an diesem exponierten Weg, so wurden wir eines besseren belehrt. Immerhin kamen so auch unsere mitgebrachten Regenjacken zum Einsatz, doch die erste "Husche" war schnell vorüber, wir waren frisch gestärkt und so wanderten wir weiter, nun schon wieder absteigend Richtung Vellau über Stock und Stein durch Wälder und über Almwiesen. Nach dem langen Abstieg hatten wir uns redlich ein durstlöschendes Bier verdient. Ob Speck- oder Spinatknödel, Wiener Schnitzel oder doch ein Eis ... Ein jeder kam auf seine Kosten. Die lezten Reserven mobilisiert setzten wir zum Endspurt an, der sich doch noch ein ganzes Stück zog bis wir schließlich Dorf Tirol nebst Schloss und die Falknerpromenade erreichten. Freudig wurden wir von Herbert in Empfang genommen und sicher zurück zum Hotel chauffiert.
 

Nach dem doch anstrengenden gestrigen Tag, hatten wir uns am 3. Wandertag eine leichte Tour verdient. Der wurde zur Entspannung ausgewählt doch am morgen quälte uns die Sonne, trotz teils schattenspendener Waldabschnitte. Das 40 km lange Tal verläuft parallel zum nördlich gelegenen Vinschgau und verdankt seinen Bekanntheitsgrad den drei Ultner Urlärchen, die auf ungefähr 800 Jahre geschätzt werden. Die Rundwanderung begannen wir in St. Nickolaus einer Gemeinde des Ultentals, stiegen kurze aber anstrengende 200 Höhenmeter auf bis wir schließlich im leichten auf und ab mit nicht nennenswerten Höhenunterschieden dem Ultener Höfeweg bis nach St. Gertraud folgten. Vorbei an alten Gehöften und Bauernhöfen kamen wir an diesem Mittwoch, den 27.06.2012 in den Genuss das Südtiroler Bauernleben noch wahrhaftig zu spüren. Natürlich kehrten wir auch an diesem Tag ein: Schließlich gönnten wir uns die schmackhaft angepriesenen Brennesselknödel, doch das erhoffte Geschmackserlebnis blieb aus. Gemeinsam bestaunten wir noch die ca. 800'jährigen Urlärchen ehe wir auf bequemen Wanderweg, nun auf der Schattenseite des Tals, zum Ausgangspunkt zurück kehrten. Am frühen Nachmittag zurück im Hotel, nutzen wir die Zeit um am Pool zu entspannen bzw. uns zu erfrischen oder spazierten die knapp 15 Minuten ins Stadtzentrum von Meran.
 

Es war Tag 5 der Wanderwoche, wir feierten Bergfest am Ende unsere Tageswanderung im am 28.06.2012. Südöstlich von Meran, ca. 10 km entfernt und auf einer Höhe von 1.200 m erstreckt sich das Gebiet rund um den Tschöggelberg. Vor Beginn unserer geplanten Wanderung legten wir einen kurzen Zwischenstopp in St. Kathrein ein, betrachteten die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche und statteten einem Haflinger-Pferdebetrieb einen Besuch ab. Am Gasthof Alpenrose angekommen, stiegen wir aus, schnürten die Wanderschuhe um die Vorstellung im Knottnkino auf dem Rotstein-Kogel nicht zu verpassen. "Diesen Film gibt es nur einmal und man kann ihn auch nur in einem Kino ansehen. Der Film passt sich der Jahreszeit an und bringt Sie so in die richtige Stimmung. Außerdem ist das Drehbuch einzig und allein von der Natur geschaffen." Die einzigartige Bergwelt, der Panoramablick über das gesamte Burggrafenamt bis nach Meran und weit ins Vinschgau hinein war definitiv seinen Besuch wert. Im Anschluss stiegen wir zur Leadneralm hinauf, wo bereits ein köstlicher Kaiserschmarn auf uns wartete ehe wir bis zum Gasthof Grüner Baum in Vöran wanderten. Per Bus fuhren wir die Panoramastrecke von Vöran via Terlan ins Etschtal, entlang bis nach Meran.
 

Es war Freitag in Meran, der 29.06.2012, Markttag. Am Praderplatz unweit des Andreas Hofer Denkmals gegenüber des Meraner Bahnhofs findet jeden Freitag der bunte Markt statt. Ob frisches Obst oder Gemüse, Brot, Gewürze, Lederwaren, Schuhe, Kleidung, Pflanzen - alles was das Herz begehrt. Ein gelungener Auftakt des letzten gemeinsamen Wandertages, an dem die Stadt Meran mit seinem blumengeschmückten und die Innenstadt im Vordergrund standen. Am Stift Marienbrunn begannen wir unseren ausgiebigen Stadtspaziergang hinauf zum Eingang des Tappeinerweges. Franz Tappeiner, ein Meraner Kurarzt und leidenschaftlicher Botaniker, legte eins den Weg an, welcher am Pulverturm endet. Folgte man anschließend der Passer über den Sissi-Weg so erreicht man die schöne Innenstadt Merans mit seinen einladenden Laubengängen. So folgten auch wir der Streckenführung, nahmen uns jedoch ausreichend Zeit für den Blick über Meran und die mediterrane Pflanzenwelt. Am Ufer der Passer probierten wir Südtiroler Süßigkeiten wie Krapfen und Zimtsterne bevor wir Schatten im Biergarten der ortsansässigen Brauerei Forst suchten. Bei einem "kühlen Blonden" und einer Kleinigkeit gegen den aufkommenden Hunger verweilten wir in geselliger Runde. Im Anschluss führte uns Toni zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Kappelle St. Barbara, die Laubengänge, die Landesfürstliche Burg, das Kurmittelhaus, die Passer und schließlich die Thermenanlage (außen). Nun hieß es jedoch Abschied nehmen von unserem liebgewonnenen Wanderführer Toni. Herzlich verabschiedeten wir uns von ihm und wünschtem ihm alles Gute aber vor allem Gesundheit.
 

Der 7. Tag stand ganz im Zeichen individueller Erkundungen dank der zentralen Lage des Hotels. Doch der Großteil der Gruppe fasste ein Ziel fest ins Visier, . Die Botanische Gartenanlage, die einzigartige, florale Erlebniswelt war und ist definitiv ihren Besuch wert. Kaiserin Elisabeth von Österreich, allen bekannt als Kaiserin Sissi, verhalf der einst wechselvollen Geschichte des Schloßes zu Ruhm. Um als eine der Ersten die Gärten zu betreten, verließen wir zeitiger als die Tage zuvor unser Hotel um 30 Minuten später am Eingang zu stehen. Mindestens 3 Stunden sollte man für die Anlage einplanen. Gesagt, getan! Erst am frühen Nachmittag, nachdem all die Blütenpracht und Pflanzenwelt gründlichst unter die Lupe genommen wurde, wählte ein Teil der Gruppe noch den Rückweg über den Sissi-Weg ins Zentrum von Meran. Bei knapp 38 Grad und einem Eisbecher ließen wir es uns auch am letzten Tag wieder richtig gut gehen. Das abschließende Fussbad im erfrischend, kalten Wasser der Passer war eine Wohltat für unsere Füße.
 
Bei Südtiroler Speck und Rotwein ließen wir die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren und traten am Sonntag den Heimweg an. Natürlich erwartete uns wiedereinmal Stau um München und eine Überraschung hielt der Tag auch noch für uns bereit. Die übersichtliche Wandergruppe bekam Zuwachs, da die Klimaanlage des Busses des Eberhardt-Tirolpendels ausfiel. Da man sich untereinander hilft, nahmen wir die "Gestrandeten" mit auf und schließlich bis Zwickau zurück.
 
Erlebnisreich war jedoch nicht nur der Heimreisetag, sondern die gesamte Woche mit jedem einzelnen Tag, mit jeder einzelnen Wanderung. Gern denke ich, Eure Reisebegleitung Nicole zurück an eine Woche Gruppen-Wanderreise Meran.
 
An dieser Stelle Euch ein herzliches Dankeschön, bleibt gesund und bis bald!
Eure Nicole

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