Reisebericht: Italien – Wandern in Südtirol

06.09. – 13.09.2009, 8 Tage Wanderreise Brixen – St. Christina – Gamsbluthütte – Valsertal – Obereggen – Gasseralm – Villnößtal – Geisleralm – Hochpustertal


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In aller Frühe machte ich mich auf den Weg zum Flughafen Dresden und traf dort auf unsere Reiseleiterin Frau Angelika Werner. Kurze Zeit später traf auch unser Bus ein und ich machte mich mit unserem Busfahrer für die nächste Woche, Herrn Lutz Hesse, bekannt. Er wies mich in den Bus und den Bordservice ein, während bereits die ersten Gäste eintrafen.
Ein Reisebericht von
Bertram Fischer

Reisebericht

Vollkommen unerwartet erfuhr ich auf der Arbeit, dass ich für die nächste Wanderreise nach Südtirol eingeplant war. Ich freute mich riesig und war absolut aufgeregt, als es am 06.09 dann endlich los gehen sollte. Meine erste Reisebegleitung!


In aller Frühe machte ich mich auf den Weg zum Flughafen Dresden und traf dort auf unsere Reiseleiterin Frau Angelika Werner. Kurze Zeit später traf auch unser Reisebus ein und ich machte mich mit unserem Busfahrer für die nächste Woche, Herr Lutz Hesse bekannt. Er wies mich in den Bus und den Bordservice ein, während bereits die ersten Gäste eintrafen. Wir stellten uns freundlich vor und allen merkte man die Freude über diese, uns erwartende, spannende Reise an. Wir warteten bis alle Transfers eingetroffen waren und starteten anschließend kurz nach 06:00 auf die Autobahn in Richtung Chemnitz. Die Fahrt, war wie bei jeder Reise, der weniger aufregende Teil. Aber ganz unterhaltsam durch unsere Reiseleiterin gestaltet und klasse von unserem Busfahrer gemeistert, erreichten wir von Stau vollkommen unbehelligt unser Ziel, Freienfeld bei Sterzing. Wir waren also in Südtirol und sofort von der beeindruckenden Bergwelt begeistert, welche uns umgab! Auch der herzliche Empfang im familiär geführten 3-Sterne-Hotel „Wieser“ wird mir ewig in guter Erinnerung verbleiben. Beim reichhaltigen Abendessen waren auch unsere zukünftigen zwei Wanderführer anwesend und stellten sich den Gästen vor. Nach dem Essen besprachen wir noch das Programm der Reise und stimmten uns zeitlich ab. Nach dem leckeren Frühstück, mit Erzeugnissen aus dem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Wieser, bestiegen wir den Bus. Heute sollte unsere erste Wanderung stattfinden und wir fuhren nach Meransen. Gemütlich starteten wir alle gemeinsam zu einer Einführungswanderung ins Altfaßtal. Nette Gespräche mit unseren Gästen und die bezaubernde Natur machten schon die erste Wanderung für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer noch heute etwas mehr laufen wollte, stieg anschließend mit mir und den Wanderführern zum Seefeldsee auf. Anstrengende zusätzliche 400 Höhenmeter wurden jedoch mit einem wunderbaren, idyllischen See mitten auf den Gipfeln belohnt. Hier war ein Ort zum Verweilen! Auf dem Rückweg wurden unsere Beine dann etwas schwer, aber wir waren glücklich über die geschafften 16km am heutigen Tag. Wir entspannten uns im Bus und freuten uns schon über das uns erwartende 4-Gang-Menü im Hotel. Das Essen war erstklassig und der folgende Diavortrag unseres Wanderführers Siegfried brachte uns die landschaftliche Schönheit Südtirols näher. Zufrieden sanken wir alle ins Bett und freuten uns auf die nächsten Tage. Heute fuhren wir zur Villanderer Alm und stiegen dort in Kleinbusse um, um bis nach ganz „oben“ gelangen zu können. Wir teilten uns in zwei Gruppen, die „Genusswanderer“ und in die „Sportwanderer“. Ich war natürlich in der zweiten Gruppe dabei ! Über die Totenkapelle und den Totensee stiegen wir zum Rittner Bildstöckl auf. Die 17 km waren ziemlich anstrengend aber wir wurden mit wunderbaren Aussichten belohnt. Anschließend trafen wir wieder auf die andere Gruppe und kehrten ein, bevor es wieder zum Hotel ging. Und schon am ersten Tag bekam ich einen Sonnenbrand…
Das reichhaltige Abendessen bot uns die notwendige Stärkung für die nächsten Tage. Das Ridnauntal erwartete uns heute und so starteten wir gut geruht und vom Frühstück gestärkt am frühen Morgen. Der Aufstieg zum Mareiter Stein kostete einige Mühe, aber oben angekommen, sahen wir - es hatte sich gelohnt. Wir hatten es tatsächlich bis nach ganz oben geschafft! Mit einer beeindruckenden Aussicht um uns herum machten wir Rast. Anschließend stiegen wir wieder ab und waren froh im Hotel noch etwas Ruhe genießen zu dürfen. Langsam bemerkte ich meinen ersten Muskelkater. Aber es tat gut, dann es wurde einem klar, dass man etwas geschafft hatte und das machte uns stolz. Es sollte noch ein wilder Abend werden... Nach dem Abendessen erfreute uns die Alleinunterhalterin Maria mit Musik und amüsanten Dialogen. Was haben wir gelacht. Am nächsten morgen fiel das Aufstehen etwas schwerer wie gewöhnlichJ. Wir fuhren zur Seisser Alm und starteten unsere heutige Panoramo-Wanderung. Über die Friedrich-August-Hütte ging es zur Plattkofelhütte mit anschließendem Mittagessen. Ich hätte nicht gedacht, dass man die landschaftliche Schönheit Südtirols noch steigern könnte, aber die Seisser Alm tat es. in der Tat. Wir wanderten weiter und bestiegen anschließend einen öffentlichen Bus und fuhren wenige Minute zum Gasthof Ritsch. Unser nächtses Ziel war die Seilbahn, mit welcher wir wieder ins Tal abstiegen. Eine wunderbare Anekdote erlebten wir in unserer Gondel. Zufällig bestieg ein örtlicher Musiker unsere Gondel und wir überredeten ihn uns etwas auf seinerm Akkordeon vorzuspielen. Aus voller Kehle sangen wir das Südtirollied mit, aber auch andere „Klassiker“, wie den "Holzmichl". Der Spaß kam nicht zu kurz und selbst auf der Rückfahrt zum Hotel haben wir noch gelacht. Heute hatte Lutz seinen Ruhetag und wir fuhren mit dem öffentlichen Bus nach Sterzing. Siegfried führte uns durch seine Heimatstadt und erzählte uns allerhand spannende geschichtliche Hintergründe. Nicht nur über Sterzing sondern auch über das Südtiroler Selbstverständnis allgemein. Eine überaus interessante Stadtführung. Die Freizeit in Sterzing verbrachten wir unterschiedlich und bestiegen anschließend wieder den Bus, der uns zur Gilfenklamm brachte. Wir durchwanderten die beeindruckende Schlucht und machten zahlreiche Fotos des atemberaubenden Sturzbaches, der sich teilweise mehrere Meter, mit großem Getöse, in die Tiefe ergoss. Das kristallklare Bergwasser ließ uns staunen. Den Nachmittag genossen wir bei Kaffee und Kuchen im Hotel. Ein kurzer Spaziergang zur örtlichen Holzschnitzerei versüßte uns das Warten auf den Abend. Denn heute war der sehnlichst erwartete Grillabend. Darauf freute ich mich ganz besonders. Wir ließen uns das deftige Mal schmecken und dankten anschließend alle dem Koch. Das Essen in Südtirol war einfach spitze. Der vorletzte Tag stand an und wir führten aufgrund des schlechten Wetters eine Ersatzwanderung durch. Nachdem wir in Sterzing angekommen waren bestiegen wir die Seilbahn zum Roßkopf und wanderten anschließend zum Telfer Weißen. Leider spielte das Wetter heute nicht so mit wie gewünscht, aber wir ließen uns die Stimmung nicht vermiesen. Nach dem Einkehren auf der Alm stießen wir zufällig auf eine Hochzeitsgesellschaft und schauten dem bunten Treiben zu. Mitten auf dem Gipfel war dies eine wahrhaftig feierliche Kulisse. Mit der Seilbahn stiegen wir wieder ab und fuhren zurück zum Hotel. Ein wahrhaftig majestätischer Abschluß erwartete uns. Ein erstklassiges Abschiedsessen ließ unsere Gaumen höher schlagen. Und nach der Übergabe der Wanderdiplome und lustigem Beisammensein gingen wir zu Bett. Morgen sollte es wieder Richtung Heimat gehen, wie schnell die Zeit doch hier vergangen war! Nach dem letzten Frühstück und anschließendem Kofferladen verabschiedeten wir uns von diesem wunderbaren Stückchen Erde. Die Heimfahrt verlief reibungslos, aber dennoch waren wir alle etwas melancholisch, denn es war Zeit Lebewohl zu sagen.
Und dennoch werden mir die wunderbaren Erinnerungen an Südtirol und die lieben Reisegäste bleiben. Es war einfach wunderbar! Meine nächste Wanderreise „Rund um Meran“, ist bereits geplant. Und ich freue mich darauf... wie verrückt!

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