Reisebericht: Italien – Wandern in Südtirol

02.07. – 09.07.2016, 8 Tage Wanderreise Brixen – St. Christina – Gamsbluthütte – Valsertal – Obereggen – Gasseralm – Villnößtal – Geisleralm – Hochpustertal


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Die Südtiroler Bergwelt hautnah erleben.
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

02.07.2016 Anreise

Mit dem Pendelbus reisten wir bis zum Brenner und dann weiter nach Sterzing zu unserem Hotel. Dort lernte sich die Wandergruppe bei einem Obstler auf der Terrasse kennen. Nach dem Abendessen kam das runde Leder ins Spiel und wir drückten "unserer" Mannschaft die Daumen.

03.07.2016 Jaufenpass

Wegen dem Fund und der Entschärfung von Fliegerbomben - in Richtung Bozen - gab es zahlreiche Straßensperrungen und Evakuierungen, sodass wir unsere erste Wanderung tauschen mußten. Wir entschlossen uns für die Tour "Jaufenpass" als Einstiegstour. Durch den Frühnebel fuhren wir hinauf zum Jaufen und erklommen über zuerst gute Wege die Flecknerspitze in 2.331 Meter Höhe. Ein Eintrag ins Gipfelbuch mußte sein. Es war immer noch recht frisch und windig, deshalb machten wir uns nach einer kurzen Pause zum Abstieg bereit. Über Geröllsteige und blühende Almrosen -Wiesen erreichten wir die Wasserfalleralm und kehrten ein. Die Rast genossen wir im Sonnenschein und tankten Kräfte für den Rückweg. Noch einmal ein Stück bergan und nach kurzer Wartezeit wurden wir von Ivan abgeholt ,der uns ins Hotel brachte. Der erste Wandertag brachte uns fantastische Ausblicke aber auch schwere Beine. Die streckten wir beim leckeren Abendessen unterm Tisch einfach aus.

04.07.2016 Plose / Brixen

Entlang der Eisack fuhren wir Richtung Brixen. Weiter ging es, an dem Zusammenfluß von Rienz und Eisack vorbei, zur Bergstation der Plose. Dort war Bus - Endstation für uns und der Rucksack wurde gesattelt. Gemühtlich stiegen wir zur Rossalm auf 2180 Metern Höhe an und genossen ein kurzes Päuschen. Über weite Almwiesen erreichten wir die Gabler Alm in 2336 Metern Höhe. An der Hütte verspeisten wir unsere mitgebrachten Brote im völligen Einklang mit der Natur. Dort konnten wir sogar Murmeltiere beobachten. Bei dieser milden Witterung dufteten die Bergwiesen besonders gut und unser Abstieg zur Skihütte auf 1900 Metern Höhe ging recht flott voran. Der Bus brachte uns zurück nach Brixen und Toni hatte uns viel über den ehemaligen Fürtbischhofssitz zu erzählen. Bei einem Eis, am Marktplatz vor dem Dom, ließen wir diesen schönen Tag ausklingen.

05.07.2016 Gadertal / Villnösstal

Über das Wipptal, das Pustertal, den Kniepass und das ladinisches Gadertal erreichten wir das Würzjoch in 2006 Metern Höhe. Hier trennte sich unsere Gruppe. Für die Gipfelstürmer war es der Einstieg in die Peitlerscharte, die bis zum Kreuzkofeljoch führte. Bevor es nach Zans ins Villnösstal hinunter ging, wurde bei einer Mittagspause auf der Gampenalm Kraft getankt. Dort konnte der Blick noch einmal ganz in Ruhe die Schönheit des Patscherkofel Massivs einfangen. Die "leichten Wanderer" fuhren schon mal nach Zans vorraus. Dort entschieden wir uns für den Naturlehrpfad und konnten uns über die einheimische Flora und Fauna informieren. An einem Model der Berge waren die Routen der Bergsteiger (z.B.Reinhold Messner) gekennzeichnet. In der Zanser Alm Hütte, in mitten einer herrlichen Bergwiese stehend, ließen auch wir uns eine Erfrischung schmecken. Am Nachmittag trafen beide Gruppen wieder zusammen und wir fuhren vorbei am Kloster Säben, zurück ins Hotel. Frau Sonne meinte es heute besonders gut mit uns und der angekündigte Regen kam erst am Abend.

06.07.2016 Rosskopf / Dolomieu Weg

Nach kurzer Busfahrt erreichten wir die Talstation des Sterzinger Hausberges, den Rosskopf. Zuerst fuhren wir mit der Gondelbahn hinauf und stiegen in den Sessellift um, der uns auf 2100 Metern Höhe brachte. Ein toller Rundblick eröffnete sich uns und wir wanderten den Dolomieu Weg bis zur Baron Kaser Hütte. Wir tranken "echte" Buttermilch - himmlich! Etwas schwieriger war dann der Abstieg durch den Wald und über Geröllwege. An der Ladurner Hütte war die Anstengung aber vergessen. Keiner der Gäste wollte mit der Seilbahn ins Tal fahren. Der eine Teil stieg über den Waldweg hinab und der Rest machte sich über die Rodelstrecke zum Parkplatz auf. Der Nachmittag war noch jung, einige Wanderfreunde blieben in der Stadt und gingen bummeln.

07.07.2016 Sonnenaufgang / Sterzing / Gilfenklamm

Die Nacht war recht kurz, um 04.00 Uhr morgens war Aufbruch zur Sonnenaufgangswanderung zum Zinseler. Langsam färbte das Morgenrot im Osten den Himmel und tauchte die Bergspitzen im Westen in zartes Rose. Gemächlich erreichten wir das Gipfelkreuz des Zinselers und pünktlich stieg die Sonne auf. Innerhalb von Sekunden war das Schauspiel vorbei. Frau Sonne hatte so eine Intensität, daß wir nicht mehr genau hinein schauen konnten- wir waren Wort wörtlich "geblendet". Nach einem "Berg heil" begaben wir uns wieder Richtung Penser Joch und wurden ein gutes Stück von einer Ziegenherde begleitet. Bei voll aufgegangener Sonne erreichten wir unser Hotel, wo das Frühstück schon auf uns wartete. Eine Tasse Kaffee war genau jetzt das Richtige. Schnell hinauf in die Zimmer und stadfein gemacht, ging es zum Stadtrundgang nach Sterzing. Hier hatte uns Toni wieder allerhand zu berichten. Er zeigte uns sogar den altehrwürdigen Ballsaal, im Rathaus, von innen. Nun hatten wir Freizeit und steiften, jeder nach Lust und Laune, durch die alte Fuggerstadt. Am Nachmittag trafen wir uns wieder zur Besichtigung der Pfarrkirche, mit dem berühmten Mulscher Altar. Von hier aus ging es wieder ins "Grüne". Eine kleine Wanderung, in der tosenden Gilfenschlucht, stand auf dem Programm. Die feuchte Luft und die schattigen Stege brachten etwas Erfrischung für uns. Der Tag war schon recht lang, aber die Wirtsleute verwöhnten uns noch mit einer süßen Vesper auf der Terrasse. Ein Blick auf die umliegenden Berge und den am Morgen erklommenen Zinsler ließen uns lange verharren, so richtig wollte niemand aufstehen. Einfach ein toller Abschluß des Tages.

08.07.2016 Dolomitenkulisse

Von Klausen übers Grödental, nach Wolkenstein zum Grödnerjoch auf 2137 Meter Höhe führte uns die heutige Bustour, bevor wir uns zur Wanderung aufmachten. Toni hatte wieder eine leichtere Variante im Angebot, die auch genutzt wurde. Die Bergsteiger erklommen das Crespeinajoch in 2528 Metern Höhe. Der Abstieg erfogte über eine mondähnliche Landschaft der Hochfläche des Puez. Die "genussvolle Wanderung in märchenhafter Dolomitenkulisse vom Grödnertal ins Gadertal" führte uns immer entlang der Route 8. Zum Schluß trafen wir uns alle an der Edelweißhütte auf 1890 Metern Höhe zum Durtlöschen. Gemeinsam stiegen wir ins Tal und wurden vom Bus in Kolfuschg abgeholt. Eine traumhafte Wanderung zum Abschluß - war unsere Wanderwoche wirklich schon rum? Ja, leider hieß es Koffer packen!!!

09.07.2016 Heimreise

Ein letztes gemeinsames Frühstück und dann folgte die herzliche Verabschiedung unserer Autopiloten. Wir Busfahrer wurden erst später vom Pendelbus- Gardasee abgeholt. Die Zeit nutzten wir noch für kleine Spaziergänge und Besorgungen.
Es war eine sehr schöne Wanderwoche mit Euch, bleibt gesund u. vielleicht "kraxeln" wir mal wieder zusammen.
Viele Grüße von Kerstin

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht