Reisebericht: Italien – Wandern in Südtirol

01.07. – 08.07.2017, 8 Tage Wanderreise Brixen – St. Christina – Gamsbluthütte – Valsertal – Obereggen – Gasseralm – Villnößtal – Geisleralm – Hochpustertal


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8 Tage Wanderreise durch die faszinierende Landschaft und Bergwelt Südtirols: gastfreundliche Menschen, gutes Essen, und ein tolles Klima. Eine traumhafte Wanderreise mit über 85 Wanderkilometer durch die Dolomiten. Unterwegs mit Benjamin Rodriguez
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1.Tag: 01.07.2017: Anreise nach Südtirol

Heute ist es endlich soweit und die Wanderreise kann los gehen in Richtung Südtirol. Um 4 Uhr früh fuhren wir mit dem Eberhardt Travel Pendelbus nach Italien am Flughafen Dresden ab. Später kamen noch einige weitere Zustiege an der Autobahn in Nossen, Chemnitz, Vogtland und am Autohof Münchberg-Nord. Unsere Wandergruppe ist nun komplett. Insgesamt 13 liebe Gäste und Wanderfreunde. Danach ging es direkt weiter nach Südtirol. Fast ohne Stau und ohne andere Schwierigkeiten überquerten wir die Inntalautobahn, die Europabrücke und später den Brennerpass, die österreichische und italienische Grenze. Aber vor dem Brenner hatte Eberhardt Travel eine Überraschung für uns. Wir wurden zum Mittagsessen beim Wipptaler Hof eingeladen. Nicht weit vom Brenner verlassen wir schon die Brenner-Autobahn und erreichten gleich früh am Nachmittag unser 3-Sterne-Familien Hotel Wieser, in Freienfeld bei Sterzing. Wir bezogen unsere Zimmer und kurz vor dem Abendessen begrüßten uns herzlich offiziell unser Wanderführer Siegfried sowie auch die Hoteliersfamilie Wieser, Joachim und Heide, die uns ein Bergschnapserl als Begrüßungscocktail vorbereiteten. Unser Wanderführer Siegfried besprach mit uns die tollen Wanderprogramme für die bevorstehenden Tage. Wir begrüßten uns alle. Er wird mit uns die Berge erklimmen und dabei uns seine Heimat die ganze Wanderwoche zeigen. Die Gastgeber Heidi und Joachim Wieser und seine Familie werden uns sehr gut die ganze Woche im Hotel betreuen. Heute verkosteten wir schon das erste leckere Abendessen. Wir werden uns einfach von den kulinarischen Künsten der Küche die ganze Woche richtig verwöhnen lassen. Jeden Tag gab es immer Salatbuffet und ein leckeres 3-Gänge-Menü. Langsam gingen wir ins Bett, heute sehr müde von der Reise, aber voller Freude auf die nächsten Wandertage, die auf uns zukommen.

2.Tag: 02.07.2017: Erlebniswanderung auf der Plose, den Hausberg von Brixen

Letzte Woche hatte es hier nur fast immer geregnet aber wir haben Glück mit dem Wetter und so wird die Woche bleiben;) Um 7 Uhr werden uns täglich die Glocken von der Kirche aufwecken, um uns zu sagen, dass ein neuer Tag beginnt;) Zu unserem ausgiebigen und reichhaltigen Frühstück im Hotel brachten viele von uns unsere Dosen, um dort unsere Lunchpakete für die Wanderung selbst zurecht zu machen und mitzunehmen. Das ist sehr angenehm. Es fehlt an nichts. Um 9 Uhr machten wir los und auf der Busfahrt informierte uns jeden Tag unser einheimischer Wanderführer Siegfried über Land und Leute. Dank diesen interessanten Informationen verging täglich die Fahrt ganz gemütlich. Nach ca. 12 km erreichten wir unseren heutigen Ausgangspunkt Kreuztal, das schon auf 2.050 Meter Meereshöhe liegt. Unser erste Wandertag führte,uns auf die Plose, den Hausberg hoch oberhalb der alten Bischofsstadt Brixen, die wir am Nachmittag als Überraschung besichtigen werden. Wir müssten mit dem Seilbahn hoch fahren da der Bus könnte dieses Jahr nicht bis nach oben fahren. Nach einer kurzen Toilettenpause hier oben in Kreuztal starteten wir ca. 10.45 Uhr unsere heutigen Wanderung. Wir wanderten durch den Erlebnispark "Woodywalk" auf dem Dolomiten Panoramaweg. Wir laufen in gemütlicher Wanderung eine Stunde bis um 11.40 Uhr und erreichten die Rossalm. Hier bei der Skihütte legten wir eine erste Pause ein für Kaffe, Bier oder einfach nur Toilette. Einige von uns verkosteten schon heute hier frische Buttermilch aus eigener Herstellung.
Die Wanderung ging weiter auf dem Panoramaweg bis zur Hinteren Gableralm (2.336 Meter), wo wir unsere Mittagspause machten, begleitet von den fantastischen Ausblicken auf den Peitlerkofles und ins Eisacktal. Die Hüte hier war leider nicht mehr bewirtschaftet, aber wir holten unsere mitgebrachten Lunchpakete raus und saßen auf verschiedene Holzbänke. Während der gesamten Reise erklärte uns Siegfried immer viel über die heimische Flora und Fauna. Langsam wurden uns die Blumen und Pflanzen am Wegesrand bekannt. Aber nicht nur Siegfried. Auch Andreas kannte sich sehr sehr gut aus und freute sich immer seine Lieblingsblumen an der freie Natur zu entdecken.
Von der Gableralm ging es weiter auf dem Panoramaweg, dann der beeindruckende Abstieg über sanfte und saftige Bergwiesen mit einem herrlichen Blick auf die Aferer Geisler Spitzen und mit Blick zu den Nordabstürzen des Peitlerskofles und der Tiefblick hinunter ins Eisacktal. Am Nachmittag erreichten wir auf unserer Runde die "Schatzeralm", wo wir auf der Terrasse vor dem Hintergrund der Aferer Geisler Spitzen einen Kaffee tranken. Um ca. 15 Uhr kamen wir an der Skihütte (1.900 Meter) an, wo Busfahrer Christoph auf uns wartete und uns wieder in Empfang nahm. Die erste Wanderung heute war einfach majestätisch und wurde von allen bequem geschafft. Die Strecke ist im Reiseablauf der Gäste als einfach bis moderat bezeichnet und so war es auch. 15,2 Kilometer - 4,5 Stunden - 21.712 Schritte- 280 Meter Aufstieg und 430 Meter Abstieg. Herrlich!
Als Überrrsachung da es nicht im Programm stand, fuhren wir auf dem Rückweg zum malerische Dorf Brixen zur Stadtbesichtigung. Gemeinsam besichtigten wir die Hofburg, die Laubengänge, den Hauptplatz, den Dom und seinen Kreuzgang. Hier durfte Benjamin ein Paar Lieder für die Gäste singen und das war schön. Einige vekosteten heute schon das gute italienische Eis. Wieder im Hotel kurz nach 18 Uhr wollten einige von uns heute den Pool und die Sauna zum ersten Mal benutzen. Man fühlte sich danach wie ein kleines Kind mit großem Hunger auf das heutige italienische Abendessen im Restaurant. Bei einem Gläschen Wein oder einem Bierchen ließen wir den ersten wundervollen Wandertag ausklingen.

3.Tag: 03.07.2017: Wanderung vom Gadertal ins Villnösttal

Gestärkt vom Frühstück fuhren wir um 8 Uhr, ein bisschen eher wie sonst, vom Hotel ab, da wir heute eine längere Anfahrt zur Wanderung hatten. Wir fuhren vom Hotel über das Pustertal zum Gadertal, dem ladinischen Herzen Südtirols. Über das Örtchen St. Martin in Thurn ging es zum Würzjoch, unserem Ausgangspunkt heute, das auf 2006 Metern Höhe liegt. Nach einer kurzen technischen Pause starteten wir die zweite Wanderung am Fuße des Peitlerkofels.
Vor uns haben wir einen sagenhaften Blick auf die majestätische und imposante Nordwand des Pleitlerkofels. Dieses Massiv zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und weist Vorkommnisse aller typischen Gesteinsschichten der Dolomiten auf. Erstmal wanderten wir auf einem gemütlicheren, leicht ansteigenden Weg entlang über eine bunte blühende Alm-, und Peitlerwiesen mit unbeschreibliche Blumenvielfalt und Alpenrosen. Es erwartete uns wieder eine tolle Wanderung mit sogar hochalpiner Landschaft am Fuß des Peitlerkofels mit Blick zur Plose und den Aferer Geisler Spitzen. Vor uns hatten wir nun den Einstieg in die Peitlerscharte. Ca. eine Stunde hinauf über Geröll. Wir genossen diesen leicht anspruchsvollen Anstieg hinauf zur Peitlerscharte auf 2.357 Meter. Es war ein ziemlich sportlicher Anstieg, aber zur Belohnung öffnete sich für uns auf der anderen Seite des Peitler Joch Passes ein unendlicher Blick über Täler und Berge und wir sahen Edelweiß-Pflanzen! Wunderschön! Auf dem erreichten höchsten Punkt der Wanderung stärkten wir uns bei einer Mittagspause und sangen einige Berglieder. Wir genossen vor allem die tolle Aussicht, die sich von hier oben bietet. Gemütlich und nicht mehr so anstrengend ohne nennenwerte Höhenunterschiede ging es weiter über den Dolomiten-Höhenweg 2 zum Kreuzkofeljoch. Am Wegesrand überraschten uns unbekannte neue Pflanzen und tolle Aussichten. Einige von uns sahen Murmeltieren.
Weiter ging es über wunderschöne Almwiesen zur Schlüteralm in Richtung "Schlüterhütte" aber bevor wir es machten wanderten wir noch zu einem Gipfel nebenan. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir die Gampenalm Rast, wo wir Toiletten Pause machen. Die Wolken ließen später ein paar Regentropfen fallen, aber der Tag war so schön, dass es uns nicht beim Abstieg gestört hat und wir gingen weiter das letzte Stück der Tagesetappe bis nach Zans im abgelegenen Villnösstal, wo Christoph und sein Rainer Bus auf uns warteten. Beim Abstieg beeindruckte uns der fantastische Blick auf die Villnösser Geisler Spitzen. So etwas Wundervolles. Wir hatten wieder Glück heute mit dem Wetter.
Heute wanderten wir insgesamt 18,4 Kilometer - 5 und eineinhalb Stunden - 26.217 Schritte - 450 Meter Aufstieg und 740 Meter Abstieg. Ein Stück von der Wanderung vormittags war anspruchsvoll, aber mit Ruhe haben wir alle die Wanderung gut gemeistert und sind davon begeistert;)
Um 17.15 Uhr waren wir wieder im Hotel und hatten noch Zeit zu entspannen bevor das Abendessen auf uns wartete. Einige probierten den Wellnessbereich des Hotels aus mit freier Nutzung der Sauna und des Schwimmbads im Hotel. Entspannung ist angesagt. Nach dem sehr leckeren Abendessen könnten wir ein Videoabend über das Brauchtum in Südtirol und über das Tiroler Leben sehen aber viele Gäste kannten das Video schon und wir lassen es so für ein anderes Mal.

4.Tag: 04.07.2017: Über den Urweg Jaufenkamm auf die Flecknerspitze

Zum Frühstück gab es immer alles: Schinken, Käse, Tomaten, Eier, Nutella, Brot, Butter und so weiter. Unser Ziel heute ist ein 2.331 Meter hoher Gipfel;) Wir fuhren heute ca. 45 Minuten in Richtung Jaufenpass, wo die Wanderung zur Flecknerspitze begann. Der Pfad über den Jaufenkamm ist ein prä-historischer Urweg schon vor der Zeitenwende und wurde auch von den Römern genutzt. Gemeinsam mit Siegfried wanderten wir über einen breiten Gratrücken immer dem Flecknerspitze-Gipfel entgegen. Wir bestaunten dabei einen imposanten Panoramaweg mit Blick ins 1000 Meter tiefer gelegene Passeiertal bis Meran und die Ötztaler Alpen. Es war wirklich atemberaubend. Im Hintergrund das eisfreie Gebirge der Sarntaler Alpen, sowie die vergletscherten Hochgipfel der Stubaier. Nach der Picnic-Pause auf einem Hochplateau setzten wir unsere Wanderung durch diese zauberhafte Landschaft auf dem Kammweg fort bis zum Gipfel der Flecknerspitze, wo wir die Aussicht über die Berge und Täler nur erstaunen konnten.
Unsere Wanderung führt uns auf dem Urweg an der Fleckner Hütte vorbei hinauf zum Jaufenkamm, wo wir eine Rast machten. Es gab Hirten Pasta zu verkosten, die lecker war. Oder Apfelstrudel sowieso. Wir stiegen weiter langsam hinab an der "Wasserfaller Alm" vorbei und wanderten weiter bis zum "Jaufenhaus" an der Pass-Straße, wo wir am Parkplatz Christoph ca. 16.00 Uhr wieder trafen und gemeinsam zum Hotel fuhren. Heute war es wieder eine moderate Wanderung, aber mit 13,60 Kilometer - 21.101 Schritte in 4 Stunden - 310 Meter Aufstieg und 481 Meter Abstieg. Wir waren alle glücklich von der schönen Wanderung. Kurz nach 17.00 Uhr waren wir alle im Hotel und hatten noch Zeit zum Entspannen bis zum Abendessen, wie immer um 19.00 Uhr.

5.Tag: 05.07.2017: Sonnenaufgang auf dem Hausberg von Stilfes – Stadtführung durch Sterzing – Gilfenklamm

Der Wecker klingelte heute schon um 3:00 Uhr, da wir nämlich heute den Sonnenaufgang auf dem Hausberg von Stilfes, dem Zinseler, gern anschauen wollen. Da Morgenstund Gold im Mund hat und da der frühe Vogel den Wurm fängt waren wir uns sicher, dass unser zeitiges Aufstehen um 3.30 belohnt wird. Wir zogen uns warme Sache an und nahmen Taschenlampen mit. Um 10 Minuten vor 4 Uhr fuhren wir mehr als eine Stunde vom Hotel zum Penser Joch und dort stiegen wir aus und wanderten mit Stirn- und Taschenlampen zum Gipfel. Auf unserem Weg trafen wir dieses Jahr aber keie Kühe. Sonst hätten wir von weitem durch das Leuten ihrer Glocken in der Dunkelheit gehört. Es war noch dunkel, aber der Mond begleitete uns auf dem Aufstieg zum Zinseler (auf 2.422 Meter). Um 5.05 Uhr waren wir da, richtig zum Sonnenaufgang.
Wir sahen Wolken, die nocht über den Bergen hingen und wussten nicht, ob wir überhaupt etwas sehen würden. Aber man darf die Hoffnung nie nie verlieren. Es sah nicht gut aus, aber die Hoffnung war da. Plötzlich war die Kraft der Sonne stärker, der Wind bewegte die Wolken fort und wir hatten einen besonderen Sonnenaufgang mit und ohne Wolken. Fast wie letztes Jahr. Am Anfang zeigte sich die Sonne kurz und ziemlich schüchtern, aber danach mit voller Kraft. Wir machten tolle Bilder und werden dieses Erlebnis nie vergessen. Ja, unsere Sonnenaufgangswanderung zum Zinseler hat sich gelohnt und wie. Ja, ja und tausend mal ja;) Wieder im Hotel hatten wir ein ordentliches Frühstück und noch 50 Minuten Zeit nochmals zu schlafen bevor wir um 10 Uhr uns wieder auf den Weg nach Sterzing machten, zur Stadtbesichtigung der Heimatstadt unseres Wanderführers, die Fuggerstadt Sterzing. Mit Siegfried hatten wir eine sehr informative Stadtführung und besuchten die Pfarrkirche Hl.-Geist-Kirche am Stadtplatz und das Rathaus mit seinem historischen Ratssaal. Später hatten wir auch genug Freizeit zum individuellen Bummeln, die letzten Einkäufe zu tätigen oder einfach auf einer Terrasse zu sitzen, etwas zu trinken und Leute gucken. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, der 47 Meter hohen Zwölferturm unter anderen schönen Bauwerken mitten in der Altstadt, wodurch die Fußgängerzone mit vielen Gaststätten, Geschäften und Sehenswürdigkeiten geht. Einige kauften Speck und Bergkäse für Deutschland zum mitzunehmen.
Um 13.30 Uhr trafen wir uns wieder am Bus, da auf uns noch ein nächstes Highlight wartete: die kleine Wanderung durch die Gilfenklamm. Wir fuhren nicht mehr ganz so weit in das Ridnauntal nach Stange und kamen an die wild-romantische Klamm mit ihren Wasserfällen und Stromschnellen, die wir in Ruhe und ohne Eile durchwanderten. Wir wanderten hier ca. eine Stunde eine der schönste Felsschluchten der Alpen entlang. Ein besonderes Naturschauspiel. Die Klamm ist tief in weißen Marmor eingeschnitten. Vom Taleingang ging es weiter den Ratschinger Bach entlang, wo der Klamm mit lautem Getöse durch Kaskaden und Wannen hinunter stürzt. Auf der Anlage mit Gelände konnten wir ganz nah am Rand entlang laufen bis Jaufensteg, wo der Busfahrer wieder für uns da war. Insgesamt, heute mit Sonnenaufgang auf Zinseler und Gilfenklamm sind wir 14,1 Kilometer - 18.006 Schritte in 3 Stunden und 20 Minuten- 528 Meter Aufstieg und 350 Abstieg. Und alles immer leicht anspruchsvoll. Wir fuhren zurück zum Hotel, wo wir am frühen Nachmittag Kuchen und Kaffee genossen. Der Sohn vom Joachim servierte uns selbst gebackenen Kuchen. Es war köstlich. Wir hatten im Hotel wieder Freizeit bis zum Abendessen und einige von uns nutzen wieder das Schwimmbad oder den Wellnessbereich mit Sauna. Um 19 Uhr hatten wir wieder ein tolles Abendessen und hatten wieder einen weiteren tollen Tag mit vielfältigen Eindrücken uns gegenseitig zu erzählen.

6.Tag: 06.07.2017: Genussvolle Wanderung in märchenhafter Dolomitenkulisse vom Grödental ins Gardertal

Endlich ist der Tag angekommen auf der ich so lange gewartet habe. Meine Lieblingswanderung ist heute. Ab 7.30 Uhr hatten wir wieder unser reichhaltiges Frühstück, um uns zu stärken und bereiteten wieder unsere Lunchpakete vor. Auch wenn heute die wohl anspruchsvollste Wanderung auf dem Programm steht, kommen alle Gäste heute doch mit. Um 8.30 Uhr fuhren wir los vom Hotel in Richtung Klausen-Wolkenstein. Auf dem Weg erzählte uns Siegfried weiter viel über die Geologie und die Pflanzen-, und Naturwelt aber auch heute über die Entstehung der Alpen und vor allem den Dolomiten.
Wir fuhren in Richtung Süden, an Brixen vorbei und dann kurz vor Klausen in das Grödental hinein. Wir fuhren durch beliebte und so bekannte Orte wie St.Christina, St.Ulrich oder Wolkenstein. Von hier geht es weiter hinauf zum Grödnerjoch. Wir fuhren dabei am Fuß des Langkofel und der Sella-Gruppe entlang - wirklich eine unvergessliche, atemberaubende Fahrt.
Wir hatten heute eine lange Anfahrt, aber ca. 10 Uhr waren wir schon am Grödnerjoch auf 2.121 Meter. Um 10.15 Uhr erreichten wir das Grödnerjoch in 2.121 m Höhe. Hier stiegen wir aus dem Bus aus und machten uns fertig zur Wanderung durch die märchenhafte Dolomitenlandschaft. Das Wetter heute war ideal. Tolle Bilder werden wir heute machen. Wir hatten jeden Tag eine tolle Wanderung, aber heute wird richtig der Hammer. Märchenhaft auf jeden Fall. Die Dolomiten waren immer ein Fotomotiv für alle, aber heute können wir sie richtig anfassen. Es gab zwei verschiedene Möglichkeiten zur Wanderung: eine schwerere Tour (mit 13 km und 5 Stunden) oder eine leichtere Tour (mit 7 km und 3 Stunden). Wir entschlossen uns alle aber natürlich für die schöne lange Tour wie im Programm.
Wir stiegen erstmal über ein eher anspruchsvolleres, leicht schroffiges Gelände, über einen breiten Weg zwischen den Felsblöcken hinauf zum Cirjoch auf 2.466 Meter, wo wir einen von vielen Fotostopps machten. Von hier ging es weiter hinab ins Cedultal und dann wieder hinauf über mehrere Serpentinen zum Crespeinjoch in 2.528 m Höhe, dem höchsten Punkt der heutigen Wanderung. Als Entschädigung für die Anstrengung hatten wir vor uns einen fantastischen Ausblick über die Hochebene und Almwiesen, wo wir Mittagspause und sogar eine kurze spanische Siesta machten. Es gab hier einen See wo Benjamin schnell ging um zu schwimmen. Herrlich! Über eine Crespeinahochfläche erreichten wir das Ciampaijoch auf 2.366 m Höhe. Wir befanden uns auf der Hochfläche des Puez, die in ihrer Formengebung wie eine Mondlandschaft aussieht.
Von hier aus stiegen wir über viele Kehren durch das Edelweißtal hinab zur Alm und danach bis nach Kolfuschg. Ca. 15 Uhr erreichten wir die Edelweißhütte, wo wir eine kleine Nachmittagsrast machten. In Ruhe hier und ohne Eile an der Edelweiß-Hütte genossen wir die Landschaft mit einem Capuccino oder Bier. Hier gab es eine Gruppe von Österreicher und eine Frau mit Gitarre. Die Frau erfuhr dass ich aus Spanien bin und fragte mich ob ich spanische Lieder singen könnte. Ich sagte ja aber erstmal alle gemeinsam auf deutch „Wenn wir erklimmen...", ein tolles Berglied. Dann kam die spanische Musik und glaube dass es gut war da ich mein Getränk nicht bezahlen müsste;) Später ging es weiter noch kurz hinab in den malerischen Ort Kolfuschg, wo Christoph auf uns um 16.30 Uhr wartete.
Die Wanderung heute war moderat bis anspruchsvoll mit ca. 13 Kilometern - 18.917 Schritten in fast 5 Stunden - 530 Meter Aufstieg aber dazu 1.050 Meter Abstieg. Auf dem Rückweg zum Hotel fuhren wir eine andere Strecke zurück im Gadertal durch viele Tunnel. Wie fast immer um ca. 17.30 Uhr waren wir wieder im Hotel und trafen uns wieder um 18.30 Uhr zum gemeinsamen Abendessen. Dieses war heute besonders lecker mit Grillabend;) Diesen Tag werden wir nie vergessen. Wunderschön!

7.Tag: 07.07.2017: Der Dolomieu–Sechs–Almen–Weg – eine Wanderung für alle Sinne vom Rosskopf ins Pflerschtal

Wieder ein reichhaltiges tolles Frühstück im Hotel mit Blick im Tal auf die herrlichen Bergen. Und wieder packten wir uns im Hotel unsere Lunchpakete zum Mitnehmen. Das Wetter ist heute wieder schön. Die Abfahrt vom Hotel reichte heute um 9:00 Uhr, da wir nur 10 Minuten Fahrtzeit vom Hotel bis zur Talstation der Rosskopf-Umlaufbahn hatten. Rosskopf ist der Hausberg von Sterzing. Es war der krönende Abschluss unserer Wanderreise.
Wir fuhren zuerst mit dem Busfahrer bis zur Seilbahnstation in Sterzing, wo wir die Auffahrt mit der Seilbahn-Gondel hinauf auf den Rosskopf (1.860 Meter) und weiter mit dem Sessellift auf 2.100 Meter Höhe machten, um dort oben die Wanderung entlang des lehrreichen Dolomieu Wanderweg Nr. 19 A zu starten. Erstmal den Gipfel vom Rosskopf nebenan besteigen. Weiter bestaunen wir die Schönheit der ungebändigten Natur und an verschiedenen Lehrtafeln, sowie mit Siegfried, lernten wir heute warum die Dolomiten so heißen: wegen des französischen Geologen Déodat de Dolomieu, der das Dolomitgestein beschrieben hat.
Unsere Wanderung führt uns über urige Almen an der Kastellacke vorbei. Wir gingen an der Natureiche und dem Bergsee Kastellacke vorbei. Wir hatten heute zahlreiche Ausblicke auf den mächtigen Alpenhauptkamm. Jeder Tag war einmalig schön und hatte nichts mit dem anderen zu tun. Eine große Vielfalt an Landschaft hier. An einem schattigen Plätzchen mit Blick auf den Pflerscher Gletscher, den Tribulaun und das Wipptal machten wir unsere Picknick-Pause. Wir erreichten über den guten ausgebauten Wanderweg die Vallminger Almen mit drei typischen Tiroler Almhütten. Hier bei der Ladurner Hütte auf 1.726 Meter Höhe machten wir ca. 13.30 Uhr eine Rast ohne Eile, um die einheimischen Gerichte oder selbstgemachten Käse zu verkosten. Wenn man heute nicht mehr laufen wollte, könnte hier noch bleiben und noch ein Weilchen hier oben und später direkt die Seilbahn zum Busparkplatz nehmen. Aber alle wollten weiter laufen. Um ca. 14 Uhr fingen wir unseren Abstieg über den Rodelbahnweg zur Talstation Ladurns an. Der Weg führt uns weiter durch traumhafte Wälder, über Wiesen und Geröllhalden mit Blick ab und zu ins Tal und immer wieder Ausblicke auf den Alpenhauptkamm. Wir gingen so eine gute Stunde lang den breiten Forstweg ins Tal hinab. Dort, an der Talstation in Ladurns, wartete der Busfahrer wieder auf uns und auf die anderen, die mit Sessellift hinunter gefahren sind, und gemeinsam fuhren wir zum Hotel Wieser, an dem wir heute so gegen 16.30 Uhr ankamen. Die 19,4 Kilometer Wanderung war eigentlich leicht - 27.184 Schritte in 5 Stunden - 220 Meter Aufstieg und 1.288 Meter Abstieg;)
Kurz vor unserem letzten gemeinsamen Abendessen trafen wir uns alle mit Siegfried und Familie Wieser im Gastraum des Hotels um die ganze Woche in Erinnerung zu bringen. Wir stoßen alle an auf die in jeder Hinsicht gelungene Wanderwoche. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Siegfried für seine interessanten Ausführungen und sehr gute Betreuung auf den Wanderungen. Wir können nicht so einfach so eine schöne erlebnisreiche Wanderwoche vergessen. Wer einmal hier gewandert ist, den zieht es immer wieder hin. So ist es für einige Gäste von uns, die hier schon sogar zum 11. Mal gewesen sind, oder Bernd? Beim Abendessen ließen wir es uns wieder schmecken und bedanken wir uns bei der Bedienung und Köche vom Hotel Wieser. Es hat jeden Tag alles sehr gut geschmeckt, immer wieder vorzüglich. Nach dem Abendessen ließen wir die Reise und diese wunderschönen Tage ausklingen.

8.Tag: 08.07.2017: Heimreise

Nach unserem letzten ausgiebigen Frühstück ist heute unsere Heimreise. Mit glücklichen Herzen kehrten wir nach Hause zurück. Frühstück war heute ab 7.30 Uhr aber Abfahrt erst um 13 Uhr da wir mit dem Pendelbus nach Deutschland zurückfahren. Familie Wieser verabschiedet sich bei uns wieder und wir bedankten uns noch einmal für die schöne Woche, die wir bei Ihnen verbringen durften. Es war echt ein schöner Aufenthalt. Fast wie zu Hause;)
Anschließend besuchten wir die Kirche von Freienfeld, wo Benjamin einige Lieder für die Gäste sang, da die Akustik sehr sehr gut war. Es war echt schön. Die Rückfahrt verlief sehr gut auf derselben Strecke zurück in Richtung Grenze nach Österreich über den Brennerpass, Inntal hinab, Innsbruck, Kufstein, München und so weiter ohne nennenswerte Zwischenfälle. Wir müssten am Wipptaler Hof umsteigen um dort weiter mit dem Pendelbus zu fahren. In Münchberg, Vogtland, Chemnitz, Nossen und Dresden, wo wir die Gäste verließen, verabschiedeten wir uns. Gegen 23.35 Uhr Abend sind auch die Letzten gut in Dresden angekommen und auch hier waren schon alle Transferfahrzeuge da, die uns nach Hause brachten.
Alle werden diese Wanderwoche in bester Erinnerung behalten und noch lange an die schöne Zeit denken. Wir sind insgesamt mehr als 85 Kilometer gewandert und hatten dabei 2.251 Meter Aufstieg und 4.237 Meter Abstieg bewältigt. Insgesamt mehr als 135.000 Schritte in mehr als 27 Wanderstunden. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Siegfried, der uns stets kompetent beim Wandern geführt hat und an Christoph, unseren Busfahrer. Außerdem danke ich allen Gästen: Die Reise wurde durch Euch zu einem echten Erlebnis. Es war für mich persönlich eine ganz tolle Reise mit vielen eindrucksvollen Naturgegensätzen, tollen Erlebnissen, leckerem Essen, lustigen Begebenheiten und einer ganz ganz netten Reisegruppe.. Ich sage Euch auf diesem Weg nochmals vielen Dank. Es war eine Ehre für mich Euch während dieser 8 Tage beim Wandern begleiten zu dürfen. Es war wirklich sehr, sehr schön. Wir haben wunderschöne Landschaften in den Dolomiten entdeckt und die Fotos und Videos sind ein Beweis dafür. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich nochmals vom ganzen Herzen bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder auf so einer schönen Reise treffen. Bleiben wir gesund!
Ihr Benjamin Rodriguez Manzanares

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