Reisebericht: Wandern auf Elba und Giglio – Toskana

14.05. – 22.05.2018, 9 Tage Wanderreise Insel Elba und Süd–Toskana mit Halbinsel Monte San Argentario – Insel Giglio – Capo della Stella – Möwenküste – Insel Pianosa – Monte Capanne (60 bzw. 69 Wanderkilometer)


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Zum ersten Mal war eine Wandergruppe von Eberhardt Travel auf dem toscanischen Archipel unterwegs und bewanderte die Inseln Giglio, Pianosa, Elba und die Halbinsel Monte Argentario. Wir waren überrascht von den verschiedenen Landschaften und dem Grün.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 14.05.2018

Eine besondere Wanderreise zu den Inseln Giglio, der Halbinsel Argentario und den Inseln Elba und Pianosa wurde zum ersten Mal durchgeführt und 13 Gäste freuten sich auf ein ganz besonderes Wandererlebnis.
Wir flogen mit Lufthansa von Dresden,  Leipzig und Bremen über Frankfurt nach Rom und dort empfing uns Enrico mit dem Eberhardt Schild und brachte uns zu seinem Bus. Wir fuhren immer an der Küste des Tyrrenischen Meeres entlang gen Norden. Civitavicchia, der wichtigste Kreuzfahrthafen Mittelitaliens, lag am Weg und bei Grosseto erreichten wir den Übergang zur Halbinsel Argentario. Sie hat 3 Verbindungen zum Festland und wir nahmen die mittlere über Orbitello und einen Damm. Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel Baia d Argento. Schnell waren die Zimmer verteilt und wir unternahmen eine erste Erkundungstour nach Santo Stefano. Unser Weg führte nahe dem Meer auf der Strecke einer ehemaligen Eisenbahnlinie und durch 3 Tunnel. Nach 20 Minuten war der Hafen von Santo Stefano erreicht und wir spazierten durch die Gassen und auf der neu angelegten Uferpromenade. Ein erster Kaffee, ein Eis und der Urlaub konnte beginnen. Am Abend wurden wir dann mit einem sehr guten 4-Gang-Menue inclusive Wein und Wasser verwöhnt.

Rundwanderung auf Monte Argentario am 15.05.2018

Das Wetter war heute etwas unbeständig gemeldet und so packten wir vorsichtshalber die Regensachen ein. Nach dem Frühstück kam Birgit, unsere Wanderführerin für die nächsten beiden Touren. Gleich hinter unserem Hotel nahmen wir einen kleinen Pfad bis zum offiziellen Wanderweg. Er führte über einen alten Wirtschaftsweg in Serpentinen immer bergan. Am Wegesrand blühten rosa und weisse Zistrosen und der gelbe Ginster setzte schöne Farbpunkte in die üppig grüne Landschaft. Dann ging unser Weg sehr steil bergauf zum Torre Argento, dem Silberturm. Oben am Turm machten wir Pause und Birgit informierte uns über die Halbinsel mit den 3 Zugängen und über die reiche Adelsfamilie, von der Argentario seinen Namen hat. Leider kam leichter Regen auf und so stiegen wir wieder ab und umrundeten den Berg mit dem Turm. Dann folgte ein weiterer steiler Anstieg bis zu einem schönen Panoramaweg. Wir suchten einen windstillen Platz mit guter Sicht und machten unsere Mittagspause. Weiter gingen wir bergan bis unser ausgesetzter Weg zum Uomoturm abzweigte. Der Weg verlief auf einem schroffen Kamm immer bergan. Von den Ruinen des Turmes hatten wir eine traumhafte Sicht zur Insel Giglio und dahinter Montecristo sowie zur Insel Elba und einer Spitze von Korsika. Mehr konnte man nicht erwarten und wir waren glücklich über diese tolle Aussicht. Nun nahmen wir den langen Panoramaweg zurück  nach Santo Stefano. Dort kehrten wir ein und liefen dann auf der uns schon gut bekannten Strecke zurück in unser Hotel.

Insel Giglio am 16.05.2018

Heute mussten wir früher los,  denn wir nutzten die Fähre von Toremar für die Überfahrt nach Giglio. Das Wetter meinte es gut mit uns und so genossen wir die einstündige Überfahrt an Deck. In Giglio zeigte uns Birgit auf einem kurzen Rundgang den Sarazenenturm und die ehemaligen Fischbecken. Dann besorgten wir uns etwas für die Mittagspause und gingen in Richtung des Felsens, an dem 2012 die Costa Concordia aufgelaufen war. Unser Wanderweg führte sehr steil bergan erst noch durch Bebauung und später auf einem alten Eselsweg vorbei an Gärten hinauf nach Castello. Unterwegs konnten wir beobachten wie die Felsen mit Stahlnetzen gesichert wurden. Oben in Castello besuchten wir den Ort im Schutz der Burgmauern. Viele Menschen lebten dort auf engstem Raum und die Treppen führten aussen in die oberen Stockwerke, um innen mehr Platz zum Wohnen zu haben. Wir besuchten die Kirche und Birgit zeigte uns die Reliquien eines Lokalheiligen, der sich beim letzten Piratenüberfall 1799 verdient gemacht hatte. Nach einer Mittagspause inmitten der alten  Mauern wanderten wir hinunter  nach  Campese am Meer. Dort lud ein schöner Strand zum Baden ein. Wir wanderten aber noch oberhalb der Küste bis zur Felsnadel Faragioli. Von dort bot sich ein fantastischer Blick zurück auf Castello und Campese und hinunter auf das klare Wasser des Meeres. Zurück zum Hafen nahmen wir den Linienbus und dann die Fähre von Maregiglio zurück nach Santa Stefano.

Fahrt von Argentario  nach Elba am 17.05.2018

Nach einem späten Frühstück, einem Bad im Meer und der Erkundung der näheren Umgebung unseres Hotels hiess es Abschied nehmen von Argentario.  Silvano war schon sehr früh da mit seinem neuen Bus und so starteten wir 11 Uhr. Über Gianella verliessen wir Argentario und fuhren vorbei an Grosseto nach Piombino zum Fährhafen. Die nächste Fähre der Moby Line war schon zu sehen und so konnten wir sehr schnell an Bord gehen und waren bereits 14 Uhr auf Elba. Noch ein kurzes Stück fuhren wir mit dem Bus bis in unsere Bucht von Scaglieri. Das Hotel Danila, unser zu Hause für die nächsten 5 Nächte, lag dicht am Meer und bestand aus verschiedenen Häusern, die sich am Hang verteilten. Teilweise ging es steil bergan bis zu den Zimmern. Wir richteten uns ein und erkundeten dann den Strand und die Strandbars. Zuvor hatten wir das Menue fürs Abendessen ausgewählt. Das Bad im Meer genossen wir ausgiebig nach der Busfahrt und das Abendessen schmeckte danach besonders gut.

Wanderung auf den Spuren  Napoleos am 18.05.2018

Für die Wanderungen auf Elba war Simona als unsere Wanderführerin vorgesehen, aber sie konnte unsere Gruppe nur heute führen. Die erste Wanderung auf Elba begann mit einer kurzen Busfahrt bis zum Hotel Napoleon und von dort stiegen wir durch einen Steineichenwald bis hinauf zum Wanderweg GTE, der die Insel Elba durchquert. Ein kurzer Abstecher führte dort oben zur Ruine einer alten Mühle mit Ausblick nach Giglio, Montecristo und die Halbinsel Stella, die wir auch noch bewandern wollten. Weiter gingen wir auf einem breiten Weg mit immer wieder schönen Ausblicken hinunter nach Portoferraio. Vor lauter Begeisterung waren wir dann zu früh abgestiegen und mussten noch einmal kurz bergan gehen, kamen dann aber über einen sehr gut angelegten Serpentinenweg hinunter ins Tal zu unserem Wanderausgangspunkt. Dort besichtigten wir die Sommervilla von Napoleon und die Demidoff Galerie. Simona gab sehr gute Erläuerungen zur Geschichte des Hauses und zu den einzelnen Räumen. Am Parkplatz warteten schon unsere beiden Kleinbusse und brachten uns zur Azienda Agricola MONTEFABBRELLO. Dort bekamen wir ein außergewöhnliches Mittagessen mit Gemüse, welches dort angebaut wurde,  Brot und Pasta aus alten Getreidesorten und Wein vom einenen Weingut. Es schmeckte vorzüglich.  Gut gestärkt und ausgeruht fuhren wir dann nach Portoferraio und unternahmen einen ausgiebigen Rundgang durch die Festung und durch die Villa Mulino. Am Hafen hatten wir dann noch Zeit für ein Eis und mit den Kleinbussen fuhren wir zurück zu unserem Hotel.

Königsetappe auf den Monte Capanne am 19.05.2018

Nach dem Frühstück kam Riccardo zu uns ins Hotel und mit den beiden Kleinbussen fuhren wir nach Marciana Marina zum Einkaufen und dann weiter hinauf nach Marciana auf fast 400 m Höhe. Durch den schönen Bergort mit vielen engen Gassen begannen wir den Aufstieg auf den höchstem  Berg Elbas. Der Weg war schon mit vielen blauen Bändern für den am nächsten Tag stattfindenden Bergmarathon geschmückt. Wir wanderten an einem Bach entlang immer bergan durch einen Wald, kamen zum Gebäude einer Einsiedelei und weiter ging's dann steil durch den Wald in Serpentinen bis zu einem Plateau mit herrlicher Sicht auf Elba, unseren Gipfel und bis zum Festland. Weiter führte unser Weg steil bergan über viele Steine bis zum Gipfel. Von oben bot sich eine grandiose Aussicht auf Elba und die Nachbarinseln Giglio, Montecristo,  Korsika und Capraia. Nach einer Stunde Pause waren wir erholt, machten ein Gruppenfoto und begannen den langen und nicht ganz einfachen Abstieg über 1000 Höhenmeter.  Das erste Stück führte auf dem schon bekannten Weg nach unten und dann umrundeten wir den Berg auf einem Weg durch den Wald und dann über Geröllfelder bis zu einem Sattel. Von dort war der weitere Weg über einen Bergrücken und hinunter ins Tal bis Pomonte am Meer zu erkennen. Es war mühsam, obgleich immer wieder tolle Ausblicke ins Tal und zurück zum Monte Capanne uns belohnten. Unten im Tal ging der Weg an einem Bach mit recht viel Wasser entlang und das mehrfache Queren des Baches  bedurfte einiger Geschicklichkeit. Aber dann war es geschafft und das Bier schmeckte in Pomonte besonders gut nach dieser Anstrengung.

Schiffsausflug auf die Insel Pianosa am 20.05.2018

Etwas dezimiert brachen wir nach dem Frühstück wieder mit Riccardo auf nach Marina di Campo. Von dort fuhren wir mit einem kleinen Schiff auf die Insel Pianosa. Bei Sonnenschein konnten wir während der Überfahrt an Deck noch einmal Elba mit dem Monte Capanne sehen und unsere Abstiegsroute vom Schiff aus verfolgen. Nach einer knappen Stunden erreichten wir die ehemalige Gefängnisinsel Pianosa. Das Großherzogtum Toscana errichtete auf der Insel eine Strafkolonie, die 140 Jahre lang Landwirtschaft betrieb und den grössten Hühnerstall Europas beherbergte. 1968 wurde die übrige Bevölkerung umgesiedelt und Italien richtete ein Hochsicherheitsgefängnis ein, was von einer hohen Mauer umgeben war und uns sehr an Berlin erinnerte. Im August 1998 wurde das Gefängnis geschlossen und die Insel zum Naturschutzgebiet erklärt. Täglich dürfen maximal 350 Gäste die Insel besuchen. Wir wanderten an den alten Mauern vorbei, durch den Wald zur Cala del Bruciato und dann an der Küste entlang zu einem Turm und von dort zurück zum Hafen. Es war total entspannt nach unserer Gipfelbesteigung vom Vortag. Gegen Mittag verzehrten wir unser mitgebrachtes Picknick unter großen Pinien und hatten danach Zeit, um die römischen Ausgrabungen zu besichtigen und im glasklaren Wasser zu baden. Gegen 17 Uhr fuhren wir zurück nach Marina di Campo auf Elba und von dort mit den Kleinbussen zurück zum Hotel.

Halbinsel Capo Stella und Schiffsausflug Möwenküste am 21.05.2018

Heute morgen holte uns Simona wieder im Hotel ab und wir fuhren zum Campingplatz Lacona.
Dort begann unsere schöne Rundwanderung über die Halbinsel Stella. Der Weg führte zunächst steil bergan und dann wieder hinunter auf einen schönen küstennahen Weg. Ein kleiner Abstecher in eine Bucht am Meer war eine schöne Abwechslung. Vom Monte Capo Stella hatten wir gute Sicht hinüber zum Monte Calamita im südöstlichsten Teil der Insel Elba.
Nach 3 Stunden waren wir am Ausgangspunkt zurück und fuhren nach Porto Azzurro. Dort machten wir Mittag in einer Osteria mit Pizza, Wein und Bier. Das war ein gelungener Abschluss unserer Wanderungen. Am Nachmittag gingen wir an Bord eines kleinen Schiffes und fuhren vorbei an stillgelegten Bergbauanlagen, wo einst Magnetit abgebaut wurde, bis zur Möwenküste. Die Möwen warteten schon und wurden mit Brot gefüttert. In den Felsen schauten verwilderte Ziegen dem Treiben zu und hätten sicher auch gern was abbekommen. Dann ankerte unser Schiff und 4 mutige Gäste gingen über eine Leiter ins Meer schwimmen.
Wieder zurück in Porto Azzurro genossen wir ein letztes italienisches Eis und dann brachte uns Silvano zurück ins Hotel.

Heimreise am 22.05.2018

Sehr früh gab es Frühstück, die Koffer wurden verladen und mit 2 Kleinbussen fuhren wir zunächst nach Portferraio. Der Himmel weinte und machte uns die Abreise leicht. Wir fuhren auf die Fähre und erreichten nach einer Stunde das Festland in Piombino. Von dort fuhren wir auf der Schnellstrasse und später auf der Autobahn immer am Meer entlang nach Rom zum Flughafen Fiumicino. Obwohl wir früh genug da waren, verzögerte sich die Abgabe der Koffer und wir mussten zum Abfluggate rennen. Dort war dann wieder Zeit, denn unser Abflug verspätete sich. In Frankfurt war der Flugverkehr wegen Wetterunbilden reduziert worden. Wir hatten Glück und konnten landen und bis auf einen Anschlussflug kamen wir fast planmässig weiter und dann auch zu Hause an. Vom Flughafen nach Hause nutzten die meisten Gäste den Haustürtransfer von Eberhardt Travel und konnten so ganz gelassen den Stau auf der Autobahn ertragen.

Herzlichen Dank an meine Wanderreisegäste !

Es ist für mich immer spannend eine neue Reise zu begleiten und ich danke euch allen ganz herzlich, daß ihr diese Reise gebucht hattet. Wir haben gemeinsam viele schöne Erlebnisse teilen dürfen und waren bei den Wanderungen gefordert und einmal auch etwas überfordert.
Wir haben ein grünes Italien im Frühling erlebt und viele nette Menschen kennengelernt.
Mit Birgit, Simona und Riccardo durften wir je 2 wunderschöne Wanderungen unternehmen und Brunella und Silvano waren ab Argentario und bis zum Flughafen in Rom mit ihren komfortablen Fahrzeugen immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurden.
Unseren Verletzten wünsche ich gute Genesung und euch allen alles Gute, beste Gesundheit und bleibt reise- und wanderfreudig. Ich würde mich sehr freuen, mit euch wieder auf Wanderreise gehen zu dürfen.
Eure Ria
Wanderreisebegleitung

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