Reisebericht: Italien – Rundreise durch die Toskana

07.05. – 16.05.2013, 10 Tage Rundreise Montecatini Terme – Siena – Chianti–Gebiet – Lucca – Pisa – Florenz – San Gimignano – Insel Elba – Volterra


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Alles atmet Frühling. Wir rollen guter Stimmung in den Süden. Endlich Italien, endlich Frühling.
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

Toskana – hügelig – kultiviert – genussvoll

Alles atmet Frühling. Wir rollen guter Stimmung in den Süden. Endlich Italien, endlich Frühling.

Erster Tag


Bei Regen in Deutschland ging es über die wolkenverhangenen Alpen. Gute Luft, viel Maiengrün mit Löwenzahngelb. Alles atmet Frühling. Wir rollen guter Stimmung in den Süden. Endlich Italien, endlich Frühling. 
Achtung Polizei, freundlich: der Bus wird kurz zurück gesetzt, weg von der Strasse und alles ist wieder OK - grazie ... Wir checken ein nach Torbole, nun im Hotel angenehm gesättigt von köstlicher Pasta.
Laufen wir noch zum See? Zum Benacus, mehr gerühmt als geschmäht? Warum nicht, trotz leichten Nieselregens. Die Fee Garda schlummert jetzt sicher schon in den Armen ihres Liebsten, den Dreizack hat der Meeresgott beiseite gelegt. Soweit zur Legende. Alles am Abend still, Stille auch danach auf dem Balkon.

Zweiter Tag


Duftende Stille auch am Morgen. Surfer fliegen über den Gardasee. Licht, Wärme, Grün - die mediterrane Welt umarmt uns. Rollend über die Gardesana spazieren wir bei schon 26 Grad durch den Ort Garda, benannt nach der Fee.
Dann weiter durch die vielen Apennintunnel mit Baustellen, Regen. Endlich im Hotel in Montecatine Terme - aus den 50ern, gemütlich, familiär. Für jeden Gast gibt es Angebote, Wünsche werden erfüllt: vegetarisches Essen, Fussbad mit Salz, das richtige Fernsehprogramm. Und als Geschenk eine Flasche Primo Amore, sehr freundlich.

Dritter Tag


Kurven, Wein. Kurven, Oliven. Im Chianti sind wir, auf den Spuren des schwarzen Hahns. Parallele Linien der Weinberge, hingetüpfelt graugrüne Olivenbäume auf Hügeln neben Gehöften. Wie gut - kein Traktor weit und breit: wir können fahren. Ein falsches Verkehrs-Schild, dann Rangieren auf engstem Raum, wieder Kurven bis Castellina mit Burg und Etruskergrab.

Nach dem Mittagessen weitere Kurven, nach gefühlten 100 am Rande von Siena, hoch reckt sie sich wie eine Festung. Federica zeigt uns gern ihre Stadt, beginnend mit dem Viertel der Gans. Es ist nicht ihr Viertel, doch sie wohnt unter lauter Gänsen, lauter grünen Fahnen und weißgrünen Armleuchtern (das ist keine Beleidigung, sondern eine Beschreibung). Ein Holzaltar hier für ihr Fest, da ein alter Brunnen, dort Rolltreppen, die nicht laufen - wer schwitzend läuft, das sind wir. Laufen hinauf, auf einen der drei Stadthügel.
Hoch oben werden wir mit herrlichem Blick belohnt, vom Ospedale kommend zum Dom weitet sich auf einmal unser Blick zum Platz mit dem Dom.
Welch gigantischer Bauplan endete hier an der Pest. Was wir sehen, ist erstaunlich genug: herrliche Pisanofassade, farbige Marmorgeschichten im Fussboden, laufend erzählen am Boden die Geschichten von damals. Gestreifte Säulen, Donatellos Johannes der Täufer grüßt neben der Piccolomini-Bibliothek.
Grelles Sonnenlicht beim Verlassen. Vom Domplatz und Baptisterium durch mittelalterliche Gassen zum Campo mit Rathaus und den Palazzi der großen Familien. Am Brunnen treffen wir uns wieder, schlendernd zur Fortezza.

Vierter Tag


Schief, schiefer, am schiefesten - das ist heute unser Thema. Eine Bausünde wird zum Star und alle wollen ihn sehen - den schiefen Turm von Pisa auf dem Platz der Wunder!
Seit 2001 wieder betretbar, mutieren wir vorübergehend zu "Hanghühnern" mit kürzerem und längerem Bein beim Ersteigen. Dafür gleicht es sich auf dem Rückweg wieder aus.
Doch spulen wir kurz zurück: in Vorfreude auf neue Ein- und Ausblicke betreten wir durch ein Spalier afrikanischer Händler, die Sonnenbrillen und Regenschirme anbieten, den Platz der Wunder durch ein Tor, geziert mit einem pillenlosen Medici-Wappen. Die wurden gestohlen, war Absicht.
 
Was wir hier sehen auf grüner Wiese entlockt einen Ausruf: Baptisterium, Dom und Turm glänzen mamorn um die Wette. Alles auch von oben schön, viel Schauspielkunst bei den Aufnahmen, in denen der Turm mit touristischen Händen abgestützt wird.

Mittagessen noch in der Stadt Galileis, den Kaffee jedoch schon in Lucca, Herr Puccini in Bronze schaut festgenagelt auf seinem Stuhl zu. Vis-a-vis seinem Geburtshaus sitzt er da schon sehr lange und betrachtet das Treiben in seiner Stadt der 99 Kirchen. Vor dem Bus Fussballfans aus Neapel - sie mögen Deutschland. Wolken ziehen auf.
Wir eilen, vor ihnen auf dem Felsen von Montecatini Alto zu sein mit der Funicolare. Erste Tropfen, wir sitzen geschützt dort im Lokal, anstoßend mit Apero oder Chiantiwein. 
Zurück nach Montecatine Terme mit 40%iger, dann 30%iger Neigung und Grün in allen Facetten - graues und silbernes, blaues und gelbes und linde Düfte der Rosen.

Fünfter Tag


Einfahrt in den Süden von Firenze zum Zeccaturm, Piazzale Michelangelo mit herlicher Aussicht, Santa Croce mit Pazzikapelle zu Fuß und Piazza Signoria, Loggia dei Lanzi und den berühmtesten Büros der Welt. Dort stehen Straßenkünstler als Dante oder sitzen Zeichner, wir gehen von den Uffizien dem Vasarikorridor folgend zum Arno. 
Ach, die hohe Pracht von Baptisterium, Dom und Kampanile! Orsanmichele, Wohn- und Gefängnistürme, Strozzipalast mit Espresso nach dem Essen - das Leben ist schön.

Sechster Tag

Sonntag, freier Tag in Florenz, Montecatini Terme, Pistoia: die Luft ist frisch, die Sonne strahlt. Doch es zieht sich mittags etwas zusammen, so brechen wir auf nach erlebten Gottesdiensten in Pistoia, seinen stillen Plätzen, Bettlern vor den Kirchen und Blumenverkäufen zum Muttertag. Die Momente verfliegen, wir begrüßen uns froh zu reichhaltiger Schweinekeule und Musik am Abend.

Siebter Tag


Über Vinci und Empoli auf den Bauernhof: Käse! Schinken! Mortadella! Olivenöl mit salzlosem Brot und Wein, Wein, Wein aus dem Chianti - trocken und süß und heilig. 
Mehr als beschwingt, inspiriert verlassen wir den gastfreundlichen Ort und freuen uns auf das toskanische Manhattan.

Achter bis Zehnter Tag


Elba von der schönsten Seite: gemütlich, erfahren, gelassen steuert uns Reiseleiterin Irene durch den wunderschönen Tag - er vergeht, wir können auch ihn leider nicht fest halten.
Regen in Südtirol, Sonne in Deutschland - so herum ist es auch einmal schön für uns. Eine erfüllende, runde Reise neigt sich dem Ende, wir haben viel miteinander gelacht - ciao!
Mai 2013, alle Rechte bei Grit Wendelberger

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