Reisebericht: Italien – Rundreise durch die Toskana

14.09. – 23.09.2013, 10 Tage Rundreise Montecatini Terme – Siena – Chianti–Gebiet – Lucca – Pisa – Florenz – San Gimignano – Insel Elba – Volterra


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Die Toskana ist der kulturelle und historische Mittelpunkt Italiens, der Klassiker unter den Urlaubszielen. Der Bildungsreisende Jacob Burckhardt berichtete vor 100 Jahren - Hier beginnt das Land der Träume ... und er fachte damit die deutsche Toskana-Sehnsucht an. Wir haben uns unsere Träume erfüllt und reisten mit Eberhardt-Travel durch diese herrliche Region in Mittelitalien! Und wir haben sie gefunden, die Landschaften, die man sich bei dem Namen Toskana eben vorstellt, Sonnenschein, Weite, Hügel, Zypressen, Schirmpinien, Oliven... dazu Kunst aller Epochen ...und nette Menschen, kulinarische Köstlichkeiten ...
Ein Reisebericht von
Petra Sauer

Tag 1 – Anreise

Mit unserem Bus vom Busunternehmen Hensel starten wir unsere Reise morgens um Sechs in Dresden mit Busfahrer Frank und Reiseleiterin Petra über mehr als 800 km nach Italien.
Vorbei an Bayreuth, Nürnberg geht es gen München. Da Stau auf der A8 angesagt ist, wählen wir den Weg über Garmisch und Seefeld nach Innsbruck, um weiter über die Brennerautobahn durch das schöne Südtirol zur Zwischenübernachtung an den Gardasee nach Torbole zu fahren.
Gegen 19.00 treffen wir im Hotel La Vela ein und können nach dem Abendessen noch einen Spaziergang zum See und durch das kleine hübsche Städtchen unternehmen.

Tag 2 – Gardasee, Montecatini Terme


Unser heutiges Reiseziel ist Montecatini Terme in der Toskana.
Da wir genügend Zeit haben, ist ein Stopp an Gardasee eingeplant. Wir fahren die Gardesana Orientale direkt am See entlang, durch die belebten kleinen Ferienorte wie Malcesine, Garda, Bardolino oder Peschiera und auf die Halbinsel von Sirmione. Wir haben fast 3 Stunden Zeit, um das idyllische Örtchen mit seinen kleinen Gassen und dem grünen Hinterland zu erkunden.
Vorbei an Verona, Bologna und Florenz erreichen wir gegen 17 Uhr unser Hotel Querceta. Einige Gäste wurden vorher im Hotel Salus abgesetzt.
Montecatini Terme ist eines der größten und berühmtesten Heilbäder Italiens. Schon seit dem 14.Jh wird das Heilwasser genutzt. Reiche u Berühmte suchten im eleganten Staatsbad Linderung ihrer Leiden u manche ließen sich sogar Paläste u Bäder errichten. Alle kamen, die Mitglieder der Europäischen Königshäuser genauso wie die Hollywoodstars.
Und heute kommen wir!
Montecatini Terme gilt auch als ein Zentrum der Art-Nouveau-Architektur. Um den Kurpark mit seinen Zedern reihen sich die Thermalbäder. Das besondere Flair machen die vom habsburgischen Großherzog der Toscana, Peter Leopold l. im 18. Jahrhundert erbauten glanzvollen Bäder Regina, Palazza Regina, Terme Leopoldine und besonders das Tettuccio aus. Allerdings wurden sie in den 20ern umgebaut. Aber ein kleines Bisschen ist vom Flair der Belle Epoque erhalten geblieben. Das Bad ist etwas in die Jahre gekommen!
Leider haben wir sowieso kaum Zeit, um die Atmosphäre in den Bädern zu genießen, denn uns erwarten täglich Ausflüge in die herrliche Umgebung und die berühmten Städte der Tos-kana.
Heute wird der Ort vor allem von italienischen Gästen besucht.

Tag 3 – Chianti, Siena


Der Bus bringt uns über die Autobahn nach Florenz-Süd, und wir lernen bei einer Fahrt über die Chianti-Weinstraße das Anbaugebiet des bekannten Rotweins kennen. Hier finden wir die Landschaft, die wir uns bei dem Wort Toskana vorstellen, Pinien u Zypressen, alte Dörfer in hügeliger Landschaft, fern auf der Anhöhe ein Gutshof oder ein Castell, an den Hängen gedeihen Oliven und berühmte Weine, wie eben der Chianti.
Im Hauptort Greve legen wir einen Stopp zum Bummeln ein. Von der Museumsterrasse können wir über das Örtchen blicken und die toskanische Landschaft genießen.
An einem Aussichtspunkt werden unterwegs noch Würstchen und Kaffee ausgegeben. So geht es gestärkt nach Siena.
Unser Bus darf uns vor 14 Uhr nicht in die Altstadt bringen (wegen der Schulkinder), so fahren wir mit einem kleinen Shuttlebus und der Rolltreppe auf den Hügel und treffen uns mit Stadtführerin Federica am Dom Santa Maria Assunta. Alle möchten dieses berühmte, aus schwarzem und weißem Marmor errichtete Bauwerk besichtigen. Es ist es ein imposanter Anblick! Der Dom ist eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien. Im Inneren bewundern wir den berühmten Marmorfußboden. Besonders beeindruckend ist auch die Marmorkanzel von Nicolò Pisano und seinem Sohn. Anschließend unternehmen wir einen interessanten Rundgang durch eine der schönsten Städte der Toskana. Die historische Altstadt gehört seit 1995 zum UNESCO-Welterbe. Natürlich darf die Piazza del Campo, bekannt für den Palio di Siena, das bekannte Pferderennen, nicht fehlen. Nach etwas Freizeit bringt uns Petra zum Bus und es geht es zum Hotel zurück. Vorher noch ein Blick in die Basilica di San Domenico mit den Reliquien der Heiligen Katharina von Siena, die als Schutzpatronin Europas, Italiens und der Stadt Rom verehrt wird.

Tag 4 – Pisa, Lucca


Heute gehts nach Pisa! Aurelia treffen wir am Checkpoint, und mit dem Pendelbus geht's bequem zu Pisas Attraktion, dem berühmten Platz der Wunder. Seit dieser Woche gibt es hier Bauarbeiten, und so hat man extra ein Tor in der Mauer eröffnet, so dass wir schnell auf den Platz gelangen. Zuerst schauen wir uns den weltbekannte Schiefen Turm von weitem an, aber später werden wir ihn besteigen. Eberhardt-Travel hat Karten für uns reserviert!
Vorher besichtigen wir noch den eindrucksvollen Dom Santa Maria Assunta. Aurelia erläutert uns alles genau und bringt uns noch über die schöne Piazza dei Cavalieri bis zum Arno.
Nach der Mittagspause fahren wir nach Lucca. Die Altstadt wird von einer imposanten 4 km langen Stadtmauer umschlossen, wer möchte, der kann darauf Lucca umrunden.
Wir haben Freizeit. Mancher Gast möchte noch etwas besichtigen, andere möchten die Atmosphäre bei einem Cappuccino oder Gelato genießen. Petra läuft mit uns ins Zentrum, zeigt uns das Puccini-Museum, San Michele in Foro, den Weg zum Dom, und geht mit uns am Uhrturm vorbei zum Guinigiturm, den einige Gäste noch besteigen möchten, und weiter zu dem Platz, wo früher das alte Amphitheater stand.
Wir fahren etwas eher zurück, denn nach dem frühen Abendessen im Hotel wollen wir noch zur Altstadt von Montecatini, nach Montecatini Alto. Der ursprüngliche Siedlungskern liegt etwa 200 m oberhalb des Kurortes auf einem Hügel und ist durch eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen italienischen Standseilbahnen zu erreichen.
Leider ist es zu dieser Jahreszeit schon dunkel, aber so können wir das Lichtermeer der Stadt bewundern. Wir spazieren noch zur Kirche, aber die ist natürlich geschlossen. So genießen wir die ruhige idyllische Atmosphäre auf der Piazza bei einem Gläschen Toskana-Wein.

Tag 5 – Florenz


Frank bringt uns heute nach Florenz, der Hauptstadt der Toscana.
Wir werden von unserer charmanten Stadtführerin Angela zuerst mit dem Bus zum Aussichtspunkt Michelangelo über der Stadt gebracht, um diesen traumhaften Blick auf La Bella zu erleben. Machen wir doch ein Gruppenfoto, dass wir dann alle zugeschickt bekommen werden!
Wir lauschen über den ganzen Tag den sehr interessanten Ausführungen Angelas zur Welt-hauptstadt der Renaissance. Man kann natürlich an einem Tag nur einen kleinen Teil der Stadt erkunden. Die ganze Gruppe möchte die Franziskanerkirche Santa Croce, die größte und eine der bedeutendsten Franziskanerkirchen Italiens, besichtigen. Deshalb bezahlt Petra uns als Überraschung die Eintrittskarten. Der Legende nach hat der heilige Franz von Assisi selbst den Grundstein gelegt. Sie wird auch als „Pantheon von Florenz" bezeichnet, denn hier befinden sich neben Monumenten für viele berühmte Italiener, wie Dante Alighieri, auch die Grabmäler von Michelangelo und Galileo Galilei.
Auch bekannte Deutsche, wie Frau Ferres und Herr Maschmeyer besuchen mit uns die Kirche.
Dann laufen wir durch das Rathaus und bewundern auf der Piazza della Signoria die Kopie von Michelangelos David und andere Skulpturen. Nach der Mittagspause geht es über die Ponte Vecchio mit den Schmuckgeschäften zur weltbekannten Kathedrale Santa Maria del Fiore mit ihrer Kuppel. Wir blicken auch ins Innere hinein, und Angela erklärt uns die Bedeutung der Paradiespforte am Baptisterium. Nach etwas Freizeit treffen wir uns wieder am Bus, um zurückzufahren.

Tag 6 – Kochkurs


Heute ist ein freier Tag geplant, und die Gäste gehen ihren eigenen Interessen nach. Für einige hat Angela gestern freundlicherweise Tickets für die Uffizien organsiert. Sie fahren mit dem Zug nach Florenz. Andere bummeln durch Pistoia oder Montecatini Terme.
Neun Gäste aber wollen sich in toskanischer Kochkunst versuchen, und Frank fährt in ein kleines Städtchen östlich von Florenz, nach Frassine. Es ist etwas kompliziert, mit unserem großen Bus durch die engen Straßen und über Brücken das Weingut zu erreichen. Aber das Anwesen und die toskanische Landschaft belohnen unsere Reise. Vom Koch und seinem Team werden wir schon erwartet und starten unseren Kochkurs, leider in Italienisch, aber wir haben ja Angela zum Übersetzen dabei. Natürlich ist auch für entsprechende Getränke gesorgt, und jeder fasst beim Vorbereiten gern an. Zuerst bereiten wir drei verschiedene Crostinis zu, mit Auberginen, Leber und "Tonno Cipolla e Maionese". Inzwischen brutzelt das Fleischgericht "Spezzatino alla Sangiovannese" und die "Pappa al Pomodoro Fresco dell'Orto", eine leckere toskanische Brot-Tomaten-Suppe kann ziehen. Ein selbstgemachtes Tiramisu darf als Dessert nicht fehlen. Auf alle Fälle hat alles vorzüglich geschmeckt, und satt und zufrieden treten wir unsere Rückfahrt an. Nicht ohne noch etwas Olivenöl beim Bauern zu kaufen.
Und dann erwartet uns auch noch im Hotel ein toskanisches Menü ...
Heute heißt es aber auch Koffer packen, denn morgen fahren wir ans Meer.

Tag 7 – San Gimignano, San Vincenzo


Am Morgen fahren wir nach Empoli und werden vom Weinbauern Montaioncino zu seinem Gut geleitet. Dort verkosten wir fünf seiner vorzüglichen teils prämierten Weine in familiärer Atmosphäre. Bei Familie Cartechini helfen alle mit, Mama, Opa die Enkelkinder, und sie servieren neben Wein auch Schinken, Salami und Pecorino-Käse mit Brot und selbstproduziertem Olivenöl. Die Stimmung steigt mit der Anzahl der verkosteten Weine. Auch der Grappa ist vorzüglich, genau wie Vino Santo mit Cantuccini. Wir nehmen auch von den guten Weinen und dem Öl für Freunde und Verwandte und für kalte Wintertage mit. Hier weiß man, dass man ein gutes Produkt erwirbt.
Am Nachmittag erwartet uns Federica aus Siena wieder zu einem kleinen Rundgang durch San Gimignano. Schon von weitem grüßen die Geschlechtertürme. San Gimignano wird auch „Mittelalterliches Manhattan" oder „Stadt der Türme" bezeichnet und ist ein Anziehungsort ersten Ranges in der Toskana. Federica führt uns zu den Hauptsehenswürdigkeiten.
Natürlich müssen wir das beste Eis der Welt probieren. Die Gelateria Dondoli wurde dafür ausgezeichnet. Trotz Riesenschlange geht es schnell voran.
Nach etwas freier Zeit fahren wir über Volterra zu unserer nächsten Übernachtung nach San Vincenzo in unser Hotel Lo Scoglietto direkt am Meer. Ein herrlicher Sonnenuntergang beendet den Tag.

Tag 8 – Elba


In einer reichlich halben Stunde sind wir am Fährhafen in Piombino. Eine Stunde benötigt die Fähre der Moby, bis wir die Fähre auf der Insel Elba, die zum Toskanischen Archipel gehört, in Portoferraio verlassen können. Wir sind etwas spät dran, das Ausladen in Piombino hatte recht lange gedauert.
Führerin Heide zeigt uns die Insel von Ihrer schönsten Seite und gibt uns viele interessante Informationen über die Geschichte. Deshalb fahren wir auch zuerst zu Napoleons Villa San Martino im Landesinnern und besichtigen diese. Bei der Rundfahrt genießen wir die Blicke auf das herrlich blaue Meer und können sogar die Insel Montecristo in der Ferne erkennen. In Marciana Marina verkosten wir landestypische Weine. In der Mittagspause in Marina di Campo führt uns Heide zu einem kleinen Lokal. Einige Gäste nehmen lieber ein Bad im Meer.
Wir machen noch eine Runde nach Porto Azzurro, doch zum Bummeln reicht die Zeit heute leider nicht aus. Die Fähre bringt uns wieder zurück zum Festland und mit dem Bus sind wir bald in unserem Hotel. Etwas Zeit bleibt noch, um ein erfrischendes Bad im Tyrrhenischen Meer zu nehmen. Am Horizont taucht die Sonne langsam ins Meer und bringt herrliche Farben hervor. Doch das Abendessen ruft!

Tag 9 Heimreise bis Sterzing


Heute fahren wir mehr als 600 km der Heimat entgegen. Unser Team entscheidet sich, den Gästen noch eine andere Ecke Italiens zu zeigen. Für die Rückfahrt wählen wir die Strecke über Ligurien. Wir fahren auf der Meeresautobahn an Pisa vorbei Richtung La Spezia. Über den Apennin durch die Lunigiana geht es vorbei an Parma, Cremona und Brescia. Bei Verona schließt sich der Kreis. Wir fahren wieder Richtung Brenner. Da wir ohne Stau durchgekommen sind, haben wir noch fast zwei Stunden Freizeit in Brixen und spazieren durch die schöne südtiroler Stadt. Petra zeigt uns noch den Kreuzgang mit den phantastischen Fresken, wir belächeln den netten Elefanten. Wir essen noch ein letztes italienisches Eis, ehe wir für eine Nacht Quartier im Hotel Brenner an der Autobahn nehmen und uns das südtiroler Abendessen schmecken lassen. Auch hier wieder ein romantischer Sonnenuntergang mit Alpenglühen!

Tag 10 – Heimreise


Über den Brenner durch das Wipptal, später durch das Inntal fahren wir wieder nach Deutschland. Da wir etwas eher losgefahren sind, erreichen wir trotz einiger Staus fast pünktlich unsere
Ausstiegsorte und die Transferfahrzeuge bringen uns bequem nach Hause.
Am Abend können wir mit vielen neuen tollen Eindrücken und Erinnerungen glücklich in unser Bett sinken. Während es in Deutschland schon recht kühl ist, konnten wir in Italien noch herrliche Spätsommertage genießen und sogar baden.
Wir werden uns gerne an diese schöne Reise in die Toskana erinnern.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die schönen Bilder, eine nette Ergänzung zu den eigenen Aufnahmen ! Beim Anschauen kann man so schön den Urlaub nochmal an sich vorbei ziehen lassen.

Heike S.
11.10.2013