Reisebericht: Italien – Rundreise durch die Toskana und Insel Elba

08.09. – 19.09.2023, 12 Tage Busreise Südtirol – Gardasee – Weingut Empoli – Montecatini Terme und Montecatini Alto – Siena – Lucca – Pisa – Pistoia – Florenz – Uffizien – San Gimignano – Insel Elba – Porto Santo Stefano – Udine


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Eine der schönsten Urlaubsregionen erwartet uns! Idyllische Hügellandschaften nicht nur im Chianti-Gebiet, reiches kulturelles Erbe nicht nur in Florenz, Lucca und Pisa, auch am Meer zeigt sich die Toskana von einer einzigartigen Vielfalt – feinsandige weiße Strände, mondäne Badeorte… Und all das wird mit kulinarischen Genüssen abgerundet, z.B. auf einem Weingut oder im Zitrusgarten.
Ein Reisebericht von
Alicia Eckert
Alicia Eckert

Anreise

Heute beginnt unsere Italien-Reise. In Dresden, Nossen, Chemnitz und München steigen die Gäste zu, drei haben die Anreise mit dem Flugzeug gewählt. Bald lassen wir schon das Erzgebirge hinter uns und fahren über Hof und Nürnberg in Richtung München. Im südlichen Bayern kriegen wir zum ersten Mal das Alpenpanorama zu sehen, die imposanten Berglandschaften begleiten uns auf der Reise über den Brenner nach Freienfeld, wo wir den Anreisetag im gemütlichen Hotel Saxl in Freienfeld beim Abendessen ausklingen lassen.

Bauernhofbesuch und Fahrt nach Montecatini Terme

Nach einem guten Frühstück fahren wir zeitig los, in den Bergen hängt noch der Morgendunst.Vorbei am Gardasee und Verona überqueren wir die fruchtbare Poebene und erreichen den Apennin, hier legen wir eine Mittagspause ein – genung Zeit für eine kleine Stärkung vom Bordservice des Busses oder einen kleinen Snack an der Raststätte.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Empoli, wo das Weingut Montaioncino liegt, das wir besuchen wollen. Es wurde 1949 vom Großvater des heutigen Besitzers gegründet. Es ist 6 ha groß, Wein und Oliven werden angebaut. In mühsamer Handarbeit entstehen erlesene Weine wie z.B. der Chianti. Bei unserem Besuch dürfen wir nicht nur den Wein probieren, sondern auch toskanischen Schinken, Käse und Salami.
Nach der Weinprobe fahren wir weiter zu unserem Hotel in Montecatini. In diesem eleganten Thermalkurort fühlt man sich ein wenig in der Zeit zurückversetzt, denn viele Kurhotels und Villen aus dem 19. Jh. prägen das Stadtbild. Man flaniert und entspannt in Parks mit Pinien und Zypressen oder genießt einen Espresso im Straßencafe.
Unser Hotel Tamerici liegt direkt am Kurpark.

Pisa

Heute steht Pisa auf dem Programm. Natürlich geht es in erster Linie darum, die berühmten Bauwerke auf dem Campo dei Miracoli zu sehen. Das gelingt uns auch ganz wunderbar, denn am Vormittag sind noch nicht so viele Touristen da und so können wir das prachtvolle Ensemble ganz in Ruhe bewundern. Die aufwändig gestalteten Fassaden aus weißem Marmor mit ihren wunderschönen Verzierungen, alleine schon die Größe der Bauwerke beeindruckt uns sehr. Der Schiefe Turm kann bestiegen werden, wenn man sich die 251 Stufen hinauf zutraut. Einige Gäste besichtigen auch den Dom und das Baptisterium von innen, so können sie die Meisterwerke der Bildhauerkunst von Nicola Pisano ganz genau betrachten. Am bekanntesten sind die Kanzel und das Taufbecken.
Aber Pisa hat noch viel mehr zu bieten. In der Altstadt mit ihren Gassen befindet sich der Botanische Garten und imposante Palazzi, die teilweise von der Universität genutzt werden. Man kann am Ufer des Arno spazieren oder auf der Piazza das bunte Treiben beobachten und sich dabei in einem der vielen Restaurants in der Mittagspause stärken.
Am frühen Nachmittag fahren wir wieder nach Montecatini zurück, die Zeit bis zum Abendessen steht den Gästen zur freien Verfügung.

Lucca am Vormittag, Besuch eines Zitronengartens am Nachmittag und am Abend mit der Funicolare nach Montecatini Alto

Ein wenig später als an den anderen Tagen machen wir uns heute auf den Weg nach Lucca. An der Porta Santa Anna werden wir schon von der Stadtführerin erwartet. Patrizia nimmt uns mit und zeigt uns auf einem gemütlichen Spaziergang die mittelalterliche Stadt. Lucca ist eine liebenswerte Alternative zu den toskanischen Hauptzielen, ein Ort nach menschlichen Maßstäben, freundlich und nicht überlaufen. Eine ehemalige römische Kolonie, die vom 6. Bis 12. Jh. die Hauptstadt der Toskana war. In dieser Blütezeit versorgte Lucca die Welt mit Luxusgütern wie Seide und Brokatstoffen.
Wir schlendern durch die Gassen und bleiben an vielen kleinen Delikatessenläden stehen, während Patrizia spannend vom Leben in der Stadt jetzt und früher erzählt. Die Führung endet an der wunderschönen Kirche San Michele, jetzt kann man sich ein schönes, schattiges Plätzchen für die Mittagspause suchen.
Am Nachmittag besuchen wir einen Zitronengarten in Pescia, der über 400 Zitronenarten, Orangen und andere Zitrusfrüchte anbaut und in die ganze Welt verkauft. Auch wenn die Führung durch Luisa spannend ist, sind wir froh, wieder in dem gekühlten Laden zurück zu sein, weil es im Gewächshaus doch sehr heiß ist. Im Laden probieren wir den toskanischen Zitronen- oder Orangenlikör und kaufen noch einiges ein. Dann geht es zurück zum Hotel.
Am Abend steht Montecatini Alto auf dem Programm – der nächste Vormittag ist frei, da kann man den Abend in dem malerischen „Oberdorf“ genießen, wir fahren dorthin mit der historischen Funicolare, also mit der Standseilbahn.

San Gimignano und Safrananbau in der Toskana

Der heutige Vormittag steht zur freien Verfügung, einige Gäste wollen lieber ausschlafen und spät frühstücken, andere wiederum sind früh auf den Beinen und nutzen die Zeit um noch mal durch den Kurpark zu spazieren, wo einige, im Jugendstill erbaute Thermen aus der Blütezeit des Kurbetriebes zu finden sind.
Nach dem Mittagessen im Hotel fahren wir nach San Gimignano, das für seine Geschlechtertürme bekannt ist, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Sie zeugen von der Macht und dem Reichtum der örtlichen Adelsfamilien im Mittelalter.
Vor den Toren der Stadt erwartet uns Luise, unsere Stadtführerin, mit ihr lernen wir San Gimignano kennen. Im Anschluss, in der Freizeit schauen wir uns noch ein wenig um, einige essen am Brunnenplatz ein Eis in der Eisdiele, deren Besitzer die Eis-Weltmeisterschaften gewonnen hat und andere wiederum besuchen noch die mittelalterliche Kirche Collegiata Santa Maria, in der ausgezeichnet erhaltene Fresken zu sehen sind.
Nach der Stadtbesichtigung fahren wir eine kurze Strecke durch die liebliche und kleinteilig bewirtschaftete Landschaft zu einem der Bauernhöfe, die die alte Tradition des Safrananbaus wieder aufgenommen haben. Vor Ort bekommen wir eine kleine Führung von Adele und danach ein Abendessen mit regionalen Spezialitäten. Wir sitzen draußen und genießen die Landschaft und den milden Abend. Es ist schon spät, als wir im Hotel zurück sind.

Siena und Montalcino

Im Regen verlassen wir Montecatini. Über die Autobahn geht es Richtung Florenz und dann nach Siena. Rechts und links der Autobahn sehen wir zunächst viele Baumschulen, sie sind typisch für diese fruchtbare Ebene. Dazwischen liegen aber auch Gewerbegebiete. Nachdem wir Richtung Siena abgebogen sind, fahren wir dann durch die wunderschöne toskanische Hügellandschaft. Baustellen auf der Strecke und ein hohes Verkehrsaufkommen bremsen uns ein wenig aus - in Siena kommen wir leicht verspätet an, Luise, die uns gestern San Gimignano gezeigt hat, wartet schon auf uns, nur noch schnell zum Checkpoint und dann beginnt auch gleich die Stadtführung.
Siena war im Mittelalter eine reiche und mächtige Handelsstadt, deren Kaufleute auf den Märkten Europas mit Geld und Textilien handelten.

Nach der Mittagspause in Siena fahren wir weiter nach Montalcino. Dieses zauberhafte Winzerstädtchen liegt von Weinbergen umgeben ca. 30 km von Siena entfernt. Bekannt ist es für den hervorragenden Rotwein, den Brunello di Montalcino. Wir schlendern durch die Gassen und genießen die Ruhe abseits der großen Touristenströme.Viele kleine Läden, Cafes und Weinlokale laden zum Einkehren ein. Die eine oder die andere Flasche Rotwein wird als Urlaubssouvenir gekauft.
Am Abend kommen wir in Castiglione della Pescaia im Hotel Roccamare an. Es liegt ganz nah am Strand, von hier aus werden wir in den nächsten Tagen die Toskana am Meer erkunden.

Toskana am Meer

Wir sind nun in der Toskana am Meer angekommen. Das Wetter ist noch sommerlich warm und so können wir den Tag mit einem Frühstück auf der Terrasse beginnen. Heute werden wir die Maremma erkunden, es ist der Abschnitt der toskanischen Küste, der in früheren Jahrhunderten ein sumpfiges Gebiet war, sich aber nach der Trockenlegung zu einer reizvollen Urlaubsregion entwickelt hat, die abseits der großen Touristenströme liegt. Eine herrliche, von Pinien überschattete Straße führt zuerst in Richtung Grosseto und dann fahren wir am Rande des Parco Regionale della Maremma zum Monte Argentario. Der Argentario ist ein grandioser Berg, der früher mal eine Insel war und im Laufe der Jahrhunderte durch Landzungen mit dem Festland verbunden wurde. Wir besuchen Porto Santo Stefano, das wichtigste Städtchen des Berges, allerdings nur kurz, denn es gibt noch so viel zu sehen und schließlich möchten wir auch noch am Nachmittag den Strand an unserem Hotel genießen oder am Pool entspannen. So fällt auch die Pause in Orbetello eher kurz aus. Wir schauen uns die von drei Landzungen gebildete Lagune an, trinken einen Cappuccino und fahren weiter, das Wasser glitzert einladend in der Sonne. In der Mittagszeit sind wir in Castiglione della Pescaia, dem wichtigsten Badeort in dieser Gegend. Über dem Ort thront eine mächtige Festung, sie wurde während der Herrschaft von Pisa erbaut. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf die ganze Umgebung. Die hübsche Altstadt und vor allem der Sandstrand laden zum Verweilen ein.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.

Insel Elba

In der Nacht gab es ein Gewitter, aber zum Glück beruhigte sich das Wetter schnell und wir können mit Sonnenschein in den Tag starten. Heute besuchen wir die Insel Elba. Zuerst müssen wir also nach Piombino fahren, um mit der Fähre auf die Insel überzusetzten. Da wir früh im Hafen sind, können wir sogar eine Fähre früher nehmen und gewinnen so eine halbe Stunde für die Inselrundfahrt. An diesem Tag werden wir von Angelika begleitet, die uns mit vielen Informationen versorgt.
In Portoferraio angekommen fahren wir zunächst entlang der nördlichen Küste. Die ersten Fotos werden gemacht, denn die Stadt liegt sehr malerisch auf einem Berg und über der Bucht thront eine Festung.
Unseren ersten Zwischenstopp machen wir bei der Villa Martino, in der Napoleon zehn Monate gelebt hat, nachdem er aus Frankreich verbannt wurde. Es ist ein sehr schönes Anwesen, aber leider heute erst am Nachmittag geöffnet, also fahren wir weiter und wollen später wiederkommen. In der Zwischenzeit besuchen wir die bekannten Badeorte Marina di Campo und Porto Azzuro. Eine Mittagspause in einem Restaurant am Strand tut uns gut, wir blicken aufs Meer und entspannen. Elba ist grün und überhaupt nicht überlaufen.
Es ist ein langer Tag und wir sind froh wieder im Hotel zu sein und das Abendessen auf der Hotelterrasse genießen zu können.

Pistoia und Florenz am Abend

Und wieder haben wir Glück mit dem Wetter! Den Regen gab es in der Nacht, in Pistoia scheint schon wieder die Sonne. Wir kommen im Hotel Villa Cappugi an und dürfen gleich auf der Terrasse Platz nehmen. Nach einem Aperitif zur Begrüßung wird das Mittagessen serviert – ein typisch italienisches Menü. Gut, dass wir danach noch eine kleine Siesta einlegen können, bevor es am Nachmittag nach Florenz geht. Dort werden wir von Angela zum Stadtrundgang erwartet. Wir sehen die bedeutendsten Bauwerke der Stadt, den Dom Santa Maria del Fiore mit der mächtigen Kuppel, die gotische Kirche Santa Croce mit den Grabmalen Michelangelos und Galileis und die älteste Brücke der Stadt, die Ponte Vecchio. Auf der Piazza della Signoria bewundern wir die Skulpturen aus dem 14. Jh. unter denen Michelangelos David die bekannteste ist.
Den heutigen Aufenthalt in Florenz runden wir mit einem Abendessen ab, das individuell im quirligen Zentrum der Stadt eingenommen werden kann. Der Bus bringt uns noch zum Aussichtspunkt Piazzale Michelangelo, hier haben wir einen einmalig schönen Blick auf Florenz im Lichterglanz. Und dann geht es zurück zu unserem ruhigen Hotel in Pistoia.

Führung Uffizien

Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir heute noch einmal nach Florenz um eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt zu besuchen. Ursprünglich waren die Uffizien ein Bürokomplex, den Cosimo I. de´ Medici 1559 bei Giorgio Vasari in Auftrag gegeben hatte. Viele große italienische Maler des 12. – 17. Jahrhunderts sind hier vertreten, von Giotto über Raffael und Leonardo da Vinci bis zu Tizian und Caravaggio. Auch Meisterwerke von Dürer, Rubens und Rembrandt sind hier zu finden. In zwei kleinen Gruppen werden wir durch die Uffizien geführt. Angela und Luciana zeigen uns die Highlights der Sammlung und erklären anschaulich, wie sich die Malerei von der recht einfachen Darstellung im Mittelalter hin zu Bildern entwickelt hat, in denen die Perspektive, das Volumen, die Mimik und Gestik der Menschen präzise dargestellt werden.
Wir erkunden die Uffizien mit einer Führung in zwei kleinen Gruppen, wer will, kann noch länger im Museum bleiben, denn der Nachmittag steht zur freien Verfügung. So kann man auch noch einen individuellen Stadtrundgang machen und ausgewählte Sehenswürdigkeiten näher betrachten. Die gestrige Stadtführung lieferte dafür eine gute Grundlage.
Auf dem Weg zum Hotel haben einige Gäste noch genug Energie, um einen Rundgang in der Altstadt von Pistoia zu unternehmen.

Udine

Heute heißt es Abschied nehmen von der Toskana. Gestern schon wurden die drei Gäste verabschiedet, die mit dem Flugzeug angereist sind und heute schon zurückfliegen.
Über Bologna, Ferrara und Padua fahren wir nach Udine. Auf der Piazza Primo Maggio treffen wir nach der Mittagspause Malina, sie wird mit uns einen Stadtrundgang machen. Zuerst sind wir auf der Piazza della Liberta und sehen das Rathaus und andere Gebäude, an denen man erkennen kann, dass hier der venezianische Einfluss auf die Architektur stark war. Ein typisches Stilmerkmal sind die Spitzbögen, luftige Säulengänge und auch orientalisch anmutende Ornamente. Wir überqueren einige schöne Plätze mit südlichem Flair, jedoch nicht überlaufen. Udine scheint abseits der großen Touristenströme zu liegen. Der Weg zum Kastell ist anstrengend, aber er lohnt sich – von oben kann man die ganze Stadt überblicken und bei klarem Wetter auch die Alpen sehen. Die Berge sehen wir heute nicht, wir steigen wieder ab und besichtigen noch den Dom von außen. Außerdem erfahren wir, dass Udine eine bunte Stadt ist, in der es schon immer verschiedene kulturelle Einflüsse gab. So lebt hier auch eine slowenische Minderheit und an manchen Schulen wir nicht nur italienisch unterrichtet, sondern auch die Sprache der Region Friaul.
Unser Hotel liegt sehr zentral, so kann man die Besichtigungen noch individuell vertiefen und den letzten Abend in Italien genießen, denn morgen steht nur noch die Rückreise auf dem Programm.

Rückreise

Wir müssen uns früh auf den Weg machen, denn wir haben einen weiten Weg, bis nach Dresden sind es genau 900 km. Nach einem guten Frühstück im Hotel Ambassador in Udine heißt es Koffer verladen und zügig losfahren. Schnell überqueren wir die italienisch-österreichische Grenze und fahren über Villach und Salzburg Richtung München. Dort steigen am frühen Nachmittag auch schon die ersten Gäste aus. Die anderen hoffen, dass wir auf der Strecke auch weiterhin keine Staus haben werden. Und in der Tat - es läuft gut! Bald sind wir in Sachsen und die Gäste werden nach und nach verabschiedet. Am letzten Ausstieg in Dresden sind wir fast pünktlich angekommen und damit geht eine schöne Reise zu Ende.

Schlusswort

Liebe Gäste, es war mir eine Freude, mit Ihnen in der Toskana unterwegs zu sein! Ich hoffe, dass Sie die Schönheit und die Vielfalt dieser Region genossen und viele unvergessliche Momente erlebt haben . Alles Gute für Sie und vielen Dank!

Ihre Reiseleiterin
Alicia Eckert

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