Verona, Bologna, Florenz & Pisa – Kultur & Genuss der Extraklasse
Reisebericht: 11.10. – 18.10.2025
Zum ersten Mal findet die Reise statt und wir sind die Pioniere. Das Programm ist unglaublich attraktiv und vermittelt Kultur und Genuss von der Renaissance bis in die Gegenwart.
Ein Reisebericht von
Vivian Kreft
Anreise nach München und kulinarischer Stadtbummel
Wir kommen aus allen Richtungen mit dem Zug nach München gefahren. Der Hauptbahnhof wird derzeit komplett umgebaut, Operation am offenen Herzen. Unser Hotel liegt in einer ruhigen Seitenstraße und ist nach wenigen Schritten zu erreichen.
Kaum zu glauben, dass die quirlige Schwanthaler Straße gerade parallel dazu liegt. Das Hotel ist im alpenländischen Stil umgebaut worden, die Zimmer sind großzügig dimensioniert.
Ab Ingolstadt hat sich das Wetter gebessert, sogar die Sonne kommt am Nachmittag noch heraus und macht uns damit eine Freude.
Von unserem Treffpunkt, der Lobby, brechen wir zum Isartor auf. Hier erwartet uns Richard Obermeier. Nicht nur der Name klingt bayerisch, auch der ganze Mann streckt in Tracht, trägt Hut und lädt uns zu einem Begrüßungsschluck ein. Ein sehr gesunder Auftakt mit Fruchtsaft, der von einem Hof kommt, der bei der Ernte auf den Mondstand achtet. So erfahren wir auch, dass man nie bei abnehmendem Mond zum Blutspenden gehen sollte.
Unsere Schmankerltour führt uns durch die Altstadt, zu einem Mehlstübchen mit besonders feinem Mehl mit der Bezeichnung 000. Da wissen wir noch nicht, dass wir von 000 auch in Florenz noch hören werden. Wir werfen einen Blick ins Hofbräuhaus, laufen durchs Tal zum Viktualienmarkt. Überall sind Tische und Stühle draußen hergerichtet, sitzen Menschen in anregenden Gesprächen. Es ist voll und sehr lebendig.
Eine Metzgerei bietet Leberkäs in allen Facetten an, von Veggi über Hirsch bis hin zur Weihnachtsvariante, die es jetzt noch nicht gibt. Wir bekommen die Leberkässemmel auf die Hand. Süßer oder scharfer Senf?
Dann geht es weiter zum Café Frischhut, einem Traditionscafé, in dem die Schmalznudeln hinter der Theke ausgebacken werden. Wir ziehen an der langen Schlange vorbei. Nach dem Salzigen das Süße – Richard kommt mit zwei Tüten Fettgebackenem heraus, was wunderbar schmeckt.
Nun umrunden wir den Viktualienmarkt. Eine lange Schlange auch an dem Stand mit den sauren Gurken – meist junge Leute und viele Touristen. Was würden sich die Spreewälder ein Loch in den Bauch freuen, wenn sie so einen Andrang hätten.
Wir lassen uns im Biergarten mitten auf dem Markt nieder. Richard packt nun den Obatzda aus und das Pfennigmuggerl, das mit dem Mehl aus dem Mehlstübchen gebacken ist. Es mundet ganz vorzüglich. Im Biergarten schenken abwechselnd die verschiedenen Brauereien aus, hören wir. Nach 40.000 l ausgeschenktem Bier kommt der nächste dran, das ist an guten Tagen in rund sechs Wochen.
Nach soviel verschiedenen Leckereien brauchen wir jetzt auch was „G’scheits“ zum Trinken. Richard führt uns ins Biermuseum, das in einer Seitenstraße liegt. Zünftige Gestalten in Tracht, mit einem Chariwari, einer Schmuckkette, vor dem Bauch, machen schon von weitem deutlich, wo es das Bier gibt. In einem sehr urigen großen Hinterzimmer mit langen Tischen verkosten wir nun drei Proben, ein Helles, ein Weißbier und ein Starkbier. Dabei erfahren wir, dass das Augustiner Bräu das einzige Brauhaus noch in privater Hand ist und keinem Konzern zugehörig. Die kinderlose Erbin folgte dem klugen Rat des Geschäftsführers und überführte die Brauerei in eine Stiftung. So tut man mit jedem Schluck etwas Gutes, indem man die Stiftung mit dem Kauf eines Bieres unterstützt.
Wir fühlen uns nun so wohl und genudelt, dass wir das Abendessen ausfallen lassen. Stattdessen machen wir noch einen Spaziergang zur Feldherrnhalle, vorbei an der Bayerischen Nationaloper und der Residenz. Die Halle ist leider komplett verhüllt und die zwei Baukräne lassen auf eine umfangreiche Renovierung schließen. Doch die Idee, die repräsentative Leopoldstraße mit der Halle abzuschließen und dem Siegestor auf der Leopoldstraße ein Pendant entgegenzusetzen, diesen Plan von Friedrich von Gärtner können wir nachvollziehen. Er hat sich an der Loggia dei Lanzi in Florenz orientiert. Das Original sehen wir in ein paar Tagen auf der Piazza della Signoria in Florenz.
Die Theatinerkirche ist noch offen und so werfen wir einen Blick hinein. Dann schlendern wir durch die Theatinerstraße der Frauenkirche zu und kommen auch hier an der offenen Tür nicht vorbei. Das weiße, hohe Kirchenschiff ohne jede Farbfassung oder Skulpturenschmuck wirkt sehr ruhig und elegant.
Genuss und Kultur, dafür stehen schon die wenigen Stunden in München und so wird es weitergehen.
Zugfahrt über den Brenner in die romantische Stadt Verona
Im Hotel trinken wir noch einen Kaffee, damit wir schon mal einen Anschub zum Bahnhof haben, dann schnappen wir uns die Frühstücksbeutel und traben zum Bahnhof. Hier besteigen wir den Zug der ÖBB 1. Klasse nach Verona.
Der Zug fährt über Rosenheim, Kufstein und Wörgl nach Innsbruck. Von hier aus nimmt er Anlauf zum Brenner. Und hier bricht es aus den Wolken heraus – die Sonne!
Die Blätter leuchten in Rot und Gold, der Mischwald zieht sich farbig die Berghänge hinauf. Und dazwischen drängt sich immer wieder die Brennerautobahn in den Blick, deren Wegeführung über weitgespannte Brücken und Trassen beeindruckt. Die ganze Straße steht auf Stelzen, hat man den Eindruck. Der Zug unterquert die Europabrücke, das fühlt man sich wie eine Maus unter einem Elefanten.
Im Ort Brenner haben wir 15 min. Pause. Draußen ist es frisch, ein Gefühl, wie wenn man in den Winterurlaub fährt, auf dem Brenner eine Pause einlegt, und Sonne und Luft gleichermaßen genießt. Urlaub!
Dann geht es wieder runter. Auf der Südtiroler Seite geht es entlang der Etsch, an Bozen vorbei. Rebstöcke, die wie Baldachine ausgespannt sind, Südtiroler Äpfel an Spalieren, Burgen, Kirchen, Klöster flankieren unsere Strecke. Ein Tunnel von 13 km Länge verschluckt uns. Wir stehen im letzten Wagen an der Durchgangstür zum nächsten Wagen, der hier fehlt, und schauen hinaus – wie ein mächtiger Schlund sieht dieser Tunnel aus. Ob er uns auch wieder ausspeit?
Er tut es – zum Glück. Wir passieren Trient und erreichen mittags den Bahnhof Porta Nuova in Verona. Hier wartet schon Davide vom Transportunternehmen auf uns, verlädt uns und die Koffer und so erreichen wir wohlbehalten das Hotel Accademia mitten in der Altstadt.
Was für ein schönes Haus. Früher war hier die Militärakademie untergebracht. Von Stefano, unserem örtlichen Gästeführer, erfahren wir, dass Maria Callas hier wohnte, als sie in jungen Jahren in der Arena sang. Hier sind wir sehr gut aufgehoben und bestens gebettet.
Seit 2000 gehört die Altstadt von Verona zum Unesco-Welterbe. Die hübsche Innenstadt mit ihren unzähligen Cafés und kleinen Geschäften sieht an jeder Ecke aus wie eine Filmkulisse – malerisch.
Mit Stefano unternehmen wir eine dreistündige Stadtführung, die in der noblen Einkaufsstraße beginnt. Diese führt direkt zur Arena, doch als Stefano den Laden von Benetton betritt, werden wir stutzig. Im Untergeschoss staunen wir dann nicht schlecht. Hier ist ein römischer Mosaikfußboden freigelegt, auch ein Brunnen ist zu erkennen. Hinter der alten Römermauer liegen die Umkleidekabinen.
Weiter geht es zur Arena, die aus rotem Sandstein gebaut worden ist und früher sehr viel höher war. Es gab noch einen Rang mehr und die Halterungen für die Sonnensegel. 22.000 Zuschauer fasste sie und wurde früher erbaut als das Kolosseum in Rom. Hat man hier im Kleinen ausprobiert, was man in Rom ins Große gesetzt hat?
Heute ist das Rund die größte Freilichtbühne der Welt, 1913 mit der „Aida“ eröffnet, bietet es 14.000 Sitzplätze. 400.000 Opernfreunde kommen jährlich in die Stadt.
Von 1262 bis 1387 waren die Scaliger die Herren von Verona. Das von 1354 bis 1356 erbaute Castelvecchio und die mit sog. Schwalbenschwänzen bekrönte Festungsbrücke gelten als architektonische Meisterwerke. Kastell und Brücke sollten den Fluchtweg zum anderen Ufer der Etsch sichern. Die dreibogige Brücke war zur Zeit ihrer Fertigstellung 1356 mit einer Spannweite von knapp 49 m die größte Segmentbogenbrücke der Welt. Dieses eindrucksvolle Bauwerk wurde von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg gesprengt und wieder aufgebaut. Man gewinnt den Eindruck, die Veroneser geben sich mit dem Zerstörten nicht zufrieden, sondern bauen auf, was möglich ist. Auch die schöne Brücke, die uns später zur Standsteilbahn bringt, wurde in Kleinarbeit wieder hergestellt.
Unmittelbar neben der Burg steht der Arco dei Gavi. Der römische Ehrenbogen stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und ist von seinem Erbauer sogar im Bogen signiert. 1805 rissen die Franzosen das Monument ab, da ihnen die Durchfahrt zu schmal war. Die Trümmer wurden erst 1932 wiederentdeckt und nach einer Aufrisszeichnung neu zusammengefügt. Selbst das Straßenpflaster mit den sich darin vertieften Spurrillen der Wagenräder liegt unter dem Bogen.
Stefano weist plötzlich diskret auf eine Dame hin, die mit einem Musikkoffer an uns vorbei geht. Signora Canossa gehört zu den ältesten und bedeutendsten Familien Italiens. Und ihr eindrucksvoller Palast liegt auf unserem Weg. Ein umlaufender Schriftzug lautet: „Et filii filiorum semen illorum habitabunt in saecula“ – „Und die Söhne der Söhne und ihre Nachkommen werden hier in Ewigkeit wohnen.“ - und das schon seit 400 Jahren. So klangvoll der Name ist, er ist zusammengesetzt aus Cane – Hund und Ossa – Knochen.
Es gibt auch Familien, die nicht so viel Glück haben wie z.B. die Familie Bevilacque. Sie wurde mit dem Holzhandel reich, der Palast aus dem 16. Jh. wurde jedoch nicht zu Ende gebaut, was man ihm jedoch nicht ansieht. Er liegt in derselben Straße wie jener der Canossas.
Die Kirche San Lorenzo erkennt man nicht gleich von der Straße, liegt sie doch hinter einer Pforte und in einem kleinen Hof versteckt. Sie stammt aus dem 11. und 12. Jh., eine romanische Basilika mit Emporen und fünf Absiden. Die alternierenden Säulen und Pfeiler kennt man aus Hildesheim, die fünf Apsiden aus Cluny, die Galerie deutet auf San Marco, Venedig hin. Ein verstecktes Juwel.
Porta Borsari, das Tor der Zöllner aus dem 1. Jh. v. Chr., ist das schönste Stadttor der Römer. Es lag am Decumanus Maximus. Von dem ehemaligen Tor ist nur die im 1. Jh. n. Chr. errichtete dreigeschossige, monumental gestaltete Außenfassade erhalten, hinter der das eigentliche Tor aus Mauerziegeln lag. Davor liegt ein Quader mit einer Inschrift, ein Grabstein, der im Keller des gegenüberliegenden Cafés gefunden worden ist. Die Gräber von Persönlichkeiten, die sich die Aufstellung leisten konnten, säumten die Straße zu den Stadttoren, um sich und ihre Taten den Vorbeiziehenden in Erinnerung zu rufen.
Wir gelangen an die Piazza delle Erbe, die von Häusern aus verschiedenen Jahrhunderten umrahmt wird. Marktplatz und Versammlungsort der mittelalterlichen Stadtrepublik erinnert der auf einer Marmorsäule stehende geflügelte Markuslöwe, dass Verona im Mittelalter zu Venedig gehörte.
Die Scaliger-Gräber sind bedeutende Zeugnisse der Gotik, von der es in Italien nicht viele gibt. Die Grabmäler befinden sich auf einem mit schmiedeeisernen Gittern umzäunten Familienfriedhof neben der kleinen Kirche Santa Maria Antica. Die mit Reiterstandbildern geschmückten Grabmäler aus dem 14. Jh. gehören zu den ältesten Monumentaldarstellungen ihrer Art. Das Motiv der Leiter aus dem Wappen des Geschlecht schmückt das Gitter.
Das Grabmal des Cangrande I. ist jedoch in die Fassade oberhalb der Kirchentür integriert. Es zeigt seine herausragende Bedeutung, denn in ihn hatte man die Hoffnung gesetzt, dass er Italien ein neues Gesicht geben könnte.
Wir fahren mit der Standseilbahn zum Castel San Pietro und bekommen noch mal einen anderen Eindruck von der Stadt. Hier weist uns Stefano auf die Stadtmauer der Scaliger hin, die sich über die Hügel rund um die Stadt zieht mit ihren charakteristischen Zinnenspitzen.
Nach dieser sehr beeindruckenden Stadtführung, die uns in drei Stunden von den Römern über die Scaliger in die Neuzeit gebracht hat, haben wir Appetit bekommen und lenken unsere Schritte in die Trattoria Tre Marchetti nahe der Arena. Hier lädt uns Eberhardt zu einem Aperitif ein. Doch was man sich als Vorspeise vorgestellt hat, ist ein veritables Abendessen mit verschiedenen Sorten Schinken und Salami, einer Käsevariation und einer Etagère an Dolci.
Heißt nicht die Reise Genuss & Kultur? Davon hatten wir an diesem Tag reichlich und freuen uns über das Gesehene, Erlebte und Genossene.
Zugfahrt in die alte Universitätsstadt Bologna
Nach dem Frühstück bringt uns der Transfer zum Bahnhof, wo wir unser Lieblingsreisefahrzeug besteigen und nach Bologna fahren.
Auf der Tiefebene des weitläufigen Bahnhofs kommen wir an und folgen den Schildern zum Hauptausgang. Gerade gegenüber liegt unser Hotel. Hier stellen wir die Koffer ab und laufen mit unserer Gästeführerin Frau Weidemann, die uns schon erwartet, ins Zentrum.
Mit Bologna besuchen wir eine der schönsten und besterhaltenen Altstädte Europas mit zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören die Türme aus dem Mittelalter, vor allem die beiden schiefen Türme Asinelli und Garisenda, und die insgesamt 38 Kilometer langen Arkadengänge, die die weitläufige Innenstadt mit ihren Fußgängerzonen, Plätzen, Kirchen und Palästen miteinander verbinden.
2800 Jahre alt ist die Stadt und wurde vor den Römern gegründet.
1088 wurde hier die älteste Universität Europas gegründet und 1256 verkündete die Stadt die „Legge del Paradiso“, das Gesetz des Paradieses, das Leibeigenschaft und Sklaverei abschaffte, so dass jeder als freier Bürger sich in das Gemeinschaftswesen der Stadt einbringen konnte. 50.000 bis 70.000 Menschen lebten zu dieser Zeit in Bologna und die Stadtmauer, um 1300 errichtet, umfing eine der damals größten Städte Europas.
Bologna liegt mitten in Poebene, begrenzt vom Po und vom Gebirgszug des Apennins, somit auch gut geschützt und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt, das machte sie seit jeher zu einer sehr attraktiven Stadt. Zudem war sie freie Kommune und ihr Selbstbewusstsein äußerte sich im Stadtbild, das einem Wald von Türmen glich. Um die 100 Geschlechtertürme der führenden Familien, Kirchtürme und Türme öffentlicher Gebäude bestimmten das Stadtbild – und nahmen sich gegenseitig die Sonne. Heute sieht man noch 23 Geschlechtertürme im Stadtbild – meist als Stumpf, in San Gimignano sind von den einst 72 Türmen heute noch 15 erhalten.
Im Palazzo del Podestà von 1200 war die Stadtregierung früher untergebracht, die heute im Rathaus Palazzo Comunale ihren Sitz hat. In der Vierung, wo sich die beiden Durchgänge treffen, stehen Menschen mit dem Gesicht zur Mauer gekehrt. So hat man früher Kinder in der Schule bestraft, doch das sieht hier anders aus. Es sind flüsternde Wände! Der Bogen der Vierung ist ein Flüsterbogen und voll freudiger Anspannung stehen die Menschen in den Ecken, reden die Wand an, bestätigen dem Empfang der Nachricht mit einem "Daumen hoch" und freuen sich im Handyzeitalter an diesem akustischen Phänomen.
Wir stehen auf der Piazza Maggiore. Hier liegen die repräsentativen Gebäude der Stadt: das alte und das neue Rathaus, das Gefängnis, in dem König Enzo, der uneheliche Sohn von Kaiser Friedrich II. gefangengehalten wurde und hier starb, die Basilica di San Petronio und der bekannte Neptunbrunnen von Gianbologna.
1563 kam dieser nach Bologna und fertigte den Brunnen bis 1566. Er sollte die päpstliche Macht symbolisieren: Wie Neptun die Gewässer beherrschte, so beherrschte der Papst die Welt. Rom beruhigt die Bologneser, was Neptun mit seinem ausgestreckten Arm anzeigt. Der Kaiser, dargestellt durch die Sirenen, die verführen wollen, hat keine Macht. Wenn das Wasser aus den 90 Düsen tritt, ist der Brunnen sicher besonders schön anzusehen.
Wir besichtigen die Basilica di San Petronio, die Hauptkirche von Bologna und ein wahres Meisterwerk der Gotik. Mit ihren gewaltigen Dimensionen (Länge 132 m, Breite 60 m, Gewölbehöhe 45 m) ist sie die fünftgrößte Kirche der Welt und die größte Backsteinkirche überhaupt. Gewidmet ist sie Bolognas Schutzpatron San Petronius. Er war im 5. Jahrhundert der achte Bischof der Stadt.
Abweichend von der West-Ost-Orientierung der meisten mittelalterlichen Kirchen liegt ihre Gebäudeachse in Nord-Süd-Richtung, steht der Hauptaltar im Süden. Ihre Fassade, die nicht vollendet wurde, beherrscht die Piazza Maggiore.
1390 beauftragt die Stadt Bologna Antonio di Vincenzo mit dem Bau einer Kirche im gotischen Stil, die größer als der St. Petersdom werden soll. Sie beginnen von der Fassade her und arbeiten sich über das Langhaus nach hinten. Die Kirche war eine politische Machtdemonstation und sollte 200 m lang werden. Das Fresko an der Apsiswand ist nur eine Interimlösung bis zur Fortsetzung des Baus. Länger sind nur die Dome in Köln und Speyer.
Bemerkenswert am Innenraum von San Petronio sind das Farbenspiel der Wände, die 600 Jahre alten polychromen Glasfenster und die historischen Orgeln.
Die Kapelle Petronias zeigt eine grausame Höllendarstellung. Luzifer verschlingt einen Hochmütigen. Mohammed wird als Ketzer bestraft (Schriftzug). Der Künstler Giovanni da Modena nahm seine Inspiration aus Dantes Werk, wo der Religionsgründer in der Hölle Höllenqualen erleiden muss. Diese lässt sich nur aus dem damaligen Kontext verstehen. Die Verbildlichung des Propheten wird von Muslimen kritisiert. Daher wacht nun auch die Polizei am Eingangsportal und nicht nur Engel.
Im Fußboden ist der Meridian von Giandomenico Cassini eine Besonderheit. Er wurde 1655 nach den Plänen des Astronomen angelegt und stellt ein astronomisches Instrument dar. Mit 66,8 m ist es die längste Mittagslinie der Welt: Markierungen zeigen den höchsten Sonnenstand der Tage im Jahre an. Cassini wurde aufgrund seiner Verdienste zum Direktor der Pariser Sternwarte berufen.
Wir laufen zum Mittagessen in die Trattoria Osteria Buca Manzoni, die für ihre handgemachten Tortellini bekannt ist. Als Weißwein wird ein perlender Wein angeboten, der in einer großen Karaffe auf den Tisch gestellt wird. Damit kommen wir zu Kräften für den Nachmittag.
Der Palazzo dell’ Archiginnasio wurde nach seiner Fertigstellung 1563 zum ersten festen Sitz der seit 1088 bestehenden Universität Bologna und beherbergt die Stadtbibliothek. Lenken die wunderbar ausgeschmückten Räume nicht vom Lesen ab?
In der oberen Etage wurde 1637 das Teatro anatomico, das Anatomische Theater, eingerichtet. Hier fand der Unterricht für anatomische Sektionen statt und damit jeder gut sehen kann, sind die Plätze wie in einem Amphitheater angeordnet. Der Saal wirkt sehr ruhig aufgrund des goldfarbenen Tones des Tannenholzes, mit dem der Raum ausgekleidet ist. Kaum zu glauben, dass der Saal 1944 aufgrund einer Bombardierung einstürzte und wieder aufgebaut worden ist.
Wir spazieren weiter zum Marktviertel, gen. Quadrilatero, das wenige Schritte hinter der Piazza Maggiore liegt. In der Via Pescherie Vecchie und den angrenzenden Gassen finden sich die Lebensmittelgeschäfte, in denen alle erdenklichen Delikatessen der Region angeboten werden. Bologna liegt in der Region Emilia-Romagna, ein Paradies für Feinschmecker, wo auch der runde Käse Parmigiano Reggiano, Parmaschinken (Parma), Balsamico-Essig (Modena), Mortadella und viele Köstlichkeiten mehr produziert werden.
Kaum zu glauben, dass Bologna über Wasserstraßen verfügte, die weiter reichten als jene von Venedig! Über 60 km transportierte man hierüber Waren und trieb damit die vielen Mühlen an. Im 12. Jh. angelegt, baute man die Wasserwege nach und nach aus. Die Gerbereien und Spinnereien profitierten durch die ständige Verfügbarkeit von Wasser und machten Bologna zum wichtigsten Textilzentrum Italiens, was der Stadt großen wirtschaftlichen Wohlstand einbrachte. Heute sind die Kanäle zugeschüttet oder überbaut. Wie ein Blick in die Vergangenheit mutet das kleine Fenster „Finestrella" an, das man öffnet und dahinter einen trockengelegten Abschnitt des Canale delle Moline sieht.
Am späten Nachmittag sind wir wieder im Hotel und fühlen uns gefüttert – mit den vielen Leckereien, die Bologna kulturell und lukullisch bietet.
Die großen Maler Bolognas und Weiterfahrt nach Florenz mit Stadtführung
Nach dem Frühstück besuchen wir die Pinacoteca Nazionale di Bologna, das berühmte Kunstmuseum der Stadt. Auf dem Weg dorthin zeigt uns Frau Weidmann weitere interessante Bauwerke.
Das Museum liegt in einem der Univiertel, viele junge Leute sitzen unter den Arkaden mit Cappuccino und Cornetto. 30.000 Studenten hat die Stadt. Der Lehrbetrieb wurde mit der Rechtswissenschaft begonnen, dann kam Medizin dazu. Viele "Laureati" feiern ihren Abschluss in diesen Tagen mit Familie und Freunden. Lorbeerkränze sitzen auf ihrem vollen italienischen Haar. Kanonen mit farbigen Schnipseln werden über den Feiernden abgeschossen.
Wir erreichen das Museum unbehelligt und haben das schöne Haus fast für uns. Frau Weidemann führt chronologisch. Zu Beginn steht das Kreuz mit dem leidenden Christus, doch rasch nimmt das Leiden ein Ende und wir sehen Maria vor einem Goldgrund im Giotto-Saal. Der Künstler brachte die Darstellung der Perspektive voran. Zunächst durch den Thron, auf dem die hohe Frau sitzt. Dann auch durch Räume, in denen sich die Szenen abspielen.
Die "Heilige Cäcilie" von Raffael schlägt ein in der Welt der Kunstverständigen. Die Figuren haben Körper, Petrus steht da wie ein Fels. Der aufgerissene Himmel, der aussieht, wie wenn man die Leinwand eingerissen hätte, ist mutig. Am Boden ein Stillleben mit Musikinstrumenten. Raffael malt das Gemälde mit 31 Jahren und stirbt mit 37.
Die Pinakothek zeigt vor allem Gemälde der Bologneser Schule, Guido Reni ist ein eigener Saal gewidmet. Die Auswahl ist erlesen und wir verlassen das Museum in dem Gefühl, das Schönste in der Zeit gesehen zu haben.
Mittags besteigen wir den Zug und fahren nach Florenz. Ein rundes Programm erwartet uns hier. Und dank unserer versierten Gästeführerin Annett genießen wir die Stadt, ihre Kunst und ihre hohe Lebensqualität in vollen Zügen.
In wenigen Minuten sind wir im Hotel Croce di Malta. Unsere Zimmer sind schon fertig, ein wenig auslüften, ausruhen oder etwas Essen, bevor es weitergeht. Von der Hotelterrasse hat man einen famosen Blick auf die Domkuppel und die umliegenden Hügel.
Annett holt uns zu einem ersten Spaziergang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt ab. Zunächst geht es in die berückende Apotheke, die Farmacia di Santa Maria Novella in unserer Straße, gerade gegenüber. 1221 gründeten die Dominikanermönche das Kloster Santa Maria Novella. Dazu gehörte auch ein Klostergarten mit Arzneipflanzen, aus denen Präparate für verschiedene Wehleiden hergestellt wurden. Daraus entstand dann rund 800 Jahre später dieses verführerische kleine Kaufhaus mit mehreren Räumen, in denen Kosmetik, Düfte, Seifen und vieles mehr für das persönliche Wohlbefinden sorgen.
Vorbei geht es an Santa Maria Novella, einer sehr sehenswerten Kirche. Die Fassade wurde von Leon Battista Alberti entworfen und ist ein Meisterwerk der Renaissance. Auftraggeber war Giovanni Rucellai, der als Unternehmer in der Färberei zu Geld und Ansehen kam. Die Farbe Lila, die es noch nicht gab und damals von ihm entwickelt worden ist, brachte neue Finanzzuflüsse. Stolz ließ er seinen Namen auf die Fassade in Marmor einlegen.
Die Schildkröten, die schwer an den zwei Obelisken auf dem Platz tragen, stehen für die Medici und das Motto „Eile mit Weile“. Sollten wir uns das für unsere Besichtigung zu Herzen nehmen?
Annett führt uns kreuz und quer durch das Gassengewirr. Wir kommen vorbei an Orsanmichele. Früher ein Versammlungsort für die Zünfte und Getreidespeicher, dann ein Andachtsort. Ghiberti, Gaddi und Giotto – die drei G’s des italienischen Spätmittelalters – verleihen dem Kirchenraum seinen Schmuck.
Unser Spaziergang führt uns zur Piazza della Signoria mit dem Rathaus Palazzo Vecchio, der Loggia dei Lanzi, an der sich der Erbauer der Feldherrnhalle in München inspiriert hat, und den nahe liegenden Uffizien, eine der berühmtesten Gemäldegalerien der Welt.
Was für ein weiter Himmel sich wie ein Brückenbogen über diese Stadt spannt! Wir stehen am Ufer des Arno und blicken auf den Ponte Vecchio. Dieser wurde von einem Schüler Giottos entworfen und 1345 fertiggestellt. Ursprünglich hatte hier Schmiede, Gerber und Metzger ihre Läden. Doch Großherzog Cosimo I. de Medici hatte zwei parallel existierende Herrschaftssitze und wollte gerne sicher und trockenen Fußes von einem zum anderen kommen. Und so wurden Palazzo Pitti und Palazzo Vecchi durch eine lange Galerie, den Vasarikorridor 1565 verbunden, der auch über die Brücke führte. Das führte dazu, dass die geruchsanfälligen Gewerbe von hier wegziehen mussten. Seitdem sind die Juweliere hier zu finden. Schmuckladen reiht sich an Schmuckladen.. Seitdem sind die Juweliere hier zu finden. Schmuckladen reiht sich an Schmuckladen.
Hinauf zum Palazzo Pitti, die Straße gesäumt von attraktiven Einzelhandelsläden. Der Palazzo ist ein Koloss, eine Fassade in einer Proportion, die die Frage aufkommen lässt, ob hier Giganten gewohnt haben. Man liebte es halt ein bisschen größer. Dahinter liegt der Boboli-Garten aus der Renaissancezeit.
Wir biegen rechts ein zur Chiesa di S. Spirito. Vor der Kirche liegt ein hübscher Platz, von Bäumen bestanden, in der Mitte ein Brunnen. Viele Lokale laden zum Verweilen ein. Das schöne Wetter erlaubt es, noch draußen zu sitzen, was viele Restaurantbesucher nutzen.
Durch die Gassen des Viertels Santo Spirito gehen wir über die Brücke Santa Trinità zurück auf die andere Flussseite.
Zum Glück gibt es in der Straße unseres Hotels einige Lokale. Und da wir nicht mehr weit laufen wollen, fallen wir in die nächstgelegene Osteria ein, wo ein Tisch für uns schon gedeckt ist. Die Karte hält für jeden etwas bereit und gemeinsam verbringen wir
ein vergnügliches Abendessen.
Kathedrale Santa Maria del Fiore mit der Kuppel von Brunelleschi, Dommuseum, ein Abstecher zum Markt und Panoramablick mit Sonnenuntergang
Heute steht das Domareal auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin kommen wir am Palazzo Antinori vorbei, leere Weinkartons stehen vor der Tür. Er gehört der gleichnamigen Familie, die sich seit 26 Generationen dem Weinbau widmet und zu den größten und bedeutendsten Weinproduzenten und -handelshäusern Italiens zählt. Gründer war Giovanni di Piero Antinori 1385. Weinproduktion, Seidenhandel und das internationale Bankgeschäft sicherten das Einkommen. Heute ist das Haus die erste Adresse für Chiantiwein, Chianti liegt zwischen Florenz und Siena und besteht zu 80% aus der Traube Sangiovese.
Weiter geht es, an einem Lokal vorbei, wo schon zu dieser Stunde im Ladenfenster Nudelteil zubereitet wird. Und mit welchem Mehltyp? – 000! Diesen haben wir ja gerade erst in München kennengelernt.
Unser Besichtigungsprogramm beginnen wir mit dem Baptisterium. In diesem wunderbaren Bau wurden alle Florentiner bis in die 1960-er Jahre getauft. Eine schöne Vorstellung, der oktogonale Raum als Taufbecken für alle. Das Leben beginnt schon ganz anders, wenn man genau hier in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wird. Die wunderbaren Kuppelmosaiken sind „in restauro“ und an einer Wand abgebildet, was den Vorteil hat, dass wir uns nicht die Hälse verrenken müssen.
Die umlaufenden Mosaiken wurden um 1530 von venezianischen Künstlern gefertigt. An der Decke wird das Leben Johannes des Täufers und die Genesis beschrieben. Und wir lernen, dass die Seraphine und Cherubine sechs Flügel haben, da sie Gott am nächsten sind. Engel hingegen müssen mit zwei Flügeln auskommen, da sie den Menschen am nächsten sind. Umso wichtiger sind sie für uns. Der Fußboden – eingelegte Marmorsteine verschiedener Farben und Formen – erinnert an orientalische Teppiche. Dieser Stil ist von den Normannen mitgebracht worden. Und so vereint dieses Schatzkästlein die besten Künstler seiner Zeit und verschiedene Einflüsse.
Der 24. August ist Namenstag des Hl. Johannes mit Prozessionen und Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt.
Das Dommuseum liegt hinter dem Dom, ist 1891 gegründet worden, doch in dieser Fülle und mit dieser guten Ausstellung erst seit vier Jahre geöffnet. Es liegt in den früheren Werkstätten der Dombauhütte und zeigt die Originale der Skulpturen, Reliefs und Pforten von Dom wie Baptisterium.
Mit den Türen der Taufkirche beginnen wir und erkennen, welche Entwicklung der Schöpfer Ghiberthi mit seinen zwei Türen innerhalb von 25 Jahren genommen hat. Die Paradiespforte zeigt eine Erzählfreude, dass es dem Sehenden selbst eine Freude ist.
Die von Giotto gearbeiteten Reliefs für seinen Glockenturm sind hier ganz nahe zu sehen. Wie Eva dem Adam aus der Rippe springt, ist immer wieder faszinierend zu betrachten. Doch auch die weltlichen Zünfte sind abgebildet, die zum Reichtum der Stadt beitrugen, viel Geld zum Bau des Turms und der Kirche beisteuerten und hier geehrt werden.
Ein Saal ist dem Bau der Domkuppel gewidmet. Sie wurde 1418 ausgeschrieben. Ein „Loch“ über der Vierung von 43 m Durchmesser musste geschlossen werden. Brunelleschi ist Mathematiker, gewinnt die Ausschreibung und beginnt 1420 mit dem Kuppelbau, der 16 Jahre dauert. In der Statik, dem Aufbau ist die Kuppel eine technische Meisterleistung und die Vorbereitung zu jener von St. Peter, die Michelangelo errichten wird. Erst 1471 schließt Andrea del Verrochhio die Kuppel mit der schönen Laterne.
Michelangelo kritisiert die Verkleidung der Kuppel, so dass sie nicht vollendet wird. Sein Urteil galt.
In dem Museum sind auch die Entwürfe zur Kirchenfassade ausgestellt. Denn nur die Seiten waren verkleidet, bis 1887 blieb der Dom ohne Fassade. Als dann Florenz für wenige Jahre Hauptstadt Italiens wurde, wollte man das ändern und schrieb die Verkleidung aus. Diese zeigt sich heute in den Nationalfarben. Von der Terrasse des Museums der Blick auf die Domkuppel – damit schließen wir unser intensives Eintauchen in die Domgeschichte und seine Künstler ab.
Die Pietà ist das letzte Werk von Michelangelo, das er im Alter von 71 Jahren begann und das die römische Kirche schmücken sollte, in der er begraben werden würde. Er ließ dann jedoch frustriert davon ab, als er Fehler im Stein ausmachte. Die „Florentiner Pietà“ zeigt Maria, den toten Jesus im Arm, Maria Magdalena und Nikodemus, der die Gesichtszüge Michelangelos trägt. Ein berührendes Werk, auch oder gerade in seiner Unvollendung.
Mittagszeit – wir gehen zur schönen Markthalle, die auf zwei Etagen mehr bietet, als das Herz begehrt. Die Auslagen sind wunderschön anzusehen, das sorgfältig arrangierte Gemüse ist ein Kunstwerk an sich. Hier essen die Einheimischen im Stehen „Lampredotto", eine Florentiner Spezialität, die aus dem zarten Labmagen des Rindes gekocht wird. Die Touristen sitzen an langen Tischen und gönnen sich Gerichte mit Trüffel, dessen Duft sich verströmt.
Nach dem Frugalen wenden wir uns wieder dem Kulturellen zu. In einem weiten Rund nähern wir uns wieder dem Dom, denn hier sind wir noch nicht fertig.
Zunächst geht es an der Medicikapelle vorbei, ein Projekt von Cosimo I. de Medici. Die Arbeiten dauerten lange, von 1568 bis 1644. Prächtig ist der Boden, der ganz in Steinmosaik gearbeitet worden ist, die berühmte Comesso Fiorentino. Daneben liegt die Neue Sakristei mit den Skulpturen „Tag“ und „Nacht“ von Michelangelo.
San Lorenzo, die Familienkirche der Medici, liegt unmittelbar daneben. Sie ist ein bedeutendes Zeugnis der Renaissance und wurde 1419 ausgeschrieben. Hier ist der Stammvater der Medici gegraben. 1430, innerhalb von 17 Jahren, war Cosimo d.Ä. der reichste Mann Europas, indem er die Finanzen des Papstes verwaltete. 2-3 % Zins nahm seine Bank für ihre Kredite. Da muss man allerdings schon eine gute finanzielle Grundlage haben, um aus diesem Prozentsatz etwas zu ziehen. Es hat geklappt, die Medici haben mit ihren Palästen die Stadt verschönert und mit ihren Kunstwerken die Uffizien bestückt. Somit haben sie auch andere an ihrer Wohlhabenheit teilnehmen lassen.
Die Bibliothek Laurentiana, die in diesem Komplex ebenfalls untergebracht ist, besitzt Schriften von Galileo Galilei, der ab 1609 von den Medici beschäftigt und bezahlt wurden und den wir in Pisa wiederbegegnen werden.
Am Palast der Medici vorbei gehen wir durch die Via Camillo Cavone. Zitrusbäume, mit denen die Medici in Verbindung gebracht werden – sie sind auch auf Gemälden zu finden, die die Familie in Auftrag gegeben hat – säumen neuerdings die Straße.
An der Galleria dell'Accademia laufen wir vorbei. Hier steht er – der wohl schönste Mann der Welt. Jeder Zentimeter in Vollendung. Die Hände vielleicht ein bisschen zu groß, doch sie machten ihm zum Sieger über Goliath. Im selben Gebäude ist auch das Musikinstrumentenmuseum. Die Medici hatten verschiedene Neigungen und so wurden fünf Stradivari in Auftrag gegeben, die hier ausgestellt und auch gespielt werden.
Die Piazza Santissima Annunziata ist ein wunderschöner harmonischer Platz, an drei Seiten von Bogengängen gesäumt. Das Ospedale degli Innocenti, das Waisenhaus, war Brunelleschis erstes Werk, finanziert durch die Zünfte. Es gab damals schon eine Babyklappe. Und damit man sich ja wiederfindet, gaben die Mütter ihren Kindern die Hälfte eines Tellers, eines Knopfs o.a. mit, um die Zugehörigkeit zu bestätigen und das Kind zurückzuholen, wenn es ihnen besser gehen würde.
Auf dem Dach des Ospedale liegt das Caffè de Verone, mit Sonne und schönem Blick auf den Dom.
Im Hintergrund der Gasse leuchtet uns schon das blendende Weiß des Doms entgegen.
Der Glockenturm, der Campanile, war im 14. Jahrhundert der höchste Glockenturm der Welt. Der rund 85 Meter hohe Turm (414 Stufen), entworfen von Giotto und nach seinem Tod von Pisano fertiggestellt, gehört zu den schönsten von Italien. Charakteristisches Merkmal ist die weiß-grün-rot gehaltene Marmorfassade, die noch aus den Entwürfen Giottos stammt und die sich auch an der Kathedrale und an der Taufkapelle (Baptisterium) wiederfindet.
Der Dom, die Kathedrale Santa Maria del Fiore, sieht aus wie eine übergroße Hochzeitstorte – weiße Marmorverkleidung mit farbigen Einlegearbeiten, Vorsprüngen, Säulen. Das Auge hat viel zu gucken. Und die Pflege des Baus geht nie zu Ende. Vor der Fassade steht ein Kran mit Hebetribüne.
Dank unserer Tickets müssen wir nicht lange anstehen. Als wir im Dom sind, geht es erst einmal nach unten, zur Ausgrabung von Santa Reparata, dem Vorgängerbau, der vor rund 1700 Jahren entstand. Mehrere Schichten liegen hier übereinander. Der bedeutendste Fund ist das große Mosaik, mit dem der Boden der Basilika ausgelegt war. Unterschiedliche Muster liegen nebeneinander, Rosetten, christliche Symbole wie Kreuz und Kelch. Die Darstellung eines Pfaus mit prächtigem Rad, der für die Auferstehung, Unsterblichkeit und das ewige Leben steht, bleibt besonders in Erinnerung.
Wieder oben, schauen wir uns den Dom an. Die Uhr über dem Eingang ist um 1430 von Paolo Uccello angebracht worden. Sie hat ein eigenwilliges Ziffernblatt. Die Reiterdarstellungen zweier Heerführer, deren Erfolg ihnen erlaubte, sich in der Kirche abbilden zu lassen, betrachten wir uns ebenso wie das Fresko „Dante und die Göttliche Komödie“.
Dann geht der Blick nach oben, in die Kuppel. Dort werden wir heute Abend stehen und die bemalte Fläche von 3.600 qm näher in Augenschein nehmen.
Bevor wir zum letzten Besichtigungspunkt ansetzen, gibt es erst einmal eine Verschnaufpause. Denn danach wollen wir hoch hinaus - nein, wir schonen uns nicht. Flügel sind uns heute keine gewachsen, weder sechs noch zwei, und so besteigen wir die Kuppel des Doms zu Fuß. Im Museum hat uns Annett anhand von Modellen erklärt, was das Besondere von ihr ist, so die zwei ineinanderliegenden Schalen. Wir laufen in Etappen nach oben: erst bis zur ersten Galerie unterhalb des mächtigen Kuppelfreskos hoch, innen entlang und dann der Kuppelbiegung folgend nach oben.
Die Sonne ist dabei, sich vom Tag zu verabschieden. Ein Wind geht und Florenz liegt uns zu Füßen. Einfach großartig. Nach einiger Zeit müssen wir wieder runter, die nächste Gruppe wartet auf ihren Aufstieg. Nun gelangen wir auf die Galerie, die unmittelbar unterhalb des Kuppelfreskos entlangläuft und nun stehen wir so gut wie mit einem Bein selbst in der Hölle, die dort dargestellt ist. Den vielen Akteuren in Himmel und Hölle so nahe zu sein, ist sehr beeindruckend.
Unten angekommen, sind wir ganz glücklich und stolz, die 463 Stufen erklommen zu haben. Da haben wir doch tatsächlich den Dom von der Krypta bis hoch hinauf heute durchmessen. Da brauchen wir jetzt ein schönes Abendessen, das wir in der Umgebung leicht finden. Und nachdem uns Annett heute den Chianti erklärt hat, bestellen wir uns eine Flasche für den Tisch.
Besuch der Uffizien – eines der bedeutendsten Museen der Welt
Nach dem Frühstück spazieren wir zu den Uffizien und machen noch einen Abstecher. Über die teure Einkaufsstraße mit den Guccis dieser Welt laufen wir zum Wildschwein, das mit der richtigen Behandlung – Schnauze streicheln und Geld dalassen – dafür sorgt, dass man wiederkommt. Die Schnauze der Skulptur ist schon ganz golden, wie viele Zärtlichkeiten dieses Borstenvieh wohl inzwischen bekommen haben mag?
Dann zur größten Gemäldesammlung der Renaissance. Das Gebäudeensemble wurde zwischen 1560 und 1580 als Bürogebäude errichtet, um die wichtigsten Ministerien und Ämter (die sog. Uffici) zusammenzufassen. Man füllte jedoch auch einige Räume mit den eigenen Kunstwerken, die nach und nach die Büros verdrängten.
Die Galerien, die die Räume miteinander verbinden, sind mit Grotesken ausgemalt. Anregung dazu gab die Ausgrabung einer Villa von Nero in Rom nahe dem Kolosseum. Hier wurde eine Grotte entdeckt, von deren Ausgestaltung man sich anregen ließ.
Galleria degli Uffizi - 45 Säle von der Antike bis zum Barock und es ist eine große Erleichterung, sich von einer so versierten Kennerin wie Annett einzelne ausgesuchte Werke erklären zu lassen. Aus den Fenstern im ersten Stock blicken wir auf den Ponte Vecchio.
Giotto, einer der Wegbereiter der Renaissance, den wir schon aus Bologna kennen, stellt Körper dar, Maria ist eine Frau mit Busen.
Paolo Uccello, dessen Uhr wir gestern im Dom gesehen haben, malt ein erstes Landschaftsbild, das eine Schlacht darstellt. Zentral- und Vogelperspektive bringt er hier zusammen. So ganz geordnet ist die Sache noch nicht. Er hat jedoch auf dem Gemälde signiert, da sonst die Signaturen auf Rahmen angebracht waren.
Botticellis „Frühling“ mit Zitrusbäumen, die die Medici so liebten und über 130 Pflanzenarten, die sich womöglich auf den 39 Landsitzen der Medici wiederfanden. Simonetta Vespucci – eine damalige Trendsetterin – ist eine der drei Grazien und die „Venus“ selbst. Giuliano di Medici hingegen ist der flotte Jüngling im „Frühling“ links und in der „Anbetung“ im Porträt dargestellt. Er wurde nur 16 Jahre alt, erstochen von den Pazzi bei einem Attentat im Dom.
Von den Mariendarstellungen auf Goldgrund von Cimabue und Giotto über den „Frühling“ von Botticelli bis hin zum Bacchus von Caravaggio, es ist eine Lust, Gemälde, die man irgendwie kennt, im Original zu sehen, aufs Schönste präsentiert, eingelassen in farbig passende Wände.
Die großen Meister der Florentiner Renaissance sind uns nun bekannt. Porträts von Persönlichkeiten der Stadt hängen hier ebenso wie deren Auftragsarbeiten, darunter die Venus von Urbino.
Der Blick aus den Galerien auf die Ponte Vecchio und die Dächer der Stadt beruhigen zwischendrin das Auge, das von Farbe gesättigt ist.
Von Leonardo da Vinci hängen drei Gemälde. Für die „Anbetung“ bekam er kurz vor seiner Abreise nach Mailand 1480 den Auftrag. Doch die erste Skizze gefiel nicht: zu viel Bewegung, Figuren, die sich aus dem Bild drehen und über das Bild hinaus kommunizieren, 70 Köpfe. So blieb das Bild im Stadium der Skizze erhalten.
Zur Geburt eines Kindes wurde ein Teller verschenkt, daher hat sich der Künstler für ein Rotondo entschieden. „Die heilige Familie“ ist das einzige von ihm auf Holz gemalte Werk.
Die Sammlung mit 2.700 Porträts zeigt anhand eines Bildtypus die ganze Bandbreite des künstlerischen Ausdrucks. Begonnen hatte man mit 15 Werken. Das Porträt von Alessandro Allori, dem Maler Grotesken, befindet sich auch hier.
Annett führt uns meisterhaft durch die vielen Säle und Galerien über zwei Stockwerke und nach zweieinhalb Stunden sind wir weitergebildet und haben den Zeitraum vom Mittelalter zum Barock und somit die Entwicklung über 300 Jahre anhand der Gemälde mitverfolgen können. Wir haben unseren „Arbeitstag“ hinter uns, die Sonne scheint, die Stadt lockt und so ziehen wir davon. Die einen auf die Piazzale Michelangelo, die anderen in das Viertel Santo Spirito und zur Basilika Santa Croce, in der viele Persönlichkeiten begraben sind, denen wir begegnet sind, wie Galileo Galilei und Michelangelo.
Ausflug nach Pisa
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Zug nach Pisa, der zweiten Stadt am Arno auf unserer Reise. Anna, unsere örtliche Reiseleitung, erwartet uns am Bahnhof, von wo aus wir zu Fuß zur Stadtführung starten.
Wir treffen zunächst auf das Denkmal von Vittorio Emmanuele, unter dessen Regentschaft Italien geeint wurde.
Gerade um die Ecke ist ein Wandgemälde des Amerikaners Keith Haring. „Tutto Mondo“ zeigt seine typischen Figuren, die sich mit Alltagsgegenständen beschäftigen. Ein wichtiges Zeugnis seiner Kunst, das hier den öffentlichen Raum schmückt.
Wir laufen entlang des Arnos und bewundern die Uferstraße, die gesäumt ist mit Palästen, die sich im Wasser spiegeln. Santa Maria della Spina ist ein Meisterwerk der Pisaner Gotik und sieht wie eine Schmuckschatulle aus. Hier wurde früher ein Dorn aus der Dornenkrone Christ aufbewahrt. Ursprünglich lag der Bau direkt am Arno, wurde dann jedoch aufgrund des stetig aufkommenden Hochwassers höher verlegt.
Unser Ziel ist das neue Museum zur Geschichte der Seerepublik Pisa, das „Museo delle Navi Antiche", untergebracht in den früheren Schiffswerften, die von den Medici in Folge als Arsenal benutzt worden sind.
Die Stadtgeschichte ist in den früheren großzügig dimensionierten Pferdeställen ausgebreitet: Etrusker – Römer – Langobarden, alle waren hier und haben das Land bearbeitet, Handel getrieben. Als der Bahnhof S. Rossoro, von dem wir heute abfahren werden, ausgebaut werden sollte, stieß man bei den Grabungsarbeiten auf diese antiken Boote, Zeugnisse aus der Zeit, als Pisa Seerepublik war, neben Genua, Venedig und Amalfi.
Pisa hatte seine Blütezeit im 12. und 13. Jh. Durch den Seehandel war die Stadt reich geworden. Als der Hafen verlandete, waren die Kunstwerke, die heute das Museum füllen, gekauft, die Kirchen und Paläste gebaut.
Der Zugang zum Meer war von großem Interesse für die Medici, so dass sie Pisa belagerten. Sie erhielten den Zugang und als dieser unpassierbar wurde, bauten sie Livorno zur Hafenstadt aus. Der weiter südlich liegende Seehafen hat auch heute noch Bedeutung, für den Handel und für die Kreuzfahrtschiffe.
Pisa bietet mehr als nur den „Schiefen Turm" und so schauen wir uns mit Anna weiter um in der Stadt und kommen an der Kirche S. Nicola vorbei, die als Fassadenschmuck für das unkundige Auge nur ein schönes Ornament trägt. Doch erklärt dieses auf anschauliche Weise den Abakus von Leonardo Fibonacci, dem ersten europäischen Fachmathematiker des Mittelalters.
Die Gassen und Straßen, die wir durchlaufen, sind ruhig und gepflegt. Pisa hat 90.000 Einwohner und 40.000 Studenten und gilt nach Florenz mit seinen 390.000 Einwohner als zweite Hauptstadt der Toskana. Die Studenten sind in Feierlaune, denn viele sind mit dem Lorbeerkranz geschmückt, weisen sich dadurch als „Laureati“ aus und sitzen mit Freunden und Familie beim Mittagessen. So auch in unserem Ristorante La Pergoletta, in dem wir unter all den Feiernden die einzigen Touristen sind. Das Essen ist vorzüglich, wir können aus sechs Gerichten wählen, und gut gestärkt geht es in die zweite Tagesetappe.
Wir kommen vorbei am Haus des berühmte Wissenschaftlers Galileo Galilei, der in dem Jahr geboren wurde, in dem Michelangelo starb – 1564. Da scheinen sich zwei Wissenschaftsgenies abgelöst zu haben.
Wie in Florenz gehören der freistehende Campanile, der immer als „Schiefer Turm" bezeichnet wird, die Kathedrale und das Baptisterium zum sakralen Bereich der Stadt, zu dem auch der sehenswerte Friedhof Campo Santo gehört. Wir verlassen unser beschauliches Pisa und sind mitten im Epizentrum der Stadt, der Piazza die Miracoli, dem Platz der Wunder, auf dem diese Sehenswürdigkeiten ausgebreitet vor uns liegen.
Der Turm ist schief, da er in einem ausgetrockneten Flussbett errichtet worden ist.
12 Jahre nach der Grundsteinlegung 1173 war man 1185 bei der dritten Etage angelangt, als sich der Bau neigte. Daraufhin machte man rund 100 Jahre Pause – um wohl nach der besten Lösung zu suchen. Die nächsten vier Stockwerke wurden dann mit einem geringeren Neigungswinkel auf den bereits bestehenden Stockwerken gebaut, um die Schieflage auszugleichen. Danach nochmal ein Unterbruch, bis 1372 auch die sieben Glocken aufgesetzt werden konnten. Doch leider durften die nicht bimmeln, da es in dem fein austarierten Bauwerk in seiner „Schiefe“ durch die Schwingungen zu Rissen gekommen wäre.
Die Form des runden Turms kommt aus dem Arabischen und wurde sehr bewundert. Daher tut man alles, dieses Bauwerk zu erhalten. Die Neigung von 5,5 Grad wurde 1990 zu gefährlich, so dass man über Jahre hinweg das Fundament festigte und den Turm mit Metallmanschetten und Gegengewichten rund 44 Zentimeter aufrichten konnte. So ist er seit 2001 wieder zu besichtigen.
Wir machen Fotos von allen Seiten mit einem herrlich blauen Himmel als Hintergrundfolie und wenden uns der Kathedrale und dem Baptisterium zu. Hospital und Friedhof liegen zu beiden Seiten, so dass man den Lauf des Lebens über Geburt, Taufe, einen christlichen Lebenswandel, der Kirchenbesuche einschließt und Beerdigung hier auf einem Blick zusammen hat.
Die Kathedrale wurde 32 Jahre vor Florenz begonnen und 1118 eingeweiht. Ein mächtiger, ruhiger Baukörper mit fünf Schiffen. Die Säulen des Hauptschiffes sind aus einem Stück und wurden von Sardinien herbeigebracht. Anstelle eines Gewölbes bildet eine prächtige Kassettendecke von 1599 den Abschluss. Die Kassette von 2,7 x 2,7 m findet sich in ihrem Umfang auf dem Boden wieder und zeigt die Relation, die man von unten schlecht einschätzen kann. Der Fußboden war früher aus Marmormosaiken wie ein Teppich gesetzt. Ein Stück ist vor dem Altar noch zu erkennen und erinnert an den Fußboden des Florentiner Baptisteriums.
Auch der junge Galileo Galilei hat hier den Gottesdienst besucht, bei dem ihm die Schwingung einer Deckenlampe auffiel. Seine Beobachtungen und Berechnungen führten zum Isochronismus. Das ist die Eigenschaft eines mechanischen Schwingsystems, bei der die Schwingungsdauer unabhängig von der Schwingungsweite ist, also immer gleich lange dauert. Dieses Prinzip ist besonders wichtig für die Ganggenauigkeit von mechanischen Uhren, wo es die Grundlage für eine präzise Zeiterfassung bildet.
Gegenüber liegt das runde Baptisterium, die Taufkirche strahlt eine große Ruhe aus. Früher wurden hier nur die Abkömmlinge der wohlhabenden Oberschicht getauft, heute wird jeder Neubürger der Stadt hier in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Das große achteckige Becken, über das Johannes der Täufer wacht, signalisiert die Bedeutung der Taufe.
Der Campo Santo wurde mit Erde aus dem Heiligen Land von den Kreuzzügen gefüllt, so dass der Wunsch, schneller aufzuerstehen, hiermit gewährleistet sein sollte. Das Carrée wirkt eher wie ein Kreuzgang. Die Bodenplatten sind Grabplatten, über die wir hinweglaufen. Die kostbaren Fresken an den Wänden sind von großer Erzählfreude. Die großen filigranen Fenster in Maßwerkarbeit geben den Blick frei auf die Kathedrale und den blauen Himmel. Ein schöner Ort für die letzte Ruhe.
Die Stadtmauer zieht sich hier entlang. Begonnen 1154 im Stadtteil nördlich des Arno zogen sich die Bauarbeiten bis 1284 hin. Die Mauer kann man oben entlanglaufen bis zur alten Zitadelle. Wir freuen uns an dem Stück, das vor uns liegt und haben noch mal einen wunderbaren Blick auf den gepflegten Rasen, aus dem sich wie Solitäre die Bauwerke abheben, die als architektonisches Ensemble seit 1987 zum Unesco-Weltkulturerbe der gehören.
Der Zug für die Rückfahrt nimmt uns am nahegelegenen Bahnhof auf und so kommen wir am Abend wohlbehalten und mit neuen Eindrücken in Florenz an. Morgen geht es nach Hause und so gehen die einen für die letzten Einkäufe in die Stadt, die anderen nehmen einen Apéro auf der Dachterrasse des Hotels oder gehen zum Abendessen.
Rückreise über Bologna und Verona nach München
Heute geht es in einem Rutsch nach Hause.
Nach dem Frühstück besteigen wir den Zug und fahren über Bologna nach Verona. Wir sitzen 1. Klasse und bekommen Heiß- und Kaltgetränke gratis. Der Italiener würde die Sessel „Poltrona“ nennen, was übersetzt auch „Thron“ heißt, was sehr passend dafür wäre.
In Verona dann der letzte Cappuccino. Der österreichische Railjet nimmt uns auf, ein ganz neuer Wagen, in dem wir auch wieder herrlich sitzen. Das Bistro mit einer reichhaltigen Karte ist gleich nebenan. Das Bestellte wird uns an den Platz gebracht.
Die Vegetation zeigt sich nun in prächtigen Herbstfarben. Die Weinterrassen in Südtirol liegen in gold-grünen Wellen am Hang. Die meisten Spaliere tragen keine Äpfel mehr, doch einige Früchte hängen noch dort und kosten die letzten milden Tage der Herbstsonne aus.
Das gute Wetter begleitet uns bis München, wo wir voneinander Abschied nehmen. Alle sind sich einige, dass diese Reise besonders schön war.
Liebe Gäste,
es waren leichte und heitere Tage mit Euch.
Diese Reise wurde zum ersten Mal durchgeführt und fühlte sich dank Euch wie eine wunderschöne Premierenfahrt an.
Ich danke Euch für Eure Begeisterungsfähigkeit und Euer Interesse an all dem, was diese schöne Reise uns geboten hat. Und das Wetter hat wunderbar mitgespielt.
Ich wünsche Euch alles Gute, Gesundheit und schöne Reiseerinnerungen und freue mich, wenn es ein Wiedersehen gibt auf einer nächsten Reise,
Eure Vivian
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