Reisebericht: Exklusive Silvesterreise Florenz – in kleiner Reisegruppe

29.12. – 01.01.2024, 4 Tage Städtereise inklusive Flug – Toskana / Italien im Grand Hotel Baglioni: Uffizien – Piazza della Signoria – Palazzo Vecchio – Ponte Vecchio – Dom Santa Maria del Fiore – Silvesterdinner – maximal 12 Reisegäste


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In Florenz schaut man zurück, nicht unbedingt zurück bis in die Zeit der alten Römer, aber auf jeden Fall zurück in die Welt der Medini, die Künstler von Weltruhm um sich geschart haben und zum Glück auch dafür sorgten, dass die Kunst in Florenz geblieben ist. Kunst und Kirchen gibt es so viele, dass ein paar Tage nicht reichen, um alles zu erkunden. Doch die Kombination aus Museumsbesuch, genussvollen Abendessen, Kaffeepausen und dem Aufstieg auf die Domkuppel vermitteln ein geradezu perfektes Bild von dieser Stadt, die noch immer den Glanz der Renaissance ausstrahlt, ohne dabei die Moderne zu vergessen. Florenz zum Jahreswechsel- eine perfekte Melange.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Erste Eindrücke aus Florenz– auch bei leichtem Regen schön

Vor unseren Aufenthalt in Florenz haben die Götter oder wohl eher die Verkehrsplaner die Geduld in vielen Varianten gesetzt. Mein Zug zum BER ersatzlos gestrichen, die hoffnungsvolle Alternative eine gute halbe Stunde verspätet. Am Flughafen BER treffen wir immerhin aufeinander und können dann die Wartezeit bis zum Abflug nach München gemeinsam verbringen. Noch sitzt uns die kurze Nacht in den Knochen, die Augen noch müde. Beim Zwischenstopp München heißt es zunächst auch einfach nur warten, warten warten. Irgendwann startet unsere Maschine und wir landen nach einem Flug über die Alpen in Florenz. Der Monte Morello hinter dem Flughafen hat seinen Gipfel in dichte Wolken gehüllt, das ist für die Florentiner das sichere Zeichen, dass sie einen Schirm brauchen. "Quando Monte Morello porte un capello, Fiorentin prendi l'ombrello" heißt ihr Merkspruch.
Wir lassen uns nicht vom gelegentlichen Sprühregen stören. Nach dem Check- in im Hotel, der Ankunft der erwarteten Gästen mit Abflughafen Frankfurt staten wir zum ersten Erkundungs-Spaziergang. Für einige ist es der erste Besuch in der Hauptstadt der Region Toskana, in der die Wiege der Renaissance steht und an nahezu jeder Ecke eine Erinnerung an die mächtige Familie der Medici zu sehen ist. Andere waren früher schon einmal in der Stadt und können sich schnell davon überzeugen, dass sich viel geändert hat: viel mehr Touristen als noch vor zwanzig Jahren, es fehlen manche der kleinen Geschäfte mit landestypischen Preziosen und es gibt tatsächlich in der Stadt der guten Küche auch Mc Donalds.
Vorbei an der Markthalle, die entstand, als man Florenz zur kurzfristigen Hauptstadt des vereinten Italiens herausputzte, zur Kirche San Lorenzo, der bis heute die Fassade fehlt, und zum Palazzo Medici-Riccardo, wo man uns immerhin einen raschen Blick in den Garten gönnt, gehen wir weiter bis zu Piazza San Marco. Hier wird viel gebuddelt, Florenz will eine weitere Straßenbahn bauen und diese ins Zentrum führen, um so den vielen Individualverkehr aus dem Stadtzentrum herauszuhalten. Nachdrücklich in Erinnerung bleibt uns auch in den nächsten tagen die Auswahl an köstlchen kleinen Törtchen im Café San Marco. Vorbei an der Accademia, wo der David von Michelangelo im Original einem für einen Moment den Atem nimmt, kommen wir zur Kirche und Piazza Santissima Annunziata. Einem wunderschönen, harmonisch gestalteten Platz mit Arkadengängen. Hier steht die Casa degli Innocenti, ein Renaissancebau, in dem das erste Waisenahsu mit Babyklappe existiert hatte. Heute ist das ein sehenswertes Museum das viel von der Geschichte der Findelkinder erzählt. Bis 1875 konnten Mütter bei einer Drehtür ihre Kinder noch unerkannt in die Obhut der Schwestern geben. Uns interessiert vor allem das Cafè im 5. Stock, von wo wir bei Kaffee und Aperitif einen schönen Blick auf die Domkuppel und auf die kleinere grüne Kuppel der Synagoge genießen. Über den Domplatz und vorbei am mächtigen Palazzo Strozzi schlendern wir später zurück zum Hotel. In der Gegend rund um die Kirche Santa Maria Novella sind noch viele der alten Weinfenster erhalten, die im 13. und 14. Jahrhundert entstanden. Hier wurde Wein verkauft, denn Wasser war damals nicht gut verträglich und man stillte den Durst mit leichtem Wein, der den Kaufleuten zu sicheren Nebeneinkünften verhalf. Während der Corona-Pandemie kamen einige findige Köpfe auf die Idee, die alten Weinfenster wieder zu beleben. Dahinter entstanden Bars mit Weinverkauf. Sie sind unschwer an den langen Schlangen vorwiegend jugendlicher Gäste davor zu erkennen. Wir heben uns den Weindurst bis zum Abendessen im gemütlichen toskanischen Restaurant La Martinicca auf. Gern lassen wir uns auch gefallen, dass Marco dafür sorgt, dass keine Reste bleiben und uns immer wieder etwas auf den Teller packt. Unsere kulinarische Entdeckung des Abends heißt Puntarelle mit Sardellensauce.

Untewegs im religlösen Zentrum– Schlange stehen gehört dazu

DIe Sonne macht sich rar, als wir zu unserer Erkundungstour im religiösen Zentrum von Florenz aufbrechen. Unsere erste Station ist allerdings keine der vielen Kirchen, sondern die Markthalle mit ihrem üppigen Angebt an Fisch, Obst, Fleisch und Gemüse. Die Stände mit dem florrentiner Leib- und Magengericht Trippa (Kutteln) und Lamperedotto gehören zur traditionsreichen Geschichte in Florenz. An den langen marmortischen herrscht schon am Morgen dichtes Gedränge und es duftet durchaus vielversprechend. Wir bestaunen das Gemüse, aus dem die Puntarelle gemacht werden, doch wir lassen Cantuccini und Nudeln zunächst links liegen. Die erste Besichtigung wartet und das ist die Taufkapelle gegenüber der Kathedrale. Überall stehen die Touristen in langen Schlangen, um auf Einlass zu warten. Auch wir müssen uns gedulden, ehe wir in die Taufkapelle mit ihren wunderbaren Mosaiken und dem herrlichen Marmorfußboden eintreten dürfen. Ein Gerüst verhindert den ungestörten Blick, doch Angela erklärt uns anhand einer großen Fotografie die Ikongrafie der Kuppel und wir bekommen einen guten Eindruck von der Schönheit und Pracht, die man hier einst geschaffen hat.
Die Originale der Türen des achteckigen Baus sehen wir dann im Museum, ebenso die Reliefs aus dem Glockenturm, in denen die Arbeiten der Handwerker dargestellt sind . Im Museum läßt sich auch nochmals nachvollziehem, welche Einmaligkeit und welchen Geniestreich Filippo Brunelleschi mit seinem Kuppelbaufür Florenz erschaffen hat. Hier sieht man Modelle und Bilder von seiner Idee, die Kuppel doppelwandig zu bauen. Sie geben schon einen Vorgeschmack auf unseren Aufstieg zur Domkuppel. Mehr als 400 Stufen führen hinauf, eine Herausforderung, die einige Stoßseufzer bei uns auslöst. Doch nach etwas Beinarbeit ist es geschafft und der Blick von oben lohnt sich trotz Regen. Wir sind stolz und zufrieden, dass wir dieses riesige "Wunder von Florenz" auf unsere Art erobert haben.
Nach der Mittagspause geht es zur Kirche Santa Croce, die sicherlich das wichtigste Gotteshaus in der Stadt ist. Diese Kirche wurde vom Bettelorden der Franziskaner erbaut, die sich dafür die finanzielen Zuwendungen von reichen florentiner Familien sicherten. Diese erwarben sich mit der Spende das Recht, hier auch ihre Grabstätten zu haben und heute ist Santa Croce eine Art Pantheon für die großen Persönlichkeiten der Stadt. Dante Alighieri ist in Ravenna gestorben und begrbane, doch die Florentiner haben ihm ein Grabmal errichtet, auch an Michelangelo Buoanarotti und Galileio Galilei wird hier mit prächtigen Grabmälern erinnert. In der Sakristei und im Museum sind noch die Spuren der verheerenden Überschwemmung des Arno im Jahr 966 zu erkennen.
Nach so viel Kunst und Geschichte entspannen wir bei einem Aperitif in einem kleinen Bar am Rande der Piazza Santa Croce und von dort geht es nahtlos weiter zu i Garibardi, wo wir uns gemeinsam das Abendessen schmecken lassen.


Im Palazzo Vecchio und in den Uffizien– mehr Kunst geht nicht

An Silvester keine Besichtigung von Kirchen, hatte unsere Stadtführerin Angela als Parole ausgegeben und daran haben wir uns gehalten Zu sehen gab es gleichwohl mehr als genug. Den mächtigen Palazzo Strozzi, die vornehmen Geschäfte in den Via Tournabuoni, die römische Stadtstruktur von Florenz mit Blick auf den Stadtplan an der Piazza Repubblica und dann natürlich die Brücken über den Arno. Von Ponte Santa Trinita bietet die Ponte Vecchio ein gutes Fotomotiv und auf der alten Brücke erkennt man ganz deutlich den berühmten Korridor, der von den Uffizien bis zum Palazzo Pitti führt. Gebaut wurde er von Giorgio Vasari, als Fluchtweg hat er den Medici nicht dienen müssen, doch demnächst wird er wohl als neue Attraktion das ohnehin reiche Museumsangebot erweitern.
Der Palazzo Vecchio ist nicht nur das Rathaus der Stadt Florenz, sondern auch Museum. Ganz besnders eindrucksvoll der Versammlunssaal des Großen Rates der Stadt, der im 15. Jahrhundert die Geschicke der Stadt bestimmt hatte. Der Bettelmönche Savonarola spielte hier eine unschöne Rolle, als er seinerzeit die Menschen aufforderte, ihre Bilder, Vasen oder Spigel in das Fegefeuer der Eitelkeiten zu werfen und zu verbrennen. Später ereilte ihn das selbe Schicksal, noch heute erinnert eine Plakette im Boden der Piazza della Signoria an den Feuertod von Savonarola. Man kann die Zimmer der Herzöge und die des Papstes Leo X. besichtigen, auch er aus der Familie der Medici Die Ausstattung ist geschickt gewählt, hier ist nichts zum Zufall überlassen. Figuren aus der römischen und griechischen Mythologien lassen sich in den prachtvoll ausgestatteten Zimmern in den Gemälden erkennen, eine kleine Vorübung auf den Besuch in den Uffizien.
Hier spannt sich der Bodgen von Giottos Madonnenbildern aus der Zeit der Frührenaissance über Filippo Lippi, Leonardo da Vinci und Raffael, nicht zu vergessen Michelangelo Buonarotti über Rosso Fiorentino bis hin zu Caravaggio und Artemisia Gentileschi, eine der wenigen Künstlerinnen, die sich in der männerdominierten Gesellschaft unter großen Schwierigkeiten behaupten konnte. Ein Bilderangebot vom Feinsten, doch nach zweieinhalb Stunden schmerzen nicht nur die Füße, auch die Aufnahmefähigkeit ist erschöpft.
Jetzt rast die Zeit, nur noch wenige Stunden bis zum Beginn eines neuen Jahres. Um 20 Uhr treffen wir uns am festlich gedeckten Tisch im 5. Stock des Hotels. Alle haben sich fein gemacht, freudige Erwartung liegt in der Luft. Draußen hört man schon die Silvesterknaller, die in Florenz genau genommen verboten sind. Es gibt ein offfizielles Feuerwerk der Stadt.
Ein gut ausgewogenes Menu mit Vorspeisen und Hauptgericht, einer kleinen aber feinen Auswahl an Desstert und guten Weinen dazu lässt die Zeit bis Mitternacht gut vergehen. Schnell noch überlegen, welchen Zwist man mit dem alten Jahr begraben, welchen Streit vergesen könnte. Wir tauschen Erinnerungen aus, erzählen und schon ist es Mitternacht. Zwischen den Türmen von Florenz regnet es Glitzer, Feuerwerk in allen Farben erhellt den Himmel, Ein neues Jahr beginnt, 2024. Wir werfen unsere guen Wünsche in den Himmel, offen für das Neue.


Ein schönes neues Jahr – mit dem Postkartenblick auf Florenz

Unser Neujahrsspaziergang führt uns vor die Tor der Stadt, durch den Rosengarten hinauf zur Piazzale Michelangelo. Hier liegt einem Florenz wie bei der perfekten Postkartenansicht zu Füßen, es ist alles da, der Arno im Licht, die Brücken, die Kirchtürme und die große Kuppel. Nch ein Stück höher leuchtet die Fassade von San Miniato del Monte im Licht. Die Kirche ist eine der ältesten der Stadt, mit wunderbarem Kosmatenboden, einem Mosaik mit dem Weltenherrscher in der Apsis und einer Krypta. Zwischen den Besuchern der Messe können wir einen Blick ins Innere riskieren, dann geht es zurück zum Hotel und pünktlich um 15.00 Uhr zum Flughafen. Na


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