Reisebericht: Rundreise Italien: Umbrien – Toskana – Insel Elba

08.09. – 16.09.2018, 9 Tage Busreise mit Florenz – Assisi – Perugia – Trasimenosee – Orvieto – Siena – Cinque Terre – Freizeit am Meer oder Ausflug auf die Insel Elba


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Einfach grandios, was alles an Neuem, Interessantem und Schönem in ein paar Tage passt. Bei der Reise konnten wir aus dem Vollen schöpfen und mit jedem Tag eröffneten sich uns neue Eindrücke. Wie einzelne Puzzlesteine fügte sich alles zusammen.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Die Regionen

Mit der Fahrt über den Brennerpass, den die Römer schon geschätzt haben, weil er einer der niedrigsten Alpenpässe ist, tauchten wir ein in die Landschaft und die Geschichte der Region Südtirol mit ihrer Hauptstadt Bozen. Dann die Region Trentino und von dort warfen wir einen kurzen Blick hinüber nach Venetien, ehe wir schließlich über die weit ausladende Emiglia- Romagna die Toskana erreichten, die mit ihren sanften Hügeln dem Ideal einer harmonisch komponierten Kulturlandschaft entspricht. Umbrien wirkt dagegen kleinteiliger, kompakter. hier gibt es mehr Wald, viel Landwirtschaft und ausgedehnte Weinfelder, ganz anders als in Ligurien, wo sich Dörfer wie Schwalbennester an steile Hänge schmiegen und der Wein über kunstvoll gemauerten Terrassen aus Stein und Erde in der Sonne reift.

Die Seen

Den ersten Blick auf den Gardasee, den größten See Italiens, erhaschten wir bei der kurvenreichen Fahrt hinauf auf den sogenannten Balkon des Gardasees in San Zeno di Montagna. (08.09.2018) Goldgelb schimmerte das Wasser, während die Sonne langsam darin eintauchte und uns in luftiger Höhe im Dunkeln zurück ließ. Kleiner aber durchaus eindrucksvoll der Trasimener See in Umbrien. Hier fand 217 vor Christus die erste Kesselschlacht der Weltgeschichte statt und Hannibal trug den Sieg davon, weil er die arglosen Römer in einen Hinterhalt gelockt hatte. Noch heute kann man bei Grabungen archäologische Reste finden, die an diese historische Schlacht als Teil des zweiten punischen Kriegs erinnern. Uns war die Gegenwart in Form eines köstlichen Mittagessens aus der Isola Maggiore näher als die graue Vorzeit. Bei der Fahrt nach Orvieto haben wir nur vom Busfenster aus den Blick auf den Tiberstausee die Corbara werfen können, der kleine Brennersee machte zu Beginn und am Ende der Reise das Quartett der Seen voll.

Die Flüsse

Von den Flüssen begeleitete uns die Etsch vom Brenner hinunter ins Tal. Auf der Höhe von Mantova trafen wir den Mincio, jener Fluss den schon Dante Alighieri in seiner göttlichen Komödie erwähnt. Er kommt im Süden aus dem Gardasee- im Norden bei Torbole fließt er als Sarco hinein - und er wurde schon vor Jahrhunderten gestaut, um die Stadt Mantova mit einem schützenden Wasserring von drei Seen zu umgeben.
Bald danach überquerten wir den Po, den längsten Fluss Italiens, der sich gemächlich Richtung Osten schiebt und sich in einem breit gefächerten Delta dann ins Meer ergießt. Träge und wasserarm liegt der Arno bei Florenz in seinem Bett, kaum vorstellbar, dass er im November 1966 die Stadt unter Wasser setzte und in der Kirche Santa Croce und der Nationalbibliothek irreparable Schäden hinterlassen hat. Mit der bebauten alten Brücke, der Ponte Vecchio, auf der die Gold- und Silberschmiede ihre Geschäfte machen, - ist der Arno sicher einer der am meisten fotografierten Flüsse Italiens.
In Perugia dann der Tiber, angesichts des Sommers oft nur ein kleines Flüsschen, dem man nicht ansah, welche bedeutende Rolle es bei der Gründung der Stadt Rom gespielt haben soll. Wir waren richtig dankbar, dass der Chiancio, den wir bei der Fahrt zu unserem Landhotel La Torretta jeweils überqueren, sein spärliches Rinnsal in den Tiber ergießt.

Die Städte

Als erste lag uns Florenz zu Füßen. ( 09.09.2018) Von der Piazzale Michelangelo mit einer bronzenen Kopie des David hat man einen grandiosen Blick über die Dächer und Türme der Stadt. Überragt wird sie von dem Wunder von Florenz, der Domkuppel die Filippo Brunelleschi in zwei Schalen aus Ziegelsteinen mauern ließ. Der Stadtspaziergang zur Ponte Vecchio, durch den Palazzo Vecchio und vorbei an Or San Michele zum Dom und der Taufkapelle machte neugierig auf das Innere der Kirchen und Paläste, machte Lust auf einen Bummel über die Märkte oder einen Aperitif in einer der Straßenbars. Wir erfrischten uns mit einem Eis von Perchè No- übersetzt Warum nicht- der angeblich besten Eisdiele der Stadt.
Am nächsten Tag ( 10.09.2018) die kleine Bergstadt Assisi, die den freundlichen und friedlichen Geist des heiligen Franziskus von Assisi aus jedem Stein, jeder Gasse, jedem Haus zu atmen schien.
Ganz anders Perugia, das Einheimische und uns Touristen mit der genialen Konstruktion der Mini Metro in wenigen Minuten ins hoch gelegene Zentrum der Stadt fuhr, wo sich Paläste, die Kathedrale mit einem herrlichen Brunnen davor, geschaffen von den Gebrüdern Pisano, den Besuchern in ihrer ganzen Schönheit präsentierten.
Orvieto (12.09.2018) thront mit seinem Dom auf Tuffsteinfelsen, deren Höhlen schon den Etruskern als kühle Lagermöglichkeit dienten. Längst gibt es gut gesicherte Treppen und elektrisches Licht in die Gewölbe und nach der Besichtigung wartete der strohgelbe Weißwein als Belohnungauf uns.
Siena ( 13.09.) lockte mit seinem schwarz-weiß gestreiftem Dom und dem atemberaubenden Platz vor dem Rathaus. Einige der Viertel waren noch geschmückt, sie hatten das traditionelle Pferderennen, den Palio gewonnen, und hatten damit einen Freifahrtschein zum Feiern.
Portovenere (15.09.) von La Spezia aus in einer kurzen Schifffahrt zu erreichen - gilt zu Recht als eine der schönsten Städte. Die alte Kirche an der höchsten Stelle, die Reste der Burg mit atemberaubenden Ausblicken auf das ligurische Meer und hohe bunte Häuser, die gleichzeitig Teil der Stadtmauer sind. Im Mittelalter war die Stadt uneinnehmbar- die Touristen erobern sie inzwischen Tag für Tag und bis in den hintersten Winkel.

Die Künstler:

Den Reigen der Maler eröffnet Cimabue, der 1278 in seinem Fresko in der Basilika in Assisi Franziskus porträtiert und allen nachfolgenden Generationen von Künstlern und Betrachtern eine Idee davon gegeben, wie dieser Heilige ausgesehen haben mag. Cimabues Schüler, Giotto, hat dann den Gefühlen der Menschen in seinen Bildern Ausdruck verliehen, da weinen die Brüder, weil Franziskus gestorben ist, da sind sie traurig und verzweifelt in ihrer Trauer und die konnte Giotto in ihre Gesichter bannen.
Der malende Mönch Beato Angelico verstand sich auf zartgliedrige Madonnen. 40 Jahre nach ihm setzte Luca Signorelli im Dom von Orvieto die Arbeit an den Fresken fort und er konzentrierte sich auf das Böse, den Antichristen, den Teufel.

Die Mächtigen:

Friedrich Barbarossa und Friedrich II., der Staufer haben am Lago Trasimeno Burgen hinterlassen, die Medici bestimmten mehr als 300 Jahre lang die Geschicke der Toskana - und dann natürlich Napoleon, der während seiner Verbannung auf der Insel Elba schnell die Verwaltung modernisierte, den Erzabbau beschleunigte und Landwirtschaft und Straßenbau auf Trab brachte.

Fortbewegung:

Mit Frank Kippings bravourösen Fahrkünsten schaffte unser mehr als 13 Meter langer Bus jede auch noch so enge Kurve- in Cinque Terre nahmen wir allerdings den Zug, um die engen steilen Straßen zu vermeiden. Die Autofähre brachte uns über das thyrrenische Meer nach Elba, mit einem kleinen Schiff ging es dann an den berühmten Cinque Terre entlang bis Monterosso.

Das Essen und Trinken:

Porchetta, toskanische Crostini und umbrische Trüffel, Fisch aus dem Trasimener See und Pasta in vielen Variationen, Gemüse und Schinken, köstliche Süßspeisen Eis und immer wieder Weine aus der Region, ein Bardolino, dann der Chianti, der Weißwein aus Orvieto und nicht zu vergessen das gute Olivenöl, das wir in Spello bei einer Genossenschaft einkaufen.
Es hat uns an nichts gefehlt!

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