Reisebericht: Rundreise Italien: Umbrien – Toskana – Insel Elba

21.09. – 29.09.2023, 9 Tage Busreise mit Florenz – Assisi – Perugia – Trasimenosee – Orvieto – Siena – Cinque Terre – Freizeit am Meer oder Ausflug auf die Insel Elba


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Hügel mit Olivenhainen, ummauerte Städtchen voller Palazzi, Kirchtürme und malerischer Plätze, Weinberge, gewundene Straßen durch harmlose Flusstäler, Ausblicke auf Silhouetten von stilsicher aufgereihten Zypressen und Pinien – all dass versprechen die Regionen Umbrien und die Toskana...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Donnerstag, 21.09.2023: Anreise nach Pradelle in der Po–Ebene (908 Bus–km)

Voller Vorfreude traf sich zunächst der erste Teil unserer Reisegruppe am Flughafen in Dresden. Jetzt sollte es für uns die nächsten neun Tage in den sonnigen Süden gehen...! Nachdem sich unser Reisebus nach und nach füllte und unsere Reisegruppe mit 21 Gästen in der Nähe von München komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Nürnberg, Ingolstadt und München in Richtung Inntal. Bereits am frühen Nachmittag passierten wir die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Die Route führte uns weiter entlang des Inns und vorbei an Innsbruck. Hier verließen wir das Inntal und es ging hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und gleichzeitig österreichisch-italienischen Grenzpass. Von nun an folgten wir dem Lauf des Eisack-Flusses hinunter bis zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und weiter durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Später fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, bevor wir dann einen kompletten Landschaftswechsel erlebten und bei Verona in die weitläufige Po-Ebene eintraten. Etwa 15 Kilometer südlich von Verona inmitten der Ebene bezogen wir unsere gemütlichen Zimmer im familiengeführten Landhotel "Corte Castelletto" in Nogarole Rocca/Pradelle. Zum Abendessen ließen wir uns ein typisch regionales 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und die nötige Bettschwere trat allmählich ein.

2. Tag – Freitag, 22.09.2023: Florenz – Assisi (392 Bus–km)

Der erste große Höhepunkt unserer Reise ließ selbstverständlich nicht lange auf sich warten – Florenz stand auf unserem Ausflugsprogramm! Also brachen wir gleich nach dem Frühstück mit unserem Bus nach Florenz auf. Dort angekommen, fuhren wir zunächst zur Piazzale Michelangelo hinauf, wo wir uns einen tollen Überblick über die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten verschaffen konnten. Ein sehr guter Einstieg, denn von hier aus hatten wir die perfekten Fotomotive! Nach diesem Augenschmaus verließen wir kurze Zeit später am Ufer des Arno den Bus, denn von nun an ging die Stadtbesichtigung zu Fuß weiter. Gemeinsam erreichten wir die Piazza Santa Croce, wo wir auf unsere sympathische und kompetente Stadtführerin Angela trafen. Hier erblickten wir die Kirche Santa Croce (Kirche zum Heiligen Kreuz), welche zu den schönsten Gotteshäusern der Stadt zählt und vor allem wegen ihrer Grabmäler bekannt ist. Berühmte italienische Künstler, Wissenschaftler und Politiker haben hier ihre letzte Ruhestätte. Wir flanierten weiter über imposante Plätze und durch Gassen bis zur Piazza della Repubblica, einem offenen Platz, der erst im späten 19. Jahrhundert in seiner jetzigen Dimension anstelle des jüdischen Ghettos angelegt wurde und dessen Bebauung daher den architektonischen Bestrebungen der Gründerzeit nach französischem Vorbild entspricht – inklusive Triumphbogen! Nun ging es zum Dom Santa Maria del Fiore – nach dem Petersdom in Rom und dem Dom in Mailand ist er immerhin das drittgrößte Kirchenbauwerk Italiens und damit eines der größten Gotteshäuser der Welt! Er begeisterte uns vor allem durch die kunstvoll gestaltete Fassade, die gewaltige Kuppel und den schönen Glockenturm. Unser Stadtbummel führte uns später noch zur Piazza della Signoria, wo sich unzählige Sehenswürdigkeiten, unter anderem das Rathaus befinden. Schließlich gelangten wir zur ältesten und auch berühmtesten Florentiner Arno-Brücke, der "Ponte Vecchio", die nämlich im Zweiten Weltkrieg als einzige Brücke nicht gesprengt wurde. Dort an der Brücke mussten wir jedoch aufpassen, die Gruppe nicht zu verlieren – Touristen aus aller Welt strömen nämlich tagtäglich hier her, da ist es gar nicht immer so einfach, den Überblick zu behalten. Nach dieser eindrucksvollen Stadtbesichtigung stand uns noch ein wenig Zeit zur freien Verfügung – manche genehmigten sich ein leckeres Eis, andere wiederum bummelten durch die einladenden Geschäfte... Fazit – Florenz ist eine wirklich großartige Stadt, allerdings mitunter durch die vielen Touristenströme auch eine anstrengende und laute Stadt! Wir waren jedenfalls froh, als wir wieder im Bus saßen, die Seele baumeln und unsere Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen konnten... Am Abend erreichten wir Assisi, unseren Übernachtungsort für die nächsten Tage. Die Lage des Hotels ermöglichte sogar einen abendlichen Spaziergang durch die beschauliche Altstadt ohne jegliche Touristen- bzw. Pilgerströme und wir konnten somit ein ganz anderes Flair dieses magischen Ortes genießen!

3. Tag – Sonntag, 23.09.2023: Assisi – Perugia (58 Bus–km)

Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Geburtsstadt des Heiligen Franz von Assisi, dem Begründer des Franziskanerordens und Assisi zählt immerhin heutzutage zu den größten Pilgerorten Italiens. Zunächst gelangten wir mit unserem Bus in den neuen Teil Assisis. Dieser liegt in einer Ebene am Fuße des Berges Monte Subasio, wo sich – weithin sichtbar – die Kathedrale Santa Maria degli Angeli befindet. Sie ist an ihrer leuchtend weißen Marmorfassade mit der hohen Marienstatue aus vergoldeter Bronze bzw. der mächtigen Kuppel zu erkennen und wurde errichtet, um die Erinnerungsstätten an den heiligen Franziskus würdig zu umschließen. Wir sahen die Portiunkula, in der er sich mit seinen Anhängern versammelte, und wo er seine Ordensregel aufstellte, die Sterbekapelle und schließlich die Rosenkapelle, wo der Heilige gerne im Gebet verweilte. Die Basilika wurde 1569 nach einem Entwurf des Galeazzo Alessi begonnen, jedoch fast gänzlich von Luigi Poletti im 19. Jahrhundert umgebaut, und schließlich nach schweren Beschädigungen durch ein Erdbeben im 20. Jahrhundert von Bazzani neu errichtet. Die Fassade ahmt eine Mischung aus dem Stil des römischen Barock und der Renaissance nach. Anschließend ging es gemeinsam mit unserer Stadtführerin Morena zurück in die Altstadt, wo wir einen gemeinsamen Spaziergang durch die malerischen Gassen des Ortes unternahmen und die wichtigsten religiösen Gebäude der Stadt, wie zum Beispiel die Kirche S. Chiara, besichtigten. Die heilige Klara, eine andere große Tochter Assisis und Anhängerin des hl. Franziskus, war die Gründerin des Klarissenordens. Ihre sterblichen Reste sind in der Krypta dieser Kirche aufbewahrt, dessen Baustil stark an die Oberkirche von San Francesco erinnert, aber im Gegensatz dazu jedoch schlicht und fast schmucklos gehalten ist. Ein weiterer kleiner Spaziergang führte uns zum Piazza del Comune, dem historischen Stadtkern von Assisi. Abschließend besichtigten wir die zu Ehren Franziskus errichtete Basilika, welche eigentlich aus zwei übereinander gebauten Kirchen besteht. Mit dem Bau wurde 1228, nur zwei Jahre nach dem Tode des Heiligen, begonnen. Die Kirche fasziniert vor allem wegen ihrer recht ungewöhnlichen baulichen Struktur, ihrer heiteren Mystik und der herrlichen Fresken wegen. In ihnen haben sich die bedeutendsten Künstler des Mittelaltes verewigt. Wir sahen unter anderem drei gemalte Werke der heiligen Elisabeth von Thüringen. Es ist ein Ort tiefer seelischer Ruhe, die einen hier sofort umgibt. Nach einer ausgiebigen Mittagspause reisten wir am frühen Nachmittag nach Perugia, der Hauptstadt Umbriens, weiter. Gigantische Etruskerbögen, trutzige Palastfassaden und marmorne Grabmonumente – Geschichte kann erdrücken, in Perugia aber inspiriert sie! Die Stadt hat ein junges, weltoffenes und modernes Gesicht. Wie ein silberner Käfer glitten wir mit der "Minimetro" lautlos durch die Unterstadt, denn die Stadt liegt 500 Meter hoch auf einem schmalen, von Gräbern umgebenen Felssporn. Das Herz der Altstadt ist der Piazza IV Novembre, einer der schönsten Plätze Italiens. Umgeben von schönen Gebäuden steht in der Platzmitte die "Fontana Maggiore". Dieser Brunnen wurde im 13. Jahrhundert errichtet und hat zwei übereinander liegende, polygonale Brunnenbecken und ist von einer Treppe umgeben. Der obere Teil wird von einer Bronzeschale mit der berühmten Dreinymphen-Gruppe abgeschlossen. Besonders interessant ist der von Pisano mit Skulpturen versehene Brunnenrand. Dargestellt sind die Monate und Tierkreise, sowie die freien Künste und biblischen Geschichten. Nach so viel Kultur gab es am Nachmittag noch eine kulinarische Spezialität Perugias zum Verkosten – die sogenannten "Baci Perugina" (ital. "Bacio" = Kuss), auch Baci-Pralinen genannt. Das sind unregelmäßig geformte Pralinen mit einer Füllung aus einer ganzen und gehackten Haselnüssen mit Vollmilchschokolade und umhüllt mit Bitterschokolade. Anschließend fuhren wir mit vielen neuen Eindrücken zurück zum Hotel.

4. Tag – Sonntag, 24.09.2023: Orvieto (182 Bus–km)

Unser heutiger Ausflug führte uns durch das wild-romantische Tibertal in Richtung Orvieto. Wie eine große Torte liegt die Stadt auf der erkalteten Lava eines Vulkans, der vor rund 400.000 Jahren hier ausbrach. Unter dem Vulkangestein erstreckt sich ein faszinierendes Labyrinth aus Höhlen, Brunnen, Zisternen, Weinkellern und weiteren Hohlräumen, in die sich bereits die Etrusker bei Gefahr zurückzogen. Wir besichtigten unter anderem gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin Ruth den Dom Santa Maria Assunta – einzigartig und überwältigend zugleich ist der Anblick der Fassade! Ein gigantisches, waagerecht gestreiftes Zebra, das den umbrischen Himmel erstürmt und vor Gold strahlt! Abgesehen von hunderten Sehenswürdigkeiten in dieser Stadt gibt es in Orvieto noch Kleinode, die nicht allen bekannt sind und deswegen auch noch nie beschrieben wurden und das sind die Keller (Katakomben) unter der Pasticceria/Ristorante "Adriano", einem kleinen aber feinen Familienbetrieb. Wir betraten ein kleines Privatmuseum in einem schmalen Gässchen und Ruth führte uns danach hinab in das 2.500-jährige "Katakomben-Reich". Vor fast 50 Jahren entdeckt, wurden diese Keller nach und nach vom Besitzer in Eigenregie per Hand ausgegraben. Bis zu einer Tiefe von vier Stockwerken erstrecken sich heute diese Keller. Eindrucksvoll und Respekt einflößend gingen wir die Stufen hinunter. Von der Decke hingen versteinerte Baumwurzeln. Die Keller wurden schon 500 v. Chr. von den Etruskern als Vorratslager angelegt. Das Mittagessen nahmen wir hier im Anschluss an die Kellerbesichtigung ein, mit umbrischen Spezialitäten und orvietanischem Wein wurden wir verwöhnt – einfach köstlich! Auch für einen kleinen Spaziergang durch die hübschen Gassen der Altstadt blieb noch etwas Zeit. Gut gelaunt ging es am Nachmittag nach Assisi zurück.

5. Tag – Montag, 25.09.2023: Trasimeno–See – Isola Maggiore (156 Bus–km)

Heute besuchten wir den Trasimeno-See, den mit 128 qkm viertgrößten See Italiens. Neben seinen drei Inseln, von denen nur eine bewohnt ist, wartet er mit einigen malerischen Dörfern auf. Wir besuchten zuerst Castiglione del Lago. Schon von weitem thronte die Burg Friedrich II. Er ließ die Burg zur Rocca del Leone (Löwenburg) ausbauen, was später zum heutigen Namen Castiglione führte. Die Burg zählte zu den größten Europas und galt damals als uneinnehmbar. Wir betraten die Stadt durch eines der noch erhaltenen Stadttore und stellten schnell fest, dass sie sich im Laufe der Jahrhunderte quasi nicht verändert hat. Wir wandelten durch die Gassen einer mittelalterlichen Stadt und genossen dieses Flair. Gegen Mittag erreichten wir Passignano sul Trasimeno und gingen von dort aus an Bord eines der Linienschiffe, das uns in nur etwa 20 Minuten hinüber zur Isola Maggiore brachte. Die wenigen Bewohner der winzigen Insel im Nordteil des Sees leben in einer Fischersiedlung des 15. und 16. Jh´s. Das bescheidene Inseldorf besteht aus dem Hafen und einer einzigen Gasse mit zwei Häuserzeilen. Kein Auto ist jemals hier gefahren – unglaublich! Akustisch dominiert Vogelgezwitscher, und neben den wenigen Menschen bevölkern vor allem Fasane und Kaninchen die Insel. In einem der schönsten Restaurants der Insel, dem Restaurant "L´Oso" wurden uns dann auf der Terrasse direkt am See ausgezeichnete Fischspezialitäten serviert. Das familiengeführte Restaurant ist übrigens nacheinem der Dampfschiffe in der ersten Flotte von1901 benannt. Nach diesem guten Mittagessen durfte natürlich ein Verdauungsspaziergang über die mit 24 Hektar relativ kleine Insel nicht fehlen – diese Insel ist ein Idyll und hier konnten wir die Seele einfach mal baumeln lassen! Zurück auf dem Festland angekommen, spazierten wir noch etwas durch Passignano, dem zweitgrößten Ort am Ufer des Sees. Zu guter Letzt erreichten wir den Ort Tuoro, wo wir den Skulpturenparkt "Campo del Sole", ein besonderes Museum im Freien direkt am Ufer des Tarsimenischen Sees, besuchten. Wir sahen 27 große Statuen und eine zentrale Skulptur, welche zwischen 1985 und 1989 von italienischen und ausländischen bekannten zeitgenössischen Künstlern realisiert wurden. Diese Stellung ist auch nicht zufällig, denn 217 v. Chr. ereignete sich hier die bekannte Schlacht von Trasimeno, als Hannibal die römische Armee besiegte.

6. Tag – Dienstag, 26.09.2023: Ölmühle Spello – Siena (283 Bus–km)

Zum Abschluss unseres Umbrien-Aufenthaltes besuchten wir die Ölmühle in Spello. Hier zeigte man uns einen kleinen Film über die Herstellung von Olivenöl, denn die Ernte der Oliven beginnt erst im Oktober. Wir stärkten uns mit kleinen umbrischen Köstlichkeiten, so gab es Bruschetta und Wein – einfach lecker! Gut gestärkt und mit reichlich Olivenöl ausgestattet, fuhren wir nochmals vorbei am Trasimenischen See bis in die Nachbarregion Toskana. Siena sollte unser nächstes Ziel sein! Dort angekommen, trafen wir nach einer kleinen Mittagspause unsere Stadtführerin Luise, die uns diese reizvolle Stadt näherbringen durfte. Siena ist immerhin auf drei Hügeln aus Backstein erbaut – daher auch die Aufteilung in "Terzi", was übersetzt so viel wie "drei Stadtteile" bedeutet. Der Rathausturm ist von fast allen Seiten der Stadt auszumachen, denn dieser ragt wie ein Pfeil aus der Mitte der Hügel mit ihrem Gewirr von ziegelfarbigen Häusern und steil ansteigenden Gassen empor. Im Gegensatz dazu lagert der schwarz-weiß gestreifte Dom aus Marmor breit und majestätisch auf der höchsten Erhebung. Es gibt viele Theorien zum Ursprung dieser Stadt und entsprechend viele Legenden – Luise erzählte so einige Geschichten zur interessanten Stadtgeschichte. Wir spazierten durch die mittelalterliche Altstadt, dessen Mittelpunkt übrigens die Piazza del Campo, der weiträumige Vorplatz der mächtigen Rathausfront, bildet. Hier wird auch zweimal im Jahr das berühmteste Pferderennen der Welt, der "Palio" ausgetragen. Nach etwas Freizeit und mit zahlreichen tollen neuen Eindrücken versehen, fuhren wir am späten Nachmittag vorbei an Grosseto an die Küste der südlichen Toskana weiter. Wir erreichten bald die Maremma, einen breiten und ebenen Küstenstreifen. Das Landschaftsbild wird geprägt von feinen Sandstränden, Sanddünen, Pinienwäldern und wuchernder Macchia. Am Abend erreichten wir unser wunderschönes Domizil für weitere zwei Nächte, das Hotel "Riva degli Etruschi" in San Vincenzo. Dieses Hotel liegt direkt am ausgedehnten Sandstrand der Etruskischen Riviera, inmitten einer üppigen Steineichen-Parkanlage – traumhaft! Ein schmackhaftes Abend-Buffet, was keine Wünsche offenließ, rundete diesen Tag ab.

7. Tag – Mittwoch, 29.09.2023: Insel Elba (105 Bus–km)

Unser heutiger Tagesausflug führte uns auf die Insel Elba und gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin Alena fuhren wir in das nur etwa 20 Kilometer entfernte Piombino. Diese aufgrund ihrer Eisen- und Stahlindustrie bekannte Hafenstadt war der Ausgangspunkt für unsere Fährüberfahrt zur Insel Elba. Die Überfahrt mitsamt unserem Reisebus dauerte nur etwa eine reichliche Stunde und wir hatten bereits auf der Überfahrt herrliche Ausblicke auf den Nordteil der Insel Elba. Gegen 10.45 Uhr erreichten wir Portoferraio, die größte Stadt Elbas und von hier aus machten wir uns dann zunächst in den östlichen Teil der Insel, nach Porto Azzurro, auf. Dort unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und gelangten weiter in den im Süden der Insel gelegenen Ort Marina di Campo, wo wir auch unsere Mittagszeit verbrachten. Die Insel Elba, auch "Perle des Toskanischen Archipels" genannt, hat viel zu bieten – Meer, Strände, grünes Land, Bergdörfer, archäologische Schätze, Kastanienwälder und noch einiges mehr... Trotz der geringen Entfernungen auf der Insel kamen wir durch verschiedenste Gegenden, die zum einen dem Tourismus angepasst zum anderen jedoch völlig naturbelassen sind. Von der Sonne und vom Wind ausgetrocknete Landstriche, grüne Landschaften, Sand- und Kieselstrände, steile Felsen etc. Abschließend besuchten wir die Villa San Martino, die Sommerresidenz Napoleons. Hier erfuhren wir, dass die Insel Elba im Zusammenhang mit den Revolutionskriegen vorübergehend von Großbritannien besetzt war und später Frankreich zugesprochen wurde. Im Vertrag von Fontainebleau im Jahre 1814 wurde die Insel als souveränes Fürstentum Napoleon übertragen, der am selben Tag als Kaiser der Franzosen abdankte. Napoleon landete dann am 4. Mai 1814 auf Elba und nahm hier als Herrscher über rund 10.000 Einwohner umfangreiche Reformen in Angriff (Napoleons Regierungssitz). Bereits im Februar 1815 floh er allerdings wieder von seinem Exil auf der Insel Elba und kehrte nach Frankreich zurück. Im Wiener Kongress wurde Elba dann dem Herzogtum Toskana zugeschlagen und gelangte mit diesem 1860 an das vereinte Königreich Italien. Nach diesem geschichtlichen Exkurs war die schöne Zeit auf Elba leider auch schon wieder vorüber und es ging am späten Nachmittag mit der Fähre auf das Festland zurück. Ein wunderschöner Sonnenuntergang am Strand unserer Ferienanlage beendete diesen herrlichen Tag.

8. Tag – Freitag, 28.09.2023: Cinque Terre – Mantua (344 Bus–km)

Die erste Etappe unserer Heimreise stand auf dem heutigen Programm, aber ein letzter Höhepunkt musste noch sein – unser Abstecher in die berühmte Cinque Terre! "Cinque Terre" bedeutet "fünf Dörfer" oder wörtlich "fünf Länder". Die Orte Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore im äußersten Südosten der ligurischen Riviera verteilen sich hier auf einen Küstenstreifen von nur etwa zwölf Kilometern Länge. Die Landschaft der Cinque Terre mit den steilen terrassenförmig angelegten Weinhängen oberhalb der Dörfer wurde immerhin auch 1998 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Ausgangspunkt unseres Ausfluges war der Hafen in La Spezia, von wo aus wir mit einem Schiff aufbrachen, um uns während eine etwa 2-stündigen Fahrt die malerischen Orte dieser Region von der Wasserseite aus anzuschauen. In Monterosso planten wir schließlich einen längeren Aufenthalt ein. Wir genossen es, uns vom Charme des netten Dorfes mit ihren ursprünglichen Bewohnern einfangen zu lassen. In den kleinen Geschäften der Altstadt wurden die typischen Produkte der Region angeboten, dazu gehören der besonders milde Cinque Terre-Wein, der Dessertwein Sciacchetrà, ligurisches Pesto und Anchovis. Später trafen wir uns alle wieder und fuhren mit dem Zug nach Levanto, wo uns unser Buschauffeur Jan abholte und wir weiter gen Norden aufbrachen. Die Fahrt führte uns über den Ligurischen Apennin und wenig später erreichten wir bereits nahe der Stadt Parma erneut die Poebene. In einem modernen Hotel bei Mantua verbrachten wir die letzte Nacht auf italienischem Boden.

9. Tag – Freitag, 29.09.2023: Heimreise (930 Bus–km)

Aufbruchsstimmung lag in der Luft... Der letzte Tag unserer Traumreise brach an, wie schnell doch die letzten Tage vergingen... Wir erlebten sehr schöne Herbsttage mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen um die 23 Grad! Es war eine grandiose Reise mit vielen Eindrücken, die erstmal verarbeitet werden müssen.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei allen Reiseteilnehmern bedanken und wünsche alles Gute bzw. weiterhin viel Reiselust. Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns auf einer meiner nächsten Reisen wiedersehen:

https://www.eberhardt-travel.de/ueber-mich/katrin-deutschbein/317

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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