Reisebericht: Italien – Rundreise durch die Toskana

12.09. – 18.09.2016, 6 Tage Versilia–Küste – Pisa – Lucca – Florenz – Insel Elba – Siena – San Gimignano


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In einem alten italienischen Ausspruch wird die Toskana als gentile (liebenswürdig) mit den malerischen Hügeln und nobile (edel) durch die einzigartigen Kunststätten bezeichnet. Mit der Eberhardt - Reisegruppe hatten wir das Vergnügen, beides zu erleben.
Ein Reisebericht von
Gerd Pierschek

1.  Tag   12.09.16    Anreise in den Raum Gardasee


Unsere Abfahrt verzögert sich in Karlsruhe, da ein Zubringer - Taxi durch Stau auf der Autobahn aufgehalten wird. In der Folge müssen sich auch unsere Gäste in Pforzheim etwas in Geduld üben. Schließlich geht die Reise im 5 Sterne - Bus los und wir werden von weiteren unliebsamen Verzögerungen auf der gesamten Hinfahrt verschont.
Am Ulmer Münster vorbei, über den Fernpass ins Inntal hinab machen wir eine erste Rast kurz vor Innsbruck. Dann geht es weiter, links der Berg Isel mit den Olympiasprungschanzen, weiter über die 190 m hohe Europabrücke hinauf zum Brennerpass, der mit seinen 1 374 m üNN der niedrigste Pass des Alpenhauptkammes der Zentralalpen ist.
Durch die Südtiroler Dolomiten hindurch fahren wir an Wein- und Obstplantagen entlang und verlassen schließlich im Trentiner Rovereto die Autobahn. Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem "Hotel für eine Nacht" im beschaulichen Ort Nago oberhalb des Gardasees.
Abendessen und Übernachtung, der erste Teil der Hinfahrt ist geschafft.

2.  Tag   13.09.16   Weiterreise ans Mittelmeer


Nach dem Frühstück geht es weiter vorbei an Verona, Modena, Bologna, Florenz bis wir schließlich in Lucca eintreffen.
Hier machen wir uns auf den Weg zu einem Spaziergang durch einen Teil der Altstadt. Durch die Porta Vittorio Emanuele gehen wir durch die gewaltige Stadtmauer hindurch und sind sehr bald gefangen vom Flair dieser wunderschönen Stadt. Vorbei an der Kirche San Michele bis zur Piazza Anfiteatro und zur Basilika San Frediano führte unser Weg. Wir bekommen großartige Eindrücke von dem lombardisch - romanischen Stil der Bauwerke aus Italiens Vergangenheit.
Dann geht die Busfahrt weiter zu unserem eigentlichen Ziel, Lido di Camaiore am Ligurischen Meer.
Im Hotel erwartet uns die Chefin, Frau Terese; der Willkommenstrunk und das Abendessen beschließen einen ereignisreichen Tag.

3. Tag   14.09.16   Ausflug nach Florenz


Die Hauptstadt der Toskana, mit ca. einer halben Million Einwohnern, liegt in der grünen Hügelkette des Apennin zu beiden Ufern des Arno. Direkt am Fluss steigen wir aus unserem Bus aus und werden freundlich empfangen von Herrn Feldmann, einem Kunsthistoriker, der uns durch Florenz führen wird. Der Tag ist heiß, aber wir finden auch in den Häuserschluchten der großen Stadt genügend Schatten auf unserem Weg duch die Stadt.
An der Nationalbibliothek vorbei, gelangen wir zur Kirche Santa Croce, in der sich die Gräber von Michelangelo und Galileo Galilei befinden. Weiter führt uns der Weg zum Palazzo Vecchio.
Vor der Fassade sehen wir die Kopie des "Marzocco", eines Löwen , der das mit der roten Lilie geschmückte Wappen von Florenz in seinen Pranken hält. Nicht weit davon entfernt auch eine Kopie des schönen "David" von Michelangelo, sowie die Plastik "Herkules und Cacus". Nebenan in der Loggia dei Lanzi, einer im 14.Jh. gebauten Bogenhalle, die zu Festlichkeiten und öffentlichen Versammlungen diente, sehen wir bedeutende Skulpturen wie "Der Raub der Sabinerinnen" oder, neben weiteren, "Perseus mit dem Haupt der Medusa".
Zwischen dem Palazzo und der Loggia gelangt man zum Uffizienpalast. Dieser Palazzo, einst Verwaltungs- und Gerichtsgebäude, beherbergt heute eine der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Ich zähle ca 200 Menschen, die geduldig anstehen, um hineinzugehen. Für uns gilt:  vielleicht ein Andermal. Nun ein Blick zur berühmten Brücke "Ponte Vecchio" aus dem Jahre 1333, auf der heute Goldschmiede und Juweliere ihre wertvollen Preziosen zum Kauf anbieten. Danach gehen wir zur Kirche Santa Maria dei Fiore, dem Dom von Florenz. Wir erfahren von Herrn Feldmann, dass sie nach der Peterskirche in Rom die zweitgrößte Kirche Italiens ist. Gleich daneben der 82 m hohe Campanile, einer der schönsten Glockentürme der Welt. Wiederum daneben befindet sich das Baptisterium, die Taufkapelle, mit ihren herrlichen Bronzetüren, die schon Michelangelo als die "Pforte des Paradieses" genannt hat.
Hier verabschiedet sich unser Stadtführer und wir haben jetzt Zeit zur freien Verfügung, um uns vielleicht in einer kleinen Osteria nach dem schon etwas anstrengenden Kunstgenuß der letzten 2 1/2 Stunden etwas zu stärken. An Gelegenheiten dazu mangelt es in Florenz wahrlich nicht.  
Nach einem großartigen Tag in Firenze fahren wir in unser Hotel am Mittelmeer zurück.

4.  Tag  15.09.16     Fahrt nach Siena und San Gimignano


Für Cinque Terre ist heute Sturmwarnung ausgegeben und so bittet mich Britta, die Reiseführerin, den Tag zu tauschen.
Kein Problem. Wir fahren nach Siena und mit unserem Bus hoch zur Festung. Von dort laufen wir an der Festungsmauer entlang und erst einmal am Dom vorbei, um zur Piazza del Campo zu gelangen. Hier findet seit dem 13. Jh. der berühmte Palio statt, das Pferderennen der 17 Bezirke (Contrade) der Stadt. Das Rennen der Stadtteile gegeneinander soll an die eigene Stärke der Stadt und besonders an den Sieg über das mächtige Florenz im September 1260 erinnern. Es begegnet uns der mittelalterliche Charakter der italienischen Gotik auf Schritt und Tritt und gipfelt dann in der Betrachtung des Domes aus schwarzem und weißem Marmor und einer sechseckigen romanischen Kuppel, die Ausdruck davon ist, dass der Bau bereits im 13. Jh. begonnen wurde und sich dann bis ins 14. Jh. hinein hinzog.
Unsere Busfahrt bringt uns am Nachmittag zu einem weiteren UNESCO Welterbe, nach San Gimignano mit weniger als 8 000 Einwohnern die kleinste Stadt, die wir besichtigen.
Bekannt und berühmt durch seine Geschlechtertürme wird sie auch "Stadt der Türme" genannt. Ursprünglich mal 72 an der Zahl waren sie von Adligen errichtet worden, und galten in der Hauptsache als Verteidigungswerke. Schließlich aber waren sie auch zur Selbstdarstellung der adligen Familien bestimmt, die an der Höhe des Turms auch die Höhe ihres Ansehens in der Stadt dokumentierten. Heute gibt es noch 15 dieser Türme zu sehen, wobei der höchste Turm, der Torre Grossa aus dem Jahre 1311, eine Höhe von 54 m aufweist.
Wieder ein toller Tag in der Toskana für uns alle. Auf der Rückfahrt ans Mittelmeer konnten wir die Eindrücke des Tages vor unserem geistigen Auge noch einmal Revue passieren lassen.
Nach dem Abendessen war dann gut Gelegenheit, den Tag ausklingen zu lassen mit einem Spaziergang entlang der Uferpromenade, wobei Bars oder Eiscafés zum Einkehren einluden.

5.  Tag    16.09.16   Besuch der Cinque Terre


Gut, dass wir den Tag getauscht hatten, denn Britta unsere Reiseführerin durch den heutigen Tag, erzählte uns von 3 Stunden Dauerregen am Vortag. Heute scheint immer wieder die Sonne und so fahren wir mit unserem Bus nach La Spezia, wo Britta zusteigt. Auf der Fahrt über eine Höhenstrasse nach Manarola können wir auf die Hafenstadt La Spezia hinabsehen und erkennen den größten Militärhafen Italiens am Mittelmeer. In Manarola verabschieden wir uns von Lutz, unserem Busfahrer, für die nächsten Stunden und es geht per pedes ordentlich bergab, eine Treppe hinunter in das Dorf Manarola, wo es eine Ansammlung pastellfarbener Häuser über einem winzigen Hafen in einer Felsbucht zu bewundern gibt. 
Mit der Bahn durch Tunnels fahren wir weiter nach Vernazza. Auf Felsen gedrängt, gilt es als das schönste der 5 Dörfer. Die Einheimischen sprechen von "Vernazza, La Bella Piazza" und das zu Recht. Der Ort ist in und auf Felsen gedrängt und die Piazza zeigt auf einen klitzekleinen Hafen. Alles sehr pittoresk und unsere Gäste scheinen sich in diesen Ort zu verlieben. Dabei erfahren wir aber auch von Britta, dass im Jahre 2012 eine Überschwemmungskatastrophe verheerende Auswirkungen auf die kleine Stadt hatte. Die Via dell' Amore,der Liebesweg an der Küste entlang, ist noch immer gesperrt. Aber fleißige Hände in Vernazza haben sehr Vieles wieder zur Freude der zahlreichen Besucher gerichtet.
Weiter geht unsere Reise durch die Cinque Terre per Eisenbahn nach Monterosso, einer alten Fischersiedlung. Hier haben wir unsere Mittagspause und können den einzigen Sandstrand der gesamten "Fünf Klippendörfer" sehen, für den die Felsen Platz gemacht haben.
Mit dem Schiff geht es weiter nach Portovénere. Die Perspektive vom Schiff aus auf die kühne Küstenform und die terassierten Anpflanzungen führen uns nochmal die Besonderheit dieses Fleckchens Erde vor Augen.
In Portovénere zeigt uns Britta die Kirche San Pietra auf einem Felsvorsprung und wir laufen zurück ins Stätdchen vorbei an wunderschöne bunten Häusern, von denen wir erfahren, dass sie bereits ein Alter von 8oo Jahren "auf dem Buckel" haben.
Noch einmal mit dem Schiff geht es nach La Spezia, wo wir dann pünktlich unseren Bus vor dem Hafengelände vorfinden.
Auch dieser Tag, ein von Erlebnissen besonders intensiver, neigt sich dem Ende zu.
Im Hotel angekommen freuen wir uns auf's Abendessen.

6.  Tag   Rückfahrt zum Zwischenhalt an den Gardasee   –   Besuch in Pisa


Mit gepackten Koffern machen wir uns heute auf den Weg zurück zu unserer Zwischenstation nach Riva -Varone am Gardasee.
Unterwegs machen wir Halt in Pisa. Die Geburtsstadt Galileo Galilei ist weltberühmt durch ihn aber mehr noch durch den Schiefen Turm von Pisa aus dem 12. Jh. Und dieser gehört zu einem Ensemble auf der Piazza dei Miracoli, zu dem der Dom mit seiner beeindruckenden Fassade aus schwarzem und weißem Marmor zählt, genauso, wie das Baptisterium, die Taufkirche. Aber gleichsam großartig ist der Camposanto, der Monumentalfriedhof aus dem 13. Jh. Allein auf diesem Platz der Wunder lohnt sich unser Besuch. Und wer noch etwas weiter in die Stadt Pisa hineinlaufen will, der kommt zur Piazza dei Cavalieri, einem der schönsten europäischen Plätze der Renaissance.
Auch von Pisa heißt es für unsere Reisegruppe Abschied nehmen und dann geht es gen Norden schließlich durch die Poebene und über den Po hinweg, Richtung Verona. Unser Angebot, an der Gardesana orientale, der Ostseite des Gardasees  entlang zu fahren, wird mit großer Begeisterung aufgenommen und so fahren wir in Affi von der Brennerautobahn ab und gelangen direkt an die Uferstrasse des Gardasees. Durch Torri del Benaco, Casteletto, Malcesine und durch das sportliche Torbole hindurch haben wir bei herrlichstem Wetter einen wunderschönen Blick über den Gardasee bis hin zu den Brentadolomiten in der Ferne.
Unser schönes Hotel in Riva - Varone beköstigt uns mit einem sehr guten Abendessen und nimmt uns freundlich für die letzte Nachtruhe vor unserer Heimfahrt auf. 

7.  Tag   Heimreise


Unsere Koffer sind wohl noch im wesentlichen gepackt und so beginnt nach einem letzten Frühstück pünktlich um 8 h unsere Heimreise. An der Etsch entlang, durch das Trentino und Südtirol hindurch geht es über den Brennerpass ins Inntal hinunter. Jetzt fahren wir den Zirrler Berg hinauf und verlassen schließlich Tirol in dem kleinen Ort Scharnitz. In Bayern angekommen freuen wir uns auf ein urbayrisches Mittagessen im Hotelrestaurant Rieger in Mittenwald.
Auf der A8 dann wieder die üblichen verdächtigen Staus und dank unseres Fahrers Lutz meistern wir auch diese Situation. Alle bestellten Transfers stehen zur Verfügung, sodass die Mitglieder unserer Reisegruppe selbst nach Hause kommen oder von den Transfer - Fahrzeugen entsprechend heim transportiert werden.
Ich sage 'danke' der ganzen Reisegruppe, danke dafür, dass Sie alle die Reise gebucht haben
und danke auch dafür, dass Sie so eine freundliche und nette Reisegesellschaft waren.
Ich wäre gern wieder Ihr Reiseleiter bei vielleicht einer nächsten Reise, irgendwann, irgendwohin.
Und bis dahin bleiben Sie gesund und heiter und so weiter
Ihr Reiseleiter
Gerd Pierschek
 

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo lieber Gert,
einige von deinen Bildern werde ich herunter laden, denn meine Perspektiven sind etwas abweichend. Ich habe ein , zwei auf denen du schön zu sehen bist , gerne sende ich dir diese evtl. auf Handy oder E-Mail.( Rückmeldung erwünscht)
War eine schöne Reise ,trotz allem ... Kritik ging nach Dresden!!!
Liebe Grüße von Gerhard und Margarete aus Eisingen .

Bettinger Gerhard u. Margarete
09.10.2016

hat sich nichts getan, von anderen Reiseteilnehmern ? schade.

Bettinger Gerhard u. Margarete 06.11.2016