Reisebericht: Italien Städtereise Venedig

26.03. – 31.03.2017, 6 Tage Flugreise: Markusplatz – Accademia – Rialtobrücke – Seufzerbrücke – Triest – Padua – mit Hotel direkt in Venedig


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Lagunenstadt Venedig. Ort von welthistorischem Rang. Liebevoll gepflegt und immer eine Reise wert. Mit einem Hotel mitten in der Stadt und guten lokalen Guides vor Ort, erlebt man Venedig auch abseits von Massentourismus und asiatischen Souvenierhändlern.
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Venedig mit der Seniorenakademie Dresden

(26.03.2017 – 31.03.2017)

Eberhardt–Reisebegleitung: Martin Büchner

Tag 01 – 26.03.2017 Anreise nach Venedig


Wir reisen bequem mit EasyJet von Berlin-Schönefeld nach Venedig. Am Flughafen Marco Polo erwartet uns ganz typisch für diese Lagunenstadt ein Transfer per Boot. Direkt vom Anleger des Flughafens geht es bis in das Zentrum Venedigs. Wir bekommen sofort einen ersten Eindruck dieser traumhaften Stadt. Die Fahrt führt einmal herum um Venedig.
Vom Schiff gehen wir zu Fuß zu unserem Hotel. Unsere Koffer werden auf Karren zum Hotel befördert.

Rialto

Piazza San Marco

Am Nachmittag spazieren wir gemeinsam durch die verwinkelten Gassen, in denen geschäftiges Treiben herrscht, bis Rialto und weiter bis zum Markusplatz. An der Piazza San Marco setzt ein kräftiges Gewitter ein. Wir nutzen das Vaporetto, den Wasserbus, um über den Canal Grande zurück zu unserem Hotel gelangen. Eine häufig gestellte Frage lautet „Canale Grande" oder „Canal Grande". Man findet Beides. Die Antwort ist denkbar einfach: Italienisch „Canale", Venezianisch „Canal".


Tag 02 - 27.03.2017 Stadtteil San Polo - Academia - Murano - Burano


Heute begrüßt uns Alessia unsere Stadtführerin in Venedig. Gebürtige Venezianerin, ihre Familie ist seit vielen Generationen, mindestens seit dem 18. Jh. in Venedig ansässig. Perfekte Grundlage für viele spannende Ausführungen über das alltägliche Leben in der Lagunenstadt, abseits des Massen-Tourismus. Mit Begeisterung durchstreifen wir diese Stadt, Dank Alessia abseits der touristischen Hauptstraßen.
Uns erschließt sich ein authentisches Venedig, was kaum jemand in der Gruppe für möglich gehalten hätte. Wir erleben sogar gänzlich menschenfreie Plätze! Sie führt uns durch den Stadtteil San Polo jenseits des Canal Grande. Hier ist man unter sich. Hier findet man ein Venedig, von denen die meisten nicht glaubten es kennenlernen zu können, zum Teil ohne weitere Touristen! Diese Gegend ist oft auch Drehort für die Donna Leon Verfilmungen mit ihrem Commissario Brunetti. Die Geschichten Donna Leons sind in Italien nahezu unbekannt, da sie auf Wunsch der Autorin nie in das Italienische übersetzt wurden.

Accademia

Das nächste „Stadtsechstel" heißt Dorsoduro, hier liegt die berühmte Kunstsammlung Accademia. Eine große Sammlung venezianischer Kunst, untergebracht in einem Gebäude der ehemaligen Bruderschaft Santa Maria della Carità. Die Sammlung umfasst nahezu alle wichtiger Epochen venezianischer Kunst. Wichtige Vertreter sind Giovanni Bellini, Bellotto (genannt Canaletto), Carpaccio, Giorgione, Veneziano, Tintoretto, Tizian, Veronese und anderen.Nach unserem Besuch der Accademia stärken wir uns in der Umgebung mit einer Kaffee- und Mittagspause.

Insel Murano

Nach der Mittagspause ist offiziell Freizeit. Die Gruppe entschließt sich gemeinsam die beiden Inseln Murano und Burano zu besuchen. Murano ist bekannt als die Insel der Glasbläser - Murano Glas ist in der ganzen Welt berühmt. In einer der vielen Manufakturen erhalten wir eine kurze Einführung in die Glasbläserkunst. Die Insel Murano selbst ist Venedig im Kleinformat. Auch hier gibt es einen S-förmigen Canal Grande.

Murano Glas



Insel Burano

Später setzen wir unsere Fahrt mit dem Boot fort und erreichen die traumhaft schöne, noch kleinere Insel Burano. Früher lebten hier hauptsächlich Fischer der Lagune. Die Insel ist bekannt für ihre idyllisch pittoresk aufgereihten bunten Häuschen. Hier herrscht weniger Trubel als in Venedig. Hier kann man die Seele bei einem Espresso baumeln lassen. Genuss pur.
Gegen Abend bringt uns unser Boot zurück in Richtung Hotel.


Tag 03 - 28.03.2017 Schloss Miramar und Triest


Mit dem „People Mover", einer führerlosen Einschienenbahn erreichen wir unseren Reisebus. Dieser bringt uns über den von den Habsburgern errichteten Damm hinüber zum Festland und weiter bis nach Triest.
Triest ist die östlichste Stadt Italiens. Stellenweise ist Italien nur ein paar hundert Meter breit, dann folgt bereits die Grenze Sloweniens. Triest war lange Zeit für des Kaiserreich Österreich-Ungarn der einzige Zugang zum Meer, der einzige See-Hafen.


Schloss Miramar

Die Habsburger liebten diese Küste. Ferdinand Maximilian von Österreich, Bruder von Kaiser Franz Joseph I. und späterer König von Mexiko, verliebte sich in einen ganz besonderen Felsvorsprung. Er liebt das Meer und wünschte eine vom Thema Meer dominierte Residenz. In nur vier Jahren Bauzeit von 1856 bis 1860 ließ er das für habsburgische Verhältnisse bescheidene Schloss Miramar errichten. Es ist an drei Seiten vom Meer umgeben. Dort lebte er mehrere Jahre mit seiner Gattin Charlotte von Belgien.
Sein geliebtes Schloss Miramar musste er widerwillig 1863 verlassen. Auf Betreiben des französischen Kaisers Napoleon III. wurde er von einer mexikanischen Delegation zum Kaiser Mexikos ausgerufen. Widerwillig akzeptierte er die Krone und zog nach Mexiko. Er sollte nie wieder in sein geliebtes Schloss zurückkehren. Das Unternehmen Mexiko misslang, er wurde dort nach einer Revolution von einem Kriegsgericht im Jahre 1867 zum Tode verurteilt und hingerichtet.


Triest

Wir fahren weiter in das nur wenige Kilometer entfernte Triest. Ein Kleinod am gleichnamigen Golf. Triest ist italienisch-europäische Kaffee Hochburg. Die bekannte Kaffee-Marke "illy" hat dort ihren Stammsitz. In der Stadt spürt man die mondäne habsburgische Vergangenheit, man spürt den Schmelztiegel von Italien, dem ehemaligen Kaiserreichen Österreich und dem jugoslawischen Einfluss, heute vertreten durch das nahe Slowenien und Kroatien.
Triest wird auch „Kleines Wien" genannt. Die Stadt bietet viel Kultur, Theater und Opernhaus genau wie in Wien und natürlich traditionelle Kaffeehäuser. Nach einem Stadtrundgang darf eine kurze Auszeit in einem dieser Lokale nicht fehlen.
Am Abend geht es zurück nach Venedig.


Tag 04 - 29.03.2017 Dogenpalast & Basilika San Marco


Heute sind wir wieder in Venedig. Wir bleiben diesmal auf der östlichen Seite des Canal Grande. Alessia führt uns in das jüdische Viertel mit seinen vielen Synagogen. Wir bemerken, dass man auch auf dieser Seite Venedigs tatsächlich allein sein kann. Verlässt man die Hauptachse zwischen dem Hauptbahnhof Santa Lucia - Rialto und dem Markusplatz ist man schon nach wenigen Gassen komplett allein mit Ausnahme der einheimischen Venezianer. Wir lernen den Alltag Venedigs kennen.
Wir beobachten das blaue Boot der Metro und das gelbe Boot der DHL. Wir verstehen wie aufwendig es ist den Lebensunterhalt in der Lagunenstadt zu organisieren bis hin zur Müllentsorgung, natürlich inklusive Mülltrennung (!) und der Abwasserbeseitigung. Alessia erläutert uns wie zermürbend es ist die Häuser in Stand zu halten. Wir erfahren, dass z. B. der Markusplatz an über 250 Tagen im Jahr überflutet ist, bekannt als Acqua Alta. Nicht zuletzt deshalb weil der Tidenhub im Schnitt einen Meter beträgt, der Markusplatz aber nur 80 cm über dem Meeresspiegel liegt.


Basilica San Marco

Am Markusplatz angekommen (ohne Hochwasser) besuchen wir die berühmte Basilika San Marco. Hier liegen die Reliquien des Heiligen Markus, auch Stadtpatron Venedigs. Selbstverständlich heißt noch heute jeder Zweite männliche Venezianer „Marco". Die Reliquien wurden von Istanbul nicht ganz freiwillig nach Venedig überführt. Die Legende erzählt, dass es listigen Venezianern gelang, die Reliquien aus dem Osmanischen Reich zu entführen, weil sie unter Schweinefleisch versteckt wurden. Die muslimischen Osmanen ekelten sich vor diesem Fleisch und ließen sie unkontrolliert passieren. Seit dieser Zeit liegen diese sterblichen Überreste in Venedig und bescherten der Stadt großen Reichtum durch die vielen Pilger, die nun in die Stadt kamen.

Dogenpalast

Nach dem Besuch der Basilika wechseln wir hinüber in den Dogenpalast. Der Doge, ein „Monarch" einer Republik wurde auf Lebenszeit vom Senat gewählt. Er war mehr ein mächtiger Vorsteher der Seerepublik als Monarch. Wir erfahren von der Geheimpolizei und ihren geheimen Briefkästen. Hier konnte man auf unterschriebenen Briefen, andere Venezianer denunzieren. Stimmten die Behauptungen nicht wurde der Denunziant selbst hart mit Gefängnis bestraft.


Seufzer-Brücke

Die legendären Gefängnisse sind weltbekannt, nicht zuletzt durch Casanova, dem wohl Einzigen, dem eine Flucht aus diesem Gefängnis gelungen ist. Verurteilte wurden direkt aus dem Dogenpalast in das benachbarte Gefängnis überstellt. Einen letzten Blick in die Freiheit hatten sie auf der Seufzer-Brücke. Seufzend verschwanden viele von ihnen bis an ihr Lebensende in den dunkeln Kammern des Gefängnisses.

Campanile



Peggy Guggenheim Museum

Ab Mittag haben wir Freizeit. Zeit um den atemberaubenden Blick vom Campanile zu genießen, das weltberühmte Opernhaus zu besuchen oder moderne Kunst im Peggy Guggenheim Museum zu bestaunen.


Tag 05 - 30.03.2017 Padua


Heute fahren wir mit dem Zug ins nahegelegene Padua. Bei einer Stadtführung lernen wir diese norditalienische Stadt kennen. Wir lernen die vielen Märkte mit den vielen frischen italienischen Produkten kennen. Wir erfahren die Bedeutung der hiesigen Universität. Kein geringerer als Galileo Galilei war hier seinerzeit Professor. Erste anatomische Untersuchungen an echten Menschen (zum Tode verurteilte Verbrecher) wurden hier aus medizinischen Gründen durchgeführt. Für diesen Zweck wurde ein arenaartiger Hörsaal gebaut, um möglichst vielen Studenten diese Untersuchungen ermöglichen zu können. Heute Standard an fast jeder medizinischen Fakultät.
Wir spazieren durch die Stadt zur imposanten San Antonius Basilica. Eine Exklave des Vatikan. Italien lassen wir mit dem Betreten des Gotteshauses hinter uns, wir befinden uns nun auf päpstlichem Hoheitsgebiet. Wir besuchen das Pilgerzentrum für den Heiligen Antonius, auch Antonius von Lissabon genannt. Die Basilica ist eine päpstliche Basilica minor.
Nach etwas Freizeit reisen wir mit dem Zug zurück nach Venedig.


Gondelfahrt im nächtlichen Venedig (Freizeit)

Am Abend nach einem gemeinsamen Abendessen entschließt sich ein Großteil der Gruppe zu einer gemeinsamen nächtlichen Gondelfahrt durch die kleinen Kanäle Venedigs. Verteilt auf drei Gondeln, tauchen wir nahezu geräuschlos in eine andere Zeit ein. Lief dort nicht gerade Casanova über eine der Brücken?


Nächtlicher Markusplatz


Unsere Gondelfahrt endet in der Nähe des Markusplatzes. Mit viel weniger Menschen genießen wir unseren letzten Abend dieser Reise am Markusplatz, bevor wir mit dem Vaporetto über den nächtlichen Canal Grande zurück zum Hotel fahren.


Tag 06 - 31.03.2017 Rückreise nach Deutschland


Ein Tage Freizeit für uns. Unser Flug geht erst am Abend. Bis 16.00 Uhr haben wir den Tag zur freien Verfügung. Unser Boot bringt uns zum Flughafen und reibungslos fliegen wir mit EasyJet zurück nach Berlin. Die Flugroute führt genau über das beleuchtete Dresden.
Kurz nach Mitternacht erreichen wir Dresden.
Zum Schluss herzlichen Dank an Sie liebe Gäste.
Danke für Ihr Vertrauen.
Ich hoffe, dass ich Ihnen eine angenehme Reise und mit diesem Blog eine schöne Erinnerung an unsere Reise bereiten konnte.
Alles Gute, bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Weiterhin ebenfalls viel Freude mit der Seniorenakademie Dresden
Vielleicht bis bald Ihre Eberhardt-Reiseleitung
Martin Büchner

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Herr Büchner, mit Ihrem informativen Reisebericht haben Sie allenTeilnehmern an der schönen Reise nach Venedig eine große Freude bereitet.Beim Lesen kann man die erlebnisreichen Tage nochmals Revue passieren lassen.Mit Ihrem engagierten kompetenten Wirken als Reiseleiter haben Sie ganz wesentlich dazu beigetragen, dass uns die Erinnerungen an das Gesehene und Erlebte für immer im Gedächtnis bleiben werden.
Wir möchten Ihnen für Ihre Reisebegleitung noch einmal unseren herzlichen Dank aussprechen.
Diese Reise nach Venedig reiht sich würdig in die Reihe mehrere schon mit Eberhardt TRAVEL erlebte Reisen ein. Es ist ein großes Verdienst der DSA, im engen Zusammenwirken mit Eberhardt TRAVEL für Senioren ein attraktives Reiseangebot mit hohem Erlebniswert und kulturellem Anspruch zu organisieren.Als langjährige "Studenten" der DSA haben wir natürlich die Hoffnung Sie mal als Reisebegleiter einer solchen Reise wiederzusehen.
Mit freundlichen Grüßen Fam. Hantzschmann

Prof.Dr.K.Hantzschmann
24.04.2017

Sehr geehrter Herr Büchner, vielen Dank für Ihre Betreuung während der Reise und die Vielzahl schöner Fotos. Besonders gefallen mir die Nachtaufnahmen (die mir nicht geglückt sind). Alles Gute für Sie! Hans-Dieter Dahlke

Hans-Dieter Dahlke
25.04.2017