Traumreise Südkorea – Japan mit Norwegian Sun
Reisebericht: 12.11. – 26.11.2025
Zwei Wochen voller Entdeckungen liegen hinter uns. Unsere Reise begann mit einem intensiven Vorprogramm in Seoul in Südkorea, gefolgt von einer Kreuzfahrt entlang der japanischen Küste bis nach Tokio.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Mittwoch, 12.11.2025: Flug von Frankfurt nach Seoul
Lange haben wir darauf gewartet und heute geht es endlich los. Gegen Mittag trifft sich unsere Eberhardt Reisegruppe in Frankfurt. Pünktlich startet die Maschine der Lufthansa mit uns an Bord Richtung Seoul. Nach einem Abendessen, ein paar Filmen im Bordfernsehen, einem kleinen Nickerchen und einem Frühstück an Bord erreichen wir Südkorea.
Donnerstag, 13.11.2025: Ankunft Seoul, N–Tower, Stadtbesichtigung, gemeinsames Abendessen
Die Einreise verläuft unkompliziert, die Kollegen von Eberhardt haben für uns die digitalen Einreisekarten vorab ausgefüllt und so müssen wir nur unseren Pass vorzeigen, Fingerabdrücke der Zeigefinger hinterlegen und einmal freundlich fürs Foto lächeln. Das war’s. Die Koffer sind auch alle da und am Ausgang erwartet uns Kaya, unsere örtliche Reiseleiterin.
In den knapp neunzig Minuten, die wir vom Flughafen bis Seoul Stadtzentrum benötigen, stellt uns Kaya ihr Land und ihre Stadt vor. Unser erstes Ziel ist der N-Tower. Der N Seoul Tower (auch Namsan Tower genannt) ist das Wahrzeichen von Seoul und dient als Aussichts- und Fernsehturm. Er thront auf dem Berg Namsan mitten im Stadtzentrum, wodurch er von fast überall zu sehen ist. Heutzutage ist es verboten, dass touristische Reisebusse bis zum N-Tower fahren. Deshalb steigen wir um auf einen öffentlichen Bus. Im Fahrstuhl, der uns auf die Aussichtsplattform bringt, bekommen wir einen ersten Eindruck der südkoreanischen digitalen Technik, denn auf allen vier Wänden läuft ein 3-D-Film, der mit einem fulminanten Feuerwerk endet. Oben angekommen haben wir einen fantastischen Ausblick auf Seoul. Nimmt man anschließend die Treppe abwärts, so kommt man an einigen Cafés vorbei und Zeit für ein Käffchen wäre auch. Mit dem öffentlichen Bus fahren wir wieder eine Station zurück und steigen in unseren sehr komfortablen Reisebus um. Wir fahren zum Cheonggyecheon-Fluss (ausgesprochen: Tschong-gye-tschon), der eher an einen Kanal erinnert. Es ist aber kein natürlicher Kanal im herkömmlichen Sinne, sondern ein historischer Bach, der nach dem Koreakrieg überbaut und unter einer Stadtautobahn versteckt wurde. Anfang der 2000er-Jahre wurde er in einem städtebaulichen Projekt wieder freigelegt und wird heute als Ort der Kunst genutzt. Nach unserem Spaziergang fahren wir weiter zum Gwangjang Markt, einem der ältesten und bekanntesten traditionellen Märkte Seouls und ein Hotspot für kulinarische Erlebnisse.
Der Markt ist überdacht, laut, lebhaft und chaotisch im besten Sinne. Zunächst kommen wir an Ständen vorbei, die Stoffe, Hanboks (traditionelle Kleidung) und Haushaltswaren verkaufen und dann kommen wir zur Hauptattraktion – dem Food Markt. Die zahlreichen Imbissstände, die typisches koreanisches Street Food anbieten, sind gut besucht. Wie gern würden wir hier auf den kleinen Hockern Platz nehmen und die lokale Küche hautnah erleben. Kaya bummelt mit uns von einem Stand zum anderen und erklärt uns die für uns exotischen Früchte, Gewürze und Speisen. Nun ist es Zeit, ins Hotel zu fahren. Alle Zimmer sind vorbereitet, Kaya besorgt die Schlüsselkarten und wir können uns ein bisschen frisch machen, denn gleich darauf geht es zum Abendessen.
Mit dem Bus fahren wir zur berühmten Insadong-Straße. Kaya führt uns durch schmale Gässchen, kreuz und quer, bis wir unser Restaurant erreichen. Hier sind bereits die Tische für uns eingedeckt. Auf kleinen Tellern und Schüsseln sind die Beilagen vorbereitet und auf jedem Tisch steht eine Grillpfanne. Das Fleisch wird vom Personal ruckzuck mit einer Schere zerkleinert und vor unseren Augen zubereitet. Weitere Schüsseln werden gebracht, bis gar nichts mehr auf dem Tisch Platz hat. So sitzen wir gemütlich beisammen und lernen uns bei angenehmen Gesprächen kennen. Nachdem alle in kürzester Zeit gesättigt sind, unternehmen wir einen abendlichen Spaziergang auf der Insadong-Straße. Allerdings ist es recht ruhig hier, fast alle Geschäfte sind geschlossen und die Leute nach Hause gegangen. So machen wir das auch. Unser freundlicher Busfahrer sammelt uns ein und bringt uns zurück zum Hotel. Gute Nacht alle zusammen, schlaft recht schön.
Freitag: 14.11.2025 Seoul: Wachablösung, Palastbesichtigung, Fahrt zum Hafen – Einschiffung
Ab sieben Uhr steht ein üppiges Frühstücksbuffet bereit. Wir stärken uns für den Tag, verladen die Koffer und fahren Richtung Gyeongbokgung Palast. Zunächst besuchen wir den Gwanghwamun-Platz, der sich direkt vor dem Palast befindet. Dieser Platz ist ein bedeutendes Wahrzeichen und das historische Zentrum Seouls. Der Platz erstreckt sich entlang der Sejong-daero, einer Hauptverkehrsader, die während der Joseon-Dynastie (1392–1897) die Straße der Sechs Ministerien war und somit bereits das Zentrum der königlichen Verwaltung bildete. Heute tobt hier der normale Großstadtverkehr. Kaya zeigt und erklärt uns die Statue von König Sejong, die in der Mitte des Platzes steht und dem vierten König der Joseon-Dynastie gewidmet ist. König Sejong ist berühmt für die Erschaffung des koreanischen Alphabets. Der Platz dient auch als monumentaler Vorhof zum Gyeongbokgung-Palast, der vom mächtigen Gwanghwamun-Tor abgeschlossen wird. Wir besuchen jetzt die Wachablösungszeremonie, eine farbenfrohe historische Nachstellung des königlichen Wachwechsels aus der Joseon-Dynastie. Natürlich sind wir nicht alleine hier. Vor allem junge Mädchen fallen durch ihre wunderschönen glitzernden Kleider auf. Aber auch viele junge Männer sind in traditioneller Kleidung unterwegs. Die königliche Wachablösungszeremonie vor dem Gwanghwamun-Tor ist ein großes Spektakel und eine der Hauptattraktionen Seouls. Sie stellt detailgetreu den Prozess dar, wie die Wachen das Tor zur Hauptstadt während der Joseon-Dynastie bewachten und übergaben. Die Zeremonie dauert insgesamt etwa 20 Minuten. Zunächst erscheint der Zeremonienmeister, das heißt, ein Offizier kommt an, um die Zeremonie zu überwachen. Es folgt der Einmarsch der Wachen: Die Torwachen marschieren unter militärischer Musikbegleitung zum Tor. Sie tragen die Uniformen, Rüstungen und Waffen, die authentisch den historischen Aufzeichnungen nachempfunden sind. Die Kommandeure der abtretenden und der eintretenden Wachen inspizieren sich gegenseitig und tauschen das königliche Siegel aus, um offiziell die Verantwortung für das Tor zu übergeben.Die neuen Wachen nehmen ihre Positionen ein, während die abgetretenen Wachen abmarschieren. Ein letzter Trommelschlag signalisiert das Ende der Zeremonie. Ein wesentliches Element der Zeremonie ist die traditionelle königliche Militärkapelle. Ihre Musik ist laut und feierlich. Die Musiker tragen ebenfalls historische Kleidung und spielen Instrumente wie Trommeln, Hörner und Oboen. Wir widmen uns nun der Besichtigung des Gyeongbokgung-Palastes, der einer der größten und wichtigsten der fünf großen Paläste Seouls ist und aus der Ära der Joseon-Dynastie stammt. Die Anlage ist streng nach den Prinzipien der koreanischen Königsarchitektur ausgerichtet, beginnend mit dem Haupttor Gwanghwamun, durch welches wir das Palastgelände betreten. Die Thronhalle ist der zentrale und wichtigste Komplex. Hier wurden offizielle Staatsgeschäfte geführt und der König inthronisiert. Durch schmale Fenster können heute die Besucher einen Blick hinein werfen. Als nächstes kommen wir zum Gyeonghoeru-Pavillon. Dies ist ein großer, offener Pavillon auf Stelzen in der Mitte eines künstlichen Sees. Er diente für königliche Bankette und Feste.
Nach der Palastbesichtiung fahren wir zum Bukchon Hanok Village, ein Wohnviertel zwischen den beiden großen Palästen Gyeongbokgung und Changdeokgung. Es ist berühmt für seine traditionellen koreanischen Häuser (Hanoks). Im Gegensatz zu vielen anderen historischen Stätten ist Bukchon kein Museumsdorf, sondern wird aktiv von Bewohnern Seouls bewohnt. Viele der Hanoks sind private Residenzen oder kleine Pensionen. Um die Privatsphäre und Ruhe der Anwohner zu respektieren, werden wir und alle anderen Besucher durch Schilder und freiwillige Helfer eindringlich gebeten, leise zu sprechen und Lärm zu vermeiden. Bestimmte Gassen, insbesondere die berühmten Bukchon-Gassen mit den "Acht Schönheiten" die die malerischsten Ausblicke bieten, sind als Ruhezonen gekennzeichnet. Die Gassen sind gesäumt von hunderten traditionellen koreanischen Holzhäusern aus der Joseon-Dynastie. Sie zeichnen sich durch geschwungene Dächer, hölzerne Rahmen und warme Lehmwände aus. Das Viertel war während der Joseon-Zeit das Wohngebiet hochrangiger Regierungsbeamter und Adelsfamilien, was den hohen historischen Wert der Gegend unterstreicht. Das Dorf liegt auf einem Hügel, was zu malerischen Ausblicken auf die modernen Hochhäuser Seouls führt, die sich hinter den traditionellen Hanoks erheben. Man muss gut zu Fuß sein, um die steilen Straßen zu erklimmen.
Bevor wir uns auf den Weg zum Hafen und zu unserem Kreuzfahrtschiff machen, legen wir eine individuelle Mittagspause ein. Wir besuchen noch einmal die Insadong Straße, auf der es am Tage recht lebhaft zu geht. Hier kann sich jeder nach seinem Bedarf kulinarisch versorgen. Satt und zufrieden lehnen wir uns im Bus zurück und so kommt es, dass die anderthalb Stunden Fahrt zum Kreuzfahrthafen wie im Fluge vergehen. Unser Fahrer setzt uns am Hafenterminal ab und wir nehmen unsere Koffer selbst mit ins Hafengebäude. Hier werden fehlende Kofferanhänger angebracht und die Koffer abgegeben. Mit der Rolltreppe geht es eine Etage höher, hier zeigen wir Pass und Voucher vor und werden in die Check-In Halle gebeten. An vielen Tischen sitzen fleißige Mitarbeiter, die mit uns gemeinsam den Check in erledigen. Wir bekommen unsere Bordkarten und können an Bord der Norwegian Sun gehen, unser zu Hause für die nächsten Tage. Anfangs ist es ein bisschen aufregend, wir müssen uns erst einmal orientieren, die richtige Kabine finden und herausbekommen, wo ist vorn und wo ist hinten. Gar nicht so einfach, aber überall steht Schiffspersonal, das uns hilft, den richtigen Weg zu finden. Um 17.30 Uhr treffen wir uns im Atrium und gehen gemeinsam zum Abendessen.
Sonnabend, 15.11.2025 Insel Jeju – Südkorea – Liegezeit 12.00 –21.00 Uhr, Ausflug 13.30 – 16.55 Uhr
Den Vormittag verbringen wir auf See. So ist Zeit für ein gemütliches Frühstück im Restaurant. Hier können wir uns bedienen lassen, aus der Karte wählen und mit etwas Glück auch einen Fensterplatz ergattern. Um elf treffen wir uns zur Vorbesprechung auf den Ausflug, denn deutschsprachige Guides gibt es nicht und so ist es besser, wenn wir uns ein bisschen vorbereiten. 13.00 Uhr bekommen wir im Theater Sticker, die uns ausweisen zu welchem Bus wir gehören. Heute ist es die Nummer 13. Im Hafen erwartet uns eine Musik- und Tanzgruppe und eine Gruppe der berühmten Jeju-Taucherinnen, die uns auffordern, sich mit uns zu fotografieren. Das ist eine große Überraschung und eine unglaubliche Erinnerung. Die Haenyeo (zu Deutsch: „Seefrauen“) sind die traditionellen Taucherinnen der südkoreanischen Insel Jeju. Sie tauchen ohne Sauerstoffgeräte bis zu 20 Meter tief und sammeln Meeresfrüchte wie Seeigel, Seetang und Muscheln für ihren Lebensunterhalt. Sie sind seit Jahrhunderten aktiv und spielten in der oft matriarchalisch geprägten Gesellschaft von Jeju traditionell die Rolle der Hauptversorgerinnen der Familie. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass sie uns am Hafen begrüßen und sich mit uns fotografieren lassen. Sie arbeiten oft in Gruppen und sind in Genossenschaften organisiert, die die Fanggebiete und -regeln festlegen. Die Arbeit ist physisch extrem anstrengend und gefährlich. Viele der Taucherinnen sind heute über 60 oder 70 Jahre alt, da es nur wenig Nachwuchs gibt. Ihre Kultur und Praxis wurden 2016 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Nach dieser herzerwärmenden Begrüßung steigen wir in unseren Ausflugsbus und lernen Yoon-Sun kennen, die heute unsere örtliche Reiseleiterin ist. Unser erster Fotostopp findet am Drachenfelsen statt. Der Felsen ist eine beeindruckende Basaltformation, die durch Erosion über Tausende von Jahren geformt wurde. Er ragt etwa 10 Meter über das Wasser hinaus und ist rund 30 Meter lang, wobei ein Teil unter Wasser liegt. Die Form erinnert tatsächlich an den Kopf und Hals eines brüllenden Drachen, der gerade aus dem Meer auftaucht oder in den Himmel aufsteigen will. Hier treffen wir auch zum ersten Mal auf einen Händler mit Hallabong. Das ist eine Hybrid-Zitrusfrucht, die durch die Kreuzung der Kiyomi-Orange und der Ponkan-Mandarine entstanden ist. Ursprünglich in Japan gezüchtet, wird sie in Südkorea fast ausschließlich auf Jeju-Island angebaut. Sie wurde nach dem höchsten Berg Koreas, dem Hallasan auf Jeju, benannt. Während wir zurück kehren zu unserem Bus fallen uns zwei mannshohe Steinfiguren auf. Diese sogenannten Großväter werden uns heute noch merhmals begegnen. Die Figuren heßen Dol Hareubang, was wörtlich „Steingroßvater“ im Dialekt von Jeju bedeutet. Es sind große, stilisierte Statuen aus dem porösen, dunklen Vulkangestein der Insel. Sie haben hervorstehende Augen, eine große Nase, einen leichten Gesichtsausdruck und tragen eine runde Mütze. Ursprünglich wurden sie im 18. Jahrhundert während der Joseon-Dynastie aufgestellt und dienten als Wächter und Grenzmarker an den Eingängen von Festungen oder Dörfern. Sie sollten das Wohlergehen und den Wohlstand der Gemeinschaft schützen und böse Geister abwehren. Sie gelten als Götter, die Schutz und Fruchtbarkeit spenden. Es gibt den Volksglauben, dass das Reiben ihrer Nase die Geburt eines Jungen begünstigt. Die Dol Hareubang sind heute das ikonische Wahrzeichen und ein Symbol der Insel Jeju.
Als nächstes besuchen wir den Dongmun Traditional Market (Dongmun Jae-Rae Si-Jang), welcher der größte und älteste traditionelle Markt in Jeju-Stadt ist. Der Markt ist berühmt für seine frischen Meeresfrüchte, direkt vom Meer, aber auch für landwirtschaftliche Produkte, insbesondere die Jeju-Mandarinen und andere lokale Spezialitäten. Wir nutzen die Zeit und kosten frisch gepressten Mandarinensaft und Black Pork, das berühmte schwarze Schwein. Das Schwarze Schwein von Jeju ist eine einheimische Schweinerasse der Insel Jeju und gilt als deren wichtigste kulinarische Spezialität. Es handelt sich um eine traditionelle Rasse, die sich durch ihr schwarzes Fell und eine robustere Natur auszeichnet. Sie ist als koreanisches Naturdenkmal Nr. 550 geschützt. Das Fleisch ist bekannt für seinen intensiven, reichhaltigen Geschmack, eine saftige Textur und eine gute Marmorierung. Es wird oft als "Wagyu-Version" des Schweinefleischs bezeichnet. Es wird traditionell in dicken Scheiben als Korean BBQ (Barbecue) serviert und oft über Holzkohle oder brennendem Heu gegrillt, was ihm ein einzigartiges Raucharoma verleiht. In unserem Fall gönnt uns der Verkäufer eine kleine Show, in dem er buchstäblich mit dem Feuer spielt. Zum Ende des Ausflugs besuchen wir das Naturkunde- und Folkloremuseum. Hier gibt es übrigens leckeren Kaffee.
Sonntag, 16.11.2025 Seetag
Viele Seetage gibt es nicht auf unserer Reise. Also nutzen wir heute den Tag und besuchen das Tepanyaki Restaurant. Das ist eines der Spezialitätenrestaurants mit Aufpreis, von denen wir ein bis drei – je nach Kabinenkategorie – inklusive haben. Auf großen, flachen Stahlgrills (Teppan) wird das Essen direkt vor unseren Augen zubereitet. Das Highlight ist der Koch, der gleichzeitig Entertainer ist. Er jongliert mit seinen Messern und mit den Eiern, die dann zusammen mit Nudeln anbraten werden. Als Vorspeise gibt es eine Suppe und einen Salat. Das Hauptgericht können wir wählen. Es gibt Fleisch wie Steak und Hähnchen oder Meeresfrüchte (Garnelen und Jakobs-muscheln), die auf dem Grill zubereitet werden. Dazu werden der Knoblauch-Bratreis und gegrilltes Gemüse serviert. Selbstverständlich darf ein süßer Nachtisch nicht fehlen. Letztendlich ist der Besuch des Tepanyaki weniger ein intimes Abendessen, sondern vielmehr eine lebhafte Dinner-Show mit frischen, herzhaften Speisen.
Montag, 17.11.2025: Naha (Okinawa) – Japan Liegezeit 07.00 –17.30 Uhr Ausflug 08.15 – 13.15
Die Fahrt nach Naha war sehr kabbelig. Immerhin waren wir einen ganzen Tag auf See, um unser Ziel zu erreichen. Hohe Wellen und dunkle Wolken begleiten uns unterwegs. Am Morgen erreichen wir die japanische Insel Okinawa. Wir sind in der südlichsten Präfektur Japans, im Ostchinesischen Meer. Okinawa besteht aus über 160 Inseln, den Ryūkyū-Inseln. Das unabhängige Königreich Ryūkyū (bis 1879) hatte eine eigene Kultur, eine eigene Sprache und eigene Traditionen. Die Region ist bekannt für die Langlebigkeit seiner Bewohner, sie gilt als eine der weltweiten "Blauen Zonen" mit einer besonders hohen Lebenserwartung. Hier gibt es viele Hundertjährige.
Unser Ziel ist die Burg Shuri, ein ehemaliger Königspalast des Ryukyu-Königreiches und UNESCO Welterbe. 2019 hat es hier (mal wieder) gebrannt und unter anderem ist die Haupthalle komplett zerstört worden. So kommt es, dass wir ein beeindruckendes Wiederaufbauprojekt besichtigen können.
Unser Besuch beginnt mit den historischen Eingangstoren, die vom Brand nicht betroffen waren.
DasShurei-mon ist das berühmte, sieben Meter hohe Eingangstor mit einem leuchtend roten Ziegeldach. Es folgt das Kankai-mon, das erste Haupttor des Burginneren. Die weitläufigen Ringmauern der Burg sind vollständig erhalten und begehbar. Von hier aus haben wir einen spektakulären Ausblick auf Naha und das Meer.
Unser nächstes Ziel ist das Ryukyu Folk Village, ein Freilichtmuseum und ein Kultur-Themenpark. Leider muss man sagen, dass dieses Museums-Dorf seine besten Zeiten scheinbar hinter sich hat. Die schönen Minka-Häuser, die einst in belebten Dörfern standen und von dort hierher versetzt wurden, stehen zum großen Teil leer. In einem ist ein Webstuhl zu sehen, in einem anderen wird gesunder grüner Tee angeboten. Auch Sänger und Musiker sind in manchen Häusern aktiv. Der Höhepunkt aber ist die Trommel- und Tanzaufführung im Theater. Hier erleben wir eine wunderbare Präsentation der okinawanischen Volkskunst. Das zentrale Element der Darbietung ist der Eisa-Tanz und der Ryukyu-Tanz. Der Eisa ist der bekannteste Trommel- und Tanzstil Okinawas und war ursprünglich ein ritueller Tanz, der während des buddhistischen Bon-Festes aufgeführt wurde, um die Geister der Ahnen zu ehren und zu verabschieden. Das Herzstück des Eisa sind die Trommeln. Die Künstler schlagen sie mit großer Wucht und wir merken, dass sie mit ganzem Herzen dabei sind. Zwei Frauen treten als Tänzerinnen auf. Sie tragen wunderschöne Kimonos und bewegen sich anmutig.
Nach der Vorführung kehren wir zurück zum Schiff.
Dienstag, 18.11.2025 Seetag
Heute ist der zweite und letzte Seetag dieser Reise. Genau wie vor zwei Tagen, als wir die gleiche Strecke Richtung Naha gefahren sind, lauert uns diesmal wieder das stürmische Wetter auf. Zum Glück wird von uns niemand seekrank.
Der Tag lädt dazu ein, die Norwegian Sun näher kennenzulernen. Wir schlendern durch den Fotoshop, über das Pooldeck und nehmen den einen oder anderen Drink in einer der vielen Bars. Zum Mittagessen und zum Abendessen kehren wir ins Restaurant Seven Seas ein. Der Tag lädt dazu ein, die Norwegian Sun näher kennenzulernen. Wir schlendern durch den Fotoshop, über das Pooldeck und nehmen den einen oder anderen Drink in einer der vielen Bars. Zum Mittagessen und zum Abendessen kehren wir ins Restaurant Seven Seas ein.
Alternativ bietet sich der Besuch eines der Spezialrestaurants an. Wählen wir heute das Moderno.
Es handelt sich um ein authentisches brasilianisches Steakhouse-Konzept, bei dem der Fleischgenuss im Mittelpunkt steht. Unser Abend beginnt an der reichlich bestückten Salatbar. Das Angebot ist so verführerisch, dass wir fast dazu neigen zu vergessen, dass es noch ein Hauptgericht gibt. Und das ist Fleisch ohne Ende. Freundliche "Passadores" (brasilianische Gaucho-Köche) kommen mit langen Spießen voller langsam gegrilltem, saftigem Fleisch direkt an unseren Tisch. Die Auswahl ist groß und umfasst verschiedene Fleischsorten, darunter: Filet Mignon (Rinderfilet), Short Ribs (Rinderrippen), Lammfleisch und Pökelbrust (Brisket). Wir werden dazu angehalten, rote und grüne Untersetzer zu benutzen, um zu signalisieren, ob wir noch mehr Fleisch wünschen oder eben nicht. Zusätzlich zum Fleisch werden warme Beilagen wie gebratener Reis, Bohnen und Saucen serviert. Zum Abschluss der Fleischgänge gibt es Ananas, die durch Grillen karamellisiert wurde und einen süßen Kontrast zum herzhaften Fleisch bietet. Dieses Restaurant verlässt garantiert niemand hungrig.
Mittwoch, 19.11.2025 Hiroshima – Liegezeit 07.00 – 17.00 Uhr, Ausflug 09.30 – 13.30 Uhr
Am Vormittag besuchen wir den Friedensgedenkpark und das Friedensmuseum von Hiroshima.
Der Peace Memorial Park liegt zentral, genau dort, wo sich einst das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt befand und wo die Bombe explodierte. Wir legen einen Stopp an der Atombombenkuppel ein. Diese Ruine des ehemaligen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer ist eines der wenigen Bauwerke, das in der Nähe des Hypozentrums die Zerstörung überstanden hat. Sie wurde als UNESCO-Weltkulturerbe erhalten und steht als eindringliches Mahnmal für die verheerende Zerstörungskraft von Atomwaffen. Weiterhin besuchen wir das Kenotaph für die Atombombenopfer, ein steinernes Denkmal, das als Gedenkstätte für alle bekannten Opfer der Bombe dient. In einer Steinkammer werden die Namen der Verstorbenen aufbewahrt. Die Inschrift lautet: „Lasst alle Seelen hier in Frieden ruhen; denn das Böse wird sich nicht wiederholen.“ Wir kommen vorbei an der Flamme des Friedens): Die Flamme brennt, seit sie 1964 entzündet wurde. Sie soll erst erlöschen, wenn die letzte Atomwaffe von der Erde verschwunden ist. Besonders erschütternd ist das Kinder-Friedensdenkmal. Dieses Denkmal erinnert an Sadako Sasaki und alle Kinder, die an den Folgen der Bombe starben. Sadako versuchte, 1000 Papierkraniche zu falten, um gesund zu werden, da die japanische Legende besagt, dass demjenigen ein Wunsch erfüllt wird, der tausend Kraniche faltet. Rund um das Denkmal stehen Schaukästen, gefüllt mit Tausenden von bunten Papierkranichen aus aller Welt, die als Symbol des Friedens gefaltet wurden. Es folgt der Besuch des Friedensgedenkmuseums. Das Museum ist der wohl emotionalste und wichtigste Teil des Besuchs. Es ist in zwei Hauptbereiche unterteilt und bietet eine detaillierte und erschütternde Darstellung der Ereignisse vom 6. August 1945 und ihrer Folgen. Anhand von persönlichen Gegenständen der Opfer, Fotos, Schautafeln und Modellen wird die massive Zerstörung der Stadt, die körperlichen und seelischen Leiden der Überlebenden und die erschreckenden Nachwirkungen der Strahlung dokumentiert. Die Ausstellung ist nicht nur eine Darstellung der Vergangenheit, sondern auch ein dringender Appell an die Menschheit für die Abschaffung aller Atomwaffen und die Sicherung des Weltfriedens. Es ist ein Ort der Betroffenheit, des Schocks und der tiefen Reflexion.
Beim anschließenden Besuch des Shukkei-en Gartens können wir uns von den Eindrücken des Vormittags etwas erholen. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Garten der geschrumpften Landschaft", was sein Konzept perfekt beschreibt. Der Shukkei-en wurde bereits im Jahr 1620 von dem Teemeister Ueda Sōko im Auftrag des damaligen Feudalherrn Asano Nagaakira angelegt. Er ist ein klassischer japanischer Wandelgarten, was bedeutet, dass er so konzipiert ist, dass man ihn auf einem Rundweg um einen zentralen Teich herum erkundet. Der Garten stellt auf relativ kleinem Raum verschiedene natürliche Landschaften dar: Berge, Täler, Wälder und Seen sind durch geschickt angelegte Hügel, Pflanzen und den großen Teich Takuei im Miniaturformat nachgebildet. Das Herzstück ist der Takuei-Teich mit seinen zahlreichen kleinen Inseln, auf denen Kiefern wachsen. Die malerische, bogenförmige Steinbrücke überspannt den Teich und ist ein beliebtes Fotomotiv. Der Teich ist belebt von großen, farbenprächtigen Koi-Karpfen und zahlreichen Wasserschildkröten. Obwohl der Garten über 400 Jahre alt ist, ist er auch ein bedeutendes historisches Mahnmal: Am 6. August 1945 lag der Shukkei-en nur etwa 1,2 Kilometer vom Hypozentrum der Atombombe entfernt. Er wurde fast vollständig zerstört und die damalige Vegetation verbrannte. Einer der beeindruckendsten Zeugen der Geschichte ist ein uralter Ginkgo-Baum innerhalb des Gartens. Obwohl er schwer beschädigt und durch den Explosionswind geneigt wurde, überlebte er den Feuersturm und treibt bis heute Knospen aus. Er gilt, zusammen mit anderen Bäumen, als ein "A-Bomben-Baum" und ist ein starkes Symbol der Widerstandsfähigkeit.
Donnerstag, 20.11.2025 Kochi – Liegezeit 12.00 –21.00 Uhr, Ausflug 13.30 – 16.55 Uhr
Für einen Teil unserer Gruppe steht heute Vormittag der Besuch der Ryugado-Höhle auf dem Programm. Diese gehört zu den drei größten Kalksteinhöhlen Japans. Die Höhle, die als Nationales Natur- und Geschichtsdenkmal ausgewiesen ist, bietet eine beeindruckende Mischung aus Naturwunder, moderner Präsentation und sogar archäologischer Bedeutung.
Mit der Rolltreppe gelangen wir zunächst zum Haupteingang. Ab hier ist es nur noch möglich, die Höhle im Gänsemarsch zu durchqueren. An einigen Stellen wird es eng, an anderen kommen wir nur gebückt hindurch. Insgesamt legen wir etwa einen Kilometer auf einem Rundweg zurück. Die Ryugado-Höhle entstand über einen Zeitraum von etwa 175 Millionen Jahren. Während des Rundgangs bewundern wir eine Vielzahl von Stalaktiten und Stalagmiten in bizarren, farbigen Formationen, die durch Beleuchtung noch dramatischer in Szene gesetzt werden. Eines der berühmtesten Merkmale ist das sogenannte „Gefäß Gottes“. Dabei handelt es sich um ein Tongefäß aus der prähistorischen Yayoi-Zeit (ca. 300 v. Chr. bis 300 n. Chr.), das einst von Höhlenbewohnern zurückgelassen wurde. Im Laufe der Zeit wurde es durch Sinterablagerungen vollständig von Kalzit überzogen und ist so zu einem einzigartigen, steinernen Artefakt geworden.
Die Höhle wurde 2019 umfassend renoviert und nutzt nun moderne LED-Beleuchtung, um die Höhlenformationen in wechselnden, stimmungsvollen Farben hervorzuheben. Wir genießen die zauberhafte, fast mystische Atmosphäre. Die Höhle beherbergt verschiedene Tierarten, darunter fünf Fledermausarten sowie einzigartige Krabben und Garnelen. Alle Tiere sind gut versteckt und lassen sich nicht blicken.
Nachdem wir die Höhle wieder verlassen haben, fahren wir zur Burg Kochi. Sie ist eine der faszinierendsten und historisch bedeutsamsten Burgen des Landes, da sie den Lauf der Geschichte und große Katastrophen überlebt hat. Die Burg wurde 1601 von Yamanouchi Kazutoyo, dem ersten Feudalherrn des Tosa-Clans, erbaut und befindet sich zentral auf einem Hügel in der Stadt Kochi. Kochi Castle ist eine der größten Seltenheiten unter den japanischen Burgen: Sie gehört zu den nur zwölf Burgen Japans, deren Hauptturm im Original aus der Edo-Zeit erhalten geblieben ist. Sie ist auch die einzige Burg in Japan, bei der sowohl der Hauptturm als auch der Hauptpalast der Feudalherren in der innersten Verteidigungsanlage im Originalzustand erhalten sind. Dies ermöglicht einen einzigartigen Blick auf das tägliche Leben und die Architektur der Edo-Zeit. Unser Besuch beginnt am beeindruckenden Ōtemon-Tor, dem Hauptzugang zur Burg. Der Weg zum Gipfel führt uns durch die Verteidigungsringe der Burg. Die Steintreppen sind uneben und stellenweise steil, was eventuellen Angreifern den Zugang erschweren sollte. Auf dem höchsten Punkt der Burg stehen die wichtigsten Gebäude. Der Kaitokukan Palast, der die eigentliche Residenz und Amtsstelle des Feudalherrn war. Wir besichtigen die Empfangsräume, das Wachzimmer und die Wohnbereiche, alles in originaler Holzbauweise.
Die Burganlage ist heute ein öffentlicher Park mit mehreren Statuen und Grünflächen.
In der Nähe der Burg befindet sich Obiyamachi, ein lebhaftes Ausgehviertel von Kochi mit einer Markthalle, in der man eine lokale Spezialität probieren kann. Allerdings muss man dann auf den Besuch der Burg verzichten. Beides geht aus zeitlichen Gründen nicht.
Die Spezialität ist ein Bonito (Thunfisch) Tataki (was „kurz angebraten“ bedeutet. Dick geschnittene Bonito-Filets werden sehr kurz und sehr intensiv über einem extrem heißen Feuer aus trockenem Reisstroh angebraten. Durch die hohe Hitze und die Schnelligkeit wird die äußere Schicht des Fisches perfekt versiegelt und leicht verkohlt, während der Kern des Filets komplett roh und kühl bleibt. Das brennende Stroh verleiht dem Fisch ein einzigartiges, intensives Raucharoma, das leicht süßlich ist und den intensiven, reichen Geschmack des Bonitos wunderbar ergänzt. Ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis.
Freitag, 21.11.2025 Eberhardt Ausflug nach Kyoto – Liegezeit 06.30 – 20.00 Uhr, EHT Ausflug 09.00 – 18.00 Uhr
Heute unternehmen wir einen privaten Ausflug. Das heißt, nur unsere Eberhardt Gruppe ist heute gemeinsam unterwegs. Unser Reiseleiter heißt Jun und spricht Deutsch. Unser erstes Ziel ist der Tenryu Tempel, ein bedeutender Zen-Tempel, der zum UNESCO Welterbe zählt. Der Temple wurde 1339 gegründet und zählt zu den fünf großen Zen-Tempeln Kyotos. Trotz mehrerer Brände, die die meisten Gebäude zerstörten (die heutigen stammen hauptsächlich aus der Meiji-Zeit, 1868–1912), gilt er als Hauptsitz der Rinzai-Schule des Zen-Buddhismus. Zunächst durchqueren wir den Zen-Landschaftsgarten, der als eines der ältesten und besten Beispiele traditioneller japanischer Gartenkunst gilt und der sich heute in den schönsten Herbstfarben zeigt. Er wurde im 14. Jahrhundert von dem Zen-Meister Musō Soseki entworfen und ist bis heute in seiner ursprünglichen Form erhalten. Er beinhaltet einen großen Teich mit Felsformationen und integriert die umliegende Landschaft. Direkt hinter dem Nordausgang des Tempelgeländes beginnt der berühmte, riesige Bambuswald von Arashiyama, durch den uns anschließend ein Spaziergang führt. Trotz des großen Gewühles an Menschenmengen, die heute den Tempel besuchen, finden wir unseren Bus wieder. Unser nächstes Ziel ist der Goldene Tempel. Was haben wir für ein Glück. Der Tempel strahlt im Sonnenlicht und die bunten Bäume tun ihr Übriges dazu. Fantastische Bilder gelingen. Unsere Mittagspause verbringen wir im Nishiki Markt, in Kyotos historischer und wichtigster Lebensmittel-Einkaufsstraße. Der Markt befindet sich erstreckt sich über eine schmale, etwa 400 Meter lange Passage und ist vollständig überdacht. Wir kosten uns durch die lokalen Spezialitäten, wie frischen Meeresfrüchten, gegrilltem Aal und feinstem Kobe Beef.
Zum Abschluss unseres Ausflugs besuchen wir den Tempel der tausend Tori. Wir spazieren durch eng aneinander gereihte zinnoberrote Tori. Obwohl der Name "Tausend" lautet, wird geschätzt, dass es auf dem gesamten Berg Inari etwa 10.000 Tori gibt. Jedes dieser Tore wurde von einer Privatperson oder einem Unternehmen in Japan als Dankesgabe oder in der Hoffnung auf geschäftlichen Erfolg und Wohlstand gestiftet. Die Namen der Spender sind auf der Rückseite der Tore in schwarzer Schrift zu sehen.Der Schrein ist dem Kami Inari gewidmet, der Shinto-Gottheit des Reises, der Landwirtschaft, des Wohlstands und des Handels. Überall auf dem Gelände stehn Fuchsstatuen, da die Füchse als Boten des Kami Inari gelten. Sie halten einen Schlüssel zum Reisspeicher oder eine Reisähre im Maul und geben ein tolles Fotomotiv her. Es ist bereits dunkel als wir zum Schiff zurückkehren.
Sonnabend, 22.11.2025 Osaka – Liegezeit 07.00 – 17.00 Uhr Ausflug 08.15 – 12.30 Uhr
Am Vormittag besuchen wir zunächst den Shitennoji Tempel. Es ist einer der ältesten buddhistischen Tempel Japans. Zunächst bewundern wir die fünfstöckige Pagode. Die etwa 29 Meter hohe Pagode ist ein markantes Wahrzeichen und wir können tatsächlich hinein gehen. Allerdings müssen wir die Schuhe ausziehen. Im untersten Geschoss liegen Schuhbeutel und auf einer Tafel steht, dass wir unsere Schuhe ausziehen, in die Beutel stecken und mitnehmen sollen. Eine schmale Wendeltreppe führt nach oben. Die Wände im Inneren der Pagode sind mit kleinen goldenen buddhistischen Figuren und den Gedächtnistafeln geschmückt. Der gesamte Aufbau dient dem Gedenken an die Verstorbenen und dem Streben nach dem buddhistischen Paradies.
Am 21. und 22. eines jeden Monats findet auf dem Tempelgelände ein großer, beliebter Flohmarkt statt, der den Tempel mit zusätzlichem Leben füllt. Wir haben genügend Zeit, hier von Stand zu Stand zu schlendern und zu erleben, was auf einem japanischen Flohmarkt angeboten wird.
Unser nächstes Ziel ist die Burg Osaka. Vom Parkplatz müssen wir etwa 800 Meter bis zum Eingang laufen. Wir kommen vorbei an den trutzigen Burgmauern und können uns weiterhin an der fantastischen Laubfärbung der Bäume ergötzen. Der Besuch der Burg Osaka ist eine Reise in die Ära der Samurai und des mächtigen Feldherrn Toyotomi Hideyoshi, der die Burg im späten 16. Jahrhundert erbauen ließ. Die heutige Anlage ist eine beliebte Kombination aus historischer Architektur, einem modernen Museum und einem weitläufigen Park. Wie bereits erwähnt gelangen wir zur Burg durch einen riesigen Park, der eine grüne Oase mitten in der Stadt bildet. Die beeindruckendsten Merkmale sind die tiefen Wassergräben und die gigantischen Steinmauern. Am Octopus Stone am Sakuramon-Tor, ist einer der größten Steinblöcke, die jemals für eine japanische Burg verwendet wurden, zu sehen. Wir passieren mehrere große Tore, wie das Ōte-mon, und sehen erhaltene Wachtürme, die als wichtige Kulturgüter gelten. Der Hauptturm ist die zentrale Attraktion und das Wahrzeichen Osakas. Er wurde 1931 als äußerliche Rekonstruktion wieder aufgebaut und beherbergt heute ein modernes Museum. Bis zur 5. Etage können wir sogar einen Aufzug benutzen, abwärts muss man allerdings alles zu Fuß gehen. Auch, wer die Aussicht in der 8. Etage bewundern will, muss die Treppe nehmen. Das Innere des Museums (ab 5. Etage abwärts) ist modern ausgestattet. Die Ausstellungen zeigen die reiche Geschichte der Burg, die Rolle von Toyotomi Hideyoshi und die berühmten Sommerschlachten von Osaka anhand von Artefakten, Dioramen und Modellen. Ganz unten gibt es eine Filmvorführung, einige Gäste, die nicht gar so gut zu Fuß sind, bestätigen, dass es sich lohnt, den Film anzuschauen. Auf dem Weg zurück gibt es ein paar Imbiss-Stände, hier kann man lokale Spezialitäten kaufen und probieren, wie zum Beispiel Takoyaki.
Da wir erst um 16.30 Uhr zurück an Bord sein müssen, nutzen wir die Zeit, in der Nähe von Schiff ein lokales Restaurant ausfindig zu machen, das Okonomiyaki anbietet. Ein japanischer Pfannkuchen, der hier als typische Spezialität gilt. In einem Einkaufszentrum, ganz in der Nähe von unserem Schiff, tobt der japanische Alltag. Puppenspieler zeigen dem geneigten Publikum was sie können, es gibt Läden, die wir in Deutschland nicht kennen, wie zum Beispiel Popcorn Papa, wo man Popcorn in verschiedenen Variationen ausprobieren kann, Automaten, aus denen Überraschungseier ohne Schokolade gezogen werden können, Restaurants mit verschiedenen Okonomiyaki Speisen und Souvenirläden ohne Ende. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei.
Als unser Schiff den Hafen von Osaka verlässt, stehen im Hafengebäude zahlreiche japanische Menschen, die uns zujubelnd verabschieden. Ein Gänsehautmoment.
Sonntag, 23.11.2025 Nagoya – Liegezeit 08.00 – 17.00 Uhr Ausflug 09.45 – 13.45 Uhr – Nagoya Castle & Osu Kannon Tempel
Nagoya war die Heimatstadt berühmter Samurai-Kriegsherren, darunter Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu, die eine entscheidende Rolle bei der Wiedervereinigung Japans spielten. Eine der Hauptattraktionen, ursprünglich erbaut von Tokugawa Ieyasu. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und später rekonstruiert. Berühmt ist sie für die goldenen Shachihoko (Fische mit Tigerkopf) auf dem Dach.
Der Ausflug, an dem heute einige Gäste unserer Gruppe teilnehmen, heißt “Nagoya Castle & Osu Kannon Tempel. Um 09.15 Uhr treffen wir uns im Theater und hole nuns unsere Sticker ab. Unsere örtliche Reiseleiterin heute heißt Kazu. Bereits im Bus stellt sie uns die berühmten Samurai vor. Sie hat eine Mappe mit Bildern in der Hand, die uns die Vorstellung dieser großen Persönlichkeiten in der Fantasie erleichtert. Auch ist sie sehr besorgt, dass wir den Weg vom Palast nicht zurück finden könnten und hat auch diesen bildlich dargestellt. Gemeinsam mit vielen anderen Touristen errreichen wir Nagoya Castle. Der Hauptturm glänzt in seiner ganzen Pracht. Das Wetter is tuns mal wieder hold. Der Turm ist das markanteste Merkmal der Burg und gilt als das Wahrzeichen der Stadt Nagoya. Der ursprüngliche Burgturm, der 1612 fertiggestellt wurde, ist bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Das heutige Gebäude ist ein Wiederaufbau aus dem Jahr 1959 in Stahlbeton, der die ursprüngliche Erscheinung nachahmt. Auf dem obersten Dach des Hauptturms befanden sich ursprünglich die berühmten goldenen Kinshachi, stilisierte, delphinartige Fabelwesen, die als Symbol des Schlosses bekannt sind und es vor Feuer schützen sollten. Dieser Hauptturm war lange Zeit ein Museum zur Geschichte der Burg und der Stadt Nagoya, ist aber seit 2018 für Besucher gesperrt, da ein weiterer, originalgetreuer Wiederaufbau aus Holz geplant ist, um ihn erdbebensicher und historisch korrekt zu rekonstruieren. Was wir aber besuchen können, ist der Hommaru-Palast, der als Meisterwerk der Shoin-zukuri-Architektur gilt. Ehe wir den Palast betreten können, heißt es für uns anstehen. Die Schlange ist unglaublich lang und unsere Reiseleiterin verschiebt den Treffpunkt für die Weiterfahrt um eine Viertelstunde. Am Eingang heißt es: Schuhe aus! Allerdings könnte man sich ein paar Pantoffeln schnappe, was zu empfehlen ist, denn der Palast ist tatsäch fußkalt. Die eigenen Schuhe können wir ohne Gebürh in ein Schränkchen einschließen. In den ersten Räume sehen wir die dramatischen, großflächigen Wandmalereien von furchterregenden Tigern und Leoparden auf Goldgrund. Diese sollten die Gäste sofort beeindrucken und die Stärke der Owari-Tokugawa-Familie demonstrieren. Laut unserer Reiseleiterin dachte man damals, Leoparden seien weibliche Tiger, deshalb wurden sie gemeinsam auf den Bildern dargestellt. Die Haupthalle, der offizielle Audienzsaal des Burgherren ist einer der größten und prunkvollsten Bereiche. Der Raum des Burgherren ist durch ein erhöhtes Podest gekennzeichnet, das seinen höheren sozialen Status und seine Autorität verdeutlichte. Die Gemälde zeigen elegante Motive wie Kiefern, die als Symbol für Langlebigkeit stehen. Der luxuriöseste Teil des Palastes wurde eigens für den Besuch des Shōgun Tokugawa Iemitsu im Jahr 1634 erbaut. Dies ist der Gipfel des Prunks. Hier beeindrucken uns die aufwendigen Schnitzereien, die mit Metallbeschlägen und Gold verziert sind, sowie die feinen Wandmalereien der Kano-Schule, die eine der berühmtesten Malerwerkstatt der Edo-Zeit war.
Unser nächstes Ziel ist der Besuch des Osu Kannon Tempels, der eine faszinierende Mischung aus Spiritualität, Geschichte und lebendigem urbanem Leben bieten soll. Der Tempel selbst ist ein buddhistischer Tempel der Shingon-Sekte, der mitten im Herzen des lebhaften Ōsu-Viertels liegt. Er dient als eine Oase der Ruhe und Beschaulichkeit inmitten des Trubels der angrenzenden Einkaufsstraßen. Und hier kommt der heutige Konflikt: Kultur oder Kulinarik? Für beides nacheinander reicht die Zeit nicht aus. Der heutige Tempel ist eine Rekonstruktion aus dem 20. Jahrhundert, da der ursprüngliche Bau aus dem Jahr 1333 im Laufe der Geschichte, unter anderem durch Brände und Kriegsschäden, zerstört wurde. Im Zentrum der Verehrung steht eine große, geschnitzte Holzstatue der Kannon, der Göttin der Barmherzigkeit, die der Tempel seinem Namen verdankt. Unterhalb der Haupthalle befindet sich das Shinpukuji-Athenäum oder auch die Tempel-Bücherei. Es beherbergt eine außergewöhnlich wertvolle Sammlung von über 15.000 klassischen chinesischen und japanischen Texten. Darunter befinden sich Kopien des Kojiki, der ältesten überlieferten Chronik der japanischen Frühgeschichte und Mythologie. Der Tempel ist das spirituelle Zentrum des umliegenden Osu-Viertels, einem der bekanntesten Einkaufs- und Kulturviertel Nagoyas. Die angrenzende, überdachte Einkaufspassage ist ein regelrechtes Netz aus Gängen und Gassen, so groß als ob es ein ganzes Stadtviertel ist. Hier kann man japanischen Tee oder Kimonos kaufen oder sich durch die lokale Küche futtern. Auf unserem Wunschzettel steht heute Miso, in der Annahme, dass es sich um eine Suppe handelt. Allerdings, wie ich nun las, ist Miso eigentlich ein Gewürz, kein Wunder, dass die Bedienung der Restaurants uns immer kopfschüttelnd abgewiesen hat, nein Miso hätten sie nicht. In der kleinen Kaschemme, die wir dann ausfindig machen, ist der Wirt klever und erkennt in uns Touristen, denen man alle unterjubeln kann. Ja, Miso hätte er. Er serviert uns eine braune Suppe, die ein bisschen nach Maggi schmeckt, für uns aber als leckere Miso-Suppe durchgeht (Hauptsache lokal). Da die Suppe doch eher übersichtlich ist, was die Sättigung betrifft, bestellen wir noch Sashimi nach und der Wirt zaubert uns eine wundervolle Platte mit exklusiven Köstlichkeiten. Und eine andere Besonderheit erleben wir hier noch. Neben uns hat eine junge Japanerin Platz genommen, die sich Sake bestellt. Dieser wird aus einer riesigen Flasche – vielleicht 1,5 Liter – eingeschenkt. Das Glas steht in einem viereckigen Kästchen und es wird so viel Sake eingegossen, bis auch das Kästchen voll ist. Das wollen wir auch! Zum großen Erstaunen unserer Gastgeber bestellen wir dieses besondere Getränk auch für uns. Nun, geschmacklich ist es eben Sake, aber die Prozedur macht es hier aus. Nach diesem lokalen Erlebnis müssen wir rennen, um pünktlich am Bus zu sein, was wir nicht schaffen, wir sind fünf Minuten zu spät (peinlich). Am Nachmittag haben wir noch Zeit, das Hafengelände auf eigene Faust zu erkunden. Mit dem Riesenrad (das scheint es hier in jedem Hafen zu geben) geht es hoch hinaus und wir haben einen fantastischen Blick auf unser Schiff und die Stadt. Alternativ gibt es direkt im Hafengebäude einen Turm, auf den man gegen eine kleine Gebühr fahren kann.
Es gibt hier so viel zu erleben. Zum Beispiel haben wir eine Statue gesehen, die zwei Hunde darstellt. Die Statue und ein Text auf der Tafel erzählen die berühmte und bewegende Geschichte der beiden Schlittenhunde Taro und Jiro der japanischen Antarktisexpedition. Die Hunde Taro und Jiro waren wichtige Helfer der ersten japanischen Antarktisexpedition. Aufgrund widriger Wetterbedingungen und des gefährlichen Treibeises mussten die Mitglieder der zweiten Expedition im Jahr 1958 die Shōwa-Station überstürzt verlassen und alle Schlittenhunde zurücklassen, da eine sofortige Rettung der Tiere unmöglich war. Entgegen aller Erwartungen überlebten Taro und Jiro als einzige der 15 zurückgelassenen Hunde den extrem kalten antarktischen Winter und wurden ein Jahr später bei der Ankunft der nächsten Expedition wohlauf in der Nähe der Station gefunden.
Ebenfalls im Hafengelände und für Besucher zugänglich ist das Antarktisforschungsschiff Fuji, ein wichtiges maritimes Denkmal, das direkt mit der Geschichte von Taro und Jiro verbunden ist. Die Fuji war Japans zweites speziell gebautes Eisbrecher-Forschungsschiff. Sie diente von 1965 bis 1983 als wichtiges Versorgungsschiff für die japanischen Antarktisexpeditionen. Sie brach oft vom Hafen Nagoya auf. Sie absolvierte insgesamt 18 Antarktisreisen und spielte eine entscheidende Rolle bei der logistischen Unterstützung der Showa-Station und der Durchführung wissenschaftlicher Forschung in der Antarktis. Nachdem sie 1983 ausgemustert wurde, wurde die Fuji dauerhaft im Hafen von Nagoya fest- und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Am Abend, in der Dämmerung, scheint der Hafen von Nagoya zu leuchten. Am Kai stehen viele Japaner, die mit den Lampen ihrer Handys winken und uns herzlich verabschieden.
Nach dem Abendessen findet im Theater die Abschiedsshow statt. Am Ende stehen die Offiziere, die Köche, Kellner und Zimmermädchen auf der Bühnen und verabschieden sich von uns und allen anderen Gästen. Ein weiterer Gänsehautmoment.
Montag, 24.11.2025: Shimizu – Fuji und Sake Verkostung
Schon am frühen Morgen begrüßt uns der Fuji aus der Ferne. Das Wetter ist wieder grandios. Der Ausflug an dem wir heute teilnehmen heißt Sake Tasting & Mt. Fuji W.H.C.. Unsere örtliche Reiseleiterin heißt Hiro und bereits 8.40 Uhr startet unser Bus. Auf dem Weg zum Fuji erzählt uns Hiro das Märchen von der Mondprinzessin, später wird sie auch noch für uns singen. Insgesamt haben wir tolle Reiseleiter vor Ort. Der Fuji ist ein Berg mit Gerechtigkeitssinn und lässt sich abwechselnd auf der linken oder rechten Busfensterseite sehen (Spaß).
Vor dem Welterbezentrum befindet sich ein Tori und ein Wasserbecken, in dem sich das Tori herrlich spiegelt. Im Gebäude selbst führt eine Rampe in die oberen Etagen, das soll visualisieren, als ob man den Fuji besteigen würde. Während des Aufstiegs und auf verschiedenen Plattformen erhalten wir umfassende Informationen über die Geschichte, Geologie und die religiöse und kulturelle Bedeutung des Fuji als Weltkulturerbe. Der Höhepunkt des virtuellen Aufstiegs ist die Beobachtungshalle auf dem Gipfel des spiralförmigen Turms. Von hier aus haben wir einen ungehinderten Blick auf den echten Fuji. Durch die Fenster, die oft als „Gemäldefenster“ bezeichnet werden, wirkt der Berg wie ein lebendes Kunstwerk. In einem der unteren Räume sehen wir uns einen Kurzfilm über den Fuji während der vier Jahreszeiten an. Im Fuji-Shop mit anschließendem Café decken wir uns mit Wasabi-Salz ein, so wie es uns die Reiseleiterin empfohlen hat (denn schließlich steht Weihnachten vor der Tür).
Unser nächstes Ziel ist eine Sake-Brauerei. Wir werden herzlich begrüßt und in die Geheimnisse der Sake Herstellung eingeweiht. Anschließend dürfen wir sogar in die Fabrikhalle schauen. Und natürlich kosten und kaufen.
Gegen Mittag sind wir zurück am Schiff. Auch der Hafen von Shimizu hat eine besucherfreundliche Infrastruktur. Es ist nicht weit bis zum Riesenrad und zum Einkaufszentrum. Heute steht Sushi auf unserem Wunschzettel. Und selbstverständlich werden wir fündig. Es schmeckt wie immer fantastisch.
Gegen 17.00 Uhr verlässt die Norwegian Sun Shimizu. Wieder stehen viele Menschen am Kai und winken uns zu. Und heute gibt es sogar ein Feuerwerk zum Abschied!
Dienstag, 25.11.2025: Tokyo – Ausschiffung und Eberhardt Nachprogramm
Am frühen Morgen begrüßt uns bei der Ankunft im Hafen von Tokyo eine Trommler Gruppe. Es ist Zeit genug für ein Frühstück im Restaurant, danach warten wir darauf, dass wir unser Schiff verlassen können. Im Hafengebäude stehen fein aufgereiht unsere Koffer. Und am Ausgang wartet unser örtlicher Reiseleiter Thomas, der uns heute und morgen bestens betreuen wird. Auf unserem Weg zum Meiji-Schrein fallen uns Bäume auf, die in der Sonne spektakulär leuchten. Es sind Ginkgo-Bäume. Mehrere Alleen, wie zum Beispiel die Meiji Jingu Gaien, bilden regelrecht goldgelbe Tunnel. Es ist sehr beeindruckend.
Wir besuchen nun den Meiji-Schrein, eine ruhige, grüne Oase im Herzen der belebten Stadtteile Shibuya und Harajuku. Er ist Kaiser Meiji und seiner Frau Kaiserin Shoken gewidmet, die eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung Japans im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert spielten.
Unser Besuch beginnt mit dem Durchqueren des äußere Torii, eines der größten Holz-Torii Japans. Die massiven Holzbalken markieren den Übergang vom weltlichen Raum zum heiligen Raum des Schreins. Nach dem Torii gehen wir einen langen, breiten Kiesweg entlang, der von einem dichten, künstlich angelegten Wald aus rund 100.000 Bäumen gesäumt wird. Diese Bäume wurden aus ganz Japan gespendet.
Auf dem Weg passieren wir eine dekorative Ansammlung von Sake-Fässern, die von Sake-Brauern als Opfergaben an die Kami, welche Shinto Gottheiten sind, gespendet wurden. Wir durchqueren ein weiteres, großes Torii, das uns in den inneren Bezirk des Schreins führt. Bevor wir den Hauptbereich betreten, kommen wir an eine Wasserstelle. Thomas zeigt uns das hier übliche Ritual: Hände und Mund werden mit dem fließenden Wasser gereinigt, um Körper und Geist zu säubern. Der Schrein selbst besteht aus schlichten, aber würdevollen Gebäuden im traditionellen Shinto-Stil, oft mit kupfergedeckten Dächern und Verzierungen aus dunklem Holz. Wir betreten den Hauptgebetshof und lernen von Thomas das Gebet nach den üblichen Shinto-Regeln:
1. Wir werfen eine Münze in die Opferkiste.
2. Wir verbeugen uns zweimal.
3. Wir klatschen zweimal in die Hände.
4. Wir beten kurz im Stillen.
5. Wir verbeugen uns einmal.
In der Nähe des Hauptschreins befinden sich Bereiche, in denen wir Ema (kleine Holztafeln für Wünsche) aufhängen oder Omikuji (Glückszettel) ziehen können. Selbstverständlich lassen wir uns das nicht entgehen.
Wir fahren weiter und erreichen gegen Mittag Asakusa. Asakusa ist das Herz des alten Tokio und ein Stadtteil, der Tradition, Spiritualität und eine lebhafte Marktatmosphäre vereint. Das absolute Zentrum von Asakusa ist der Senso-ji, der älteste und bedeutendste buddhistische Tempel Tokios (gegründet 645 n. Chr.). Er ist der Göttin der Barmherzigkeit, Kannon, gewidmet.
Unser Besuch beginnt aber erstmal mit dem Kaminarimon, dem imposanten Eingangstor mit seiner riesigen, roten Laterne, das als Wahrzeichen von Asakusa und ganz Tokio gilt. Hinter dem Tor erstreckt sich die Nakamise-dori, eine belebte, traditionelle Einkaufsstraße, die zum Haupttempel führt. Hier werden seit Jahrhunderten Souvenirs, Kunsthandwerk und lokales Street Food verkauft. Und wir haben wunderbarer Weise sogar Zeit für Einkäufe und Sushi-Essen.
Am Nachmittag fahren wir auf den Skytree – Tokyos Fernsehturm. Der Tokyo Skytree ist mit einer Höhe von 634 Metern das höchste Bauwerk Japans und bietet einen spektakulären 360-Grad-Panoramablick auf Tokio und die Kanto-Ebene.
Nun ist es Zeit, das Hotel aufzusuchen. Schnell sind die Zimmerschlüssel verteilt und wir können bis zum Abendessen etwas verschnaufen. Das Restaurant, in dem wir heute unser Abschiedsessen einnehmen, befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hotels. Serviert wird eine Unmenge an Seafood, also, wer bis dahin noch nicht genug Fisch und Meeresfrüchte hatte, kann sich hier nochmal richtig den Bauch voll schlagen.
Mittwoch, 26.11.2025: Abschied von Japan und Heimflug
Nach dem Frühstück entdecken wir die Dachterrasse unseres Hotels. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf den Skytree und eine kleine „Shibuya Kreuzung“. Nun ja, bis zu der berühmten Kreuzung haben wir es nicht geschafft, aber auch unterwegs konnten wir immer mal wieder beobachten, dass man in Japan nicht nur gerade über die Kreuzung geht, sondern eben auch schräg. Nun aber heißt es ab in den Bus und ab zum Flughafen. Thomas begleitet uns soweit es geht, dann müssen wir uns auch von ihm verabschieden. Eine wundervolle Zeit geht zu Ende und ein langer Flug liegt vor uns.
Liebe Gäste, es war mir eine große Freude, euch auf dieser einzigartigen Reise zu begleiten. Der Reisebericht spiegelt natürlich die Erlebnisse wieder bei denen ich dabei war. Da wir doch oft an unterschiedlichen Ausflügen teilgenommen haben, ist es an euch, den Bericht entsprechend zu ergänzen. Ich hoffe aber, dass ihr die eine oder andere Episode erkennt und euch genauso gern daran erinnert wie ich.
Ich wünsche euch allen vor allem Gesundheit und immer Freude daran, unsere große weite Welt zu entdecken. Vielen Dank für alles. Ich freue mich auf ein Wiedersehen.
Herzliche Grüße
Eure Reisebegleiterin Sabine Letzybyll
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