Reisebericht: Rundreise zu den Höhepunkten in Jordanien

23.10. – 02.11.2014, 8 Tage Amman – Jerash – Mose–Berg Nebo – Kreuzritterburg Kerak – Felsenstadt Petra – Jeeptour im Wadi Rum – Totes Meer


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Bei angenehmen Temperaturen erlebten wir eine abwechslungsreiche Reise mit Wüstenschlössern, Kreuzritterburgen, beeindruckenden Landschaften, erholsamen Tagen am Roten und am Toten Meer, und als Höhepunkt verbrachten wir 2 Tage in der Felsenstadt Petra.
Ein Reisebericht von
Britt Reuter-Bracklow
Britt Reuter-Bracklow

23.10.2014 Hinflug – Assalama Jordanien!

Am Nachmittag startete ein Teil der Reisegruppe ab Dresden und wir flogen gemeinsam nach Frankfurt/Main. Hier trafen wir unsere anderen Mitreisenden. Wir waren nur eine sehr kleine Reisegruppe mit 6 Gästen. Unser Flieger startete pünktlich in Richtung Amman, wo wir am frühen Morgen gegen 02:00 Uhr Ortszeit nach etwa 4 Stunden Flug ankamen. Noch im Transit begrüßte uns ein Vertreter der örtlichen Agentur, der die Visabeschaffung erledigte und uns bei der Einreiseprozedur unterstützte. Vor dem Flughafen erwartete uns unser langjähriger Reisleiter Mahmoud und wir fuhren dann zu unserem Hotel. Nach dem Zimmerbezug sanken alle sofort in ihre Betten.

24.10.2014 Amman und die Wüstenschlösser

Unsere kurze Nachtruhe endet gegen 05:30 Uhr als unterhalb des Hotels mit lauter Musik ein Marathon vorbereitet wird. Genau gegenüber des Hotels wird der Startpunkt eingerichtet und es sammeln sich bis 08:00 Uhr immer mehr Menschen an. Die große Hauptstrasse ist komplett abgesperrt, eine Kapelle spielt ununterbrochen und die Menschen tanzen. Den Start verpassen wir, da das Frühstück uns erwartet. Danach beginnen wir mit unserer Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Jordaniens. Wir besichtigen die Zitadelle, die auf einem der zahlreichen Hügel thront und besuchen das kleine Archäologische Museum. Danach fahren wir durch die neueren Stadtviertel und das Botschaftsgelände. In Ammann 1,3 Mill. von 7,2 Mill. Jordanier. Danach fahren wir Richtung Osten und passieren am Rande die zweitgrößte Stadt des Landes - Zabeq. Nach einer Fahrtstunde durch steinige Wüstenlandschaften, mit unzähligen entgegenkommenden Öltanklastern aus Saudi Arabien erreichen wir das 1. "Wüstenschloss" - El Arzaq. Dieses wurde von Lawrence von Arabien 1917 genutzt. Nach einem leckeren Mittagessen besuchten wir das "Schlösschen", das von einem Österreicher wiederentdeckt worden ist. Der Erbauer, ein Fürst, arbeitete anscheinend mit griechischen Künstlern zusammen, so dass für den Islam völlig unüblich Wandmalereien vorzufinden sind. Zum Abschluss besuchten wir das "Schloss" El Hararan, das einst Pilgerkarawanen zur Übernachtung diente. Es soll mindestens aus dem Jahr 710 stammen und die Überreste der 64 Zimmer zeugen von der wunderschönen Architektur. Danach ging es wieder zurück nach Amman und wir erreichen gegen 17:00 das Hotel.

25.10.2014 Ajlun – Jerash

Nach dem reichhaltigen Frühstück fuhren wir in den Norden Jordaniens. Unser erstes Ziel war die kleine Stadt Ajlun. Die Vegetation an der Fahrtstrecke wurde intensiver und grüner. Die Gegend ist vorallem von Feigen- und Olivenhainen geprägt, die oft terrassenförmig angelegt sind und einen schönen Kontrast zu den weißen Kalkfelsen und der roten Erde bilden. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir die Festung Qualaat ar-Rabad, die hoch oben über Ajlun thront. Mahmoud führte uns wissensreich durch die einzige mittelalterliche Burg Jordaniens. 1184 wurde sie von den Arabern über den Ruinen eines Klosters errichtet. Leider wurde Sie 1837 durch ein Erdbeben stark beschädigt. Nachdem wir vor allem den wunderbaren Ausblick von oben genossen haben, stiegen wir wieder hinab und genossen am Eingang noch einen leckeren Minzetee. Danach ging es weiter nach Jerash. Das „Pompeji des Ostens" ist nach Petra das wichtigste Denkmal der Baugeschichte Jordaniens. Einst war Jerash ein florierender Handelsplatz an der Weihrauchstrasse nach Damaskus, erlebte seine Blütezeit vor allem von 130 bis hinein ins 3. Jahrhundert. Später wurde es mit dem Christentum wieder neu belebt, war auch nach weiteren Eroberungen und wechselnden Herrschern immer ein beliebter Handelsplatz. Erst nach dem schweren Erdbeben im Jahre 747 verfiel Jerash ganz.
Wir konnten während einem mehrstündigen Rundgang die einstige Größe der Stadt erahnen. Viele Tempel, die 2 Theater, Thermen und säulengesäumte Strassen sind ausgezeichnet restauriert worden. Wir bummelten über das riesige ovale Forum, durch die Kolonnadenstrasse, hielten dank unseres Reiseleiters alle 11 Säulen des Artemistempels fotografisch auf einem Bild fest (da gibt es nur einen Standpunkt) und bewunderten die freigelegten Mosaike der Kirchen aus dem 6. Jahrhundert. Musikalisch wurden wir im Südtheater von Dudelsackmusik überrascht. Mahmoud erklärte uns, dass dies in Jordanien nichts Ungewöhnliches ist. Während der Kolonialzeit wurde der Dudelsack als Instrument hier durch schottische Regimenter verbreitet. Und heute ist er nach wie vor Bestandteil der Militärorchester. Ehemalige Mitglieder verdienen sich außerdem mit kleinen Auftritten, so wie wir es inmitten der des antiken Südtheaters erlebt haben, so etwas hinzu. Besonders beeindruckt hat uns die Größe des Ausgrabungsgeländes.
Nach dem ausführlichen Rundgang hatten wir uns das späte Mittagessen wohl verdient und fuhren anschließend nach Amman zurück. Das Wasser des Pools auf dem Hoteldach war uns doch etwas zu kühl, so trafen sich einige von uns noch im wunderschönen Damaskus-Zimmer im Hotel. Zum Abendessen genossen wir das vielfältige Buffet.

26.10.2014 Berg Nebo – Madaba – Kerak

Bevor wir am 3. Tag Tag unseres Aufenthaltes in Jordanien Amman verließen, besuchten wir noch die König-Abdullah- Moschee. Sie zählt zu den größten Moscheen des Nahen Ostens. Über 3000 Gläubige finden gleichzeitig Platz hier. Geplant wurde sie von einem deutschen Architekten. Nachdem die Frauen unserer Gruppe sich verhüllt hatten, besuchten wir den riesigen Hauptraum der modernen Moschee. Mahmoud erklärte uns auch grundlegende Regeln des Islam und beantwortete unsere zahlreichen Fragen. Die Frau besuchten anschließend noch die Räumlichkeiten der weiblichen Gläubigen, die räumlich getrennt von den Männern beten. Danach fuhren wir weiter in den Süden des Landes zum Berg Nebo. Da standen wir nun auf dem Berg, von dem Moses aus das erste Mal das Heilge Land erblickt haben soll. Wir genossen die weite, wenn auch dunstige Aussicht über das Jordantal zum Toten Meer und erahnten das gegenüberliegende Jerusalem. Wir besichtigen die Mosaike der byzantinischen Gedächtniskirche und das Besucherzentrum. Anschließend ging es. mit dem Bus weiter zur benachbarten Stadt Madaba an der Königsstraße. Wir bummelten vom Parkplatz durch die Gassen bis zur Kirche St. Georg. Hier befindet sich die älteste Darstellung von Palästina auf einer Mosaiklandkarte, die einst aus 2,3 Steinchen zusammengesetzt war. Anhand eines Schaubildes im benachbarten Besucherzentrum erklärte Mahmoud uns ausführlich die Bedeutung, bevor wir das Original in der Kirche bewunderten. Danach trafen wir uns noch zum Tee mit leckeren Sesamkeksen und spazierten zurück zum Bus. Dieser fuhr uns weiter in den Süden. Wir erreichten bald das Wadi Mujib - den Grand Canyon Jordaniens. Wir genossen einen Fotostopp mit einer atemberaubenden Aussicht in die teils 400m tiefe Schlucht, auf die gut ausgebaute Strasse, die sich in zahlreichen Kehren erst hinab und dann wieder hinauf schlängelt und hinüber zum Staussee, den wir anschließend überquerten. Gegen 14:00 erreichten wir die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kreuzritterburg von Kerak. Nachdem wir unterhalb des imposanten Bauwerkes zu Mittag gegessen haben, gemeinsam mit Mahmoud auf Erkundungstour. Wir erfuhren viel über die teils grausame Geschichte, über die achtmonatige Belagerung durch die Truppen Saladins im Jahre 1188, die anschließend auch Jerusalem eroberten und das Leben damals innerhalb der Burg. Danach ging es weiter nach Petra, wo wir am späten Abend unser Hotel für die kommenden 3 Nächte erreichten. Wir wohnten in der wunderschön gestalteten Anlage „Beit Zaman". Übersetzt heißt das soviel wie „Altes Land". Hier stand ursprünglich ein altes Dorf, dessen Häusermauern teils noch zu sehen sind. Alles mit hellen Sandstein erbaut, alte Olivenbäume wurden in die Außenanlagen integriert ... - hier haben wir uns alle sehr wohl gefühlt.

27.10.2014 Felsenstadt Petra

Nach dem Frühstück fuhren wir ca. 10 min. Mit unserem Bus und erreichten so in kürzester Zeit den Eingangsbereicht der berühmten Felsenstadt Petra - der Höhepunkt unserer Reise. Noch vor dem Siq gab es viel zu sehen und für Mahmoud zu erklären: Nabatäische Blockgräber, das Obeliskengrab und das Reliefgrab säumten die ca. 1 km lange Strecke bis zum Siq. Dann begann unser Weg durch die atemberaubende Schlucht. Die Sonne färbte den Sandstein immer wieder in neue Farbschattierungen. Bizarre Felsformationen beeindruckten uns genauso wie verschiedene Reliefs und die uralten Wasserleitung entlang der Felsen, die einst das Wasser in die Stadt brachte. Nach ca. 1.5 km voller Eindrucke erlaubte sich Mahmoud einen Spaß indem er uns die Felswände absuchen liess .... aber dann doch den Blick in die andere Richtung wies: Wir erblickten durch einen schmalen Spalt der Schlucht das sonnenbeschienene Schatzhaus der Nabatäer. Der Anblick, wie man ihn von vielen Postkarten kennt - er ist tatsächlich so beeindruckend. Petra besteht aber nicht nur aus dem Schatzhaus. Neben dem Wahrzeichen gab es unzählige Gräber, Paläste, Theater, wunderschön gestaltete Fassaden ... und immer war der Sandstein in den verschiedensten Farbnuancen getaucht. Wir erlebten einen abwechslungsreichen Tag mit Mahmoud, bevor es zunächst zurück zum Hotel ging. Alle Gäste unserer Gruppe hatten sich entschieden am Abend die Veranstaltung „Petra bei Nacht" zu besuchen. So fuhren wir nach dem Abendessen wieder zurück in das nahegelegene Ausgrabungsgelände. Der Weg zum und durch den Sik war bereits mit Kerzen gesäumt. Vor dem Schatzhaus waren davon Hunderte aufgestellt worden. Wir hatten von Mahmoud einen Tipp für die besten Plätze erhalten und diese auch bekommen: Links vom Eingang waren Bänke, von denen wir einen herrlichen Überblick auf das Geschehen hatten. Nachdem alle Gäste den Platz am Schatzhaus erreicht hatten, erklang die die Musik einer Rababa - der Urgeige. Danach erhielten wir einen Tee und es wurde die Geschichte des Ortes es vorgetragen bevor ein Flötenspiel erklang. Auch wen das Programm insgesamt sehr kurz war, beeindruckte es durch die geheimnisvolle Stimmung. Anschließend gingen wir durch den Siq zurück und fuhren zum Hotel.

28.10.2014 Unser 2. Tag in der Felsenstadt Petra

Ein Tag oder gar nur wenige Stunden Petra - für uns viel zu wenig. Heute besuchten wir einen 2. Tag den beeindruckenden Ort. Nachdem wir wieder den Weg durch den Sik durchquert und das Schatzhaus erreicht hatten, begann kurz danach unser Aufstieg zum Opferplatz. Unterwegs blickten wir immer wieder zurück auf die unendliche Fassade der sogenannten Königswand auf den gegenüberliegenden Felsformationen. Nach ca. 30 Minuten erblickten wir die 2 Obelisken, die vermutlich Totengedenksteine darstellen und erreichten den großen Opferplatz. Uns beeindruckte insbesondere dessen Lage hoch oben auf dem Gipfel. Wir hatten einen atemberaubenden Rundumblick auf die unendliche Felslandschaft und hinab ins Tal von Petra. Wir setzten unseren Weg fort und erblickten u.a. die Überreste einer fast 5 m große Löwenfigur, aus dessen Maul einst das Wasser gesprudelt haben soll, den Gartentempel, das Renaissancegrab. Wir gingen in den „bunten Saal", wo uns der Sandstein in besonders vielen Farben beeindruckte. Vorbei an zahlreichen weiteren Gräbern oder einstigen Behausungen ging es weiter bergab bis ins Tal. Abschließend müssen wir sagen, dass dieser besondere Ort all unsere Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen hat.

29.10.2014 Durch die Wüste ans Rote Meer

Nach diesen wunderschönen Tagen verließen wir Petra und fuhren weiter südwärts. Die Felslandschaft wechselte bald die unendliche Weite des Wadi Rum. Entlang der einzige Bahnstrecke Jordaniens gelangen wir zum Besucherzentrum. Dieses befindet sich direkt an den 7 Säulen der Weisheit, einer besonderen Felsformation. Wir stiegen in 2 Jeeps um und unser Ausflug durch den roten Wüstensand konnte beginnen. Wir genossen die Fahrt und die Ausblicke auf die verschiedenen Felsformationen, die zahlreich unseren Weg säumten. Wir hielten unterhalb der Lawrence-Quelle, bewunderten die Felsinschriften (man vermutet, dass dies Namen einstiger Karawanenanführer sind), haben im Beduinenzelt Tee getrunken, kletterten durch die Schlucht mit alten Felsmalereien und erblickten die Steinbrücke. Nach abwechslungsreichen 2 Stunden kehrten wir zu unserem Bus zurück und fuhren weiter bis nach Aquaba am Roten Meer. In der quirligen Hafenstadt besuchten wir ein Fischrestaurant, wo wir neben köstlichen Vorspeisen einen frisch zubereiteten „Silver Snapper" genossen. Anschließend fuhren wir nach Tayla Bay, wo sich unser Hotel „Marina Plaza" befand. Nach kurzem Zimmerbezug trafen wir uns wieder und gingen gemeinsam zum Strand. Nach kurzem Hin und Her (wir brauchten eine Eintrittskarte) standen wir direkt am Roten Meer. Einige gingen schwimmen, andere genossen einfach nur den Blick übers Wasser bis zu Halbinsel Sinai. Die „faulen Tage" unserer Reise begannen.

30.10.2014 Aquaba

Nach dem Frühstück nutzen wir den Shuttlebus ins Stadtzentrum. Hier erwartete uns Mahmoud zu einem kleinen Spaziergang durch die ständig wachsende bunte Stadt. Einige von uns kauften Gewürze oder Cardamonkaffee. Nach einem Tee (eigentlich gab es keinen Tag ohne diesen) fuhren wir zurück zum Hotel und genossen den Nachmittag am Strand.

31.10.2014 Baptism Site – Totes Meer

In der Nacht haben auch wir die Uhren auf Winterzeit umgestellt (was in Jordanien einige Tage später als in Deutschland erfolgt) und so war unsere Abfahrt um 08:00 Uhr für alle ganz akzeptabel. Wir fuhren durch das endlose Wadi Arab, fotografierten endlich die typischen Verkehrsschilder :-), machten einen kleinen Stopp zum alltäglichen Teetrinken, nutzten diesen zum Einkauf von Badessalzen des Toten Meeres und sahen zunächst am alten Südufer des Toten Meeres die unvermeidlichen Fabriken, die die Pottasche produzieren und Salze/Mineralien abbauen. Dann erblickten wir die Halbinsel Lisan, machten einen Fotostopp bei „Frau Lot", die hier zur Salzsäule erstarrt sein soll und fuhren zur Baptism Site - der Taufstelle Jesus. Ein Rundgang führte uns direkt zum Ufer des Jordan, wo sich heute eine Taufstelle befindet - direkt gegenüberliegend die israelische Seite, wo ebenfalls ein Zugang eingerichtet worden ist. Nachdem wir das Treiben etwas beobachtet haben, gingen wir zurück und erreichten nach kurzer Fahrtzeit im strömenden Regen unser Hotel.

01.11./02.11.2014 Totes Meer – Heimflug

Unseren letzten Tag in Jordanien genossen wir wieder im Sonnenschein. Wir versuchten natürlich das „Schweben" im Toten Meer, verwöhnten unsere Haut mit Schlamm aus dem selbigen und genossen die schöne Hotelanlage.
Spät am Abend holte uns Mahmoud ab und wir fuhren gemeinsam zum Flughafen nach Amman. Hier startete unser Rückflug via Frankfurt nach Leipzig bzw. Dresden. Am Sonntagmittag waren wir alle wieder wohlbehalten zu Hause.

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