Reisebericht: Rundreise zu den Höhepunkten in Jordanien

11.04. – 21.04.2010, 8 Tage Amman – Jerash – Mose–Berg Nebo – Kreuzritterburg Kerak – Felsenstadt Petra – Jeeptour im Wadi Rum – Totes Meer


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Gastfreundlichkeit, überraschend grüne und vielfältige Landschaft, wunderbare Speisen, Zeit zum Abschalten und eine einmalige, unverwechselbare Kultur – unsere Jordanien-Rundreise im April 2010 hielt viele schöne Überraschungen für uns bereit
Ein Reisebericht von
Alice Teipelke

Reisebericht

Nach einer unkomplizierten und gut organisierten Einreiseprozedur am Flughafen Amman sind wir nachts in unserem Reiseziel Jordanien angekommen. Der Katalogtitel hielt, was er verspricht, denn gleich am ersten Tag begaben wir uns „auf {die} Spuren von 6.500 Jahren Geschichte“. Wie verabredet wartete Mahmoud unser örtlicher Reiseleiter bereits früh in der Hotellobby, um mit uns nach einer kurzen Fahrt durch das moderne Amman in die Wüste abzubiegen und dort drei sogenannte Wüstenschlösser zu besichtigen.Wir tauchten ein in die Geschichte der Nomaden, Kreuzritter und den Ursprung des Glaubens an einen Gott ... besonders durch die lebhaften und äußerst interessanten Erläuterungen von Mahmoud.

Am Nachmittag fuhren wir zum Zitadellenberg der Stadt Amman, wo uns im Archäologischen Museum anhand von Ausgrabungsstücken aus einer Zeit, die lange vor unserer Zeitrechnung begann, die weitreichende Geschichte des Landes anschaulich gemacht wurde. In dem Museum befinden sich zum Beispiel die ältesten Statuen der Menschheit und Nachbildungen der Qumran-Schriftrollen.
Ergänzend waren die Ausflüge der darauffolgenden Tage. So standen in Amman ein ausführlicher Besuch der Moschee Abdallah mit Ausführungen zur Religionsgeschichte ebenso wie die Besichtigung der Ausgrabungsstätte in Jerash sowie der Besuch der Burgen in Ajlun und Kerak auf dem Programm. Besonders Jerash beeindruckte uns, da es die besterhaltene römische Siedlung

der Welt zu sein scheint, sehr gut erhalten ist und schier unermessliche Ausmaße hat. Zu Beginn rechneten wir alle damit, ein Triumphbogentor mit Säulengängen zu sehen - wohl auch etwas abgelenkt durch die Besuchermassen, welche sich vor allem aus männlichen Schulkindern zusammensetzten und eine entsprechende Lautstärke mit sich brachten. Je weiter wir jedoch in dem Gelände voranschritten desto ruhiger wurde es. Schließlich standen wir vor dem äußeren Nordtor beinahe allein und ließen die Kultur und Geschichte, die sich uns an diesem Ort offenbarte, auf uns wirken.

Die darauf folgenden Besuche der Burgen in Ajlun und Kerak wiederum führten uns in die Sagen und Taten der Kreuzritter beziehungsweise deren Gegner ein. Mahmouds Erläuterungen reichten von König Salomo und dem Kreuzritter Rainald von Châtillon in der Burg Kerak bis hin zur einfachen aber wichtigen Nutzung der Burg in Ajlun als Zwischenlande-Station für Brieftauben und Schutzstätte für Mekka-Pilgerer.
Unser Staunen nahm kein Ende - ganz im Gegenteil, der Weg führte zu einem Höhepunkt unserer Reise: zur Stadt Petra. Zunächst bezogen wir unser Hotel in dem Vorort Wadi Musa. Das Hotel ist eine kleine Stadt an sich und entsprach in allen Punkten unserer Vorstellung von Urlaub.

Am nächsten Tag war es schließlich soweit. Gleich am Morgen fuhren wir die kurze Strecke nach Petra und machten uns auf Entdeckungstour. Der Weg durch das Eingangstal, den sogenannten Sik, kam dem ein oder anderem am ersten Tag noch etwas lang vor. Spätestens aber in Anbetracht des Schatzhauses schienen alle Mühen des Fußmarsches belohnt. Es folgte eine sehr ausführliche Wanderung - natürlich gemeinsam mit Mahmoud, der wirklich immer bei der Gruppe war. Wir lernten die Hauptsehenswürdigkeiten Petras kennen und legten eine Strecke von mindestens 10 Kilometer zurück. An dieser Stelle möchte ich als Reisebegleiterin noch einmal ausdrücklich ein Lob an alle meine Gäste aussprechen, die diese Etappe trotz der großen Hitze gemeistert haben. Gelohnt hat es sich allemal! Am nächsten Tag nutzten 13 Gäste die Möglichkeit, Petra gemeinsam mit Mahmoud und mir zu erkunden. Ein Teil unserer Gruppe ging mit Mahmoud auf den Opferberg und drei weitere Gäste machtern sich mit mir auf den Weg zum Kloster Ed Deir. Ohne Ausnahme war es für jeden ein unvergleichlich schöner Tag. Wer im Hotel blieb konnte sich stundenlang am Pool entspannen, spazieren gehen oder einfach mal „nur“ ein Buch lesen.

Schließlich ging es erneut auf Reisen - das Naturparadies Wadi Rum und die Stadt Akaba am Roten Meer erwarteten uns. Das Wadi Rum erkundeten wir mit Jeeps. Eine etwas abenteuerliche und dennoch wunderbare Tour von circa eineinhalb Stunden eröffnete uns die Weite und Schönheit der Wüste von Angesicht von Angesicht.
Zu Mittag erreichten wir Akaba und legten - wie sollte es auch anders sein - eine Mittagspause in einem Fischrestaurant ein. Und das war lecker - frisch gefischter Snapper stand auf der Karte! Angekommen im Hotel nutzten einige die Gelegenheit ein erfrischendes Bad im Pool oder im Meer zu nehmen. In Akaba besuchten wir das Aquarium und den Suk.

Selbstverständlich unternahmen wir eine Fahrt mit dem Glasbodenboot. Der Golf von Akaba zählt als Teil des Roten Meeres zu den schönsten Korallenrevieren der Welt. Wahrhaft traumhafte Anblicke hielt das Meer hier für uns bereit! Die Vielfalt der Meeresbewohner lernten wir während eines Stopps am Aquarium kennen, welches gleichzeitig eine Forschungsstation ist. Im Anschluss haben wir auf dem Suk die Möglichkeit gehabt, mit Mahmouds Hilfe die obligatorischen Souvenir-Gewürze einzukaufen und noch ein wenig das arabische Flair zu genießen.
Die ursprünglich letzte Etappe unserer Reise war das Tote Meer, das schon von Weitem mit seinem durchdringenden Blau auf uns Eindruck machte. Gleich nach dem Bezug der Zimmer gingen alle an den Pool oder direkt zum Strand. Auch der Spa-Bereich versprach Erholung pur. Trotz der mitunter widersprüchlichen Nachrichten zum Thema Flugverkehr in Europa fand jeder von uns ein Zeit zum Entspannen.

Die Nachricht unserer Flugannullierung war dennoch ein kleiner Schock. Das Gute, was daraus folgte war, dass wir eine Nacht länger am Toten Meer blieben. Um die Zeit zu nutzen, fuhren wir am folgenden Tag - eigentlich unser Abreisetag - erst gegen Nachmittag nach Amman. Nun hatte uns das Hotel vom Beginn der Reise zurück.
In der Nacht vom 21.04. auf den 22.04. versuchten 15 Gäste unserer Gruppe ihr Glück am Flughafen. Unser Hoffnungsschimmer hieß „Warteliste“. Ich begleitete die Gäste natürlich und wurde vor Ort von Salem und Shadi, den Vertretern unserer Agentur, mit aller Kraft unterstützt. Nach stundenlangem Warten geschah, woran keiner mehr glaubte: grüppchenweise durfte ich meine Gäste zumindest schon einmal in die Vorhalle in Richtung Check-In-Schalter durchgehen lassen! Wie durch ein Wunder gelang es mit Hilfe von Shadi und Salem alle 15 Gäste auf einen Flug nach Frankfurt zu setzen, wenn auch teilweise mit vierstündigem Umweg über Istanbul. Alle wurden nach Ihrem Weiterflug in Deutschland von unseren Transferautos in die Heimat gebracht!
Gemeinsam mit den verbleibenden sieben Gästen missglückte mir ein weiterer Versuch der Heimkehr über Wien am 22. April. Die Situation auf dem Flughafen lässt sich ehrlich gesagt weder von Ort, noch mit abgeklärten Blick im Nachhinein, in Worte fassen. Die Wartehalle ist eine Mischung der Gefühle wie Erschöpfung, Verzweiflung, Hoffen, Ärger, Gelassenheit und auch Freude... Letztere wurde uns noch am selben Abend zuteil, als mich die Nachricht erreichte, dass wir für alle ein Ticket für den Heimflug am 24. April mit Lufthansa haben. Ich sah in entspannte und übers ganze Gesicht strahlende Gesichter. Die Erleichterung war allen anzusehen.

Um den letzten Tag in Amman nicht untätig verstreichen zu lassen, beschlossen wir einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Mit einem kleinen Bus machten sich sechs Gäste, ich und zu unserer Freude auch Mahmoud gemeinsam auf den Weg ins königliche Automobilmuseum. Im Anschluss besichtigten die Schlossruine Qasr el-Abd in einem Dorf westlich von Amman. Die natürliche Umgebung als auch die Ruhe dieses Ortes ließen uns Jordanien nochmals anders entdecken. Somit bildete dieser kleine Ausflug, welcher mit einer typischen, süßen Spezialität - Kunafah - abgerundet wurde, einen wunderbaren zweiten Abschluss unserer Jordanien-Rundreise.
In der Nacht vom 23. auf den 24. April folgte ein letztes Mal das Warten am Check-In-Schalter (was sich mit Tickets in der Hand durchaus aushalten lässt). Diesmal ging alles wunderbar und schnell vonstatten. Scheinbar wie im Flug erreichten wir um 06.25 Uhr den ersehnten Flughafen Frankfurt/Main in Deutschland und stiegen entweder in unsere Anschlussflieger oder direkt ins Transferauto.

 

Mein persönliches Fazit: Es war eine tolle Reise, bei der wir Kultur, Geschichte, Essen, Glaube und besonders die Gastfreundlichkeit der Jordanier sehr intensiv kennenlernten. Ich möchte mich gerne noch einmal bei meiner Gruppe bedanken. Sie sind ausnahmslos wunderbare Wegbegleiter gewesen - vielleicht sehen wir uns auf einer Ihrer nächsten Reisen wieder. Ich würde mich darüber freuen!
 
Ihre/ Eure Alice Teipelke.

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