Reisebericht: Jordanien – Wandern und Kultur im Königreich

17.10. – 27.10.2022, 11 Tage Rundreise mit Wanderungen: Amman – Ajloun – Jerash – Madaba – Berg Nebo – Biosphärenreservats Dana – Little Petra – Felsenstadt Petra – Wüste Wadi Rum – Kreuzritterburg Shawbak – Totes Meer – Wadi Numeira – Bethanien am Jordan (ca. 71 Wanderkilom


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wir waren die erste Wandergruppe von Eberhardt Travel, die das Königreich Jordanien zu Fuss erkundete und dabei Zauberhaftes erlebte. Unsere Unterkünfte in verschiedenen Zelt Camps im Dana Naturreservat, in Klein Petra und im Wadi Rum lagen in einer unberührten Natur und waren sehr authentisch. In den sehr schönen Hotels in Amman, Petra und am Toten Meer genossen wir den Luxus. In der Wüste Wadi Rum erklommen wir einen Felsen, um den Sonnenuntergang zu geniessen und auf Kamelen ritten wir am nächsten Morgen dem Sonnenaufgang entgegen. Petra erreichten wir auf einem spektakulären Felsenweg über den "Hintereingang"und im Wadi Numeira führte der Wanderweg durch das Wasser der Schlucht. Was wir sonst noch erlebten, können Sie im folgenden Bericht lesen.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise nach Jordanien am 17.10.2022

Für die Anreise nach Jordanien waren für unsere Wandergruppe Flüge mit Royal Jordanian von Berlin und Frankfurt gebucht und unsere beiden Flugzeuge sollten auch fast gleichzeitig landen. Wir von Berlin waren 30 Minuten früher da und die 4 Gäste aus Frankfurt 45 Minuten später. Also hieß es warten und sich schon mal miteinander bekannt machen. Am Flughafen in Amman wurden wir von einem Assistenten der Agentur La Beduina empfangen und er erledigte für uns alle Einreiseformularitäten. Dann endlich war unsere Gruppe komplett und wir trafen draussen unseren Reiseleiter Hussein und den Fahrer Hamad mit einem großen, geräumigen Bus. Die Fahrt ins Hotel dauerte ca. eine Stunde und dort bekamen wir sogar noch zu später Stunde ein Abendessen von einem reichhaltigen Buffet. Danach fielen wir todmüde in unsere Betten.


Fahrt in den grünen Norden Jordaniens, Wanderung im Ajloun Naturreservat und Besichtigung von Jerash am 18.10.2022 – 8 km

Nach einer kurzen Nacht und einem sehr guten Frühstück im Hotel starteten wir zur Fahrt in den grünen Norden Jordaniens. Auf der Fahrt durch die Hauptstadt Amman gab uns Hussein die ersten Informationen zum Land und zu Amman. Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir das Besucherzentrum im Naturreservat Ajloun und zusammen mit einem Ranger wanderten wir auf markierten Wegen immer bergauf und bergab und mit guten Aussichten bis hin zum Jordangraben und hinüber nach Isreal. Unterwegs gab es viele Informationen zu den Pflanzen im Naturreservat. Schliesslich erreichten wir das Dorf Orjan und ganz am Ende in einer Schlucht gab es Mittagessen im Garten bei einer jordanischen Familie. Das war sehr schmackhaft und zum Abschluss bekam jeder einen sehr reifen Granatapfel als Nachtisch. Gut gestärkt fuhren wir weiter nach Jerash und begannen unsere Besichtigung im "Pompej des Nahen Ostens" beim Hadriansbogen. Dieses prächtige Eingangstor liegt weit vor der antiken Stadt und wurde für Kaiser Hadrian anlässlich seines Besuches in Jerash errichtet. Durch das Hadrianstor gelangten wir vorbei am Hippodrom zum Südtor und weiter zum ovalen Forum und dort gab uns Hussein viele wichtige Informationen zum einstigen Leben in der antiken Stadt. Von da stiegen wir hinauf zum Südtheater und wurden dort mit Dudelsackmusik begrüßt. Etwa 4000 Besucher finden auf 32 Reihen Platz und das Theater ist nach Norden ausgerichtet, damit die Besucher nicht von der Sonne geblendet werden. Unser Spaziergang in der Abendsonne durch Jerash führte vorbei am südlichen Decumanus zum Artemistempel und über viele Stufen hinunter zum Cardo Maximus und auf dieser römischen Hauptstrasse liefen wir dem Ausgang durch das Südtor entgegen. Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder in unserem Hotel in Amman.


Madaba, Berg Nebo, Kreuzritterfestung Kerak und Ankunft im Dana Biosphärenreservat am 19.10.2022

Mit gepackten Koffern verliessen wir unser ruhig gelegenes Hotel in Amman und fuhren gen Süden nach Madaba und weiter zum Berg Nebo. Dort trafen wir auf viele Touristen, die so wie wir den Heiligen Berg besuchen wollten. In der biblischen Geschichte soll Moses von hier aus 800 Metern Höhe in das gelobte Land geblickt haben und er soll hier auch gestorben sein. Sein Grab wurde bislang noch nicht gefunden. Auf dem Berg wurden immer wieder Kirchen errichtet und in der heutigen sind die alten Mosaike zu sehen und als wir da waren, feierten polnische Pilger einen Gottesdienst. Auf dem Rückweg nach Madaba machten wir Halt in einer Mosaikwerkstatt und konnten bei der mühevollen und viel Geduld fordernden Arbeit zuschauen und natürlich auch Mosaike kaufen. In Madaba begaben wir uns zur St. Georgskirche, um das wohl berühmteste Mosaik im Fussboden der Kirche zu betrachten. In einem Besucherraum wird ein Modell ausgestellt und daran erläuterte uns Hussein die Details des Mosaiks. Danach durften wir in der Kirche das Original der sog. Palästinakarte betrachten. In Madaba erledigten wir danach den Geldtausch und im Frankfurter Supermarkt konnten wir leckere Produkte aus Jordanien probieren und kaufen. Unsere weitere Fahrtstrecke nach Süden verlief auf der Königsstrasse durch das Wadi Mujib, den jordanischen Canyon. Unser nächstes Ziel war Kerak und der Besuch der Kreuzritterburg hoch oben auf einem Felsen. Hussein zeigte uns die wichtigsten Räume und gab uns viele Informationen. Im Licht der tief stehenden Nachmittagssonne konnten wir fantastische Fotos machen und die Aussicht geniessen. Danach stand noch eine weite Fahrt bis zu unserer nächsten Unterkunft im Dana Biosphärenreservat an. Unser Fahrer Hamad vollbrachte eine grandiose Leistung, als er den großen Bus über eine äußerst schmale und kurvenreiche Strasse steuern musste. An der Rezeption des Rumana Camps stiegen wir um in ein Shuttle Fahrzeug und das brachte uns hinunter auf ein Felsplateau, wo die Zelte für unsere nächste Nacht standen. Wir hatten nur ein kleines Gepäck für diese eine Nacht dabei und gingen nach Ankunft gleich zum Abendessen. Erst danach bezogen wir unsere Zelte und richteten uns ein. In jedem Zelt gab es 3 dicke Matratzen, auf denen Kopfkissen und Decken lagen, die wir mit weisser Bettwäsche beziehen konnten. Die Zelte waren recht geräumig und in der Mitte konnte man sogar aufrecht stehen. In einem großen, nach Osten und Süden offenen Zelt trafen wir uns anschliessend, um Tee zu trinken und die Stille zu geniessen.


Wanderung im Dana Naturschutzgebiet und Weiterfahrt nach Klein Petra am 20.10.2022 – 9 km und 250 Höhenmeter

Noch vor Sonnenaufgang krabbelte jeder aus seinem Zelt, um diese wunderbare Morgenstimmung zu genießen. Wir liefen bis zur Kante des Plateaus und sahen in eine zauberhafte Felsenlandschaft, die noch in der Morgendämmerung lag. Wir waren fast die einzigen Gäste im Zelt Camp und konnten diese unglaubliche Stille auf uns wirken lassen. Mit der aufgehenden Sonne wurde die Felsenlandschaft "vergoldet" und immer mehr Details sichtbar. Überglücklich gingen wir zum Frühstück und stärkten uns für die anstehende Wanderung. Wir hatten uns in Absprache mit Hussein für den Shaq Al-Reesh Trail entschieden, der oberhalb des Dorfes Dana begann. Der Shuttle brachte uns hinauf zum Bus und unser Fahrer wieder auf dieser schmalen Strasse bis zur Hauptstrasse und nach Dana. Dort kam ein Beduine als Wanderbegleiter dazu und er berichtete Wissenswertes über die Nutzung der Pflanzen und Kräuter und er fand auch unter einem Stein den gelben, recht giftigen Skorpion für uns zum Anschauen. Der Trail führte bergab durch verschiedene Felsenschluchten auf teils abenteuerlichen Wegen. An den Schlüsselstellen halfen wir uns gegenseitig und hatten viel Spass auf der Wanderung durch diese fantastische Felsenwelt. An einer geschützten Stelle wurde Tee für uns gekocht und dann führte der Weg durch die Felsen wieder nach oben zur Strasse. Am Ende der Wanderung durften wir ein reichliches Picknick genießen mit Blick über die von uns bewanderte Felsenwelt. Auf der Rückfahrt machte Hussein für uns einen kleinen Umweg und zeigte uns das Ein-Zimmer-Hotel in einem Pkw sowie die Kreuzritterburg Shawbak.
Gegen 16 Uhr erreichten wir unsere nächste Zeltunterkunft im Seven Wonders Beduin Camp in Klein Petra. Hier war es schon etwas komfortabler. Im Zelt standen Betten und es gab immer Strom und auch WLAN. Wir trafen uns noch vor dem Abendessen in gemütlicher Runde am Feuer und konnten zuschauen, wie die vielen Lichter am Felsen zu leuchten begannen. Allerdings leuchteten auch die ersten Blitze am Himmel und es begann zu grollen. So begaben wir uns flink ins Zelt zum Abendessen und genossen das große Angebot an Speisen. Draußen ging derweil Starkregen nieder und so blieben wir etwas länger sitzen beim Abendessen.


Wanderung von Klein Petra nach Petra am 21.10.2022 – gesamt 17 km und 280 Höhenmeter

Nach dem Frühstück holten uns Hussein und Hamad im Camp ab und wir fuhren ein kurzes Stück mit dem Bus bis zum Eingang der Felsenschlucht von Klein Petra. Über Nacht hatte es immer wieder geregnet und auch am Morgen war der Himmel Wolken verhangen. Die Jordanier freuten sich über den ersten Regen des Jahres 2022 und wir hatten vorsichtshalber unsere Regenkleidung dabei. Unsere Wanderung begann ausserhalb von Klein Petra und führte zur Ausgrabungsstätte El Beidha. Nach einem kurzen Rundgang durch diese neolithische Siedlung, die vor ca. 7000 Jahren bewohnt war, wanderten wir auf einer breiten Piste um Klein Petra herum und kamen dann zu einem "Felsentor", wo der eigentliche Felsenweg begann. Bis dahin kann man neuerdings auch mit einem Shuttle gelangen und das hatte zur Folge, dass auf diesem neu hergerichteten Weg auch Wanderer unterwegs waren mit unzureichender Ausrüstung. Der Weg über viele Stufen treppauf und treppab ist einfach zauberhaft und bietet ganz tolle Ausblicke. Unterwegs gab es immer wieder Gewitter und Regengüsse und so nutzten wir gern die Möglichkeiten zum Unterstellen bei den Beduinen. Schliesslich aber erreichten wir Petra durch die "Hintertür" beim Kloster Ad Deir. Auch dort gab es die Möglichkeit sich zu verpflegen und unterzustellen vor dem Regen. Wir warteten mehrer Schauer ab und begaben uns dann auf den Weg hinunter nach Petra mit reichlich 800 Stufen. Auf dem schmalen Weg waren ausser uns Wanderern die Eseltreiber unterwegs, die die müden Wanderer nach unten brachten. Der Weg war dadurch stark verschmutzt und der Regen tat sein übriges. Schliesslich kamen wir unten an im Getümmel der anderen vielen Touristen. Nach einer kurzen Pause liefen wir durch das Wadi Musa zum Schatzhaus und von dort durch den Siq zurück nach Petra. Die nächsten 2 Nächte verbrachten wir im Petra Moon Hotel und waren nach 2 Zeltübernachtungen zurück im Luxus. Zum Abendessen gingen wir ins touristische Zentrum von Petra und speisten ganz vorzüglich im Red Cave.


Felsenstadt Petra intensiv zu Fuss am 22.10.2022 – 16 km und 300 Höhenmeter

Das Wetter hatte sich wieder beruhigt. Der Himmel war blank geputzt nach dem Regen am Vortag und die Sonne schien. So machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg in die Felsenstadt Petra zu einer ausführlichen Besichtigung. Nach der Ticket/Pass Kontrolle am Visitor Center wanderten wir zunächst durch das breite Wadi Musa. Seit den 90er Jahren ist der Weg abgetrennt für Fussgänger und Reiter sowie die neuerdings verkehrerenden E Mobile. Unseren ersten Stop mit Erklärungen durch Hussein machten wir bei den Blockgräbern und von dort waren auch das gegenüber liegende Obeliskengrab mit dem Barock Triklinium gut zu sehen. Vor dem Siq wurde schon von den Nabatäern ein Damm aufgeschüttet und ein Tunnel angelegt, um bei Starkregen das Wasser vom Siq, dem wichtigsten Zugang ins Reich der Nabatäer, abzuleiten. Den Siq hatten wir gestern am Nachmittag ja schon durchquert, aber in der Morgensonne waren noch mehrere Details auszumachen. Mit uns waren sehr viele Touristen unterwegs und so herrschte vor dem Schatzhaus schon am Morgen Jahrmarktstimmung. Wir machten deshalb an dem wohl berühmtesten Bauwerk der Nabatäer nur kurz Halt und begaben uns dann weiter im Tal bis zu den Treppen hinauf auf den Hohen Opferplatz. Der Weg führte durch eine enge Schlucht steil bergan und bot immer wieder fantastische Ausblicke auf Petra mit dem römischen Theater und der Königsgräberwand. Oben auf dem Plateau zweigte unser Weg nach rechts ab auf einen Felsvorsprung und von dort steil hinauf auf den Hohen Opferplatz. Wir verschnauften ein wenig und genossen dann die tolle Aussicht auf das neue Petra mit unserem Hotel, auf das Petra der Nabatäer und schliesslich hinüber zum Jebel Aron, mit 1350 m Höhe der höchste Berg in der Umgebung von Petra und durch das weithin sichtbare weisse Grabmahl auch immer gut zu erkennen. Eine Beduinin wies uns für den Abstieg einen kürzeren Weg und so erreichten wir bald wieder unseren Weg. Der führte nun durch das Farasatal immer steil bergab und unterwegs gab es noch weitere Felsengräber zu bestaunen. Am Löwenbrunnen und Gartentempel vorbei gelangten wir zum Soldatengrab und dem gegenüber liegenden Triklinium mit dem Bunten Saal innen. Unterwegs kamen uns zwei berittene Polizisten entgegen und nach der Amoud Farion Säule erreichten wir bald einen breiten Weg, von dem aus wir eine sehr gute Sicht auf den großen Tempel hatten. Eine kurze Mittagseinkehr liess uns ein wenig verschnaufen und danach gingen wir steil bergan zum Urnengrab, das einst als christliche Kirche genutzt wurde. Danach folgten weitere Königsgräber, wie das Treppengrab, das Korinthische Grab und das Palastgrab mit der breitesten Fassade aller Gräber. Am gegenüberliegenden Hang liefen wir zu den Ausgrabungen der Byzantinischen Kirche und bestaunten den wunderschönen Mosaikfussboden. Wir hatten auf unserer großen Runde durch Petra schon sehr viel gesehen, aber noch längst nicht alles. Über den Cardo Maximus spazierten wir langsam zurück zum Schatzhaus, machten noch einmal Fotos in der Nachmittagssonne und begaben uns durch den Siq zurück in das neue Petra zu unserem Hotel.


Kurzbesuch Klein Petra und Fahrt ins Wadi Rum, Jeeptour und Wanderung im Wadi Rum am 23.10.2022 8 km

Heute ging es früher los, den wir wollten noch die Besichtigung von Klein Petra nachholen. Wir fuhren durch das Dorf der Beduinen, welches eigens vom Staat für alle die Familien errichete wurde, die bis 1985 in den Gräbern von Petra lebten. Die Sicht war grandios und der Jebel Aron zum Greifen nahe. In Klein Petra war es in den Morgenstunden noch recht ruhig und so konnten wir den Rundgang ausgiebig geniessen. Für die Nabatäer war Klein Petra das wirtschaftliche Zentrum. Hier wurden die Steuern eingenommen und Waren gelagert. Nach der Besichtigung fuhren wir zurück, durch Petra hindurch auf die Königsstrasse und von oben konnten wir bei einem Fotostopp noch einmal das gesamte Gebiet von Petra betrachten. Gegen Mittag erreichten wir das Visitor Center im Wadi Rum und konnten nach einer kurzen Einkaufspause mit unserem großen Bus sogar bis zu unserem Rahayeb Desert Camp fahren. Das sparte uns viel Zeit und so begaben wir uns nach dem checkin und dem Beziehen unserer komfortablen Zelte auf die erste Jeeptour. Beim ersten Stopp bekam jeder eine Lunchbox und auf einem Felsen genossen wir das reichliche Picknick mit Blick in die Wüste. Gut gestärkt fuhren wir mit unseren 3 Jeeps weiter durch die zauberhafte Felsenlandschaft des Wadi Rum. Höhepunkt war das Felsental Burra Canyons. Auf dem Rückweg kehrten wir zu einer Teepause ein. Von unserem Camp begaben wir uns dann zu Fuss durch die Wüste zu einem Felsen, wo wir von oben den Sonnenuntergang erleben durften. Nach 2 stündiger Wanderung kamen wir bei Dunkelheit wieder in unserem Camp an und konnten sogleich beobachten, wie unser Abendessen nach 3stündiger Garzeit aus dem heissen Erdloch gehoben wurde. Im Zelt durften wir dann ein fantastisches Buffet mit verschiedenen Salaten und dem Reis, dem Hühnerfleisch und dem Lammfleisch aus dem Erdloch probieren. Das Fleisch war butterweich und schmeckte hervorragend. Nach dem Abendessen unter dem Sternenhimmel bezahlten wir unseren Kamelritt für den Folgetag und genossen ausserhalb des Camps den Sternenhimmel.


Kamelritt zum Sonnenaufgang, Jeeptour und Wanderung Wadi Rum und Fahrt zum Toten Meer am 24.10.2022

Der Wecker klingelte sehr sehr früh und bereits 6 Uhr trafen wir uns in der Dunkelheit vor dem Camp bei den Kamelen. In Gruppen immer mit einem Kamelführer ritten wir los in die Morgendämmerung. An einer exponierten Stelle stiegen wir ab und warteten auf den Sonnenaufgang. Derweil wurden viele Fotos geschossen und in einer Kamelgruppe war ein 3 Monate altes Babykamel mit dabei - der Star der Fotografen. Wir waren so beschäftigt mit den Tieren, dass der Sonnenaufgang in den Hintergrund trat. Glücklich und zufrieden waren wir alle und der Rückweg in der goldenen Morgensonne unvergesslich. Wir dankten unseren Kamelführern und begaben uns zum Frühstück im Camp. Dann wurden die letzten Sachen eingepackt, die Koffer im Bus verstaut und wir durften noch einmal die 3 Jeeps besteigen und durch die Wüste zum Lawrence House und zur großen Felsbrücke fahren. Dort wurde wieder viel fotografiert und einige aus unserer Gruppe kletterten sogar hinauf auf die Brücke. Dann fuhren wir zurück durch die Wüste und stiegen im Nichts aus. Weiter wanderten wir 2 Stunden durch den Wüstensand bis in die Zivilisation, wo uns der Busfahrer erwartete. Im Bus gab es frische jordanische Orangen und viel Wasser. Damit endete unser Ausflug im Wadi Rum und nun stand eine lange Rückfahrt bis zum Toten Meer an. Unterwegs machten wir einen Fotostopp beim Bahnhof Wadi Rum und eine Gesundheitspause an der Autobahn. Beim Hinabfahren zum Toten Meer konnten wir noch einmal den Sonnenuntergang beobachten und erreichten unser Holiday Inn Resort am Toten Meer bei Dunkelheit. Gleich nach dem Checkin gingen wir zum Abendessen. Es gab ein überaus reichliches Buffet, aber auch einen gewaltigen Schallpegel im Restaurant. Das waren wir nicht mehr gewöhnt, nach der absoluten Ruhe im Wüstencamp.


ERSATZ Wanderung Wadi Numeira und Besuch der Taufstelle am Jordan am 25.10.2022 – 6 km im Wadi Numeira

Endlich einmal ausschlafen und wieder ein tolles Frühstück geniessen. Dann kamen unser Reiseleiter Hussein und Fahrer Hamad zum Hotel und gemeinsam fuhren wir am Ufer des Toten Meeres entlang gen Süden. Es war geplant, einen Wassertrail im Wadi Al Mujib zu machen. Aber durch den Regen der vergangenen Tage war das wegen zuviel Wasser nicht möglich. So wanderten wir durch das Wadi Numeira mit deutlich weniger Wasser. Dennoch führten viele Passagen unserer Wanderung durch das Wasser und so wurden unsere Wanderschuhe ordentlich "gereinigt". Die Wanderstrecke verlief durch schmale Felsschluchten und eine herrlich farbenfrohe Felslandschaft bis zu einem kleinen Wasserfall und von da auf gleicher Strecke wieder zurück. Es war eine schöne, erlebnisreiche "Ersatz"wanderung. Auf der Rückfahrt spendierte uns Hussein frisches Fladenbrot und dazu Falafel und von mir gab es Bananen als Nachtisch. So sparten wir Zeit und waren bereits halb Zwei an der Taufstelle Bethanien. Zu Fuss liefen wir zum Jordan und wir durften einer Taufzeremonie beiwohnen. Eine Gruppe brasilianischer Pilger mit ihrem Pater liessen sich im Jordan taufen auf der jordanischen Seite. Und auch in Isreal am gegenüber liegenden Ufer gab es viele Zuschauer. Auf dem Rückweg verdunkelte sich der Himmel ganz merkwürdig und wir konnten eine partielle Sonnenfinsternis beobachten. Danach brachte der Bus uns zurück zum Hotel und so konnten wir am Nachmittag noch ein Bad im Toten Meer nehmen. Das allerdings war nicht ganz einfach, denn der Wind frischte stark auf, machte Wellen im Wasser und man wurde abgetrieben. Auch das gibt es nicht alle Tage. So fiel die Badezeit im Toten Meer etwas kürzer aus und stattdessen wurden die Pools genutzt in der Hotelanlage.


Stadtbesichtigung und Mittagessen in Amman am 26.10.2022

Nach dem Frühstück starteten wir zur Fahrt in die jordanische Hauptstadt Amman. Zuerst besuchten wir die große Moschee. Dafür bekamen alle Frauen der Gruppe eine Abaya und ein Kopftuch und vor Betreten der Moschee mussten alle ihre Schuhe ausziehen. Hussein hatte uns auf der Reise durch Jordanien schon sehr viel von seiner Religion erzählt und das wurde in der Moschee noch einmal vertieft. Wir sassen im Kreis auf dem Fussboden um Hussein herum und bekamen die 5 Säulen des Islam noch einmal sehr anschaulich erläutert. Erstaunlicherweise gehörte zur Moschee auch ein Laden, wo man uns Tee anbot und zum Kaufen animierte. Es folgte die Fahrt mit dem Bus hinauf auf den Zitadellenhügel Ammans. Von dort hatten wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und die Reste des Herkules Tempels ganz oben. Im Museum waren interessante Funde zu bewundern. Mit viel Mühe und Geschick unseres Fahrers verliessen wir den Parkplatz auf dem Hügel und fuhren hinunter zum römischen Theater. Das Theater ist noch sehr gut erhalten und so konnten wir die 100 steilen Stufen erklimmen und ganz hinauf gehen, oder die beiden Museen am Theater besuchen. Vom römischen Theater gingen wir zum Souk, um letzte Einkäufe zu tätigen und unterwegs nahm der Bus uns wieder auf und brachte uns durch den staureichen Verkehr zum Mittagessen in der "Windmühle". Dort gab es ein traditionelles arabisches Mittagessen, welches sehr reichlich und schmackhaft war. Gegen 16 Uhr verabschiedeten wir uns von Hussein, denn seine nächste Gruppe reiste bereits am Abend an. Auch von Fahrer Hamad nahmen wir Abschied, da unklar war, ob er uns am nächsten Morgen zum Flughafen bringen würde. Wir bedankten uns sehr herzlich bei Beiden und wünschten alles erdenklich Gute. Auf der Rückfahrt zum Hotel war immer noch sehr viel Verkehr und so blieb nur noch wenig Zeit für ein kurzes Bad im Toten Meer.


Heimreise am 27.10.2022

Nach dem Frühstück wurden unsere Koffer in den Bus gebracht und zu unserer großen Freude war Hamad wieder unser Fahrer. Unser Flughafen Assistent war ebenfalls schon ab Hotel bei uns und so konnten wir ganz entspannt die letzte Busfahrt nach Amman zum Flughafen geniessen. Mahmut organisierte für unsere Gruppe einen separaten checkin Schalter und so ging alles schnell und umkomlpiziert von statten. Unsere Flüge mit Royal Jordanian nach Frankfurt und Berlin waren pünktlich und unterwegs gab es wieder eine sehr gute Versorgung mit Speisen und Getränken. Am Flughafen BER mussten wir 1 Stunde auf unsere Koffer warten, aber sie kamen alle an. Nun hiess es Abschied nehmen nach einer erlebnisreichen Reise mit wunderbaren Menschen.


Schlusswort

Jordanien zu Fuss entdecken - das war das Motto unserer Reise. Wir waren alle sehr gespannt, wie denn wohl die Übernachtungen in einfachen Zelten ablaufen würden und wir wurden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil - wenn man bereit ist, seine gewohnte Komfortzone einmal zu verlassen, dann kann man Wunderbares erleben. Und genauso erging es uns. Auf dieser Wanderreise gab es eine Mischung aus sehr verschiedenen Unterkünften und Wanderungen und das hat es so spannend gemacht.
Ich möchte euch allen ganz herzlich danken, dass ihr diese Reise gebucht hattet und ich euch begleiten durfte. Ihr ward eine so liebe und unkomplizierte Gruppe, dass ich jederzeit wieder zu einem Abenteuer mit euch aufbrechen möchte.
Bleibt neugierig, reiselustig und vor allem gesund ! Dann sehen wir uns hoffentlich wieder auf einer Reise von Eberhardt Travel.
Ganz herzlich möchte ich aber auch dem Produktmanager Partick Fritzsche von Eberhardt Travel danken für die gute und sorgsame Vorbereitung dieser neuen Reise und für das schnelle Reagieren bei Veränderungen während wir unterwegs waren.
Alles Liebe und Gute
Eure Ria Heilmann
Wanderreisebegleitung

Kommentare zum Reisebericht