Reisebericht: Rundreise West–Kanada und Kreuzfahrt Alaska

23.05. – 10.06.2013, 17 Tage Rundreise Calgary – Banff – Rocky Mountains – Jasper – Whistler – Vancouver mit Kreuzfahrt mit Holland America Line nach Alaska durch die Inside Passage


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Stationen einer Traumreise: Calgary - Canmore - Banff - Yoho - Jasper - Whistler - Victoria auf Vancouver Island - Inside Passage - Ketchikan - Icy Strait Point - Juneau - Skagway - Hubbard-Gletscher - Anchorage - Vancouver
Ein Reisebericht von
Astrid Fuhse

Rundreise durch West–Kanada

Am 23.05. trafen sich um die Mittagszeit 21 Reisefreudige mit Eberhardt-Reisebegleiterin Astrid Kunath am Flughafen Frankfurt/Main, um West-Kanada und die Fjordwelt Alaskas zu erobern!
Der Langstreckenflug nach Calgary mit Air Canada war schnell geschafft und die Vorfreude auf Kanadas Berg- und Tierwelt wurde immer größer. Unsere örtliche Kanada-Reiseleiterin Marion Haaben begrüßte uns am Airport, aber auch Regen, der erstmal so schnell nicht wieder gehen wollte. Die ersten Tage begleitete er uns, und ab und an auch mal wieder während der Rundreise, aber gut gerüstet mit Wetterjacken und Schirmen trotzten wir immer dem Nass!
Der Höhepunkt in Calgary war unser Besuch des Calgary Towers mit 191 Metern Höhe. Von oben hatten wir trotz des Regens eine ganz gute Aussicht, aber der Glasboden mit Blick in die Tiefe war nicht jedermanns Sache Auf der Weiterfahrt in den Banff-Nationalpark hielten wir am Canada Olympic Park, der Hauptstandort für die Olympischen Winterspiele 1988 war und heute als Trainingsstätte dient. Mit dem Bus ging es nun weiter in die Rocky Mountains. Nach feuchten Fotostopps am Bow-Fluss, am Fairmount Banff Springs Hotel und am Bow Wasserfall ging es in unsere Rocky Mountain Ski Lodge, die von Bergen umgeben war, die sich mehr und mehr auch zeigten. Am Abend aßen wir in Canmore gegenüber des Hotels im Sage Bistro.
Der nächste Morgen stand ganz im Zeichen von viel Schnee. Mit der Seilbahn fuhren wir auf den Sulphur Mountain. Unser Frühstück hier oben mit Blick auf die verschneiten Bäume und Berge schmeckte gleich doppelt so gut. Im Johnston Canyon unternahmen wir anschließend eine kleine Wanderung. Die Schluchten und Wassermassen waren sehr beeindruckend. Wir konnten auch Goldmantel-Ziesel beobachten. Weiter ging es durch den Banff-Nationalpark, der uns so viel bot: Wapitis, Weißwedelhirsche, Schwarzbären, Grizzlys und Coyoten! Jeder hielt die Augen offen und wir entdeckten immer wieder vom Bus aus neue Wildtiere. Ein tolles Erlebnis! Am Spiraltunnel warteten wir geduldig auf den nächsten Zug mit gefühlten 2 Kilometern Länge Und tatsächlich sahen wir die Lok schon am 2. Tunnel, wo die hinteren Waggons noch am Ende des 1. Tunnels sichtbar waren. Der kleine Ort Banff war unser Ziel zur Mittagspause. Im Regen hüpften wir von Souvenirshop zu Bank und Bistro. Im Yoho-Nationalpark angekommen, genossen wir am Emerald Lake dann den ersten typischen kanadischen See mit Bäumen und schneebedeckten Bergen im Hintergrund - eine traumhafte Kulisse. Und auch der Natural Bridge statteten wir einen Besuch ab. Das ist ein Bogen am Kicking Horse River, durch den sich eine Kalksteinschicht gefressen hat. So ist eine natürliche Brücke entstanden. Ein französisches Abendessen genossen wir dann in Canmore bei „Chez Francois".
Am nächsten Tag spazierten wir am Lake Louise entlang und schauten auch mal im Chateau Lake Louise vorbei, dem angrenzenden Fairmont Luxushotel. Bei der anschließenden Möglichkeit, mit einem Snow Coach zum Athabasca-Gletscher zu fahren, kamen alle mit. Der abenteuerliche Ritt mit den riesigen Bussen brachte uns auf das Columbia-Eisfeld. Als wir oben waren, kam die Sonne durch und der Wolkennebel zog weg, so dass sich tolle Fotomotive ergaben.
Unser nächster Übernachtungsort war in Sunwapta im Jasper-Nationalpark. Die Sunwapta Falls Rocky Mountain Lodge bot uns nicht nur tolle Bungalows in der Natur, die Sunwapta Falls in der Nähe, die wir besuchten, tolle Abendessen und Frühstücksmomente, sondern auch hohen Besuch eines Schwarzbären, der alle Löwenzahnblüten rund um die Wohnhütten abgefressen hatte. Die Seen Patricia Lake und Pyramid Lake besuchten wir am nächsten Morgen. Hier gab es dann auch eine kleine Eberhardt-Überraschung: Wir mussten doch mal die kanadischen Weine probieren! In der Sonne und mit dem grandiosen Ausblick schmeckte es gleich doppelt so gut! Nun ging es in den bekannten Maligne Canyon und zum Maligne Lake. Auf dem Rückweg zur Sunwapta Lodge hielten wir noch an den Athabasca Falls.
Am nächsten Tag stellten wir im Mount Robson Park die Uhren noch eine Stunde zurück. Wir entdeckten Kolibris und erfuhren mehr zum Lebens- und Fortpflanzungszyklus der Lachse. Ein weiterer Wasserfall begegnete uns ... wer kann die denn alle noch auseinanderhalten?  ... und zwar der Spahats Fall. Wir hatten heute sehr viel Fahrtweg zurückzulegen und erreichten schließlich die South Thompson Inn & Guest Ranch in Kamloops, wie viele fanden das schönste Hotel der Reise! Es gab viel zu schauen auf der Ranch - ein Teich mit vielen Vögeln, Lamas, Pferde, eine authentische Kutsche und das schöne Hotelgebäude am Thompson River. Wir genossen ein tolles Barbecue am Abend und die schöne Umgebung.
Auf unserer Weiterfahrt Richtung Whistler besuchten wir die Historic Hat Creek Ranch. Wir sahen  originalgetreue Gebäude aus der Zeit der Postkutschen und erfuhren mehr über die Zeit des Wilden Westens. 1861 wurde hier von Donald McLean eine kleine Blockhütte erbaut, die rasch zur beliebten Station für Reisende wurde. Er hatte Tausenden von Siedlern und Minenarbeitern, die vom Goldrausch angelockt wurden, Unterkunft, Essen, Whisky und Pferde angeboten. Aber auch lange vorhe wurde dieses Gebiet im Tal Bonaparte Valley von der indianischen Urbevölkerung, den Shuswap, genutzt. Tara, eine Indianerin, zeigte uns mehr zum ursprünglichen Leben und Arbeiten der Indianer.
Unsere Mittagseinkäufe erledigten wir in Lillooet, wo Deutsche eine Bäckerei betreiben, und aßen dann an einem tollen See, wo wir dann auch noch den guten Kanada-Whisky probierten. In Whistler erwartete uns dann wieder Regen. Wir spazierten trotzdem durch den kleinen Ort. Auf dem Sea-to-Sky-Highway fuhren wir am nächsten Tag in Richtung Vancouver. An der Horseshoe-Bucht setzten wir mit der Fähre nach Vancouver Island über. Auf der Insel ging es dann mit dem Bus weiter nach Victoria. Unterwegs hielten wir in Chemainus, einem kleinen Ort mit niedlichen Häusern und tollen Gemälden an den Häuserwänden. Am Nachmittag erkundeten wir die britischste Stadt außerhalb Großbritanniens. Das Parlament, den Hafen, die Statue von Queen Victoria und das Empress Hotel fotografierten wir reichlich in Victoria. Am nächsten Tag ging es wieder zurück mit der Fähre aufs Festland.

Kreuzfahrt durch Alaska

In Vancouver schifften wir dann auf der „Radiance of the Seas" ein, unserem Zuhause der nächsten 8 Tage. Wir freuten uns darauf, mal den Koffer stehen lassen zu können, und natürlich auf Alaska!
Unser Schiff gehört zur Reederei Royal Caribbean International und kann fast 2.200 Passagiere beherbergen. Dann kommen natürlich noch mal fast 900 Besatzungsmitglieder und Servicemitarbeiter dazu. Also eine kleine Stadt auf dem Wasser, die uns auch kulinarisch viel bot. Das Hauptrestaurant "Cascades" in der Mitte des Schiffes, wo wir jeden Abend 18.00 Uhr ein 3-Gang-Menü genossen, bietet auf zwei Decks Platz für 1.110 Gäste. In Buffet-Restaurants gab es den ganzen Tag sehr gute Verpflegung.
Am ersten Tag erkundeten wir das riesige fast 300 Meter lange Schiff und nahmen an der Seenotrettungsübung teil. Unser Kapitän Sindre Borsheim meldete sich jeden Tag per Lautsprecher und teilte uns wichtige Neuigkeiten mit, von den Landezeiten bis zu Wetterdaten.
Unseren ersten Landgang hatten wir in Ketchikan, einer eigentlich sehr regenreichen kleinen Stadt mit 800 Einwohnern. Wir hatten schönstes Wetter und sahen uns eine Holzfäller-Show an, bei der Amerikaner gegen Kanadier in verschiedenen „Wald-Disziplinen" antreten - ein kurzweiliger Spaß. Aber Ketchikan bot noch viel mehr. Die „Lachshauptstadt der Welt" hat ein Totempfahlmuseum, viele kleine Gassen mit Geschäften und etliche auf Holzpfählen errichtete hübsche Häuser.
Unser nächster Anlaufhafen war Icy Strait Point. Mit Tenderbooten kamen wir hier aufs Festland. Dem nahe gelegenen Indianerdorf Hoonah statteten wir einen Besuch ab, entdeckten Wale im Wasser und Weißkopfseeadler in den Bäumen und im Flug. Ein schöner Wanderweg durch den gemäßigten Regenwald brachte uns die Fauna näher. Tolle Fotomotive bot unser Kreuzfahrtschiff mit Bergkulisse. In einer ehemaligen Konservenfabrik, die touristisch toll ausgebaut und restauriert wurde, ergatterten einige das ein oder andere Souvenir. Bei einem Ausflug fuhren einige mit einer kleinen Bahn am Ufer entlang und erfuhren mehr zur Kultur und Tradition der Tlingit-Indianer bei einer Show.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Hauptstadt Alaskas und seiner Sehenswürdigkeiten. Juneau empfing uns mit Nebel. Die Fahrt mit der Seilbahn auf den Mount Roberts war also nicht ganz so zufriedenstellend. Die gegenüberliegende Douglas-Insel sahen wir ab und an und die Wanderwege waren wegen Schnee gesperrt. Zumindest sahen wir mal einen Weißkopfseeadler aus nächster Nähe, der in einem Gehege saß - eine Vogeldame, die stark gehandicapt war und von der ansässigen Tierrettungsstation umsorgt wurde. Anschließend fuhren wir mit dem Bus durch das kleine Städtchen Juneau zum Mendenhall-Gletscher. Bei einem Spaziergang zu den Nugget Falls machten wir tolle Fotos von dem eisigen Blau des mächtigen Gletschers. Weiter ging es wieder runter an den Fluss von Juneau, zum Gastineau-Kanal. Wir besuchten eine Lachsaufzuchtstation, wo wir auch Gelegenheit zum Verkosten hatten. Jährlich werden hier Millionen Fische auf ihre Reise in den Pazifik geschickt, um so die Population der Wildlachse aufrecht zu erhalten. Die Regierung Alaskas hat sich ganz bewusst gegen Fischfarmen entschieden, wo die Tiere ihr Leben lang nicht in Freiheit sind.
Am letzten Ausflugstag der Kreuzfahrt hielten wir in Skagway. Alle Reisegäste buchten die Fahrt mit dem White Pass & Yukon Route Railway. Wir fühlten uns ein wenig in die Klondike-Goldgräberzeit zurück versetzt und wandelten auf den Spuren der Goldsucher von damals. Am White Pass stoppten wir für eine viertel Stunde und dann ging es den gleichen Weg wieder zurück zum Hafen. Dank der tollen Technik der Sitzbänke musste niemand rückwärts fahren Einige erkundeten am Nachmittag das kleine Örtchen Skagway.
Der letzte Tag unserer Kreuzfahrt war ein Seetag, der die Möglichkeit zu traumhaften Ausblicken auf den Hubbard-Gletscher bot. Zeitig früh nahm die "Radiance of the Seas" Kurs auf den Eisfels in der Yakutat-Bucht. Es war kalt und windig, aber die Sonne schien und zeigte uns die schönsten Blautöne. Da sehr viel Eis im Wasser war, konnte das Schiff nicht allzu nah heran fahren. Aber das Frühstück am Gletscher im Windjammer Café wird dennoch lange in Erinnerung bleiben. Am Mittag gab es ein Barbecue an Bord und am Nachmittag und am Abend konnte jeder noch einmal die vielfältigen Bord-Aktivitäten und -Angebote nutzen.
Nun war es Zeit, Abschied zu nehmen von unserem "schwimmenden Hotel". Mit dem Bus fuhren wir von Seward, wo wir ausschifften, nach Anchorage. Die atemberaubende Fahrt durch den Chugach National Forest, immer die Chugach-Bergkette im Blick, und vorbei am Turnagain Arm zeigte uns Alaska noch einmal von seiner ursprünglichen, landschaftlich traumhaften Seite! In Anchorage zeigte uns Reiseleiterin Anna ihre Stadt und erklärte uns die Legende zum Berg "Sleeping Lady". Heute war ein langer Tag, denn am Nachmittag flogen wir nach Vancouver zurück, aßen spät zu Abend im Hotel und schliefen das erste Mal wieder auf festem Land.

Rückkehr nach Vancouver

In Vancouver begrüßte uns ja Reiseleiterin Marion wieder am Flughafen und zeigte uns nun noch die schönste Stadt in Kanadas Westen. Bei schönem Wetter schauten wir uns den Queen Elizabeth und Stanley Park an, fuhren durch die Nobelviertel der Stadt, besichtigten die Olympiaflamme und die Lions Gate Bridge aus nächster Nähe und hatten am Nachmittag Zeit für eigene Erkundungen und letzte Souvenir-Jagd in der Innenstadt. Die weltweit erste Dampfuhr besichtigten wir im historischen Stadtteil Gastown. Am Abreisetag hatten wir noch Gelegenheit, in Granville Island ein wenig am Wasser zu entspannen und durch die schöne Markthalle zu schlendern.
Nach 18 erlebnisreichen und beeindruckenden Reisetagen ging es dann mit Lufthansa zurück nach Frankfurt/Main. Ich danke allen Reisegästen für die schöne Zeit! Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit so einer lustigen, entspannten und wissensdurstigen Reisegruppe unterwegs zu sein! Und zum Schluss noch einen kleinen Insider, den niemand niemals vergessen sollte, bevor er das Buffet genießt: washi washi!!!
Eure Astrid

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