Reisebericht: Rundreise West–Kanada und Kreuzfahrt Alaska

14.08. – 01.09.2014, 17 Tage Rundreise Calgary – Banff – Rocky Mountains – Jasper – Whistler – Vancouver mit Kreuzfahrt mit Holland America Line nach Alaska durch die Inside Passage


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Für 19 Tage waren wir zu Gast in Kanada und Alaska, zwei Länder der Superlative - endlose Wälder mit hohen Fichten und Zedern soweit das Auge reicht, abertausende Seen und riesige Eiswüsten sowie romantische Fjordlandschaften. Kommen Sie mit uns!
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

1.Tag: Anreise nach Calgary

Der Traum und Wunsch, schlummert schon lange in uns. Heute geht dieser in Erfüllung! Voller Vorfreude trifft sich unsere kleine Reisefamilie von insgesamt acht Reisegästen in Dresden und Frankfurt, um gemeinsam den Flug nach Westkanada anzutreten. Die neun Stunden Flug nach Calgary vergehen wie im Fluge und auch die Einreiseformalitäten an den Kontrollen lassen sich zügig abhandeln. Mit einem blauen Eberhardt-Willkommensschild winkt uns Victor, unser kanadischer Reiseleiter, zu. Auch unser Chauffeur Bill begrüßt uns mit einem breiten Lächeln und bringt uns ins Hotel im Zentrum von Calgary, einer Stadt am Bow-Fluss. - Juhu, wir sind nun wirklich da, im zweitgrößten Land der Welt!
Nach einer kleinen Erfrischungspause lernen wir unsere Reiseteilnehmer sowie auch die kanadische Gemütlichkeit der Hotelmitarbeiter und Bewohner beim ersten Abendessen kennen.  Die Chemie stimmt und wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Tage.
Erschöpft von der langen Reise fallen wir in unsere Betten und träumen den neuen Reiseerlebnissen entgegen.

2. Tag: Calgary und die Rocky Mountains

Glücklich und zufrieden starten wir in den neuen sonnigen Tag, denn unser Wilder-Westen-Abenteuer geht endlich richtig los. Victor zeigt uns Calgary und verrät uns, dass wir uns bereits auf über 1000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel befinden. Calgary ist zwar nicht die Hauptstadt der Provinz Alberta, das ist Edmonton, aber sie gilt als die Ölhauptstadt. Hier werden ca. 80 % des Öl- und Gasvorkommens in Kanada werden hier gefördert. Man merkt auch, dass sie wohl die reichste Stadt der Provinz ist. Es gibt einige Sandsteingebäude aus der Gründungszeit vor ca. 140 Jahren, wie die die Gründungsstätte, dem Fort Calgary, wo 1875 die erste Polizeistation der „Mounties" den Grundstein Calgarys legte. Doch den größten Anteil nehmen moderne Bürogebäude und gewaltige Wolkenkratzer ein, welche mit Übergängen (Brücken über den Boden) miteinander verbunden sind. Das ist sehr praktisch, wenn im Winter mal minus 30 Grad Celsius herrschen sollten. Die Rundfahrt führt uns weiter vorbei am größten Rodeo-Gelände Kanadas, wo jährlich zehn Tage im Juli die „Stampete" stattfindet, ein riesiges Volksspektakel, bei dem Rodeo im Zentrum des Trubels steht! Ja, Calgary ist eben auch eine Cowboystadt. Yeehaw!
Um noch einen besseren Eindruck von dieser nordamerikanischen Stadt zu erhalten, bummeln wir zu Fuß durch den Olympic Plaza, wo sich das wunderschöne alte Rathaus aus Sandstein ebaute, sowie das moderne, neue Rathaus (1986) befinden. Auf dem extra für die Olympischen Spiele angelegten Platz, der heute das kulturelle Herz der Stadt darstellt, wurden im Winter 1988 allabendlich die Medaillen verliehen. Heutzutage finden hier im Sommer Open-Air-Veranstaltungen statt. Ganz neu ist eine Nachbildung des Denkmals der Famous Five (zu Deutsch die Berühmten Fünf) von Barbara Paterson, welche herausragende Frauen darstellt, die sich 1927 mehr Rechte für Frauen einsetzten. Die originale Statue befindet sich auf dem Parliament Hill in Kanadas Hauptstadt Ottawa. Hoch über dem Platz ragt der 191 m hohe Calgary Tower auf - das Wahrzeichen der Stadt und damaliger Träger der olympischen Fackel. Die Auffahrt auf die Aussichtsplattform ist ein nächster Höhepunkt unseres Ausfluges. Der Blick über die Stadt ist einmalig schön und wir können sogar die Silhoutten der Rockies erkennen. Anschließend schlendern wir gemütlich durch die bunte und mit Blumenarrangements geschmückte Fußgängerpassage Stephen Avenue. Eine kleine Mittagspause legen wir im Olympia Zentrum von 1988 ein, wo wir die Bobbahn und die Skisprungschanzen sehen können. Schon nach einer etwa einstündigen Fahrt durch die Prärielandschaft hinter Calgary erreichen wir die ersehnte Bergkette der Rocky Mountains und schlagartig werden wir umgeben von den Berggipfeln der 3000er Höhe. Vor ca. 60-70 Millionen Jahren schoben sich die nordamerikanische und die pazifische Erdplatte übereinander und bildeten so die Rocky Mountains. Über die nächsten Millionen Jahre wurde das Gebirge durch Eiszeiten geformt und gestaltet. Und was dabei raus gekommen ist, wollen wir uns jetzt anschauen! Wir fahren geradewegs hinein in Kanadas ältesten Nationalpark, der gleichzeitig der 3. älteste der Welt ist. Bereits heute besuchen wir einen Teil des Banff-Nationalparks. Vom Tunnel Mountain genießen wir einen wundervollen Blick auf das abgelegene Bow-Tal und vor allem auf die Hoodoos („Kapuzen" oder Erdsäulen), jene von Wind und Wetter herausmodellierte Sandsteintürmchen mit den charakteristischen steinernen Hütchen. Neben uns knistert und raschelt es - mehrere kleine Streifenhörnchen springen quer durch die Bergwiesen und knabbern mit den süßen gefüllten Backen an Beeren und Nüssen herum.
Wenig später stoppen wir, um „Canada's Castle in the Rockies", das denkmalgeschützte Fairmont Banff Springs Hotel, zu fotografieren. Im Stile eines schottischen Schlosses eröffnete die Eisenbahn The Canadian Pacific im Jahre 1888 das Hotel für Führungsmitglieder und Wohlhabende, die sich eine teure Reise in die Rockies leisten konnten. Im niedlichen Städtchen Banff bummeln wir über die gleichnamige Avenue. Die kleinen Cafés und Geschäfte laden zum Verweilen ein. Was uns auch positiv auffällt, sind die tollen Fußübergänge an den Kreuzungen. Diese kann man nämlich sowohl diagonal als auch vertikal überqueren - einzigartig in Banff!

3.Tag: Banff– und Yoho–Nationalpark

Wer heute Morgen früh aufsteht, wird mit einem stimmungsvollen Sonnenaufgang belohnt. Unsere Ski-Lodge in Canmore ist umgeben von schönen Bergen und die ersten Sonnenstrahlen erhellen die Gipfel der Drei Schwestern, welche wir direkt aus unserem Hotelfenster erblicken können.
Die Gondelauffahrt auf den Sulphur Mountain ermöglicht uns von der Bergstation auf 2.270 Metern eine noch traumhafteres 360 Grad-Panorama über die tiefgrünen Nadelwälder und die Bergketten, welcher der türkisfarbene Bow-Fluss durchtrennt. Bei traumhafter Aussicht nehmen wir in luftiger Höhe unser schmackhaftes Frühstück ein. In den Bergen verändert sich das Wetter sehr schnell, drum sagt man auch: „Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte einfach zehn Minuten." - Auch wir merken, wie schnell es neblig, kalt und feucht werden kann. Die vorbeiziehenden und auch mal hängenbleibenden Wolken verleihen der Landschaft eine gewisse Mystik und Romantik zugleich.Den wilden Johnson Canyon erkunden wir bei einer kurzen Wanderung entlang des türkisfarbenen Flusses, der die beeindruckende Landschaft über Jahrtausende formte, auf einer Hängebrücke aus Stahl, die sich an die Felswände des Canyons klammern. Erstaunt über die bizarren Gesteinsformationen und den erhaben herabfallenden Wasserfall am Ende des Canyons. Zwar ist dieses Naturspektakel kein Geheimtipp mehr, aber dennoch in jedem Falle sehenswert. ?Weiter geht es zur Natürlichen Brücke, die der tosende Kicking Horse Fluss aus einer Felsbarriere förmlich ausgefräst hat. Ein beeindruckendes Fleckchen Natur! Victor und Bill möchten uns ein besonderes Fleckchen zeigen, als Aufmunterung zum jetzt regnerischen Wetter. Unser Ziel ist der tosenden Takakaw Fall. Bill ist so freundlich und chauffiert uns gekonnt, teilweise rückwärts, eine schmale Bergstraße hinauf bis zu dem fast 300 m in die Tiefe fallenden zu Wasserfall. Bis ganz Nah kommen wir an das Naturspektakel - wer also bisher noch nicht vom Regen nass geworden ist, ist es jetzt definitiv.
Auf dem Rückweg zum Bus zeigt uns Victor die Nationalblume von Alberta, das Freuerkraut (Kleinblättriges Weidenröschen) sowie die leuchtend roten Indinanerpinsel.Da das Wetter sich noch nicht so richtig verbessern will, verschieben wir unseren Ausflug zu Lake Louise auf den morgigen Tag und machen einen kurzen Stopp am Emerald Lake. Umrahmt vom Bergzug der President Range, verdient dieser einsame See zu Recht seinen Namen als Smaragd-See, denn trotz des bedeckten Himmels schimmert er in intensiv smaragdblauer Farbe. Direkt am See liegt auf einer Felszunge eine Lodge, bestehend aus rustikalen dennoch feinen Blockhäusern. Beeindruckt sind wir von den komfortablen Gemäuern, aber noch mehr von der Idylle dieser prachtvollen umgebenden Natur. Über den Kicking Horse Pass erreichen wir den (unteren) Spiraltunnel im Yoho Nationalpark, nun in British Columbia. Yoho heißt zu Deutsch Ehrfurcht. Der Nationalpark ist der vierte im Bunde der großen Naturschutzgebiete der kanadischen Rockies. Die Züge in Kanada sind manchmal Kilomter lang und somit mit beiden Enden des Berges hinaus schaut, wenn das eine Ende bereits durch den Tunnel durch ist. Wir warten vergeblich trotz aller Geduld auf einen vorbeikommenden Güterzug.

4.Tag: Lake Louise und Icefield Parkway

Der Besuch von Lake Louise auf heute zu verschieben, ist eine super Entscheidung. Denn unser heutiger Morgen sieht schon viel versprechender aus...
Kanada ist das Land der Flüsse und Seen - sage und schreibe über 2 Millionen Seen sind vorzufinden. Vorbei am charakteristischen Castle Mountain erreichen wir nun den berühmten Lake Louis. Auf der einen Seite liegt das Fairmont Hotel Chateau Lake Louise und auf der anderen Seite grenzt der See am majestätisch auf dem Berggipfel thronenden Victoria-Gletscher. Wir spazieren um den See herum und versuchen von jeder Perspektive aus das beste Postkartenmotiv aufzunehmen, während die Wolken die Bergspitze freigeben und die Sonne den Gletscher anstrahlt. Was für ein Anblick! Alsbald die grauen Wolken wieder hervortreten, entscheiden wir uns weiter in Richtung Jasper zu ziehen. Entlang des Icefield Parkway fahren wir auf den Bowpass, der höchster Punkt unserer Kanadareise mit dem Bus. Hier erreichen wir fast die Baumgrenze bei ca. 2.100 Meter und passieren einige namenhafte Gletscher wie der Krähenfuß-Gletscher sowie der Schneevogel-Gletscher. Ein anderer Besonderer ist der Athabascagletscher, den unsere Reisegruppe auch mit einem Schneemobil hinauffährt. Sehr abenteuerlich geht es in dem 1,7 Millionen Dollar Gefährt über eine Straße mit einer Neigung von 30 % bis auf die Gletscherzunge, wo wir anschließend Zeit haben, die besondere Eislandschaft zu genießen. Was für ein Timing, denn genau während unserer Auffahrt kommt die Sonne wieder hervor und lässt den Gletscher in seiner ganzen Pracht erscheinen. Allerdings sind wir nicht die einzigen, die sich für die Gletscherbesteigerung bei dem schönen Wetter entschieden haben, sondern mit uns zahlreiche internationale Touristen. Die lokalen Führer sagen, es ist in der Regel nicht der Fall, dass so viele Gäste auf ein Mal hier oben sind, aber jetzt schlägt das Wetter um und nun wollen alle diese Chance nutzen... Hatten wir nun Glück im Unglück mit dem Wetter oder Unglück im Glück mit den anderen Mitreisenden?
Geschafft von den vielen Eindrücken, aber glücklich über die tollen Erlebnisse, ließen wir den Tag in unserer schönen Ferienanlage im Jasper-Nationalpark bei einem leckeren Drei-Gang-Menü höchster Qualität ausklingen.

5.Tag: Jasper Nationalpark

Bereits in der Morgendämmerung werden einige von fremden Geräuschen vor unseren Fenstern sanft geweckt. Wapitihirsche grasen direkt vor unseren Häusern am Waldrand, eins sogar mit seinem Jungen. Die Lodges hier auf einer Höhe von ca. 1.300 Metern in den Rockies sind inmitten der Nationalparks errichtet worden und ganz und gar nicht eingezäunt, sodass Tiere wie Hirsche oder Bären jederzeit stets willkommene Gäste sind.
Die dichten Wälder und herrlichen Gewässer des Jasper Nationalparks stehen auf dem Tagesprogramm. Wir fahren zur Fairmont Jasper Park Lodge, die sich direkt am wildromantischen See Lac Beauvert befindet. In den Zedernholzblockhütten übernachtete bereits das englische Königshaus! Die gemütlich-schicke Hotellobby ist ausgestattet mit hölzernen Möbeln, bunte Totempfähle, Kamin und riesigen Fensterfronten, die einen herrlichen Blick auf den See bieten. Bei einem ausgiebigen Spaziergang rund um den See erleben wir eine entspannte Oase der Ruhe, genießen die umliegende Berglandschaft, die sich im blau-grünen See spiegelt.Ein weiterer ebenfalls wunderschöner See ist der Maligne-See. Der zweitgrößte Gletschersee der Welt mit 22 km Länge und nur 1 km Breite versteckt zwischen den schroffen Bergen auf über 1.600 Metern Höhe. Auch der weißleuchtende Maligne Gletscher ist gut im Hintergrund zu erkennen. Die einen genießen einen Kaffee mit Blick auf die herrliche Landschaft, andere spazieren um den See herum bis zu einer kleinen Uferstelle, an der man viel Spaß hat, die Steine über das Wasser hüpfen zu lassen.
Gestärkt setzen wir unsere Reise fort entlang des Maligne-Flusses zur gleichnamigen Schlucht. Die gewaltige Kraft des Wassers wird schnell bewusst, als wir tief hinunter in die Felspalte schauen. Mehrere Brücken überspannen die sich stellenweise zu einer schmalen Klamm verengende Schlucht.Den Nachmittag verbringen wir in dem kleinen Ort Jasper bei einem Kaffee oder Shoppingbummel. Später laden Victor und Anh unsere Reisegäste noch einmal auf der Wiese unserer schönen Hotelanlage ein, um gemeinsam einen originalen kanadischen Whisky zu trinkenm, dazu Maischips zu knabbern und auf die weitere Reise anzustoßen. Zum Wohl!

6.Tag: Mount Robson und Fahrt nach Kamloops

Unser Weg soll uns heute weiter in Richtung Süd-West entlang der Straße Nr. 5 nach Kamloops führen. Wir verlassen den Bundesstaat Alberta und stellen unsere Uhren eine Stunde auf dem Yellowhead am Grenzübertritt zu British Colubia zurück. Darüber hinaus befinden wir uns hier genau auf der Atlantik-Pazifik-Wasserscheide! Schnell ein Erinnerungsfoto von diesem bedeutenden Stück kanadischen Boden schießen und weiter geht's!
Willkommen in British Columbia, im Land des Holzes und der Lachse. Über die Hälfte des Weichholzes der Welt kommt aus Kanada, und davon 34 % allein aus diesem Bundesstaat. Das können wir uns bei unserer Fahrt durch die dichten, stattgrünen Wälder wirklich gut vorstellen! Gegen Mittag erreichen wir das Bergmassiv des Mount Robson, mit 3.954 Metern den höchsten Berg der Rocky´s. Genau jetzt, öffnet sich wie von Zauberhand eine Wolkenlücke und lässt uns für einen Moment den tollen Berg fast in seiner ganzen Pracht bestaunen. Diesen Blick bekommt man nur selten zu sehen, auch wenn man viele Jahre in der Gegend lebt, verrät uns Victor. Ein wahrlich glücklicher Moment für unsere Reisegruppe! 
Mit dem Glück geht es weiter, denn an den Rearguard Falls sehen wir große Silberlachse den strömenden Fluss hinaufspringen. Immer wieder gilt es Stromschnellen und Treppen zu passieren und die großen (und leckeren) Fische kämpfen sich mit aller Kraft weiter und weiter! Gleich in der Nähe finden wir eine Leichstelle der roten Sockeye-Lachse. Ein Spektakel sondergleichen und ein wenig Bewunderung bringen wir den Lachsen schon entgegen, die auf Ihrem Weg zum eigenen Geburtsort bereits tausende Kilometer ohne Nahrung geschwommen sind, um nach dem Laichen schließlich zu sterben.Wir lassen die Rockies nun entgültig hinter uns. Die Weiterfahrt führt uns nun durch immer flacher werdendes Prärieland in Richtung der Stadt Kamloops. Folgend begleiten uns die noch fast unerschlossenen Monarchy Mountains der Caribu-Bergkette. Im kleinen Städtchen Blue River wollen wir heute unsere Mittagspause mal auf eine etwas andere Art und Weise verbringen: bei einem Picknick am See, abseits der Touristenscharen, genießen wir Sandwiches und Obst umringt von herrlicher Natur.
Unser nächster Stopp ist der Wells Grey Provincial Park in der Nähe von Clearwater. Hier besuchen wir den 60 m hohen, in eine tiefe Schlucht stürzenden, Spahats-Wasserfall, der uns wieder mal die gewaltige Kraft des Wassers vor Augen führt. Nicht mehr weit ist es nun nach Kamploops. Die Landschaft ändert sich nun deutlich: kräftige Nadelwälder und sattes Grün werden abgelöst von trockener, gelber Hügellandschaft, gespickt mit Gelbkiefern, Ginseng-Plantagen und Sagebrush, einer Salbeiart. Beim Durchfahren der Gegend um Barriere sehen wir die Schattenseite einer einst waldigen Landschaft. Seit einem schweren Brand im Jahr 2005 bestimmen kilometerweit rußgeschwärzte, abgebrannte Baumstämme die umliegenden Hügel.Durch das Hinterland mit gelbgoldener Steppenlandschaft, das uns ein Gefühl des Wilden Westens gibt, folgen wir dem North Thompson Fluss bis er den Süd Thompson schneidet. Hier liegt Kamloops, was zu Deutsch „Treffen der Gewässer" bedeutet. Unterwegs sichten wir ein paar Dickhornschafe, die sich ganz entspannt sonnen. Endlich erreichen wir die South Thompson Guest Ranch, in der wir die heutige Nacht verbringen! Wir lassen es uns richtig gut gehen und entspannen auf der langen Terrasse in den weißen Korbstühlen, genießen die Landschaft und gönnen uns am Abend einen Wein.

7.Tag: Hat Creek Ranch und Fahrt nach Whistler

Wir überqueren den Süd Thompson Fluss und wenig später schauen wir zurück auf das Städtchen Kamloops, an dem es vorbei in Richtung Whistler geht. Unser erster Anlaufpunkt heute ist der 30 km lange Kamloops Lake, den wir an einem Aussichtspunkt zum Sonnenaufgang überblicken. So könnte jeder Tag beginnen...
Auf der Hat Creek Ranch, einem alten Gebäudekomplex aus der Goldrauschzeit. Sie war einstige Raststätte für Postkutschen-Passagiere, Frachtwagenfahrer und vorbeiziehende Goldgräber. Hier erfahren wir spannende Details zum damaligen Leben. Der Schmied Black Smith schmiedet vor unseren Augen einen Eisennagel, mit denen früher die Eisenbahnstrecken gebaut wurden. Anschließend wirft jeder einen Blick in das „Hat Creek House" von 1861, welches damals von der McLean Familie geführt wurde. Reisende konnten im Saloon oder Kaminzimmer rasten oder auch für ein ein kleines Vermögen von 1 Dollar die Nacht in einem der beeindruckend gut erhaltenen Gästezimmer verbringen. Alle Räume, deren Tapete, Möbelstücke und Kleidungsstücke original aus der damaligen Zeit stammen, geben uns einen interessanten Einblick in die Pionierzeit des kanadischen Westens.
Auf einer historischen Pferdekutsche werden wir rasant auf das ebenfalls auf dem Gelände befindenden Indianer-Besucherzentrum gebracht. Denn lange bevor Pelzhändler, Goldgräber und Rancher dieses Tal entdeckten, lebten hier die Nomadenvölker der Shuswap-Indianer. Wir schlüpfen in das traditionell errichte Erdhaus „Kekuli", welches teilweise über und teilweise unterhalb der Erdoberfläche gebaut wurde. Weitere interessante, zu verschiedenen Zwecken genutzte Tipis sind auf dem Gelände zu sehen sowie einfallsreiche Kochstellen.Victor ist besorgt, als er die Neuigkeit erfährt, dass die Highway 99 gesperrt ist, da eine Schlammlawine über Nacht während des heftigen Gewitters die Straße beschädigte. Wir nehmen also als erste Eberhardt-Gruppe die Route auf der Highway 20 - es ist zum Glück nur ein kleiner Umweg bis nach Lillooet, wo wir unsere Mittagspause einlegen. („Reißt euch zusammen!", würde Victor jetzt sagen.)
Entlang der Küstenberge, welche vulkanischen Ursprungs sind, windet sich hier eine einzige Straße mit zahlreichen Kurven und engen Passstellen durch die steile Hochgebirgslandschaft über den Kamm. Noch fahren wir durch eine karge, trockene Landschaft, denn in diesem Indianerland fällt manchmal nur 20 cm Regen pro Jahr. Doch schon bald soll sich dies ändern. Statt rauer Prärie erwartete uns ein regelrechter Märchenwald mit hohen mit schneebedeckten Berggipfeln. Am bezaubernden Duffy Lake gönnen wir uns die nächste Pause und lassen die prachtvolle Natur richtig auf uns wirken. Nach vielen Tagen in der Natur gelangen wir mit der Einfahrt nach Whistler wieder in stärker zivilisierte Gebiete. Whistler heißt Pfeiffer, welches von dem Pfeiffen der Murmeltiere und Erdhörnchen hergeleitet wird. Die 10.000 Einwohner Stadt stellt den bekanntesten und größten Wintersportplatz Nordamerikas dar und ist besonders seit der Austragung der Olympischen Winterspiele 2010 „berühmt" geworden. Bis 1960 gab es hier nahezu keine Infrastruktur und erst 2 Jahre später begannen erste Versuche ein Skigebiet zu errichten. Heute beherrschen die gewaltigen Berge Whistler und Blackcomb das Örtchen, die mit der 400 m hohen Seilbahn „Peak2Peak" verbunden sind. Sie gilt somit als höchste Bergbahn der Welt. Die ehemalige Olympiastadt präsentierte sich uns dynamisch, jung und modern. Ein Bummel in der lebhaften Fußgängerzone war ein perfekter Abschluss des Tages.

8.Tag: Vancouver Island

Der Wecker klingelt an diesem Morgen eher als sonst. Wir wollen Whistler verlassen und die frühe Fähre nach Vancouver Island nehmen. Entlang des „Sea to Sky Highways", sprichwörtlich „vom Himmel zum Ozean" genießen wir die erneut verändernde Landschaft, von der Tantalus Bergkette zu herrlichen Fjorde und erblicken den Pazifik. Mehrmals begleitet uns ein langer Güterzug vollbeladen mit seinen bunten Wagons und gibt einzigartige Fotomotive.
Von der kleinen Gemeinde Horseshoe Bay geht bei wieder mal fantastischem Wetter auf die 500km langen Insel Vancouver, die größte Insel an der nordamerikanischen Pazifikküste. Auf der Fahrt erblicken wir eine kleine süße Robbe. Mal sehen, wer uns heute noch begegnet...
Vancouver Island ist nicht nur Urlaubsparadies und Seniorenresidenz, sondern lockt mit ihrem dichten Regenwald sandigen Stränden und natürlich dem Sitz der Hauptstadt zahlreiche Besucher an. Heutzutage bevölkern ca. 750.000 Einwohner die Insel, von denen über die Hälfte in der Großstadt Victoria wohnt. Bei einer ausführlichen Stadtrundfahrt besichtigen wir auch die Vororte der so genannten „englischsten Stadt außerhalb Englands". In den Uplands werden unsere Augen immer größer. Wunderschöne Villas mit gepflegten und gekonnt bepflanzten Vorgärten in direkter Lage am Meer sind romantisch anzusehen. Ebenfalls schicke, im Tudorstil erbaute Häuser zieren den Wegesrand. Victoria ist die älteste Stadt von British Columbia. Sie wurde 1849 als Pelzhandelsposten errichtet und zwar mit strategischer Absicht an der südlichsten Inselspitze.
Wir passieren weiterhin die Meile 0 des Trans-Canada-Highway im Stadtpark Beacon Hill sowie das Denkmal von Therry Fox und wenig später erreichen wir schon das Stadtzentrum. Das beeindruckende Parlamentsgebäude, inmitten großzügiger, gepflegter Parkanlagen fängt als erstes unsere Aufmerksamkeit ein. Der aus mächtigen Steinquadern errichtete Bau wurde 1897 vom Stadtarchitekt Francis M. Rattenbury erbaut. Auf der goldenen Kuppel thront der vergoldete Kapitän George Vancouver, der die später nach ihm benannte Insel als Erster umsegelte. Weiter geht es vorbei am glamourösen Empress Hotel, von der Canadian Pacific Railway Company im Jahre 1908 errichtet. Über die Hauptgeschäftsstraße Government Street erreichen wir das kleine Viertel Chinatown mit engen Gassen, bevor es am charmanten Hafen entlang zurückgeht. Nun ist es an der Zeit die „britischste Stadt außerhalb Großbritanniens" auf eigene Faust zu entdecken. So schlendern wir durch die von Gaslaternen und Blumenampeln gesäumten Straßen, wobei sich auch das eine oder andere Souvenir erstehen lässt. Das Abendessen nahmen wir heute in einem Restaurant am schmucken Hafen mit Blick auf das zauberhaft mit 3.333 Glühbirnen illuminierte Regierungsgebäude ein.

9.Tag: Kreuzfahrt mit „Radiance of the Seas" – Sehhnsüchtig Alaska

Auch heute stehen wir zur frühen Morgenstunde auf, doch die Vorfreude auf unsere Kreuzfahrt nach Alaska lässt uns den Tag mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen beginnen. Mit einer anderen riesigen Fähre kehren wir auf das Festland nach Vancouver zurück. Enge Fjorde bespickt mit grünen Inselchen, exklusive Ferienhäuser direkt am Wasser und die South Gulf Islands versüßen uns die Fahrt. Ein Highlight, kurz vor Ende der Reise, ist die Begegnung mit einer Orca-Walfamilie, Killerwalen, die ganz nahe an der Fähre aus dem Wasser sprangen. Ein wahrlich gelungener Abschied (wenn auch nur vorübergehend) von Westkanada. In Tsawwassen angekommen ist es nicht mehr weit bis in die quirlige, Multi-Kulti-Metropole Vancouver. Plötzlich wie aus dem Nichts erstreckt sich glühend die beeindruckende Skyline vor unseren Füßen. Wir fahren nur kurz durch die Innenstadt zum Canada Place, wo das Kreuzfahrtschiff „Radiance of the Seas" bereits auf uns wartet, aber dürfen uns jetzt schon einmal auf die Stadterkundung am Ende der Rundreise freuen.
Nun wird es auch höchste Zeit sich gebührend von unseren zwei „Jungs" zu verabschieden, die uns so hervorragend durch das wunderschöne West-Kanada geführt haben, vom Top-Chauffeur Bill mit seinem stets strahlenden Lächeln und Reiseleiter Victor (vorerst).Relative zügig geht es vorbei an charmante Grenzbeamte und den Sicherheitskontrollen, denn mit Betreten des Schiffes halten wir uns bereits auf dem us-amerikanischen Boden auf. Welcome to America! Das gigantische, glamourös ausgestattete Schiff bietet alles was das Herz begehrt und wir müssen uns erst einmal „einsehen", denn überall glitzert, glänzt und strahlt es! Wir beziehen unsere schicken, komfortablen Kabinen und der Großteil von uns will gleich das Mittagsbuffet im „Windjammer Café" ausprobieren. An Vielseitigkeit, Kreativität und Auswahl nicht zu übertreffen, sollten wir hier in den nächsten Tagen noch so einigen Leckereien begegnen, die immer wieder aufs Neue unsere Entscheidungsfreudigkeit herausfordern sollten!Besonderer Höhepunkt ist das Auslaufen aus Vancouver am Nachmittag. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel herunter auf die faszinierende Skyline Vancouvers. Ein wahres Spektakel, das es nicht zu verpassen gilt. Durch die Lions Gate Bridge hindurch nehmen wir Kurs auf die Insight Passage und auf den Spuren des Goldrausches.

10.Tag: Seetag – Inside Passage

Nach 10 Tagen Rundreise durch Kanada, vielen Eindrücken und Informationen ist es heute an der Zeit mal ein wenig zu entspannen. Unser Kreuzfahrtschiff manövriert uns sicher und nahezu unmerklich durch die fabelhaften Fjorde und so können wir heute alle nach dem Ausschlafen ein grandioses Frühstücksbuffet genießen, das nun wirklich jeden Gaumen anspricht! Der Tag auf See ist bespickt mit Shows, Spielen und anderen Aktivitäten, so dass es keinem langweilig wird. Ob Minigolf, Bingo, Klettern und Baden auf dem Sonnendeck Shoppen an Bord oder einfach nur die Seele baumeln lassen und die milde Meeresbrise um die Nasen wehen lassen - das schwimmende Hotel bietet eine Unmenge an Unterhaltungsmöglichkeiten und Ruheoasen. Bei einem Rundgang auf den Außendecks kann man mit ein wenig Geduld sogar Wale und Delfine beobachten. Einen gelungenen Ausklang findet der Seetag bei einem schmackhaften Cocktail oder dem Besuch der mitreißenden Theatershow.
Das weite Land Alaska ist eine Wunderwelt aus Eis, Bergen und Fjorden. Endlose Wälder, abertausende Gletscher menschenleere Weite und Wildnis bis zum Horizont - das sind Bilder von Alaska, die uns in unserer Fantasie durch den Kopf gehen! Tatsächlich ist der mit Abstand größte US-Bundesstaat gleichzeitig auch einer der bevölkerungsärmsten. Auf einer Größe von ganz Skandinavien leben gerade einmal 710.000 Menschen, was ungefähr 0,4 Einwohnern pro km² entspricht! Nicht nur die Fläche, sondern auch die höchsten Berge Nordamerikas, die höchste Konzentration an Gletschern, die größte Fläche an Nationalparks und längste Küstenlinie der USA Alaska zu einem Staat der Superlative! Bis 1867 gehörte „the last frontier" („die letzte Grenze"), wie Alaska gern genannt wird, noch zum russischen Zarenreich. Doch die einzige Überseekolonie war nicht mehr rentabel und noch dazu schwierig zu verwalten. So kam es, dass einer der billigsten Landkäufe der Geschichte stattfand: für schlappe 7,2 Millionen USD ging Alaska an die USA. Das sind gerade mal 4,74 USD pro km2! Erst 1959 wurde Alaska schließlich der 49. Bundesstaat der USA. Der Staat, in dem es mehr Tiere als Menschen, mehr Berge als Gebäude und mehr Gletscher als Verkehrsampeln gibt, ist unheimlich reich an Öl. Einmalig ist der „Alaska Permanent Fund", der sämtliche Einnahmen des Ölgeschäfts verwaltet. Jährlich wird dann der Gewinn zu gleich großen Teilen unter den Bewohnern aufgeteilt - nicht schlecht ! - Erstaunlicher ist es, dass das Benzin in Alaska fast doppelt so hoch ist wie bei uns in Deutschland!
Auf unserer Reise durch den südlichsten Zipfel Alaskas wollen wir immer tiefer eindringen, in die dünn besiedelte Welt am Rande des Kontinents! Hier heißt es: Bühne frei für Mutter Natur! Die meisten Orte hier in Alaska sind nur aus der Luft zu erreichen, so auch die Hauptstadt Juneau! Der berühmte Seeweg zeichnet sich mit über 1.000 Inseln, einem einzigartigen Naturraum sowie einer vielfältigen Tierwelt aus. Auf Deck, von unseren Kabinen oder vom Restaurant aus sehen wir den üppig bewaldeten Küstenstreifen mit den hohen Bergen und tiefen Fjorden an uns vorbei ziehen - traumhaft schön!
Zu einer kleinen Besprechung vor dem Abendessen treffen wir uns alle wieder, um einiges über Alaska, Ketchikan und die Insight Passage zu erfahren sowie um Organisatorisches zu klären. Und dann steht ja heute auch noch das Kapitänsdinner an! Jeden Abend dürfen wir nun ein spitzen Abendessen in tollem Ambiente genießen.

11.Tag: Ketchikan

Die erste Stadt Alaskas, wie sich Ketchikan nennt, schmückt ihr Image noch mit weiteren Superlativen, wie „Lachshauptstadt" und „viert größte Stadt Alaskas" oder eine der regenreichsten Regionen der Welt.
Petrus ist gnädig und lässt uns Ketchikan erst einmal mit schönem Morgenlicht begrüßen.
Einige Gäste erleben einen aufregenden Ausflug mit dem Wasserflugzeug zum Misty Fjord, um Bären beim Lachsejagen zu beobachten. Wow, ein unvergessliches Erlebnis.
Später fallen ein paar vereinzelte Regentropfen, die aber unsere Stimmung nicht trüben, denn wir freuen uns darauf, die bunte Stadt mit ihren teilweise auf Holzpfählen errichteten Häuschen kennenzulernen. Wir möchten ein typisches amerikanisches Entertainment ansehen und besuchen eine „Lumberjack Show". Zwei Teams, USA und Kanada, treten in verschiedenen Holzfällerdisziplinen gegeneinander an. Baumstämme zerhacken und zersägen sowie das Hochklettern auf einen Pfahl und Axtwerfen stehen auf dem Programm. Begleitet von lautem Gejohle und Anfeuerungsrufen des Publikums geben die 4 Jungs in Latzhosen, Hosenträgern und Karohemden ihr Können zum Besten. Sehr belustigend, amüsant und so richtig amerikanisch!
Nach der Show bekommt Petrus wohl schlechte Laune. Trotz des Regens lassen wir uns nicht aufhalten, das Zentrum der Stadt mit der auf Stelzen gebaute „Creek Street" sowie die Wohngegend rundherum zu sehen. Wir können uns nur schwer vorstellen, wie ein Leben hier im Winter wohl sein würde.

12.Tag: Icy Straitpoint

Wir erreichen am Morgen den Hafen bei S Icy Straitpoint in der Nähe des Tlingitdorfes Hoonah. Um an Land zu kommen, tendern wir mit den kleinen Rettungsbooten. Das heutige Hafengebäude ist eine alte Konservenfabrik, in der Lachs verarbeitet wurde. Zeugnis darüber liefert das sich noch im selben Gebäude befindende sehr interessante Museum mit Informationen zur Geschichte des Ortes, die hier lebenden Lachsarten sowie eine kleine Ausstellung der Arbeitsverhältnisse von damals.
Nun sind wir gespannt auf unsere Begegnung mit einem echten Indinaer des Tlingtistammes. Jack führt uns mit einer Waldbahn durch den wilden Regenwald des Nordens, der sich uns mit märchenhaft mit seinen seltsamen Pflanzen, zahlreichen Beeren und verknöcherten Wurzeln präsentiert. Auf der Fahrt erzählt uns Jack über das Leben seines Volkes, zeigt uns die Pflanzen und erklärt deren Verwendung und hält stets Ausschau nach Bären sowie Walen. Hier im Ort gibt es etwas 4000 Bären, wobei es im Gegensatz nur ca. 750 Einwohner gibt. Trotz der großen Anzahl an Bären finden wir nur ein paar Tatzenabdrücke einer Bärenmutter und ihres Jungen...
Doch wenigstens konnten wir einige schöne Weißkopfseekopfadler hoch auf den Baumspitzen erblicken. Entlang der Küste zeigt uns Jack auch, wo demnächst ein neuer Hafen gebaut wird. Erst seit 2004 ist Icy Straightpoint ein Kreuzfahrthafen und es darf immer nur ein Schiff anlegen. Das heißt, noch haben wir die Idylle heute quasi für uns allein.
Sowohl der Icy Strait Point als auch das ca. 1 km entfernte Dorf Hoonah liegen fest in der Hand der hiesigen Indianer: der Tlingit. Über die Küstenindianer, die durch das milde Klima und einem ständigen Überfluss an Holz, Lachs und Wild ein angenehmes Leben hier an der Küste führten, wollen wir heute mehr erfahren. Ihrem speziellen Glauben nach, besitzt jedes Wesen, egal ob Stein, Blatt, Fluss oder Sonne, eine Seele. Rabe ist der Freund und Schöpfer der Menschheit, des Wassers und des Lichts, so glauben die Indianer. Sehr interessant ist außerdem, dass man als Tlingit in eine Stammeshälfte hinein geboren wird: entweder in die der Raben oder in die der Wölfe. Die Tlingit sind ein anerkanntes Volk und können so unbeschwert leben. Doch es gibt auch Schattenseiten des vom Staat bezuschussten Lebens, bei dem das Geld gerade so ausreicht um nicht arbeiten zu müssen.
Anschließend wurde uns eine Tlingit-Show vorgeführt, bei der wir die traditionelle Art des Tanzes, Gesanges und des Erzählens von Geschichten nachempfinden konnten, welche die ansässigen Indianer noch immer versuchen zu pflegen. Anschließend blieb noch Zeit für einen Spaziergang durch den Wald oder einfach zum Entspannen an Bord.

13.Tag: Juneau

Ein aufregender Tag steht uns bevor. Die Hauptstadt Alaskas wartet mit heute mit drei Höhepunkten auf uns: einer Bergfahrt auf den Mount Roberts, Besuch einer Lachsfarm und des Mendenhall Gletschers. Das tolle ist, dass der Eberhardt-Inklusiv-Ausflug exklusiv nur für unsere Reisegruppe durchgeführt wird. Das heißt, wir lassen das große Kreuzfahrtschiff samt der fast 2.500 Passagiere und 900 Crewmitglieder am Hafen und reisen in unserer kleinen Reisefamilie.
Am Morgen sieht es noch etwas düster aus. Die Spitze des Mount Roberts wird gerade von den Wolken verdeckt. Einige Gäste bummeln dafür zu erst ein wenig durch die Straßen mit bunten Häuschen, dem Red Dog Saloon und schmalen Einkaufsstraßen Juneaus. Malerisch zwischen hohen Bergen und dem Gastineau Kanal, der die Insel Douglas umgibt, lädt dieser Ort wirklich zum Verweilen ein. Die andere Hälfte lässt sich trotz des aufziehneden Regens, was hier in Alaska ganz typisch ist, nicht aufhalten und fahren mit der Seilbahn auf den 600 m hohen Berg Mount Roberts. Hier oben „vertrödeln" wir die Zeit beim Stöbern durch den hübschen Natur-Souvenir-Laden und verfolgen aufmerksam den schönen Film über die Wildnis Alaskas. Ein großer Weisskopfseeadler wird hier gezüchtet und man kann ihn hautnah beobachten. Hie und da hocken des Öfteren auch welche auf den Baumkronen. Nach und nach öffnet sich der Himmel und wir können einen wunderbaren Blick über den Hafen, die Bergkette der Chilkat Mountains und Douglas Island genießen. Die Auffahrt hat sich also gelohnt. Auch die anderen Gäste, die nun nachgekommen sind, werden mit einem tollen Panoramablick belohnt.
Am frühen Nachmittag treffen wir Judy, unsere Chauffeuse und Fremdenführerin für den Ausflug zum Mendenhall Gletscher. Dieses Mal dürfen wir zwar nicht auf, aber dafür richtig nah ran kommen an den gewaltigen Fluss aus Eis! Das gigantische 4.000 km2 große Juneau-Eisfeld speist insgesamt 38 große und über 100 Gletscherzungen. Der beeindruckende, ca. 20 km lange und 2,4 k m breite, Mendelhall-Gletscher liegt herrlich am ghnamigen bis zu 70 Meter tiefen See und bei einem Spaziergang zum „Nachbarn" des Gletschers, dem Nugget-Wasserfall, bieten sich uns herrliche Fotomotive! Das milde Meeresklima und die Küstenberge Alaskas wirken sich sehr positiv auf die hiesige Vergletscherung aus, sodass sich die Gletscher hier wesentlich langsamer zurückziehen als zum Beispiel in Europa (nur ca. 30 - 60 Meter pro Jahr). Toll, wie kräftig blau der Gletscher glänzt, vor allem, weil es bewölkt ist. - Es gibt also doch eine positive Seite an dem grauen Wetter.
Mit dem Bus rollenwir weiter die Straßen hinunter. Judy zeigt uns noch eine Stelle, wo das erste Gold durch einen Tlingit-Indinaer in Juneau gefunden wurde und wo sich eins die alten Mienen befunden haben. Bei einer Lachsaufzuchtstation erfahren wir mehr über die fasznierenden Fische. Einzig in Alaska ist es vorgeschrieben, sogenannte „Ocean Ranching" durchzuführen, wobei die Tiere auf der Station zwar ausgebrütet werden und ihr Lebensende finden, dieses aber zuvor frei im Meer verbringen. Auf dem Gelände wiederholen wir Informationen zum Zyklus der Lachse, die in den „Netzbecken" als Babyfische zunächst ihre Umgebung auswendig lernen, nach bis zu 5 Jahren vom Meer zurück kommen, die Fischleiter hinauf springen, um das ganze Fett zu verbrennen, die endgültigen Geschlechtsreife deutlich veränderte Merkmale wie Hakenmäuler, Buckel oder Verfärbungen ausbilden und schließlich ihr „Ziel erreichen". Die Eier werden entnommen, künstlich befruchtet und im Brutschrank bewahrt, wobei nahezu 95% überleben (in der Natur hingegen sind es nur 5-10%). Für die Wirtschaft Alaskas ist die Lachszucht überaus wichtig. Denn dadurch wird die Lachspopulation stabil gehalten, trotz der regen Gewerbe- und Sportfischerei. Jährlich werden ca. 130 Millionen Lachse von dieser Station in die Freiheit entlassen und ca. 1-2 Millionen finden nach einigen Jahren auf der Reise durch die Weltmeere ihren Weg zurück „nach Hause". In einem anderen Gebäude können wir uns kleine Babys der Königs- und der Coholachse anschauen.
Nun wollen wir uns einem kleinen Extra-Programmpunkt widmen, denn Judy hat noch ein Ass im Ärmel. Bevor wir zum Schiff zurückkehren, möchte sie mit uns etwas machen, was bisher noch keine andere Eberhardt-Gruppe erlebt hatte. Judy bringt uns auf Dougles Island und erzählt uns Näheres zum Leben hier, auf der Insel, wo wirklich die Bewohner Juneus ihr Leben verbringen. Das Zentrum von Juneau hat oftmals nur während der Kreuzfahrtsaison (April bis Oktober) auf, danach sind die meisten Geschäfte, vor allem am Hafen, geschlossen. Trotz des Regens, wobei es immer aufhörte, sobald wir aus dem Auto aussteigen, haben wir einen wahrlich gelungenen Ausflug erlebt!

14.Tag: Skagway

Im Jahre 1897 begann für viele Menschen in Nordamerika das Abenteuer ihres Lebens. Heute sagt man auch, es war das letzte weiße Abenteuer, denn es war die letzte große Goldrauschzeit. Mit dem Fund von Gold in einem Fluss bei Skagway entstand ein regelrechter Goldrausch im Yukon-Gebiet und Alaska. Tausende Männer stiegen über die Pässe, um hier Glück und Reichtum zu finden. In diesen Jahren wurde auch in Rekordzeit eine Eisenbahnlinie über den Whitepass gebaut. Auch wir wollen den Spuren des Goldes folgen und uns auf ein „letztes großes Abenteuers" in Alaska begeben.
Skagaway erreichen wir am Morgen. Die nördlichste Hafenstadt der Insidepassage beherbergte einst 20.000 Einwohner. Heute zählt man nur noch ca. 800 Bewohner. Bei einem Spaziergang auf der Boradway mit ihren alten Häuserfronten, Holzbohlenwegen, Pferdewagen und Saloons fühlen wir uns fast zu Zeiten des großen Goldrausches von 1897/98 zurückversetzt.Mit der historischen „White Pass & Yukon Eisenbahn", einer der wenigen noch erhaltenen Schmalspurbahnen Amerikas, lernen wir die einstige Goldgräberroute am Nachmittag kennen. Der Zug verlässt den Bahnhof und kriecht langsam zum 873 m hoch gelegenen White Pass hinauf, während wir das herrliche Bergpanorama, bestehend aus gewaltigen Schluchten, Bergen und Wasserfällen genießen. In den nostalgisch angehauchten Wagons, die bei Kälte mit einem Ofen beheizt werden, erinnert an das Flair des vergangenen Jahrhunderts! Der Klondike Goldrausch war der größte überhaupt und Tausende machten sich auf, um über den White Pass nach Kanada zu reisen, um von dort aus weiter zum Lake Bennett und schließlich ins Yukon Territorium zu pilgern. Ein beschwerlicher Weg bei frostigen Temperaturen von bis bis zu -50°C, steinigen Wegen und tiefer Schnee und alles mit schwerem Gepäck lag vor den Goldsuchern. Davon können wir uns bei unserer Zugfahrt selbst überzeugen. Die Bahngleise erreichten im Februar 1899 den Bergpass. Beim Bau der Strecke waren ganze 35.000 Arbeiter am Werke, darunter auch viele Chinesen, die zwar gut bezahlt wurden aber auch teilweise ihr Leben ließen, denn die Arbeit an den Schluchten und mit Schwarzpulver war gefährlich.
Wir ruckeln langsam die durch die Landschaft und unterwegs passieren wir zahlreiche interessante Orte, wie z.B. den Goldrauschfriedhof, wo auch Skaway-Gauner „Soapy Smith" seine letzte Ruhestätte fand. Rechts von uns thront die Küstenbergkette mit dem Tongas-Nationalwald und hin und wieder sind sogar Überreste des einstigen Pfades zu sehen. An einigen Stellen ist die Neigung sogar so steil, dass sie bis zu 3,9 % auf den 800 Metern Höhenunterschied beträgt. Was für beachtliche Verhältnisse für heute und erst recht für die damalige Zeit!
Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir den Scheitelpunkt der Goldgräberroute - den White Pass an der kanadischen Grenze. Einmal die Lok umgehängt, die Stühle umgeklappt und die Seiten gewechselt bevor es durch schmale, dunkle Tunnel und über klapprige Holzbrücken wieder abwärts geht. Was für ein Glück wir mit dem Wetter haben. Zwar ist die Sonne selten zu sehen, die Sicht aber ist dennoch klar und wir sehen sogar verschiedene Bergspitzen mit ihren Gletschern, die sonst Fahrgäste nur selten zu Gesicht bekommen. Wir erleben selbst, warum die Strecke nicht umsonst als eine der schönsten Panoramazugstrecken der Welt bezeichnet wird. Wow!
Mit dem Wow geht es weiter. Beim heutigen Gala-Dinner schlemmen wir fein herausgeputzt und lassen den Tag bei Hummer und Prime Rib Steak ausklingen. Yummiee...

15.Tag: Hubbard Gletscher

Trotz des bevorstehenden Seetages, möchte heute niemand an Ausschlafen denken, wahres Naturschauspiel unserer Alaskakreuzfahrt steht bevor. Vorhang auf für den Hubbard-Gletscher! Bereits zur frühen Morgendämmerung erreichen wir den gewaltigen Hubbard Gletscher, der von seiner Größe und Farbgebung jeden bisher auf der Reise gesehenen Gletscher übertrifft.Das Schiff gleitet langsam durch den gewaltigen Fjord, der mit seinen schneebedeckten Bergen bereits ein Augenschmaus für sich ist, und die Plätze an der Reling werden immer rarer. Unsere fast 300 Meter lange „Radiance oft he Seas" lässt der Kapitön gekonnt nun bis auf weniger als 200 Meter an die gewaltigen Eismassen heran, die sich langsam und mit gewaltiger Kraft vom Yukon Territorium dem Russell Fjord entgegenschleppen. Mit 10 km Breite und 122 km Länge ist der am nördlichen Ende der Yakutat Bay gelegene Hubbard-Gletscher Alaskas längster Strom aus Eis! Ein kühler Wind weht uns um die Ohren, aber das hält uns keineswegs davon ab dieses Szenario so lange wie möglich zu beobachten. Unter lautem Getöse kalbt der Gletscher immer wieder und lässt riesige Eisbrocken donnernd ins Meer stürzen. Diese schickt er nun als türkisblau schillernde Eisblöcke aufs offene Meer hinaus. Ein Brocken wird auch mit an Deck genommen, damit alles wenigstens einmal riechen können.  Was für ein Anblick!
Unser Kapitän lässt sogar unser Schiff mehrmals um die eigene Achse drehen. Die verschiedenen Farbfacetten des Eises sind atemberaubend schön. Die hautnahe Begegnung mit dem gigantischen Gletscher ist für uns ein unvergessliches Ereignis!
Wir verlassen schließlich die Insight Passage und wagen uns auf das offene Meer hinaus. Ja, heute merken wir, dass wir uns tatsächlich auf dem Meer befinden.  Über den Golf von Alaska geht es die letzten Seemeilen bis nach Seward. Alle genießen noch einmal die Annehmlichkeiten an Bord, erstehen letzte Mitbringsel und genießen ein letztes Mal die kulinarische Verwöhnung, was von mehr als 200 Köchen jeden Tag für uns gezaubert wird.
Auch das Unterhaltungsprogramm präsentiert sich wieder vielfältig mit Spielen, Handwerks- und Musikvorführungen, Kunstausstellungen und Theateraufführungen. Ein rundum entspannter und letzter Kreuzfahrttag.

16.Tag: Anchorage & Flug nach Vancouver

Nach 7 Tagen auf den kalten Gewässern vor Alaska verlassen wir mit einem zufriedenen Lächeln unser schwimmendes Hotel für die Rückkehr nach Kanada. Am Hafen von Seward begrüßt uns Hannelore. Sie lebt bereits seit 40 Jahren in Alaska und kann sich eine Rückkehr nach Deutschland nicht mehr vorstellen. Auch unser Fahrer aus New York lebt mittlerweile so lange im Weiten Land, dass er sich kaum noch an New York erinnern kann. Oder mag er nicht? So sehr haben sich beide in dieses Land verliebt. Auf der Busfahrt nach Anchorage sehen und verstsehen wir warum.
Zunächst drehen wir eine Runde durch das kleine Hafenstädtchen Seward auf der Halbinsel Kenai gelegen sehen wir und werfen einen letzten Blick auf unser friedlich im Hafenbecken ruhendes Schiff am Denkmal von Benny Benson, der die Flagge des Bundesstaates mit dem Großen Wagen und dem Polarstern entworfen hat.
Über den Seward Highway wollen wir nun die Fahrt in Richtung Anchorage antreten. Wir durchqueren die traumhafte Landschaft Alaskas, wobei dicke, tiefhängende Nebelschwaden die Umgebung mystisch und geheimnisvoll wirken lassen. Nach unserer Fahrt entlang des Schneeflusses, der schließlich in den riesigen Kenai See mündet, machen wir einen Fotostopp am Canyon Creek um die umliegenden Berge, umspielt von Seen und bedeckt mit schier endlos grünen Wäldern, festzuhalten. An den einsamen Seen beobachten wir die faszinierende Spiegelung der Berge und Gletscher. Von Hannelore erfahren wir unterwegs viel Wissenswertes über das Leben und die Bevölkerung hier in Alaska, während wir durch das Portage-Tal fahren und den Ausblick genießen. Wir haben das Gefühl, die Natur möchte uns noch einmal zeigen, was sie zu bieten hat und was diesen Staat so einzigartig und besonders macht! Einen weiteren Stopp unternehmen wir am Bird Point und überblicken den Turnagain Arm, einst erkundet und benannt von Kapitän Cook. Später begleiten uns Belugawale auf dem Weg in die größte Stadt Alaskas. Hier in Anchorage lebt fast die gesamte Bevölkerung des Staates. Die typisch amerikanische Stadt mit breiten Straßen im Schachbrettmuster und Fast Food Restaurants wird oft als das „Tor zu Alaska" bezeichnet. Denn hier beginnen die meisten Touren und man kann in weiter Ferne bereits den Denali-Nationalpark mit dem größten Berg Nordamerikas, den Mt. McKinley, sehen. Die junge Stadt entstand erst 1915 als Arbeitercamp für den Bau der Alaska Railroad von Seward nach Fairbanks.
Zur Mittagszeit versorgen wir uns in einem großen Supermarkt und machen kurzerhand ein Buspicknick! Vorbei an der Downtown, dem alten Bahnhof und Containerhafen halten wir einen letzten Fotostopp am Cook Inlet, um die wundreschöne Skylines von Anchorage, die inzwischen von der Sonne angestrahlt wird, mit der Kamera einzufangen. Gut gestimmt steigen wir in unser Flugzeug und fliegen mit Air Canada über den Pazifik nach Vancouver, wo Victor sehnsüchtig auf uns wartet. ? Seine Heimat ist die Perle am Pazifiks. Sie ist das letzte Ziel unserer Erkundungen in Kanada und wir sind sehr gespannt darauf, was uns hier erwartet!

17.Tag: Vancouver

Herzlich Willkommen in der „lebenswertesten Stadt der Welt!" . Herrlich liegt das Stadtzentrum der 2,3 Millionen Metropole auf einer Halbinsel und im Hintergrund bilden die schneebedeckten Ketten der Küstenberge eine imposante Kulisse. Wir haben das perfekte Wetter für eine Stadterkundung. Stolz zeigt uns Victor, was er seit vielen Jahren Zuhause nennt.
Erster Stopp ist der Elisabeth Park. Nicht nur seine Blumenpracht begeistert uns, sondern auch den traumhaften Blick auf die gesamte Stadt lässt uns eine Menge Glückshormone ausschütten. Durch das Chinatown Gate hindurch gefahren, empfangen uns zahlreiche chinesische Bauelemente, rotgestrichene Häuserfronten sowie ein klassischer chinesischer Garten, den wir uns auch von innen anschauen. Am Dr. Sun Yat Sen Garten schließt sich das chinesische Kulturzentrum an. Hier trifft asiatische Historie auf westliche Moderne. Die glitzernden Hochhausfassaden türmen über den kleinen Pavillons und dem mit Seerosen und Bambus gezierten Teich.
Unser nächstes Ziel ist das älteste Viertel der jungen Stadt: Gastown. Auf einem Whiskeyfass thront am Anfang der Water Street Mr. „Gassy Jack" in Form einer gusseisernen Statue. Er eröffnete 1867 eine Whiskeybar für die durstigen Arbeiter des Sägemühlenwerkes und so wurde der Beginn einer Stadtgeschichte geschaffen: mit einem Sägemühlenwerk und einer WhiskeybarJ. Liebevoll restaurierte Gebäude aus viktorianischer Zeit beherbergen heute niedliche Restaurants, Cafés und Geschäfte. Alte Gaslaternen, Kopfsteinpflaster und bunte Blumenkübel prägen das Bild des Viertels weiterhin. Wir schlendern gemeinsam zur namenhaften Steam Clock. Die in den 1870-er Jahren erbaute Dampfuhr spielt jede volle Stunde, Dampf ausblasend, ein Lied, zur Belustigung der Touristen.
Anschließend geht es weiter auf den belebten Straßen, wie Robsonstreet und Granvillestreet durch die Downtown, die zentrale Innenstadt Vancouvers. Hier wuchs erst in den letzten 3 Jahrzehnten eine riesige Wand an Wolkenkratzer in die Höhe. Die Glastürme, die das Sonnenlicht reflektieren, lassen die Stadt hell und freundlich erscheinen und verschaffen den Straßen einen ganz besonderen, lebhaften Glanz. Neben modernen Apartmentblocks und futuristisch-eleganten Hotels lockt hier der schöne Canada Place viele Besucher an. Ein architektonisch sehr bemerkenswerter Komplex weist ein imposantes Dach in Form eines Segelschiffes auf. Vor nur einer Woche stachen wir hier mit unserem Kreuzfahrtschiff in See!Ausklang des Vormittags bietet der Besuch im Stanleypark, wo sich bei schönem Wetter jung und alt versammeln, um das Leben zu genießen. Die 1.000 ha große grüne Lunge der Stadt ist ein Freizeit-und Sportparadies für Fahrradfahrer, Wanderer, Jogger, picknickende Familien und Spaziergänger. Ein 10 km langer Fuß- und Radweg umspannt die Halbinsel und es wimmelt von gut gelaunten, aktiven Menschen! Nicht nur das sehenswerte Vancouver Aquarium befindet sich hier, sondern auch die weltbekannte Totempfahlsammlung. Die eindrucksvollen Pfähle sind im 19. bzw. 20. Jh. von Angehörigen verschiedener Nordwestküsten-Indianerstämme geschnitzt wurden. Jeder erzählt seine eigene Geschichte und stell ein Kunstwerk für sich dar. Alle Pfähle werden aus des Indianers „tree of life" (Baum des Lebens) gefertigt: der roten Zeder. Die großen, dicken Bäume lassen die Umgebungen einen Urwald gleichen. Wir umfahren den Park weiter und wollen uns noch einem weiteren herrlichen Aussichtspunkt widmen. Am Prospect Point kommen wir der gewaltigen, grüngestrichenen Lions Gate Brücke ganz nah, durch die wir vor gut einer Woche mit dem Schiff ausliefen. Die 1938 eingeweihte Brücke wurde von den Guinness-Brüdern finanziert, wird heute von 2 steinernen Löwen bewacht und führt hinüber nach North Vancouver. Entlang der English Bay fahren wir zurück in Richtung unseres Hotels.
Der Rest des Tages steht jedem für eigene Erkundungen, ausgehend von unserem zentral gelegenen Hotel, zur Verfügung. Wer mag, verbringt ihn mit einem gemütlichen Bummel am Strand oder auf der lebhaften Robsenstreet. An diesem Wochenende finden auch Straßenfeste statt, welche die Multi-Kulti-Stadt noch bunter, lauter und lebhafter wirken lassen.So langsam heißt es Koffer packen...

18./19.Tag: Vancouver und Heimreise

An diesem Morgen weint der Himmel für unseren Abschied. Wir haben vor, nach Granville Island zu fahren, doch bangen um den Regen. Als uns Victor allerdings abholt, werden die schweren Regenwolken wie durch magische Hände bei Seite geschoben und die Sonne zeigt sich in ihrer vollen Pracht, wahrscheinlich um uns gebührend zu verabschieden. Auf einem Berg inmittgen Granville Island stoßen wir bei kanadischem Wein und das süße Gold Kanadas (Ahornsirupcreme-Kekse) auf die großartige Reise an.
Die kleine, künstlich geschaffene Insel direkt unterhalb der Granville Bridge ist der einstige Industriestandort der Stadt. Inzwischen hat sich das Innere der Wellblechhäuser und Werkstätten in niedliche Künstlerateliers, kleine Cafés und Theater verwandelt. Für die Universität für Kunst und Design ist das wirklich der ideale Standort. Begabte Straßenkünstler bevölkern im Sommer die engen Straßen und zaubern den zahlreichen Besuchern, die gut gelaunt ihr Wochenende genießen, ein Lächeln ins Gesicht. Auch schauen wir uns die hübschen schwimmenden Häuser an, die kurz zum Träumen einladen, wie es wohl wäre sich genau hier, mit dieser fantastischen Aussicht auf die Skyline Vancouvers, niederzulassen.
Kleine Wassertaxis schwimmen wie bunt-gestreifte Schildkröten durch False Creek und fügen sich so passend in die fantastische Kulisse der Stadt ein. In der Markthalle findet man alle nationalen und internationalen Spezialitäten die man sich nur vorstellen kann - es bleiben keine Wünsche offen. Wir genießen das traumhafte Wetter, die warmen Sonnenstrahlen und das tolle Flair. Ein unheimlich charmantes Fleckchen der Stadt.
Mit diesem erinnerungswürdigen Abschied vom schönen, wilden Westen Nordamerikas heißt es nun wirklich „Bye bye!"19 Tage voller Erlebnisse liegen nun hinter uns.
Eine unglaublich spannende und vielseitige Reise geht zu Ende, ein „American Dream". Ich danke Ihnen allen für die unvergesslichen Stunden, den großen Spaß Sie, Victor, Hannelore und Bill kennenlernen sowie die beiden zauberhaften Länder Kanada und Alaska lieben lernen zu dürfen. Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen und wünsche Ihnen eine fantastische Zeit, in der Sie die zahlreichen Eindrücke revue passieren lassen!
Ihre Reisebegleiterin Ngoc Anh Nguyen &
Produktmanagerin Elisa Mueller

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