Reisebericht: Rundreise West–Kanada und Kreuzfahrt Alaska

04.09. – 22.09.2015, 17 Tage Rundreise Calgary – Banff – Rocky Mountains – Jasper – Whistler – Vancouver mit Kreuzfahrt mit Holland America Line nach Alaska durch die Inside Passage


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Zwei Länder mit vielen Superlativen - Gigantische Kulissen der Rocky Mountains, riesige Gletscher und enge Fjorde sowie eine atemberaubende Naturkulisse zeichnen diese Länder aus - Los geht`s
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

04.09.2015 – Anreise nach Kanada – Flug nach Calgary

Ein Traum wird für die Reisegäste von Eberhardt-Travel Wirklichkeit. Die große Abenteuerreise beginnt am Flughafen Dresden, Leipzig und Frankfurt.  Umständlich, wenn es einfach gehen würde - so haben  es die Gäste in Dresden erlebt. Doch am Ende durften auch wir und unsere Koffer die Reise antreten.  Nach dem Check-in und Sicherheitskontrolle - wartet nun ein ca. 10-Stunden-Flug auf uns. Wir sind diesmal Gäste der Canadian Air.  Man muss schon etwas Sitzfleisch mitbringen um diesen langen Flug  zu überstehen. Aber das Entertainment an Bord u. die Pausen mit zahlreichen Verpflegungseinheiten verkürzen die Zeit.  Am Zielort Calgary angekommen erwartet uns nach den üblichen Einreisformalitäten schon unser Guide Marion   mit einem Willkommensschild. Unser Busfahrer,  immer ein Lächeln im Gesicht,  brachte uns zum Hotel. Super- nun sind wir im zweitgrößten Land der Welt angekommen. Beim Abendessen wurden die weitere Kontakte geknüpft und danach vielen alle erschöpft ins Bett. Mit den ersten Träumen von zukünftigen Reiseerlebnissen sah man dem kommenden Tag entgegen.

05.09.2015 – Calgary und Weiterfahrt nach Banff

Nach einer erholsamen Nacht kann nun das Abenteuer Kanada beginnen. Nach heißen Sommer u. Waldbränden ist der Regen  vielleicht für die Einheimischen eine willkommene Abwechslung - nicht für uns, aber wir lassen uns die Stimmung nicht vermiesen. Unser Motto: „Nicht das Wetter ist schlecht, sondern nur die Ausrüstung und was heute runter kommt, kommt morgen nicht mehr!"  Wir begannen den Tag  mit einer Stadtrundfahrt durch Calgary. Calgary,  die auch als „Ölhauptstadt" Kanadas bezeichnet wird, hat eine ganze Menge zu bieten. Vorbei an der Gründungstätte der Stadt, dem Fort Calgary und so mancher weiteren Sehenswürdigkeit erblickten wird auch das riesige Rodeogelände. Jedes Jahr findet im Juli ein Volksspektakel statt bei dem das Rodeo natürlich im Mittelpunkt steht. Kein Wunder, dass diese Stadt auch die „Stadt der Cowboys" genannt wird und die Rinderzucht neben Erdöl- u. Erdgas eine wichtige Rolle in dieser Provinz spielt. Natürlich durfte ein Besuch des   Calgary Towers, der mit seinen mehr als 190 Meter eine fantastischen Blick auf die Stadt ermöglicht, nicht fehlen. Das höchste Gebäude Albertas das „Bow Building" war zum Greifen nahe doch fehlte die Sicht auf  die Rocky Mountains  in der Ferne. Bei guter Sicht sind sie zum Greifen nahe. Gut das wir die nächsten Tage dort sind - hoffentlich mit besserer Sicht.  Aber bevor wir nach Banff aufbrachen, besuchten wir den  Olympic-Park mit seiner Sprungschanze u. Bobbahn. Schnell kamen die Erinnerungen an die Olympischen Spiele von 1988.  Nachdem wir die Stadtgrenze hinter uns gelassen hatten folgten wir dem endlosen Weg der Prärie. Und plötzlich ohne die Andeutung von Vorgebirgen sollten wir von Berggipfel, von denen viele die 3000 Meter überschritten, umgeben sein. Der Nebel verhinderte dies - nur vereinzelt konnten wir erkennen, dass auf den Gipfeln frischer Schnee lag. Die atemberaubende Bergkette der Rocky Mountains, die vor mehr als 60 Millionen Jahren entstand und durch Eiszeiten geformt und gestaltet wurden sollten nun unseren weiteren Weg bis zum Hotel in Banff begleiten. Leider nur in Gedanken und mit viel Phantasie folgten wir dieser Vorstellung. Wir fuhren geradewegs hinein in den 3. Ältesten Nationalpark der Welt, der mehr als 2 Dutzend  Berggipfel über 3000 Meter beherbergt und jedes Jahr von mehr als 4 Millionen Besuchern aufgesucht wird.  Herrlich eingebettet im Bow Tal schlägt sich der gleichnamige Fluss durch Bergwiesen u. Nadelwälder. Fotostopp am Bow Wasserfall mit seinem  Flusslauf in türkisblaue Farbe.  Die senkrecht abfallenden Felswände und die moosbewachsenen Ebenen zierten diese Landschaft und schon der erste Tag verzauberte uns mit seiner Schönheit, die viele nur von Postkarten oder Fernsehberichten kannten. Kurz vor Ankunft im Hotel noch ein Abstecher vorbei am legendären Fairmont Banff Springs Hotel. Im Stil eines schottischen Märchenschlosses erbaut diente es als Herberge des frühen Eisenbahntourismus. Bis zum Abendessen hatte man noch genügend Zeit den Rundgang zur Mittagszeit weiter fortzusetzen.

06.09.2015 – Banff– u. Yoho–Nationalpark

Aufwachen mit Überraschung - wenig ist von den Bergen zu sehen, doch das was man sah hüllte sich in ein Weiß wie Puderzucker. Heute einmal eine besondere Form des Frühstückens. Mit leeren Magen ging es mit der Gondel hinauf zum Sulphur Mountain. In 2270 Meter Höhe liegt die Bergstation.
Auffahrt mit kleinen Aufhellungen war uns ein Ausblick am Gipfel verwehrt. Entschädigung war die erste Schneeballschlacht der Saison und das in Eis gehüllte Gipfelhaus. Einen Moment vergaß man den Hunger doch die Kälte trieb alle schließlich ins Restaurant, wo ein herrliches Frühstück auf uns wartete. Noch schnell einen Rundgang (schemenhaft war kurzzeitig die Sonne sogar sichtbar) ging es wieder talwärts. Die Gipfel waren nicht zu sehen, doch der Rundgang durch das Banff-Spring-Hotel entschädigte ein wenig. Nun begann die Rundfahrt durch den Banff- u. Yoho-Nationalpark.  Wir erlebten unendliche Wälder, blaugrüne Seen sowie mächtige Wasserfälle. Im Yoho-Nationalpark, der der Vierte im Bunde der Nationalparks Kanadas ist,  erreichen wir über den Kicking Horse Pass den Spiraltunnel. Wenn man geduldig wartet und einem das Glück holt ist, kann man hier Güterzüge sehen, die so lange sind, dass beide Seiten des Zuges aus dem Tunnel noch heraussehen. Uns blieb jedoch dieses Glück verwehrt - Montagebilder halten diesen Augenblick wach. Weiter geht es zu den nächsten Naturschönheiten. Wir erlebten zunächst den Emerald Lake mit seinem fast unnatürlichen türkisfarbigen Wasser. Anschließend  die natürliche Brücke, die der Kicking Horse Fluss aus einer Felsbarierre förmlich aufgefresst hatte. Nun ging  es wieder zurück in den Banff-Nationalpark und mit vielen Eindrücken kehrten wir zum Hotel zurück. Einige nutzten den Halt in Banff für eine Shopping-Tour.  Bei so vielen Eindrücken hatten wir uns dann das Abendessen redlich verdient.

07.09.2015 – Lake Louise u. Jasper

Kanada wird auch das Land der Flüsse und Seen genannt. Mehr als  2 Millionen Seen hat das Land. Heute stand gleich nach dem Frühstück der Lake Louise auf dem Programm. Er zählt zu den meist besuchten Natursehenswürdigkeiten des Banff-Nationalparks. Einst nannten ihn die Stoney-Indianer diesen idyllischen See „See der kleinen Fische" und später gab ihm die Kolonialmacht den Namen der Tochter von Königin Victoria. . Idyllisch gelegen hatte dort Ende des 19. Jahrhunderts die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railways auch  das schlossähnliche Grandhotel Chateau Lake Louise errichtet. Gewaltig thront es nach Bränden direkt am See. Außen nicht jedem sein Geschmack waren wir vom Inneren und der Sicht begeistert.  Nach einem kleinen Spaziergang entlang des Flussufers ging die Fahrt auch schon weiter. Weiterauf einer der schönsten Panoramastraßen der Welt. Mit über 230 Km überschreitet diese den Bow Pass und den Sunwapta Pass. Es dauerte nicht lange und schon konnten wir die Schönheit der vielen Gletscher bewundern. So mancher Fotoapparat lief heiß. Nach einander erlebten wir den hellblauen Bow Lake, der vom gleichnamigen Gletscher gespeist wurde oder den schönen Peyto Lake mit seiner großartigen Farbintensität. Umrahmt von dichten Wälder leuchtet dieser See von einer Endmoräne angestaut in sattem Türkis.  Vorbei ging es an weiteren namhaften Gletscher wie z. B. Krähenfußgletscher oder dem Schneevogelgletscher.  Am Ende erreichten wir mit 2.135 Meter höchsten Punkt unserer Busrundtour. Den Bow Pass. Nun sollten wir aber am Columbia Eisfeld, das mit 337 km² das größte zusammenhängende in den Rocky Mountains ist, Gletscher-Feeling hautnah erleben. Am  Athabasca Gletscher stiegen wir in 1,7 Million teure Gefährte um, die uns bei einer Straßenneigung bis zu 30 % bis zur Gletscherzunge  brachte. Ein ergreifendes Gefühl, wenn man bedenkt, dass wir mehr als 300 Meter nur Eis unter uns haben. Das Wechselspiel von Sonne u. Wolken  lässt das Eis in vielerlei Farbschattierungen erscheinen. Wieder ein Schauspiel, das uns das Gefühl gibt Kanada wirklich zu erleben. Als wir den Sunwapta Pass  erreichten hatten wir schon den größten Nationalpark der kanadischen Rocky Moutains erreicht. Der Jasper Nationalpark hat ja die beachtliche Größe von 10.000 km². Nun veränderte sich auch die Landschaft nicht mehr die eine Landschaft gespickt von  Gletscher weckten die Aufmerksamkeit, sondern eine gewaltige rot schimmernde Bergkette mit dem Namen Endless Chain. Einen letzten Stopp noch am Athabasca Wasserfall und dann ging ist zum Hotel „Beckers Chalets", das mitten im Wald im Nationalpark lag. Reizende Holzhütten sollten unser Quartier für die nächsten 2 Nächte  sein.

08.09.2015 – Jasper–Nationalpark – Maligne–See – Maligne Canyon

Die dichten Wälder und herrlichen Gewässer des Jasper Nationalparks gestalten  heute unser Tagesprogramm. Gestärkt mit einem reichhaltigen Frühstück ging es los.
Noch auf dem Weg zum Einstieg in die Magline-Schlucht schon unser erstes High-light - Hirsche am Wegesrand. Die Fotoverschlüsse klicken im Sekundentakt. Dies machte Lust auf mehr - sind wir doch im Gebiet, wo am ehesten Tiere vor die Linse zu bekommen sind. Am Ausstiegspunkt angekommen ahnten wir noch nicht welche Bergwanderung auf uns wartete. Wir wurden aber mit tollen Aussichten entlang der Schlucht entschädigt. Mehrere Brücken überspannen die sich stellenweise zu einer schmalen Klamm verengende Schlucht. Bei einem Spaziergang begleitet uns das tosende Gewässer. Dessen gewaltige Kraft wird beim Blick in die Tiefe allen sehr deutlich vor Augen geführt. Am Ziel angekommen eine kleine Rast - dann aber weiter im Programm. Vorbei am Medicine Lake, der mit riesigen Schlucklöchern aufwarten kann ging es zum zweitgrößten Gletschersee der Welt. Mit seinen 22 Km Länge und nur 1 Km Breite liegt er fast versteckt wirkend zwischen den schroffen Bergen auf 1600 Meter Meereshöhe. Im Hintergrund ist der Maligne Gletscher eindrucksvoll zu erkennen.  Ob Fahrt auf dem See zur Spirit Island  oder eine Wanderung entlang des Sees - am Ende hatte jeder etwas zur Mittagspause zu berichten. Nun ging es  entlang des Maligne-Flusses wieder zurück. Nochmal die Bergwelt mit seinen Facetten  aufnehmen bevor man sich in Jasper wieder in die Zivilisation stürzte. Geschäfte entlang der Hauptstraße - für den einen Freud für den anderen Leid oder notwendiges Übel. Gerade am Hotel angekommen sahen wir Rafting-Boote. Schnell zum Fluss und beim Winken noch ein schönes Foto von den im reißenden Fluss vorbeiziehenden Booten. Der Abend klang mit einem guten Abendessen aus.

09.09.2015 – British Columbia – Clearwater– Kamloops

Ein neuer Tag mit so manchen Naturschönheiten sollte  wieder auf uns warten. Nach dem Frühstück sagten wir der Gegend um Jasper lebe wohl und in Richtung Süd-West war heute unser Endziel Kamloops. Wir verließen  die Provinz Alberta und der Weg führte nun in die Provinz  Britisch Columbia. Am Yellowhead Pass, der gleichzeitig auch der Eingang zum Mount Robson Provincial Park war, mussten wir aufgrund einer Zeitzone die Uhr um 1 Stunde zurückstellen. Diese Stelle ist nicht nur der Grenzübertritt nach Britisch Columbia, sondern ist auch der Ort einer Wasserscheide. Genau hier war nämlich die Atlantik-Pazifik-Wasserscheide! Also schnell ein Erinnerungsfoto von diesem bedeutenden Stück kanadischen Bodens  und dann ging es auch schon weiter. Nun also Willkommen in British Columbia , im Land des Holzes und der Lachse. Über die Hälfte des Weichholzes der Welt kommt aus Kanada und davon  allein 34 % aus dieser Gegend. Kein Wunder - entlang unserer Fahrtstrecke nur sattgrüne Wälder. Eine großartige Hochgebirgslandschaft, um die sich die höchsten Berge der kanadischen Rocky Mountains tummeln. Vorbei am Moose Lake und dem Fraser-Fluss, der nach dem bedeutenden Pelzhändler Fraser benannt wurde, erreichen wir schließlich  den 3.954 Meter hohen Mount Robson. Ein Glücksumstand in zu sehen. Trifft dieser ein, so zeigt er sich als ein prächtiger Kerl mit einer eindrucksvollen Spitze.  Uns blieb dieses Schauspiel leider verwehrt. Nur der untere Bereich ließ die Größe erahnen. Ein Foto im Besucherzentrum musste als Realitätsersatz herhalten. Er ragt steil in den Himmel und stellt die umliegenden Gipfel in den Schatten. Voller Ehrfurcht genossen wir die Zeit am Fuße dieses Giganten. Entschädigt wurden wir durch einen Schwarzbär, der gemütlich sein Mittagsmal in Form von Beeren im Schatten des Berges einnahm.  Weiter ging die Fahrt und schon bald hieß es Abschied nehmen von den Rocky´s. Noch einmal  das Treiben der Lachse  beobachten und wie vom Blitz getroffen, war alles vorbei. In der folgenden Zeit bis nach Kamloops wurde es immer flacher und die Prärielandschaft war unser ständiger Begleiter. Am Wells Grey Provinicial Park in der Nähe von Clearwater war unser nächster Stopp. Der 120  Meter hohe in eine tiefe Schlucht stürzende Spahat Wasserfall führte uns wieder einmal eindrucksvoll vor Augen was hier für Kräfte im Spiel sind. Geformt aus Lava und bearbeitet durch die Kraft des Wassers. Wie schon gesagt, die Landschaft hatte sich verändert. Statt der kräftigen Nadelwälder und saftigen Grün herrschte nun eine trockenere und gelbliche Hügellandschaft vor. Diese Steppenlandschaft vermittelte uns das Gefühl des Wilden Westens.  Die Flora war getragen von Gelbkiefern und Sagebrush, einer Salbeiart. Durch diese Landschaft, zog sich der North Thompson Fluss, der uns auf weiten Strecken  bis nach Kamloops begleitete. Nun erreichten wir unser Übernachtungsziel für den heutigen Tag. Im Ort Kamloops, der auf Deutsch „Treffer der Gewässer" heißt, lag die herrlichen Anlage der Thompson Guest Ranch.  Nach dem Abendessen genoss so mancher die herrliche Gegend mit einem Glas Wein auf der Terrasse.

10.09.2015 – Hat Creek Ranch und Fahrt nach Whistler

Das frühe Aufstehen sollte sich noch lohnen. Nach einem guten Rancher-Frühstück ging es los. Nach der Überquerung des Süd -Thompson Fluss schauten wir ein letztes Mal zurück auf Kamloops und so machten wir uns auf den Weg in Richtung Whistler. Am Kamloops Lake machten wir den ersten Stopp am heutigen Tag und wir durften den 30 Km langen See im Sonnenaufgang erleben. Ein Farbenspiel, das man jeden Tag erleben möchte, wäre da nicht das zeitige Aufstehen. Noch herrschte die karge Landschaft, die fast an Arizona erinnert, vor. Doch dies sollte  sich schon bald ändern. Aber bis zum Städtchen Cache Creek wird die Fahrt begleitet von zahlreichen  Salbeibüschen, sowie einer Grasebene in hügliger terrassenförmiger Landschaft. Nun waren wir auf der legendären Goldgräberroute und wir begaben uns auf die Spuren der Goldrauschzeit des 19. Jahrhunderts. Wir steuerten die historische Hat Creek Ranch an, die einst Raststätte für  Postkutschenpassagiere und vorbeiziehende Goldgräber aber auch Frachtwagenfahrer war. Man hatte hier das Gefühl die Zeit ist stehen geblieben und wir, die heutigen Besucher können das „Goldgräberleben" hautnah miterleben. Das „Hat Creek House" von 1861 mit Saloon, Kaminzimmer und Gästezimmer sind noch original eingerichtet. Es sind noch die Tapeten, Möbelstücke aus damaliger Zeit vorhanden und so könnte man meinen noch heute biete die Familie McLean ihre Zimmer für 1 Dollar die Nacht an. Nach diesem interessanten Einblick aus den Tagen der Pionierzeit des kanadischen Westen machten wir mit der Postkutsche einen Abstecher zu den Nomadenvölker der Shuswap-Indianer, die hier schon lebten, lange bevor diese Gegend von Pelzhändlern und Goldgräbern heimgesucht wurden. Das Besucherzentrum bot Nachbauten von einem „Kekuli" (Erdhaus) aber auch von verschieden Zweckbauten u. a. das „Schwitzhaus" (Sauna der Indianer) oder andere Tipi-Bauten.  Einst, als  der Goldrausch am Ort vorbei war, zogen die Caravane weiter. Nun - auch wir zogen nach einer Mittagspause weiter. Bald durften wir aber wieder einen Fotostopp am „Grand Canyon" Westkanadas einlegen. In der Fraser-Schlucht zwängen sich die Wassermassen eindrucksvoll durch das enge Tal mit seinen fast senkrechten Felswänden. In Lilooet hatte sich auch die Landschaft wieder verändert. Da wir nun auf dem Weg nach Whistler auf dem einzigen Weg die Küstenberge durchquerten, hat sich auch das Landschaftsbild wieder verändert. Die Bergkette vulkanischen Ursprungs hält wieder dichte Wälder und Schneegipfel parat. Wie haben wir diese Landschaft nach einigen  Tagen der Kargheit vermisst. Ist sie doch das,  was viele mit Kanada verbinden. Die Duffy Lake Road windet sich durch die steile Hochgebirgslandschaft und ganz oben am Duffy Lake machten wir dann abermals einen Stopp. Hier ließen wir den „Märchenwald" und die zauberhafte Landschaft mit den schneebedeckten Gipfeln regelrecht auf uns wirken. In der Ruhe war nur das Klicken der Fotoapparate zu hören.  Schon bald standen wir vor den Toren von Whistler. Whistler, das „St. Moritz von Kanada" heißt übersetzt „Pfeifer" und soll sich vom Pfeiffen der Murmeltiere und Erdhörnchen, die hier zahlreich zu finden sind, ableiten. Mit seinen 20.000 Einwohnern ist es nicht nur der bekannteste Wintersportort Nordamerikas, sondern war auch Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 2010. Kein Wunder, dass heute der Ort von der Infrastruktur her ein Eldorado für Outdoor- Sportler ist. Weithin sichtbar war die Seilbahn „Peak2Peak", die die Berge von Whistler miteinander verbindet. Die 400 Meter hohe Seilbahn gilt als einer der höchsten Bergbahnen der Welt. Doch  die Stadt Whistler präsentierte sich uns  auch als junge und moderne Stadt.  So war ein Bummel auf der lebhaften Fußgängerzone der perfekte Abschluss für den heutigen Tag.

11.09.2015 Überfahrt nach Vancouver Island – Victoria

Früh klingelt der Wecker, denn schon zeitig nach dem Frühstück ging es heute auf Tour um die Fähre nach Vancouver Island rechtzeitig zu erreichen. Heute sahen wir zum ersten Mal bei dieser Reise den Pazifik. Entlang des „ Sea to Sky Highway" ging es sprichwörtlich „vom Himmel zum Meer". Eine traumhafte Landschaft auch heute wieder Diese begleitete uns zunächst von der Tantalus Bergkette und dann erreichten wir definitiv in der kleinen Gemeinde Horseshoe Bay den Fährhafen. Von hier aus ging die Fährfahrt ca. 1 ½ Stunden nach Vancouver Island. Der herrliche Blick entlang der Scherenlandschaft war ein Vorgschmack auf die kommende Kreuzfahrt. Vancouver Island mit seinen 750.000 Einwohnern ist nicht nur Urlaubsparadies und Seniorenresidenz, sondern lockt auch mit ihren dichtem Regenwald und sandigen Stränden. Hauptstadt ist Victoria, das unser heutiges Endziel war. In der Hafenstadt Nanaimo legten wir an. Schnell durchquerten wir diese und gegen Mittag kamen wir im niedlichen Ort Chemainus an. Mit seinen überlebensgroßen Wandgemälden an zahlreichen Gebäuden, die die Stadtgeschichte erzählen, bot dieser Ort  viele Fotomotive und mit den kleinen Cafes, bunten Häusern u. liebevoll geschmückten Straßen war es ein kurzweiliges Mittagspäuschen für uns. Bei unserer Weiterfahrt konnten wir auch  die Berge auf US-amerikanischen Territorium erblicken, denn der 49. Breitengrad, der auf dem Festland die Landesgrenze zwischen USA und Kanada bildet war zum Greifen nah. So erreichten wir endlich die „englischte Stadt" außerhalb Englands nämlich Victoria. Auf einer kleinen Stadtrundfahrt erlebten wir wunderschöne gepflegte Villen am Meer oder  Häuser im Tudorstil. Natürlich durfte das Parlamentsgebäude der ältesten Stadt Columbias nicht fehlen. In Mitten von einer großzügigen und gepflegten Parkanlage wird die Aufmerksamkeit sofort auf dieses Gebäude gelenkt. Vom Stadtarchitekten Francis M. Rattenbury 1897 hat es eine markante goldene Kuppel auf dessen Spitze  Kapitän George Vancouver thront, der Namensgeber der Stadt ist. Weiter Höhepunkte der Stadtbesichtigung waren  die Hauptgeschäftsstraße Govermentstreet, Chinatown und das großzügige Hafengelände. Bis zum Abendessen hatte man genügend Zeit die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. So mancher schlenderte durch die mit Gaslaternen u. Blumenampeln gesäumten Straßen. Hier bot sich auch eine günstige Gelegenheit für nette Souvenirs. Bei einem Abendessen am Hafen mit Blick auf das zauberhafte mit 3.333 Glühlampen Oilluminiert Regierungsgebäude klang dieser erlebnisreiche Tag aus.

12.09.2015 – Butchart Garden und Überfahrt nach Vancouver

An der Null-Mile ein Fotostopp und dann ging es durch das Villenviertel von Victoria in Richtung Butchart Garden. Einst ein Kalksteinbruch entstand 1904 hier ein gartenarchitektonisches Paradies. Auch nach den zahlreichen Naturerlebnissen wollten wir uns dieses Gartenparadies  nicht entgehen lassen. Ist dieser Ort doch seit 2004 zur Nationalhistoric Site of Canada ernannt worden. Zu seiner Schönheit tragen mehr als 50 Gärtner bei. Kein Wunder werden doch jährlich mehr als 1 Million Pflanzen gesetzt. Insgesamt sind aber 500 Leute in Lohn und Brot.  Mit seinen 22 ha und fünf Hauptbereichen (Senkgarten, Rosengarten, Japanischer Garten und Mediterraner Garten) konnte jeder ausgieblig diesen nach seinen Vorlieben entdecken. Danach ging es zum Hafen von Swartz Bay  und von dort aus setzten wir über zum Festland nach Vancouver. Durch die Scherenlandschaft und schon bald konnten wir vor der majestätischen Kulisse der Küstengebirge die Skyline von Vancouver mit seinen Wolkenkratzern erkennen. Die Glastürme, die das Sonnenlicht reflektieren, lassen die Stadt hell und freundlich erscheinen und verschaffen den Straßen einen besonders lebhaften Glanz.  Moderne Appartmentblocks und futuristisch elegante Hotels prägen diesen Teil der Stadt. Besonders auffällig war das Canada Palace, welches immer wieder zahlreiche Besucher anlockt und natürlich durch sein imposantes Dach in Form eines Segels als bemerkenswerter Komplex heraussticht. Bei einer Stadtrundfahrt sollten wir Vancouver näher kennenlernen. Auf dieser Tour sahen wir u. a. weiter das ehemalige Expo-Gelände von 1986, das Olypische Feuer,  Chinatown, Gastown mit der Statue des „Gassy Jack" und der Dampfuhr.  Natürlich durfte der große steinerne Inuskshuk, das Wahrzeichen der Winterspiele von 2010 nicht fehlen. Am Ende nutzten noch einige die freie Zeit und erlebten die Stadt aufgrund  auf eigene Faust. Liebevoll restaurierte Gebäude aus viktorianischer Zeit, sowie alte Gaslaternen, Kopfsteinpflaster und bunte Blumenkübel sind doch ideale Voraussetzungen für einen gemütlichen Bummel durch die Stadt.  So neigte sich ein herrlicher Tag dem Ende.

13.09.2015 – Freizeit in Vancouver oder ein Ausflug in den grünen Norden der Stadt

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Freizeit zum Bummeln in der Granville Street oder doch eine individuelle Sightseeing-Tour. Oder doch lieber sich  auf den Weg in den grünen Norden der Stadt zu machen. Eine Frage, die sich jeder schon vor dem Urlaubsantritt überlegen musste. Bei vielen war die Entscheidung klar und so machten sich die meisten auf in den grünen Norden. Durch den Stanleypark und über die Lionhead Bridges erreichten wir Vancouver Nord. Neben so zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie z. B. die Totempfähle im Park oder die 9-Uhr-Kannone, zählte natürlich die Besichtigung der höchsten Hängebrücke Kanadas (ein überqueren durfte natürlich nicht fehlen) und  die Auffahrt mit Gondeln auf den Hausberg Vancouvers dem Grouse Mountain zu den Highlights des Tages. Auf dem Rückweg noch ein Halt am Prospect Point mit herrlichen Blick auf die Lionhead Bridge und dann ging es zum Abschluss noch nach Gastown - gerade rechtzeitig um die Steamclock zur vollen Stunde zu hören. Am Ende noch ein wunderbares Abschlussabendessen in Kanada (mit kleinen hindernissen)  und dann hieß es sich vorbereiten für den nächsten Tag, an dem unsere Kreuzfahrt in Richtung Alaska beginnen sollte.

14.09.2015 – Beginn der Kreuzfahrt nach Alaska

In den Gesichtern ein Lächeln. War es doch der Ausdruck auf die Vorfreude auf unsere heute beginnende Kreuzfahrt. Auch heute erwartete uns ein aufregender Tag, der vormittags mit der Besichtigung der Stadtinsel „Granville Island" begann. Hier besuchten wir zunächst natürlich die belebte Markthalle. An allen Ecken und Ende quirliges Markttreiben. Danach genossen wir noch ein wenig die zahlreichen Straßenkünstler und das einzigartige Flair dieses Teil von Vancouver bevor es dann gegen Mittag  zur Einschiffung auf die „Norgegian Sun" ging. Diese lag am berühmten Canada Palace. Sie wurde unser Domizil für die nächsten Tage. Im ersten Moment wirkte es gigantisch. Wie ein Fels in der Brandung lag es mit seiner Bruttoregisterzahl von 78309 da. Übrigens ist dies neue Bezeichnung als Ersatz für Bruttoregistertonnen. Diese biete ca. 2000 Reisegästen und 940 Personen der Besatzung ausreichend Platz.  Nun hieß es aber endgültig Abschied nehmen von Marion,  die uns Westkanada in eindrucksvoller Weise näher gebracht hatten. Nach einer Grenzkontrolle - wir betreten ja US-Staatsgebiet und den üblichen Sicherheitskontrollen gelangten wir nach Warteschlangen und unzähligen Kurven um Trassierbändern endlich an Bord.  Nun hieß es für jeden seine Kabine zu finden. Keine leichte Aufgabe bei der Größe dieses Schiffes - glücklicherweise stand an jeder Ecke Personal, die uns schließlich sicher zu den Kabinen leiteten. Das Schiff bietet alles was das Herz begehrt. Die angesagte Sicherheitsübung an Bord  und eine Einführung des deutschsprechenden Personals verkürzte die Zeit bis zum Auslaufen, dass wir natürlich an Deck erleben mussten. Wir ließen uns eine leichte Brise um die Nase wehen und durch die Lionsbridge ging es dann hinaus auf offene See in Richtung Alaska. Nochmal einen letzten Blick auf die Skyline von Vancouver und schon waren wir auf offener See. Am Abend ließen wir uns ein erstes Mal das gute Essen an Bord schmecken. Die Seeluft und die Eindrücke am heutigen Tag machen Müde und so ging es dann nach einem letzten Drink an der Bar zu Bett.

15.09.2015 – Inside Passage – Seetag

Nach den Tagen der Rundreise durch Westkanada mit seinen vielen Eindrücken kam der Seetag als Entspannungstag gerade recht. Unser Schiff wurde sicher und nahezu unmerklich durch die Inside Passage manövriert. Die Inside Passage ist ein Seeweg vor der Küste Alaskas (USA) und British Columbias (Kanada) mit etwa 1000 Inseln. Erste kartographische Aufzeichnungen dazu stammen aus der Zeit von Vancouver und James Cook.  Das weite Land Alaska, das einst zum russischen Zarenreich gehörte, ist eine Wunderwelt aus Eis Bergen und Fjorden. Endlose Wälder und abenteuerliche Gletscher sowie menschenlose Weise sind die Bilder, die in unseren Köpfen sind. Entspannt zogen schon heute, ob auf Deck oder in den vielen öffentlichen Bereichen, die erste Bilder an uns vorbei. Einfach wunderbar - so kann man die Seele baumeln lassen und sich den Wind um die Nase wehen lassen. Langeweile kommt bei diesem Naturschauspiel wirklich nicht auf. Auch nicht, da das Schiff viel Abwechslung zu bieten hat. Spiele, Shows und andere Aktivitäten sorgten für Kurzweile. Nicht zu vergessen das gigantische Angebot zu den Essenzeiten.

16.09.2015 – Juneau Hauptstadt Alaskas am Gastineau–Kanal und Mendenhall Gletscher

Juneau ist die Hauptstadt Alaskas, die nur per Schiff oder per Helikopter erreichbar, denn sie ist ohne Straßenanschluss. Einst durch den Goldrausch war sie blühende Goldgräberstadt, die sich dann zur einer modernen Siedlung wandelte. Sie liegt mit ihren bunten Häuschen, der schmalen Einkaufsstraße und dem hübschen Hafenbecken umrahmt von hohen Bergen am Gastineau Kanal. Nach unserem gestrigen Seetag erreichten wir diesen Ort nachmittags. Das große Kreuzfahrtschiff mit Passagieren und Crewmitgliedern ließen wir zurück und machten uns auf zu unserem Eberhardt-Exklusiv-Ausflug.  Höhepunkte durften wir am heutigen Tag in kleiner Gruppe erleben. Zunächst ging es  zu einer Lachsfarm. Die Lachsaufzuchtfarm ist wichtig für die Lachspolulation, denn aufgrund Sportfischerei und reger Gewerbefischerei  muss so das Gleichgewicht erhalten werden. Dazu werden jährlich 130 Millionen Lachse von der Station in die Freiheit entlassen. Aber nur 1-2 Millionen finden den Weg „nach Hause". Bei der Besichtigung wurde uns das Gelände mit den Aufzuchtbecken gezeigt und wir erfuhren alles was man zum Lachs wissen sollte. Als Höhepunkt nun die Fahrt zum  Mendenhall-Gletscher. Auf dem 4000 Km² großem Juneau Eisfeld befinden sich insgesamt 38 große und über 100 kleinere Gletscher. Dem mehr als 12 Km langen und 2,4 Km breiten Mendenhall-Gletscher mit seinem bis zu 550 Meter dicken Eis kamen wir also heute ganz nahe.  Trotz trüben Wetter und Regen schimmerte der Gletscher in seinen typisch blauen Farben. Eingebettet zwischen saftig grünen Wäldern bot der mit treibenden Eisschollen versehene See fantastische Bilder. Als Unterstand diente das Besucherzentrum. Aber nicht nur deswegen lohnt der Besuch, sondern eine gute Ausstellung mit Erläuterung von Ranger und ein Film waren den Besuch wert. Schade, dass uns der Gletscher nicht so begrüßte wie auf den Filmaufnahmen! Den Abschluss des heutigen Tages bildete der Besuch im Red Dog Saloon. Sägespäne am Boden erinnert an die Zeit, als man dort noch mit den Pferden an der Theke vorbei schaute. Ein Glas Alaska Amer oder Guinness und dann ging es mit dem Shuttle-Bus zum Schiff, wo schon das Abendessen auf uns wartete.

17.09.2015 – Skagway –White Pass

Am Morgen läuft die Norwegian Sun in Skagway ein. Mit dem Fund von Gold in einem Fluss bei Skagway entstand der regelrechte Goldrausch im Yukon-Gebiet und in Alaska.Tausende Männer machten  sich von dort aus aus auf, um weiter zum Lake Bennett u. schließlich ins Yukon Territorium zu kommen. Ein beschwerlicher Weg lag bei Frost u. Schnee sowie schwerem Gepäck vor ihnen. Glück und Reichtum wollten sie finden. Viele mussten aber auch mit ihrem Leben bezahlen.  Einst hatte die nördlichste Hafenstadt der Insiderpassage 20.000 Einwohner. Heute leben nur noch ca. 1000  hier. Und dennoch -  auch heute lebt man vereinzelt vom Goldabbau. Der Tourismus wurde aber der heutige „Goldrausch" der Region. Zahlreich sind die Kreuzfahrtschiffe, die auf ihrer Route hier anlegen. Wir gingen von Bord und bei einem Spaziergang auf dem „Broadway" mit seiner alten Häuserfronten und Saloons fühlte man sich schnell in die Zeit des Goldrausches zurückversetzt. Mittags stand Eisenbahnromantik auf dem Programm. Zug- u. Eisenbahnliebhaber kamen heute auf ihre Kosten. Mit der „White Pass & Yukon-Eisenbahn", die zur Zeit der Klondike Goldrausches von 35.000 Arbeitern in Windeseile erbaut wurde, ist eine der wenigen noch in den  USA erhaltenen Schmalspurbahn. Wir verließen den Bahnhof und langsam kriechend geht es in 873 Meter Höhe zum White Pass. Langsam zuckelt der Zug nach oben, vorbei an  gewaltigen Schluchten, klapprigen Holzbrücken, schmalen und dunklen Tunnels sowie Bergen und Wasserfällen. Bis zu unserem Ziel passierten wir zahlreiche interessante Orte, u. a. den Goldrauschfriedhof mit dem Grab des legendären Skaway-Gauner Soapy Smith. Rechts thront die Küstenberglandschaft mit Tongas-Nationalwald und hin und wieder entdeckt man noch einen der einstigen Pfade. Nicht umsonst wird diese Strecke auch eine der schönsten Panoramazugstrecken der Welt genannt. Nach unzähligen Fotoklicks und manchmal Steigungen mit zu 3,5% erreichten wir den White-Pass. Einmal die Lokomotive umgedreht und zurück geht es dann nach Skagway. Am Abend zurück an Bord erwartet uns wieder ein köstliches Abendessen.

18.09.2015 – Glacier Bay Nationalpark

Es ging heute in die Gletscherbucht des Glacier Bay Nationalparks. Unberührte Natur und die atemberaubende Schönheit der Gletscher durften wir heute erleben. Die Bordzeitung sprach von Regen - doch wir wurden mit blauen Himmel und Sonnenschein begrüßt. Langsam näherte sich unser Schiff den Gletschern. Ob Margerie-Gletscher oder der Johns Hopkins Gletscher; unser Kapitän bewies sehr viel Mut und so waren diese fast zum Greifen nahe. Langsam im Wasser treibend genossen wir das 360-Grad Panorama. In dieser Zeit konnte man sogar das Kalben der Gletscher erleben. Nachmittags ging es durch zauberhafte Landschaft in Richtung Ketchikan, das morgen unser Ziel mit Landgang sein wird.

19.09.2015 – Ketchikan

Wir wurden vom kleinen Städtchen Ketchikan, das sich als „Hauptstadt der Lachse" bezeichnet, begrüßt. Da sich dieser Ort auch als der Ort mit der größten Totempfahlsammlung brüstet,  sind waren wir auf den Landgang sehr gespannt. Schon vom Schiff aus haben wir eine bunte Stadt wahrgenommen. Schnell von Bord!
Nun erlebten wir ein typisch amerikanisches Entertainment. Lumberjack Show ein großes Schild am Eingang machte uns darauf aufmerksam. Wir erlebten dann, wie Holzfäller gegeneinander in verschiedenen Disziplinen, wie z. B. Baumstammsägen, Baumstamm hochklettern oder Axtwerfen antraten und nebenbei auch noch flotte Sprüche klopften. Das Spektakel wurde mit Anfeuerungsrufen der Besucher begleitet u. alle waren sich einig. Die Jungs in ihren Latzhosen haben viel von ihrem Können gezeigt. Am Ende der sehr belustigenden und amüsanten Show, die eben so richtig amerikanisch war, ging es zum Saxman Native Village etwas außerhalb der Stadt. Im Besucherzentrum wurde uns die Tradition u. Stammesregeln näher gebracht. Im Langhaus erlebten wir die Tradition der Natives in Form von Tänzen. Blickfang waren die bunten Trachten - deren Motive natürlich einen tieferen Sinn hatten. Danach erzählte jeder Totempfahl vor dem Langhaus stehend, egal ob restauriert oder neue,  eine Geschichte - ob Adresse, Erinnerung an „Schlachten" oder Andenken in Symbolen ist vieles darin zu lesen. Impossante Kunstwerke, die liegend bearbeitet werden und dann in einer feierlichen Zeremonie aufgestellt werden. Hergestellt wurden alle aus der roten Zeder oder wie die Indianer sagen aus dem „tree of life" (Baum des Lebens) und sie erzählen oftmals die Familienchronik der einzelnen Clans. In der Schnitzwerkstatt konnten wir den Künstlern, die ihr Handwerk verstanden über die Schulter schauen. Ob Restauration alter Totempfähle oder neue Eigenkreationen -  ist diese Werkstatt eine gute Anlaufstelle. Kunstwerke stehen u.a. auch in Juneau. Wieder im Zentrum lockte die Creekstreet.  Entlang der  auf Stelzen im Wasser errichteten Creek Street ging es durchs einstige Rotlichtviertel der Stadt. An so mancher Tafel erfuhren wir viel über die einstigen Bewohner. Immer wieder zog es uns aber in Richtung Geländer. Wie magisch betrachteten wir das Wasser. Lachse schwimmen neben bereits verendeten „Kameraden". Vereinzelt konnte man noch das Lachsspringen an einer renovierungsbedürftigen Lachstreppe beobachten, wie sie die Stromschnellen überwanden. Ein Tag geht zu Ende - mehr Sonne als Regen - eher ungewöhnlich für diese Stadt - wird sie auch die „Regenstadt" Alaskas genannt. Beim Abendessen war das Erlebnis mit Bären, das einige Gäste im Rahmen  ihres Ausfluges hatten,  Gesprächsthema Nummer eins. ,Und jeder der heute Abend Fisch aß, dachte vielleicht an die Lachse und ihren mühevollen Heimweg zur Geburtsstätte.

20.09.2015 – Inside Passage und Tag auf See Rückfahrt nach Vancouver

Heute genossen wir nochmals die Annehmlichkeiten an Bord des Schiffes. Alles was die letzten Tage noch zu kurz kam,  konnte nun nachgeholt werden. Aber vorher noch ein letztes Mal Vorhang auf für eine Naturschönheit. Der gewaltige Hubbard Gletscher zeigte uns seine schönste Seite. In der Farbgebung und Größe hatte er die bisherige völlig in den Schatten gestellt. Mehrmals drehte sich das Schiff um die eigene Achse und so konnte jeder egal auf welcher Seite des Schiffes er einen Platz fand nochmals herrliche Aufnahmen machen. Klick, Klick ging es am laufenden Band. Danach ging es entlang der Inside Passage zurück nach Vancouver.  Nun war es auch Zeit die Koffer zu packen.

21./22.09.15 – Ausschiffung in Vancouver und Rückreise nach Deutschland

Am Morgen kamen wir in Vancouver an und nach dem Frühstück verließen wir das Schiff. Ein letzter Blick zurück auf den Giganten, der die letzten Tage unser Heim war und dann ging es mit Transferbus zum Flughafen. Nach Check-in und Sicherheitskontrolle traten wir mit einem Airbus 319 bzw. 330 die Heimreise über Calgary an. Durch die Zeitverschiebung und Flugzeit kamen wir am 22.09.15 sicher und wohlbehalten wieder in Deutschland an. Nun hieß es endgültig Abschied nehmen von einer schönen und eindrucksvollen Reise, dessen Wetter besser als schlecht war. Nach den vielen Gaumenfreuden war nun eine Diät wieder mit Cola Light möglich.  Ich möchte mich bei allen Gästen für die schönen Tage bedanken und hoffe natürlich diese Reise hat Lust auf mehr gemacht - vielleicht dann wieder mit mir als Reisebegleiter.
Ihr
Philipp Schmitz
Alle Rechte sind dem Autor vorbehalten!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Philipp,
wir bedanken uns recht herzliche für die Bildergalerie über unsere Reise Westkanada und Alaska. Uns hat die Reise sehr gefallen es gab viel Neues zu sehen und zu erkunden. Die Art der Reisebegleitung hat uns zugesagt, dezent und kompetent, trifft auch auf Marion zu.
Wir werden uns an diese Reise immer erinnern. Vielleicht sehen wir uns im kommenden Jahr wieder. Wir sind bereits bei der Auswahl.
Nochmals danke und weiterhin solch tolle Reisen.
Viele liebe Grüße Von Karin und Helmut Sagner

Karin und Helmut Sagner
08.10.2015

Fam. Sagner,
vielen Dank für Ihren netten Kommentar. Gerne denke ich an die schöne Zeit der Reise zurück. Ihnen wünsche ich alles Gute, bleiben Sie gesund und vielleicht schon im kommenden Jahr auf einer Tour, bei der ich wieder Ihr Reiseleiter sein darf.
Schöne Grüße aus dem Erzgebirge
Philipp Schmitz
Reiseleiter Eberhardt-Travel

Philipp Schmitz
09.10.2015

Hallo Philipp,
hier melden sich Eva und Rainer Junold. Wir haben uns über deinen Reisebericht und über die Fotogalerie sehr gefreut und mit viel Interesse angeschaut. Es kamen viele schöne Erinnerungen an unsere wunderschöne Reise nach Westkanada und Alaska wieder bei uns in den Sinn.

Auch unsere Fotos und der Videofilm sind prima geworden.

Für dich und deine weiteren Reisen alles gute und vielleicht sieht man sich mal wieder.
Tolle Reiseleitung durch Marion und dich.

PS. deine Umschreibung für das Abschluss Essen war für uns sehr lustig. Wir denken noch gerne an die „Lachsbrikett“ zurück ;)

Eva und Rainer
10.10.2015