Reisebericht: Rundreise West–Kanada und Kreuzfahrt Alaska

03.09. – 19.09.2017, 17 Tage Rundreise Calgary – Banff – Rocky Mountains – Jasper – Whistler – Vancouver mit Kreuzfahrt mit Holland America Line nach Alaska durch die Inside Passage


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In den Rocky Mountains erleben wir grandiose Landschaften wie aus dem Bilderbuch: schneebedeckte Berge, unendliche Wälder und leuchtend blaue Seen. Der Westen Kanadas ist ebenso wie Alaska ein Eldorado für Naturliebhaber! Lesen Sie mehr...
Ein Reisebericht von
Anna Stiebing
Anna Stiebing

1. Tag, 03.09.2017: Anreise nach Kanada

Voller Vorfreude und großer Erwartungen machen wir uns heute auf den Weg nach Kanada. Der Flug über den großen Teich dauert ca. 8 Stunden. In Toronto bringen wir erst einmal das Einreise-Prozedere hinter uns und fliegen dann noch einmal ca. 4,5 Stunden in den Westen des Landes nach Calgary. Unsere Koffer haben den innerkanadischen Flug leider nicht mit uns angetreten, aber spätestens Morgen früh sehen wir sie wieder...

2. Tag, 04.09.2017: Calgary – Banff Nationalpark

Nachdem nun auch unsere Koffer und unser Bus eingetroffen sind, begeben wir uns gemeinsam mit unserem örtlichen Reiseleiter Al auf Entdeckungstour durch Calgary. Mitten in der Provinz Albertas befindet sich die Hauptstadt der kanadischen Ölindustrie und dementsprechend ein modernes Zentrum mit Hochhäusern aus Stahl und Glas. Wie kaum eine andere Stadt brachte der wirtschaftliche Boom der 60er/70er Jahre einen enormen Bevölkerungszuwachs mit sich. Seinen Ursprung fand die Stadt am Fort Calgary, wo heutzutage die Grundrisse des Forts nachempfunden sind und die Statue des Colonel James MacLeod thront. Calgary ist immer noch bekannt als die "Cowtown", was an die früheren Viehzüchtertage erinnert. Die Cowboy und Pferdeskulpturen "By the Banks of the Bow" spiegeln die Bedeutung der Stampede früher, heute und in Zukunft wider. Wahrzeichen Calgarys ist das sattelförmige Stadion Olympic Saddle Dome, das anlässlich der Winterolympiade 1988 erbaut wurde und heute Schauplatz der alljährlichen Calgary Stampede ist, einem riesigen Volksfest und Wildwestspektakel. Unser nächster Stopp ist der Olympische Platz im Herzen der Stadt, wo zum heutigen Labour Day (dem Tag der Arbeit) Livemusik gespielt wird und sich viele Einheimische tummeln. Zur Winterolympiade 1988 wurde unsere Eisprinzessin Katarina Witt hier mit olympischen Gold geehrt! Bevor wir Calgary verlassen halten wir noch am Canada Olympic Park, dem Austragungsort der olympischen Winterspiele. Calgary liegt am Ende des Vorgebirges, geprägt durch Ranches und Landwirtschaft; Richtung Osten breitet sich die Prärie aus und im Westen die Rocky Mountains, die bei Banff ca. 3.000 Meter hoch sind. Für uns heißt es also "Go West" und schon bald können wir in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Rockies erblicken. In Banff steuern wir zugleich die Gondelstation zum Sulphur Mountain an, die uns auf 2.285 Meter Höhe bringt. Wir haben unglaubliches Glück mit dem Wetter und damit einen fantastischen 360° Panoramablick auf Banff und das Bow Valley mit den umliegenden Bergen und Wäldern. Einen besseren Auftakt unserer Kanada-Rundreise kann es wohl kaum geben! Banff selbst bietet als touristisches Zentrum des Nationalparks allerlei Geschäfte, Restaurants und Cafés. Die Straßen, über die es sich zu bummeln lohnt, sind nach den heimischen Tieren Caribou, Moose oder Wolf benannt.

3. Tag, 05.09.2017: Moraine Lake – Lake Louise – Peyto Lake – Jasper–Nationalpark

Auf Schritt auf Tritt jagt ein Highlight heute das nächste. Als "Icefields Parkway" führt die "Straße der Gletscher" zwischen den Nationalparks Banff und Jasper mitten durch die Rockies und gilt damit als die schönste Panoramaroute West-Kanadas! Wir fahren zunächst auf dem Trans-Canada Highway durch das Tal des Flusses Bow vorbei am Castle Mountain durch die eindrucksvolle Bergwelt der Rocky Mountains. Unser erster Stopp gilt dem Gletschersee Moraine Lake, der von schroffen Gipfeln und tiefen Wäldern umgeben ist. Weiter geht es zum prunkvollen Château Lake Louise, am gleichnamigen See gelegen. Der herrliche Garten des ursprünglich 1890 von der Eisenbahn erbauten Hotels, zaubert Farbtupfer in die Landschaft. Der See schimmert blaugrün in der Sonne und der Victoria-Gletscher bahnt sich seinen Weg von den gewaltigen Berghängen hinab. Wir verlassen den Highway in Richtung Nordwesten und stoppen am Bow Lake, wo sich die grandiose Landschaft heute spektakulär spiegelt. Ein See schöner als der andere... und nun kommt noch der Peyto Lake! Vom Aussichtspunkt blicken wir staunend auf den intensiv türkis leuchtenden "Bilderbuch-See", umgebem von majestätischen Bergen und tiefgrünen Fichtenwäldern. Die Sedimente im Schmelzwasser der Gletscher geben den Seen diese charakteristische Färbung. Nach der Einfahrt in den Jasper-Nationalpark gelangen wir zum Icefield-Centre. Hier erwartet uns ein besonderes Erlebnis: die Fahrt auf den Athabaska-Gletscher! Mit einem speziellen, eistauglichen Bus fahren wir auf den Gletscher und können hier tolle Erinnerungsfotos machen! Insgesamt 6 Gletscher werden vom gigantischen Columbia Icefield gespeist, das 250 qkm groß ist (doppelt so groß wie Vancouver)! Nach einem kurzen Fotostopp am Athabaska Wasserfall erreichen wir am Abend unsere idyllisch gelegene Lodge. Hier kann man sich inmitten herrlicher Natur so richtig wohl fühlen und zum Abendessen werden uns sogar leckere Elchsteaks serviert!

4. Tag, 06.09.2017: Ausflug zum Maligne Lake – Jasper

Am Morgen besuchen Hirsche unsere Lodge und schauen fast schon zum Fenster hinein! So geht der Tag gut los und auch das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Über die Maligne Lake Road fahren wir ins Maligne-Tal. Namensgeber ist der "böse Fluss" aus dem Französischen. Am Maligne Canyon machen wir einen kurzen Spaziergang und fahren weiter zum Medicine Lake. Kanada hat einen sehr trockenen Sommer hinter sich, der leider viele Waldbrände begünstigte. Über größere Flächen sehen wir leider auch immer mal wieder dessen Folgen und an einigen Tagen liegt ein Schleier aus Rauch in der Luft, der die Sicht beeinträchtigt. Dennoch haben wir auch heute einen sonnigen und sommerlichen Tag mit Temperaturen bis 28 Grad - man mag es kaum glauben... im September in Kanada! Am Maligne Lake besteht nun die Möglichkeit für eine Bootsfahrt zur Mystery Island oder zum Kajak fahren oder für eine leichte Wanderung am See-Ufer. Auf der Rückfahrt nach Jasper legen wir noch einen Halt am Pyramidensee ein und haben dann etwas Freizeit in der Kleinstadt.

5. Tag, 07.09.2017: Weiterreise nach British Columbia

Heute müssen wir etwas "Strecke machen" und haben daher viel Zeit im Bus, die uns Al mit seiner spannenden Lebensgeschichte versüßt. Am Straßenrand sehen wir noch einmal Wapiti-Hirsche und wir überqueren bald die Grenze von Alberta nach British Columbia, wo uns eine Stunde Zeit geschenkt wird. Die Vegetation aus reinem Nadelwald wandelt sich in Mischwald, aber die Berge verstecken sich heute im Dunst, so dass wir auch vom höchsten Berg der kanadischen Rockies, dem Mount Robson, leider rein gar nichts sehen können. Wir verlassen nun die Rocky Mountains und kommen bald ins Columbia Gebirgsmassiv. An einem Picknickplatz lüften wir das Geheimnis unserer gestrigen Shoppingtour und es werden allerlei Leckereien aufgetischt. Guten Appetit und zum Wohl! Bei Clearwater machen wir einen Abstecher zum Spahats Viewpoint: eine tiefe, senkrechte Schlucht aus Vulkangestein mit einem 60 Meter hohen Wasserfall und am späten Nachmittag checken wir auf unserer Ranch bei Kamloops ein. Nach dem Abendessen wird draußen die Feuerstelle angeheizt und wir probieren uns in gemütlicher Runde in einer kanadischen Tradition: Marshmallows grillen und als Sandwich vernaschen („S'More").

6. Tag, 08.09.2017: Hat Creek Ranch – Whistler

Am Morgen werden wir noch von dem Haus- und Hofhund im Bus verabschiedet und machen uns auf den Weg zur Hat Creek Ranch, wo wir einen Zeitsprung in die Geschichte des Goldrausches der 1860er Jahre machen. In historischen Kleidern werden wir durch das alte Roadhouse geführt und mit Violinenmusik unterhalten. Der Saloon, die Küche und die Schlafräume vermitteln einen authentischen Eindruck von der damaligen Zeit. Anschließend erfahren wir mehr über das Leben der Shuswap-Indianer und können mit der alten Postkutsche fahren. Über Lillooet gelangen wir bald auf die Duffey Lake Road - hier ändert sich das Landschaftsbild wieder von eher trockenem Umland zu dicht bewaldeten Bergen. Auch wenn uns heute etwas Regen begleitet, ist die Aussicht auf den Duffey Lake beeindruckend und die wolkenverhangenen Berggipfel schaffen eine mystische Stimmung. Am Abend erreichen wir Whistler, den beliebten Wintersportort und Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010.

7. Tag, 09.09.2017: Sea–to–Sky Highway nach Vancouver

Der Sea-to-Sky Highway verläuft von Vancouver am Pazifik bis in die Bergwelt um Whistler. Heute morgen kommen uns Hunderte Radfahrer entgegen, die die gut 120 Kilometer lange Strecke auf dem Radrennen "Gran Fondo" bewältigen. Wir rollen bei anhaltendem Regen bequem und trocken mit dem Bus nach Vancouver. Unser erster Stopp hier ist der Stanley Park mit Blick auf die markante Lions Gate Brücke; kunstvoll gestaltete Totempfähle erinnern an die Indianer, die hier einst lebten und die Skyline von Vancouver präsentiert sich immer noch unter dicken Wolken. Daher suchen wir den Weg ins Trockene und fahren nach Granville Island, wo wir durch bunte Marktstände und ausgefallene Läden flanieren und uns kulinarisch verwöhnen. Nach dem Check In im zentral gelegenen Hotel besteht die Möglichkeit, Vancouver mit dem Wasserflugzeug aus der Vogelperspektive zu erleben - ein fantastisches Erlebnis. Wegen (oder Dank) der tief hängenden Wolken überfliegen wir die herrliche Küstenlandschaft mit den unzähligen Buchten und Inseln und haben die beste Aussicht auf die Hochhäuser der Stadt sowie den Hafen mit den Kreuzfahrtschiffen!

8. Tag, 10.09.2017: Ausflug nach Vancouver Island

Heute klingelt schon sehr früh der Wecker, denn wir dürfen nicht die Fähre nach Vancouver Island verpassen! Schon die Überfahrt auf die wohl schönste Insel Nordamerikas ist ein Vergnügen und erinnert mich an die zauberhafte Schärenlandschaft vor Stockholm: kleine bewaldetet Inseln, idyllische Buchten und vereinzelte Holzhäuschen. Die Hauptstadt Victoria begeistert uns mit britischem Ambiente: das ehrwürdige Parlamentsgebäude mit der gepflegten Rasenfläche, Pferdekutschen, der malerische Hafen mit der blumengeschmückten Promenade und nicht zu vergessen das schlossartige Fairmont Empress Hotel. Hier möchte man am liebsten länger verweilen, aaaaber wir haben ja noch viel vor... Wir fahren zur Meile Null des Trans Canada Highway - 7.000 Kilometer führt er von hier quer durch Kanada. Weiterhin ist hier Terry Fox ein Denkmal gesetzt, dem mit seinem "Marathon der Hoffnung" große Ehre gebührt. Vorbei an schicken Villen mit gepflegten Gärten fahren wir entlang des Scenic Marine Drive zur Oak Bay Marina und beobachten dort putzige Robben bevor wir schließlich zu den Butchart Gardens gelangen. Hier erwartet uns Gartenkunst und Blütenpracht vom Feinsten! Das aus einem alten Steinbruch entstandene Areal ist nicht nur ein Paradies für Gartenliebhaber - jederman erfreut sich hier an den herrlichen Pflanzen. Mit der Fähre fahren wir am späten Nachmittag zurück nach Vancouver und nun ist schon das Ende unserer Rundreise durch Kanada gekommen. Zum Abschluss genehmigen wir uns nach dem Abendessen noch einen Drink in der Cloud 9 Bar. Von der 42. Etage bietet sich uns ein toller Blick auf das nächtliche Vancouver.

9. Tag, 11.09.2017: Vancouver – Beginn der Kreuzfahrt mit Norwegian Sun

Da heute ein sonniger Tag ist, machen wir auf dem Weg zum Hafen noch einmal einen Abstecher zu den Sehenswürdigkeiten von Vancouver. Dann ist es Zeit, uns von unserem Reiseleiter Al zu verabschieden und zu unserem zweiten Reiseabschnitt aufzubrechen. Der Check In auf die Norwegian Sun geht relativ fix und so sind wir pünktlich zum Mittag an Bord unseres schwimmenden Hotels. Bald sind auch unsere Kabinen bezugsfertig und wir können uns für die einwöchige Alaska-Kreuzfahrt einrichten. Nach der obligatorischen Seenotrettungsübung heißt es um 16 Uhr "Leinen los!" und wir verlassen den Hafen von Vancouver. Mit einem erfrischenden Drink in der Hand und der Sonne im Gesicht lassen wir die Skyline Vancouvers hinter uns, durchqueren die Lions Gate Brücke und lassen die umliegenden Inseln und Buchten an uns vorbei ziehen. Schiff ahoi!

10. Tag, 12.09.2017: Seetag

Den heutigen Tag verbringen wir auf See - Zeit genug, um sich mit dem Schiff vertraut zu machen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Und mit Premium All Inclusive an Bord der Norwegian Sun hat man damit alle Hände voll zu tun ;-)!

11. Tag, 13.09.2017: Juneau

Willkommen in Alaska! Der größte Bundesstaat der USA (ca. 4x so groß wie Deutschland) ist gleichzeitig der am dünnsten besiedelte (für die Statistik-Freunde 0,4 EW pro km²) - hier gibt es mehr Tiere als Menschen, mehr Berge als Gebäude und mehr Gletscher als Verkehrsampeln. Die Hauptstadt Juneau ist nur über den Wasserweg oder aus der Luft zu erreichen, nicht über Straßen! Unser Weg führte uns mit der Norwegian Sun durch die wunderbare Inside Passage: eine 800 Kilometer lange, dicht bewaldete Fjord- und Insellandschaft. Und nun befinden wir uns - gemeinsam mit 3 weiteren Kreuzfahrtschiffen - im Herzen des Tongass National Forest, dem größten gemäßigten Regenwald Nordamerikas. Etwa 20 Kilometer von Juneau entfernt befindet sich der Mendenhall Gletscher - vor dieser herrlichen Kulisse ist endlich Gelegenheit für ein Eberhardt-Gruppenfoto. Seinen Ursprung hat der Mendenhall Gletscher in dem riesigen Juneau Icefield. Das Meeresklima in Verbindung mit dem Küstengebirge schafft ideale Bedingungen für eine Vergletscherung - der ewige Kampf zwischen Neuschnee und Schneeschmelze. Im Anschluss besuchen wir noch eine Lachs-Aufzuchtstation und erfahren viel Wissenswertes über die Besonderheiten und den Lebenszyklus des beliebten Speisefisches. Der Lachs wächst im Süßwasser heran und prägt sich in den ersten Lebensmonaten seine Umgebung bzw. die mineralische Zusammensetzung des Wassers ein, so dass er zur Laichwanderung exakt in seine "Kinderstube" zurück findet. Durch Osmoseregulation stellt sich der Lachs nach seiner Reise vom Fluss (Süßwasser) ins Meer auf Salzwasser um und wächst hier heran, bis er seinem Fortpflanzungstrieb folgend wieder "nach Hause" schwimmt und dabei viele Hindernisse bewältigt. Es ist nicht verwunderlich, dass Lachs während unserer Reise das ein oder andere Mal auf der Speisekarte steht und die Lachsaufzucht ist im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Alaska verboten. Zum Ende des Ausfluges fahren wir mit der Gondel auf den Hausberg Mount Roberts und haben von der 548 Meter hoch gelegenen Station einen schönen Panoramablick auf Juneau, die Berge, die Bucht und unser Schiff. Erinnerungen an die Pionierzeit Alaskas weckt der Red Dog Saloon mit seiner urigen Einrichtung und Live Musik. Nach einem abschließenden Stadtbummel kehren wir am Abend zurück an Bord.

12. Tag, 14.09.2017: Skagway

Skagway war einst das Tor zu den Goldfeldern des Klondike und ist heute ein kleines Städtchen mit äußerst charmanter Goldgräberatmosphäre und netten Souvenirgeschäften. Zur Zeit des Goldrausches 1896/97 explodierte die Einwohnerzahl in Skagway und die Stampeders machten Skagway zu einem gesetzlosen Ort. Unser Schiff legt quasi am Ende des Broadway an und so ist es nur ein Katzensprung "Downtown". DIE Sehenswürdigkeit von Skagway ist die "White Pass & Yukon Route Railway", eine historisch interessante und landschaftlich reizvolle Bahnstrecke entlang des alten Goldsuchertrails. In einer Rekordbauzeit von 2 Jahren wurde 1898 die 110 Meilen lange Bahntrasse von Skagway nach Whitehorse mit Hilfe von 35.000 Arbeitern fertig gestellt. Das gebirgige Terrain war ausgesprochen schwierig und die Witterung rauh, aber die Motivation war groß. Am Nachmittag wollen wir uns selbst von dem technischen Meisterwerk überzeugen und begeben uns auf eine Fahrt zum White Pass. Während der dreistündigen Bahnfahrt erhalten wir allerlei Informationen zur Strecke, zum Goldrausch und zum Leben der Stampeders und Glücksritter in damaliger Zeit. Auf dem 879 Meter hohen White Pass, der Grenze zwischen Alaska und Kanada, machen wir Kehrt und fahren durch die Bergwelt zurück nach Skagway. Jeden Abend gibt es an Bord verschiedene Unterhaltungsprogramme, ob Theater, Bars und Bands oder Casino. Heute lauschen wir nach dem Dinner einem wunderschönen Streichkonzert in der Observation Lounge.

13. Tag, 15.09.2017: Glacier Bay

Heute ist wohl DAS Highlight der gesamten Alaska-Kreuzfahrt! Norwegian Sun fährt am Vormittag ein in die Glacier Bay und das bei bestem Wetter - was für ein Glück! Nun heißt es Lieblingsplatz sichern - ob gemütlich in der Observation Lounge vorn auf Deck 12 oder warm eingepackt draußen an Deck oder eingekuschelt auf dem eigenen Balkon (wohl dem, der einen hat). Im Nationalpark gehört mit seiner unberührten, einmaligen Natur zum UNESCO Weltnaturerbe. Die eisige Gletscherzunge des Margerie Gletscher reicht bis hinein ins Meerwasser, wo sich die Eisfront rund 75 Meter über das Wasser des Fjords erhebt. Der Grand Pacific Gletscher hat sich in den letzten Jahren deutlicher zurück gezogen und liegt davon weiter enfernt. Direkt vor der Gletscherzunge macht unser Schiff 3 Mal eine 360° Drehung, so dass jeder die Möglichkeit hat, tolle Fotos zu machen. Plötzlich kracht es und ein riesiges Eisstück bricht von der Kante ab, dessen Wellen selbst unser großes Schiff zum Wiegen bringen! Lautlos gleiten wir durch den Fjord zum nächsten Gletscher: der Lamplugh Gletscher schillert in verschiedenen Blautönen und bietet ebenfalls fantastische Fotomotive. Wer später noch Ausschau auf's Meer hält, hat Glück und kann sogar Wale beobachten!

14. Tag, 16.09.2017: Ketchikan

Auch in Ketchikan liegen wir wieder "mitten in der Stadt". Das ehemalige Rotlichtviertel an der Creek Street ist (auch) heute ein attraktives Stadtviertel - nur mit einem anderen Hintergrund ;-)! Die malerischen Holzhäuser stehen auf Pfählen im Wasser und beherbergen heute nette kleine Souvenirgeschäfte. Am Nachmittag begeben wir uns auf den Ausflug "Leuchtturm, Totems und Adler". Der Weißkopfseeadler (Bald Eagle) zählt zu den größten Greifvögeln Nordamerikas und ist der Wappenvogel der USA. Unser Kapitän Bob schippert mit uns die Küste entlang und zeigt uns mehrere Adlernester. Mit dem Fernglas können wir sogar den einen oder anderen Seeadler sowie Robben beobachten.

15. Tag, 17.09.2017: Inside Passage

Heute kreuzen wir noch einmal durch die südlichen Ausläufer der Inside Passage und mit etwas Glück tauchen hier und da Wale auf! Neben dem Koffer packen genießen wir natürlich die Annehmlichkeiten unseres schwimmenden Hotels: Fitness, Fotogalerie, Bars, Shops, Pool uvm. Am Abend lassen wir uns ein letztes Mal im Seven Seas Restaurant mit einem leckeren 3-Gang-Menü verwöhnen und stoßen auf die schönen Erlebnisse der Reise an.

16./17. Tag, 18./19.09.2017: Heimreise

Am frühen Morgen laufen wir nach 1.984 Seemeilen wieder im Hafen von Vancouver ein und machen an der Pier am Canada Place fest. Noch einmal lassen wir uns das Frühstück schmecken und sagen dann Adé Norwegian Sun. Die Sonne lacht dennoch vom Himmel und da bis zum Abflug noch viel Zeit ist, legen wir noch einmal einen Stopp in Chinatown im Dr. Suun Yat Sen Park und in der Vancouver Gastown ein, wo wir die Dampfuhr und Gassy Jack noch einmal bei Sonnenschein besuchen. Auf dem Weg zum Flughafen bietet sich ein Halt im hübschen Fischerstädtchen Steveston an. Hier können wir noch etwas bummeln, das interessante Konservenmuseum besuchen und zum Abschluss typische Fish & Chips naschen. Mit vielen wunderbaren Erinnerungen im Gepäck treten wir schließlich unsere Heimreise an.
Liebe Reisegäste,
es hat mir sehr viel Freude gemacht, mit euch gemeinsam die Schönheiten West-Kanadas und Alaskas zu entdecken! Die Landschaften waren einfach atemberaubend und das Wetter hat (fast immer) perfekt mitgespielt. Den Bären finden wir dann beim nächsten Mal ;-). In diesem Sinne hoffe ich, dass wir uns auf einer anderen Reise wiedersehen. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und beste Gesundheit.
Eure Anna

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo ihr Liebhaber von schönen Landschaften. Dies ist eine Reise in der es ein Highlight nach dem anderen gibt. Ob das Leben in der Stadt und die Ruhe in der Natur es ist für jeden etwas dabei. Ich möchte mich ganz herzlich bei netten Reisebegleitung und der Reisegruppe bedanken. Ich hoffe das wir uns auf der einen oder anderen Reise Wiedersehen! Ein ganz besonderer Dank gilt für Anna Stiebing, für die ausgezeichnete Betreuung. Ich kann nur meine beste Empfehlung geben. Auf Wiedersehen bis zur nächsten Reise! !

Grafe Heiko
09.10.2017

Hi ! Ich finde es jedesmal toll, wenn jemand, wie hier Frau Anne Stiebing, sich die Mühe macht, einen derartig aussagefähigen Reisebericht zu verfassen.
Herzlichen Dank ! Ich war bei dieser Reise nicht dabei, sondern wir haben die entsprechende Reise für nächstes Jahr gebucht - insofern jetzt mit noch fundierterer Vorfreude !
Der kleine "Fake" '... Columbia Icefield gespeist, das 250 qm groß ist (doppelt so groß wie Vancouver)' ist verzeihbar :-) ; bei unserem letzten Besuch in Vancouver schien uns die Stadt doch ein wenig größer zu sein als lediglich ca. 12,5 x 10 m :-) . Die beschriebene Reise war ja gefüllt von interessanten Events; wenn eberhardt bei unserer Reise dann bei schönem Wetter zusätzlich zu diesen Events auch noch paar lachsfangende Grizzlys und paar Orcas vor die Linse bringt, dürften wir alle vollzufrieden sein. :-) :-)

Michael Schriever
30.07.2018

Liebe Familie Schriever, ich freue mich, dass Ihnen der Reisebericht so gut gefällt und dass er zur Reise-Vorfreude beiträgt. Es war wirklich eine wunderschöne Reise! Vielen Dank für's aufmerksame Lesen und Ihren Hinweis zum kleinen Fehlerteufel, den ich sogleich korrigiere. Für Ihre Reise im nächsten Jahr wünsche ich Ihnen ebenso viele schöne Erlebnisse - inkl. Grizzlys und Orcas :-). Beste Grüße

Anna Stiebing, Eberhardt TRAVEL 11.08.2018

Noch eine ergänzende Nachfrage zu den tollen Bildern - auch bei anderen Reiseberichten : Was abgebildet ist, wird ja unterhalb der Fotos angezeigt.
Wenn man allerdings die "Dia-Show" aufruft und die einzelnen Bilder nacheinander zur Anzeige bringt, bekommt man als "so extrem interessanten Orientierungshinweis" lediglich den 'eberhardt-Hinweis'. Ohne zu wissen, was man da genau sieht, macht die Bildershow mir zumindest wenig Spaß !
Schade um die vielen schönen - insofern nicht angeschauten - Fotos !

Michael Schriever
20.08.2018