Rundreise West–Kanada & Kreuzfahrt Inside Passage
Reisebericht: 13.06. – 29.06.2025
Kanada & Alaska – wilde Natur, beeindruckende Tierbeobachtungen und atemberaubende Landschaften. Unsere Reise durch die Rockies und die Kreuzfahrt mit Holland America Line waren ein unvergessliches Erlebnis. Mit einer großartigen, fröhlichen Gruppe entdeckten wir Bären, Elche und Gletscher – und hatten jede Menge Spaß dabei!
Ein Reisebericht von
Franziska Bergmann
1. Tag // 13.06.25 – Anreise nach Calgary & Weiterfahrt nach Banff
Der erste Tag unserer umfangreichen Eberhardt-Rundreise begann am Flughafen Frankfurt. Dort trafen wir erstmals auf unsere Mitreisenden – eine sympathische Gruppe, mit der wir in den kommenden Tagen viele Eindrücke teilen würden. Nachdem alle eingetroffen waren und wir uns begrüßten, hob unser Flieger etwas verspätet in Richtung Calgary ab.
Der rund neun Stunden lange Flug verging dank Vorfreude wie im Flug. Am Nachmittag landeten wir schließlich in Calgary, der größten Stadt der Provinz Alberta, und wurden von unserer Reiseleiterin Marion in Empfang genommen. Sie sollte uns in den nächsten Tagen mit viel Wissen, Geschichten und Organisationstalent begleiten.
Noch voller Energie trotz der langen Anreise, begaben wir uns direkt auf eine erste Stadtrundfahrt durch Calgary. Die Skyline mit dem markanten Calgary Tower, das moderne Stadtzentrum und die grünen Parks machten sofort einen einladenden Eindruck. Bei einem kleinen Spaziergang durch Downtown schnupperten wir die kanadische Großstadtluft und erhielten einen ersten Eindruck von der Lebensfreude und Offenheit der Kanadier.
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Banff – hinein in die atemberaubende Landschaft der kanadischen Rockies. Schon während der Fahrt begeisterten uns die Ausblicke auf die mächtigen Gebirgsketten und dichten Wälder. In Banff angekommen, bezogen wir unser Hotel für die kommenden Nächte und ließen den Tag gemütlich ausklingen – voller Vorfreude auf das, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde.
2. Tag // 14.06.25 – Erkundungen in Banff & Yoho–Nationalpark
Unser zweiter Reisetag begann mit einem gemeinsamen Frühstück im Hotel – eine gute Gelegenheit, sich bei Kaffee und Rührei noch besser kennenzulernen und gemeinsam in den Tag zu starten. Danach wurden wir von unserem Busfahrer John begrüßt, der uns mit seinen kleinen Scherzen schnell sympathisch war. Marion, unsere Reiseleiterin, gab uns erste spannende Einblicke in die Geschichte der Region. Besonders interessant war, wie Banff Ende des 19. Jahrhunderts als erster Nationalpark Kanadas entstand – ausgelöst durch den Fund heißer Quellen beim Eisenbahnbau. Heute gehört der Banff-Nationalpark zum UNESCO-Welterbe und ist ein echtes Aushängeschild kanadischer Natur.
Schon kurz nach der Abfahrt legten wir zwei schöne Fotostopps ein – die Bergwelt rund um Banff präsentierte sich von ihrer besten Seite, und die Kameras waren schnell zur Hand. Und dann passierte es: Am Straßenrand entdeckten wir unseren ersten Schwarzbären! Ganz entspannt schlenderte er durchs Gras, während wir ihn aus dem Bus beobachteten – ein tolles Erlebnis gleich zu Beginn.
Weiter ging es in den Yoho-Nationalpark, wo wir Zeit hatten, am türkisgrünen Emerald Lake spazieren zu gehen. Wer wollte, konnte ein paar Meter in die Natur hinauswandern oder einfach nur die Aussicht genießen. Nicht weit entfernt hielten wir an der „Natural Bridge“, einer natürlich entstandenen Steinbrücke über dem reißenden Kicking Horse River. Über Jahrtausende hat das Wasser hier den Fels ausgewaschen und eine eindrucksvolle Formation geschaffen – ein anschauliches Beispiel für die Kraft der Natur.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch den kleinen Bahnhof von Lake Louise – ein charmantes Gebäude mit viel historischem Flair. Früher war dies ein wichtiger Halt für die Canadian Pacific Railway, die einst den Westen Kanadas erschloss. Heute geht es dort ruhiger zu, dafür wimmelte es auf dem Gelände von Streifenhörnchen, die sich zwischen den Gleisen und Büschen tummelten.
Zurück in Banff legten wir eine kleine Pause ein, bevor es mit der Gondel auf den Sulphur Mountain ging. Die fast achtminütige Fahrt brachte uns auf über 2.200 Meter Höhe, wo sich ein beeindruckendes Panorama über die umliegende Bergwelt eröffnete. Wer wollte, konnte auf dem gut ausgebauten Boardwalk zur Wetterstation laufen. Unterhalb der Plattform sichteten wir sogar einige Dickhornschafe – sie schienen sich von den Besuchern nicht stören zu lassen.
Auf dem Rückweg legten wir noch zwei letzte Stopps ein: Zuerst für ein Foto mit Blick auf das imposante Banff Springs Hotel – ein echtes Wahrzeichen der Stadt, das an ein schottisches Schloss erinnert und seit 1888 Gäste aus aller Welt beherbergt. Und schließlich hielten wir noch an den Bow Falls, einem breiten Wasserfall des Bow River, der sich mit kräftigem Rauschen seinen Weg ins Tal bahnt.
Den Tag ließen wir bei einem gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde ausklingen. Die Erlebnisse des Tages – vom Bären bis zum Gipfelblick – sorgten für reichlich Gesprächsstoff. Es war ein gelungener Start in unsere Reise durch die Rockies.
3. Tag // 15.06.25 – Seen, Gletscher & Falls in Jasper
Nach einem zeitigen Frühstück im Hotel und bei strahlendem Sonnenschein starteten wir in einen Tag, der landschaftlich kaum eindrucksvoller hätte sein können. Die Koffer waren schnell verladen, die Kameras griffbereit – und spätestens beim ersten Ausblick auf die umliegenden Berge war das Lächeln auf unseren Gesichtern nicht mehr wegzudenken.
Gleich zu Beginn entdeckten wir am Bahnhof von Banff den berühmten Rocky Mountaineer – ein luxuriöser Panoramazug, der seit den 1990er-Jahren auf einer der spektakulärsten Bahnstrecken der Welt unterwegs ist. Die großen Glasdächer der Waggons und das elegante Design machen ihn zum Traum vieler Kanada-Reisender. Ihn hier live zu sehen, war ein kleiner Bonusmoment am Morgen.
Dann ging es weiter zum wohl bekanntesten See der kanadischen Rockies: dem Lake Louise. Der See wurde nach Prinzessin Louise Caroline Alberta benannt, einer Tochter von Königin Victoria. Seine auffällig türkisgrüne Farbe stammt von feinen Gesteinspartikeln, die das Schmelzwasser vom Victoria-Gletscher mit sich bringt. Direkt am Ufer steht das historische Fairmont Château Lake Louise, das 1890 von der Canadian Pacific Railway erbaut wurde, um wohlhabende Reisende aus aller Welt anzulocken. Wir waren früh am Morgen vor Ort, sodass wir die besondere Ausstrahlung des Sees noch in Ruhe genießen konnten – und zahlreiche Erinnerungsfotos dazu.
Auf dem Weg nach Norden hielten wir am Bow Lake, einem der Quellseen des Bow River. Er liegt auf etwa 1.920 Metern Höhe und bietet eine beeindruckende Spiegelung der umliegenden Berge, darunter der Crowfoot Mountain, benannt nach einem Gletscher, der einst wie eine Krähenklaue geformt war. Nur wenige Kilometer weiter erreichten wir den Aussichtspunkt zum Peyto Lake, der durch seine einzigartige Form auffällt – sie erinnert an einen Wolfs- oder Fuchskopf, je nach Fantasie. Der See ist nach dem Trapper und Entdecker Bill Peyto benannt, der im späten 19. Jahrhundert durch die Gegend streifte. Auch hier zog die intensive Gletscherfarbe alle Blicke auf sich – ein echtes Postkartenmotiv.
Unterwegs entdeckten wir wieder einen Schwarzbären – diesmal hoch oben in einem Baum. Offenbar war er auf der Suche nach Eßbarem oder einfach vor den zahlreichen Schaulustigen geflüchtet.
Zwischendurch gingen zur kleinen Stärkung Maple Syrup Bonbons durch den Bus – süß, klebrig und einfach typisch kanadisch. Mit einem Lächeln im Gesicht fuhren wir weiter Richtung Norden.
Am Mittag erreichten wir das beeindruckende Columbia Icefield – mit rund 325 Quadratkilometern eines der größten Eisfelder außerhalb der Polarregionen. Es liegt auf der kontinentalen Wasserscheide, was bedeutet: Das Schmelzwasser fließt in drei verschiedene Ozeane – den Pazifik, den Atlantik und die Arktis. Ein faszinierender Gedanke.
Wir stiegen um in ein sogenanntes Ice Explorer-Fahrzeug – riesige Gletscherfahrzeuge mit übermannshohen Reifen, von denen es weltweit nur rund zwei Dutzend gibt. Die Fahrt auf den Athabasca-Gletscher war ein Erlebnis für sich: ruckelig, aber sicher. Oben auf dem Eis zu stehen, umgeben von Stille, frischer Höhenluft und jahrtausendealtem Eis, war ein ganz besonderer Moment.
Zurück am Besucherzentrum ließen wir uns auf der Sonnenterrasse nieder – mit Kaffee und direktem Blick auf den Gletscher. In der warmen Sonne zu sitzen, während vor uns die Eislandschaft glitzerte, war ein fast surreal schöner Kontrast.
Unsere Weiterfahrt wurde von ruhiger Musik begleitet – die perfekte Untermalung für die majestätischen Bergpanoramen. Bald passierten wir die kontinentale Wasserscheide, die uns erneut bewusst machte, wie besonders diese Region ist. Kurz darauf fuhren wir durch ein ehemaliges Waldbrandgebiet – kahl stehende, verkohlte Bäume zeugten von der Zerstörung, aber auch von der Regeneration, die in solchen Gebieten bereits beginnt. Marion erklärte uns, dass Waldbrände in Kanada oft ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems sind – neue Pflanzen und Tierarten siedeln sich an, sobald das Gleichgewicht wiederhergestellt ist.
Am Nachmittag erreichten wir die Athabasca Falls, einen der kraftvollsten Wasserfälle im Jasper Nationalpark. Der Athabasca River, gespeist vom gleichnamigen Gletscher, stürzt hier mit tosendem Lärm durch eine enge Felsschlucht. Das Wasser hat über Jahrtausende bizarre Felsformationen geformt – und an mehreren Aussichtspunkten konnten wir die rohe Kraft dieses Naturwunders aus nächster Nähe erleben.
Unsere Unterkunft für die nächsten Nächte war Beckers Chalets, eine idyllisch gelegene Anlage direkt am Fluss, bestehend aus kleinen, gemütlichen Holzhäuschen. Nach dem Zimmerbezug entdeckten wir sogar zwei Wapitihirsche, die sich ganz in der Nähe im Gras ausruhten – in sicherer Entfernung, aber trotzdem nah genug, um uns zu begeistern.
Beim gemeinsamen Abendessen konnten wir schließlich das Erlebte des Tages Revue passieren lassen.
4. Tag // 16.06.25 –Erlebnisse im Jasper–Nationalpark & noch mehr Bären
Nach einem ausgiebigen Frühstück in den gemütlichen Beckers Chalets und einer kleinen Vorstellungsrunde – eine schöne Gelegenheit, die Namen unserer Mitreisenden nochmal besser zu verknüpfen – starteten wir gut gelaunt in den Tag.
Kaum waren wir unterwegs, geschah etwas, das wir alle so schnell nicht vergessen werden: Ein Grizzlybär überquerte direkt vor unserem Bus die Straße! Etwas in Eile rannte er, drehte sich kurz um – und war dann im Wald verschwunden. Was für ein Einstieg in den Tag!
Unsere Fahrt führte uns zunächst durch Jasper, die kleine Stadt im Herzen des gleichnamigen Nationalparks. Marion erzählte uns, wie Jasper einst als Versorgungspunkt für die Bahnlinie entstand. Heute leben hier rund 5.000 Menschen – umgeben von atemberaubender Natur und mit einem ganz eigenen, entspannten Charme.
Wir legten einen Stopp am Pyramid Lake ein, der unterhalb des gleichnamigen Berges liegt. Die klare Luft, der spiegelglatte See und der Blick auf den pyramidenförmigen Berg machten den Moment besonders – wieder so ein „toll hier!“-Augenblick.
Weiter ging es zum Maligne Canyon, wo wir eigentlich eine kleine Wanderung geplant hatten. Doch die Umgebung zeigte sich völlig verändert: Ein Waldbrand hatte das gesamte Gebiet ein Jahr zuvor erfasst. Statt grüner Wälder standen dort nur noch verkohlte Baumstämme, schwarz und kahl. Zwischen den verbrannten Stämmen zeigten sich bereits erste grüne Triebe und kleine Pflanzen, die sich ihren Weg zurück ins Licht bahnten. Die Schlucht selbst geriet dabei fast in den Hintergrund.
Ein Stück weiter hielten wir am idyllischen Medicine Lake, der für ein faszinierendes Naturphänomen bekannt ist: Im Sommer füllt er sich, im Winter verschwindet er fast vollständig – das Wasser versickert in einem unterirdischen Höhlensystem. Dort begegneten wir einem entspannten Murmeltier, das sich in der Sonne räkelte, und etwas weiter oben entdeckten wir ein Adlerjunges im Nest – gut versteckt, aber mit dem Fernglas sichtbar. Kurze Zeit später stand plötzlich ein Dickhornschaf mitten auf der Straße – es ließ sich von unserem Bus kaum beeindrucken.
Doch dann kam der Moment des Tages – vielleicht sogar der ganzen Reise: Wir entdeckten einen Grizzlybären, einen Schwarzbären und ein Jungtier, die gemeinsam in einem Grashang nach Nahrung suchten. Alle drei bewegten sich ruhig, suchten im Gras nach Beeren oder Wurzeln. Der Anblick war atemberaubend – die Tiere wirkten entspannt, friedlich und vollkommen ungestört. Wir beobachteten sie aus dem sicheren Bus heraus, völlig ehrfürchtig. Es war einer dieser ganz seltenen, echten Glücksmomente in freier Wildbahn.
Voll mit Eindrücken fuhren wir weiter zum Maligne Lake, dem größten natürlichen See in den kanadischen Rockies. Seine Entstehung verdankt er den Gletschern, die sich hier während der letzten Eiszeit zurückzogen. Der See ist über 20 Kilometer lang, bis zu 100 Meter tief und berühmt für seine tiefblaue Farbe. Wir unternahmen eine kleine Wanderung auf dem Mary Schäffer Loop, einem Rundweg, der nach der Entdeckerin des Sees benannt ist. Sie war eine der ersten Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts allein durch die Rockies reiste und ihre Faszination für die Region mit Zeichnungen und Tagebüchern dokumentierte.
Zur Mittagszeit kehrten einige von uns in das Café am See ein – typisch kanadisch gab es dort unter anderem Poutine, Pommes mit Bratensauce und Käsebruch. Herzhaft, deftig – und ziemlich lecker.
Am Nachmittag stand ein weiterer Höhepunkt an: die Bootsfahrt über den Maligne Lake zur Spirit Island. Diese winzige Insel, umgeben von Wasser und mächtigen Bergen, ist eines der meistfotografierten Motive Kanadas – und tatsächlich strahlt der Ort eine ganz eigene Ruhe aus. Spirit Island hat für die indigene Bevölkerung eine spirituelle Bedeutung und steht symbolisch für ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur. Die Bootsfahrt selbst war ruhig, fast meditativ – ein perfekter Abschluss des Tagesprogramms.
Auf der Rückfahrt entdeckten wir noch eine Elchkuh am Straßenrand – ganz friedlich äste sie im hohen Gras. Man konnte kaum glauben, wie viele tierische Begegnungen uns dieser Tag geschenkt hatte.
Zurück in Jasper blieb noch etwas Zeit zur freien Verfügung, bevor wir in unseren Beckers Chalets ankamen. Das gemeinsame Abendessen wurde von einem spektakulären Nachtisch gekrönt: die, die es bestellt hatten, konnten sich über riesige Schokoladenkuchenportionen freuen. Wir alle waren amüsiert :-)
Später traf sich die Eberhardt-Gruppe noch zu einer spontanen Whiskyrunde am Flussufer und ließ diesen erlebnisreichen Tag ausklingen.
Ein Tag voller tierischer Zufälle, eindrucksvoller Landschaften und vieler kleiner Momente, die lange in Erinnerung bleiben.
5. Tag // 17.06.25 – Über Mount Robson nach Kamloops
Nach einem sonnigen Frühstück in den Beckers Chalets – mit frischem Kaffee, guter Laune und einem Hauch Wehmut beim Kofferverladen – begrüßte uns John wie immer mit einem Lächeln. Seine gute Laune war ansteckend, und auch bei uns war die Stimmung heiter und erwartungsvoll.
Im Bus gab Marion gleich ein spannendes Thema aus der Geschichte Kanadas zum Besten: den Goldrausch. Ende des 19. Jahrhunderts brach in der Region des Yukon und später in British Columbia eine regelrechte Goldgräber-Euphorie aus. Tausende Männer, viele aus Europa und den USA, zogen mit Schaufeln, Pfannen und Hoffnung in den Norden – in der Hoffnung, das große Glück zu finden. Ganze Orte entstanden über Nacht, und noch heute zeugen einige Städte und Routen vom Erbe dieser bewegten Zeit.
Kurze Zeit später überquerten wir die Grenze zur Provinz British Columbia – und mussten gleich unsere Uhren eine Stunde zurückstellen. Kanada erstreckt sich über sechs Zeitzonen, und dieser Moment war ein kleiner Hinweis darauf, wie weitläufig dieses Land wirklich ist.
Unser nächster Halt war der Mount Robson, mit 3.954 Metern der höchste Berg in den kanadischen Rockies. Und wir hatten Glück: keine einzige Wolke versperrte den Blick auf den mächtigen Gipfel. Ein echtes Postkartenmotiv! Wer wollte, konnte mit Marion ein Stück auf dem Wanderweg am Fuß des Berges spazieren gehen. Andere nutzten die Zeit, um das Besucherzentrum zu erkunden oder sich mit Snacks für die spätere Mittagspause einzudecken.
Unsere Reise führte uns weiter zum Terry Fox Denkmal. Marion erzählte uns bewegend von dem jungen Mann, der nach einer Krebserkrankung ein Bein verlor, sich aber nicht unterkriegen ließ. 1980 startete er den „Marathon of Hope“ – einen Lauf quer durch Kanada, um Spenden für die Krebsforschung zu sammeln. Über 5.000 Kilometer schaffte er, bevor ihn die Krankheit stoppte. Sein Mut und seine Entschlossenheit beeindrucken bis heute – und der Gedenkstein mit Blick auf die umliegende Landschaft war ein stiller Ort, um kurz innezuhalten.
Für unsere Mittagspause machten wir Halt am idyllischen Eleanor Lake, einem kleinen, glasklaren See inmitten sattgrüner Wälder. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche, ein leichter Wind rauschte durch die Baumwipfel – der perfekte Ort für unser Mittagspicknick. Einige packten ihre mitgebrachten Snacks aus, andere nutzten die Zeit für Naturfotografien. Und Marion? Sie sprang kurzerhand in den See! Bei der Sonne, die inzwischen kräftig vom Himmel brannte, konnten wir das gut verstehen.
Anschließend legten wir noch einen Stopp an den Spahats Falls ein, einem 75 Meter hohen Wasserfall inmitten eines tief eingeschnittenen Canyons. Ein kurzer Spaziergang führte uns zu einem schönen Aussichtspunkt – das Wasser stürzte tosend in die Tiefe, während die Sonne durch die Bäume blinzelte.
Danach gab es noch einen kleinen Zwischenstopp im Ort Clearwater – natürlich nicht ohne einen Besuch bei Tim Hortons, der kanadischen Kaffee-Institution schlechthin. Mit Iced Coffee oder Donuts in der Hand ging es entspannt weiter in Richtung Kamloops.
Während der Fahrt erzählte Marion viel über die Landschaften, Regionen und ihre Geschichte – über die Bedeutung der Flüsse, die Entwicklung kleiner Orte, die Tierwelt und die Landwirtschaft. Selbst nach mehreren Tagen mit ihr im Bus wurde es nie langweilig – im Gegenteil: Ihre Geschichten machten das Vorbeiziehende lebendig.
Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich unser Ziel: die South Thompson Inn Lodge, ein charmantes Landhotel mit Blick auf den Thompson River, umgeben von Pferdekoppeln und gepflegten Golfplätzen. Wir bezogen unsere Zimmer und genossen später ein Abendessen mit frisch Gegrilltem. Den Tag ließen viele von uns bei einem kleinen Spaziergang zu den Pferden ausklingen.
6. Tag // 18.06.25 – Über die Hat Creek Ranch bis zum Wintersportort Whistler
Ein neuer Tag in Kanada, und wieder meinte es das Wetter gut mit uns: strahlender Sonnenschein begleitete uns beim Verlassen der Lodge am South Thompson River. Die Landschaft lag in goldenes Licht getaucht, die Stimmung war entspannt – bis kurz vor Kamloops der Verkehr stockte. Doch John, unser Busfahrer, hatte natürlich schon Plan B parat. Mit einem kleinen Schmunzeln bog er ab und lotste uns souverän über Nebenstraßen durch die Stadt. „Er kennt hier wirklich jede Kurve“, meinte jemand – und wir konnten nur zustimmend nicken.
Während wir aus dem Stadtgebiet herausrollten, erzählte Marion über British Columbia – die wohl vielfältigste Provinz Kanadas. Von der zerklüfteten Pazifikküste bis zu den trockenen Ebenen im Landesinneren reicht hier das Spektrum. Besonders spannend waren ihre Ausführungen über die First Nations, die indigenen Völker der Region, deren Geschichte, Sprache und Kultur eng mit dem Land verbunden sind.
Je weiter wir fuhren, desto mehr veränderte sich die Landschaft: Die dichten Wälder wurden zu offenen Ebenen, es wurde trockener und fast steppenartig. Endlose Felder, einzelne Farmhäuser, Pferdekoppeln – ein Bild von Weite, das wir mit Fotostopps festhielten. An einem Aussichtspunkt wurden wir sogar mit Warnschildern vor Klapperschlangen begrüßt – eine Erinnerung daran, dass wir uns nun in einem ganz anderen Naturraum befanden.
Marion spannte den Bogen zum Cariboo-Goldrausch, der Mitte des 19. Jahrhunderts Tausende Abenteurer in diese Region lockte. Getrieben von Geschichten über reiche Goldfunde entlang des Fraser River zogen sie durch das unwirtliche Land – oft begleitet von der Hudson’s Bay Company, die als Handelsunternehmen mit einem dichten Netz aus Außenposten und Einfluss in der Region präsent war. Viele Siedlungen, Handelsrouten und auch Konflikte zwischen Ureinwohnern und Neuankömmlingen gehen auf diese Zeit zurück.
Unser nächster Halt war die Hat Creek Ranch, eine liebevoll erhaltene historische Anlage, die das Leben zur Zeit des Goldrauschs erlebbar macht. Bei einer Führung erfuhren wir mehr über das einfache Leben der damaligen Zeit, besichtigten originale Ranchgebäude und standen in echten Tippis, wie sie von den indigenen Völkern genutzt wurden. Die Mischung aus Geschichte, Natur und Authentizität machte diesen Stopp zu einem echten Erlebnis.
Anschließend fuhren wir durch den Marmor Canyon, vorbei an türkisblauen Seen und durch ein Reservatgebiet, in dem wir erneut tierisches Glück hatten: Ein junger Schwarzbär hatte sich in einen kleinen Baum zurückgezogen und lugte vorsichtig durch das Geäst.
Unsere Route führte uns weiter durch den Fraser Canyon, in die Region der Lillooet First Nation. Die Straße schlängelte sich entlang des Flusses, die Berge rückten näher zusammen, und die Landschaft wurde wieder wilder. Spontan buchten wir unterwegs eine Weinverkostung – „Wein in Kanada?“ fragten einige erstaunt. Und ja, besonders in den wärmeren Regionen British Columbias, etwa im Okanagan Valley, gedeihen gute Weine. Die kleine Auswahl, die wir probierten, überraschte viele – frisch, aromatisch, und das Ambiente war tatsächlich besonders.
Am späten Nachmittag erreichten wir die Duffy Lake Road – eine der landschaftlich reizvollsten Strecken unserer Reise. Am Duffy Lake legten wir noch einen kurzen Stopp ein. Es hatte inzwischen zu regnen begonnen, und die Luft war spürbar kühler geworden. Trotzdem ließen sich einige von uns die Aussicht nicht nehmen.
Schließlich kamen wir in Whistler an, dem bekannten Ski- und Outdoor-Ort, der 2010 Austragungsort der Olympischen Winterspiele war. Dort hieß es Abschied nehmen von unserem Busfahrer John – ein herzlicher Moment mit viel Applaus und einem kleinen Geschenk der Gruppe.
Nach dem Zimmerbezug machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Restaurant, wo wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen ließen. Danach spazierten wir noch zum Olympiaplatz – ein zentraler Treffpunkt mit Erinnerungen an die Winterspiele. Fackel, Skulpturen und das beleuchtete Ortszentrum boten einen schönen Abschluss für diesen abwechslungsreichen, spannenden und geschichtlich sehr lebendigen Tag.
7. Tag // 19.06.25 – Ankunft in Vancouver
Der neue Tag begann ganz entspannt mit einem kleinen Spaziergang durch Whistler – vom Hotel zum Frühstückscafé. Die frische Bergluft und die morgendliche Ruhe im autofreien Zentrum sorgten für einen friedlichen Start in den Tag.
Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von den Bergen – aber noch lag ein besonderer Abschnitt vor uns: die Fahrt auf dem berühmten Sea to Sky Highway, eine der schönsten Panoramastraßen Kanadas. Auf dem Weg Richtung Pazifik eröffnete sich uns eine Landschaft, die im Minutentakt wechselte: dichte Wälder, tiefblaue Buchten und steil aufragende Küstenberge.
Am Tantalus Lookout legten wir einen Fotostopp ein. Der Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Tantalus Range und das darunter liegende Tal war spektakulär – ein letzter „Bergmoment“ zum Genießen. Kurze Zeit später erreichten wir die Shannon Falls, einen der höchsten Wasserfälle British Columbias mit über 330 Metern Fallhöhe. Der kurze Spaziergang zu den verschiedenen Aussichtspunkten war angenehm und bot uns nochmal frische Waldluft, während das Wasser tosend in die Tiefe stürzte.
Am späten Vormittag erreichten wir Vancouver, eine lebendige, moderne Stadt am Pazifik, eingebettet zwischen Bergen, Wasser und endlosen grünen Parks. Unsere Stadtrundfahrt begann im berühmten Stanley Park, einer 400 Hektar großen Halbinsel mitten in der Stadt. Wir hielten für Fotos an der Lions Gate Bridge, die wie ein grünes Tor in die Stadt ragt, und bei den Totempfählen, die an die Kultur und Geschichte der indigenen Küstenvölker erinnern.
Weiter ging es nach Granville Island, wo wir Zeit hatten, uns in der beliebten Markthalle umzusehen oder durch die kleinen Boutiquen, Galerien und Kunsthandwerksläden zu bummeln. Viele nutzten die Gelegenheit für ein leckeres Mittagessen – von Fish & Chips über Sushi bis hin zu frischem Gebäck war hier für jeden Geschmack etwas dabei.
Nach der Pause fuhren wir durch Chinatown – eines der ältesten und größten in Nordamerika – und weiter nach Gastown, das historische Herz der Stadt mit Kopfsteinpflaster, viktorianischer Architektur und kleinen Cafés. Bei einem Spaziergang kamen wir zur berühmten Steam Clock, die zur vollen Stunde dampfend ihr Pfeifkonzert spielt, und anschließend über den Canada Place – das bekannte Kreuzfahrtterminal mit seinen weißen „Segeln“ – bis zum alten Bahnhof und schließlich zum modernen Conference Center mit Blick auf den Hafen und die Berge am Horizont.
Am späten Nachmittag bezogen wir unser Hotel in bester Lage an der English Bay. Einige nutzten die freie Zeit für einen Spaziergang am Wasser, andere gönnten sich einfach eine kleine Pause.
Am Abend trafen wir uns in einem nahe gelegenen Restaurant zum gemeinsamen Abendessen. Leider war dort auch eine ausgelassene Hochzeitsgesellschaft untergebracht, deren Feierlaune unsere Gespräche etwas erschwerten. Das Personal entschuldigte sich freundlich – und lud uns großzügig auf unsere Getränke ein.
Die geplanten Infos für die kommenden Tage bekamen unsere Eberhardt-Gäste dann einfach spontan am Strand, bei mildem Abendlicht sowie dem Rauschen der Wellen.
Ein Tag voller Kontraste – von alpinen Gipfeln bis zum Pazifikstrand, von Wasserfällen bis zur Großstadt. Und mit einem Abend, der trotz kleiner Turbulenzen wunderbar ausklang. Gute Nacht, Vancouver!
8. Tag // 20.06.25 – Ausflug nach Vancouver Island
Ein Teil unserer Gruppe startete heute besonders früh in den Tag – mit einem zeitigen Frühstück, denn es stand ein optionaler, aber sehr beliebter Ausflug nach Vancouver Island auf dem Programm. Noch leicht verschlafen, aber voller Vorfreude, stiegen wir in einen kleineren Bus, der uns zum Fährterminal brachte.
Die Überfahrt war bereits ein Erlebnis für sich: Die Fähre schlängelte sich durch die beeindruckende Fjordlandschaft der Gulf Islands, vorbei an dicht bewaldeten Küsten, kleinen Inseln und felsigen Ufern. An Deck wehte der Fahrtwind um die Nase, und schon bald entdeckten wir die ersten Robben, die auf Felsen dösten. Wir gönnten uns einen Kaffee, manche stöberten im überraschend gut sortierten Bordshop, andere genossen einfach die Aussicht auf das weite Meer.
Nach rund 90 Minuten legte die Fähre in Swartz Bay an – dem Hauptanlegepunkt für Fähren nach Vancouver Island. Marion erzählte uns, dass Vancouver Island etwa so groß ist wie Belgien und bekannt für seine milde Küstenklima, seine ursprüngliche Natur und britisch geprägte Städte.
Unser Ziel war Victoria, die Hauptstadt von British Columbia. Die Stadt wurde 1843 als Handelsposten der Hudson’s Bay Company gegründet und ist bis heute bekannt für ihre koloniale Architektur, gepflegten Parks und britischen Charme. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt bekamen wir einen guten Überblick: Wir sahen das historische Chinatown – das älteste Kanadas –, die elegant angelegten Alleen, das bunte Fisherman’s Wharf mit seinen schwimmenden Häusern, den berühmten Inner Harbour mit Blick auf das imposante Parlamentsgebäude und das traditionsreiche Fairmont Empress Hotel.
Danach hatten wir etwas Freizeit, aber viele schlossen sich Marion zu einem kleinen Spaziergang durch die Innenstadt an. Über enge Gassen und versteckte Hinterhöfe ging es zurück nach Chinatown – diesmal zu Fuß und mit Zeit zum Stöbern, Fotografieren oder einfach Treibenlassen. Anschließend hatte jeder Gelegenheit, auf eigene Faust die Stadt zu erkunden – ein Mittagssnack am Hafen, ein Bummel durch Boutiquen oder ein Eis in der Sonne, ganz nach Lust und Laune.
Am Nachmittag trafen wir uns wieder zur Weiterfahrt zu einem der schönsten Gärten Kanadas: dem Butchart Garden. Ursprünglich auf dem Gelände eines Steinbruchs angelegt, wurde der Garten Anfang des 20. Jahrhunderts von Jennie Butchart liebevoll gestaltet – und ist heute eine farbenfrohe Oase aus Blumen, Wasserspielen und Themengärten. Bei einem Rundgang bestaunten wir die prachtvollen Blumenbeete, den Rosengarten, den japanischen Garten und die kunstvolle Gestaltung. Ein echtes Highlight für Gartenliebhaber – aber auch für alle anderen einfach schön anzusehen.
Anschließend ging es zurück zum Fährterminal – die Rückfahrt verlief ruhig und entspannt. Manche genossen noch ein letztes Getränk an Bord, andere schauten in der Abendsonne aufs Meer hinaus.
Zurück in Vancouver war es noch früh genug für einen kleinen individuellen Spaziergang. Einige zog es erneut zur English Bay, wo am Strand ein Samba-Tanzkurs stattfand. Mit einem Cocktail in der Hand und der Sonne, die langsam ins Meer sank, war das der perfekte Ausklang eines abwechslungsreichen und stimmungsvollen Tages – mit jeder Menge Eindrücken von Stadt, Natur, Kultur und guter Laune.
9. Tag // 21.06.25 – Einschiffung auf die MS Koningsdam und Start der Kreuzfahrt Richtung Alaska
Nach dem Frühstück im Hotel hieß es heute: Koffer packen und auf zum Hafen – der nächste Teil unserer Reise stand bevor. Am Schiffsterminal von Vancouver wartete schon die imposante MS Koningsdam, unser schwimmendes Zuhause für die kommenden Tage. Doch bevor wir an Bord gingen, hieß es erst einmal Abschied nehmen: Unsere liebgewonnene Reiseleiterin Marion verabschiedeten wir mit ein paar persönlichen Worten und einer Umarmung von jedem Einzelnen. Ihre angenehme Art und ihr umfangreiches Wissen hatten die vergangenen Tage besonders gemacht.
Nach der offiziellen Einreise in die USA – inklusive Passkontrolle und Gepäckcheck – betraten wir schließlich das Schiff. Die MS Koningsdam ist ein modernes Kreuzfahrtschiff der Holland America Line, 2016 in Dienst gestellt, rund 300 Meter lang und mit Platz für über 2.600 Passagiere. An Bord erwarteten uns elegante Lounges, großzügige Decks, ein Spa, mehrere Restaurants, Theaterbühnen, Shops – und natürlich unsere Kabinen, die wir kurz nach dem Check-in beziehen konnten.
Nach dem Verstauen des Gepäcks ging es ans Entdecken des Schiffs: Ob Spaziergang auf dem Promenadendeck, ein erster Kaffee in der Grand Dutch Café Bar oder der Blick in die Bordzeitung mit dem Tagesprogramm – es gab viel zu sehen. Die Crew begrüßte uns freundlich und hilfsbereit, und schnell fühlte man sich trotz der Größe des Schiffs gut aufgehoben.
Um 15 Uhr hieß es "Leinen los": Vereinzelt sammelten wir uns auf dem Sonnendeck, um das Ablegen von Vancouver zu beobachten. Während sich die Skyline langsam entfernte, glitten wir unter der Lions Gate Bridge hindurch hinaus aufs offene Wasser – mit bester Sicht und einem Hauch Aufregung in der Luft.
Von nun an befanden wir uns auf der Inside Passage, einer der berühmtesten Kreuzfahrtrouten der Welt. Diese geschützte Wasserstraße führt zwischen unzähligen Inseln und Festlandsküsten entlang – fast immer mit Blick auf Wälder, Fjorde und hoffentlich auf Tiere wie Wale oder Adler. Die Route gilt als besonders ruhig, da sie größtenteils im Windschatten der Landmassen verläuft – perfekt für entspanntes Cruisen mit Aussicht.
Den Abend ließen wir an Bord ausklingen – mit einem Blick ins Abendprogramm, einem Besuch in einer der Bars oder bei einer ersten Show im Theater. Die Stimmung war gelöst, neugierig, vorfreudig – und wir alle waren gespannt, welche Eindrücke und Begegnungen dieser neue Reiseabschnitt für uns bereithalten würde.
10. Tag // 22.06.25 – Seetag an Bord
Der erste komplette Tag an Bord der MS Koningsdam begann ganz entspannt – mit einem ausgedehnten Frühstück im Buffet-Restaurant oder im eleganten Hauptrestaurant, je nach Lust und Laune. Ob frisches Obst, warme Speisen oder einfach ein starker Kaffee mit Meerblick – der Start in den Tag hätte nicht schöner sein können.
Der Vormittag stand zur freien Verfügung, und viele nutzten die Gelegenheit, das Schiff auf eigene Faust weiter zu erkunden. Immer wieder zog es uns dabei nach draußen – die Aussicht auf das weite, ruhige Meer war einfach zu verlockend. Zwischen Himmel und Wasser, irgendwo auf der Inside Passage, stellte sich ganz automatisch dieses besondere Kreuzfahrtgefühl ein: Ruhe, Weite, und ein bisschen Fernweh mitten im Erleben.
Kurz nach dem Mittag trafen wir uns zu einem gemeinsamen Schiffsrundgang mit unserer Eberhardt-Reisebegleiterin Franzi, die uns durch die wichtigsten Bereiche der MS Koningsdam führte. Gemeinsam erkundeten wir die weitläufigen Außendecks, den Poolbereich mit seinem beweglichen Glasdach, das moderne Fitnesscenter, die stilvollen Lounges und Bars, das Theater sowie die Spezialitätenrestaurants, in denen man gegen Reservierung besondere kulinarische Abende verbringen kann – von asiatischer Küche über italienische Klassiker bis zum eleganten Pinnacle Grill mit Steaks und Meeresfrüchten. Einige nutzten die Gelegenheit und reservierten direkt im Anschluss einen Tisch für die nächsten Abende.
Am Abend hieß es dann: "Dressy Night" an Bord – der erste Abend mit schicker Garderobe. Viele Gäste waren besonders gekleidet, in Cocktailkleidern, Hemden und Anzügen – und wir machten natürlich mit. Es war eine schöne Abwechslung, sich etwas herauszuputzen, und es verlieh dem Abend eine festliche Note.
Mit einem letzten Blick auf das glitzernde Wasser und das sanfte Schaukeln des Schiffs ging der Tag zu Ende.
11. Tag // 23.06.25 – Tracy Arm Fjord & Eberhardt–Inklusiv–Ausflug in Juneau
Früh am Morgen steuerte die MS Koningsdam langsam in den beeindruckenden Tracy Arm Fjord ein – eine enge, von steilen Felswänden gesäumte Passage südlich von Juneau, bekannt für ihre dramatische Landschaft. Um uns das volle Naturerlebnis zu ermöglichen, wurde der Schiffsbug geöffnet, sodass wir ganz vorne stehen, den Ausblick genießen und ungestört fotografieren konnten. Ringsum zogen Wasserfälle die steilen Wände hinab und alle staunten, mit Kameras oder Ferngläsern in der Hand. Unterwegs wurden wir mit einem besonderen Naturerlebnis beschenkt: Mehrere Buckelwale begleiteten unser Schiff in einiger Entfernung. Immer wieder sah man ihre Blasfontänen in die Luft steigen, dann tauchten die markanten Rücken auf. Einige Gäste hatten das Glück, sogar Flossen und den typischen „Walenschwanz“ beim Abtauchen zu sehen.
Kurz nach Mittag erreichten wir Juneau, die abgelegene Hauptstadt Alaskas. Nur per Schiff oder Flugzeug erreichbar, liegt die Stadt zwischen dem Gastineau Channel und schroffen Berghängen. Heute lagen gleich vier Kreuzfahrtschiffe im Hafen, was der Stadt spürbar Trubel und internationales Flair bescherte.
Ursprünglich war das Gebiet Heimat des indigenen Tlingit-Volkes, das hier seit Jahrhunderten lebte. Die Stadt wurde 1880 gegründet, nachdem zwei Goldsucher – Joe Juneau und Richard Harris – mit Unterstützung eines Tlingit-Führers namens Chief Kowee Gold in der Region entdeckten. Schnell wuchs ein Lager, dann eine Siedlung – und schließlich eine Stadt, die 1906 zur Hauptstadt des damaligen Alaska-Territoriums wurde. Bis heute erinnert der Name Juneau an ihren Mitbegründer.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu unserem Eberhardt-Inklusivausflug, bei dem wir Marc, unseren Busfahrer für den Tag, kennenlernten – ein herzlicher Typ mit viel Humor. Während der Fahrt durch Juneau erzählte er uns über das Leben in der abgelegenen Hauptstadt, das Wetter (meist wechselhaft), und die Herausforderungen und Vorzüge des Alltags in Alaska.
Unser Ziel war der beeindruckende Mendenhall-Gletscher, ein rund 20 Kilometer langer Gletscher, der zum riesigen Juneau Icefield gehört. Schon vom Bus aus sahen wir zahlreiche Weißkopfseeadler, die majestätisch auf Ästen saßen !
Vor Ort hatten wir die Wahl: ein gemütlicher Spaziergang zum Photo Point, von dem man den Gletscher wunderbar sehen und fotografieren konnte, oder ein etwas längerer Weg zu den Nugget Falls, einem rauschenden Wasserfall direkt neben dem Eisstrom. Die Luft war frisch, die Kulisse spektakulär – mit etwas Glück konnte man sogar Eisstücke sehen.
Anschließend führte uns Marc vorbei an einer Lachs-Aufzuchtstation und einer bekannten Brunnen-Skulptur: dem Whale Fountain, der einen Buckelwal beim Sprung aus dem Wasser zeigt – lebensgroß und detailreich gestaltet. Das Kunstwerk stammt vom alaskischen Künstler Raven Skyriver, der für seine Werke aus Glas und Metall bekannt ist.
Unser nächster Programmpunkt war die Auffahrt auf den Mount Roberts, per Seilbahn direkt aus der Stadt erreichbar. Oben angekommen erwarteten uns herrliche Ausblicke über Juneau, das Meer und die umliegenden Berge. Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang zu verschiedenen Aussichtspunkten, warfen einen Blick auf die alpine Vegetation und hielten inne – es war einfach schön dort oben.
Zurück in der Stadt zog es einige von uns noch in den legendären Red Dog Saloon – ein echtes Stück Alaska-Geschichte mit viel Holz, alten Fotos, Sägeblättern an der Wand und Sägespänen auf dem Boden. Dort probierten wir gemeinsam lokales Bier – darunter auch Sorten wie das beliebte „Alaskan Amber“ – und Dug Fart, einen kräftigen Whiskey-Schnaps mit lokalem Kultstatus und einem zwinkernden Namen.
Zurück an Bord, genoss jeder ein entspanntes Abendessen in seinem Lieblingsrestaurant. Danach ließen viele von uns den Abend bei Live-Musik in der Billboard Lounge ausklingen – moderne Popsongs am Klavier, mit guter Stimmung und vollen Sitzreihen.
Ein Tag voller Abwechslung, Begegnungen und echter Alaska-Eindrücke – von Gletschern über Adler bis zum letzten Takt am Klavier.
12. Tag // 24.06.25 – Skagway – Die Goldgräberstadt
Heute legte die MS Koningsdam früh am Morgen im kleinen Hafen von Skagway an, einem charmanten, historisch geprägten Ort, der einst das Tor zum Klondike-Goldrausch war. Eingebettet zwischen steilen Bergen und direkt am Lynn Canal gelegen, versprüht Skagway bis heute den rauen, abenteuerlichen Geist vergangener Zeiten – mit original erhaltenen Holzfassaden, rustikalen Salons und einem Hauch Wildwest-Atmosphäre.
Viele Gäste unserer Gruppe hatten heute unterschiedliche Ausflüge gebucht, doch die Mehrheit entschied sich für die berühmte Fahrt mit der White Pass Summit Scenic Railroad – und das zu Recht: Die Strecke zählt zu den spektakulärsten historischen Eisenbahnstrecken Nordamerikas.
Diese Schmalspurbahn wurde in Rekordzeit während des Goldrauschs um 1898 erbaut, um die Goldsucher sicher durch die unwegsame, gefährliche Gebirgsregion zum Yukon zu bringen – eine technische Meisterleistung. Heute fährt sie auf einer rund 30 Kilometer langen Strecke von Skagway hinauf bis zum White Pass, dem historischen Grenzpunkt zur kanadischen Provinz British Columbia.
Die Fahrt in den charmant restaurierten Waggons führt über schmale Brücken, durch Felstunnel und an steilen Abhängen entlang – teils mit atemberaubenden Tiefblicken. Dichte Wälder, Wasserfälle, Gletscherreste, alte Trapperhütten und historische Meilensteine säumen die Strecke. Immer wieder tauchen Relikte aus der Goldrauschzeit auf, wie rostige Loren oder alte Telegraphenmasten.
Zurück in Skagway blieb noch genügend Freizeit zum Bummeln. Viele schlenderten durch die Broadway Street mit ihren hübsch restaurierten Häusern, Souvenirläden, kleinen Galerien und Cafés. Ein beliebter Treffpunkt war der historische Red Onion Saloon, einst ein Bordell, heute ein Museum mit Barbetrieb. Bei einem kühlen Drink und reichlich Geschichten aus alten Zeiten konnte man hier die Atmosphäre des alten Skagway hautnah erleben.
Einige Gäste nutzten die Gelegenheit, das kleine, aber sehr sehenswerte Museum in Skagway zu besuchen – das Klondike Gold Rush National Historical Park Museum. Untergebracht in einem originalen Holzgebäude im typischen Stil der Goldgräberzeit, entpuppte sich das Museum als echter Geheimtipp.
Die Ausstellung war anschaulich, lebendig und voll spannender Details zur Geschichte des Goldrauschs, der Skagway Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Nichts zu einer boomenden Goldgräberstadt machte. Besonders eindrücklich war die Darstellung der Strapazen, die die tausenden Glückssucher damals auf sich nahmen: Viele von ihnen kamen mit dem Schiff in Skagway an und mussten von hier aus den beschwerlichen Weg über den White Pass oder den Chilkoot Trail antreten – zu Fuß, mit Schlitten oder Lasttieren, oft bei eisigen Temperaturen.
Das Museum zeigte nicht nur historische Fotografien und Originalgegenstände – wie Pfannen, Spitzhacken, Kleidung oder Lebensmittelrationen –, sondern auch interaktive Stationen, an denen man zum Beispiel selbst ausprobieren konnte, wie schwer die vorgeschriebenen 500 Kilo Ausrüstung waren, die man mit sich führen musste, um überhaupt die Grenze nach Kanada passieren zu dürfen.
Die Ausstellung vermittelte so nicht nur das große Abenteuer des Goldrauschs, sondern auch die harte Realität, die hinter dem Goldfieber steckte. Viele verließen Skagway nie wieder – und nur die wenigsten wurden tatsächlich reich.
Am späten Nachmittag kehrten alle nach und nach zurück an Bord – müde, aber voller Eindrücke. Einige von uns trafen sich spontan zum gemeinsamen Abendessen im Lido Buffet-Restaurant, wo wir uns einen Tisch am Fenster sicherten. Während wir uns durch die vielfältige Auswahl probierten – von asiatisch über Pasta bis zu frischen Meeresfrüchten – lief die MS Koningsdam langsam wieder aus dem Fjord aus.
Jeder war ein bisschen geschafft – aber auf diese angenehme, erfüllte Art, wie sie nur ein erlebnisreicher Reisetag hinterlässt.
13. Tag // 25.06.25 – Seetag im Glacier Bay Nationalpark
Früh am Morgen erreichte die MS Koningsdam den Glacier Bay Nationalpark, einen der landschaftlich beeindruckendsten Abschnitte unserer Reise. Die Stimmung an Bord war erwartungsvoll – obwohl das Wetter heute eher nebelig und bedeckt war, lag genau darin auch ein besonderer Reiz.
Bereits am Eingang zur Bucht kamen Ranger des National Park Service an Bord. Sie begleiteten uns den ganzen Vormittag, gaben über Lautsprecher und in persönlichen Gesprächen viele interessante Informationen zu Geologie, Tierwelt, Gletschern und der Geschichte des Parks. Dabei erfuhren wir, dass Glacier Bay erst vor rund 250 Jahren vollständig mit Eis bedeckt war – seitdem hat sich das Eis stark zurückgezogen, und eine einzigartige Landschaft aus Fjorden, Gletschern, Regenwald und wildem Küstenland ist entstanden.
Das Wasser war durchzogen von kleinen Eisschollen, auf denen wir immer wieder Robben und sogar ein paar verspielte Seeotter entdeckten.
Wir passierten den Lamplugh-Gletscher, der durch seine bläuliche Farbe und steilen, fast vertikal abfallenden Eiswände beeindruckte. Wenig später erreichten wir das Ziel des Tages: den Johns Hopkins Gletscher, benannt nach der gleichnamigen Universität, die in der Region Gletscherforschung betrieb. Dieser Gletscher ist einer der wenigen in Alaska, der sich nicht zurückzieht, sondern weiterhin aktiv ins Meer kalbt – also Eisberge produziert.
Allerdings kamen wir heute nicht sehr nah an den Gletscher heran, da die Sicht durch den dichten Nebel eingeschränkt war und in der Umgebung junge Robben geboren wurden, die auf den Eisschollen liegen und nicht gestört werden dürfen. Ein absolut nachvollziehbarer Grund – und dennoch konnten wir die imposante Gletscherwand aus respektvoller Entfernung gut erkennen. Wer wollte, konnte wieder auf den geöffneten Bug des Schiffs gehen, um die Szenerie direkt von vorn zu erleben. Dazu wurde – ganz in guter Holland-America-Tradition – heiße holländische Erbsensuppe gereicht, perfekt bei dem kühlen Wetter und sehr willkommen.
Die Weiterfahrt durch die Bucht verlief gemächlich, das Schiff glitt langsam durch den Nebel. Leider war es wetterbedingt heute nicht möglich, bis zum Margerie-Gletscher vorzudringen. Stattdessen bot sich eine ganz eigene Atmosphäre: In der Ferne tauchte ein anderes Kreuzfahrtschiff auf, das wie ein Geisterschiff lautlos aus dem Nebel schob – ein fast surreales Bild, das viele von uns lange beobachten.
Viele Gäste zogen sich am Nachmittag ins Crow’s Nest zurück – die verglaste Panorama-Lounge am Bug des oberen Decks –, um von dort aus bei einem Getränk weiter Ausschau nach Tieren oder Gletschern zu halten. Am späten Nachmittag, beim langsamen Verlassen der Glacier Bay, wurde es dann noch einmal spektakulär: Mehrere Buckelwale tauchten unweit des Schiffs auf – zunächst wieder nur als ruhige Rückenlinien im Wasser zu sehen. Doch plötzlich durchbrach einer von ihnen mit voller Wucht die Wasseroberfläche und sprang mit einem gewaltigen Bogen aus dem Meer. Ein Moment, der allen den Atem raubte, die das Glück hatten, dies zu beobachten. Weitere Tiere folgten mit Flossenschlägen und kraftvollen Bewegungen – eine kurze, aber eindrucksvolle Show, ganz ohne Bühne.
Viele von uns standen auf den Außendecks oder im Crow’s Nest, völlig gebannt – es war, als hätte die Natur sich zum Abschied nochmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Am Abend trafen sich einige Gäste unserer Gruppe im exklusiven Pinnacle Grill zu einem gemeinsamen Abendessen. Das stilvolle Spezialitätenrestaurant an Bord der MS Koningsdam bot feinste Steaks, Meeresfrüchte und einen doch etwas holprigen Service – wir nahmen es aber mit viel Humor an diesem einen besonderen Abend. Bei gutem Essen, ausgesuchten Weinen und anregenden Gesprächen ließen wir den ereignisreichen Tag ausklingen.
14. Tag // 26.06.25 – Ein verregneter Tag in Ketchikan
Am Vormittag legte die MS Koningsdam in Ketchikan an, der südlichsten Stadt Alaskas und einem der regenreichsten Orte Nordamerikas – was sich auch gleich bemerkbar machte: Der Himmel war grau, der Regen konstant. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn Ketchikan hat Charme – selbst im Dauerregen.
Historisch war Ketchikan ein bedeutender Handelsposten der Tlingit, später ein wichtiger Umschlagplatz für Holz und Fisch. Heute trägt die Stadt den stolzen Beinamen „Hauptstadt des Lachses“, denn während der Saison ziehen Millionen von Lachsen durch die umliegenden Flüsse – und mit ihnen Bären, Adler und Fischer.
Nach dem Anlegen bot Franzi einen Rundgang zur berühmten Creek Street an, den einige der Gäste gerne mitmachten – Regenjacken und Schirme inklusive. Die Creek Street ist eine hölzerne Fußgängerpromenade, die sich auf Stelzen entlang des Ketchikan Creek schlängelt. Früher war sie das Rotlichtviertel der Stadt – mit dem berühmten Spruch: „Where men and salmon came upstream to spawn.“ Die kleinen bunten Häuschen beherbergen heute Galerien, Souvenirshops und Museen, doch die Geschichte der einstigen Bewohnerinnen – den „Damen der Nacht“ – ist allgegenwärtig.
Am frühen Nachmittag freuten sich ein Großteil der Gruppe auf den gebuchten Bootsausflug „Lighthouses, Eagles and Totems“. Die Tour führte uns hinaus in die Bucht vor Ketchikan, vorbei an kleinen Inseln, Leuchttürmen und ursprünglicher Küstenlandschaft. Zahlreiche Weißkopfseeadler waren unterwegs – auf Felsen, in Baumwipfeln oder majestätisch im Flug. Diese beeindruckenden Vögel mit bis zu 2,30 Meter Spannweite sind das Wappentier der USA und in Alaska besonders häufig anzutreffen.
Unterwegs sahen wir auch mehrere Totempfähle – viele davon stammen aus der reichen Tradition der Tlingit, Haida und Tsimshian, die seit Jahrhunderten in dieser Region leben. Jeder Pfahl erzählt eine Geschichte – von Familienlinien, bedeutenden Ereignissen oder spirituellen Figuren.
Zurück an Bord freuten sich viele auf eine heiße Dusche und einen Moment der Ruhe, denn der Tag hatte mit Wetter, Ausflug und vielen Eindrücken ordentlich Energie gekostet.
Am Abend dann der farbenfrohe Kontrast: Orange Party an Bord! Ganz im Zeichen der niederländischen Wurzeln der Holland America Line wurde gefeiert – mit passender Musik, orangenen Accessoires, guter Laune und kleinen Überraschungen. Ein gelungener Abschluss für einen typisch alaskischen Tag: wechselhaft, überraschend – und voller Regen.
15. Tag // 27.06.25 – Seetag durch die Inside Passage
Der letzte Seetag unserer Reise begann ruhig und entspannt – die MS Koningsdam glitt gemächlich durch die geschützten Gewässer der Inside Passage, die wir nun auf dem Rückweg nach Vancouver noch einmal in vollen Zügen genießen konnten. Die bergige Küstenlandschaft zog an uns vorbei, das Meer lag glatt und ruhig da – ein idealer Tag, um die letzten Eindrücke sacken zu lassen.
Am Vormittag traf sich unsere Gruppe zu einem gemeinsamen Info-Treffen mit Franzi, bei dem alle wichtigen Details zur Ausschiffung am nächsten Tag besprochen wurden. Von Kofferkennzeichnungen bis zu Treffpunkten war alles bestens organisiert.
Danach blieb noch genug Zeit, um an Bord ein letztes Mal all das zu genießen, was das Schiff zu bieten hatte: Einige stöberten noch einmal durch die Bordshops, andere setzten sich mit einem guten Buch ins Crow’s Nest oder gönnten sich einen letzten Kaffee im gemütlichen Dutch Café – mit Blick auf das vorbeiziehende Meer. Kurzzeitig erspähten wir sogar noch einmal Wale, diesmal allerdings nur für einen Moment, bevor sie wieder in den Tiefen verschwanden. Trotzdem – ein schöner, leiser Abschiedsgruß von Alaskas Tierwelt.
Am Abend trafen wir uns ein letztes Mal zu einem gemeinsamen Dinner im Dining Room. Bei gutem Essen, herzlichen Gesprächen und einem Blick auf die gemeinsame Zeit kam ein wenig Wehmut auf – aber auch Dankbarkeit für all das, was wir in den vergangenen Tagen erleben durften.
Zurück in den Kabinen hieß es dann: Koffer packen – nicht ganz ohne Bedauern, aber doch mit dem Gefühl, eine ganz besondere Reise gemacht zu haben.
Wer wollte, ließ den Abend noch in der Klavierbar ausklingen, bei einem letzten Cocktail, stimmungsvoller Musik und einem letzten Blick auf das nächtliche Meer. Ein ruhiger, stimmiger Abschied – ganz in der Atmosphäre dieser außergewöhnlichen Reise.
16. Tag // 28.06.25 – Ankunft in Vancouver, Erkundungen in Stevenson & Rückflug nach Deutschland
Früh am Morgen erreichte die MS Koningsdam wieder Vancouver. Noch lag ein leichter Dunst über dem Hafen, aber das Schiff hatte seinen Kurs pünktlich beendet. Nach Tagen voller Natur, Tierbeobachtungen und gemeinsamer Erlebnisse hieß es nun Abschied nehmen – zumindest vom Schiff. Die Ausschiffung verlief überraschend reibungslos und schneller als erwartet. Koffer waren zügig gefunden, der Transferbereich gut organisiert – und an der Ankunftshalle warteten wir kurz auf ein vertrautes Gesicht: Marion war wieder da!
Gemeinsam ging es mit dem Bus nach Steveston, ein charmantes Fischerdorf südlich von Vancouver, das heute ein beliebter Ausflugsort ist.
Steveston war früher ein Zentrum der Lachsverarbeitung und des Bootsbaus – einst standen hier Dutzende Konservenfabriken, und der Hafen war voller Fischerboote. Vieles davon ist heute Geschichte, aber der maritime Charakter ist erhalten geblieben, und die alten Bootshallen, Kais und kleinen Läden entlang des Wassers erzählen noch immer von der Zeit, als hier Lachs tonnenweise verarbeitet wurde.
Bei einem gemeinsamen Spaziergang entlang der Promenade genossen wir die frische Brise vom Meer, den Blick auf die Fischerboote im Hafen und die entspannte Atmosphäre des Ortes.
Zum Mittagessen kehrten wir in ein nettes Lokal direkt am Wasser ein – viele entschieden sich passend zur Umgebung für einen Salmon Burger, der nicht nur frisch, sondern auch richtig lecker war.
Anschließend ging es dann gemütlich mit dem Bus weiter zum Flughafen von Vancouver. Marion begleitete uns natürlich noch bis zum Terminal – und bei Sonnenschein verabschiedeten wir uns ganz entspannt und mit einem Dankeschön.
Am Abend startete unser Rückflug in einer Boeing 747 Richtung Frankfurt – mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck, vollen Speicherkarten, und dem guten Gefühl, gemeinsam etwas ganz Besonderes erlebt zu haben.
17. Tag // 29.06.25 – Ankunft in Deutschland
Nach einem ruhigen Flug landeten wir am Mittag wieder in Frankfurt. Die Sonne schien auch hier – fast so, als würde sie uns den Übergang in den Alltag etwas leichter machen wollen.
Am Ausstiegsgate hieß es dann: unsere Wege trennen sich. Manche stiegen direkt in den Zug, andere wurden abgeholt oder flogen weiter zu ihren Heimatorten in ganz Deutschland.
Wir verabschiedeten uns und wünschten uns gegenseitig alles Gute.
Einige Worte fielen mehrfach: „War schön mit euch“, „Kommt gut heim“, „Bis bald – irgendwo auf der Welt!“ Und wer weiß – vielleicht sieht man sich ja wirklich mal wieder. Auf einer neuen Reise.
Liebe Gäste,
es war mir eine außerordentliche Freude, Euch auf dieser Eberhardt-Rundreise in Kanada und Alaska begleiten zu dürfen.
Das war sooo schön! Wir haben viel gesehen und erlebt und ich wünsche Euch alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin eine große Lust aufs Reisen. Sehr gern mit Eberhardt TRAVEL :-)
Bis bald wieder!
Eure Eberhardt-Reisebegleiterin Franzi :-)