Reisebericht: Rundreise und Kreuzfahrt Ost–Kanada zum Indian Summer

08.09. – 21.09.2019, 14 Tage Ostküste Kanada und USA – Rundreise–Vorprogramm und Kreuzfahrt mit der Norwegian Gem: Toronto – Niagara–Fälle – Ottawa – Montreal – Quebec – Halifax – Maine – Boston


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Gemeinsam reisen wir von Toronto bis nach Quebec und erleben den maritimen Osten Kanadas mit der Norwegian Gem.
Ein Reisebericht von
Christina Schlawis

1. Tag / 08.09.19: Flug nach Toronto in Kanada

„Welcome to Canada!" - Willkommen in Kanada! In nur 7,5 Stunden legen wir Tausende von Kilometern zurück auf dem Weg von Deutschland nach Toronto, gelegen in der Provinz Ontario. Wir verfolgen die Flugroute auf dem Monitor und blicken den nächsten zwei Wochen mit großer Vorfreude entgegen. Zum frühen Abend trifft die Reisegruppe am Zielflughafen ein, und wir lernen unsere Reiseleiterin Marina kennen, die uns gleich herzlich begrüßt. Auf der Fahrt in das erste Hotel erhaschen wir schon die ersten Eindrücke von dieser lebhaften Großstadt im Osten Kanadas. Unser Hotel hat eine wunderbare zentrale Lage, so dass man abends ganz gemütlich durch die erleuchteten Straßen bummeln kann.

2. Tag / 09.09.19: Stadtrundfahrt in Toronto – Reise zu den Niagara–Fällen – Abendessen im Skylon Tower

Nach einem gemeinsamen Frühstück beginnt unsere Stadtführung in der Metropole Toronto. Marina führt uns zunächst zum CN Tower, der als beliebtes Touristenziel und Wahrzeichen der Stadt gilt. Wir fahren mit einem Fahrstuhl bis zu einer Aussichtsplattform, von der wir einen traumhaft schönen Blick über die Hochhäuser in die Ferne genießen können. Wer sich traut, kann ein paar Schritte auf dem integrierten Glasboden wagen - hier wird einem die unglaubliche Höhe noch einmal bewusst. Unsere Fahrt geht weiter: wir lernen einiges über die Entstehung Kanadas und die ursprüngliche Gletscherwelt, die über die Jahre hinweg besiedelt wurde. Heutzutage ist Kanada ein multikulturelles Land und bietet vielen verschiedenen Nationalitäten ein Zuhause. Aufmerksam den Ausführungen Marinas lauschend durchqueren wir Torontos Finanzviertel, das Universitäts- und Spitalviertel. Zur frühen Mittagszeit machen wir einen Halt im Distillery District - einer hübschen historischen Fußgängerzone mit zahlreichen Backsteinfassaden und gemütlichen Lokalen sowie kleinen Geschäften. Manche Gäste nutzen die Zeit für einen Souvenirbummel oder für einen Cafébesuch. Nach einer Mittagspause in der Umgebung des St. Lawrence Market steuern wir unser nächstes Highlight an: die Niagara Fälle. Dort angekommen, schlüpfen wir in unsere pinkfarbenen Regencapes und fahren mit einem Schiff durch den Sprühregen ganz nah an die Wasserfälle des Niagara-Flusses, welche direkt an der Grenze zwischen den USA und Kanada gelegen sind. Von einem Aussichtsturm, dem Skylon-Tower, hat die Gruppe beim leckeren Abendessen noch einen einzigartigen Blick auf die beeindruckenden Wassermassen. Bei einem gemeinsamen Abendspaziergang entlang der Promenade beobachten wir den bunten Farbwechsel der Niagarafälle. Mit vielen tollen ersten Eindrücken kehren wir in unser Hotel unweit der Promenade zurück.

3. Tag / 10.09.19: Bootstour zu den Niagara–Fällen – Weiterreise nach Kingston

Das heutige Ziel ist die Stadt Kingston, welche am Lake Ontario gelegen ist und nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir Richtung Nordosten. Während der Fahrt erzählt die Reiseleiterin von den Indianerstämmen und von den alltäglichen Lebensverhältnissen in Ost-Kanada. Unsere Mittagspause verbringen wir in „The Big Apple", einer Bäckerei bzw. ein Restaurant, welches ganz eindeutig an einem überdimensionalen Apfel erkennbar ist. Hier gibt es schmackhafte Kuchen („Pies") in verschiedenen Variationen. Gestärkt fahren wir über die Brücke Lake Ontario und machen einen kleinen Spaziergang am „Lake on the Mountain" bei der Gemeinde Picton. Wenige Fahrtminuten entfernt nehmen wie die Fähre und erreichen am Nachmittag unser Tagesziel Kingston. Die Stadt mit einer heutigen Einwohnerzahl von circa 124000 Einwohnern hatte einst den Status einer Hauptstadt. Die Gruppe checkt im Hotel ein und trifft sich am Abend, um in einem nahe gelegen Restaurant den Abend bei einem landestypischen Bier und herzhaftem Essen ausklingen zu lassen.

4. Tag / 11.09.19: Bootsfahrt im 1.000–Islands–Nationalpark – Ottawa und Stadtrundfahrt

Pünktlich um 9 Uhr brechen wir auf zum Fort Henry und passieren hierfür das Royal Military College und den Cataraqui Fluss. Wie der Name schon sagt, werden die Studenten im Royal Military College zu Militäroffizieren ausgebildet und unterrichtet. Der Fort Henry wurde im 19. Jahrhundert genutzt, um die Mündung des Rideau Kanals vor feindlichen Angriffen der Amerikaner zu schützen und die örtlichen Schiffsbauanlagen zu bewachen. Heutzutage hat man von der Festung aus einen tollen Panoramablick über die Stadt Kingston.
Nachdem wir einige Fotos geschossen haben, geht die Fahrt weiter nach Rockport, wo wir eine gemütliche Bootstour vorbei an den tausend Inseln gebucht haben. Anfangs ist der Himmel etwas grau bedeckt und kleine Nebelschwaden lassen die Inseln mystisch und geheimnisvoll wirken. Doch kurze Zeit später haben wir Glück, der Himmel klart auf und die Sonne kämpft sich durch das Wolkenzelt. Ein Highlight der Bootsfahrt ist das imposante „Boldt Castle" - „Boldt Schloss", welches eine traurige Geschichte in sich birgt. Das Gebäude liegt auf „Heart Island" (Herz-Insel), ein Symbol der Liebe eines Hotelbetreibers zu seiner Frau, die leider plötzlich während der Bauarbeiten im Jahre 1904 verstarb. Ihr Mann betrat seither niemals wieder diese Insel und das Schloss verfiel, bis das Gebäude vor ca. 40 Jahren von einer gemeinnützigen Stiftung renoviert wurde. Der „Thousand Islands"-Nationalpark liegt am ca. 3200 kilometerlangen St. Lawrence-Strom, der seinen Ursprung in Minnesota hat und als drittgrößter Fluss Nordamerikas bezeichnet wird. Nach einer kurzen Mittagspause erreichen wir am Nachmittag Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, die durch den Holzexport nach England zu Reichtum gelangte. Die Reisegruppe checkt im Hotel ein und nutzt die Freizeit, um auf eigene Faust die Innenstadt und das kanadische Parlament zu erkunden. Der Hunger meldet sich sobald und wir treffen uns, um gemeinsam in einem lokalen, italienischen Restaurant zu speisen.

5. Tag / 12.09.19: Omega Wildlife Park – Stadtrundfahrt in Montreal

Nach einer stärkenden Tasse Kaffee startet unser Bus zum lang ersehnten Omega Wildlife Park - ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Wir wechseln in ein Safari-Fahrzeug (ein blau lackierter Schulbus), werden mit allerhand Möhren ausgestattet und fahren in den Park hinein, wo wir sofort von Rehen und Hirschen begrüßt werden. Gern wird da die Möhre aus der Hand stibitzt und genüsslich verzehrt. Die Parkstraße führt uns vorbei an hübschen Seen - und Waldlandschaften und einer großen Vielfalt an Tieren, wie z.B. Wildschweine, Büffel, Bären und Wölfe. Es ist schon ein besonderes Gefühl, den Tieren so nah zu sein. Heute steht noch allerhand auf dem Programm, so fahren wir über den Outaouais Fluss und lauschen den Geschichten unserer Reiseleiterin Marina. Sehr interessant sind die Erklärungen zur Herstellung von dem landestypischen Ahornsirup. Das Ahornwasser wird mittels eines Zapfhahns in Eimern aufgefangen und im weiteren Verlauf erhitzt, so dass der Wasseranteil verdunstet und nur noch die Sirupmasse übrigbleibt. Am frühen Nachmittag erreichen wir Montreal und lernen dort unsere örtliche Stadtführerin Mechthild kennen, die uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt nahebringt.
Wir beginnen unseren Rundgang am Place d'Armes und wagen zunächst einen Blick in die Bank of Montreal, der ältesten Bank in Kanada, die eine edle Innenausstattung aufweist und mit einem der Antike nachempfundenen Eingangsbereich ihre Macht zum Ausdruck bringt. Gegenüber dem Bankgebäude befindet sich die Basilika Notre-Dame de Montreal und wir haben das Glück, dass während unseres Besuchs ein festliches Orgelkonzert stattfindet. Der Altar zieht durch die gezielte Beleuchtung alle Aufmerksamkeit auf sich und die Basilika wird gern als Lokalität für Hochzeiten gewählt. Mit unserer Reiseleitung fahren wir vorbei am chinesischen Viertel, durch das Universitätsviertel, steigen schließlich aus dem Bus aus und spazieren zum Mount Royal, wo uns eine atemberaubende Aussicht auf Montreal erwartet. Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir müssen unsere Stadtführerin Mechthild verabschieden. Der Abend steht zur freien Verfügung und einige Gäste schließen sich uns an, und wir kehren bei einem örtlichen, indischen Restaurant ein. Gemeinsam lassen wir den aufregenden Tag Revue passieren.

6. Tag / 13.09.19: Fahrt nach Quebec – Stadtrundfahrt – Einschiffung auf die Norwegian Gem

Der sechste Tag unserer Rundreise bricht an und heute werden wir die letzte Stadt vor unserer Kreuzfahrt besichtigen. Auf dem Weg in die Hauptstadt der Provinz Quebec erfahren wir Details über das Gesundheitswesen Kanadas. Es ist sehr interessant, etwas über das alltägliche Leben der Kanadier zu erfahren und es mit unseren Gegebenheiten zu vergleichen. Nach der Überquerung der Brücke „Pont de Quebec" beginnt unser Stadtrundgang. Heute findet in Quebec ein Radrennen statt und einige Straßen sind gesperrt oder eingezäunt. Viele Radfans stehen an den Absperrungen und feuern ihr Team an. Marina führt uns vorbei am Place d'Armes, durch die Altstadt und die Unterstadt, die Halsbrechertreppe hinab bis hin zum „Chateau Frontenac" an der Dufferin Terrace, wo wir erneut einen wunderbaren Ausblick genießen können. Am frühen Nachmittag ist es leider so weit: die Stunde der Wahrheit ist gekommen: wir verabschieden uns von Marina und unserer Fahrerin Natalie und begeben uns zum Kreuzfahrten-Terminal, um einzuchecken. Es geht los! Die Norwegian Gem wird für die nächsten Tage unser schwimmendes Hotel sein. An Bord werden wir sogleich für die Seenotrettungsübungen in verschiedene Räumlichkeiten gebeten und erhalten eine Einweisung in die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Schiff. Um halb 6 verabredet sich die Gruppe für ein gemeinsames Abendessen im sogenannten Magenta Restaurant und wir stoßen an auf die kommenden Tage. Am Abend bietet die Norwegian Gem allerlei musikalische Unterhaltung und eine Willkommensshow im Stardust Theatre: eine Kombination aus Magieshow, Comedy und Akrobatik.

7. Tag / 14.09.19: Kreuzfahrt auf dem St. Lorenz–Strom nach Nova Scotia – Erholung an Bord

Nach einem individuellen Frühstück im Buffetrestaurant oder im a la carte-Restaurant haben die Gäste heute einen Seetag zur freien Verfügung. Auf dem Schiff nehmen wir zunächst an einer Schiffsführung teil und können somit gezielter unseren Tag gestalten. Es gibt allerhand zu entdecken: angefangen von Tanzkursen über Weinproben und Karaoke bis hin zu SPA-Angeboten und musikalischem Entertainment. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dabei bleibt genügend Zeit um die Aussicht von den oberen Decks auf das Wasser zu genießen und sich den Fahrtwind um die Ohren wehen zu lassen.

8. Tag / 15.09.19: Charlottetown – Prince Edward Island

Den ersten Hafen, den wir ansteuern, ist der Hafen von Charlottetown auf Prince Edward Island. Einige Gäste wollen den Ort auf eigene Faust erkunden, andere haben einen Ausflug gebucht. Gegen 13 Uhr treffen wir die örtliche Reiseleitung und verlassen den Hafenbereich, um einen ersten Eindruck von Charlottetown, benannt nach der Königin Charlotte von Großbritannien und Irland, zu bekommen. Wir passieren eine der dreißig Kirchen und das stattliche Provinzhaus. Auf Price Edward Island gibt es bekannte Bildungsinstitute, wie die University of Prince Edward Island mit ca. 4500 Studenten, wo vordergründig Veterinärmedizin studiert wird. Unsere Reiseleitung erzählt uns von den Windparks, die mittlerweile mehr als 20% der Stromversorgung auf der Insel betragen. Auch zum Thema Klima und Temperaturen erfahren wir eine Menge: im Jahre 2015 gab es 6 Meter Schnee, so dass die Kinder die Häuser nicht verlassen durften, um zu verhindern, dass sie draußen etwas anfassen und um dann eventuell festfrieren. Teilweise mussten sie bis zu 12 Tage zu Hause bleiben, weil der Fußweg nicht mehr zu finden war. Auf Price Edward Island gibt es englischsprachige uns französischsprachige Schulen. In der Sommerzeit können die Temperaturen auf bis zu 34 Grad ansteigen, eine Klimaanlage ist aktuell noch Mangelware. Die Landschaften der Insel - es gibt auch einige schöne Strände - bieten einen Lebensraum für viele verschiedene Tiere, z.B. für 333 Vogelarten, Lamas, Esel oder Füchse. Die Füchse werden aufgrund des Pelzes sehr häufig gejagt.
Das Hauptthema unseres Ausflugs ist das Buch „Anne of Green Gables" und die Schriftstellerin Lucy Maud Montgomery, die 1874 geboren wurde und durch ihre Gedichte, Romane und Kurzgeschichten Berühmtheit erlangte. Im Jahre 1908 erschien ihr erstes Buch, welches von einem adoptierten, rothaarigen Mädchen mit kecken Sommersprossen handelt, welches auf einer Farm aufgenommen wird. Ursprünglich wollte man einen Jungen adoptieren, der auf der Farm helfen sollte, aber Anne begeisterte mit ihrer ehrlichen und lebhaften Art ihre Adoptiveltern, dass sie bleiben durfte. Im Buch „Anne of Green Gables" wird von den Erlebnissen und Schwierigkeiten dieses Mädchens berichtet.
Auch die Schriftstellerin Lucy Montgomery wuchs nicht bei ihren Eltern, sondern bei ihren Großeltern auf Prince Edward Island auf. Während unseres Ausflugs besuchen wir das Anne of Green Gables - Museum, welches zugleich das Haus ihres Onkels und ihrer Tante war, wo sie gern Zeit verbrachte. In ihren Briefen nannte sie das Haus „Silver Bush" - auf einem Schild vor dem Haus kann man Auszüge aus ihrem Tagebuch lesen. Neben dem Haus befindet sich ein idyllischer See, der „Lake of The Shining Waters". An diesem Ort, in diesem Haus, hat Lucy Montgomery geheiratet und vier ihrer Bücher geschrieben. Die meisten ihrer Novellen basieren auf Prince Edward Island. Schon mit 15 Jahren war sie Schriftstellerin und später die Lieblingsautorin von Mark Twain.
Der Ausflug ist noch nicht zu Ende. Wir fahren zu einem Haus, welches genauso eingerichtet ist, wie das Zuhause von Anne of Green Gables im Buch beschrieben wurde. Man hat alle zu der Zeit passenden, historischen Gegenstände auf der Insel gesammelt und entsprechend Montgomerys Beschreibungen positioniert.
Auf der Rückfahrt zu unserem Kreuzfahrtschiff sehen wir viele Austernkörbe und Muschelbänke auf den vorbeiziehenden Gewässern. Auf der Insel werden auch einige Hummergerichte angeboten. Damals war das Fleisch des Hummers eine Mahlzeit für Häftlinge und arme Bürger. Ganz anders als heute!
Auch für den Kartoffelanbau ist die Insel bekannt - man spricht vom drittgrößten Anbaugebiet in Nordamerika.
Ein letztes Highlight, bevor wir am Hafen eintreffen, ist das Geburtshaus Montgomerys, wo wir langsam vorbeifahren, um ein Foto zu schießen. Mit vielen neuen Kenntnissen kehren wir zu unserem schwimmenden Hotel zurück und treffen uns erneut zum gemeinsamen Abendessen, um uns über den erlebnisreichen Tag auszutauschen. Einige Gäste lassen sich am Abend bei der Magieshow im Stardust Theatre „verzaubern" und genießen rückblickend noch einmal all das, was wir gesehen haben.

9. Tag / 16.09.19: Sydney, Nova Scotia – Cape Breton Island

Ein neuer Tag, ein neues Glück und ein anderer Hafen. Mit unserem Reiseleiter Christoph werden wir heute den Cabot Trail auf Cape Breton Island (Nova Scotia) erkunden. Am Hafen treffen wir auf die weltgrößte Geige - ein riesiges Stahlkonstrukt, welches für keltische Kultur und Traditionen steht. Der Ort Sydney hat in seiner Geschichte vieles durchmachen müssen: im Jahr 1901 gab es einen großen Brand aufgrund eines umgefallenen Schmelzofens, wodurch zwei Drittel der Häuser abbrannten. Nachdem wir uns in einem örtlichen Einkaufsladen mit Snacks und Getränken eingedeckt haben, versorgt uns Christoph mit einigen interessanten Informationen. Sydney und die umliegende Region sind bekannt für Schneekrabben, Hummer und Kabeljaufang. Fischgerichte sind hier sehr beliebt. Der Reiseleiter weist uns auch auf die Architektur der Häuser hin. Einige Wohnbauten sind sehr flach angelegt, sodass extrem starke Winde keine allzu große Angriffsfläche bieten, um die Häuser vor der Zerstörung zu bewahren. Unseren ersten Ausflugsstopp machen wir am Gaelic College bei St. Ann's. Wie der Name schon vermuten lässt, werden hier unter anderem die gälische Sprache und Geschichte sowie traditionelle Kunst wie Musik und Tanz gelehrt, ausgeübt und bewahrt. Nach einem kurzen Fotostopp am Little River Harbour fahren wir in Richtung Cape Smokey Park. Leider haben wir etwas Pech mit den Wetterbedingungen: es regnet in Strömen und der dichte Nebel erschwert die Fahrt. Um dem schlechten Wetter zu entfliehen, fahren wir alsbald wieder in Richtung Hafen und nutzen noch den ein oder anderen Ausblick für ein schönes Landschaftsfoto. Am Nachmittag hat uns die „Norwegian Gem" wieder, und die Gruppe hat noch etwas Freizeit, ehe das Abendessen im Grand Pacific Restaurant auf uns wartet.

10. Tag / 17.09.19: Halifax – Eberhardt–Inklusiv–Ausflug mit Stadtbesichtigung und Peggy's Cove

Welcome to Halifax! Am Morgen werden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin Gisela in einem der größten Häfen Nordamerikas in Empfang genommen. Da die Gäste lieber durch die Ortschaft spazieren statt fahren möchten, steigen wir an der Spring Garden Road aus und schauen uns die Stadt aus der Nähe an. Wir haben das Glück und dürfen in die hübsche St. Pauls Church eintreten, die älteste anglikanische Kirche, die außerhalb Englands errichtet wurde. Die kleinen Gesangsbücher und die Bibeln auf den hölzernen Bänken geben einem ein heimeliges Gefühl. Weiter geht unser Rundgang zur Art Gallery, wo wir einen kurzen Einblick in die Ausstellung von Maud Lewis, eine beeindruckenden Künstlerin, die einst mit körperlichen Einschränkungen durch ihre rheumatoide Arthritis mit ihren Werken Geld verdiente. Sogar ihr eigenes, bescheidenes Haus galt, aufgrund der liebevollen Malereien, als Beweis für ihre künstlerische Ader. Mit diesen Eindrücken führen wir unseren Rundgang fort und wagen einen Blick in die Bank of Nova Scotia, die mit ihrer hochwertigen, marmornen Innenarchitektur beeindruckt. Auf dem Weg zu unserem Bus machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Public Garden und machen eine kleine Busrundfahrt über die sternförmige Zitadelle im Zentrum, ehe wir zum Tageshighlight „Peggy's Cove" fahren, wo wir bei traumhaftem Wetter  Postkartenmotive fotografieren können. Der weiße Leuchtturm mit seiner roten Turmspitze auf dem steinernen Felsvorsprung präsentiert sich im schönsten Licht. Hier haben wir unsere Mittagspause und wer möchte, kann sich ein frisches Hummerbrötchen genehmigen oder in der Post vor Ort einen besonderen Reisepassstempel abholen. Ein wunderbarer Ausflug geht leider zu Ende und die See hat uns wieder.

11. Tag / 18.09.19: Saint John, Bay of Fundy

In einem historischen Kleid begrüßt uns Jane, die heutige Reiseleiterin, zu unserem Ausflug zur Bay of Fundy. In Saint John erzählt uns Jane von einer wunderbaren Tradition: The Marigold Project - das Ringelblumen Projekt. Dieses Projekt besteht darin, dass mehrere tausend Schüler von mehr als sechzig Schulen Ringelblumen pflanzen und somit einen Weltrekord brechen. Diese Geste symbolisiert die Macht und die Verantwortung von Kindern. Die Stadt Saint John hat sich sehr entwickelt. Zu damaligen Zeiten waren hier 80% Waldgebiet, heute hat sich vieles getan: eine der größten Industrien hat sich hier niedergelassen, nämlich die Schiffsindustrie. Am Saint John River an einer Papierfabrik steigen wir aus und können beobachten, wie das Wasser von rechts nach links strömt - es ist Ebbe. Beim Wechsel von Ebbe zu Flut (und andersherum) wechselt die Strömung ihre Richtung und der Wasserspiegel steigt oder sinkt. Es gibt in New Brunswick, eine Provinz so groß wie Maine, fünf verschiedene Ahornbaumarten, unter anderem den Roten - und den Zucker-Ahorn. Insbesondere die Blätter zeigen Unterschiede auf. Die Bay of Fundy, die wir alsbald erreichen, gefriert nicht. Allerdings ist es sehr neblig und durch das kalte Wasser und der warmen Luft, wird die Gegend von Waldbränden verschont. An der Bucht treffen New Brunswick und Nova Scotia auf einander. Jane erzählt uns von der Tradition am Kieselstrand einen sogenannten Wishingstone („Wunschstein") zu sammeln und ihn im Portemonnaie mit sich zu führen. Dies soll Glück bringen. Nach einem ortstypischen Mittagessen in St. Martins an der Bay of Fundy- es gab unter anderem Fish Chowder - fahren wir zum Hafen ganz in der Nähe, um die dortigen abgedeckten Brücken zu begutachten. Warum sie abgedeckt sind? Das Baumaterial soll geschützt werden. Sie werden auch Wunsch - oder Kussbrücken genannt. Der Nachmittag bricht an, wir machen es uns im Bus gemütlich und folgen aufmerksam den Erzählungen von Jane über die Tierwelt in New Brunswick. Interessant ist, dass 30% der Elchbabys Zwillingskinder sind und dass ein Elch 45 Pfund Nahrung pro Tag zu sich nimmt. Sie können nicht schwitzen und können sehr schlecht sehen. Der Geruchssinn ist umso ausgeprägter. Elche sind Taucher und Schwimmer und werden zu Wanderungen nach Nova Scotia bewegt, da dort keine stabile Elchpopulation vorhanden ist.
Ein anderes wichtiges Tier ist der Hummer, der 50000 Eier legen kann, die er 10 - 11 Monate bei sich trägt. Auf der Rückfahrt machen wir erneut einen kurzen Stopp am Saint John River, wo wir nun die Flutströmung in die andere Richtung erleben. Zurück in Saint John halten wir am City Market, einer wuseligen Markthalle mit allerhand Lebensmittelständen. Der Abend naht, so kehren wir zum Kreuzfahrtschiff zurück und lassen den Tag mit einem Glas Wein ausklingen.

12. Tag / 19.09.19: Bar Harbour, Maine, USA – Neuengland

Die Grenze der USA haben wir überquert und die Gäste, die einen Ausflug gebucht haben, werden mit Tenderbooten an den Hafen Bar Harbour transferiert. Ein Großteil der Gruppe hat sich für die Tour in den Acadia Nationalpark gemeldet und mit Anna, der Reiseleiterin, werden wir die vielfältige Natur des Parks erkunden. Der französische Forscher Samuel de Champlain hat als Erster eine Karte von dem Park gemalt. Zunächst erreichten die Franzosen die Insel Mount Desert Island, dann die Engländer und dann die Amerikaner. John D. Rockefeller hat einiges zur Erhaltung des Nationalparks beigetragen, in dem er „Carriage Roads" (Kutschwege) bauen ließ, die nur für nicht motorisierte Verkehrsmittel freigegeben wurden. Nach einer schönen Spazierfahrt erreichen wir den Cadillac Mountain, der 466 Meter in die Höhe ragt. Hier haben wir eine einzigartige Aussicht über das Wasser bis hin zu unserem Kreuzfahrtschiff. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Ein letztes Mal können die Annehmlichkeiten unseres Schiffes genutzt und genossen werden.
Am Abend trifft man sich für die Abschlussshow im Theater oder man genehmigt sich einen fruchtigen Cocktail an der Bar.

13. Tag und 14. Tag / 20.09. – 21.09.19: Ausschiffung – Eberhardt–Inklusiv–Stadttour in Boston – Heimflug

Früh am Morgen treffen wir uns in der Lounge auf Deck 6, um gemeinsam von Bord zu gehen. Unsere Koffer stehen im Terminal bereit und die Reiseleiterin Dagmar begrüßt uns mit ihrem Bienen-Regenschirm am Ausgang. Sie wird uns heute durch Boston führen. Kleine Anekdoten zur Boston Teaparty im Jahre 1773 dürfen nicht fehlen, bis wir am North End Park halten, denn hier gibt es eine schöne Markthalle, den Quincy Market. Als kulinarische Überraschung zwischendurch werden frisch zubereitete Canoli gereicht und wir begeben uns dann zurück in den Bus. Wir fahren vorbei am alten Regierungsgebäude am Kings Chapel Buryinf Count bis zum Boston Common Park, vorbei am Theaterviertel. Wir passieren den Public Garten und steigen schließlich an der Trinity Kirche aus, wo auch die Public Library steht. Ein wenig Freizeit ermöglicht uns, die Bibliothek von innen zu bestaunen, eine Architektur der besonderen Art. Weiter geht es durch China Town bis zum Massachusetts State House. Hier soll heute eine Demonstration stattfinden, daher schlendern wir weiter zum historischen Beacon Hill, einer der teuersten Wohnviertel Bostons, wo noch immer mit Gaslaternen im Einsatz sind. Die dunkelroten Steinfassaden und hohen Fenster lassen einen den zu vermutenden Wohlstand spüren.
Unser Flugzeug startet am Nachmittag, so werden wir gegen 14 Uhr zum Flughafen gebracht und verabschieden uns von Dagmar. Ein Großteil der Gruppe fliegt nach Frankfurt am Main, von hier verteilen sich die Gäste in alle Ecken Deutschlands. Wohlbehalten landen wir in der Heimat und werden uns noch lange an diese erlebnisreiche Reise zurückerinnern.

Liebe Gäste,

ich hoffe, Ihnen hat die Reise gefallen und Sie tragen die Erinnerungen noch lange bei sich.
Alles Gute für Sie & bleiben Sie gesund!
Ihre Reisebegleitung Christina

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Schlawis,
Sie haben einen wunderschönen Reisebericht verfasst, der auch unsere Eindrücke widerspiegelt. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise mit Eberhardt und danken Ihnen nochmals für die tolle Begleitung und Betreuung.

Wolfgang und Irmgard Birx
06.10.2019