Reisebericht: Rundreise und Kreuzfahrt Ost–Kanada zum Indian Summer

18.09. – 01.10.2022, 14 Tage Ostküste Kanada und USA – Rundreise–Vorprogramm und Kreuzfahrt mit der Norwegian Gem: Toronto – Niagara–Fälle – Ottawa – Montreal – Quebec – Halifax – Maine – Boston


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Kanada ist äußerst vielfältig. Eine endlose Weite verbindet die multikulturellen Metropolen Toronto, Montreal und Quebec City. Mit unserer Reiseleitung entdecken wir die Niagarafälle und die Nationalparks im Osten, erleben pulsierende Städte und charmante Küstenorte und lernen die vielen Facetten der Provinzen Ontario und Quebec kennen. Ergänzt werden unsere Eindrücke während einer Kreuzfahrt mit der Norwegian Pearl. Lesen Sie hier was unsere Gruppe erlebt hat.
Ein Reisebericht von
Dennis Teichmann

Flug ab Dresden über Frankfurt nach Toronto

Heute war es so weit, unsere freudig erwartet Reise in den Osten Kanadas steht bevor. Zu zweit steigen wir in Dresden in den Flieger nach Frankfurt und treffen dort auf den Rest unserer Reisegruppe, die aus Berlin, Leipzig, Hamburg und Zürich landen bzw. in Eigenregie zum Airport angereist sind. Mit einer Stunde Verspätung startet die Maschine in Richtung Toronto und wir verfolgen, mit großer Vorfreude, die Flugroute auf dem Monitor. Am Zielflughafen lernen wir unsere Reiseleiterin Margarith kennen, die uns bereits am Ausgang erwartet. Auf der Fahrt in das erste Hotel erhaschen wir schon die ersten Eindrücke von dieser lebhaften Großstadt im Osten Kanadas. Unser Hotel hat eine wunderbare zentrale Lage, so dass man abends ganz gemütlich durch die erleuchteten Straßen bummeln kann. Direkt vor dem Hotel verläuft die belebte Yonge Street durch die Downtown und Old Toronto und teilt die Stadt in Ost und West. Mit einem tollen Blick auf den Dundas Square, den "Times Square von Toronto" gehen wir nach einem langen Tag zu Bett.

Toronto – CN–Tower – Niagara Falls – Schifffahrt – Skylon Tower

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Garden Market beginnt unsere gemeinsame Stadtführung in der Metropole Toronto. Der erste Ausstieg führt uns, entlang viktorianischer Herrenhäuser, in das schicke Viertel Yorkville. Mit seinen exklusiven Boutiquen und Galerien und den eleganten Cafés und Restaurants ist es ein beliebtes Shoppingziel für Wohlhabende. Dann geht es auch schon zum CN-Tower, Touristenmagnet und mit 553 Metern Höhe das unumstrittene Wahrzeichen der Stadt. Wir fahren mit einem Fahrstuhl bis zu einer Aussichtsplattform, zweimal Blinzeln und schon sind wir oben angekommen. Der Blick über die Stadt mit ihren Hochhäusern ist traumhaft und wer sich traut kann ein paar Schritte auf dem integrierten Glasboden wagen. Zurück im Reisebus unternehmen wir noch einen kleinen Stopp neben dem St. Lawrence Markt und fotografieren bei einem "Japanischen Stopp" das markante Gooderham Building. Nun geht es schon in Richtung Süden und nach einer kleinen Mittagspause erreichen wir die Niagarafälle. Die Sonne lacht und wir haben noch ein, zwei Stunden Freizeit um uns einen ersten Eindruck von diesem überwältigenden Naturschauspiel zu verschaffen. Danach schlüpfen wir in unsere roten Regencapes und fahren mit einem Schiff durch den Sprühregen (oder Mist, wie es im Englischen heißt) ganz nah an die beiden Wasserfälle des Niagara-Flusses, welcher direkt an der Grenze zwischen den USA und Kanada gelegen ist. Im Hotel angekommen legen wir die durchnässte Kleidung ab und machen uns schick fürs Abendessen. Hierfür werden wir auf dem Skylon-Tower erwartet. Auf 115 Metern Höhe befindet sich der drehbare "Turmkorb" und während die Sonne untergeht, können wir den beeindruckenden Ausblick und ein leckeres Gericht genießen. Bevor es ins Hotel geht, bringt uns Busfahrer Tony noch einmal zur Promenade an den Niagarafällen, damit wir den bunten Farbwechsel der beleuchteten Wasserfälle beobachten können. Mit einer kleinen Vorstellungsrunde beschließen wir den Abend im Hotel und lernen unsere Mitreisenden etwas besser kennen.

Niagara – Kingston

Das heutige Ziel ist die Stadt Kingston, gelegen am Ontariosee. Nach einem typisch kanadischen Frühstück mit Rühreiern, Weißbrot und Speck starten wir Richtung Nordosten. Bei schönstem Wetter besuchen wir den "Whrilpool", ein Strudel, der durch die Biegung des Niagaraflusses auf natürliche Weise entstanden ist. Auf unserer Fahrt kommen wir durch Niagara am See, übersäht von bunten Blumen und gepflegten Pflanzen vielleicht das schönste Städtchen in Kanada. Unterwergs erzählt und Margarith über Thanksgiving, Halloween und Weihnachtstraditionen. Sie berichtet über den kanadischen Arbeitsalltag, die Provinzen und warum kein Kanadier ohne seinen Tim-Hortons-Kaffee zur Arbeit geht. Über die breiteste Autobahn Nordamerikas mit bis zu 16 Spuren erreichen wir den Big Apple von Ontario. Der 12 Meter hohe "Applehead" ist bereits vom Highway zu erkennen und macht uns neugierig. Imbiss-Restaurant, Hofladen, Räucherei und jede erdenkliche Apfel-Leckerei lassen zur Mittagszeit keine Wünsche offen. Gestärkt fahren wir über die Brücke Lake Ontario und machen einen kleinen Spaziergang am „Lake on
the Mountain" bei der Gemeinde Glenora. Wenige Fahrtminuten entfernt nehmen wie die Fähre und erreichen am Nachmittag unser Tagesziel Kingston. Die Stadt mit einer heutigen Einwohnerzahl von circa 124.000 Einwohnern hatte einst den Status einer Hauptstadt.

Kingston – 1.000 Islands Nationalpark – Ottawa

Pünktlich brechen wir auf nach Rockport, wo uns eine gemütliche Bootsfahrt durch den 1.000 Islands Nationalpark erwartet. Abhängig vom Wasserstand gibt es hier sogar noch viel mehr als 1.000 Inseln. Es ist der kleinste Nationalpark des Landes und dennoch bietet er spektakuläre Anblicke. Winzige, bewaldete, teilweise sogar bewohnte Inseln mit schlichten oder pompösen Häusern soweit das Auge reicht. Ein Highlight der
Bootsfahrt ist das imposante „Boldt Castle" - „Boldt Schloss", welches eine traurige Geschichte in sich birgt. Das Gebäude liegt auf „Heart Island" (Herz Insel), ein Symbol der Liebe eines Hotelbetreibers zu seiner Frau, die leider plötzlich während der Bauarbeiten im Jahre 1904 verstarb. Ihr Mann betrat seither niemals wieder diese Insel und das Schloss verfiel, bis das Gebäude vor ca. 40 Jahren von einer gemeinnützigen Stiftung renoviert wurde. Dann geht es auch schon weiter nach Ottawa, die zweitälteste Hauptstadt der Welt. Unterwegs spielt uns Margarith typisch kanadische Musik vor und je weiter wir Richtung Norden fahren, desto mehr nimmt die Laubfärbung zu. Zunächst besuchen wir den Aussichtspunkt "Rockcliffe Lookout" mit Blick auf Ottawa und Gatineau. Dem folgt ein Spaziergang zur Rideau Hall, dem Sitz des Generalgouverneurs aus den 1830er-Jahren. Für die kürzlich verstorbene Queen Elisabeth II waren überall Blumen niedergelegt. Unsere Mittagspause verbringen wir am ByWard Market, wo man unbedingt die süßen "BeverTails", die Biberschwänze, probieren sollte. Im Frühjahr findet hier in Ottawa das Tulpenfest statt und die ganze Stadt verwandelt sich in ein Blütenmeer. Margarith erklärt uns, dass die holländische Königsfamilie hier im 2. Weltkrieg Asyl fand. Als Geschenk dafür werden jährlich über 100.000 Tulpen aus den Niederlanden versandt. Der zweite Teil unserer Stadtrundfahrt führt uns zu Kanadas Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft. Allein die Architektur des Gebäudes ist bemerkenswert, sie repräsentiert Landschaft und Bewohner Kanadas und enthält viele Elemente der indigenen Kulturen. Nach einer kurzen Fahrt zum Hotel und dem Check-In besucht ein Teil der Gruppe das OCCO Kitchen und Bar und ein kleiner Spaziergang zum beleuchteten Parlament rundet den schönen Abend ab.

Omega Wildlifepark – Montreal

Heute nehmen wir das Frühstück schon etwas eher ein, denn in Vorbereitung auf die Kreuzfahrt müssen alle zum Corona-Test. Das Buffet am heutigen morgen lässt zumindest keine Wünsche offen. Nach einer Stunde im Drugstore erhalten wir unser Zertifikat, alle negativ, alles in Ordnung! Erstmal durchatmen! Dann erwartet uns der Omega-Wildlifepark. Durch den Park geht es in einem umgebauten, ehemaligen Schulbus ohne Fenster, so dass wir einen unmittelbaren Blick auf die Tiere haben. Am Eingang haben wir Möhren gekauft, die Hirsche, Rehe und Wildschweine waren dankbar dafür - schnell wird die Möhre aus der Hand stibitzt und genüsslich verzehrt. Auch Schwarzbären, Wölfe und Polarfüchse bekommen wir zu Gesicht, diese sind allerdings in einem zusätzlichen Gehege eingesperrt. Unser Fahrer legt noch eine kleine Fütterung bei den Bären ein, die in Erwartung der leckeren Mahlzeit zeigen, wie gut sie auf zwei Beinen stehen können. Heute steht noch allerhand auf dem Programm und so fahren wir über den Outaouais-Fluss in Richtung Montreal, der zweitgrößten französisch-sprechenden Stadt der Welt, wo wir auf unsere örtliche Reiseleiterin Bettina treffen. Sie zeigt uns die Basilika Notre-Dame, die zumindest rein äußerlich der monumentalen Notre-Dame in Paris ähnelt. Im Innenraum beeindrucken vor allem die 7.000-pfeifige Orgel sowie der in Blau und Gold gehaltene Hochaltar. Einmal durch die Stadt fahren wir zum Mont Royal und genießen das Panorama über die Metropole. Zum Abschluss des Tages besuchen wir die bekannte Untergrundstadt, ein Netz aus über 32 Kilometern mit Geschäften, Freizeiteinrichtungen und Metro-Stationen. Die Idee dazu kam vor über 60 Jahren wegen der kalten kanadischen Winter und wer sich im Tunnel-Labyrinth gut auskennt, kommt heute trockenen Fußes überall hin. Zum Abendessen haben wir das Italienische Restaurant in unserem Hotel ausprobiert und wurden nicht enttäuscht.

Montreal – Québec

Auch heute kommt der Weckruf etwas zeitiger und wir machen uns auf zur letzten Etappe unserer Rundreise. Nach dem Beladen des Busses hätte es fast ein Bußgeld gegeben, offenbar durfte unser Bus nicht vor dem Hotel halten. Glücklicherweise kommt unser Fahrer Tony aus Montreal und kann die Situation schnell entschärfen. Nach einem Fotostopp am Olympiapark und einer Kaffeepause bei Tim Hortons erreichen wir Quebec City am St. Lorenz-Strom. Für unsere Stadtrundfahrt musste kurzfristig ein englischsprachiger Reiseleiter einspringen. Rock, so wie er sich nannte, zeigt uns den "Garten Jeanne-d'Arc" mit dem Monument und führt uns zum "Aussichtspunkt St. Lorenz-Strom". Der Name Quebec bedeutet so viel wie „die Stelle, an der sich der Fluss verengt“ - beim Blick auf die Stadt und die Stromenge können wir dem nur zustimmen. Durch das schöne Wetter sind am Horizont sogar einzelne Berge der Appalachen erkennbar. Später geht's dann in die Innenstadt, ein erster Blick auf unsere Norwegian Pearl und ein kleiner Fußweg zum Place Royale und dem gigantischen Wandbild geben einen kurzen Eindruck. Rock war sehr auf amerikanische Touristen forciert und möchte uns regelrecht zum Shoppen drängen, Margarith zeigt sich jedoch unnachgiebig, immerhin müssen wir pünktlich einschiffen. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir am Hafenterminal an, wo unser Gepäck bereits von der Crew ausgeladen und auf die Kabine gebracht wird. Wir verabschieden uns von Margarith und Tony und gehen an Bord unseres Luxusdampfers. Am Schalter werden Pass, Impf- und Testnachweise sowie Bordkarte vorgelegt. Im Gegenzug gibt's die Kabinenkarte mit der wir uns ausweisen, bezahlen und unser Zimmer betreten können. Eine Änderung wird auch sofort bekannt: Wegen des Hurrikans Fiona bleibt die Norwegian Pearl eine Nacht länger in Quebec, dem folgen zwei Tage auf See. Die Landausflüge Charlottetown und Sydney fallen weg. Wir dürfen nun alle an Bord und beziehen unsere Kabinen. Die Koffer werden schnell von der aufmerksamen Crew gebracht. Um 18 Uhr essen wir im Indigo-Restaurant gemeinsam zu Abend und besprechen die kommenden Tage.

Québec

Anders als geplant verlassen wir den Hafen heute nicht. Frühstücksbuffet gibt's im Garden-Café auf Deck 12 - wer á la carte in den Tag starten möchte kann im Indigo oder Summer Palace speisen. Um 11 Uhr treffen sich einige von uns im Atrium und wir unternehmen einen gemeinsamen Stadtrundgang. Über den Place des Canotiers spazieren wir zur Festung Batterie Royal. Mit den über 300-jährigen Kanonen diente sie einst zur Verteidigung der Wasserwege. Unser Rundgang führt zum Place Royale, wo Samuel de Champlain vor über 400 Jahren die Stadt gründete. Nach einem Besuch der Notre-Dame-des-Victoires fahren wir mit der Standseilbahn hinauf dem Château Frontenac, dem Wahrzeichen der Stadt. Vor fast 130 Jahren als typisches Eisenbahnhotel errichtet ist es heute eines der exklusivsten Luxushotels und eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten des Landes. Ab hier setzt jeder seinen Bummel auf eigene Faust fort, immerhin sind es noch ein paar Stunden bis unser Schiff endlich ablegt und in einer Stadt wie Quebec sollte man die freie Zeit nutzen. Am Abend treffen wir uns im Summer Palace zum gemeinsamen Dinner. Danach heißt es "Leinen los" - mit einem Tag Verspätung legt unser Schiff im Hafen ab und steuert durch den Strom in Richtung St. Lorenz-Golf.

Tag auf See

Über Nacht wurde die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Am Vormittag erhalten wir zunächst eine kleine Schiffsführung mit Patricia und können unseren Tag somit gezielter gestalten. Es gibt allerhand zu entdecken: angefangen von Tanzkursen über Kunstausstellungen und Karaoke bis hin zu SPA-Angeboten und musikalischem Entertainment. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dabei bleibt genügend Zeit um die Aussicht von den oberen Decks auf das Wasser zu genießen und sich den Fahrtwind um die Ohren wehen zu lassen. Für den Nachmittag konnten wir eine Bowling-Bahn reservieren und in einer kleinen Gruppe gegeneinander antreten.

Tag auf See

Der heutige Tag sollte etwas stürmischer werden, die mittlerweile geschwächten Ausläufer des Hurrikans fegen über unser Schiff hinweg, so dass man sich zeitweise nur im Innenbereich aufhalten konnte. Wie auch am Vortag fand zum Mittag eine Kunstauktion statt, bei der einige Meisterwerke namenhafter Künstler unter den Hammer kamen. Champagner und Verlosung inklusive.

Nova Scotia – Halifax – Peggys Cove – Eberhardt Inklusive Ausflug

Nach zwei Tagen auf See haben wir heute wieder festen Boden unter den Füßen. Wir treffen uns um 8:45 Uhr im Atrium, im Hafenterminal werden wir bereits von Beatrice, unserer örtlichen Reiseleiterin, empfangen. Ebenso wie Margarith und Bettina kommt auch Beatrice aus der Schweiz und lebt bereits seit vielen Jahren in Kanada. Zwischen all den Reisebussen steht für uns heute ein amerikanischer Schulbus bereit, eine freudige Überraschung. Erstes Ziel des Tages ist die Zitadelle von Halifax, früher einer der wichtigsten Seestützpunkte des britischen Königreiches. Am Aussichtspunkt legen wir einen kleinen Fotostopp ein, der Nebel legt sich jedoch wie ein Schleifer über die Stadt und verweigert uns die Aussicht. Danach geht es zu den Halifax Public Gardens, einer schönen Parkanlage im viktorianischen Stil. Blumenpracht, hübsch angelegte Gehwege und der Bandstand in der Mitte der Parks schaffen hier eine Oase mitten in der Stadt. Die Spuren des vergangenen Hurrikans begleiten uns auf Schritt, und die ganze Stadt ist damit beschäftigt umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste zu beseitigen und alles auf Vordermann zu bringen. Es geht weiter zum Fairview Cemetery. Traurige Berühmtheit erlangte der Friedhof durch seine zahlreichen Gräber der Titanic-Katastrophe. 121 Opfer wurden hier beigesetzt, einige davon niemals identifiziert, viele Grabsteine sind namenlos. Ebenso beim "Grab des unbekannten Kindes" - dessen Namen man jedoch vor 15 Jahren durch eine DNA-Analyse ermitteln konnte. Gegen Mittag erreichen wir Peggys Cove und fahren durch das kleine Dorf, dessen Häuser in den unterschiedlichsten Pastellfarben angemalt sind. Am Besucherparkplatz steigen wir aus und unternehmen, so lange das Wetter durchhält, einen Spaziergang zum Leuchtturm. Die umliegenden Felsen wurden im Laufe der Jahre vom Meer glatt poliert. Hier sollte man unbedingt die Loster Roll probieren, frisches Hummerfleisch im Brötchen auf Kartoffelchips. Der Regen setzt langsam ein und wir machen uns auf den Rückweg. Es ist unser letzter Tag in Kanada, daher nutzen wir noch einmal die Gelegenheit und decken uns mit Ahornsirup ein bevor wir am Nachmittag aufs Schiff zurückkehren.

Portland & Kennebunkport

Am heutigen Vormittag treffen wir uns um 11 im Atrium. Die Einreise in die USA steht an und jeder muss sich bei einem der Beamten vorstellen. Lange Schlangen bilden sich und wir haben schon Bedenken, dass die Zeit bis zum Beginn des Ausflugs nicht reichen würde. Als sich die Schlange dann endlich in Bewegung setzt, geht es allerdings recht zügig. Jeder stellt sich vor, Fotos werden geschossen und mit dem Passbild verglichen. "Wann waren Sie zuletzt in den USA? Von wo aus fliegen Sie zurück?" Und schon haben wir unseren Stempel im Pass. Leider habe ich mich (vermutlich wegen der Klimaanlage) etwas erkältet, möchte keinen anstecken, bleibe daher mal einen Tag auf der Kabine und hole mir Tee aus dem Café. Abends treffen wir uns im Summer Palace und alle berichten vom vom heutigen Ausflug. Portland ist eine angesagte aber auch kulturreiche Küstenstadt und zahlreiche Gebäude, die früher im Besitz prominenter Bewohner waren, sind noch heute erhalten. Auch Kennebunkport, ursprünglich ein Fischer- und Schiffsbauerdorf, hat sich zu einem beliebten Seebad entwickelt. Der Ort gilt heute als prominentes Ferienziel der Wohlhabenden und einer der teuersten Ferienorte im Nordosten der USA. Auch einen Blick auf das Sommerhaus des ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush, welches heute noch von seiner Familie genutzt wird, konnte die Gruppe erhaschen. Und ich bedanke mich für die vielen schönen Bilder, die mir meine Gruppe extra für den Reisebericht geschickt hat!

Bar Harbor und Acadia Nationalpark

Ein Blick vom Oberdeck genügt und uns wird klar, dass wir in einer der landschaftlich schönsten Regionen der USA angekommen sind. Nach einer Fahrt durch die Frenchman-Bucht werfen die Crew den Anker und das Tendern beginnt. Ein kleines Boot bringt uns gegen Mittag nach Bar Harbor, wo wir auf den Rest der Gruppe treffen, die den Ort bereits individuell besucht haben und mit gefüllten Einkaufstaschen zurückkehren. Unsere kurze Rundfahrt beginnt. Leider erneut auf Englisch, doch der junge Reiseleiter ist gut zu verstehen und beim Ausstieg fasse ich das Wichtigste zusammen. Durch den Acadia Nationalpark schlängeln wir uns den Weg auf den Gipfel des Cadillac Mountain auf 466 Metern. Ein besonders beliebtes Schauspiel sind hier die Sonnenaufgänge. Jeden Tag versammeln sich viele Schaulustige auf dem Gipfel, um die ersten Sonnenstrahlen der Nation zu sehen. Einen weiteren Halt legen wir beim Thunder Hole ein. Die zerklüftete Felsenküste und der Blick auf´s Meer ist hier sehr schön, auch ist der Aussichtspunkt ist leicht zu erreichen und jeder macht noch einige Schnappschüsse.

Ausschiffung – Boston – Heimflug

Heute Morgen heißt es Abschied nehmen von der Norwegian Pearl. Um 9 treffen wir uns im Hafenterminal bei unseren Koffern mit den orangenen Anhängern. Bis der Rest der Gruppe eintrifft werden wir, mehr oder weniger freundlich, gebeten das Terminal zu verlassen. Kein Problem, die Gruppe bleibt zusammen und wenige Minuten später trifft unser Bus ein. Auf der Fahrt zum Boston Common erzähle ich kurz über die Stadt, ihre Geschichte und natürlich die Boston Tea Party, die jedem ein Begriff ist. Am Freedom Trail erwartet uns dann unser Guide, kostümiert als Josiah Quincy. Wegen einer bedauerlichen Änderung musste er kurzfristig einspringen, so dass auch diese Führung in englischer Sprache stattfindet. Ich versuche zu übersetzen, gar nicht so leicht. Ein sehr niveauvolles, schnelles Englisch, viele Informationen. Wir sehen das Massachusetts State House (das Regierungsgebäude), den Granary Burying Ground (einen fast 400 Jahre alten Friedhof und Ruhestätte vieler bekannter Persönlichkeiten), die King’s Chapel, das Old State House (früher Sitz der Kolonialregierung und später des Bundesstaates) und kommen zum Quincy Market. Zwischen den Sehenswürdigkeiten fasse ich die wichtigsten Informationen zusammen. Am Quincy Market mit seinen vielen Restaurants und Souvenirläden legen wir eine Mittagspause ein. Zwei Straßen weiter erwartet uns dann bereits unser Bus und wir fahren zur USS Constitution, das älteste noch seetüchtige Kriegsschiff der Welt. Leider können wir heute nicht auf das Schiff, es findet eine Veranstaltung statt. Ein Besuch auf der USS Cassin Young ist jedoch möglich. Das Schiff wurde im 2. Weltkrieg erbaut. An Bord alles grau in grau, es muss ein trister Alltag auf See gewesen sein in einem ohnehin dunklen Kapitel der Geschichte. Nur einen Katzensprung entfernt befindet sich das Bunker Hill Monument, das an die Schlacht von Bunker Hill im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erinnert. Zur Beschleunigung der Bauarbeiten am Obelisken wurde die allererste Eisenbahnstrecke der USA, der Granite Railway, errichtet. Zurück im Bus bringt uns Jeremy, unser Fahrer, bereits in Richtung Flughafen. Das Gepäck abgegeben gehen wir durch die Sicherheitskontrolle, manche werden recht gründlich überprüft. Zum Glück waren wir zeitig am Airport und hatten einen kleinen Puffer. Der Flieger sollte auch eine Stunde später starten, holte die Verspätung aber während des Fluges wieder ein.

Ankunft in Frankfurt und Heimreise

Gegen 6:30 Uhr morgens landet unsere Maschine in Frankfurt. Es war eine kurze Nacht, wir sind müde, dennoch ist die Zeitumstellung leichter zu verkraften als auf dem Hinflug. Wir verabschieden uns vom Rest der Gruppe, die individuell Abreisen oder sich zum Gate des Weiterfluges begeben. So schnell vergehen zwei schöne Wochen.

Schlusswort

Liebe Gäste,
es hat mir viel Freude bereitet Euch zu begleiten. Wir haben viele Bekanntschaften gemacht, neue Eindrücke gewonnen und viel gelacht. Danke auch an Euch, es war immer sehr harmonisch und auf alle war Verlass, das trägt maßstäblich zum Gelingen und Genießen einer Reise bei.
Bleibt alle gesund, ich wünsche euch noch viele unvergessliche Reisemomente!
Euer Dennis

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