Reisebericht: Vancouver, Kreuzfahrt Inside Passage & Rundreise in Alaska

24.08. – 08.09.2016, 16 Tage Kreuzfahrt + Rundreise: Vancouver – Inside Passage – Anchorage – Denali–Nationalpark


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Begleiten Sie mich auf eine Reise durch die unendlichen Weiten Alaskas und erleben Sie "Wildnis" hautnah!
Ein Reisebericht von
Juliane Voigt

24.08.16 Auf dem Weg nach Alaska...


... begleite ich heute 15 Reisegäste. Unsere Reise beginnt in verschiedenen Orten Deutschlands und in Frankfurt bestreiten wir dann gemeinsam die kommenden 9,5 Stunden nach Chicago.
In Chicago angekommen müssen wir durch die Sicherheitskontrollen und zum Gepäckband, unsere Koffer werden nach nur wenigen Metern auf ein Band gelegt und weitergeleitet, dass dieser Schritt nicht immer zur vollsten Zufriedenheit führt werden wir später noch erfahren.
Und der nächste Flug wartet schon auf uns, nochmal für 6 Stunden den Luxus des Fliegens genießen. 
Endlich sind wir angekommen, Anchorage, Alaska! Unsere Reiseleiterin, Anna, empfängt uns bereits vor dem Gepäckband, wir gehen zusammen hinunter und warten auf unsere Koffer. Leider können nicht alle mit ihrem Koffer ins Hotel fahren, einer blieb in Chicago zurück. Wir melden es umgehend beim Gepäckservice an und müssen uns nun gedulden, der Koffer soll morgen nachkommen.
Nach nur wenigen Minuten erreichen wir unser Hotel in Anchorage und beziehen erst einmal unsere Zimmer. Nach ein paar Minuten der treffen wir uns im Restaurant und lernen uns beim ersten gemeinsamen Abendessen etwas kennen.
Da der morgige Tag schon früh beginnen wird, gehen wir zeitnah auf unsere Zimmer und versuchen ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.

25.08.16 Zugfahrt mit dem "Denali Star" nach Fairbanks


Schon sehr zeitig fahren wir mit dem Bus zum Bahnhof von Anchorage. Das Wetter scheint allerdings nicht auf unserer Seite zu sein und begrüßt uns mit Regen...
Wir sind die Ersten im Wagon und sitzen gleich ganz vorn. Um 8:00 Uhr startet der "Denali Star" in Richtung Fairbanks. 
Nach der Begrüßung und Sicherheitseinweisung beschleunigt der Zug auf Reisegeschwindigkeit und zeigt uns auf dem Weg die nahezu unberührte Natur Alaskas. Der Zugwagon besteht aus zwei Etagen, auf der oberen Ebene sind unsere Sitzplätze, im unteren Zugabteil können wir zu den Essenszeiten köstliche Speisen wählen. Im hinteren unteren Teil des Zugabteils befindet sich eine kleine Aussichtsplattform im Freien. Für unsere vollkommene Zufriedenheit sogen unter anderen Brandon, unser Barman, Sally, unsere Kommentatorin und natürlich Anna, die sowohl Sally's als auch ihre eigenen Geschichten auf dem Weg mit uns teilt. Leider spielt das Wetter nicht mit und wir können zu Beginn der Fahrt nur erahnen wie schön es hier sein muss. Im Laufe des Tages zieht es zum Glück auf und wir genießen die Aussichten des Panoramazuges.
Kurz bevor wir am Abend Fairbanks erreichen, zeigt sich die Wildnis kompromissbereit und wir sehen ein richtiges wildes Tier... einen Biber. Die Zugfahrt neigt sich dem Ende und wir verabschieden uns von der Crew und Bedanken uns bei allen, die uns dieses Tag so angenehm wie möglich gemacht haben. Danach holen wir unsere Koffer und fahren zum "Bridgewater Hotel". Nach dem Check-in forschen wir nach, wo denn der vermisste Koffer geblieben ist, spazieren noch etwas entlang des Chena Rivers oder fallen direkt müde in unsere Betten.

26.08.16 Von Fairbanks nach Denali


Schon sehr früh brechen wir in Fairbanks wieder auf. Nach einer Steppvisite im winzigen Downtown von Fairbanks und einem Stopp am Denkmal der ersten Siedler der Stadt fahren wir aus der Stadt raus und halten an der Trans-Alaska-Pipeline. Hier bleiben wir für etwa 20 Minuten und bekommen von Anna interessante Erklärungen geliefert. Die Pipeline wurde 1974 vollendet und transportiert seitdem ein Viertel der Ölreserven der USA zum Pazifischen Ozean. Unsere Fahrt geht weiter und wir halten zunächst am Supermarkt "Fred Meyer", dieser hat gefühlt die Größe einer Kleinstadt in Alaska... Anschließend setzen wir unsere Reise weiter nach Denali fort.
Auf dem Weg kommen wir an Nenana vorbei, diese haben wir auch schon gestern während der Zugfahrt gesehen. Wir halten beim Besucherzentrum und bleiben etwa 30 Minuten. Heute treffen wir hier sogar auf echte Schlittenhunde. Einen weiteren Stopp legen wir bei einer Brauerei in Healy ein. Richtig urig ist es hier und als Attraktion haben die Besitzer hier einen Nachbau des "Magic Bus", bekannt durch das Buch und den Film "Into the Wild" auf dem Grundstück. Mittlerweile kam auch die Sonne aus ihrem Versteck und wärmt uns mit ihren Strahlen wieder auf... Am späten Nachmittag erreichen wir Denali. Das kleine touristische Örtchen ist das Tor zum Nationalpark und besteht hauptsächlich aus einer Straße und mehreren Souvenirshops. Wir fahren zum Besucherzentrum vom Denali Nationalpark, hier haben wir die Möglichkeit einen Kurzfilm über den Park zu sehen und uns die Ausstellung anzusehen. Gegen 16:00 Uhr checken wir dann in unser Hotel "Denali Bluffs" für die nächsten zwei Nächte ein. Das Hotel ist nur ca. 5 Minuten vom "Zentrum" entfernt, wir spazieren in die kleine "Downtown". Gegen 18:45 Uhr treffen wir uns alle wieder und gehen ins Restaurant "Salmon Bake". Das Essen im sehr rustikalen und urigen Restaurant schmeckt uns sehr gut, aber nach einem langen und tollen Tag freuen wir uns auch auf unser wohlverdientes Bett.

27.08.16 Denali Nationalpark


Der frühe Vogel fängt den Wurm... In unserem Fall hoffen wir allerdings auf Bär, Elch, Karibu und Co. Kurz nach dem Frühstück werden wir von Kirsty abgeholt. Sie wird uns heute zusammen mit Charlie, ihrem treuen Bus, durch den Nationalpark bis nach Kantishna bringen. Nach einer kleinen Einsammelrunde durch Denali fahren wir in den Park hinein. Kirsty gibt uns noch (lebens-)wichtige Sicherheitshinweise für den Tag und dann sehen wir auch nach ein paar Kilometern den ersten Parkbewohner, ein riesiger Elchbulle grast unweit der Straße zwischen den Bäumen. Das Klicken der Fotoapparate lässt für die nächsten fünf Minuten nicht ab. Langsam aber sicher bewegt sich Charlie vorsichtig weiter, nahezu lautlos... Ein toller Einstieg in den Tag! Bis zu unserer ersten Pause sehen wir ein Prachtexemplar von Weißkopfseeadler und einige Karibus. Kirsty erklärt uns die verschiedenen Vegetationszonen des Parks. Im Moment fahren wir durch die Taiga, charakteristisch dafür: immergrüne Bäume gemischt mit Pappeln, Espen und Birken. Sobald wir die Baumgrenze erreicht haben, wird die Taiga von der Tundra abgelöst, also nur noch selten Bäume und immer mehr Sträucher, Büsche und Gräser und Moose. Und dann ist er plötzlich da... ein Grizzly! Wir sind begeistert. Mehr Worte findet man in diesem Moment nicht. Natürlich verbringen wir viel zu wenig Zeit bei ihm, aber wir müssen weiter, die letzten Fotos werden geschossen. 
Unseren nächsten Foto-Stopp legen wir beim Polychrome Pass ein. Unterwegs zum Eielson Visitor Center sehen wir noch ein paar Karibu und Dall-Schafe. Diese sind übrigens der Grund, weshalb dieser Nationalpark im Jahre 1917 gegründet wurde. Um den Bestand der Dall-Schafe vor Wilderern zu schützen. Im Herzen des Parks liegt auch der höchste Berg Nordamerikas, der Denali, früher Mount McKinley, mit einer Höhe von 6.195 Metern. Wir sehen von ihm leider nicht viel. Beim Besuchercenter angekommen machen wir für ca 20 Minuten eine Pause. Wobei sich diese Pause unfreiwillig um ein paar Minuten verlängert, weil sich ein weiterer Grizzly die Mühe gibt unsere volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. So viele Wildtiere und wir haben noch nicht mal die Hälfte des Tages hinter uns, unglaublich! Wir fahren weiter zum Kantishna Roadhouse, hier bleiben wir für eine Weile, bekommen einen Mittagssnack und können beim Goldschürfen unser Glück herausfordern oder den Hundeschlitten bei einer kleinen Vorführung zusehen...
Gegen 15.00 Uhr fahren wir wieder zurück. Unterwegs stoppen wir gelegentlich für weitere Foto- und Toilettenstopps.
Am Abend erreichen wir unser Hotel und wir verabschieden uns von Kirsty und bedanken uns herzlich von ihr. Der Abend steht zur freien Verfügung und man unternimmt entweder noch einmal einen kleinen Spaziergang oder trifft sich zum Abendessen im Restaurant.

28.08.16 Denali – Anchorage


Heute heißt es Abschied nehmen von Denali und seinen wilden Tieren. Wir fahren wieder nach Anchorage zurück. Und das Wetter zeigt sich nun endlich von seiner Schokoladenseite! Endlich können wir den Gipfel des Denali sehen! Ein toller Augenblick und eine tolle Gelegenheit für ein Gruppenfoto :-)
Mit freier Sicht zu unserer rechten Seite auf den Denali fahren wir den Highway weiter entlang. Plötzlich halten wir wieder, irgendetwas scheint nicht zu stimmen... Und ja, wir haben mitten in der Pampa von Alaska eine Panne. Henry schafft es, den Bus in eine Wendeschleife zu rollen und kümmert sich gleich mit Anna zusammen um den Schaden. Wir schätzen, dass wir hier für etwa eineinhalb Stunden fest sitzen, bevor uns jemand abholen kann. Wir sind alle trotzdem positiv gestimmt und versuchen die Situation mit Humor zu nehmen. In der Zwischenzeit halten ein paar Busse mit an um nachzusehen ob sie nicht helfen können, leider ohne viel Erfolg. Doch irgendwann kommt Lindy mit seinem Bus und hält an. Sein Bus ist leer. Er muss, wie wir, nach Talkeetna, dort holt er seine Gäste vom Zug ab. Welch ein Glück, er nimmt uns mit! Im Handumdrehen sind die Koffer umgeladen. Ein kleines mulmiges Gefühl bleibt dennoch, jetzt muss Henry allein zurück bleiben...
Wieder in Fahrt gekommen übernimmt nun Lindy auch den Fahrtkommentar. Er gehört zu einem Einheimischen Stamm und ist quasi in zwei Welten zu Hause. Lindy erzählt uns wie er vom Leben aus dem Busch zu seinem heutigen Job gekommen ist und erzählt uns sogar eine Geschichte in seiner Sprache. Unsere Panne hatte am Ende für uns also auch noch etwas Gutes...
Mit Verspätung in Talkeetna angekommen begeben wir uns gleich auf die "Sightseeingtour". Wir schlendern durch die gut überschaubaren Straßen bis zum Flussufer. Hier haben wir einen tollen Blick zum Denali und die danebenliegenden Berge.
Nach einem kurzen Snack zu Mittag wartet unser neuer Fahrer auf uns, K.M. Er wird uns den restlichen Weg bis Anchorage fahren. Kurz vor 16:00 Uhr erreichen wir in Anchorage das Alaska Native Heritage Center. Hier zeigt uns Anna bei einem Spaziergang durch den Park die verschiedenen Wohn-"häuser" der Stämme Alaskas. Durch die Panne fehlt uns hier leider etwas Zeit und bereits nach einer gut überzogenen Stunde müssen wir schon wieder gehen, da das Zentrum schließt. Wir fahren also in unser Hotel, verabschieden uns bei K.M. und beziehen unsere Zimmer. Bei einem gemeinsamen Abendessen werten wir die Erlebnisse des ersten Teils der Reise aus, wir sind gespannt, was uns wohl auf Kreuzfahrt alles erwartet...

29.08.16 Anchorage – Seward – Beginn der Kreuzfahrt


Nach dem Frühstück unternehmen wir eine Stadtrundfahrt durch Anchorage, von dieser Stadt hatten wir ja zu Beginn der Reise noch nichts, außer dem Flughafen gesehen.
Wir beginnen mit einem kleinen Spaziergang unten am Hafen, fahren durch die "Hauptsraßen" der Stadt und landen schließlich bei den zahlreichen Wasserflugzeugen. An einem Aussichtspunkt können wir nocheinmal einen letzten Blick auf die Stadt werfen bevor wir dieser nun endgültig auf wiedersehen sagen.
Unsere Fahrt führt uns am Kenaisee entlang und an einem Aussichtspunkt, von dem man mit etwas Glück Belugawale sehen kann. Wir haben heute wohl nur Glück mit dem Wetter, kein weißer Marshmallow weit und breit zu sehen...Wir halten für einen kleinen Snack an einer Raststätte, hier gibt es das wohl beste Eis in ganz Alaska, Speiseeis wohlgemerkt ;-) Auf der Terrasse verweilen wir gern für ein zwei Minuten länger, bevor es weiter in Richtung Seward geht. Um halb drei erreichen wir die kleine Hafenstadt und sehen auch schon unser Kreuzfahrtschiff, es scheint das höchste "Haus" der Stadt zu sein... Doch bevor wir aufs Schiff gehen, drehen wir noch eine kleine Ehrenrunde in Seward und genießen die frische Seeluft, wie es scheinbar auch einem Seeotter gefäält, den wir von weitem auf dem Wasser trieben sehen. Doch langsam aber sicher heißt es Abschied nehmen. Anna bringt uns bis zum Kreuzfahrtterminal. Wir bedanken und und verabschieden uns sehr herzlich von ihr und treten einem neuen Abschnitt unserer Reise entgegen.
Nach der Sicherheitskontrolle, dem Beziehen der Kabinen und einem ersten Rundgang an Bord treffen wir uns am Abend in einem der Restaurants zum Abendessen wieder. Nach dem Essen müssen wir dann alle an der Seenotrettungsübung teilnehmen und können anschließend den Abend gemütlich in einer der zahlreichen Bars oder an Deck ausklingen lassen...

30.08.16 Seetag und Hubbard Gletscher


Nach dem Frühstück und dem Informationsmeeting, an dem einige von uns mit mir teilgenommen haben, treffen wir uns in der Bar "Dazzles" auf ein erstes Informationstreffen unter uns... Wir besprechen zur erst ein paar Kleinigkeiten bezüglich der Kreuzfahrt und dann die nächsten Tage, wann und wo wir uns jeweils zu den gebuchten Ausflügen treffen werden. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir den Hubbard Gletscher, welcher sich in der Elias-Kette und der Grenzlinie des Alaska/Yukon-Territorium befindet. Der Gletscher wurde bereits im Jahre 1130 durch Übermittlungen der Yakutat-Indianer erstmals erwähnt. Die Stirnseite ist ca. 12 Kilometer breit und 50 Meter hoch. Nahezu alle Kreuzfahrtgäste haben sich am Bug des Schiffes eingefunden um diesen Anblick zu genießen. Als besonderes Highlight sehen wir zudem wie der Gletscher ein- bis zweimal kalbt. Unser Schiff nimmt nach gut zwei Stunden wieder Kurs auf Juneau und wir genießen die Attraktionen des Schiffes. Am Abend treffen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen und tauschen uns über Tag und den gesehen Eindrücke aus.

31.08.16 Juneau


Gegen 10:00 Uhr erreichen wir den Hafen von Juneau, die Hauptstadt Alaskas. Die meisten von uns gehen schon jetzt von Bord um endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Ich begleite ein paar Gäste in die Stadt und treffe mich später zum vereinbarten Treffpunkt an Bord mit denen, die noch nicht am Pier sind. Punkt 14:00 Uhr steht unser Bus am Pier für unseren ersten Ausflug. Peggy, unser Driverguide, fährt uns zuerst zur Lachsstation. Nach etwa 20min. erreichen wir Aufzuchtstation "Macaulay Salmon Hatchery". Es gibt hier fünf verschiedene Arten des Pazifischen Lachses: Ketalachs, auch "Chum" genannt, Rotlachs "Sockeye", Königslachs "King", Silberlachs "Silver" und Buckellachs "Pink". Deren unterschiedlichen Größen kann man sich mit Hilfe der fünf Finger darstellen. Hier entspricht der Mittelfinger zum Beispiel dem "King Salmon", da er der größte und bedeutendste Lachs ist. Die Wichtigkeit der Zuchtstationen besteht darin, dafür zu sorgen, dass der Bestand der Lachse in Alaska steigt. Ein Mitarbeiter der Station zeigt und erläutert uns die wichtigsten Etappen der Lachsaufzuchtstation. Über die Fischtreppe bis hin zu den Babylachsen. In einem zusammenfassenden Video am Ende der Tour wird nochmal gezeigt, wie die ausgewachsenen Lachse in der Station ankommen, gefangen und ausgenommen werden und die Babies "erzeugt" werden. Das ganze dient am Ende der Fischerei, dem Hobbyangler und der Tierwelt.
Wir fahren weiter zum Mendenhall Gletscher, unterwegs legen wir noch eine kurze Pause am Supermarkt ein, Regel Nummer 1 auch hier wieder: es wird nur um Bus gegessen!Am Gletscher angekommen haben wir gute 1,5 Stunden Zeit die Umgebung zu erkunden. Auch hier gibt es wieder ein Besucherzentrum, aber die Meisten von uns treibt es zum Wasserfall, den Nugget Falls. Die Mutigen unter uns bahnen sich ihren eigenen Weg am Fluss entlang und finden dort auch Bärenspuren... Zurück im Bus müssen wir dann auch schon wieder zum Schiff zurück. Wir bedanken und verabschieden uns von Peggy und nutzen die abendliche Dämmerung für eine Auffahrt zum Mount Robert. Von hier hat man eine tolle Sicht über den Kanal und die im Hafen liegende Schiffe, auch Lady Baltimore, ein Weißkopfseeadler ist das ein oder andere Foto wert.
Zum krönenden Abschluss treffen wir uns noch im "Red Dog Saloon" auf einen Drink in alter uriger Kulisse bevor wir wieder aufs Schiff gehen und den Abend beim Abendessen ausklingen lassen.

01.09.16 Icy Strait Point


Wir kommen sehr früh auf der kleinen Insel an. Es ist ziemlich frisch heute und im Adventure Center angekommen warten wir, dass unser Ausflug "Wahles and Wildlife" los geht. Wir werden von unserem Guide abgeholt und gemeinsam gehen wir zum Bus. Die Hauptgemeinde Hoonah liegt nur ein paar Minuten vom Hafen entfernt und innerhalb eines Augenaufschlages waren wir auch schon wieder aus der Gemeinde draußen. Wir fahren zuerst in ein kleines abseits gelegenes Waldstück. Bevor wir dieses jedoch erreichen, sehen wir beim Überqueren einer Brücke einen Braunbären im Fluss. Erst scheint es als sei er verschwunden, doch nach ein paar Augenblicken kommt er zurück und genießt es förmlich vor versammelter Mannschaft seinen Fisch zu fressen. Nun geht es aber weiter in den Wald. Wir bekommen einen echten Ranger zur Seite gestellt und begeben uns über einen Pfand in die wilde Wildnis! 
Wir haben insgesamt drei Aussichtsplattformen zur Verfügung um die ganze Umgebung ausgiebig zu beobachten. Im großen Nadelbaum auf der anderen Seite des Bachs sehen wir sogar einen Weißkopfseeadler mit einem Jungtier.
Nach diesem Abstecher in den Wald heißt es nun wieder zurück aufs Wasser, Wale beobachten. Die Bootstour dauert noch nicht sehr lange und schon werden wir langsamer... was ist da nur los? Der Kapitän teilt uns über die Lautsprecher mit, dass er die erste Überraschung für uns hat... Orcas! Wahnsinn, direkt vor uns schwimmen sie! Wir können es kaum glauben. Ein paar von uns haben die Chance ein oder zwei gute Bilder von den Tieren zu schießen. Wir verbringen ca eine halbe Stunde, dann müssen wir weiter, so sind die Vorschriften. Wir fahren wieder ein gutes Stück, immer weiter weg von Icy Strait Point und genießen die warem Sonnenstrahlen bei herrlicher Kulisse. Kurz darauf werden wir wieder langsamer... Buckelwale. Ziemlich weit weg und mehr als die Fluke und ein paar Fontänen sieht man leider nicht, aber es waren Buckelwale! Auf dem Rückweg haben wir die Hoffnung die Orcas noch einmal zu sehen, leider ohne Erfolg.
Wir fahren zurück und spazieren am Ufer entlang zurück zu unserem Kreuzfahrtschiff.Ziemlich schnell war dann auch dieser Tag vorbei... Auf nach Skagway!

02.09.16 Skagway


Schon sehr früh legt unser Schiff heute in Skagway an. Unsere Gruppe wird heute an verschiedenen Ausflügen teilnehmen, ich begleite die Meisten während des Vormittags und wir gehen bereits 07:30 Uhr von Bord und laufen nur wenige Meter bis zur Bahnstation. Um 08:00 Uhr startet unser Zug in Richtung Kanada. Die White Pass und Yukon Route startet in Skagway bei null Höhenmetern und ist etwa 178 km lang, sie endet in Whitehorse, Yukon. Wir werden heute allerdings nur bis zur kanadischen Grenze, bis zum White Pass, auf ca. 873 Höhenmeter fahren. Unterwegs kommen wir an verschiedenen Stationen vorbei. Unser Guide erklärt uns übers Mikrofon die verschiedenen Stationen und erzählt uns vom Bau der Eisenbahn. Der Bau der Eisenbahn wurde im Mai 1898 begonnen und bereits am 21. Juli des Jahres konnten, nach einigen Problemen mit Soapy Smith, einem lokalen Bandenchef, die ersten 6,4 Kilometer Strecke bis Boulder eröffnet werden. Bereits im Februar 1899 erreichte der erste Personenzug den White Pass. Wir genießen die Fahrt und schießen ab und zu tolle Fotos von der Landschaft. Ein sehr beliebtes Motiv stellten die Bridal Veil Falls und die Stahlbrücke kurz vor unserer Endstation dar. Auf dem Rückweg bekamen wir die Lok vor die Nase und klappen die Rückenlehnen zur anderen Seite, Seitenwechsel! Und dann sehen wir sogar noch einen Schwarzbären auf einem Stein sitzen... Ja, wirklich!Zurück in Skagway bummeln wir noch ein bisschen durch die Straße(n) der kleinen Stadt und versuchen das ein oder andere Souvenir zu ergattern. Um 17:00 Uhr legt unser Schiff wieder ab und wir steuern den nächsten und letzten Hafen in Alaska an. Am Abend versammelt sich alles noch einmal an Deck um die ersehnten Polarlichten zu bestaunen. Einfach faszinierend!

03.09.16 Ketchikan


Wir erreichen Ketchikan erst gegen 13:00 Uhr, ein paar von uns werden den Tag hier zum Angeln nutzen, die anderen gehen mit mir zusammen von Bord um sich die Stadt etwas näher anzuschauen. Wir laufen zur Creek Street, die etwa 300m lange, auf Stelzen erbaute Straße schlängelt sich entlang des Flusses "Ketchikan Creek". Hier entstand mit Beginn des Bergbaus ein Rotlichtviertel und große Teile der Gehälter der Bergleute wurden wieder ausgegeben. Heute sind in den Stelzenhäusern vor allem kleine Museen, Souvenirgeschäfte und Kunstgalerien zu finden. Wir bummeln zwischen den Souvenirläden umher und machen auch einen kleinen Abstecher in Dollys House. Danach trennen wir uns auf um individuell weiter zu gehen. Ein paar Gäste begleite ich bis zum Totem Heritage Center. Hier gibt es eine Ausstellung zum Thema Totem, deren Bedeutung und Bau. Anschließend fahren wir mit dem öffentlichen Bus wieder zurück in die Stadt und nutzen die letzten Minuten bevor die Läden schließen für die Souvenirjagd.
Um 17:00 Uhr sind die Meisten von uns wieder an Bord und man trifft sich zum Kaffeetrinken im Café oder auf Deck.
Der Tag geht langsam dem Ende entgegen und um 19:30 Uhr sind alle wieder an Bord, so dass wir pünktlich ablegen können und das Schiff nimmt wieder Fahrt auf...

04.09.16 Letzter Tag auf See


Den heutigen Tag verbringen wir wieder an Bord, ein entspannter Tag. Wir genießen die Fahrt durch die atemberaubende Landschaft der Inside Passage. Gegen 11:00 Uhr treffen wir uns für ein letztes Infomeeting um kurz die Ausschiffung und den Tagesablauf für unseren ersten Tag in Vancouver zu besprechen. Gemeinsam füllen wir die Zollkarten für die Einreise nach Kanada aus und besprechen noch einmal letzte Fragen zum Gepäck. Danach genießen wir weiter die warmen Sonnenstrahlen an Deck und die Shows, die das Animationsteam für heute geplant hat. Endlich erfahren wir, wie diese kleinen Handtuchtierchen gebaut werden ;-)
Erst zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und lassen die bisherigen Reiseerlebnisse noch einmal Revue passieren.

05.09.16 Vancouver


Es ist so weit, der letzte Teil unserer Reise beginnt. Um 08:30 Uhr treffen wir uns an der Rezeption des Schiffes um gemeinsam von Bord zu gehen. Die Einreise nach Kanada ist am Ende doch einfacher als gedacht, nicht mal unseren Reisepass wollen sie sehen. Nach der Kontrolle gehen wir in den Ankunftsbereich des Terminals, hier begrüßt uns schon unsere Reiseleiterin Gini Ellis. Nach ein paar Minuten holt sie uns auch schon zum Bus und wir laden in Vierer-Gruppen die Koffer ein.
Wir beginnen gleich mit der Stadtrundfahrt durch Vancouver und fahren nach Granville Island zum öffentlichen Markt, es ist jetzt noch recht ruhig und so haben wir genug Zeit um die lokalen Angebote anzusehen und zu kosten. Mit etwas Proviant für die nächsten Tage fahren wir weiter. Durch die verschiedenen Stadtteile von Vancouver und die Wolkenkratzer ist es nahezu ein kleiner „Kulturschock", den wir erleiden. Immerhin war bis vor gut 24h das höchste Haus unser Kreuzfahrtschiff gewesen...
Die Fahrt geht weiter nach Gastown, in das älteste Stadtviertel von Vancouver, wir steigen in der Nähe des Denkmals von Gassy Jack aus, welchem das Stadtviertel seinen Namen verdankt. Von hier gehen wir zu Fuß weiter die Water Street entlang. Bei der Dampfuhr warten wir so lange, bis um 11:45 Uhr diese ihr Bestes zur Show gibt. Am Canada Place, dem Hotel über dem Kreuzfahrtterminal, steigen wir wieder in den Bus ein. Wir fahren nun in den Stanley Park, eine grüne Oase unweit des Zentrums. Hier trifft man sich zum Radfahren oder Joggen, zum Picknicken mit der ganzen Familie und zum ausspannen. Wir steigen am sogenannten "Hallelujah Point" für einen Fotostopp aus. Von hier haben wir einen tollen Blick auf die Skyline von Vancouver. In der Nähe steht auch eine Sammlung von Totempfählen, geschnitzt im 19. oder 20. Jahrhundert von Angehörigen verschiedener Nordwestküsten-Indianerstämme. Von unserem nächsten Aussichtspunkt können wir direkt auf die Lions Gate Brücke, die nach Norden und zu den Stadtteilen Norgate und West Vancouver führt. Nach diesem Stopp fahren wir nun zu unserem Hotel, das Empire Landmark Hotel. Um die Zeit bis zum Abendessen auszuschöpfen treffen wir uns wenig später wieder in der Lobby und laufen zusammen Richtung Canada Place. Hier hat uns Gini empfohlen den 4D-Film "Fly over Canada" anzuschauen. Der Schlange nach zu urteilen muss es dieser Film ja wirklich in sich haben... Und ja, das hat er auch. Obwohl wir zu Beginn sehr skeptisch sind, gehen wir begeistert, etwas nass, aber strahlend aus dem Kino wieder raus. Ein tolles Erlebnis! Gemeinsam laufen wir zurück zum Hotel und am Abend treffen wir uns dann in er obersten Etage im Restaurant "Claud 9" zum Abendessen, von hier haben wir eine 360°-Aussicht über ganz Vancouver.

06.09.16 Vancouver Island


Um dem ganzen Großstadttrubel gleich wieder zu entfliehen, fahren wir heute nach Vancouver Island. Mit der Fähre von "BC Ferries" fahren wir von Tsawwassen nach Swartz Bay. Wir besuchen zu erst die wohl britischste Stadt außerhalb Groß Britanniens - Victoria. Nach einer kurzen Orientierungsfahrt können wir auch schon aus dem Bus und uns auf eigene Erkundungstour begeben. Zuerst gehen wir natürlich zum Parlamentsgebäude, danach die Government Straße entlang, hier sind wieder einige Souvenirläden vertreten, Pubs und andere Geschäfte. Am Ende der Straße beginnt das Chinatown, hier sieht man unter anderem die engste Straße Kanadas, die Gasse "Fan Tan Alley". Und dann geht es entlang der Hafenstraße wieder zurück zum Bus. Wir mögen Victoria sehr und wären gerne noch etwas länger geblieben. Weiter geht die Reise aber zu den Butchart Gardens. Gini gibt uns einige Hinweise zum Verhalten in den Gärten und wie wir unseren Weg am besten planen sollten. Es gibt verschiedene Themengärten und jeder ist einzigartig auf seine Weise. Wirklich ein gelungenes Kontrastprogramm und nicht nur ein schönes Erlebnis für Gartenliebhaber ;-)
Kurz vor 16:00 Uhr müssen wir aber schon wieder zurück zur Fähre die uns nach Vancouver bringt. Beim letzten Abendessen im Restaurant "Zefferelli's" in der Nähe des Hotels lassen wir den Tag ausklingen, bevor wir im Hotel die Koffer für morgen packen.

07./08.09.16 Heimreise


Bevor wir nach Hause fliegen haben wir noch etwas Freizeit bis Mittag und ein paar von uns nehmen bei einen Wasserflugzeug-Rundflug über Vancouver teil. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit und so hängt die Wolkendecke sehr weit unten. Doch Henry, der Pilot, macht das Beste daraus und fliegt mit uns über die Küste von West-Vancouver, Bowen Island und dann wieder zurück zur Stadt. Nach 20 Minuten landen wir wieder und begeben uns zurück ins Hotel. Es wird Zeit sich auf den großen Flieger vorzubereiten. Wir treffen uns um 12:30 Uhr alle in der Lobby, laden die Koffer in den Bus und können um 13:00 Uhr zum Flughafen fahren. Wir bedanken und verabschieden uns von Gini nach dem Check-In. Von hier heißt es nun warten, warten auf den Flieger und hoffen, dass die 9,5 Stunden schnell vorüber gehen...
Ich möchte mich an dieser Stelle nun noch einmal bei allen Gästen für diese spannenden und erlebnisreichen zwei Wochen bedanken. Es hat mir viel Freude Sie alle während dieser Reise zu begleiten. Alles Gute und bleiben Sie gesund! Bis zum nächsten Mal!
Ihre Juliane von Eberhardt

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