Reisebericht: 29.09. – 11.10.2025
Reisebericht: 29.09. – 11.10.2025
Kanada im leuchtenden Farbenkleid des Indian Summer – eine Reise durch goldene Wälder, klare Seen und lebendige Städte. Natur, Kultur und Herzlichkeit vereinen sich zu unvergesslichen Momenten.
Ein Reisebericht von
Marie Dittrich
Anreise nach Toronto
Unsere Reise begann früh am Morgen in Frankfurt mit dem Flug nach Toronto. Der Abflug erfolgte pünktlich, und nach rund acht Stunden landeten wir in der größten Stadt Kanadas. Am Flughafen wurden wir herzlich von unserer Reiseleiterin Dagmar und unserem Fahrer Clive begrüßt. Da der Check-in im Hotel erst später möglich war, starteten wir direkt zu einer ersten kleinen Stadtrundfahrt.
Vom Aussichtspunkt am Ufer des Ontariosees bot sich uns ein beeindruckender Blick auf die Skyline von Toronto. Bei einer kurzen Vorstellungsrunde konnten sich die Gäste bereits näher kennenlernen. Anschließend erkundeten wir den historischen Distillery District, ein charmantes Viertel mit alten Backsteingebäuden, kleinen Läden und Cafés. Während der amerikanischen Prohibition erlebte die Schnaps- und Whiskeyproduktion in Toronto einen regelrechten Boom – viele Kanadier verdienten damals gutes Geld, indem sie edle Tropfen illegal über die Grenze schmuggelten. Bei uns gab es zwar keinen Schnaps, aber nach der langen Reise belohnten sich einige von uns mit einem Kaffee oder hausgemachter Limonade.
Weiter ging es durch das moderne Bankenviertel, das nicht nur das wirtschaftliche Herz der Stadt ist, sondern auch schon häufig als Filmkulisse diente – unter anderem für die Serie Suits mit der bekannten Schauspielerin Meghan Markle, der heutigen Ehefrau von Prinz Harry.
Schließlich erreichten wir unser Hotel in Toronto – das größte des Landes. Nach einer kurzen Erholungspause brachen wir zum ersten gemeinsamen Abendessen auf. In einem gemütlichen Restaurant ließen wir uns kulinarisch verwöhnen, bevor uns ein Spaziergang zum berühmten Toronto-Schriftzug am Nathan Phillips Square führte.
Hier herrschte eine besondere Atmosphäre: Rund um das Denkmal fanden Feierlichkeiten zum „National Day for Truth and Reconciliation“ statt – ein Gedenktag für die indigene Bevölkerung Kanadas, insbesondere für die verschwundenen Kinder und Frauen. Eine Bühne, Stände und verschiedene Symbole der First Nations verliehen diesem Ort eine bewegende und zugleich feierliche Stimmung.
Spät am Abend traf schließlich auch der Rest unserer Reisegruppe aus Leipzig ein. Durch Flugverspätungen und einige Unannehmlichkeiten bei der Anreise waren sie zwar erschöpft, doch die Freude, nun endlich in Kanada angekommen zu sein, überwog. Nach diesem ereignisreichen ersten Tag hieß es: Kräfte sammeln für die kommenden Tage voller Eindrücke und Erlebnisse.
Toronto – CN Tower – Niagarafälle – Abendessen Skylon Tower
Am nächsten Morgen stand eine ausführliche Stadtrundfahrt durch Toronto auf dem Programm. Unser erster Halt führte uns noch einmal zum bekannten Toronto-Schriftzug am Nathan Phillips Square, bevor wir die originelle „Dog Fountain“ bestaunten – ein Brunnen, der von zahlreichen Bronzefiguren verschiedener Hunderassen gesäumt wird, welche alle einen Knochen in der Mitte des Brunnens anschauen. Hier machten wir uns auf die Suche nach der einzigen Katze, die sich zwischen den Hunden versteckt und statt dem Knochen zwei kleine Vögel auf einer Laterne beobachtet.
Anschließend spazierten wir zum Brookfield Place, einem modernen Gebäudekomplex mit beeindruckender Glasarchitektur. Der lichtdurchflutete Innenhof, auch „Kathedrale des Handels“ genannt, gehört zu den architektonischen Wahrzeichen Torontos.
Den Höhepunkt des Vormittags bildete der Besuch des weltberühmten CN Towers, der mit einer Höhe von 553 Metern bis 2009 das höchste freistehende Gebäude der Welt war. Von der Aussichtsplattform in 346 Metern Höhe bot sich uns ein atemberaubender Blick über die Stadt und den Ontariosee. Hier wurden einem das erste mal die Dimension dieser Stadt und des umliegenden Sees bewusst.
Nach dieser eindrucksvollen Stadterkundung setzten wir unsere Reise fort. Entlang des Ontariosees führte unser Weg in Richtung Süden zu einem der bekanntesten Naturwunder Nordamerikas – den Niagara Fällen. Sie bestehen aus den Horseshoe Falls auf kanadischer Seite und den American Falls, sowie den kleineren Bridal Veil Falls auf US-Seite. Gemeinsam stürzen hier rund 2.800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Tiefe – ein gewaltiges Naturschauspiel!
Eine Bootsfahrt brachte uns hautnah an die tosenden Wassermassen heran. Ausgestattet mit leuchtend roten Regencapes trotzten wir der aufwirbelnden Gischt – ein unvergessliches Erlebnis. Bei herrlichem Sonnenschein bildeten sich über den Fällen gleich mehrere Regenbögen, die den Anblick noch spektakulärer machten. Danach blieb noch Zeit für individuelle Erkundungen und kleine Einkäufe. Das bunte Vergnügungsviertel direkt neben den Fällen mit Casinos, Attraktionen und Leuchtreklamen erinnerte uns dabei fast ein wenig an Las Vegas.
Am Abend stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: das festliche Dinner im Skylon Tower. Im drehbaren Restaurant genossen wir während des Essens den 360-Grad-Blick – zuerst auf die im Abendlicht leuchtenden Fälle, später auf das bunte Farbenspiel der Illuminationen. Der krönende Abschluss dieses Tages war das farbenprächtige Feuerwerk über den Niagara Fällen, das viele Gäste direkt von ihren Hotelzimmern aus bestaunen konnten. So mancher verließ dafür – trotz des langen Tages – noch einmal schnell das gemütliche Bett.
Niagarafälle – Sainte–Marie unter den Huronen – Huntsville
Am Morgen begrüßte uns Kanada mit einem wunderschönen Sonnenaufgang, der den Skylon Tower und die Niagarafälle in ein magisches Licht tauchte. Nach dem Frühstück brachen wir in Richtung Norden auf.
Während der Busfahrt erzählte uns Dagmar Interessantes über Kanada. Sie erklärte die Unterschiede im metrischen System: In Kanada wird – wie in Deutschland – offiziell das metrische System verwendet (Meter, Kilometer, Liter, Kilogramm). Durch die Nähe zu den USA trifft man jedoch auch häufig auf Maßeinheiten wie Meilen, Gallonen, Cups oder Pfund – vor allem im Straßenverkehr, beim Kochen oder in Supermärkten nahe der Grenze.
Zudem erfuhren wir Spannendes über die Trudeau-Familie: Pierre Elliott Trudeau, Kanadas Premierminister in den 1970er- und 80er-Jahren, galt als außergewöhnlich modern und weltoffen – nicht zuletzt dank seiner selbstbewussten Ehefrau. Sein Sohn Justin Trudeau wurde viele Jahre später ebenfalls Premierminister. Die Familie steht wie kaum eine andere für das weltoffene, einwanderungsfreundliche und progressive Kanada.
Mittags erreichten wir Penetanguishene, wo wir zunächst an einem malerischen See mit kleiner Marina hielten und anschließend am Pier 21 einkehrten. Das Mittagessen war einfach, aber gemütlich, und die freundliche Atmosphäre gefiel allen. Nebenan luden kleine Geschäfte mit Kleidung, handgemachten Seifen und regionalen Produkten zum Stöbern ein.
Am Nachmittag besuchten wir das Freilichtmuseum Sainte-Marie among the Hurons, eine bedeutende historische Stätte Ontarios. Hier errichteten französische Jesuitenmissionare im Jahr 1639 ihre erste dauerhafte Missionssiedlung im Gebiet der indigenen Wendat. Die Jesuiten versuchten, das indigene Volk für das Christentum zu gewinnen, lebten mehrere Jahre eng mit ihnen zusammen und bauten ein befestigtes Dorf mit Kirche, Werkstätten und Wohnhäusern.
Die Beziehung zwischen den Jesuiten und den Wendat war von Zusammenarbeit, aber auch von Missverständnissen und Konflikten geprägt. Während die Missionare ihre europäischen Glaubensvorstellungen vermittelten, fürchteten die Wendat den Verlust ihrer eigenen Traditionen. Hinzu kamen Krankheiten, die von den Europäern eingeschleppt wurden und die Bevölkerung der Wendat stark dezimierten. Im Museum wird dieser Teil der kanadischen Geschichte eindrucksvoll dargestellt – sowohl aus europäischer als auch aus indigener Perspektive.
Mit deutschsprachigen Materialien ausgestattet, konnte nach einem kurzen Film jeder individuell das Gelände erkunden und in die Vergangenheit eintauchen. Verkleidete Schauspieler und Gehege mit alten Tierrassen, wie sie schon damals von den Menschen gehalten wurden, rundeten das Erlebnis ab. Ein wirklich eindrucksvoller Einblick in die frühe Geschichte Kanadas.
Am Abend erreichten wir Huntsville, wo uns im Hotel von unseren Zimmern aus ein herrlicher Blick auf den See erwartete. Bei einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
Huntsville – Kanutour auf dem Oxtongue Lake und Aussichtspunkt Lions Point
Heute ging es hinaus in die Natur. Im Bus hatte Dagmar wieder ein Wort des Tages für uns parat: „Loonie“ (1-Dollar-Münze, benannt nach dem Haubentaucher „Loon“) und „Toonie“ (2-Dollar-Münze, ein Wortspiel aus „Two“ und „Loonie“).
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir unsere Kanutour auf dem Oxtongue Lake in der Nähe von Huntsville. Für unsere Gruppe standen zwei große Kanus bereit – ganz ähnlich jenen, die einst von Pelzhändlern zum Transport von Waren, insbesondere Biberfellen, genutzt wurden. Unsere Route führte teilweise entlang der historischen Wege dieser Händler. Nach einer kurzen Einführung durch unsere Guide Liz paddelten wir gemächlich über das ruhige Wasser und genossen die farbenprächtigen Herbstwälder am Ufer. Zwar verlief der Anfang noch etwas unkoordiniert, doch schon bald waren wir ein eingespieltes Team und fühlten uns wie kleine „Kanu-Profis“.
An unserem Ziel wurden wir mit einem kleinen Wasserfall belohnt. Der Ausstieg gestaltete sich aufgrund des niedrigen Wasserstands zwar etwas abenteuerlich, doch die Mühe wurde mit einem idyllischen Platz für unsere Mittagspause belohnt. Bei bestem Wetter, umgeben von herbstlich leuchtenden Bäumen und dem Rauschen des Wassers, genossen wir die Ruhe der Natur. Danach hieß es wieder einsteigen – was mit etwas Geduld und gegenseitiger Hilfe auch gelang. Eine tolle Teamleistung! Dann hieß es noch einmal, die Paddel zu schwingen, denn wir mussten ja zurück zu unserem Bus. Erschöpft, aber glücklich, erreichten wir schließlich unseren Heimatsteg, wo wir uns von Liz verabschiedeten und den Rückweg zum Hotel antraten.
Auf der Fahrt erklärte uns Dagmar die Geschichte der kanadischen Flagge. Das rote Ahornblatt gilt als Nationalsymbol Kanadas und steht für Einheit, Frieden und Toleranz. Die beiden roten Streifen symbolisieren den Atlantischen und den Pazifischen Ozean, die Kanada von Osten und Westen begrenzen. Für viele Kanadier ist das Ahornblatt auch ein Zeichen für die Vielfalt und den Zusammenhalt des Landes. Zur Auflockerung sorgte Dagmar anschließend noch für gute Stimmung: Mit dem Lied „100 Beers at the Wall“ brachte sie den ganzen Bus zum Schmunzeln.
Nach einer kurzen Pause im Hotel unternahmen wir am Nachmittag einen Ausflug zum Lions Point. Die enge und steile Auffahrt meisterte unser Fahrer Clive souverän, und oben erwartete uns ein atemberaubender Blick über Huntsville und den angrenzenden See. Auf dem Rückweg legten wir einen kurzen Halt im Spirituosenladen ein und hielten Ausschau nach dem für Kanada typischen Ahorn-Whiskey.
Am Abend genossen wir schließlich ein gemeinsames Dinner im Hotel, bevor wir uns in den wohlverdienten Schlaf verabschiedeten – ein Tag voller Naturerlebnisse, Teamgeist und unvergesslicher Momente!
Algonquin Provincial Park – Ottawa
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in den Algonquin Provincial Park. Im Bus gab es von Dagmar wieder das „Wort des Tages“: Molson Muscle – Molson ist eine bekannte kanadische Biermarke und steht scherzhaft für den „Biermuskel“. Außerdem erfuhren wir einiges über das Rentensystem Kanadas, das sich aus einer staatlichen Grundsicherung, betrieblichen Zusatzrenten und privater Vorsorge zusammensetzt.
Schließlich erreichten wir den Algonquin Park. Der 1893 gegründete Park ist einer der ältesten und bekanntesten Naturparks Kanadas. Dagmar erzählte uns von der beeindruckenden Tierwelt – Elchen, Schwarzbären, Bibern und vielen Vogelarten – und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Im Sommer zieht der Park Besucher mit Wanderwegen, Kanutouren und Camping an, im Winter verwandelt er sich in ein Paradies für Schneeschuhwanderungen und Skilanglauf.
Unser erster Halt war das Visitor Center mit Museum, Souvenirshop und einer kleinen Kunstausstellung. Von der Terrasse genossen wir den weiten Blick über die Wälder des Parks. Anschließend besuchten wir den Logging Trail, der die Geschichte der Holzwirtschaft in Kanada anschaulich darstellt. Nach einer kurzen Filmvorführung erkundeten wir den Rundweg mit seinen Stationen. Bei bestem Wetter konnten wir uns im Wald sehr gut vorstellen, wie hart die Arbeit der Holzfäller in früheren Zeiten war. Bereits im 19. Jahrhundert zogen Holzfäller in die Wälder, um mit Muskelkraft Bäume zu fällen. Mit Äxten und Handsägen wurden riesige Stämme geschlagen, die man auf gefrorenen Wegen, über Seen oder Flüsse in die Sägewerke transportierte. Besonders im Frühling, wenn das Eis schmolz, trieben sogenannte „River Drivers“ die Stämme schwimmend flussabwärts – eine äußerst gefährliche Arbeit. Heute ist die Forstwirtschaft zwar immer noch ein bedeutender Wirtschaftszweig, doch im Algonquin Park streng reguliert, um die Natur nachhaltig zu schützen.
Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt fort und machten eine kurze Pause bei Tim Hortons. Kaffee „to go“ ist uns inzwischen fast so lieb wie den Kanadiern selbst – und natürlich durften die typischen Timbits, kleine in Fett gebackene Teigbällchen mit verschiedenen Glasuren, nicht fehlen. Eine Packung sorgte in der Gruppe für Begeisterung.
Schließlich erreichten wir die ersten Vororte von Ottawa – nicht nur die Heimatstadt unserer Reiseleiterin Dagmar, sondern auch Hauptstadt und Regierungssitz Kanadas. Die Fahrt führte über eine landschaftlich reizvolle Route. Dagmar berichtete dabei von der Geschichte der Stadt und erklärte, dass der Name „Ottawa“ vom Algonquin-Wort adawe für „Handel treiben“ abgeleitet ist. Außerdem sprach sie über die Sprachvielfalt des Landes: anglophone (englischsprachige), frankophone (französischsprachige) und allophone (Menschen mit anderen Muttersprachen) Bevölkerungsgruppen prägen gemeinsam das Land.
Während der Stadtrundfahrt passierten wir die Lehrfarm der Stadt, auf der neue Getreide-, Obst- und Gemüsesorten angebaut und erforscht werden, sowie das Arboretum, ein schöner Park, durch das wir eine Schleife fuhren. Entlang des künstlich angelegten Rideau-Kanals, der in den Ottawa River mündet und im Winter bei klirrender Kälte zur längsten Schlittschuhbahn der Welt wird, entdeckten wir zahlreiche flinke Eichhörnchen. Der Ottawa River teilt die Stadt in der Mitte – und bildet zugleich die Provinzgrenze zwischen Ontario und Québec. Über das imposante ehemalige Eisenbahnhotel Château Laurier und den Parliament Hill näherten wir uns schließlich unserem Hotel.
Nach einer kurzen Pause spazierten wir noch einmal zum Parliament Hill, dem politischen Herzstück Kanadas. Zwar wird dort momentan viel gebaut, doch die historischen Gebäude präsentieren sich in der Abendsonne von ihrer schönsten Seite. Besonders eindrucksvoll war der Brunnen mit der „ewigen“ Flamme, umgeben von den Wappen der kanadischen Provinzen – wobei wir erfuhren, dass die Flamme in der Vergangenheit tatsächlich schon einmal erloschen ist, also doch nicht so ewig. Auf dem Rückweg hielten wir an einem Aussichtspunkt, wo wir mit einem wunderbaren Blick auf den Ottawa River und den Sonnenuntergang belohnt wurden.
Im Hotel ließen wir den erlebnisreichen Tag schließlich bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant ausklingen.
Ottawa – Omega Park – Montréal
Am Morgen unternahmen wir zunächst eine kleine Stadtrundfahrt durch Ottawa, bevor wir uns später auf den Weg nach Québec ins französische Kanada machten. Unser erster Halt war der Rideau Hall Park, die Residenz des Generalgouverneurs von Kanada. Bei einem kurzen Spaziergang bewunderten wir die herbstlich gefärbten Bäume und beobachteten zahlreiche flinke Eichhörnchen, die uns inzwischen als ständige Begleiter durch Kanada vertraut sind.
Weiter ging es zur National Gallery of Canada, vor der die berühmte Spinnen-Skulptur "Maman" der Künstlerin Louise Bourgeois thront. Anschließend überquerten wir die Brücke über den Ottawa River nach Québec und legten einen Halt am Canadian Museum of History ein. Von hier bot sich uns ein großartiger Blick zurück auf die Ontario-Seite Ottawas mit ihren eindrucksvollen Parlamentsgebäuden. In der Haupthalle konnten wir zudem ein rekonstruiertes indigenes Dorf bestaunen, das spannende Einblicke in die Kultur der First Nations vermittelte.
Ein besonderes Erlebnis erwartete uns anschließend im Omega Park – dem nächsten Höhepunkt unserer Reise durch den Osten Kanadas. In einem blau bemalten amerikanischen Schulbus fuhren wir durch den Naturpark und begegneten dabei zahlreichen Tieren, die das Land symbolisieren: Hirschen, Wapitis, Bisons, Wölfen, Elchen und natürlich Schwarzbären. Viele Tiere kamen ganz nah an den Bus heran und ließen sich sogar mit Karotten füttern – ein beeindruckendes Erlebnis, das die kanadische Tierwelt auf einzigartige Weise greifbar machte.
Nach einer kurzen Mittagspause in einer lokalen Fromagerie, wo wir hausgemachte Sandwiches bei Sonnenschein und schönem Blick auf den See genießen konnten, setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten am Nachmittag Montréal. Bevor wir unser Hotel ansteuerten, fuhren wir hinauf auf den Mount Royal, den Hausberg der Stadt. Von hier eröffnete sich uns ein herrlicher Panoramablick über die Dächer Montréals bis hin zum Sankt-Lorenz-Strom.
Die Ankunft in Montréal war geprägt von einer lebendigen Atmosphäre. Durch das warme Wetter waren unzählige Menschen in den Straßen unterwegs – ein starker Kontrast zum eher beschaulichen Ottawa. Nach dem Check-in im Hotel machten wir uns am Abend noch auf den Weg in die Stadt, um gemeinsam zu Abend zu essen und die ersten Eindrücke dieser weltoffenen Metropole zu sammeln.
Montréal – Stadtrundfahrt und Basilika Notre–Dame – Lac Taureau
Nach dem Frühstück machten wir uns gemeinsam mit unserem lokalen Guide Louis auf zu einer Stadtrundfahrt durch Montréal. Unterwegs erhielten wir interessante Einblicke in das aktuelle Stadtleben – so stehen beispielsweise bald Bürgermeisterwahlen an, die bereits für rege Diskussionen sorgen. Wir passierten ein auffälliges rundes Stahlgebäude, ein Überbleibsel der Weltausstellung in Montréal, sowie die berühmte Formel-1-Rennstrecke auf der Île Notre-Dame, die jedes Jahr Austragungsort des Großen Preises von Kanada ist. Weiter ging es durch die Straßen der Stadt bis in die Altstadt. Hier fällt die Orientierung besonders leicht: Die Straßenschilder sind in einem markanten Rot gehalten.
Ein kurzer Abstecher führte uns in die Unterwelt Montréals – ein weit verzweigtes Netz aus Passagen, Einkaufszentren und U-Bahn-Verbindungen, das im Winter Schutz vor der Kälte bietet und zu den größten unterirdischen Städten der Welt gehört. Zudem passierten wir einige der vornehmeren Stadtviertel Montréals, in denen hübsche Häuser und kleine Villen in unterschiedlichen architektonischen Stilen das Straßenbild prägen.
Unser kulturelles Highlight am Vormittag war der Besuch der Basilique Notre-Dame, einer der prächtigsten Kirchen Nordamerikas. Das im neugotischen Stil erbaute Gotteshaus beeindruckt durch seine kunstvolle Holzschnitzerei, die farbenfrohen Glasfenster und das tiefblaue Deckengewölbe mit goldenen Sternen, das an einen nächtlichen Himmel erinnert. Wir waren uns schnell einig: Ob religiös oder nicht, ob interessiert an Sakralbauten oder nicht – diese Kirche ist etwas ganz Besonderes.
Nach diesem eindrucksvollen Vormittag legten wir eine längere Mittagspause im belebten Downtown Montréal ein. Hier blieb genügend Zeit, um in Ruhe etwas zu essen, die Stadt zu erkunden oder das eine oder andere Souvenir zu erwerben. Am frühen Nachmittag setzten wir unsere Fahrt in Richtung Lac Taureau fort. Unterwegs hielten wir noch in einem Supermarkt, bevor wir am frühen Abend unser Hotel am See erreichten.
Zum Abschluss des Tages genossen wir ein gemeinsames Abendessen. Die ruhige Lage am See bildete einen angenehmen Kontrast zur lebendigen Großstadt Montréal – ein stimmungsvoller Ausklang eines erlebnisreichen Reisetages.
Lac Taureau – Wanderung am See und Whiskeyverkostung
Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel bot sich am Vormittag die Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung rund um den Lac Taureau. Der Weg führte uns zunächst über den gelben Pfad am Wasser entlang, später über den weißen Pfad durch den Wald zurück zum Hotel. Die Strecke war leicht begehbar, sehr gut ausgeschildert und führte durch eine wunderschöne Naturkulisse. Bei spätsommerlich warmem, für die Jahreszeit eher ungewöhnlichem Wetter genossen wir die Luft, die Farben des Waldes und eine entspannte Pause am See. Dafür nahmen wir auch die lästigen Mücken in Kauf, die durch die milden Temperaturen, leider auch noch nicht in die Winterruhe gegangen waren.
Zum Mittag machten es sich viele Gäste auf ihren Balkonen oder an den zahlreichen Sitzmöglichkeiten auf dem Hotelgelände gemütlich, um entspannt etwas zu essen, miteinander ins Gespräch zu kommen oder einfach die Seele baumeln zu lassen.
Am Nachmittag überraschten wir die Gruppe im Namen von Eberhardt mit einer Whiskeyverkostung direkt am See. Zwei Sorten – Ahorn- und Blaubeer-Whiskey – standen bereit, dazu wurden kanadischer Cheddar, Cracker, frische Äpfel sowie Eis und Soda gereicht. In der Sonne am Ufer sitzend und mit Blick auf das glitzernde Wasser entstand eine gesellige Atmosphäre, die allen Gästen sehr gefiel.
Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung. Viele nutzten die Gelegenheit, im Pool oder in der Sauna zu entspannen, einige besonders Mutige wagten sogar ein Bad im See. Andere tauchten zumindest die Zehen ins Wasser oder feuerten die Schwimmer lachend vom Strand oder Balkon aus an.
Am Abend trafen wir uns wieder zu einem gemeinsamen Dinner im Hotelrestaurant. Die Stimmung war bestens – die kleine Erholungspause nach so vielen spannenden und erlebnisreichen Tagen tat der Gruppe sichtlich gut. Später hieß es dann jedoch schon wieder Koffer packen, denn am nächsten Tag sollten wir zu den letzten Etappen unserer Reise aufbrechen – entlang des mächtigen St.-Lorenz-Stroms.
Lac Taureau – Ahornfarm „Chez Dany“ und Montmorency Falls – La Malbaie
Heute verabschiedeten wir uns vom schönen Lac Taureau und setzten unsere Reise fort – begleitet von unserem ersten richtigen Regentag und den für diese Jahreszeit typischen kühleren Temperaturen. Bis dahin hatten wir großes Glück mit warmem, sonnigem Wetter gehabt.
Während der Fahrt beantwortete Dagmar viele Fragen rund um den Alltag in Kanada: Warum Autos in Québec nur hinten ein Nummernschild tragen, wie das öffentliche Verkehrsnetz funktioniert oder weshalb die bekannte Greyhound-Busgesellschaft die Pandemie nicht überlebt hat.
Am späten Vormittag erreichten wir die traditionelle Sugar Shack „Chez Dany“. Hier erhielten wir eine spannende Einführung in die Herstellung des berühmten Ahornsirups – dem „flüssigen Gold Kanadas“, dessen Literpreis sogar über dem von Öl liegt. Weltweit gibt es rund 100 bis 150 Ahornarten, von denen in Kanada zehn heimisch sind. Für die kommerzielle Sirupgewinnung eignen sich jedoch nur drei Arten. Der Saft kann ausschließlich unter besonderen Bedingungen im Frühling geerntet werden: Tagsüber müssen Plusgrade herrschen, nachts hingegen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Zudem muss der Baum mindestens 40 Jahre alt sein, bevor er „angestochen“ wird. Dabei wird ein Zapfhahn in den Stamm geschlagen, aus dem der Saft in einen Eimer läuft. Anschließend wird der Saft erhitzt, bis das Wasser verdampft ist und nur der süße Sirup übrig bleibt – aus etwa 40 Litern Saft entsteht so nur ein Liter Sirup. Kein Wunder also, dass er so wertvoll ist. Bereits die indigene Bevölkerung wusste seine Kraft zu nutzen: Vor langen Wanderungen und Jagden trank man den Ahornsaft, da er Stärke und Ausdauer verlieh. Und nicht zuletzt verdanken wir dem Ahorn auch die leuchtenden Farben des Indian Summer, der die Wälder von Blutrot bis Orange färbt.
Nach diesen Eindrücken stärkten wir uns mit einem rustikalen Holzfällermittagessen, das zahlreiche regionale Spezialitäten bot: Bohnensuppe, Meat Pies, Rote Bete, gepökelte Schweinsohren, Schinken und natürlich Pancakes mit Ahornsirup. Wem das noch nicht genügte, konnte draußen noch Ahorn-Toffee probieren oder sich im Souvenirshop mit allerlei Leckereien aus Ahorn eindecken. Begleitet wurde unser Essen von traditioneller Fiedelmusik, und das Personal stimmte mit Holzlöffeln einen rhythmischen Takt an – ein Heidenspaß, bei dem auch einige unserer Gäste begeistert mitmachten.
Eigentlich wäre im Anschluss ein Spaziergang durch die bunten Ahornwälder vorgesehen gewesen, doch der einsetzende Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Einige Mutige trauten sich dennoch hinaus und trotzten dem Wetter.
Am Nachmittag besuchten wir die imposanten Montmorency Falls, die mit 83 Metern sogar höher sind als die Niagarafälle. Durch den Regen wirkten die Wassermassen noch wuchtiger und machten die gewaltige Kraft dieses Naturwunders besonders eindrucksvoll sichtbar.
Nach einem kurzen Halt in einem Supermarkt setzten wir unsere Fahrt fort und folgten dem Lauf des St.-Lorenz-Stroms weiter nordöstlich bis nach La Malbaie. Trotz des grauen Wetters konnten wir die Schönheit dieser Region gut erahnen.
Am Abend erreichten wir unser Hotel Auberge des 3 Canards – übersetzt „Herberge der drei Enten“. Der eigentümliche Name geht vermutlich auf die Gründer zurück: drei Brüder, allesamt Ärzte. Da sich die englischen Wörter „Doc“ (Doktor) und „Duck“ (Ente) ähnlich anhören, nahm die französischsprachige Bevölkerung der Gegend den kleinen Sprachwitz wohl wörtlich – und so wurde aus den drei Doktoren die „drei Enten“.
In unserem gemütlichen Hotel ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im französischen Stil ausklingen – ein kulinarisches Highlight der Reise.
La Malbaie – Tadoussac – Walbeobachtung auf dem St.–Lorenz–Strom
Am Morgen fuhren wir weiter immer entlang des beeindruckenden St.-Lorenz-Stroms in Richtung Tadoussac. Unterwegs legten wir einen kurzen Halt am Aussichtspunkt von La Malbaie ein, von wo aus wir trotz frischer Temperaturen einen schönen Blick über die Bucht genießen konnten.
Nach einer kurzen Fährfahrt, die uns mit ihrer Kulisse fast an die Fjorde Norwegens erinnerte, erreichten wir unser erstes Ziel: das Marine Mammal Interpretation Center in Tadoussac. Hier erhielten wir eine informative und zugleich stimmungsvolle Einführung in die Welt der Wale im St.-Lorenz-Strom. Bei einer Präsentation mit Ton- und Lichteffekten lauschten wir den Gesängen der Wale und erfuhren viel über die hier heimischen Arten. Besonders die weißen Belugas, die das ganze Jahr über im Fluss leben, standen im Mittelpunkt. Spannend war auch zu hören, dass es nur noch wenige tausend Tiere dieser Art gibt und sie streng geschützt werden. Das Zentrum bot zudem anschauliche Ausstellungen über das Leben im Strom und die Bedeutung der Region für die Meeresforschung.
Nach einer kleinen Mittagspause in dem charmanten Ort begaben wir uns zur Marina von Tadoussac. Nachdem wir noch kurz auf unser Boot warten mussten, hieß es schließlich „Boarding“. Pünktlich zu unserer Ausfahrt klarte das Wetter weiter auf, und sogar die Sonne ließ sich blicken – beste Voraussetzungen für unsere Walbeobachtungstour. Schon bei der Ausfahrt aus dem Hafen entdeckten wir mehrere Gruppen von Belugas im Wasser. Nach einer Weile ohne Sichtung war es dann so weit: Ein Zwergwal zeigte sich. Zwar bekamen wir jeweils nur kurz den Rücken und die Finne zu sehen, bevor er wieder für mehrere Minuten abtauchte, doch die Begegnung war dennoch besonders beeindruckend. Wenig später tauchten auch Robben auf, eine sogar ganz nah am Boot.
Besonders amüsant war das Miteinander an Bord: Sobald die Kapitänin die Richtung ausrief – „Wal auf 9 Uhr! Jetzt auf 1 Uhr! Jetzt auf 3 Uhr!“ – strömten die Passagiere von einer Seite zur anderen, in der Hoffnung, die besten Blicke zu erhaschen und einen schönen Schnappschuss zu ergattern. Auf dem Rückweg in den Hafen konnten wir erneut einige Belugas sehen und dabei die wunderschöne Flusskulisse genießen.
Am späten Nachmittag kehrten wir nach einem erlebnisreichen Tag wieder in unser Hotel vom Vorabend zurück. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir die vielen Eindrücke Revue passieren und teilten fleißig unsere Fotos und Videos der Tiere miteinander.
So endete ein Tag voller spannender Naturerlebnisse am St.-Lorenz-Strom – gekrönt von Sonne, Walen und unvergesslichen Momenten.
La Malbaie – Canyon Sainte–Anne und Basilika Sainte–Anne–de–Beaupré – Québec City
Heute brach unser letzter voller Tag als Gruppe an – und noch einmal erwarteten uns großartige Eindrücke. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Canyon Sainte-Anne. Die bis zu 74 Meter tiefe Schlucht wird von mehreren Hängebrücken überspannt, die spektakuläre Ausblicke auf die tosenden Wasserfälle und die steilen Felswände ermöglichen. Auch wenn eine der Brücken aufgrund von Instandhaltungsarbeiten geschlossen war und die Zeit für die beliebte Zipline nicht reichte, bot sich uns dennoch ein eindrucksvolles Naturerlebnis inmitten der herbstlich gefärbten Wälder.
Nur wenige Minuten entfernt erreichten wir die Basilique Sainte-Anne-de-Beaupré, eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Nordamerikas. Seit Jahrhunderten pilgern Gläubige hierher, um die heilige Anna, die Großmutter Jesu, um Heilung zu bitten. Besonders sehenswert sind die kunstvoll gestalteten Glasfenster und Mosaike sowie die eindrucksvollen Räume im Untergeschoss. Rund um die Basilika luden kleine Cafés und Kunstläden zu einem kurzen Verweilen ein, während wir draußen noch einmal die leuchtenden Farben des Indian Summer genießen konnten.
Am Mittag ging es weiter nach Québec City, eine der ältesten Städte Nordamerikas und die einzige Stadt nördlich von Mexiko, die noch von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben ist. Nach etwas Freizeit starteten wir mit unserer Stadtführerin Marina zu einem Rundgang. Wir erfuhren, dass Québec City in seiner langen Geschichte mehrfach von Bränden heimgesucht wurde – und dennoch jedes Mal mit Liebe zum Detail wiederaufgebaut wurde.
Zunächst führte uns die Route mit dem Bus am Parlamentsgebäude vorbei und durch den zentralen Park, bevor wir die Stadtführung zu Fuß fortsetzten. Durch die engen Gassen der Oberstadt, gesäumt von kleinen Geschäften und historischen Gebäuden, spazierten wir hinunter in die malerische Unterstadt, die mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen und Plätzen an das alte Europa erinnert. Die Mischung aus französischem Flair, lebendiger Kultur und der malerischen Lage am St.-Lorenz-Strom macht Québec City zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Nach diesem ereignisreichen Tag checkten wir ein letztes Mal in unser Hotel ein und machten uns am Abend auf den Weg zu einem festlichen Abschiedsessen. In geselliger Runde blickten wir auf die vielen Erlebnisse der vergangenen Tage zurück – ein würdiger und stimmungsvoller Abschluss unserer Reise durch Ostkanada.
Québec City – Rückreise über Montréal – Abschied von Kanada
Heute hieß es Abschied nehmen von Kanada. Nach dem Frühstück blieb uns noch etwas Zeit: Einige nutzten den Vormittag, um Québec City ein letztes Mal zu erkunden oder kleine Besorgungen zu erledigen, während andere sich dem Kofferpacken widmeten – was nach all den erworbenen Souvenirs gar nicht mehr so einfach war.
Am späten Vormittag machten wir uns auf den langen Weg zum Flughafen nach Montréal. Dagmar hatte noch eine besondere Überraschung für uns vorbereitet: ein kleines Kanada-Quiz mit Fragen zu den Stationen unserer Reise – aber auch mit humorvollen Anspielungen auf persönliche Erlebnisse aus unserer Gruppe. Ein großer Spaß und zugleich ein schöner Abschluss, bei dem es sogar kanadische Souvenirs als kleine Preise gab.
Während der Fahrt genossen wir noch einmal das vorbeiziehende Panorama, legten einen letzten Kaffeestopp ein und erinnerten uns an die vielen Erlebnisse der vergangenen Tage. Hinter uns lag eine Reise voller unvergesslicher Eindrücke: von der Skyline Torontos über die tosenden Wassermassen der Niagarafälle bis hin zu den stillen Seen und bunten Wäldern Ontarios. Wir entdeckten die Kultur der First Nations, erlebten die traditionelle Herstellung von Ahornsirup und standen staunend vor der imposanten Kulisse der Montmorency Falls.
Unvergesslich bleiben auch unsere Tierbegegnungen – die Elche und Bären im Omega Park, die majestätischen Wale und Robben im St.-Lorenz-Strom und natürlich die vielen neugierigen Eichhörnchen, die uns fast täglich begegneten und uns längst ans Herz gewachsen waren. Besonders Québec City mit seiner von Mauern umgebenen Altstadt brachte uns die französisch geprägte Geschichte und das europäische Flair Kanadas näher. Dazwischen genossen wir immer wieder kleine Momente der Ruhe: eine Whiskeyverkostung am See, ein gemeinsames Abendessen in gemütlicher Runde oder der Blick vom Parliament Hill in Ottawa über den im Sonnenuntergang leuchtenden Fluss.
Bei der Einfahrt nach Montréal erkannten wir viele Gebäude und Straßenzüge wieder, die uns von unserer Stadtrundfahrt vertraut waren. Durch den für Montréal typischen dichten Verkehr ging es langsam, aber stetig in Richtung Flughafen. Dort hieß es zuerst Abschied nehmen von Clive, unserem Busfahrer, der uns sicher, gut gelaunt und mit viel Geduld durch den Osten Kanadas gefahren hatte. Nach dem Check-in und der – nicht ganz reibungslosen – Kofferaufgabe („ein Hoch auf die Technik, wenn sie funktioniert!“) kam schließlich der schwerste Moment: der Abschied von unserer herzlichen Reiseleiterin Dagmar. Ein Augenblick, bei dem nicht alle Augen trocken blieben, denn in den letzten Tagen war unsere Gruppe richtig zusammengewachsen.
Nach der Sicherheitskontrolle blieb noch etwas Zeit, um im Flughafen etwas zu essen oder letzte Einkäufe im Duty-Free-Bereich zu erledigen, bevor es pünktlich ans Boarding ging. Dann stand uns ein weiterer langer Nachtflug bevor – und der Abschied von einem Land, das uns mit seiner Natur, Kultur und Herzlichkeit tief beeindruckt hat.
Rückkehr nach Deutschland – Ankunft in Frankfurt am Main
Am frühen Morgen erreichten wir bei Sonnenaufgang Frankfurt am Main. Hier hieß es endgültig Abschied nehmen von unserer Reisegruppe. Einige begleiteten sich noch bis zu ihrem jeweiligen Anschlussflug, für andere endete die gemeinsame Reise bereits hier.
Sicher aber ist: Diese Reise wird vielen nicht nur auf ihren Fotos, sondern auch in ihren Herzen und Erinnerungen lange erhalten bleiben – als Erlebnis voller Begegnungen, Naturwunder und unvergesslicher Momente.
So nehmen wir viele schöne Eindrücke mit nach Hause – von einer Reise voller Natur, Kultur, Gemeinschaft und guter Stimmung. Kanada hat uns mit seiner Vielfalt, seiner Herzlichkeit und seinen unendlichen Weiten tief beeindruckt. Nicht zuletzt dank unserer wunderbaren Reiseleiterin Dagmar, die uns mit viel Charme, Witz und Wissen durch dieses große Land begleitete, und unserem herzlichen Busfahrer Clive, der uns stets sicher, mit einem Lächeln und bester Laune ans Ziel brachte.
Oder, um es mit den Worten eines echten Kanadiers zu sagen:
“I’m so very sorry we have to leave – but thank you for the amazing time!”