Reisebericht: Rundreise Ost–Kanada zum Indian Summer

29.09. – 11.10.2012, 13 Tage Städte– und Naturreise im Osten Kanadas mit Toronto – Ontariosee – Niagara–Fälle – Algonquin Provinz Park – Ottawa – Montreal – Lac Taureau – La Malbaie – Quebec


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Grandiose Natur, beeindruckende Städte, unvergessliche Erlebnisse… das war unsere Ostkanada-Reise zur schönsten Jahreszeit, dem Indian Summer, wenn die Wälder ihre farbkastengleiche Pracht entfalten. Wir hatten noch das Glück, dies alles bei blauem Himmel und Sonnenschein zu erleben.
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Samstag, 29.09. – Anreise nach Toronto

Flughafen Frankfurt: Unsere Gruppe aus 36 reiselustigen und neugierigen Gästen traf sich zum Abflug nach Toronto. Wir kamen von drei verschiedenen Flughäfen angereist - in Dresden gab es vor dem Abflug sogar noch ein mit sehr viel Liebe zubereitetes Frühstück in einem der Flughafenrestaurants. Durch die Zeitverschiebung erlebten wir den gesamten Flug bei besten Sichtverhältnissen komplett bei Tageslicht, wobei uns besonders das weiße Eisschild über Grönland in Erinnerung blieb. In Toronto erwartete uns bereits unsere örtliche Reiseleiterin Brigitta Gamm. Wir fuhren in die größte Stadt Kanadas zum Hotel und waren zunächst schon mal beeindruckt von der wolkenkratzergeprägten Silhouette dieser lebendigen City. Im Hotel erwartete uns ein sehr leckeres Abendessen, wobei wir unter 4 verschiedenen Hauptgerichten wählen durften. Noch ein Schluck kanadischen (!) Wein, dann hatten wir die notwendige Bettschwere... Nur die ganz Dynamischen von uns gingen mit
Brigitta noch eine Runde um den Block.

Sonntag, 30.9. – Toronto – Niagarafälle

Nicht die Zeitverschiebung machte uns heute das Aufstehen leicht, sondern eher die Neugier auf dieses für uns bislang unbekannte Stück Erdkugel... Brigitta zeigte uns stolz „ihre" Stadt, in der zur Zeit ein Bauboom sondergleichen herrscht. Hier schießen die Skyscraper derzeit wie Pilze aus dem Boden... Unser erster Ausstieg an der Hockey Hall of Fame  entpuppte sich als Ausflug in eine verrückte Architektur... Aber das Tollste war für uns alle der berühmte, 553 hohe CN-Tower! Was für eine atemberaubende Aussicht bot sich uns auf die Stadt und den Ontariosee! Ein ganz spezieller Nervenkitzel war ein Überqueren des Glasbodens mit direktem Blick in die Tiefe. Am Hafen legten wir eine Pause ein - viele von uns nutzten diese zum Mittagessen, Andere für einen Spaziergang entlang des Ufers. Obwohl der Ontariosee der kleinste der Seen ist, kann man das andere Ufer nicht erkennen!!! Unsere Fahrt führte uns weiter nach Niagara, dem Ort an den berühmtesten Wasserfällen der Welt. Es gibt deren zwei - einmal die amerikanischen und zum anderen die kanadischen. Nach einem Blick von oben hatten wir die Gelegenheit, mit dem Boot ganz nah an die Niagarafälle heranzufahren - das war unglaublich beeindruckend!!! Noch dazu mit Regenbogen... Nach der Bootsfahrt hatten wir noch Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang - so konnten wir das alles noch so richtig auf uns wirken lassen! Das Abendessen nahmen wir heute im Skylon Tower ein und hatten von hier aus einen wunderbaren Blick auf die bunt angestrahlten Wasserfälle. Einige von uns unternahmen an diesem Abend noch einen Spaziergang direkt zu den nächtlichen Niagarafällen und ließen die gesamte Romantik dieses Naturschauspiels auf uns wirken.

Montag, 1.10. – Muskoka–Region

Heute nun fuhren wir durch die landschaftlich sehr reizvolle Region der Provinz Ontario und gewannen hier erste Eindrücke von der Farbenpracht, die der Indian Summer hier Jahr für Jahr zaubert. Die Gegend wurde zusehends ländlicher, und gegen Mittag erreichten wir Sainte-Marie-Among-The-Hurons, eine Ortschaft, die den Besucher in die Zeit der Eroberung der „Neuen Welt" zurückversetzt. Mit wie viel Enthusiasmus und Beharrlichkeit arbeiteten und wirkten hier europäische Missionare... und mit wie viel Engagement wurde dieses historische Dorf erhalten bzw. wieder erschaffen... Unsere Fahrt bei Sonnenschein entlang grellbunt gefärbter Wälder war wiederum ein beeindruckendes Erlebnis. Am Spätnachmittag hatten wir schließlich den Algonquin-Provinz-Park erreicht und damit unsere direkt am See gelegene Hotelanlage, in welcher wir die kommenden beiden Nächte verbrachten. Viele Gäste nutzten nach einem ausgedehnten Spaziergang das großzügige Schwimmbad und die hauseigene Sauna zur Entspannung.

Dienstag, 2.10. : Natur pur im Algonquin–Park (Kanufahrt, Wanderung)

Unser heutiger Tag begann mit einer Kanutour mitten im Algonquin-Provinz-Park. Ein Erlebnis war bereits die Ankunft bei den Outfitters, Einweisung, Ausrüstung, das Entern der Kanus - alle waren bei bester Laune, den das Wetter präsentierte sich erneut sonnig und warm und brachte die kunterbunten Wälder am Seeufer wieder besonders zum Strahlen. Nach der Überquerung des Sees und einer Fahrt auf dem „Ochsenschwanz-Fluss" stiegen wir schließlich aus unseren Kanus aus und begannen eine abenteuerliche Wanderung durch die Wildnis. Unser Weg führte uns schließlich in eine faszinierende Felslandschaft mit Wasserfall, wo wir endlich die Gelegenheit nutzten, auf die erste Etappe unsere Traumreise kanadischem Rotwein anzustoßen und ein erstes Gruppenfoto zu schießen. Unsere drei Kanus nahmen schließlich wieder Kurs auf den Ausgangspunkt dieser Fahrt, und wir machten Mittagspause auf den romantischen Picknickplätzen am Ufer des Sees. Am Nachmittag unternahmen wir gemeinsam eine Wanderung zum Dorset Fire Watch Tower, einem exzellenten Aussichtspunkt mit Blick auf die wunderschöne Seen- und Waldlandschaft.
Im Hotel angekommen, entschieden sich viele Gäste noch für einen ausgiebigen Spaziergang, und die Abgehärteten badeten im glasklaren, ostseetemperierten Wasser des Sees (unglaublich toll!!!), viele Gäste nutzten heute wieder das Schwimmbad und die Sauna.

Mittwoch, 3.10. – Algonquin–Park – Ottawa

Wie schön - wir hatten heute in der Gruppe einen Geburtstag zu feiern... Die heutige Exkursion führte uns ins Herz des Algonquin-Parks, wo wir anschaulich sehr viel Wissenswertes zum ehemaligen Haupterwerbszweig erlebten im Rahmen einer  gemeinsamen Wanderung auf dem Holzfällerpfad - einem sehr interessanten, schön gestalteten Freiluftmuseum. Ahornsirup-Kekse und mit Ahornzucker geröstete Mandeln als regionale Spezialitäten rundeten diesen erlebnisreichen Vormittag ab. Am frühen Nachmittag erreichten wir Kanadas Hauptstadt: Ottawa
Ausstieg am Museum of Civilization, Erklärungen von Brigitta mit Blick auf die riesige  - ein „Nest" im Verhältnis zu Toronto (Parallelen zu Bonn - Berlin drängten sich auf...) Aber was für eine wunderschön gelegene, anheimelnde Stadt ist Ottawa! Alle sind restlos begeistert und konnten es nach der Stadtrundfahrt kaum erwarten, sie selbst ganz individuell zu erkunden! Nach dem Einchecken im Hotel machten wir uns auf den Weg und landeten schließlich im historischen Viertel, Bytown Market, wo jeder ein Restaurant zum individuellen Abendessen suchte und fand. Viele von uns unternahmen darüber hinaus noch einen Spaziergang durch die schön beleuchtete Stadt, insbesondere zum Parlamentsgebäude.

Donnerstag, 4.10. – Ottawa – Montreal

Natur pur im wahrsten Sinne des Wortes!!! Wir besichtigten den Omega-Wildlife-Park und konnten dort die Tiere dieser Region zum Greifen nah erleben: Wölfe, Schwarzbären, Elche, Polarfüchse und vor allem Hirsche, die zum Teil so zahm waren, dass sie uns aus der Hand fraßen und sich streicheln ließen. Einen besonderen Höhepunkt stellte das von Eberhardt Travel organisierte Picknick auf dem Picknickplatz im Park dar. Dazu gab es echten kanadischen Whisky! Weiter ging unsere Fahrt nach Montreal. Dort trafen wir Regina, die uns diese Stadt im Rahmen einer Stadtrundfahrt präsentierte. Dabei war die Besichtigung der Kirche Notre-Dame ein besonderer Höhepunkt. Der Stil dieser Kirche ist zwar irgendwie von Europa inspiriert, lässt sich aber mit keinem europäischen Bauwerk vergleichen. Es ist einzigartig... schön. Montreal ist die perfekte Verbindung von amerikanischer Wolkenkratzerarchitektur und gemütlicher historischer Hafenstadt am Sankt-Lorenz-Strom. Nach dem Einchecken im zentrumsnahen Hotel erkundeten wir gemeinsam die Ville souterraine, die „Stadt unter der Stadt".

Freitag, 5. 10. – Montreal – Saint Michel des Saints

Wir waren am heutigen Morgen noch auf dem Mont Royal und am Olympiastadion.
Außerdem stoppten wir noch mal an einem Einkaufszentrum am Stadtrand von Montreal.
Schließlich begaben wir uns auf die Fahrt in Richtung Saint Michel des Saints - also geradewegs nach Norden, 100 km vor der Permafrostgrenze. In einem kleinen Ort kurz vor Saint Michel (Zénon) machten wir einen kleinen Stop und erlebten hier mal das typische ländliche Kanada! Nette kleine Häuschen, offene Kirche, stylishes Café... einfach wunderbar!
Am Nachmittag kamen wir nach einer Fahrt durch die schier endlosen buntgefärbten Wälder in der Auberge du Lac Taureau an. Natur pur!!! Ein romantisches naturnahes Resort am Ufer des Lac Taureau mit einem ausgeprägten Netz an Wanderwegen, das die Meisten von uns heute ansatzweise erkundeten, ein wunderbar erfrischender, etwa 15 ° kalter See, in dem man ein paar Runden schwimmen konnte, ein gemütlicher Hotelbereich mit Kaminzimmer, Sauna, Swimmingpool... da blieben wirklich keine Wünsche offen!

Samstag, 6.10. – Saint Michel des Saints – Natur pur

Nach dem Sturm auf das reichhaltige Frühstücksbüffet (mit frisch zubereiteten Omelettes und Crêpes!) trafen wir uns zu einer gemeinsamen Wanderung, auf der wir nicht nur Biberburgen, sondern auch eine überwältigende Gras- und Seenlandschaft kennenlernten. Aufgrund der nächtlichen Regenfälle war Erfindungsreichtum gefragt, um immer wieder passierbare Wege zu finden. Das gab uns einen Hauch von Abenteuer! Am Nachmittag starteten  viele von uns zu einer Bootsfahrt auf dem Lac Taureau. Neben der Schönheit der Landschaft beeindruckte uns insbesondere ein Horst mit Weißkopfadlern, der sich auf einer nahegelegenen Insel befand. Wir konnten diese majestätischen Tiere beobachten, und empfanden dies als ein besonderes Erlebnis! Das letzte Boot wurde von einem mächtigen Regenschauer überrascht, dafür aber durch einen besonders schönen Regenbogen entschädigt, der sich minutenlang über den ganzen See spannte. Am Abend nutzten viele von uns den Wellnessbereich oder unternahmen noch eigene Erkundungen.

Sonntag, 7.10. Saint Michel des Saints – La Malbaie

Nach einem weiteren sehr liebevoll "live" zubereiteten Frühstück am Büffet des Hotels verstauten wir wieder unser Gepäck im Bus und nahmen nun Kurs auf La Malbaie, den nördlichsten Punkt unserer Reise. Am Infozentrum der Baie-St.-Paul genossen wir nicht nur den schönen Ausblick auf die unendliche (buntgefärbte) Waldlandschaft, sondern konnten uns auch ausführlich über diese Region informieren. Unser Chauffeur Michel indessen hatte uns einen Bummel am Cap Santé ans Herz gelegt - super, super - ein historischer Ort mit ganz viel ländlichem Charme und sehr hübschen, urigen Häusern - es war auch gerade Fête de da tartelette, und na klar, es gab für jeden so ein leckeres hausgemachtes Stück Kuchen. Am Spätnachmittag kamen wir  in Tadoussac an, und nach dem Einchecken im Hotel blieb noch Zeit für individuelle Spaziergänge.

Montag, den 8.10.2012 – La Malbaie, Walbeobachtung

Der heutige Tag nun war ganz besonders der Walbeobachtung gewidmet! Auf unserem Weg nach La Malbaie, dem Ausgangspunkt der Bootsfahrt, stoppten wir ausgiebig in Baie Ste. Catherine und genossen den schönen Ausblick auf den Fjord. In La Malbaie blieb reichlich Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang am menschenleeren, bizarren Strand oder für einen Kaffee in der romantischen Ortschaft. Unsere Walbeobachtung fand wieder mal bei bestem Wetter statt - wir sahen viele Beluga-, Mink- und Finnwale, außerdem ganze Kolonien von Seehunden - und waren davon echt begeistert. In Baie Ste. Catherine gingen wir von Bord und fuhren zurück nach Tadoussac, wo wir in einem netten Lokal außerhalb des Hotels speisten - 4 Hauptgänge zur Auswahl!

Dienstag, den 9.10.2012 La Malbaie – Quebec City

Jetzt sind wir inmitten des französischsprachigen Teils von Kanada! Quebec-City war heute unser Fahrtziel. Unterwegs stoppten wir an den Montmorency-Wasserfällen (die höher sind als die Niagarafälle!!!), genehmigten uns Zeit zum Lunchen und zum Spazierengehen. Danach besichtigten wir die Wallfahrtskirche Ste. Anne de Beaupré mit ihrer prächtigen Ausstattung. Unser Busfahrer Michel - selbst ein Quebecer Urgestein - initiierte eine Fahrt über die Ile d'Orléans mit Spaziergang in einem der wunderschönen Orte - Michel war stolz, uns das zeigen zu können, und wir waren begeistert (von hier aus gab es auch einen tollen Blick auf die Skyline von Quebec-City). Nach unserer Ankunft in Quebec-City unternahmen wir eine Stadtrundfahrt mit Silke und machten dabei einen sehr ausführlichen Spaziergang durch die stimmungsvolle Unterstadt, die sehr stark an Nordfrankreich erinnert.
Nach unserer Ankunft am Hotel und dem Einchecken nutzten wir das herrliche Wetter für individuelle Spaziergänge. Am Abend waren wir im sogenannten Sugar Shack zu einem regionalen Abschlussabend. Sugar Shack heißt dieses Lokal nicht von ungefähr, denn hier wurde und wird Ahornsirup hergestellt, und so waren wirklich alle Gerichte - ob Suppe, Grillgericht oder Dessert, mit diesem süßen Saft verfeinert... Wir hörten kanadische Musik und ließen die Holzlöffel im Takt klappern. Gutgelaunt traten wir die Rückfahrt zu unserem Hotel an.

Mittwoch, den 10.10.2012 – Rückflug

Nach dem Frühstück im Hotelrestaurant hatte jeder von uns die Möglichkeit, noch einmal ausführlich durch Québec City zu spazieren. Am frühen Nachmittag trafen wir uns dann wieder in der Hotellobby, Brigitta wertete das Ratespiel „Wieviele Kilometer sind wir insgesamt gefahren?" aus und ehrte die Sieger. Es waren stolze 3200 Kilometer!!! Nun war es soweit - wir fuhren zum Flughafen und traten von hier aus den Heimflug über Montreal und  München an.Es war definitiv eine Traumreise!!!

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