Reisebericht: Naturreise West–Kanada für Genießer

Endlich ist es so weit. Am Frankfurter Flughafen trifft sich unsere kleine 10-köpfige Reisegruppe, um gemeinsam mit mir, Susanne Schirmann, Eberhardt TRAVEL Reisebegleiterin, nach Kanada zu fliegen. Diese besondere Tour führt uns in den schönen Westen mit all seiner herrlichen Natur und Tierwelt. Nach 9 Stunden Flug erreichen wir Calgary und werden von unserem Driverguide Renzo herzlich in Empfang genommen. Wir unternehmen eine orientierende Stadtrundfahrt und fahren zum sogenannten schottischen Hügel, von dem aus wir einen herrlichen Blick über die Skyline von Calgary und das vor uns liegende Icehockey Stadion „Saddle Dom“ sowie das berühmte Rodeo Stadion „Stampede“ haben. Der Name „schottischer Hügel“ beruht darauf, dass man von hier oben, ohne Eintritt zu bezahlen, einen Blick in die genannten Stadien erhaschen kann. Weiter führt die Fahrt durch Downtown und wir sehen so manch skurriles Bauwerk, alt trifft auf neu, Straßenbahnen, Fußgängerzone, den Calgary Tower und so manches Kunstwerk am Rande unserer Strecke. Abends genießen wir ein erstes köstliches kanadisches Abendessen mit Steak und Lachs, im Anschluss fallen wir genüsslich in unsere riesigen Betten und versuchen das bevorstehende Jetlag zu überlisten. Ob es gelingt?

Nach einer für so manchen kurzen Nacht (Jetlag lässt grüßen) treffen wir uns zu einem ersten tollen Frühstück, verlassen Calgary und begeben uns Richtung Banff-unserem heutigen Tagesziel. Am Vormittag erreichen wir den berühmten Skiort und statten zunächst dem famosen Banff Springs Hotel mit über 800 Zimmern einen Besuch ab. Dieses märchenartige Schloss liegt idyllisch im Wald und am Bow River gelegen. Bevor wir zum Fotostopp auf einer Anhöhe halten, spazieren wir zu den Bow Falls, also den Wasserfällen des Bowflusses. Herrlich türkisfarbenes Wasser zieht an uns vorbei und wir genießen die tolle Umgebung. Am sogenannten „Surprise Point“ haben wir einen herrlichen Blick auf das Fairmont Banff Springs Hotel und das unglaubliche Panorama, welches uns zu Füßen liegt. Mit Blick auf den Castle Mountain-dem sogenannten Schlossberg, fahren wir weiter nach Lake Louise, wo wir uns zunächst im Lake Louise Dorf zu Mittag stärken. Anschließend besuchen wir den bekannten See, der mitten im Skigebiet Lake Louise im Banff Nationalpark auf 1760 m Höhe liegt. Benannt wurde dieser nach Prinzessin Louise Caroline Alberta, einer Tochter von Königin Victoria und erhält seine türkisblaue Farbe durch feine Gesteinspartikel, welche mit dem Schmelzwasser in den See gelangen. Die Kulisse ist außerordentlich beeindruckend und so entstehen viele tolle Panoramaaufnahmen. Als Nächstes steuern wir den Moraine Lake an, der auf 1884 m Höhe gelegen ist. Wir nutzen die Gelegenheit auf einen Berg zu steigen und haben nun oberhalb des Sees einen unglaublichen Blick auf das türkisblaue Wasser und die umliegende Bergwelt. Einfach traumhaft, dazu Sonnenschein und milde Temperaturen-ein perfekter erster Reisetag. Nachmittags kehren wir nach Banff zurück und so hat jeder noch genügend Freiraum, um die Stadt in Eigenregie zu erkunden und das ein oder andere Souvenir zu erstehen. Abends speisen wir genüsslich im Steakhaus nebenan und lassen die Erlebnisse des Tages Revue passieren.

Heute Morgen reisen wir zeitig ab, denn ein tolles Tagesprogramm erwartet uns. Wir begeben uns auf den Trans-Canada-Highway No.1 der von Neufundland bis Victoria führt. Unseren ersten Halt machen wir am sogenannten Spiraltunnel, wo wir auch tatsächlich just bei unserer Ankunft einen Güterzug beobachten können, wie sich dieser durch die Serpentinen und den Tunnel schlängelt. Zufrieden setzen wir unsere Fahrt zum Emerald Lake fort. Dieser macht seinem Namen alle Ehre und es entstehen herrliche Aufnahmen des smaragdgrünen Wassers, während wir einen schönen Spaziergang am See entlang unternehmen. Weiter geht die Reise zur Natural Bridge-der sogenannten Naturbrücke, an der wir die Wassermassen bestaunen, die sich in die Tiefe stürzen. Am Athabasca Gletscher und dem sogenannten Columbia Icefield angekommen, begeben wir uns mit dem Ice-Explorer auf den Gletscher, natürlich nicht ohne das Jahrtausend alte Gletscherwasser zu trinken, welches eine verjüngende Wirkung haben soll. Einen weiteren tollen Panoramablick haben wir am Aussichtspunkt „Goats & Glaciers“, wo wir die Weite des unter uns liegenden Flussbetts mit dahinter liegender Bergwelt bestaunen. An den Athabasca Falls erhalten wir erneut einen Eindruck, mit welcher Kraft sich der Athabasca Fluss seinen Weg nimmt und auf selbigem unternehmen wir am Nachmittag eine 2-stündige Floßfahrt. Guide Matthew führt uns auf unserer Tour über etliche Stromschnellen und sorgt dafür, dass wir alle abwechselnd ein bisschen befeuchtet werden. Wir genießen die Zeit an Bord mit der wunderbaren Bergkulisse und den schönen Erklärungen unseres Guides. Wieder begeistert am Ufer zurück, werden wir von Renzo empfangen, der ja unser Gefährt bis zum Ziel führen musste. Dieser fährt uns abschließend zum schönen Örtchen Jasper, wo wir eine orientierende Stadtrundfahrt unternehmen und kurz vor Ankunft in unserer neuen Unterkunft einige Wapiti Hirsche und deren Kühe am Straßenrand entdecken. Ein herrliches Abendessen im schönen „Beckers Chalets“ 5 Km außerhalb von Jasper gelegen, rundet einen wunderbar, erlebnisreichen Tag ab.

Am heutigen Tag werden wir unser wahres Wunder erleben… Bestens genächtigt und gefrühstückt verlassen wir unsere schönen Chalets und halten zunächst am Medicine Lake. Dieser liegt in einem Gebiet, in dem es vor Jahren einen verheerenden Waldbrand gegeben und von dem sich die Natur bis heute nur wenig erholt hat. In der Ferne erspähen wir einen Adlerhorst, der verlassen im Baum thront. Vormittags erreichen wir unser erstes Tagesziel, den berühmten Maligne Lake auf 1670 m Höhe mit der noch bekannteren Spirit Island. Zunächst begeben wir uns jedoch auf einen schönen Spaziergang am See entlang und genießen die ruhige, morgendliche Atmosphäre und das besondere Panorama. Anschließend gehen wir an Bord unserer geplanten Bootstour und mit den Guides Shannon und Gregory fahren wir Richtung Spirit Island. Shannon berichtet viel Interessantes während unserer 35-minütigen Fahrt, so hören wir, dass der See 22 Km lang, 1,2 Km breit und bis zu 97 m tief ist. Die Saison für die Bootstouren ist nur kurz und dauert von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Davor und danach ist noch und schon wieder mit Schnee und Eis in der Höhe zu rechnen. Auf der Spirit Island haben wir ausreichend Gelegenheit, das weltbekannte Panorama zu fotografieren. Durch einen Fotowettbewerb wurde diese Kulisse weltberühmt, da ein Foto der Spirit Island in der New Yorker U-Bahn zu sehen war. Daraufhin wurde dieser Ort zum absoluten Touristenmagnet. Für die indigene Bevölkerung ist dies ein heiliger Ort. Einer Legende derer zufolge war die Insel der heimliche Treffpunkt eines jungen Liebespaares aus verfeindeten Stämmen. Als der Vater der jungen Frau von dieser Beziehung erfuhr, verbot er ihr, die Insel jemals wieder aufzusuchen. Ihr Liebhaber aber kehrte sein Leben lang immer wieder hierher zurück und wartete auf sie, bis er schließlich sogar an diesem Ort verstarb. Sein Geist soll heute noch auf dem Eiland umgehen und hat ihm so den Namen Spirit Island (Geisterinsel) verliehen. Bei unserem kurzen Spaziergang an Land passieren einige junge Hirsche unsere Strecke, was nochmals ein besonderes Highlight für uns bedeutete. Nach beendeter Bootstour und einem Mittagssnack, brechen wir auf, um den Maligne Canyon zu erkunden. Wir wandern an diesem entlang, wo der Maligne Fluss teilweise bis zu 51 m tief unter uns fließt und auf imposante Art und Weise, die unterliegenden Felsen ausgewaschen hat. Zurück Richtung Jasper wollten wir zunächst noch den Pyramid Lake (Pyramidensee) besuchen, werden jedoch von einem ungeahnt tollen Erlebnis aufgehalten. Ich entdecke am Stadtrand von Jasper in einer Wohnstraße einen Schwarzbären!!!! Renzo nimmt Fahrt auf, wendet und im Sauseschritt fliegen wir zurück Richtung Wohngebiet. Der Bär ist noch da und dazu auch noch seine Jungtiere. Wir stehen mit unserem Bus 5 m entfernt und dürfen diesen besonderen Moment genießen. Anwohner haben jedoch bereits die Ranger gerufen, welche vermutlich die Tiere betäuben und aus der Stadt hinausbringen. Glücklich über das Erlebte fahren wir nun zum Pyramid Lake und laufen über eine Brücke auf eine Insel, auf der nochmals wunderschöne Aufnahmen des Sees und auch der Pyramid Mountain entstehen. Zurück in Jasper bleibt noch genügend Zeit, das kleine Örtchen zu erkunden und nach so vielen Erlebnissen kehren wir zurück zur schönen Beckers Chalet und freuen uns auf ein erneut herrliches Abendessen mit besonderer Auswahl.

Heute Morgen erwachen wir mit trüben Aussichten. Es regnet, die Berge sind Wolken verhangen. Vermutlich möchte man uns so den Abschied versüßen. Somit verlassen wir nach einem schönen Frühstück die Region und starten Richtung Mount Robson Provincial Park. Am Mount Robson Besucherzentrum angekommen, gibt es hier bei gutem Wetter einen herrlichen Blick auf den höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains mit 3954m-so nicht heute. Was soll’s, ist Natur und so vertreiben wir uns die Zeit im Besucherzentrum mit Souvenirs und gutem Kaffee. Wir befinden uns nun in der schönen Provinz British Columbia und haben nun nochmals 1 Stunde Zeitverschiebung, somit diese gewonnen. Das Wetter und die Temperaturen bessern sich zusehends und so können wir uns schon bald wieder an der schönen Bergwelt mit allen Farben der Natur erfreuen. In Clearwater halten wir, um einen Mittagssnack zu besorgen, den wir wenig später im Wells Gray Park am Spahats Creek und wunderschönem Wasserfall genießen können. Ein idyllischer Platz lädt uns hier zum Picknicken ein und wir genießen die herrliche Atmosphäre mitten in der Natur. Am späten Nachmittag erreichen wir nach knapp 500 Km unsere schöne neue Unterkunft South Thompson Inn, am Stadtrand von Kamloops gelegen und staunen nicht schlecht über dieses schöne Anwesen. Ein gemütliches Abendessen in geselliger Runde rundet einen weiteren interessanten Reisetag ab.

Bevor wir heute die Region verlassen, statten wir dem beschaulichen Örtchen Kamloops noch einen Besuch ab. Wir durchfahren den Ortskern und halten am Fluss, um uns ein wenig die Beine zu vertreten. Am späten Vormittag erreichen wir die Hat Creek Ranch. Diese wurde in den Jahren 1862-1865 gegründet und diente vor allem als Raststätte für Postkutschenpassagiere, Frachttransporteure und Goldgräber. Vieles hier ist noch originalgetreu erhalten, so schauen wir beispielsweise in das Haus des Hufschmieds genauso, wie in das sehr gut erhaltene Hat Creek House aus dem Jahr 1861 mit vielen verschiedenen Räumlichkeiten und deren original erhaltenem Interieur.. Anschließend sehen wir den indigenen Bereich des Stammes der Shuswap und werden von Shuswap Valerie über die verschiedenen Utensilien des täglichen Lebens unterrichtet, wie das Gerben von Fell, das Aufstellen von Schutzhütten, Bau einer Sauna, etc. Nach einem kurzen Mittagsstopp in diesem herrlichen Areal ziehen wir weiter Richtung Lillooet, wo wir noch etwas Proviant für den nächsten Tag besorgen. An einem schönen Aussichtspunkt stoßen wir mit einem Schlückchen kanadischen Whisky auf den bisherigen tollen Reiseverlauf an. Weiter geht unsere Fahrt am 50 km langen Carpenter Stausee entlang, bis wir am frühen Abend in der Wildnis am Tyaughton Lake ankommen, an dem die idyllisch gelegene Tyax Lodge für die nächsten beiden Nächte unsere Unterkunft sein wird. Schon so mancher Bärenhaufen am Wegesrand schickt seine Boten voraus und wir sind uns nun bewusst, so wirklich im Land der Schwarzbären und Grizzlys angekommen zu sein. Bei einem fantastischen Abendessen klingt der schöne Reisetag aus und wir freuen uns morgen auf die bevorstehende Freizeit und so manchen Aktivitäten.

Am frühen Morgen waren einige Kojoten oder gar Wölfe in der Nähe zu hören und deren Geheule hat dann doch so manchen aus dem Schlaf gerissen. Nichtsdestotrotz: Entspannung ist das Motto des Tages. So schläft ein jeder aus wie er kann oder möchte, frühstückt genüsslich und lässt die Seele baumeln. Am späten Vormittag trifft sich der Großteil der Gruppe und wandert mit uns gemeinsam den „Interpretive Trail“ am See entlang. Warnschilder weisen darauf hin, dass auch Bären den Weg nutzen. Deren Hinterlassenschaften sind für uns deutlich sichtbar entlang unserer schönen Route. So streifen wir durch die herrliche Natur mit Blick auf den Tyaughton Lake und befinden uns so mitten in der Wildnis Kanadas. Es bleibt sportlich. Einige von uns stechen per Kanu auf den See hinaus. Gemächlich paddeln wir am Ufer entlang und schauen uns die schönen Wochenend-oder Ferienhäuser an, die noch vereinzelt in der Nachbarschaft ansässig sind. Wieder ist ein Wolf oder Kojote zu hören…eine interessante Kulisse. Wir sehen einen Schwarzbären auf einem Grundstück, der aber dann schnell das Weite sucht. Im seichten Wasser gibt es herrliche Spiegelungen der Blockhütten und Bäume am Ufer und die wunderschöne Natur Kanadas gibt sich und uns die Ehre. Nachmittags sitzen wir in gemütlicher Runde auf der Wiese unserer Anlage, als plötzlich zwei junge Grizzlybären auftauchen, in unmittelbarer Nähe ein Wespennest ausgraben, ein Bad im See nehmen und wieder im Wald verschwinden-wir bleiben sprachlos zurück. Wir haben gehofft, Bären zu sehen, dass diese direkt durch die Anlage spazieren, damit hat niemand gerechnet. Abends lassen wir unseren Aufenthalt mit einem erneut tollen Abendessen in der Lodge ausklingen, welches exklusiv für uns serviert wird.

Ein letztes Mal frühstücken wir exklusive in der Tyax Lodge, in der wir nun wirklich die einzigen Gäste sind. So richtig weg möchte hier eigentlich niemand. Die Ruhe, das Panorama, die netten Mitarbeiter, die Erlebnisse…all das haben wir sehr genossen und könnten noch Tage bleiben. Reisen wir also weiter. Die Sonne lacht und das herrliche Wetter bietet uns eine Bilderbuchkulisse. Wieder zurück am 50 Km langen Carpenter Lake erfreuen wir uns an der tollen Landschaft und dem Smaragdgrün des Sees, der stets an unserer Seite bleibt. Mittags halten wir in Lillooet und kaufen für unser heutiges Mittagspicknick ein. Dieses genießen wir am 22Km langen Seton Lake, an dessen Ufer Picknicktische-und Bänke für uns bereitstehen. Eine schönere Kulisse kann es ja nicht geben. Gut verköstigt ziehen wir weiter, um schon bald am genauso idyllischen Duffy Lake zu halten. Hier hat sich viel Treibholz gesammelt, was auch wieder für viele schöne Fotomotive sorgt. Kurz vor Ankunft in Whistler noch ein Stopp am One Mile Lake bei mittlerweile 35 Grad, lässt uns dann doch ein wenig unter der Hitze ächzen. Unser Tagesziel Whistler liegt unmittelbar bevor und als das Ziel erreicht ist, sind wir doch ein bisschen vom urbanen Leben erschlagen. So direkt aus der Natur ins pure Leben zu fallen, fühlt sich mittlerweile schon fremd an. Der bekannte Skiort zieht offensichtlich auch im Sommer viel junges Publikum an, welches mit Mountainbikes per Seilbahn den Berg hinauffährt um sich von dort in die Tiefe zu stürzen. Wir belassen es beim Schlendern durch die belebte Fußgängerzone und deren zahlreiche Geschäfte. Der Abend verläuft italienisch und so lassen wir es uns im Restaurant Quattro schmecken und schlendern danach noch durch die lebhafte Fußgängerzone.

Die quirlige Stadt Whistler verlassen wir alle wieder gerne und es zieht uns zurück in die Natur. Diese erreichen wir auch noch kurzer Zeit, halten an den Alexander Falls (Fällen), die wie ein Brautschleierwasserfall aussehen. Am Tantalus Lookout auf 300 m Höhe haben wir ein herrliches Panorama auf den vor uns liegenden See mit Gebirge im Hintergrund, der Gipfel mit Gletschern bedeckt sind. Zu den folgenden Shannon Falls spazieren wir idyllisch durch den Wald und haben auch hier wieder ein tolles Fotomotiv. An der Horseshoe Bay angekommen, nehmen wir die Fähre nach Vancouver Island. Die Überfahrt dauert 1,40 Std. und wir verbringen die Zeit geschützt an der frischen Seeluft und bei absolutem Kaiserwetter kann es nicht schöner sein. Herrliches Bergpanorama, dazu die tiefblaue Bucht, was will man mehr! Auf Vancouver Island angekommen, halten wir beim Coombs, welches bekannt ist für seine Ziegen auf dem Dach! Und tatsächlich- zwei Ziegen grasen auf dem begrünten Dach des großen Shops und sind ein echter Hingucker. Im Anschluss halten wir an der Cathedral Cove im McMillan Provincial Park, wo es die berühmten Mammutbäume zu bestaunen gilt. Einem schönen Waldpfad folgend, sehen wir jahrhundertalte Zedern und Douglasien, deren ältestes Exemplar 800 Jahre alt sein soll. Diese hat eine Höhe von 76 m und einen Umfang von 9 m. Absolut beachtlich und man fühlt sich –plötzlich nichtig und klein! Die letzte Fähre des Tages führt uns nach 15 Minuten zur Quadra Island, wo wir in der Tsa Kwa Luten Lodge für zwei Nächte einziehen. Erneut irgendwo im nirgendwo nächtigen wir nun mit Blick auf die vor uns liegende Bucht und ein schöneres Panorama kann es nicht geben. Abends speisen wir hier in gemütlicher Runde und sind schon aufgeregt, was uns bei der morgigen Bärenbeobachtung erwarten wird.

Der heutige Morgen verspricht erneut einen herrlichen Sommertag und so starten wir nach einem kanadischen Holzfällerfrühstück Richtung Hafen, wo wir von Steve und Damon und deren Schiff an Bord genommen werden. Nach gründlicher Sicherheitseinweisung fahren wir gute zwei Stunden auf ruhigem Gewässer bis zu der Stelle, wo wir mit der Bärenbeobachtung starten. Zunächst erfolgt ein rustikaler Mittagssnack auf einer Plattform mitten in der kanadischen Wildnis gelegen. Anschließend erhalten wir einen eigenen Bus und mit Guide Helen, Bärenspezialistin und First Nation Barry als Fahrer (dazu noch Steve) geht es auf Bärenbeobachtung. Wir besteigen nach kurzer Zeit die erste Plattform und sehen zunächst nichts. Kurz vor der zweiten Plattform entdecken wir plötzlich einen Grizzlybären, der in den Fluss prescht und sich einen riesigen Lachs fängt. Welch ein Beginn-wir sind begeistert. Nachdem wir die zweite Plattform bestiegen haben (diese ist bestens mit einem Zaun und Tür gesichtert), sehen wir einen weiteren Bären, der durch das niedrige Wasser schnorchelt und kläglich scheitert beim Versuch einen Lachs zu erlegen. All dies beobachten wir aus nächster Nähe-welch ein Erlebnis. Im Laufe unserer insgesamt drei-stündigen Bärentour sehen wir noch eine Bärin mit Jungtier, die aufrecht auf zwei Beinen in unsere Richtung schaut und uns neugierig beäugt. Einfach toll! Am Nachmittag geht es wieder zurück per Schiff und mit unseren Guides halten wir nun Ausschau nach Buckelwalen. Wir sehen zwei davon und verweilen eine ganze Weile, immer auf der Suche nach deren Fontäne. Seelöwen gesellen sich auch noch dazu, sodass der heutige Tag mit fantastischem Wetter und sommerlichen Temperaturen ein rundum wunderbares und unvergessenes Erlebnis war, welches wir sicher nicht missen wollen. Zurück in der Lodge tauschen wir unsere Erlebnisse bei einem leckeren Abendessen aus.

Mitsamt Frühstückspaketen verlassen wir unsere Lodge, um die frühe Fähre nach Vancouver Island zu bekommen. Am anderen Ufer angekommen, suchen wir uns einen schönen Picknickplatz in der Oyster Bay und verspeisen die vielen Köstlichkeiten, die uns unsere Lodge eingepackt hat-ein Frühstück am Meer hat schließlich auch nicht jeder. Gut gestärkt halten wir in Chemainus, einer alten Holzindustriestadt, in der es viele schöne historische Bauten und tolle Wandgemälde zu bestaunen gibt. Um die Mittagszeit erreichen wir Victoria, die Hauptstadt der Provinz British Columbia. Genau pünktlich kommen wir zur geplanten Whale Watching Tour und begeben uns an Bord. Schon kurz, nachdem wir den Hafen verlassen haben, begegnen wir den ersten Orcas, den sogenannten Killerwalen. Wir folgen diesen ein ganzes Stück der Küste entlang und erfahren, dass diese Gattung sich auf die Robben und Seelöwenjagd spezialisiert hat. Weiter draußen sehen wir später die Fontänen der Buckelwale und dürfen auch drei von ihnen beim Abtauchen beobachten. Ein toller Nachmittag auf See mit viel frischer Luft, tollen Tierbegegnungen und interessanten Informationen. Im Anschluss unternehmen wir noch eine orientierende Stadtrundfahrt durch die beschauliche Stadt, in der man sich sofort wohlfühlt. Zum Abendessen spazieren wir erneut zum Hafen hinunter und nach so vielen schönen Erlebnissen des Tages speist es sich heute bei Milestones mit Steak und Co. besonders gut.

Wir verlassen Victoria, welches sich heute in ein morgendliches Nebeltuch gehüllt hat. Nicht ohne noch die schönen Villen am Stadtrand zu bestaunen und noch schöne Blicke auf die verträumte Bucht zu werfen. Da wir gut in der Zeit sind, nehmen wir eine Fähre eher und haben somit mehr Zeit für Vancouver zur Verfügung. Zunächst genießen wir jedoch die herrliche Überfahrt bei ruhiger See, toller Landschaft, in die urigen Häuser gebettet sind. Wir befinden uns nun nah der US-amerikanischen Grenze und es wäre nur ein Katzensprung, das Land zu wechseln. Auf dem Festland angekommen, halten wir am Elisabeth Park, wo wir unsere Mittagspause mit Blick auf die Skyline von Vancouver vornehmen. Der sehr idyllische Park lädt zum Verweilen ein und bei wieder bestem Wetter genießen wir unseren Aufenthalt. In Vancouver City angekommen, durchfahren wir zunächst die Innenstadt mit ihren besonderen Bauten und unzähligen Hochhäuser und ziehen anschließend zur grünen Lunge der Stadt, in den berühmten Stanley Park. Hier stehen unter anderem viele imposante Totempfähle und auch von hier gibt es einen tollen Blick auf die gegenüberliegende Skyline. Zurück in der Stadt spazieren wir durch die Altstadt, die sogenannte Gastown, benannt nach deren Gründer „Gassy Jack“. Am Canada Place sehen wir den Hafen mit riesigen Kreuzfahrtschiffen, Wassertaxen und zahlreichen Kleinflugzeugen, die ebenfalls als Taxen dienen. Abschließend fotografieren wir das olympische Feuer, welches einst zu den damaligen Olympischen Winterspielen errichtet wurde. An der English Bay vorbeifahrend, mit den bekannten lachenden Männern kehren wir in die Innenstadt zurück und so hat jeder noch Gelegenheit, die City zu Fuß zu erkunden und die letzten Souvenirs zu erstehen. Unser Abschiedsabendessen erfolgt hoch oben im „Top of Vancouver“, wo wir auf 167 m Höhe mit grandioser Aussicht auf Vancouver und Umgebung unseren letzten Abend gemeinsam verbringen. Hier nutzen wir die Gelegenheit, um nochmals auf die wundervolle Reise anzustoßen und uns bei unserem Driverguide Renzo zu bedanken, der uns 2800 Km sicher und gut behütet durch Kanada geführt und gefahren hat. Es war eine unvergessliche Zeit mit vielen Highlights, sei es Natur, Tiere oder Menschen. Wir sind uns einig-Kanada ist immer eine Reise wert.

Heute heißt es Abschied nehmen von einem Land, welches uns längst sehr ans Herz gewachsen ist. Bevor es doch final zum Flughafen geht, besuchen wir die quirligen Markthallen von Granville Island. Hier gibt es alles, was das (kulinarische) Herz begehrt und wir können uns nicht satt sehen. So gewinnen wir noch letzte schöne Eindrücke dieser interessanten Stadt und machen uns dann auf den Weg um unseren Rückflug anzutreten und Lufthansa uns alle wieder sicher zurück nach Deutschland fliegt….

Eine wunderbare Reise durch den Westen Kanadas liegt nun hinter uns. Auch wenn die Zeit wie im Flug vergangen ist, so werden die Erinnerungen doch für immer bleiben. Unvergessen die schöne Natur , die freundlichen und gelassenen Menschen und vor allem die
besonderen Tierbegegnungen...

Abschließend gilt mein Dank unserer liebenswerten Reisegruppe! Es war mir eine große Freude, euch zu begleiten. Schnell habt ihr zu einer tollen Truppe zusammengefunden, wir haben viel erlebt und vor allem viel gelacht! Bleibt einfach so, wie ihr seid und ich hoffe es und von so manchen weiß ich es-wir sehen uns bald wieder und ziehen erneut in die schöne weite Welt hinaus!

Herzliche Grüße und bleibt reisefreudig!

Eure Susanne Schirmann
Eberhardt TRAVEL Reisebegleiterin

P.S.: lasst uns künftig im Straßenverkehr öfter mal an Guide und Fahrer Renzo denken, wenn es hinter uns mal wieder jemand eilig hat!!!
Der muss dann sicher zur Arbeit und wir lassen ihn einfach ziehen....
Daaaaanke lieeeeber Reeeeenzooooo!