Reisebericht: Exklusive Petit–Rundreise im Westen Kanadas

20.07. – 01.08.2019, 12 Tage Rundreise mit exklusiven Erlebnissen und Top–Hotels in kleiner Reisegruppe: Calgary – Helikopter–Flug über den Rocky Mountains – Banff–Nationalpark – Lake Louise – Jasper–Nationalpark – zweitägige Zugfahrt mit dem Rocky Mountaineer – Kamloops – V


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Diese exklusive Reise in den Westen Kanada ist der Traum aller Geniesser. Die begeisterte, kleine Reisefamilie erlebt die schoensten Orte, wohnt in den allerbesten Hotels und geniesst Kanadas Luxus Version. Es ist ein Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Elisabeth Fox-Maerki
Elisabeth Fox-Maerki

1. Tag Zuhause – Calgary

Die Zeitung ist abbestellt, die Nachbarn schauen aufs Kaetzchen und die Bluemchen, Bello ist in der Hundepension und das Koefferchen steht schon bei der Tuer bereit. Es ist gluecklich, dass es wieder einmal weit weg fliegen kann. Alle Koffer, Taschen, Rucksaecke, Fotoapparate und ihre stolzen Besitzer treffen sich, wie geplant, im Frankfurter Flughafen am Gate nach Calgary und checken am Mittag in die Air Canada ein. Der Dreamliner 787 bringt uns und die anderen 290 Passagiere sicher und angenehem nach Calgary. Wir sitzen zwar gut, aber an die 60 bzw. 70 cm Sitzflaeche, die nun jeder als seine eigene Spielwiese beanspruchen darf, gewoehnt man sich nur schwer und gluecklich sind wir, wenn wir und unsere Koffer, nach fast 10 Stunden gemeinsam im fernen Kanada landen. Wiedervereint mit unserem Gepaeck werden wir durch die Passkontrolle gewinkt. Da steht er auch schon, Igor, unser heutige Fahrer. Das schoene Fairmont Palliser Hotel steht 15 Minuten spaeter schon vor uns. Wir beziehen die schoenen Zimmer dieses 5 Sterne Hotels, staunen ueber die vielen Kissen die das Riesenbett schmuecken, ueberlegen uns schon mal, wie man des Bettes Zugang spaeter wohl finden wird und gehen jedoch gleich auf unseren Stadtrundgang dieser jungen Oel-gezeichneten Grossstadt. Die Aussicht vom 193 Meter hohen Calgary Tower kann heute niemand sehen, denn der Lift hinauf ist leider defekt. Wir spazieren auf der Stephens Avenue, schauen uns die schoenen alten Gebaeude an, die vor den wirklich tollen Glasspalaesten stehen und horchen den Geschichten zu, die diese Stadt zeichnet. Unsere Augenlider wollen nicht mehr so richtig mitmachen also kehren wir in eines der vielen in Pub verwandelten Bankgebaeude ein. Dort goennen wir uns ein Bierchen und essen noch einen kleinen Happen ehe wir nicht in den weichen Federbetten mit den vielen Kissen in einen Tiefschlaf verfallen.

2. Tag Calgary – Banff – Lake Louise


Yupee ! Wir sind wie Neu. Die Nacht war gut und der Jetlag wurde ueberlistet. Naja, sozusagen, denn die meisten waren doch ab 4 Uhr in der Frueh immer mal wieder putzmunter. Gemuetlich um 10 Uhr, erscheint auch schon Hugh mit seinem blauen Bus. Mit ihm fahren wir aus Calgary hinaus, beim Olympia Park vorbei. Wir sehen die 5 Sprungschanzen, die Sessellifte und die Bob/Rodel/Skeleton-Bahn. Auch Eddy the Eagle und das Jamaica Bobteam sehen wir in unseren Gedanken. Unsere Katharina Witt stand hier auf dem Siegerpodium. Der naechster Stop ist schon der erste Highlight dieses Urlaubs, der Helikopterflug ! Aber ach oh je, der Verkehr kommt ins stocken und wir fahren eine Stunde lang im Schrittempo. Ein Autounfall hat diesen Stau verursacht. So kommen wir etwas spaet zum Helikopter Landeplatz. Alles ist vorbereitet und shwupdibup sitzen wir auch schon in den Maschinen. Atemberaubende Sicht bietet sich hier auf die Rocky Mountains und das Bow Tal. Leuchtende Seen lachen uns zu. Schroffe Felswaende warnen. Die Sonne scheint, es ist perfekt. Waren die kleinen weissen Punkte auf der Felswand Bergziegen ? Gluecklich, geht die Busfahrt nun weiter nach Banff, denn hier wartet schon unser naechster Ausflug. Mit der Gondel, ohne Skier, schweben wir auf den Sulphure Mountain, wo wir erstmals etwas zu Mittag essen und danach auch einen kleinen Spaziergang zu Sansons Peak unternehmen. Viele Fotos werden von der herrlichen Aussicht geknipst, ehe wir wieder mit der Gondel hinunterschweben. Unser Hotel heute abend ist in Lake Louise. Also sitzen wir bald wieder brav in unserem Bus. Nun goennen wir uns aber ein halb-stuendiges Bus-Nickerchen bis wir nicht in Lake Louise ankommen. Was fuer ein tolles Hotel, direkt an dem weltbekannten Lake Louise gelegen mit Blick auf den Victoria Gletscher. Wir wohnen im Chateau Lake Louise. Wir werden auch gleich eingecheckt und sind hocherfreut in unsere Zimmer mit Gletscher-und Seeblick zu treten. Einmalig und fast unbeschreiblich ist der Aufenthalt in diesem 5 Sterne Hotel. Der Abendspaziergang entlang des Seeufers ohne Touristen ist einmalig. Wir haben auch ein «neues» Ehepaar unter uns, ahhhh, diese Erfahrung ist Romantik pur fuer alle, nicht bloss fuer die frischvermaehlten Turteltaeubchen. Das Abendessen ist genauso feudal, eine Gaumenfreude. Die Zimmer, die Zimmer, sie rufen schon. Noch einen kurzen Spaziergang, dann kommt sie schon, die ersehnte Nachtruhe.

3. Tag Lake Louise – Yoho Nat. Park – Banff


Nichts Schoeneres als aufwachen, in die Berge zu schauen und blauen Himmel zu sehen. Die meisten sind bereits um 6 Uhr in der Frueh unterwegs, um Fotos von dem rosafarbenen Victoria Gletscher zu erhaschen. Der See liegt ganz ruhig und die Spiegelung ist perfekt. Das Fruehstuecksbuffet ist wieder wunderbar, besonders die Smoothies, die wecken alle Geister. Vorerst fahren wir heute mit Hugh zur beruehmten Filmszene des Films Doktor Shiwago. Wir sehen sie fast, die gute Lara wie sie ihrem Omar Sherif zuwinkt. Nun gehts aber ab in Richtung Yoho National Park. Bei den Spiral Tunnels halten wir an, sehen leider gerade keinen Zug in dem Tunnelsystem, wir sind ja auch in Ka-na-da, aber wir schauen uns das Schauspiel auf einem Modell an. Was fuer eine wunderbare Fahrt nach Emerald Lake. Ehe wir beim See ankommen halten wir noch bei der Natuerlichen Bruecke. Unsere Kameras laufen heute auf Hochtouren, denn wir knipsen viele Bilder von der steinernen Naturbruecke die sich ueber den Kicking Horse River spannt und von den umliegenden Bergen. Bald sind wir bei Emerald Lake, er glitzert smaragdgruen wie auf den Postkarten. Beim See angekommen wollen wir nun gleich spazieren gehen. Auf der anderen Seite des Sees picknicken wir nun das Eingekaufte, Eberhardt spendiert heute das Dessert und den Whisky dazu. Zurueck im Bus ist nun Siesta-time angesagt. Erst bei Banff werden wir wieder geweckt da wir heute noch den Miniwanka und den Two Jack Lake anschauen moechten. Vielleicht sehen wir ja auch ein paar Krummhornschafe. Wir sind nicht die einzigen die spaet nachmittags auf eine Krummhornschaf-Pirsch gehen. Sogar Hugh, unser Fahrer, macht heute ein Foto. Nicht von den versteckten Krummhornschafen oder von den Seen, sondern von den vielen Autos die hier geparkt sind ! Es ist ein sonniger warmer Tag heute und alle stroemen zu den Seen. So haben sich die Krummhornschafe auch verzogen und wir geniessen die Sicht auf das schoene Panorama. Nun gehts weiter nach Banff hinein, wo wir auch aussteigen koennen um uns dieses niedliche Bergdorf anzuschauen. Unterdessen checkt Elisabeth uns im Hotel ein, organisiert die Koffer und Taschen und trifft uns danach wieder im Dorf. Wir fahren dann gemeinsam in einem Bus zum Hotel und einige unter uns besuchen danach auch gleich die Thermalbaeder. Das Abendessen ist heute in einem eigenen Saal mit wunderbarer Aussicht. Der Steak ist der Menu-Sieger des Tages und der offerierte kanadische Wein schmeckt auch sehr fein dazu. Danke Eberhardt ! So schnell wird es 10 Uhr nachts und draussen ist es noch taghell. Ein wunderschoener Tag in den Rocky Mountains verabschiedet sich bald und die grossen Zimmer mit herrlicher Sicht auf Mount Rundl rufen uns schon. Gute Nacht und schoene Traeume von smaragdgruenen Seen.

4. Tag Banff – Jasper

Heute fahren wir bei praechtigstem Sonnnschein auf die beruehmte Icefield Parkway. Diese Strasse gehoert zu den schoensten Strassen der Welt und wir geniessen die maechtigen Berge die sich hier aneinander reihen. Tuerkisblaue Seen liegen still im Walde und glitzernde Gletscher schauen auf uns herunter. Heute hoeren wir einiges ueber die Kultur der Ersten Nationen, ueber den Goldrausch in BC und Yukon, ueber die Chinesen und deren Leben in BC und die legendaere berittene Polizei. Ploetzlich haelt Hugh den Bus an, wir stehen schon vor unserem ersten Gletscher. Der Kraehenfuss-Gletscher. Das ist ein toller Fotostop. Gleich danach steigen wir wieder aus um vom Bow See in den Bann gezogen zu werden. Wir knipsen die allerschoensten Fotos von Bow Lake und seinem Gletscher. Viele machen auch den Iphone-Fotokurs mit, denn mit dieser perfekten Spiegelung und den bunten Steinen im Wasser bietet sich das an. Bald muessen wir jedoch wieder weiter, denn der Weg zum Columbia Icefeld ist noch eine atemberaubende Stunde entfernt. Vorerst gibts jedoch noch einen Halt, denn der Peto Lake will mit seiner Farbe alle anderen Seen uebertrumpfen. Ja, es gelingt ihm heute ganz deutlich. Liebe Leser, schauen Sie sich die Bilder von Peto Lake an ich bin gespannt ob Sie dieselbe Bewertung geben. Wir koennen unser Glueck kaum fassen, denn das Wetter spielt so herrlich mit, dass wir einfach begeistert sind von den tollen Ansichten. Der Hoehepunkt des heutigen Tages kommt nahe. Uns erwartet eine Fahrt mit dem Icecoach auf dem Athabasca Gletscher des Columbia Eisfeldes. Es ist ein wunderbares Erlebnis hier oben auf dem ewigen Eis zu stehen. Die Flaeschen werden nun mit dem Ewig-jung-Wasser gefuellt ehe es wieder Zeit wird mit dem Cruiser zum Besucherzentrum zurueck zu kehren. 5 koreanische Gaeste haben jedoch in «unserem» Cruiser Platz genommen und sie koennen es einfach nicht vestehen, weshalb sie nun wieder aussteigen sollten um «ihren» Cruiser zu finden. Nach langer Diskussion verlassen sie den Bus und alle Gaeste haben nun Platz sich zu setzen. Zurueck im Besucherzentrum besteigen wir einen anderen Bus um auf einer glaesernen Terrasse, welche hoch ueber einem Tal gelegen ist, unseren Mut zu testen. Bestanden, zurueck zum Ausgangspunkt und weiter zu Hugh. Noch eine kleine Kaffeepause bei Stewart und dann gehts direkt nach Jasper. Ploetzlich sehen wir Autos auf der Autobahn stehen, wir fahren langsam vorbei und erblicken auf der linken Seite des Busses einen Schwarzbaer. Ach wie lieblich er doch ausschaut. Nicht viel weiter sehen wir eine ganze Herde Wapiti-Damen mit ihren Zoeglingen, sie grasen alle geduldig neben der Autobahn. Bald danach gelangen wir in unsere Jasper Park Lodge. Ein wahrlich schmuckes 5 Sterne-Hotel, aus vielen Bungalows bestehend, mit seinem eigenen Bergsee und einer wunderbaren Sicht auf die Bergwelt. Das Abendessen schmeckt heute auch ganz vorzueglich und wir bleiben gerne 10 Tage .........ah, so sorry, 2 Naechte hier.

5. Tag Jasper – Maligne See


Miten in der Nacht ueberrasche ich mich selbst. Stehend im Bett, es blitzt und donnert, das Zimmer wird taghell erleuchtet und das Zischen des Blitzes erschrickt auch den tiefst schlafenden Baeren. 10 Minuten spaeter ist das Spektakel vorbei und die Traeume nebeln mich wieder ein. In diesem Hotel (zu normalen Weckzeiten !) aufwachen zu duerfen ist ein Erlebniss fuer sich. Die Ruhe, der stille See, die Loonies auf dem Wasser und Voegel die um die Wette zwitschern, schaut so das Paradies aus ? Die Wolken die den weiten Himmel bedecken, schauen sehr nach Regen aus, aber nichts laesst uns von unserem Tag abhalten. Nach dem wunderbaren Fruehstueck im Orso Restaurant mit der schoenen Aussicht auf den See, werden wir von Koshi 33, dem heutigen Fahrer, zum Maligne See fahren. Schon nach 20 Minuten Fahrt halten wir, da wir eine kleine Wanderung unternehmen wollen. Es ist bewoelkt und wir spazieren entlang des Maligne Flusses, bestaunen seine Schlucht und die 3 tollen Wasserfaelle. Gemeinsam gehts nun mit Koshi weiter zum Maligne See, dort steht auch schon unser Schiff bereit. Es schuettet nun wieder in Stroemen aber die Wolken liegen tief, sodass wir doch die Bergspitzen teilweise sehen koennen. Der Hoehepunkt dieser Schiffahrt ist Spirit Island. Die Insel der Einsicht ist eigentlich eine Halbinsel so wunderschoen und eindruecklich, dass es das meist fotografierte Motiv der Rockies ist. Man muss es einfach erlebt haben um die Schoenheit richtig zu erkennen. Kein Bild, in Sonne oder Regen kann die Emotion festhalten. Auf der Rueckfahrt nach Jasper sehen wir ihn, ein Moose-Junge. Er ist nun 2 Jahre alt und noch nicht ausgewachsen. Mit seinen langen Beinen stapft er schlaksig dem Strassenrand entlang auf der ewigen Suche von feinen Pilzchen und jungen Busch-Schuesslingen. Spaeter sehen wir auch noch das Weisskopfadler-Nest. Geladen mit neuen Eindruecken fahren wir nun gleich zurueck in die wunderschoene Jasper Park Lodge. Es hat nun aufgehoert zu regnen und viele unter uns, gehen auf den Spaziergang entlang des Beaupret-Sees gleich bei der Lodge. Danach fahren wir in den Ort hinein, machen ihn unsicher und landen danach im Pub wo wir schon eine Reservierung haben. Wir sitzen schoen im «in-Lokal» von Jasper und arbeiten uns krampfhaft durch die Bierkarte. Es ist naemlich eine Brauerei. Zuhause im schicken JPL gehen wir noch auf die Wapitisuche die uns auch gut gelingt. Schaut die Fotos an, es lohnt sich, besonders wenn man bedenkt, dass der Fotograf sich durch 1000 Moskitos gekaempft hat um die schoenen Bilder festzuhalten. Ohhh die weichen Betten rufen, jetzt aber schnell den Bierbauch und die verstochenen Beine schlafen legen, denn morgen in der Frueh gehts etwas zeitiger los.

6. Tag Bahnfahrt Jasper – Kamloops


Die Sonne lacht, keine Wolke ist zu sehen, kein Ton zu hoeren. Halb verschlafen, besteigen wir den Bus, der uns zum Bahnhof von Jasper fuehrt. Heute beginnt ein ganz besonderer Teil unserer Reise. Denn fuer die naechsten 2 Tage fahren wir mit dem weltbekannten Rocky Mountaineer von Jasper nach Vancouver. Diese Bahnfahrt fuehrt uns heute aus den Rocky Mountains hinaus. Erst fahren wir, in einem Domwagen mit ledernen Sitzen, umhegt und vorzueglich betreut, ueber die Wasserscheide des amerikanischen Kontinents auf die westseite Kanadas. Vorbei an Bieberbauten verlassen wir nun Alberta und gelangen sang und klanglos nach Britisch Kolumbien. Ploetzlich ruft eine Zugbegleiterin, Baer to the right, Baer to the right. Alle Koepfe schnellen auf die rechte Seite (sprechen alle ploetzlich english ?) um den Schwarzbaeren zu sehen. Ruhe kehrt bald wieder ein und die naechste Aufregung ist das umstellen der Uhren. Der heutige Tag hat 25 Stunden, wir sind gerade wieder juenger geworden und haben eine Stunde mehr Spielzeit. Gelangen wir wieder in den Kindergarten wenn wir nun jahrelang gen Westen fahren ? Buegeln sich da alle Falten wieder glatt ? Item, der hoechste Berg Britisch Kolumbiens mit seinen 3954 Meter Hoehe ist auch heute bloss zu 2/3 zu sehen. Eine weisse Wolke umhuellt die Spitze des maechtigen Mount Robson. Von jetzt an werden die Berge immer niedriger, die Landschaft gruener und ueppiger. Der Fraser Fluss entspringt hier und biegt aber auch bald einmal gen Westen wobei wir suedlich fahren. Hier begegnen wir dem North Thompson Fluss der uns durch die Columbia Bergkette bis nach Kamloops begleitet. An Bord des Zuges werden wir verwoehnt wie Gott in Frankreich. Auf bequemen Sesseln sitzen wir in einem Panoramawagen. Draussen zieht die maechtige Natur vorbei wobei die chramanten, jungen Fahrtbegleiterinnen aus dieser Zugreise ein Erlebnis gestalten. Kulinarisch hochstehende Speisen schauen wie Bilder aus und werden begleitet von besten BC Weinen Gaumenfreude und Augenweide. Wir erfahren auch allerhand ueber Land und Leute dieses nun 150 Jahre alten Landes und warten immer mal wieder bis ein Gleis fuer die Weiterfahrt frei wird. Alle Gueterzuege der Canadien Pacific Railway haben Vorrang und sie fahren nicht nach einem Zeitplan. Wir sind bloss Gaeste auf diesen Schienen und so weiss man auch nie wann man genau ankommt. Zeit wird auf einmal unwichtig wir koennen so richtig loslassen und das Erlebnis dieser Zugreise einfach geniessen. In Kamloops beziehen wir unsere Zimmer in einem Hotel wo unsere Koffer bereits in den Zimmern stehen und gehen auch gleich zum Thompson Fluss hinunter. Nur eine unter uns geht in dem 18 graedigem Fluss schwimmen ehe wir auf der Seepromenade Kamloops spazieren gehen. Dieser Spaziergang und ein Bierchen spaeter, bringt uns wieder zurueck zu unseren Koffer.

7. Tag Bahnfahrt Kamloops – Vancouver


Wir wachen in Kamloops auf, unser Hotel scheint voll zu sein mit Reisegaesten die alle auf denselben Zug nach Vancouver reisen moechten. Um 6:00 schlafen alle noch und es herrscht totenstille in den Gaengen. Um 6:30 Uhr hallt, droehnt und rauscht es aus allen Zimmer. Eiligst bereiten sich die 300 von den insgesamt 540 Reisegaesten auf die bevorstehende Zugreise vor. Duschen, Zaehne putzen, anziehen, Koffer zu klappen und abschliessen. Diesen nun im Zimmer alleine stehen lassen und geschwind zur Rezeption eilen um den Bus um 7:20 ja nicht zu verpassen. Nun wird es wieder gemuetlich, wir sind in besten Haenden des Rocky Mountaineer Personals, Bus transfer, einsteigen in den Zug, Platz im Domwagen einnehmen und schon faengt das verwoehnen wieder an. Warme Handtuecher werden ausgeteilt, ist das fuer jene gedacht, die keine Zeit fanden heute in der Frueh sich den Hals zu waschen ? Ein herrliches Fruehstueck wird uns wieder serviert waehrend dem wir durch die wuestenaehnliche Gegend fahren. Russiche Olivenbaeume, Bueschelgrass und wilder Salbei begleiten uns. Wir fahren erst durch ein Indianerreservat zum Kamploops See. Dieser ist sehr lang, fast 30 Km und wir geniessen herrliche Aussichten. Keine Boote sind darauf zu sehen er glitzert einsam fuer uns alleine. Der 22 Wagon lange Zug windet sich dem Ufer entlang und wir muessen nur ab und zu den Gueterzuegen Vorrang gewaehren, denn die Tunnels sind bloss einspurig. Daraufhin folgen wir dem Thompson Fluss bis er sich nicht in den maechtigen Fraser Fluss stuerzt. Die beiden Fluesse haben unterschiedliche Temperaturen und fuehren verschiedene Mineralien, deshalb bleiben sie auch ein zeitlang getrennt im selben Flussbett, was wir als zweifarbigen Fluss sehen. Wunderbare Fotos werden nun vom Fraser Canyon geknipst und lustigen Geschichten horchen wir zu. So hoeren wir Geschichten von legendaeren kanadischen Pionieren und staunen ueber diese wunderbare Welt die sich uns hier zeigt. Die Zeit vergeht sehr schnell und bald ist schon wieder Zeit fuer Apero und Mittagessen. Der Lachs ist wieder mmmmm so fein. Der Fraser Fluss wird ploetzlich ganz eng und die Tonnen Wasser muessen nun durch eine Schlucht. Das Wasser steht auf, es fluechtet und wuetet indem es sich durch den Canyon zwaengt. Schon Simon Fraser hatte damals diese Stelle «Hells Gate», das Hoellentor, genannt. Bald darauf erstreckt sich das Flussbett wieder weit und breit sodass Gemuetlichkeit wieder einkehren kann. Die Gegend veraendert sich auch sehr, was vor dem Mittagessen noch als braune und wuestenaehnliche Huegellandschaft auf uns schaute, ist jetzt dichter Wald in tiefem Gruen mit schrofen vulkangezeichneten Bergen. Aber bei Hope, es ist nun 14:00 Uhr, stockt ploetzlich unser Zug. So viel Verkehr ist auf der Schiene, dass wir warten muessen bis die verschiedenen Gueterzuege durchziehen. Ein Stuendchen spaeter befinden wir uns im Fraser Valley welches uns durch ein fruchtbares Anbaugebiet nach Vancouver begleitet. Unser Hotel, das Pan Pacific Hotel Vancouver, ist im Zentrum Vancouvers gelegen. Wunderbar, wir gehen auch gleich auf einen Spaziergang dem Nordufer Vancouvers entlang und danach in ein Pub um noch einen Happen zu essen. Was fuer einen wunderschoenen Tag haben wir heute erlebt, danke Eberhardt, danke Rocky Mountaineer, danke Portmonnaie und gute Nacht.

8. Tag Vancouver


Aufwachen in der groessten Stadt Britisch Kolumbiens ist etwas lauter als in Lake Louise am See, aber eindruecklich ist es alleweil. Nach dem Fruehstuecksbuffet treffen wir uns fuer die angekuendigte Stadtrundfahrt. Ein schicker, schwarzer Bus steht puenktlichst bereit und unserer heutige Chauffeur ist der charmante Brandon. Vorerst fahren wir in den Stanley Park. Bei den Totompfaehle halten wir an und horchen den vielen Indianergeschichten zu und staunen ueber die schoenen Geschichtserzaehlende Pfaehle der verschiedenen Indianerstaemme der Westkueste Kanadas. Die Aussicht auf die Stadt Vancouvers ist auch sehr eindruecklich. Bei so einem schoenen Wetter gelingen die Fotos perfekt. Nun fahren wir gemuetlich um die ganze Halbinsel, geniessen, halten, schauen und erreichen so Granville Island. Hier legen wir einen Halt ein und spazieren an Theater, Bars und Kunsthandwerker vorbei bis zur grossen Markthalle. So viel Obst, Gemuese, frische Teigwaren, Brote, Wurst und Fleischwaren werden hier feilgeboten. Es ist eine Pracht. Beim Fischhaendler erfahren wir auch den Unterschied von den verschiedenen geraeucherten Lachsen und welche fuer welchen Zweck verwendbar sind. Da muessen wir nochmals hin, denn im Moment wartet Brandon schon auf uns mit seinem schicken schwarzen Limousinen-Bus. Jetzt gehts zum Queen Elizabeth Park mit seinem schoenen Mini-Butcharts Garden und noch einer herrlichen Aussicht auf die Stadt hinunter. Auf gehts, weiter auf unserer Citytour nach Chinatown. Es ist das 3. groesste Chinatown ausserhalb Chinas. Wir spazieren durch den chinesischen Garten und danach auch durch die Hauptstrasse von Chinatown. Getrocknete und gesalzene Garnelen, schrumpfige Seegurken und andere Meeresfruechte und Nuesse jeder Art, sowie sonst uns unbekannte Speisen werden hier feilgeboten. Bloss Asiaten kaufen hier anscheinend ein, denn alles ist auf chinesisch beschrieben und wir verstehen bloss Bahnhof. Die Geschichte der Chinesen in Kanada wird hier so richtig lebendig. Danach fahren wir an der japanischen Markthalle vorbei, ehe wir in Gastown landen. Da steigen wir auch wieder aus um die Dampfuhr schlagen zu hoeren und sehen. Ein weiteres Erlebniss. Schliesslich haben wir morgen frei, und so wissen wir dann auch schon, ob wir hierher zurueck wollen oder nicht. Die vielen Souveniergeschaefte locken schon mit den lustigen Pijamas, Hockeyshirts, Nummernschilder, Anhaengsel und Mitbringsel. Die Fahrt geht weiter bis zum Canada Place wo auch unser Hotel ist. Den Nachmittag haben wir frei und wir treffen uns erst spaeter wieder zum Spaziergang zur Alberni Street, zum Keg Restaurant. Dies Restaurant mit den Staeks, Hummer und Riesengarnelen wird uns immer in Erinnerung bleiben.

9. Tag Vancouver – Freier Tag


Dies ist der freie Tag. 3 Paare werden mit Tickets zur beruehmten Capilano Haengebruecke ausgeruestet und zum richtigen Bus gefuehrt und 3 Paare mit Tickets fuer Grouse Mountain. 2 Paare begleite ich zu ihrem Bus aber 1 Paar bleibt noch eine Weile in Vancouver. Denn 1 Finger, will nun wirklich einen Arzt sehen, da er immer dunkler wird und das Eiter bereits sichtbar ist. Es sei nicht schlimm, nichts was Antibiotika nicht heilen koennte, meint der Arzt und verschreibt das Wundermittel. Also winkt der Bergausflug auf Grouse Mountain erst gegen 11 Uhr fuer dieses Paar. Am Nachmittag schauen sich einige noch die Giacometti Ausstellung in der Art Gallery an, andere flanieren durch die Gassen und alle schauen sich auch Vancouver vom hohen Turm aus an. So geniesst jeder das sonnige Vancouver auf seine Art.

10 . Tag Vancouver – Victoria


Heute fahren wir bereits um 8:30 Uhr ab, denn heute geht es auf die Insel von Vancouver. Unser Fahrer ist der Tango-tanzende Hermann aus Chile. Auf der Fahrt zur Faehre werden wir nun in das Leben der pazifischen Lachse eingefuehrt. Gleich 5 Arten gibt es aber der tiefrote, wilde Sockey, sei der beste Lachs um mit nach Hause zu nehmen. Nun steht uns aber die schoene Faehreueberfahrt vor. Die Ueberfahrt auf die Insel dauert 1 Stunde und 35 Minuten. Auf der Insel angekommen fahren wir gleich zu den Butchart Gaerten. Schoen haben wir uns die Gaerten vorgestellt aber auf diese Pracht waren wir nicht vorbereitet. Nun verstehen wir aber, weshalb 1 Million Menschen diesen Ort jaehrlich aufsuchen. Die verschiedenen Gaerten sind einfach toll. Der haengende Garten mit seinen riesen Begonien, der versunkene Garten mit der Ausgewogenheit und seinem Teich und Wasserspiel, der Farngarten, der Rosengarten mit seinen 250 Arten von Rosen und 2500 Pflanzen, der Japanische Garten der unser Leben bereichert, der franzoesische Garten mit seinem herrlichen Ausblick und der bezaubernde italiensiche Garten mit seinem perfekten Chaos, alle Gaerten sind so verschieden und so schoen angelegt man moechte einfach hier bleiben. Wir haben jedoch noch was vor, also steigen wir wieder in unseren Bus und lassen uns in die Stadt fahren. Dort steigen wir in Chinatown aus und machen einen Stadtrundgang zu Fuss. Hermann freut sich sehr ueber das ueppige Trinkgeld und bringt unsere Koffer und Taschen gewissenhaft und professionel ins Hotel. Chinatown ist sehr interessant und die Gassen hier sind sehr eng. Auch hier gibt es wieder nette Geschichten und Anekdoten ueber das Leben hier in Victoria unter dem Joch des Haengerichters Sir Mathiew Bailly Begbie. Die bunten Haeuser von Victoria lassen uns staunen; wo man wohl solche Farben kaufen kann ? Das alles macht sehr durstig, also finden wir auch bald schon mal ein Pub mit einer blumenuebersaeten Terasse. Danach geht unser Stadtrundgang weiter und bringt uns beim Gerichtshof vorbei auf die Government Street die uns runter ans Meer zum Hafen fuehrt. Das Parlament und das Empress Hotel dominieren den Hafen. Die Boote, Schiffe, Jachten, Faehren und Flugzeuge bereichern die Szene. Nun horchen wir noch der lustigen und tragischen Agatha Christy Geschichte von Romeo und Juliette zu, welche zur Jahrhundertwende in Victoria gespielt hat. Es ist das Leben und Sterben des grossen Architekten Francis Rattenburry auch liebevoll Ratzibutzi genannt. Jetzt ist es aber Zeit, dass wir in unser Hotel gehen. Die Koffer haben ihren Weg in die Zimmer bereits gefunden und die Schluessel zu unseren Zimmern bekommen wir auch bald. Victoria ist abends wunderschoen, wenn auch eigenartig beleuchtet und Gaukler, Kuenstler und Artisten beleben die Stadt, aus den Pubs und Restaurants ertoent Musik man weiss gar nicht, wo man einkehren soll. Wir werden in einem feinen Lokal direkt am Hafen erwartet. Mmmh.

11. Tag Victoria – Walbeobachtung


Das Fruehstueck wird heute in der damaligen Lobby dieses Hotels serviert. Wir werden so verwoehnt, wie wird das wohl daheim, wenn wir wieder unser eigenes Fruehstueck herrichten muessen ? Wer macht die Eggs Benedict ? Nun gehts aber weiter zum naechsten Erlebniss, wir werden von einem Minibus beim Hotel abgeholt und zur Walbeobachtungs Station gefahren. Mit einem groesseren Schiff welches ca 100 Personen fasst, fahren wir nun aufs Meer hinaus. Wir sind bloss ca 50 Leute und so koennen alle auf die Aussendeck des Schiffes um den schoenen Hafen in freier Luft zu erleben. Vorerst fahren wir langsam aus dem Hafen raus und rauschen danach mit voller Kraft voran. Andere Boote saussen in die gleiche Richtung, als waere es ein Rennen. Wir halten den Kurs Suedwesten und hoffen auf eine Orca Familie. Ihr Habitat erstreckt sich auf ca 100 Km2 und auch wenn es hier 5 verschieden residente Familien von je ca 30 Tiere gibt, weiss man nie genau wo sie sich gerade aufhalten. Es gibt viele Spotter (Leute die Ausschau halten) in Victoria und Umgebung, aber niemand hat sich heute morgen gemeldet. Die See wird etwas wilder und wir saussen ueber die Wellen. Ploetzlich passierts, wir sehen schwarze Rueckenflossen die zu 3 Orcas gehoeren. Es sind transiente Killerwale, was fuer ein Riesenglueck. Residente Orcas zu sehen ist sehr schoen aber eine transiente Familie zu sichten ist aussergewoehnlich und wunderbar. Wir haben auch schoen Zeit und fahren langsam im gegebenen Abstand mit ihnen mit. Das Meer ist auch wieder ruhiger und viele Fotos werden geknipst. Auf einigen wenigen Bilder sind die Orcas auch tatsaechlicht zu sehen, die meisten Fotos zeigen jedoch viel Wasser ! Das Muttertier mit einem halbwuechsigen Jungen und ihrem Baby, vergnuegt sich und laesst sich durch die Walbeobachtungsboote nicht stoeren. Sie fressen und ruhen abwechslungsweise. Nun geht unsere Schiffahrt wieder in Richtung Victoria. Vorne sehen wir viele Moeven auf dem Wasser und andere Boote und Schiffe verlangsamen sich schon. Langsam fahren auch wir zu Race Rocks. Es ist eine Insel mit einem unbewohnten Leuchtturm. Ausser den Studenten die hier Ozean-Forschung treiben wird diese Insel auch von zahlreichen Seehunden, Olli dem Seeotter, California- und Stellar- Seeloewen bewohnt. Die Seehunde liegen wie Wuerstchen am Ufer der Insel, zahlreiche Kormorante ueberschauen die Szene und Olli uebt sich im Rueckenschwumm. Die Seeloewen sonnen sich auf den Felsen, sie sind auf dem Weg von Kalifornien nach Alaska. Sie stinken und grunzen gemuetlich vor sich hin. Nun sind die 3 Stunden um und es wird Zeit den Hafen von Victoria aufzusuchen. Viele unter uns haben fuer heute auch einen Flug mit einem Wasserflugzeug gebucht. Fuer eine halbe Stunde fliegen sie ueber die Hauptstadt Britisch Columbiens und entlang der Kueste. Es ist ein Erlebnis, besonders natuerlich der An- und Abflug im Hafen von Victoria. Der Rest des Nachmittages gestaltet sich jeder selbst und wir treffen uns wieder zu unserem Abschiedsessen. Unser Abschiedsmal wird im Empress Hotel selbst serviert, zur Auswahl gibt es Steak, Lachs, Mistkratzerli (Junges Haehnchen) oder...oder...oder ein Tofugericht ? Es schmeckt alles sehr lecker, schaut sehr schoen aus und das Ambiente ist gediegen. Einige gehen danach noch tanzen ins Pub andere muessen noch packen da wir morgen in aller Herrgotts Frueh schon abfahren muessen um unserern Flieger nach Hause zu erwischen. Der Abend im Pub wird sehr lustig und das Tanzbein wird kraeftig geschwungen. Bald wird es Nacht, bald haben wir bloss noch 3 Stunden Zeit zum Schlafen. Gut, dass es morgen einen langen Flug geben wird.

12. Tag Victoria – Heimflug


Es ist erst 5:45 Uhr in der Frueh und es klingelt bereits ! Autsch, der Kopf ist so schwer ! Aufstehen, duschen, Zaehne putzen, Koffer schliessen und bereitstellen. Noch im Halbschlaf steigen wir ¾ Stunde spaeter in einen Riesenbus der uns auf die Faehre und danach aufs Festland und zum Flughafen von Vancouver faehrt. Wir checken mit anderen 600 Gaesten ein, es wimmelt nur so von Flugpassagiere und Koffer, doch wir finden bald eine Schlange die bloss 20 Personen hat ?. Wir verabschieden uns vorerst von dem Paeaerchen, welches nach Toronto weiterfliegt und gehen weiter zur Kontrolle. Bald heisst es auch fuer uns alle Abschied nehmen da wir ueberall auf dem Flieger verteilt sind und es nach Ankunft manchmal schnell gehen muss, um den Zug, Anschlussflieger, Verwandtschaft und Freunde zu erwischt. Wir sind tatsaechlich ½ Stunde verspaetet gelandet !
Danke liebe Gaeste, dass Ihr mir die Chance gegeben habt, Euch kennenlernen zu duerfen und Euch «mein Kanada» zu zeigen. Es war eine gelungene Reise mit viel Sonnenschein, schoenen Tierbegegnungen und keinen Pannen. Ein Dankeschoen an alle. Viel Glueck auf dem gemeinsamen Lebensweg an die lieben Turteltaeubchen.
Eure Elisabeth

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