Reisebericht: Singlereise Kanalinseln – Jersey & Guernsey

07.05. – 14.05.2016, 8 Tage Rundreise für Singles auf den Inseln im Atlantik mit Wandern, Gartentour und Ausflügen – St. Helier – St. Aubin – Gorey – Greve de Lecq – Rozel Bay


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Die tollen Kanalinseln Jersey, Sark und Guernsey verzaubern uns mit farbenfroher Natur, abwechslungsreicher Landschaft, traumhaften Buchten und idyllischen Orten einzigartig jede auf ihre Weise. Im örtlichen Reisebus legen wir rund 230 Kilometer zurück.
Ein Reisebericht von
Stefanie Knisse

Tag 1 – Samstag, der 07.05.2016: Von Dresden über Düsseldorf, Berlin–Tegel über Hannover oder Stuttgart nach Jersey (circa 1.145,66 Kilometer Luftlinie Dresden nach Saint Helier auf Jersey und rund 10 Kilometer Busfahrt)

Ein neues spannendes Abenteuer beginnt :-) Wir freuen uns, endlich das einzigartige Inselparadies Jersey, Sark und Guernsey in Nähe der französischen Küste kennenzulernen. Ausnahmsweise stehen wir dafür auch mitten in der Nacht auf. Die Reisegäste, welche ab Dresden über Düsseldorf fliegen, treffen sich bereits um 04.30 Uhr am Dresdner Flughafen. Anschließend geben wir unser Gepäck bei Air Berlin auf und ohne Warten passieren wir die Sicherheitskontrolle. Wir gönnen uns noch ein kleines Frühstück im Panorama-Restaurant "Chili". Von Dresden über Düsseldorf werden wir nach Jersey fliegen. Weitere Reisegäste, welche ihre Reise in Berlin-Tegel oder Stuttgart beginnen, werden wir erst auf der Insel treffen. Das Boarding ist genauso pünktlich wie der Start unseres Fluges AB6801 mit Air Berlin von Dresden nach Düsseldorf um 07.45 Uhr. Für jeden Gast gibt es Getränke und einen (Glücks-)Schoko-Taler. Nun liegen noch rund 1.145,66 Kilometer Luftlinie von Dresden nach Jersey vor uns. In Düsseldorf angekommen laufen wir zur Passkontrolle und dem Anschlussgate. Die rund drei Stunden bis zu unserem Weiterflug verbringen wir unter anderem mit Kaffee trinken, entspannen oder dem Lesen eines interessanten Buches. Unser Anschlussflug AB3144 von Düsseldorf nach Jersey startet pünktlich um 10:35 Uhr. Auf unserem Flug werden wir sowohl mit Keksen oder Crackern als auch Getränken versorgt. Wenige Zeit später landen wir schon wieder :-) Jersey steht unter britischer Krone, auch wenn diese Insel circa 160 Kilometer von Großbritannien und nur rund 24 Kilometer von Frankreich entfernt ist. Auf dieser Insel leben mehr als 100.000 Einwohner auf einer Fläche von rund 118 Quadratkilometern. In der Eingangshalle im Flughafen empfängt uns herzlich unsere örtliche Reiseleiterin und zugleich auch Busfahrerin Heidi. Wir freuen uns sehr, dass auch in Jersey die Sonne scheint. Gegen 11.30 Uhr werden wir von Heidi zu unserem 3-Sterne-Hotel "Ommaroo" chauffiert. Wir haben das Glück, dass wir bereits im Hotel einchecken können. Dazu sollen wir lediglich ein Formular ausfüllen, dann werden wir auch schon samt unseren Koffern zu unseren Zimmern gebracht. Nun heißt es erstmal "sich zu orientieren" :-) Wir laufen rund 20 Minuten über die uns bald sehr bekannte Roseville Street und die Straße La Colomberie bis zur Einkaufsmeile Queen und King Street. Unterwegs versorgen wir uns mit Getränken und kleinen Snacks. Gegen 14.30 Uhr ist die Reisebegleitung wieder im Hotel zurück, um unsere Gäste aus Berlin-Tegel und Stuttgart auf den Kanalinseln "Willkommen" zu heißen. Beide Flüge haben rund 30 Minuten bis zu einer Stunde Verspätung. Um 17.00 Uhr ist unsere aus 17 Personen bestehende Reisegruppe komplett :-) Natürlich verläuft auch ihr Hotel-Check-In im "Ommaroo" unkompliziert und wir spazieren noch schnell zum Mini Market "Rose's" in der Roseville Street. Direkt vor unserem Hotel gibt es auch eine Bushaltestelle. Zu beachten ist dabei, dass der Name der Bushaltestelle immer auf der Straße steht. Unsere Haltestellt ist "3496 Havre des Pas E" und die Gäste können auch mit dem Bus zur Zentralhaltestelle "Liberation Station" fahren. Um 18.30 Uhr treffen wir uns alle zusammen im Hotel zum Abendessen als 3-Gang-Menü. Wir lernen uns bei leckeren Speisen wie Lendenbraten, Seebarschfilet oder Coq au Vin sowie tollen Desserts kennen. Während sich einige Reisegäste auf ihr Bett und ihren wohlverdienten Schlaf freuen, unternehmen die anderen Gäste noch einen abendlichen Spaziergang am Wasser entlang. Dann freuen auch wir uns auf unser Zimmer mit Entspannung und ausreichend Schlaf. Vielleicht träumt der ein oder andere Gast bereits von den Erlebnissen und Highlights der kommenden Tage :-)

Tag 2 – Sonntag, der 08.05.2016: Vom Saint Helier Harbour nach Sark mit La Seigneurie, La Coupeé und wieder zurück nach Saint Helier Harbour (circa 70 Kilometer Fährfahrt und rund 5 Kilometer Busfahrt)

An unserem ersten Morgen in Jersey werden wir von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Nach einem ausgiebigen typisch englischen Frühstück starten wir zur ersten Etappe unserer aufregenden Reise der Insel Sark - die viertgrößte der neun Kanalinseln. Von unserem Hotel fahren wir zusammen mit Heidi zum Hafen in Saint Helier. Dann geht es mit der Fähre rund 35 Kilometer nach Sark. Diese Insel gehört zum Bailiwick Guernsey und ist direkt der britischen Krone unterstellt. Aufgrund einer überpünktlichen Abfahrt sind wir zu früh in Sark und die Fähre aus Guernsey soll vor uns anlegen. Dies erweist sich aber als "Willkommendes Highlight des Tages", da die Fähre sehr nah an das Schloss der Brüder David und Frederick Barclay heranfährt. Einen solchen nahen Blick hat selbst unsere Heidi noch nicht erleben dürfen, obwohl sie schon über 20 Jahre auf Jersey lebt :-) Dann dürfen wir auch am Hafen anlegen. Wir laufen durch das "Eingangstor" und werden dann im Traktor, auch als Toastständer "Toast Rack" bekannt, den kleinen Anstieg der Habour Hill Road bis zum Hauptplatz chauffiert. Dies ist schon ein wackelige Angelegenheit :-) Dann laufen wir zu Fuß weiter. Auf dem Weg zur "La Seigneurie", das gegenwärtige Herrenhaus der Insel, sehen wir die Krankenstation und Schule der Insel. Es gibt auf Sark für die circa 600 Einwohner nur einen niedergelassenen Arzt, welcher zwar ein Auto besitzt, dies darf aber nur von einem Traktor gezogen werden. Ja, dies ist schon ungewöhnlich auf der Insel. Aber auf dieser kleinen rund 5,5 Quadratkilometer großen Insel fahren keine Autos, sondern nur Traktoren! Sark besitzt zudem eine rund 35 Kilometer lange Küste. In der "La Seigneurie", welches erst 1730 zur Seigneurie wurde, verweilen wir ein paar Minuten und bestaunen die vielen wunderschönen Blumen und Pflanzen. Weiter besichtigen wir auch die St. Peter's Church, welche 1820 erbaut wurde. Einen Pfarrer gibt es auf Sark nicht, jeden Sonntag kommt ein anderer Pfarrer auf die Insel. Danach verbringen wir unsere Mittagspause im Café "Fleur du Jardín" mit leckeren, von Heidi empfohlenen, überbackenen Kartoffeln "Jacket Potatoes", Sandwich oder Omelette. Bei diesem Café befindet sich auch das 1856 errichtete wohl kleinste Gefängnis der Welt mit einem Aufenthalt für gerade einmal zwei Personen. Wir dürfen sogar ausnahmsweise einen Blick hineinwerfen :-) Nach unserer Mittagspause laufen wir entlang der Küste bis zum steil abfallenden Damm "La Coupeé", welcher Sark und Little Sark miteinander verbindet. Im Anschluss spazieren wir wieder zurück zum Hauptplatz. Auf unserem Weg sehen wir typische Pflanzen der Insel wie den Venusnabel oder Riesen-Natternkopf. Wir bummeln noch ein wenig durch die kleinen Geschäfte oder lassen uns ein Eis schmecken. Während wir am Morgen noch mit dem Traktor gefahren sind, spazieren wir gegen 15.45 Uhr den Weg an der Harbour Hill Road entlang gemütlich Richtung Hafen. Um mit der Fähre zurück nach Jersey zu fahren, müssen wir wie bei jeder Fährfahrt rund eine Stunde vorher einchecken. Unsere Fähre ist überpünktlich und gegen 17.40 Uhr kommen wir wieder auf Jersey im Hafen Saint Helier an. Heidi bringt uns zu unserem Hotel zurück und dann genießen wir ein weiteres Mal ein leckeres 3-Gänge-Menü. Heute genießen wir unter anderem Räucherforelle, Seehechtfilet, Gnocchi, Paella, Hähnchen in Rahmsoße und leckere Nachspeisen wie Apfel-Brombeer-Streusel mit Vanillesoße, Banane-Baileys-Toffee-Eiscreme, Käseplatte oder typische Jersey Eiscreme. Den Tag lassen wir entspannt bei einem Drink in der Bar "The White Horse" in der Nähe unseres Hotels ausklingen.

Tag 3 – Montag, der 09.05.2016: Von Gorey Harbour, Bonne Nuit Bay, Greve de Lecq, Grosnez Castle, La Corbière, Saint Brélade, Noirmont Point nach Saint Aubin (circa 70 Kilometer Busfahrt)

Heute schauen wir uns Jersey bei einer Inselrundfahrt entgegen des Uhrzeigersinns genauer an, wobei uns Heidi sehr viel Wissenswertes erzählen wird. Beispielsweise gehört der französische Schriftsteller Viktor Hugo zu den berühmtesten Persönlichkeiten dieser kleinen Insel. Sein wohl bekanntestes Werk ist "Les Misérables", welches er mit großem Erfolg 1862 veröffentlichte. Zu dieser Zeit lebte er auf Guernsey im Exil, auch auf Jersey hat er drei Jahre im Exil gelebt. Des Weiteren sehen wir einen Felsen, welchen die Einwohner auch den "Viktor-Hugo-Rock" nennen und welcher eine Inschrift trägt. Auf diesen Felsen soll er gesessen und geschrieben haben. Angeblich wurde er von Jersey verbannt, da er gegen die britische Königin gehetzt hat. Guernsey hatte damit wohl kein Problem, da sie auf dieser Insel weniger der Königin und mehr dem englischen Parlament zugetan sind, so dass Viktor Hugo auf Guernsey sogar fünfzehn Jahre im Exil gelebt hat. Wir fahren weiter an typisch englischen Reihenhäusern vorbei. Jersey war auch der Schauplatz der Handlung der Krimiserie "Jim Bergerac ermittelt", welche von der BBC von 1981 bis 1991 produziert wurde und deren deutsche Erstausstrahlung 1985 erfolgte. Natürlich erfahren wir von Heidi viele interessante Informationen zu den Gewohnheiten und der Lebensweise der Inselbewohner. Unsere Fahrt führt uns an der Bucht Grève d'Azette und Green Island vorbei. Heidi berichtet uns, dass Green Island der südlichste Strand von Großbritannien ist. Auf Jersey gibt es den dritthöchsten Gezeitenunterschied der Welt. Der Tidenhub, also der Unterschied zwischen Ebbe und Flut, ist acht bis zu zwölf Meter hoch. Das Wasser braucht jeweils sechs Stunden um rauszugehen und reinzukommen, so dass sich die Zeiten täglich um eine halbe bis zu anderthalb Stunden verschiebt. Zudem werden auf Jersey sogenannte "Moonwalks" angeboten. Den Namen haben diese Wanderungen wohl davon erhalten, dass die bei außerordentlicher Ebbe trocken gelegte Fläche im Osten tatsächlich einer Mondlandschaft ähneln soll. Die Fahrt führt uns weiter am Hexenfelsen "Witches' Rock" vorbei, wo früher angeblich die Hexen mit dem Teufel getanzt haben. Wir erfahren, dass die Menschen dieser Insel sehr abergläubisch sind. Dann sehen wir von weiten den Rundturm "La Rocque Tower" in der Gemeinde Saint Clement. Diese sogenannten "Jersey Round Tower" wurden zur Bewachung gebaut und stehen heute alle unter Denkmalschutz. Damals sollen 31 solcher Türme errichtet wurden sein, ungefähr 27 sind wohl heute noch vorhanden. Viele sind auch als Anhaltspunkte für die Schifffahrt in Richtung Meer rot-weiß angestrichen und zudem in den Schiffkarten eingezeichnet wurden. Unseren ersten Fotostopp legen wir im Hafen Gorey mit Blick auf das "Mont Orgueil Castle", zu Deutsch "Stolzer Berg", ein. Diese Burg, auch "Gorey Castle" genannt, wurde zum Schutz der Inselbewohner vor Angriffen der Franzosen im 13. Jahrhundert errichtet. Jedoch war dies nur bis zur Erfindung der Kanonenkugel so, da die Burg danach vom Berg Mont Nicolas aus beschossen werden konnte. Daraufhin wurde im Hafen Saint Helier das Elizabeth Castle gebaut und zum Hauptverteidigungspunkt ernannt. Nach rund 20 Minuten fahren wir weiter. Heidi erzählt uns, dass auf Jersey eine beliebte Sportart Golf ist. Über die derzeitige Wartezeit von rund 21 Jahren für die Mitgliedschaft im beliebtesten Golf Club der Insel, dem "Royal Jersey Golf Club", können wir nur schmunzeln :-) Zudem gibt es keinen privaten Strand auf Jersey, sie sind alle öffentlich und gebührenfrei. Die königliche Bucht "Royal Bay of Grouville" hat ihren Namen 1850 durch einen Besuch der Königin Victoria erhalten. Ganz entfernt können wir auch die französische Küste, die Normandie, erblicken. Weiter geht es an Anne Port, Archirondel und dem Wellenbrecher Saint Catherine's Breakwater vorbei. Unterwegs sehen wir wunderschöne Häuser im typisch englischen Stil in Saint Martin mit den schönen Vorgärten. Wir können unter anderem den Blauregen, auch Wisterie, Wistarie oder Glyzine genannt, erblicken oder auch den Kalifornischen Flieder "Ceanothus thyrsiflorus". Auf Jersey findet sich zudem Aloe, Callas, Rhododendren, Lilien, Fuchsien, Hortensien und vieles mehr :-) Weiter berichtet uns Heidi, dass der große Schornstein in der Nähe unseres Hotels das Kraftwerk ist, wobei auch durch Ölverbrennung Strom erzeugt wird. Jersey ist zudem an das Atomkraftwerk "Flamanville" in Frankreich angeschlossen. Aber es wird aus Kostengründen und der Umwelt zu Liebe versucht, diese so wenig wie möglich einzusetzen. Weiter erzählt uns Heidi, dass der richtige Familienname auf Jersey französisch ist. Dann sind wir auch schon in der Gemeinde von Trinity. Auf Deutsch bedeutet Trinity "Dreifaltigkeit". Hier befindet sich der zoologische Garten "Durrell Wildlife Park". Dieser Park wurde 1958 nach seinem Gründer Gerald Durrell benannt, welcher ein Naturforscher und britischen Autor war. Bedauerlicherweise können wir keinen Foto-Stopp in der Bouley Bay einlegen, da die Straße aufgrund des Bergrennens "Bouley Bay Hillclimb" gesperrt ist. Also fahren wir weiter Richtung Bonne Nuit Bay. Unterwegs sehen wir weitere tolle Pflanzen der Inseln. Dazu gehört auch die Lavendelheide "Flame of the Forest", zu Deutsch "Flamme des Waldes". Wir fahren an der Gemeindekirche von Trinity vorbei. Anglikanismus ist die Hauptreligion, aber es sind noch viele weitere Religionen auf Jersey zu finden. Dann kommen wir zum mit rund 140 Meter über den Meeresspiegel höchsten Punkt der Insel "Les Platons" im Norden von Jersey. Wir erhalten auf unserer Fahrt weitere Informationen zum Einkommen und dem Sozialsystem der Insel. Das Finanzwesen ist Hauptwirtschaftszweig auf Jersey, Tourismus steht an zweiter Stelle. Auf dieser kleinen Insel befinden sich rund 65 Banken mit einem sehr strengen Bankgeheimnis. Bis vor vier Jahren gab es auch nur eine Steuer, die Einkommenssteuer. Sie beträgt maximal 20 Prozent vom Einkommen, ist abhängig vom Verdienst und die Einwohner werden eingestuft. Eine alleinstehende Person müsste im Jahr rund 12.000 Pfund und ein Ehepaar ungefähr 16.000 Pfund verdienen, bevor überhaupt Steuern zu zahlen sind. Alle Einkommen unter dieser Grenze sind steuerfrei. Das Durchschnittseinkommen ist natürlich abhängig von Verdienst, Position, Schulausbildung und Qualifikation der Person, im Durchschnitt 25.000 Pfund im Jahr. Die uns bekannten Steuerarten wie Mehrwertsteuer, Umsatzsteuer oder Luxussteuer werden auf Jersey nicht erhoben. Dann haben wir einen kurzen Foto-Stopp am Aussichtspunkt auf die Bonne Nuit Bay. Übermorgen werden wir von hier aus unsere Wanderung starten :-) Auf der Weiterfahrt erzählt uns Heidi, dass dem Inselbewohner unter anderem keine Kosten für den Aufenthalt im Krankenhaus entstehen, wo auch alle Fachärzte und Spezialisten arbeiten. Für den Besuch beim Hausarzt müssen die Inselbewohner mindestens aber 40,50 Pfund bezahlen, wobei 2/3 der Rechnung der Patient selbst zu tragen hat und den Rest die Krankenkasse übernimmt. Bei Überweisung zum Spezialisten fallen keine weiteren Kosten an, jedoch ist dies durchaus mit langen Wartezeiten auf einen Termin verbunden. Bei Zahnproblemen müssen die Einwohner die Zahnarztkosten zu 100 Prozent übernehmen. Das Rentenalter von 65 Jahren ist für Männer und Frauen gleich. Beim nächsten Stopp unternehmen wir einen kurzen Spaziergang zu Fuß bei leichtem Regen bis zu einer Klippe, vorbei an niedlichen Scharfen mit Rundhörnern. Wir haben einen guten Blick auf das "Teufelsloch" ("Devil's Hole"), ein mitten in den Klippen entstandener Krater. Gegen 12.15 Uhr erreichen wir dann die Sandbucht "Grève de Lecq" im Westen von Saint Mary, angrenzend an Saint Ouen, wo wir eine längere Mittagspause verbringen. Die Zeit nutzen wir auch zum Kauf von Souvenirs und Postkarten. Im Anschluss fahren wir für einen kurzen Foto-Stopp zur Ruine "Grosnez Castle". Im 14. Jahrhundert soll hier eine Festung zur Verteidigung gestanden haben, welche bereits ein Jahrhundert später zerstört wurden sein soll. Wir setzten unsere Fahrt fort und Heidi hält kurz an, um sich Kartoffeln "Jersey Royals" zu "kaufen". An bestimmten Plätzen auf der ganzen Insel verteilt gibt es kleine Holzbuden, wo einzelne Kartoffeln in einer Plastiktüte eingepackt sind und das Geld wird in einen befestigten Geldkasten gesteckt. Zudem erzählt uns Heidi eine lustige Anekdote: Zum Beispiel wurden "Jersey Royals Mushed" (Püree der Jersey Kartoffel) einmal von der Hotelrezeption mithilfe eines Computerprogramms mit "zerquetsche Mitglieder des englischen Königshauses" übersetzt. Es ist schon manchmal kurios und lustig zugleich, welche Übersetzungen formuliert werden. Die Saint Ouen's Bay und ein Foto-Stopp beim 1873/74 erbauten Betonleuchtturm "La Corbière Lighthouse" als Entwurf von Sir John Coode folgen. Wir sehen zudem das Denkmal zu Ehren einer verunglückten Fähre von Jersey nach Sark, wobei alle 307 Passagiere durch Zusammenhalt und "vereinten Händen" gerettet werden konnten. Das Denkmal stellt demnach zwei gefaltete riesige Hände dar. Des Weiteren erfahren wir von Heidi, dass das uns bekannte New Jersey in den USA nach dieser kleinen Insel benannt wurde. Interessant ist sicherlich auch die Begrenzung der Geschwindigkeit auf Jersey. Die Höchstgeschwindigkeit auf den Straßen beträgt rund 60 bis 65 km/h und auf den sogenannten verkehrsberuhigenden "Green Lanes" nur rund 24 km/h. Nächste Etappe ist die Saint Brélade's Bay mit Besichtigung der "Saint Brélade Church" und der "Fisherman's Chapel". Diese Bucht lädt uns wahrlich mit dem Sandstrand und dem klaren Meereswasser zum Baden ein, aber bei circa 8 Grad ist es uns doch zu kalt zum Schwimmen :-) Nach einer kleinen Kaffeepause fahren wir weiter an der Saint Aubin's Bay mit dem wohl ersten Hafen der Insel vorbei zum Saint Helier Harbour. Unterwegs legen wir noch einen kurzen Foto-Stopp am Noirmont Point mit "Battery Lothringen" und "Noirmont Command Bunker" ein. Wir fahren alle gemeinsam zum Hotel zurück, da heute Nationalfeiertag "Tag der Befreiung" ("Liberation Day") ist und alle Geschäfte geschlossen haben. Am späten Nachmittag sind wir wieder im Hotel und haben Freizeit, bevor wir gegen 18.30 Uhr von Ernst zum Abendessen ins Restaurant "Atlantique" abgeholt werden. Heute genießen wir ein besonders leckeres 3-Gänge-Menü :-) Wir probieren zum Beispiel überbackene Austern, Riesengarnelen und Jakobsmuscheln. Alle Spezialitäten des Meeres sind wirklich fantastisch und das Essen zaubert ein Lächeln auf all unsere Gesichter. Während sich einige Reisegäste von Ernst zurück zum Hotel fahren lassen, verbringen die anderen Gäste den weiteren Abend im berühmten Pub "The Lamplighter" in Saint Helier. Beim leckeren Bier oder Cidre lassen wir die ersten Eindrücke nochmals Revue passieren, bevor wir allmählich müde werden und zum Hotel durch den Tunnel der Straße "La Route du Fort" zurückspazieren.

Tag 4 – Dienstag, der 10.05.2016: Freizeit oder Fakultative Wanderung von Saint Aubin zum La Corbière und Saint Brélade (circa 14 Kilometer mit 200 Meter Aufstieg und 200 Meter Abstieg und rund 15 Kilometer Busfahrt)

Beim leckeren Frühstück stärken wir uns für unsere erste Wanderung. Unsere Gruppe teilt sich heute. Während der eine Teil den Tag zur Erholung und Entspannung mit individuellem Tagesprogramm nutzt, startet die Wandergruppe pünktlich 09.30 Uhr nach Saint Aubin. Zuerst spazieren wir rund zwei Stunden den nach dem Leuchtturm "La Corbière" benannten Weg entlang. Unterwegs sehen wir, dass Seile zwischen den Bäumen gespannt sind, welche zum Schutz der kleinen rot-braunen friedlichen Eichhörnchen dienen, genauso wie auch Verkehrsschilder. Nach einer kurzen Pause am Leuchtturm geht es auch schon weiter Richtung Saint Brélade, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Dieser Ort lädt wirklich zum Verweilen ein. Am Tag zuvor haben wir von Heidi erfahren, dass Jersey nicht nur als kleines Steuerparadies bezeichnet wird, sondern es zudem sehr gefragt als Domizil ist. Jedoch ist es gar nicht so einfach, einen dauerhaften Wohnsitz wie ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Dazu müssten die Bewerber, sowohl Engländer als auch Einwanderer, mindestens 10 Jahre hier gelebt haben. Während dieser Zeit darf die Insel höchstens 3 Monate in Folge verlassen werden. Bei Überschreitung der Zeit würden die 10 Jahre wieder von vorn beginnen. Ausnahmen gibt es aber wohl für diejenigen, welche sich mit sehr viel Geld einkaufen können, wobei eine Wohnung unter anderem mindestens 1,5 Millionen Pfund kosten sollte sowie rund 100.000 Pfund Steuern zu zahlen sind. Während der 10 Jahre leben die Menschen in sogenannten Lodging-Häusern, also in umgebauten Hotels. Seit diesem Jahr gibt es auch einen Monat lang einen Mieterschutz. Bei unserer Pause im "Midbay Café" haben wir die Wahl zwischen Baguette, Suppe und Salat. Im Anschluss setzen wir unsere Wanderung fort und laufen rund eine Stunde am Strand entlang von Saint Brélade zurück nach Saint Aubin. Wir können direkt auf dem Sand laufen, da wir gerade Ebbe haben. An Ende der Wanderung erblicken wir das "St. Aubin's Fort", welches zusammen mit Elizabeth Castle im 16. Jahrhundert als Schutz diente. Am frühen Nachmittag sind wir bereits im Hotel zurück. Unsere gesamte Gruppe trifft sich gegen 18.30 Uhr zum leckeren 3-Gänge-Menü mit Thailändischem Rinder-Carpaccio, Lachs im Teigmantel, Weißwein-Risotto und als Dessert Tiramisu oder Jersey Eiscreme. Heute ist bereits der vierte Tag unserer Reise und wir feiern "Bergfest". Als Überraschung gibt es nach dem Abendessen zum Probieren Jersey Cream Fudge, Cracker und "Jersey Black Butter", ein typsich süßer Aufstrich der Insel. Alle Gäste kosten die Spezialität und einige wollen sie für ihre Lieben zuhause als Andenken mitnehmen. Danach gönnen sich einige Gäste noch einen Schlummerdrink im "The White Horse".

Tag 5 – Mittwoch, der 11.05.2016: Freizeit oder Fakultative Wanderung von der Bonne Nuit Bay über die Bouley Bay zur Rozel Bay (circa 12 Kilometer mit 250 Meter Aufstieg und 300 Meter Abstieg und rund 20 Kilometer Busfahrt)

Wir starten mit einem herzhaften oder süßen Frühstück in den Tag. Anschließend geht es für den Großteil der Reisegäste zur fakultativen Wanderung von der Bonne Nuit Bay zur Rozel Bay auf, die anderen Teilnehmer erkunden individuell die Besonderheiten der Insel. Sie spazieren in den schönen Parkanlagen, bummeln durch die Stadt oder entspannen einfach im Café oder am Meer :-) Die Wandergruppe wird vorm Hotel abgeholt und wir fahren zu unserem Startpunkt, der Bonne Nuit Bay. Glücklicherweise regnet es nicht und bei sehr angenehmen Temperaturen wandern wir rund zwei Stunden durch die wunderschöne Natur Jerseys bis zur Bouley Bay. Wir bestaunen die vielfältige Pflanzenwelt dieser schönen Kanalinsel. Jersey gehört zu den britischen Kanalinseln, auch wenn es geografisch gesehen, wie wir bereits wissen, näher an Frankreich liegt. Sie ist mit rund 17 Kilometern von Ost nach West und circa 7 Kilometern von Nord nach Süd die größte und südliche Kanalinsel. Die 75 Kilometer lange Küstenlinie mit ihren Steilküsten und hohen Klippen können wir dank des dichten Nebels zwar nur erahnen, aber eine Wanderung unter diesen Umständen kann auch sehr mystisch und magisch sein :-) Wir verbringen unsere Mittagspause im "Black Dog" in der Bouley Bay. Nach dem ersten Teil unserer Wanderung freuen wir uns auf eine Stärkung in Form von leckeren Sandwich oder einer heißen sehr leckeren Tomatensuppe/Kartoffel-Zwiebel-Suppe. Gegen 13.15 Uhr wandern wir weiter zur Rozel Bay. Der zweite Teil kommt uns schneller vor als die Wanderung am Morgen. Das liegt wohl daran, dass wir nun trainiert sind :-) Während wir auf unseren Rücktransfer durch Ernst warten, entspannen wir noch am Hafen der Rozel Bay und stärken uns bei Kaffee und Kuchen. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel und nutzen die freie Zeit bis zum Abendessen zum Schreiben erster Ansichtskarten oder einem Spaziergang am Meer. Um 18.30 Uhr treffen wir uns mit den anderen Gästen zum Abendessen im Hotel, wo wir bereits von unseren freundlichen Kellnern der vergangenen Tage erwartet werden. Wir gönnen uns heute unter anderem Maisbreikuchen, geräucherte Huhn-Schweinshaxe-Pastete, Muscheln in Cremesauce, Englisches Lamm, Linguine mit gegrilltem Hühnchen und Austernpilzen, Brinjai Bhaji, Filet vom Schwarzen Nagebarsch sowie als Nachspeise Erdbeere-Kiwi-Baiserkuchen oder Käseplatte. Ausnahmsweise sagen wir heute ein wenig früher "Gute Nacht!" zueinander und senden noch ein paar Gebete an den Wettergott für schönes Wetter am nächsten Tag. Die Vorhersage klingt nämlich alles andere als großartig *heul*

Tag 6 – Donnerstag, der 12.05.2016: Freizeit oder Fakultative Inselrundfahrt Guernsey (circa 82 Kilometer Fährfahrt und rund 55 Kilometer Busfahrt)

Während drei Reisegäste einen entspannenden Tag in Jersey verbringen werden, unternimmt der Großteil der Reisegruppe einen Ausflug auf Guernsey. Um zu dieser rund 41 Kilometer entfernten Insel zu gelangen, fährt uns Heidi zum Fährterminal in Saint Helier Harbour. Der Check-In erfolgt wieder eine Stunde vor Abfahrt. Zur Vermeidung von Übelkeit wird uns empfohlen in den hinteren Reihen der Fähre zu sitzen. Unglücklicherweise haben unsere Gebete nicht geholfen und es regnet schon bei unserer Ankunft auf Guernsey. Und es wird sich an diesem Tag auch nicht wirklich bessern. Wir sind dennoch frohen Mutes und machen einfach das Beste draus :-) Während Heidi auf Jersey selbst auch unsere Fahrerin ist, werden wir auf Guernsey vom Busfahrer Jim chauffiert. Heidi wird uns heute leider nicht begleiten, ihr Ersatz ist eine ältere Lady namens Yvette. Die Insel Guernsey ist halb so groß wie Jersey mit einer Einwohnerzahl von circa 65.000 Personen. Sie ist auch die am dichtesten besiedelte Kanalinsel. Guernsey hat eigene Banknoten und auch Briefmarken. Wer also eine Karte an seine geliebten Daheimgebliebenen senden möchte, muss seine Guernsey-Postkarte gleich hier in den Briefkasten geben. Bevor unsere Rundfahrt startet, wird unser Busfahrer darauf hingewiesen, dass scheinbar der Auspuff gleich abfallen wird. Wir hoffen natürlich, dass alles in Ordnung ist. Unser Busfahrer Jim steigt aus und schaut sich die Sache an. Für ihn ist aber alles einwandfrei und so kann unsere Inselrundfahrt endlich losgehen :-) Wir fahren vom Hafen aus am Herrenhaus Sausmarez bei Saint Martin und am "Grünen Esel" vorbei zu unserem ersten Foto-Stopp "Little Chapel" in Saint Andrew. Errichtet wurde sie von Déodats, welcher sich eine Miniaturausgabe der Kirche von Lourdes auf Guernsey wünschte. Der erste Versuch, die Kirche zu bauen, war wahrscheinlich 1914. Jedoch hatte Déodats das halbfertige Gebäude wieder abreißen lassen. Beim zweiten Versuch wurde die Kirche fertiggestellt und der Bischof von Portsmouth wollte gern eine Messe in der Kirche abhalten. Da der großgewachsene Bischof aber nicht aufrecht stehen konnte, wurde sie ein weiteres Mal zerstört. Der dritte und letzte vollständige Bau der "Little Chapel" entstand mithilfe der Inselbewohner. Sie waren dem Zeitungsaufruf gefolgt, in dem Scherben zum Aufbau gesammelt wurden. Die wohl kleinste Kapelle der Welt ist mit Steinchen, Muscheln und Porzellanscherben einzigartig verziert. Unglücklicherweise werden gerade Baumaßnahmen an der Außenfassade vorgenommen, so dass wir sie nur von innen besichtigen können. Natürlich müssen wir uns in einer kleinen Menschenschlange anstellen, da nur zwei bis drei Personen relativ angenehm im Inneren stehen können. Wir besuchen auch den kleinen Souvenirladen mit interessanter dazugehöriger Uhrenwerkstatt nur wenige Schritte von der Kapelle entfernt. Rund 20 Minuten später setzen wir unsere Inselrundfahrt fort. Während der Fahrt erzählt uns Yvette die Geschichte vom grünen Esel. Die Bewohner von Jersey bezeichnen die Menschen auf Guernsey gern als "donkey", also als "sture Esel". Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass sie noch nicht einmal in ihrem Leben in London gewesen sein sollen. Im Gegenzug dazu nennen die Leute auf Guernsey ihre Nachbarn "toats", also Kröten, da es wohl nur auf Jersey als einzige Kanalinsel Kröten geben soll. Natürlich sind diese Bezeichnungen mit einem Augenzwinkern zu betrachten *grins* Im Anschluss legen wir einen kurzen Foto-Stopp bei der "Batterie Generaloberst Dollmann" ein und fahren weiter zum Guernsey Pearl Shop & Centre beim "Fort Grey", wo wir unsere Mittagspause verbringen werden. Wir essen entweder leckere Soljanka oder köstliche Sandwich. Danach geht es weiter zum "Rousse Tower no. 11". Im Gegensatz zu Jersey werden diese ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Türme aufgrund ihrer vielen Fenster "Blue Bowl Tower" genannt. Des Weiteren erfahren wir vom Busfahrer, dass wie schon auf Jersey der Hauptindustriezweig das Finanzwesen ist. Er erzählt uns zudem, dass er mit seiner Frau in einem Haus für sieben Personen wohnt. Er teilt sich mit ihr ein Zimmer und muss dafür 1.500 Pfund im Monat bezahlen. Ein Einzelzimmer kostet monatlich rund 1.000 Pfund. Gegen 15.10 Uhr verabschieden wir uns von unserem tollen Busfahrer und spazieren durch die "Candie Gartens". Hier sehen wir die Statuen von Königin Victoria und Victor Hugo. Auf Guernsey gibt es noch das Victor-Hugo-Haus, wo er gewohnt haben soll. Immerhin hat er 15 Jahre im Exil auf dieser Insel gelebt. An vielen Blumen wie der Curry-Pflanze laufen wir vorbei zum Saint Peter Port. Die freie Zeit bis zum Check-In für unsere Rückfahrt nutzen wir für einen Kaffee oder Bummel durch die kleinen Geschäfte in Saint Peter Port. Dann treffen wir uns im Hafen, um mit der Fähre wieder nach Jersey zu fahren. Unsere Rückfahrt überstehen wir gut und erreichen rechtzeitig den Hafen von Saint Helier. Ernst chauffiert uns zurück zu unserem Hotel und gegen 18.30 Uhr treffen wir uns zum Abendessen. Heute haben wir die Wahl zwischen Lachs-Fischkuchen, Ziegenkäse-Bruschetta, Schweine-Cassolette, Wildpilz-Ravioli, gebratene Gressingham-Entenbrust und als Nachspeise Schokoladen-Limonen-Knusper oder leckere Saint Martin Tarte - nach Geheimrezept der Inselbewohner, auch der Koch wollte uns bedauerlicherweise das Rezept nicht verraten :-) Von unseren netten Kellnern erhalte ich den Hinweis, dass heute Abend ein Gitarrenspieler im Hotel auftritt. Da wir noch Vorsaison haben, sind wir die einzigen Gäste im Saal. Aber das ist gar kein Problem für uns, wir schwingen einfach selbst fröhlich das Tanzbein und plaudern bei Bier, Cidre und Wein über unsere bisherigen tollen Erlebnisse.

Tag 7 – Freitag, der 13.05.2016: Zwei Privatgärten, Eric Young Orchid Foundation und dem Château La Chaire nach Saint Helier (circa 45 Kilometer Busfahrt)

Der heutige Tag hält gleich mehrere großartige Highlights für uns bereit. Einerseits werden wir die vielfältig verschiedenen Arten der Orchidee bestaunen und anderseits uns die Besichtigung zweier wunderschöner Privatgärten noch lange in Erinnerung bleiben :-) Aber besonders freuen wir uns über die ersten Sonnenstrahlen, einfach nur traumhaft! Nach den regnerischen vergangenen Tagen haben wir dieses Wetter aber auch wirklich verdient!!!! Frisch gestärkt nach einem reichhaltigen Frühstück werden wir von unserer Heidi abgeholt und fahren zum ersten privaten Garten der Familie Skinner. Unterwegs haben wir noch einen kurzen Foto-Stopp bei der Dampfuhr Ariadne in Saint Helier Harbour, die "Jersey Steam Clock". Dann geht es auch schon weiter. Wir haben bereits von Heidi erfahren, dass die Kanalinseln in den Bailiwick von Jersey und den von Guernsey eingeteilt werden. Ein Bailiwick kann wohl am ehesten mit einer "Vogtei" übersetzt werden. Zum Beispiel gehört Sark zum Bailiwick von Guernsey. Jeder Bailiwick besitzt zudem seine eigene Währung und eigenen Briefmarken. Die vier größten Inseln haben jeweils eine eigene Verwaltung und teilweise auch eigene Gesetze. In einem der größten Privatgärten der Insel, dem der Familie Skinner, übernimmt Heidi die Erklärungen. Mrs Skinner hat zwei Söhne und eine Tochter, welche schon Familie und eigene Häuser haben. Folglich wird das ganze Anwesen zum Verkauf angeboten, dies schon seit 2 Jahren und momentan für einen Wert von rund 8,5 Millionen Pfund. Als wir ankommen sind wir ganz überwältig von der Größe und Schönheit dieses tollen Gartens. Wir schauen uns unter anderem den Rosengarten, Obstgarten, Kräutergarten, Baumgarten und auch Schwimmbad und Tennisplatz an. Im Garten sehen wir Lavendel, Melonensalbei, Pfefferminze, Saubohnen, Wachsblumen, Mohn, Pantoffelblumen, Flaschenputzer, Erdbeerbäume, Eukalyptus, Calla, Ginkgo, mexikanischen Orangenbusch, Affenschwanzbäume, Pfeifenwinde, Lupinen, Maulbeerbäume und immergrüne Magnolien. Außerdem sehen wir die Südseemyrte "Leptospermum scoparium", deren Heimat in den bergigen Regionen in Neuseeland liegt und aus deren Blütennektar der bekannte Manuka-Honig gewonnen wird. Zu den typischen Pflanzen auf Jersey zählt auch der bis zu 3 Meter hohe Riesen-Natternkopf "Echium pininana". Bei den Wanderungen ist uns besonders der gelbe Stechginster immer wieder begegnet. Wir fahren nun zum zweiten Privatgarten von Mr. Miles. Unterwegs hat Heidi aber noch eine wunderbare Überraschung für uns. Wir legen einen Zwischen-Stopp an der Glaskirche "St Matthew's Glass Church" ein. Der Pariser Art-Déco-Künstler René Lalique hat alle Säulen sowie Altar, Fenster, Kreuz und Taufbecken aus Glas geschaffen. Wir sind ganz begeistert von der Einzigartigkeit dieser kleinen Kirche :-) Dann geht es auch schon zu Mr. Miles. Ein typischer charmanter englischer Gentlemen, dessen Erklärungen von Heidi übersetzt werden. Das Haus des Mr. Miles wurde damals für einen Händler oder auch Schmuggler gebaut. Unter dem Gebäude befindet sich nur Sand, da das Haus früher am Strand gestanden hatte. Im Haus hatte Mr. Miles die verschiedensten Dinge der deutschen Besatzung gefunden, zum Beispiel ein Schild mit der Aufschrift "Anstellen von Fahrrädern auf eigene Gefahr". Dann gehen wir auch schon in den riesigen Garten hinein. Wir sind begeistert von der Pflanzenpracht und den mit Liebe gepflegten Garten. Wir laufen zuerst durch den Gemüsegarten. Hier erblicken wir in der Hauswand einen sogenannten "Marriage Stone", einen Hochzeitsstein mit den Initialen der Namen, dem Jahr der Hochzeit und zwei Herzen. Heute wird gesagt, dass es bei Herzen im Hochzeitsstein eine Liebeshochzeit war, welche es demnach auch bei Mr. Miles und seiner Frau gewesen ist :-) Ohne Herzen im Stein soll es wohl eine arrangierte Ehe sein. Des Weiteren sehen wir Artischocken, Mammutblatt "Gunnera manicata", die Säckelblume "Ceanothus", eine Keulenlilie "Cordyline", einen Madeira-Storchschnabel "Geranium madeirense", die Calla-Lilien und ganz viele tolle Pflanzen und Blumen mehr :-) Im Anschluss fahren wir durch die Gegend des "First Tower", benannt nach dem Jersey Turm mit der Nummer 1. Alle Türme waren damals nummeriert. Das heißt aber nicht unbedingt, dass dies der erste auf Jersey errichtete Tower war, sondern nur, dass er die Nummer 1 erhalten hatte. Dann geht es auch schon weiter an der alten Teefabrik vorbei und dem Nigel Mansell Museum zur Eric Young Orchid Foundation. Unterwegs erfahren wir von Heidi, dass jede Schule ihr eigenes Wappen sowie eine eigene Schuluniform hat. Schulpflichtig sind die Kinder vom 4. bis zum 15. Lebensjahr. Bis zum Abitur können die Kinder auf Jersey zur Schule gehen, zum Studieren müssen sie dann nach England. Es gibt keine Universitäten auf den Inseln. Bekannt ist dem einem oder anderem Reisegast vielleicht auch die Jersey Wolle?! Zum Beispiel stammt der Name der Jersey-Bettlagen von dieser Insel, da hier früher sehr viel mit Hand gestrickt wurde. Im 16. Jahrhundert waren die Stricksachen der Hauptexporteur, hauptsächlich aber nicht Pullover oder Ähnliches, sondern eher die Socken. Damals haben sogar die Männer gestrickt. Jedoch hatten sie es übertrieben und die Landwirtschaft ein wenig vernachlässigt, die Männer haben sogar sonntags in der Kirche gestrickt!!!! Daraufhin hat die Königin ein Gesetz erlassen, welches besagt, dass die Männer zur Erntezeit nicht an öffentlichen Plätzen stricken durften. Und noch ein kleiner Hinweis an unsere männlichen Gäste, das Gesetz gilt heute noch :-) Natürlich ist dies mit einem Augenzwinkern bedacht *grins* Wir fahren auch am privaten Altersheim "Oaklands Manor" vorbei. Heidi erzählt uns, dass es sowohl private als auch staatliche Altersheime auf Jersey gibt. Privat bedeutet, die Einwohner können eine Wohnung auf Leibrente kaufen. Dann erreichen wir auch schon die Orchideen-Farm "Eric Young Orchid Foundation", benannt nach seinem Gründer Eric Young. Sie soll eine der besten privaten Orchideen-Züchtungen weltweit sein. Im Eingangsbereich sehen wir die kleine Statue der Loreley, welche zuvor im Garten der Familie Skinner gestanden hatte. Von Mr. Miles hatten wir zuvor noch erfahren, dass in dem Farmhaus, welches vor der Orchideen-Farm an diesem Ort gestanden hatte, die Frau von Mr. Miles geboren wurden ist. Dies ist sogar für unsere Heidi eine Neuigkeit, obwohl sie schon ganz viele Touren durch den Garten von Mr. Miles erlebt hat. Bei der großen Auswahl verschiedener Orchideen ist eine schöner als die andere Blume. Am besten ist es zweimal durchzugehen, um auch die weiter unten stehenden Orchideen eingehend betrachten zu können. Danach fährt uns Heidi zur Rozel Bay und dem "Château La Chaire". Wir bestaunen zunächst einen langsam zu blühen beginnenden riesigen Taschentuchbaum, auch gern Taubenbaum genannt. Als Überraschung lassen wir uns mit "Cream Tea" verwöhnen, eine typisch britische Tee-Zeit "Teatime" mit Schwarztee und Milch sowie leckeren Scones mit Sahne und Marmelade. Wir genießen die besonders mundenden Köstlichkeiten im schönen Ambiente eines fast schon königlichen Empfangsaals :-) Im Anschluss fahren einige Gäste zum Hotel zurück und nutzen die Freizeit für den Kauf von Souvenirs, bei Kaffee und Eis, gemütlich mit einem Buch in der Hand am Strand oder beim entspannenden Strandspaziergang. Die anderen Reisegäste steigen bei der Liberation Station aus und besuchen die Markthallen "Jersey Central & Beresford Market Tenants" sowie die bekannte Krötenskulptur. Während der "Central Market" mit Obst, Gemüse, Pflanzen und weiteren Waren um 1800 erbaut wurde, ist der gegenüberliegende Fischmarkt "Beresford Market" erst 1841 entstanden. Wir bummeln noch ein wenig auf der Einkaufsmeile entlang und spazieren dann durch den Tunnel zurück zum Hotel. Der Rückweg durch diesen Tunnel stellt zwar eine Abkürzung dar, aber der Gestank ist wirklich kaum zu ertragen. Dennoch sagen wir uns Nase zuhalten und auf geht's!!! Die Gruppe findet beim Abendessen wieder zusammen. Im Hotel ist heute Meeresfrüchte-Freitag in Buffetform. Die Auswahl ist groß, von Muscheln in Cremesoße, Greenland Riesengarnelen, geräuchertem Lachs aus Schottland, Seespinne, Austern der Grouville Bay, hausgemachtes Sushi, Salat, Rinderbraten, Honig-Schinkenbraten, Brathähnchen, Lammbraten nach marokkanischer Art, Huhn-Chorizo-Kebab, Gemüse aus dem Wok, Salat der Saison, Minze-Jersey-Kartoffeln bis hin zu ganz leckeren Desserts ist für jeden etwas dabei. Na dann, schmecken lassen ;-) Im Anschluss unternehmen einige Gäste einen kurzen Spaziergang am Meer und der Küste entlang. Wir treffen uns um 20.30 Uhr mit den anderen Gästen in der Lounge des Hotels. Zum Abschied gibt es noch ein Glas köstlichen Perlwein für alle. Auf unser Wohl "Prost"!

Tag 8 – Samstag, der 14.05.2016: Von Jersey nach Stuttgart oder Berlin–Tegel (circa 1.141,33 Kilometer Luftlinie Jersey nach Berlin–Tegel und rund 10 Kilometer Busfahrt)

Heute müssen wir uns leider schon wieder von diesen traumhaften Blumeninseln verabschieden. An unserem letzten Tag in Jersey genießen wir abermals ein typisch englisches Frühstück. Danach werden unsere Koffer vom freundlichen Servicepersonal im Eingangsbereich zur Aufbewahrung gebracht. Keine Sorge, sie sind in ständiger Beobachtung durch das Personal an der Rezeption :-) Unser Rückflug nach Deutschland wird erst am späten Nachmittag stattfinden, so dass die gesamte Reisegruppe die freie Zeit bis zur Abfahrt zum Flughafen für den interessanten Besuch des Elizabeth Castle nutzt. Diese Festungsanlage wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Ihren Namen erhielt sie von Sir Walter Raleigh zu Ehren Queen Elizabeth I. Wir laufen gemeinsam vom Hotel am Pier entlang zur Anlegestelle der "Puddle Ducks", welche Gäste bei Flut zum Elizabeth Castle bringen. Während unserer Fahrt von rund zehn Minuten mit diesem Amphibienfahrzeug wird uns ein kurzer witziger Film gezeigt, welcher uns die Sicherheitserklärungen an Bord auf amüsante Art und Weise darlegt. Wir starten unsere Besichtigung des Elizabeth Castle und erkunden diese großartige Festung beim gemeinsamen Rundgang von rund zwei Stunden. Wir laufen unter anderem am ehemaligen Wachhaus und Fort Charles, der früheren Krankenstation und den Werkstätten vorbei zum Paradeplatz. Dann geht es weiter zum Wellenbrecher, zum Queen Elizabeth Tor und am Haus des Gouverneurs bis hin zum Kapitänshaus, wovon nur noch die "Küche" übrig ist, und dem Wehrturm. Eigentlich soll heute eine Parade stattfinden. Aufgrund von Krankheit fällt diese jedoch aus, auch wenn wir über zwanzig Minuten darauf warten. Die Wartezeit ist gar nicht schlimm, wir haben tolles Wetter und die Sonnenstrahlen zaubern ein Lächeln auf unser Gesicht. Gegen 12.30 Uhr fahren wir wieder mit dem "Puddle Duck" zurück Richtung Zentrum. Während einige Reisegäste gemütlich durch die Stadt bummeln, schlendern andere Teilnehmer bereits zum Hotel zurück, eine Dame wird uns auch schon früher Richtung Stuttgart verlassen. Wir verabreden, dass wir uns gemeinsam spätestens um 16.00 Uhr im Eingangsbereich des Hotels treffen werden. Um 17.00 Uhr holen uns Heidi und ihr Mann Ernst ab. Am Flughafen verabschieden wir uns herzlich von Heidi und bedanken uns für die gemeinsame tolle Zeit. Die Gepäckabgabe und Sicherheitskontrolle passieren wir ohne große Schwierigkeiten. Die anschließende Wartezeit überbücken wir bei einem Snack oder Getränk und in Erinnerung an unsere unbeschreiblich schönen Erlebnisse auf Jersey, Sark und Guernsey. Es soll ja nichts in Vergessenheit geraten ;-) Unser Flug AB2193 mit Air Berlin von Jersey nach Berlin-Tegel startet pünktlich. Nun liegen circa 1.141,33 Kilometer Luftlinie vor uns. Auf unserem Flug werden wir wieder mit Cracker oder Keksen und Getränken versorgt. Über zwei Stunden später landen wir in Berlin und nehmen unsere Koffer entgegen. Wir verabschieden uns alle herzlich voneinander. Es war wirklich eine schöne Reise, bis zum nächsten Mal :-)

Thank You!!!! DANKESCHÖN!!!

Liebe Reisegäste, liebe Heidi,
ich danke Euch allen für eine tolle Reise zu den wunderbaren Kanalinseln, auch wenn das Wetter nicht immer auf unserer Seite war! Die Inseln Jersey, Sark und Guernsey sind jede auf ihre Weise einzigartig. Die Wanderung von der Bonne Nuit Bay zur Rozel Bay bei mystischen Nebel ist wohl ein Erlebnis für sich :-) Ich möchte mich auch bei unserer örtlichen Reiseleiterin Heidi für spannende Hintergründe und abenteuerliche Geschichten bedanken. Ich freue mich sehr, Euch vielleicht auf einer anderen Reise wiederzusehen. Alles Gute und bleibt gesund!!!!
Herzliche Grüße
Eure Steffi

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