Reisebericht: Singlereise Kanalinseln – Jersey & Guernsey

28.04. – 05.05.2018, 8 Tage Rundreise für Singles auf den Inseln im Atlantik mit Wandern, Gartentour und Ausflügen – St. Helier – St. Aubin – Gorey – Greve de Lecq – Rozel Bay


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Ihrer sechszehn sind es an der Zahl, 15 Weiblein und ein Mann, der Hahn im Korb, wollen wissen, wie sie sind, die legendären Kanalinseln ...
Ein Reisebericht von
Birgit Hornung

Samstag, erster Tag

Die Anreise gleicht einem Sterntreffen. Elke, Christiane, Elke, Donata, Birgit, Daniele, Petra, Barbara, Gisela, Heidrun, Helga, Christa, Ortrud, Ute, Susanne und Rudi aus Göttingen, Dresden, Chemnitz, Berlin, Suhl, Görlitz, Lengenfeld, Magdeburg, Döbeln, Wadersloh, Cottbus und Gosen-Neuzittau kommen angeflogen aus Berlin- Schönefeld und -Tegel sowie Düsseldorf und landen im Verlaufe des Nachmittags auf Jersey. Heidi,  unsere örtliche Reiseleiterin holt alle Eintreffenden vom Flughafen ab und bringt sie in das gebuchte Hotel, das altehrwürdige Hotel "Omaroo" in St. Helier, der Hauptstadt Jerseys. Die Gäste, die zuerst eintreffen, nutzen den frühen Nachmittags, um gleich mal die nähere Umgebung zu erkunden oder sogar das nicht weit entfernte Stadtzentrum. Ute kommt zum Schluss, war sie doch wegen diverser Verwechslungen ins falsche Auto eingestiegen und davongefahren, bis sich komödienhaft herausstellte, dass ... Den ersten Lacher des Abends haben wir später ihr zu verdanken. Zum Dinner treffen sich alle im Restaurant.  Wir machen uns miteinander bekannt und als Gruppensprache legen wir das "Du" fest. Und dann gibt es das erste vorzügliche Abendessen. Zum allabendlichen Ritual mit viel Spaß sollte ab heute gehören, gemeinschaftlich die Speisekarte mit der Menüauswahl für den folgenden Abend aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen, um zu entscheiden, was man am nächsten Abend essen möchte.

Sonntag, zweiter Tag

Auf Grund der Wetterprognose wird die Reihenfolge der geplanten Ausflüge geändert. Gut so. Mit dem Kleinbus machen wir heute die Rundfahrt um ganz Jersey herum. Heidi, unsere örtliche Reiseleiterin wird uns die wichtigsten und schönsten Punkte rund um Jersey zeigen. Los geht es in östlicher Richtung entgegen des Uhrzeigersinns entlang des Felsenwatts mit Blick auf den Witches Rock bis zum ersten Fotostop am La Rocque Point. Im Osten der Inselküste verbringen wir eine Freizeit im Gorey Harbour mit Blick auf die stolze Burg Gorey Castle. Die Fahrt geht weiter vorbei an Archirondel, dem Red Tower und St. Catherine's Breakwater, entlang der Rozel Bay bis zur Bouley Bay. Es bereitet Spaß und Freude, inmitten der vielen Steine die schönsten zu suchen und tolle Jakobsmuscheln zu finden. Weiter geht es entlang des Bonne Nuit Bay bis nach Greve de Lecq zu unserer Mittagspause. Danach, an der nordöstlichsten Spitze des Insel machen wir Halt an der Ruine von Grozney Castle. Entlang der weitgezogegen St.Ouen's Bay erreichen wir den südöstlichsten Punkt am Corbiere Leuchtturm. Gerade ist Flut und wir können nicht hinüberlaufen zum Turm, wie es bei Ebbe möglich ist. Am westlichen Beginn der St.Brelades's Bay ereichen wir die Kirche von St.Brelade sowie die zauberhafte kleine Fishermen's Chapel. Die Kirche können wir noch besichtigen, bevor eine Taufe beginnen wird. Nun noch eine Eis- bzw. Kaffeepause in der Bucht, dann durchfahren wir die St.Aubin's Bay, welche St.Brelade mit St. Helier verbindet. Die kleine Bimmelbahn, die zwischen beiden Orten verkehrt, kommt uns entgegen. Es ist mitten am Nachmittag und so steigt ein Großteil unserer Gruppe aus, um das Stadtzentrum zu Fuß zu erkunden. 
Ebenso wie am vorherigen Abend erwartet uns ein sehr gutes Dinner. Man kann sich dran gewöhnen ...

Montag, dritter Tag

Heute ist Wandertag oder Freizeit, wie beliebt. Helga wählt den individuellen Ruhe- und Ausspanntag. Alle anderen machen sich in leichter Wanderausrüstung auf zum Wandertag, dem ersten. Mit dem Kleinbus fahren wir nach St.Brelard. Von da aus geht es zunächst Richtung Corbiere Leuchtturm. Es ist ein wunderschöner Pfad über den Klippen, durch eine mit Ginster bewachsene Landschaft und vielen Wildblumen. Der Ginster steht in voller Blüte, ein Traum hindurchzuwandern. Die Handykameras und die Foroapparate haben ununterbrochen zu tun, immerwieder das gleiche Motiv und doch eines schöner als das andere. Die Devise heißt außerdem: Speichern im Gehirn, aufbewahren für trübe Zeiten, gewissermaßen und überhaupt. Leicht bergan und bergab, hinundwieder ein paar Stufen hinauf geht es für etwa zwei Stunden voran. Ein Genuss für die Sinne. Ausblicke über Ausblicke überraschen uns und nehmen uns gefangen. Die Mittagspause haben wir am Corbiere-Leuchturm. Wie haben genügend Zeit, um sowohl in der örtlichen Gastronomie etwas zur Stärkung zu uns zu nehmen als auch die Gelegenheit zu nutzen, um zum Leuchturm hinüberzugehen. Dieses Mal ist das möglich, ist der Zugang doch nicht in den Fluten  verschwunden, denn es ist Ebbe. Das wiederum ist Gelegenheit für ein Foto der anderen Art. Zu Hause wird man später vielleicht gefragt werden: ... und das soll die gleiche Stelle sein !? 
Es geht weiter. Die Wanderung wird fortgesetzt ab der ehemaligen Endstation der Eisenbahn, die einmal hier durch's Land ging. Es ist der bekannte Cobiere-Walk, breit, geradeaus, eben. 
Da lässt es sich gut ausschreiten für die nächsten knapp zwei Stunden. Die sportlicheren gehen vorneweg, in der Spitzengruppe, und die anderen hinterher. Jeder in seinem eigenen Tempo. Gerade diejenigen, denen die Wanderung nicht so leicht fällt, freuen sich, dass sie mitgegangen waren und sind am Ende der Wanderung mit Recht stolz auf sich. 
Mit dem Kleinbus werden wir am Nachmittag zurückgefahren ins Hotel, wo es sich nun gut ausruhen lässt. Abends gibt es wieder ein vorzügliches Dinner, - eine Freude für's Auge und den Gaumen und wir erfahren,  ob wir wohl die in kulinarischen Formulierungen geschriebene Speisekarte vom Vorabend richtig übersetzt haben, in gemeinschaftlicher Arbeit versteht sich. 

Dienstag, vierter Tag

Am fakultativen Ausflug nach Guernsey nehmen alle Gäste der Gruppe teil. Um zehn Uhr geht die Fähre. Nach etwas mehr als einer Stunde landen wir auf Guernsey, der zweitgrößten der Kanalinseln.  Wohl wird sie Schwesterinsel genannt, doch eine Zwillingsschwester, um im Bilde zu bleiben, ist sie nicht. Wir lernen sie näher kennen sowohl auf einer wiederum zauberhaften kleinen Wanderung entlang eines Stücks Küste mit unvergleichlichen Ausblicken als auch auf einer Fahrt mit dem Bus und diversen Stops und vielen interessanten Erläuterungen. Schließlich steigen wir aus an Candie Gardens und gehen durch diesen wunderschönen Park, -in ihm steht das Victor Hugo-Denkmal -,  Richtung Zentrum von St. Peter Port. Nun ist Gelegenheit, die Hauptstadt Guernseys in der Freizeit individuell kennenzulernen, in der Fußgängerzone zu schlendern und oder sich noch ein Käffchen oder einen Tee zu gönnen. Mit der Fähre geht es gegen siebzehn Uhr zurück. Wiederum mit Vorfreude treffen wir uns zum Dinner im Restaurant und lassen den Tag bei interessanten Gesprächen, mal ernst mal heiter ausklingen.

Mittwoch, fünfter Tag

Heute am Morgen trifft uns schlechtes Wetter mit voller Wucht. Der peitschende Wind lässt das Wasser des aufgewühlten Meeres und der hohen Wellen bis auf die Straße vor unserem Hotel spritzen. Und das am Wandertag, dem zweiten fakultativen. Heute wollten die Wanderer an der Steilküste im Norden der Insel ca. zwölf Wanderkilometer unterwegs sein. Heidi trägt die Verantwortung für die Sicherheit und befindet: unmöglich bei diesem Wetter. Sie hat eine entschärfte Alternativroute geplant, mehr im Inneren der Insel, das dem extremen Wind möglicherweise nicht so stark ausgesetzt ist. Sechs Unentwegte, so Gisela, Donata, Barbara, Heidrun, Petra und Susanne wagen mit Heidi das Unterfangen. Am frühen Nachmittag kehren sie zurück und die Kleidung ist doch tatsächlich trocken. Wie das? Es stellt sich heraus, bis zur Mittagspause waren sie pitschenass geworden und es war nicht lustig. Nach der Mittagagspause aber hörte der Regen auf, die Sonne zeigte sich und der Rückweg am Strand trocknete die Kleidung. Und wie das echte Wanderern befinden: schön sei es trotzdem gewesen.
Die anderen Gäste, die sich für die fakultative Freizeit mit eigenen Unternehmungen entscheiden, haben, wie sie am Abend beim Dinner erzählen, auch tolle Erlebnisse. Sie besuchen zum Beispiel die hochinteressante Burg Gorey Castle, oder lernen auf einer vierstündigen Busfahrt mit einem örtlichen Anbieter ein Stück des Landesinneren einschließlich einer Pause im bekannten Tea-Room kennen, oder sie besuchen La Hugh Bie, die spannende Stätte, die sowohl Dolmengrab aus frühester Zeit als auch Reste von Wehrmachtsanlagen zu bieten hat. Der Nachmittag, als die Sonne so kräftig scheint, als hätte es den stürmischen Vormittag nicht gegeben, lädt nunmehr sogar zu kurzem Ausspannen in der Sonne ein.
Und so ist es eine sehr unterhaltsame Runde beim abendlichen Dinner, als alle von einem schönen Tag berichten.

Donnerstag, sechster Tag

Heute ist Sark an der Reihe. Sark - die besondere unter den Kanalinseln, obwohl ja jede besonders ist.
Heute nun Sark.
Wir werden wieder vom Hotel abgeholt, sind eine knappe Stunde vor Abfahrt am Fährhafen, wie es erforderlich ist, warten eine Weile und setzen über nach Sark. Die Fahrt ist kürzer als nach Guernsey, der Hafen viel viel kleiner. Wir steigen aus, gehen durch einen Tunnel und besteigen ... einen Traktor. Sehr wohl einen Traktor bzw. dessen Hänger. Eine kurze Fahrt bergan und wir sind im Ort. Der Spaziergang durch den Ort beginnt mit dem Ziel, die Seigneurie, einen der zauberhaftesten Gärten auf den Kanalinseln zu besuchen. Es schließt sich die Mittagspause an und danach geht es nach La Coupee, aber auf verschiedene Weise. Helga, Christa, Elke und Rudi fahren mit der Pferdekutsche beschaulich ein Stück des Wegs noch durch den Ort und dann immer geradeaus, entspannt in die Weite schauend zum Ziel. Die anderen Gäste gehen zu Fuß teilweise auf einem Klippenweg dorthin. Bei La Coupe, dem Ziel, treffen wir wieder aufeinander. Der Ausblick, den man vom Damm aus hat, lässt fast den Atem stocken. Nicht umsonst befindet sich hier eines der bekanntesten Fotomotive von Sark.
Die Zeit kommt, dass wir uns in Richtung Fähre aufmachen müssen - entweder wieder mit dem Traktor, nunmehr bergab oder zu Fuß auf einem von Wildblumen gesäumten Pfad entlang der Straße. Die Zeit bis wir die Fähre besteigen können, vertreiben wir uns im idyllischen kleinen alten Hafen. Wir sitzen auf der Mauer, schwatzen, fotografieren, träumen - so könnte es noch lange gehen. 
Zurück im Hotel freuen wir uns auf das Dinner und die Beantwortung der Frage, ob wir die Speisekarte am Vorabend wohl richtig übersetzt  ... ? 

Freitag, siebter Tag

Gartentour auf Jersey steht heute an. Entspannt starten wir in den Tag. Gärten und schönes Wetter versprechen, dass dieser Tag super werden wird. Und so wird es auch: wir besuchen zwei private Gärten, wobei die Grenzen zwischen Garten und Park hier absolut fließend sind. 
Wir haben eine Mittagspause in einer örtlichen Gastronomie und besuchen danach die Eric Young Orchideen Stiftung, tauchen ein in die Welt der Orchideen.
Heute, am letzten Tag vor der Abreise, überraschen Heidi und die Reisebegleiterin von Eberhardt Travel die Gäste zusätzlich zum Programm gleich zweifach: Heidi zeigt den Gästen die St.Matthew's Glass Church und Birgit lädt die Gäste im Auftrag von Eberhardt Travel zu Cream Tea im Chateau La Chaire ein. Wir sitzen im Garten und genießen: den Cream Tea, das Wetter, die Stimmung unter uns und freuen uns, dass wir diese schönen Tage auf den Kanalinseln hatten. 
Was uns aber zum Dinner im Hotel erwartet, übersteigt alle Vorstellungen: ein Fisch-Buffet allererster Güte. Das einzige was an diesem Abend vermisst werden kann, ist das gemeinschaftlioche Übersetzen der englisch geschriebenen Speisekarte für den nächsten Abend ...

Sonnabend, achter Tag

So wie wir angereist sind, in Etappen, geschieht der Tranfer zum Flughafen. Ute fliegt nach Düsseldorf und die anderen Gäste mit verschiedene Flügen nach Berlin-Tegel. Das letzte Stück der Heimreise beginnt ....

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