Reisebericht: Singlereise Kanalinseln – Jersey & Guernsey

23.04. – 30.04.2022, 8 Tage Rundreise für Singles auf den Inseln im Atlantik mit Wandern, Gartentour und Ausflügen – St. Helier – St. Aubin – Gorey – Greve de Lecq – Rozel Bay


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Eine Woche lang reisen 16 Singles und Alleinreisende aus ganz Deutschland zu den Kanalinseln. Lesen Sie hier, was sie erleben.
Ein Reisebericht von
Peggy Schkade
Peggy Schkade

1. Tag – Anreise

Der erste Tag startet noch vor Mitternacht für einige Gäste. Wir begeben uns aus unterschiedlichsten Himmelsrichtungen in Richtung unserer Flughäfen Düsseldorf oder Berlin. Wir landen mit etwas Verspätung am Nachmittag in Jersey und werden durch unsere örtliche Reiseleitung Heidi begrüßt. Auf der kurzen Autofahrt in Richtung Hotel staunen wir über das satte Grün der Bäume und sehen erste schöne Blüten. Im Hotel warten bereits weitere Gäste aus München auf uns, die durch eine Flugstornierung nun bereits am Vortag angereist sind. Nach kurzer Verschnaufpause im Hotel treffen sich einige Gäste von uns bereits für einen ersten Spaziergang in die Stadt. Wir schlendern die Einkaufsstraße entlang in Richtung Markthalle und sehen das Monument Jersey Cows. Guten Augen haben einen kleinen Frosch entdeckt. Am Royal Square schauen wir in die Town Church und kehren anschließend zum Hotel zurück.
Ganz Mutige wagen einen Sprung in das Meerwasserbecken - 9 Grad Celsius! Oha!

Die Gäste aus Düsseldorf nutzen einen langen Aufenthalt in London für einen Spaziergang und landen abends im Hotel.

2. Tag – Inselrundfahrt Jersey

Heute starten wir gut gelaunt zu einer Inselrundfahrt Jersey. Das Wetter war noch etwas trüb, aber trotzdem angenehm. Zunächst fahren wir circa 20 Minuten entlang der Südküste in Richtung Osten und halten bei La Roque. Gemeinsam mit Heidi spazieren wir auf der Kaimauer entlang und bestaunen die vielen Felsen, die hier in der Bucht bei Ebbe zu sehen sind. Die Natur ist schon richtig weit und alles blüht üppig grün. Auch bei Gorey Castle, in der gleichnamigen Bucht Gorey, spazieren wir an der Promenade entlang und sehen das mächtige Castle, welches über der Bucht thront. Einen weiteren Spaziergang unternehmen wir bei St Catherine‘s Bay, bevor wir durch das Inselinnere vorbei an hübschen Cottages und Herrenhäusern zu unserer Mittagspause im Pub Les Fontaines Tavern fahren. Nun sind wir schon an der Nordküste der Insel und können hier Fish and Chips, Shrimps oder das lokale Bier im Pub probieren. Als nächster Höhepunkt steht Grosnez Castle, eine Ruine ganz im Nord-Westen, auf dem Programm. Hier sehen wir die fantastischen Klippen an der Steilküste und das schäumende Meer unter uns!

Über Greve de Lecq reisen wir weiter an die Westküste und sehen den längsten Strand der Insel bei St Quen‘s Bay. Auch hier haben wieder Zeit für einen Spaziergang oder das Sammeln von schönen Muscheln und Andenken für zu Hause. Bevor wir wieder nach St. Helier zurückfahren, legen wir noch einen letzten Stopp in St. Brelades Bay ein. Dies ist der beliebteste Strand der Insulaner und zugleich auch eine der wohlhabendsten Gegenden, was man unter anderem an den sehr gepflegten Gärten und modernen Häuserkomplexen sieht!

Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel, verabschieden uns bei Heidi und Ernst und jeder hat etwas Zeit zum Ausruhen, zum Spazieren gehen oder zum Steine und Muscheln sammeln. Zum Abendbrot sitzen wir gemütlich zusammen und stellen uns bei einer kleinen Vorstellungsrunde vor. Ein gelungener erster Reisetag!

3. Tag – Wanderung Südküste

Die Nacht ist schlagartig 6.20 Uhr vorbei: Feueralarm! Jacke und Schuhe anziehen und dann begegnen wir uns im Treppenhaus oder vor dem Hotel. Glücklicherweise ist schnell klar, dass es ein Fehlalarm ist. An schlafen ist bei den meisten anschließend leider nicht mehr zu denken.

Nach einem guten Frühstück steht heute eine Wanderung an der Südwest-Küste auf dem Plan. Der Wettergott meint es sehr gut mit uns, es sind 15° Celsius und herrlicher Sonnenschein. So starten wir gut gelaunt an der Kirche St Brelade in Richtung Küste. Immer wieder stoppen wir für Fotos. Die Ausblicke in die kleinen Buchten und blühenden Klippen sind fantastisch. Wir sehen viele Margeriten, Fingerhut und Mittagsblumen. Der Weg ist nicht einfach, über Stock und Stein geht es immer entlang der Küste, aber die Ausblicke entlohnen! Zum Mittag erreichen wir La Corbiere Leuchtturm. Wir etwas zu spät. Die Flut kommt hinein und der Weg wird abgeschnitten.

Nach einer Mittagspause setzen wir die Wanderung entlang der alten Eisenbahnstraße nach St Aubin fort. Hier können wir ein Eis essen oder etwas bummeln, bevor es nach St. Helier zurückgeht.

4. Tag – Freizeit oder Elizabeth Castle & La Hougue Bie

Der heutige Dienstag war als Freizeittag angedacht und so hatten sich einige Gäste schon ein paar eigene Pläne zurechtgelegt. Mit den übrigen Gästen laufen wir zusammen in Richtung Liberation Square, um dort ganz in der Nähe die Fähre zu Elisabeth Castle zu nehmen. Da noch Ebbe war, ist die Fähre auf Rädern zum Castle gefahren. Ein unterhaltsames Erlebnis. Die Burganlage ist recht groß, sodass man einen ausgedehnten Spaziergang an der Burgmauer entlang unternehmen kann. Wir sehen unter anderem ein altes Krankenhaus, die Wehr-Anlagen, Schießpulver-Kammern und die Kanonen. Wir laufen entlang des Wellenbrechers bis zum Hermitage Felsen. Hier soll St. Helier im 6. Jahrhundert gelebt haben. Gegen Mittag erhalten wir eine unterhaltsame Vorführung - Parade - eines Offiziers. Er erklärt uns die Kriegsführung der Engländer und das Laden der Munition in die Waffen. Anschließend fahren wir mit dem Amphibienfahrzeug durch die Bucht nach St. Helier zurück. Die Flut ist nun da, sodass wir durch das Wasser fahren. Wir haben noch etwas Zeit für eine kleine Mittagspause, bevor ein kleiner Teil der Reisegruppe mit dem öffentlichen Bus zum Ganggrab Hougue Bie fährt. Wir erhalten einen kleinen Einführungsfilm auf Deutsch, bevor wir den Grabhügel mit dem Ganggrab und der kleinen Kapelle darüber besichtigen. Es ist eine bedeutende Megalithanlage und wird für 3.500 v.Chr. datiert. Der Eingang zur Grabhalle ist sehr niedrig und nichts für Menschen mit Platzangst. Einige von uns wagen sich hinein und bestaunen die Grabkammern. Der Grabhügel, der die Anlage umgibt, ist 14 Meter hoch.

Nach dem Besuch fahren wir nach St. Helier zurück und treffen uns 18.30 Uhr wieder zum gemeinsamen Abendessen.

5. Tag – Tagesausflug Guernsey

Die Nacht ist heute zeitiger vorbei, denn 7:15 Uhr treffen wir uns beim Frühstück. Gegen 8 Uhr holen uns Ernst & Heidi mit dem Bus ab, um uns zur Fähre zu bringen. Nach etwas Wartezeit gehen wir an Bord der Condor-Fähre nach Guernsey. Auf der Fähre gibt es alle modernen Annehmlichkeiten und man kann sich mit Kreditkarte einen Kaffee oder Snacks kaufen. Die Überfahrt ist nur leicht schaukelig und allen geht es gut.
Als wir in Guernsey ankommen herrscht wieder bestes Wetter und wir starten gut gelaunt zu unserer Insel-Rundfahrt. Ein erster Stopp ist bei der Little Chapel. Diese kleine Kapelle ist reich mit Keramikmosaiken verziert und innen wunderschön ausgeleuchtet. Wir können einmal durch die Kapelle hindurchgehen und viele Fotos schießen. Anschließend reisen wir weiter an die Küste, wo wir einen Spaziergang entlang der Steilküste unternehmen.
Wir fahren weiter an die Nordküste, wo wir eine kleine Kaffeepause einlegen. Am Nachmittag bleibt ca. eine Stunde Zeit in St. Peter Port, um durch die Fußgängerzone zu bummeln. Bei der Rückfahrt müssen wieder unsere Reisepässe vorgelegt werden und es dauert eine halbe Stunde bis unsere Namen mit Ein-Finger-Suchsystem eingegeben worden (und dies obwohl, eine komplette Liste vorab eingereicht wurde). Aber wir schaffen die Fähre noch und kommen gegen 16 Uhr wieder in Jersey an.

6. Tag – Wanderung Nordküste

Heidi und Ernst holen uns morgens am Hotel ab. Bis auf drei Gäste nehmen alle an der optionalen Wanderung an der Nordküste teil. Wir fahren vorbei an alten Mühlen durch das St Peter Valley in den Nordwesten der Insel. Bei Grosnez Castle starten wir unsere Wanderung. Zunächst ist es etwas windig und kühl. Durch die Bewegung wird uns aber schnell warm. Es geht auf und ab, immer entlang der Küste. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Plèmont Bay. Hier befindet sich ein traumhafter Strand in einer breiten Bucht inmitten der Steilküste. Es gibt auch einen Tearoom, wo man sich ein Getränk oder Eis kaufen kann. Die Küste blüht weiß, gelb, lila und blau: Leimkraut, Ginster, Osterglocken, Hyazinthen und Bluebells. Mittagspause legen wir in Greve de Lecq ein, bevor es wieder steil hinauf geht. Insgesamt wandern wir heute ca. elf Kilometer zusammen mit Ernst. Heidi kommt uns den letzten Kilometer entgegen. Auf dem Rückweg fahren wir durch das hübsche Waterworks-Valley und sehen schöne Gärten.
Nach etwas Ruhezeit laufen wir in die Stadt, um im Restaurant Quayside einzukehren. Hier probieren wir Austern, Jakobsmuscheln, Hummer – ein Genuss!

7. Tag – Gartentour Jersey

Ein letzter schöner Reisetag steht heute auf dem Programm. Heidi und Ernst holen uns bei Sonnenschein am Hotel ab. Zunächst halten wir für einen Fotostopp an der Bucht mit Blick auf Elizabeth Castle bei Flut. Anschließend dürfen wir das Anwesen von Mr. Miles besuchen. Dies ist ein sehr geschichtsträchtiges Haus mit prächtigem Garten. Er führt uns höchstpersönlich über das Gelände. Die Familie ist Anfang des letzten Jahrhunderts von Irland nach Jersey ausgewandert. Zunächst bestaunen wir die Pflanzen und Gemüse im Mauergarten - walled garden. Neben brasilianischem Rhabarber wachsen hier Artischocken, Feigen, Kiwis und vieles mehr. Anschließend sehen wir den weitläufigen Garten, wo alles wunderschön arrangiert ist: Rhododendron, Pfingstrosen, Geranien, Kamelien u. v. m. Auch preisgekrönte Azaleen stehen hier.
Nach einer kurzen Pause fahren wir etwas ins Landesinnere, wo wir einen zweiten Garten bestaunen können. Dieser ist wunderschön angelegt und besonders beeindruckend sind eine gelbe Magnolie und australischer Orangenbusch.
Als kleine Überraschung besuchen wir die Glaskirche in St. Helier. Diese ist an Türen, Fenstern und auch am Altar mit Werken von René Lalique ausgestattet. Die Kirche ist ansonsten schlicht gehalten, aber durch die besonderen Glasskulpturen und Reliefs sehr eindrucksvoll.
Zum Mittag halten wir im Portelet Inn, einer guten Kneipe bei der Portelet Bucht, bevor wir zur Orchideenausstellung Eric Young fahren. Hier bestaunen wir die Orchideen in allen Ausführungen. Sie sind sehr schön arrangiert. Zum Abschluss des Tages fahren wir in die Rozel-Bucht, wo noch eine kleine Überraschung auf uns wartet.

8. Tag – Rückreise

Heute reisen wir nun in die unterschiedlichen Ausgangsorte zurück. Es war eine schöne Reise mit wunderbaren Gästen. Jeder einzelne Gast hat zum Erfolg dieser Reise beigetragen. Vielen herzlichen Dank an alle!

Schlusswort

Reisezusammenfassung aus Kundensicht (niedergeschrieben von Steffi F.):



Tag 1 mit Anreise per Flug - das strapazierte uns genug - in Grüppchen kamen alle an und fuhren zum Ommaroo dann



Tag 2 war relativ entspannt, im Bus fuhr Ernst uns über Land und Heidi als der Guide vor Ort ergriff erklärend hier das Wort



Tag 3 begann recht ungewöhnlich schon mit gellenden Sirenenton. Man sprang schnell auf im Negligé, zu retten sich samt Portmonnaie - jedoch - kein Unheil war gescheh‘n - man konnt’ noch mal zu Bett geh’n. Doch dann tagsüber ging’s mit flotten Schritten bergauf, bergab von St. Brelade am Küstenrand, bis jeder vor dem Leuchtturm stand. Etwas vor uns kam die Flut - na gut …!



Tag 4 gab uns Gelegenheit zum Trip in die Vergangenheit. Amphibientechnisch transportiert, wurden wir zu Elisabeth Castle geführt. Hier wurde alles inspiziert und schneidig Kriegskunst vorgeführt. Es machte zweimal kräftig „Bumm“, aber zum Glück fiel keiner um! Bei anhaltendem Sonnenwetter war dann zum Stadtbummel noch Zeit, man orientierte sich schon ‚better‘ und zum Geldausgeben fand jeder Gelegenheit.



Tag 5 Früh auf, ging es bereits zum Hafen, bis Guernsey hat man kaum geschlafen – mit Graham am Buslenker die Insel zu erkunden blieben uns dort ein paar Stunden. Auch dort war es in Sonnenschein wie in der City richtig fein. Der „Pass-Mensch“ macht uns dann schwer das Leben – wollte uns keine Rückfahrt freigeben, doch nach Hin - Her und einigem warten durften wieder alle starten.



Tag 6 brachte den Härtetest. Von Grosnez Castl zum Teufelsloch gab Ernst‘s Wanderung uns fast „den Rest“ … ein paar von uns unternahmen Extra-Touren mit eigenem Programm, doch zum Galadinner am Abend traf man sich dann …

So mancher Hummer musste „daran glauben“, doch davon ließen wir uns unseren Appetit nicht rauben.



Tag 7 Brachte uns entspannt in dies‘ und jenes Gartenland – mit Anregungen für daheim, ob Garten groß oder Fensterbank klein …



Tag 8 und schwupps – ist sie vorbei – die schöne Single-Reiserei … ob mutige Eisbader im Atlantik oder fröhliche Gin- und sonstige Abendrunden haben uns alle hier verbunden – nun heißt‘s goodbye – auf Wiederseh’n, die Reise war doch richtig schön …

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Kommentare zum Reisebericht

Der Reisebericht von Peggy ist sehr gut und geht auf die einzelnen Höhepunkte der Reise ein.
Es war wirklich eine sehr schöne und interessante Tour.

Ulrike Fischer
05.05.2022