Reisebericht: Singlereise Kanalinseln – Jersey & Guernsey

29.04. – 06.05.2023, 8 Tage Rundreise für Singles auf den Inseln im Atlantik mit Wandern, Gartentour und Ausflügen – St. Helier – St. Aubin – Gorey – Greve de Lecq – Rozel Bay


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„Die Kanalinseln sind ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde“
Victor Hugo
Für 11 Singles und Alleinreisende beginnt heute die Reise auf die größte britische Kanalinsel, welche wir innerhalb von 8 Tagen erkunden werden.
Ein Reisebericht von
Anne Fohlert
Anne Fohlert

Fluganreise

Aus verschieden Teilen Deutschlands reisten wir über London auf die schöne Insel Jersey.
Bereits auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel waren wir beeindruckt von dem Küstenstädtchen St. Helier.

Nach dem wir im Hotel die Formalitäten erledigt haben und unsere Zimmer bezogen haben, verabredeten sich einige aus der Gruppe um den nahegelegenen Supermarkt aufsuchen ?und um einen ersten Strandspaziergang zu machen. Gegen 18:30 Uhr stieß ein weitere Teil der Gruppe im Hotel zu uns.
Nach einer kurzen Kennlernrunde haben wir das schmackhafte 3-Gang Menü in unserem Hotelrestaurant genossen und sind anschließend müde aber zufrieden in unsere Betten gefallen.

Inseltour Jersey

Nach dem doch sehr langen gestrigen Anreisetag waren wir alle froh etwas ausschlafen zu können.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer schönen Tasse Kaffee wurden wir von unserem Reiseleiter Ernst und unserem Fahrer Eddie vom Hotel abgeholt.
Beide begrüßten uns herzlich zur heutigen Inselrundfahrt auf Jersey.
Das Wetter war anfangs etwas regnerisch allerdings änderte dies sich während der Tour zum besseren, sogar die Sonne hat sich gezeigt, wie sagt man so schön "wenn Engel reisen”.
Unsere Tour führte uns als erstes in das Hafenörtchen Gorey wo wir einen Fotostopp und eine kleine Erkundungstour einlegten.
Besonders beeindruckend war das empor liegende Mount Orgueil Castle (auch Gorey Castle genannt) welches man über steile Treppen erreichen kann. Die beeindruckende
Lage der Festung veranlasste den Bruder des englischen Königs Henry V. Thomas of Lancaster zu dem Ausruf “Mont Orgueil” zu deutsch: “Stolzer Berg” daher stammt der Name.
Wir fuhren weiter entlang an Austernbänken, Kieselstränden, dem Architondel Tower und Rozel Bay in Richtung Bouley Bay, wo wir einen nächsten Halt machten um Steine und Muscheln zu sammeln und um die frische Meeresluft zu genießen. Entlang der Bonne Nuit Bay fuhren wir durch die Gemeinde St. John zum Restaurant Les Fountaines Tavern, ein hübsches kleines Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert. Hier hieß es Köpfe einziehen, denn die Decken hingen sehr niedrig. Das störte aber nicht im geringsten. das Essen war reichhaltig und sehr schmackhaft. Gut gestärkt stiegen wir wieder in den Bus und fuhren durch die Gemeinde St. Mary in Richtung La Cobiere.
Kaum angekommen stach uns neben dem bekannten Leuchtturm und der einzigartigen Landschaft ein Eiswagen mit selbst gemachten Eis ins Auge. Natürlich konnten wir hier nicht einfach vorbei laufen. Bei Ebbe kann man den Leuchtturm La Cobiere auch per Fuß erreichen, hierzu sollte man aber dringend die Gezeiten im Auge behalten, denn auf Jersey herrschen die wahrscheinlich größten Tidenhube der Welt, mit bis zu 12 Metern Wasserstandunterschied zwischen Ebbe und Flut.
Eddie fuhr uns weiter zur St. Brelades Bay, wo wir eine längere Pause hatten.
Einige spazierten entlang der Promenade, einige tranken gemütlich einen Kaffee und einige stöberten nach kleinen Mitbringelsn im Souvenirshop.
Die Tour neigt sich nun langsam dem ändert zu und wir fuhren durch St. Aubin in Richtung Hotel. Während der gesamten Fahrt erzählte uns unser Reiseleitern Ernst sehr viel interessantes und Wissenswertes über das Leben auf Jersey und generell über die Insel.
Den Nachmittag verbrachten wir individuell ehe wir uns zum Abendessen wieder im Hotelrestaurant verabredeten. Gut gesättigt ließen wir den Abend ausklingen.

Wanderung: St. Brelades zum Leuchtturm – Corbiere nach St. Aubin

Nach einem entspannten Frühstück in gemütlicher Runde holte uns unsere Reiseleiter Ernst und unser Busfahrer Eddie wieder vom Hotel ab.
Heute heißt es: Wanderschuhe anziehen!
Wir fuhren in die hübsche Gemeinde St.Brelades, wo unsere Tour mit einer kleinen Strandwanderung begann.
Bevor es jedoch richtig los geht, schauten wir uns zuvor noch die kleine Angelikanische Fischerkapelle (Fisherman’s Chapel) mit den Mitteralterlichen Fresken an.
Unser Weg führte uns weiter über Stock und Stein immer weiter hinauf zu dem ausgeschriebenen Wanderweg. Die größte Herausforderung war eine sehr steile Treppe mit 100 Stufen, welche wir aber alle mit Bravour gemeistert haben. Belohnt wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht auf verschiedene Buchten und den Horizont.
Beeindruckt waren wir vor allem auch von Flora und Fauna. Über Palmen, Nadelhölzer, satte grüne Wiesen und verschiedene Blumenarten wie zum Beispiel der Hottentottenblumen war alles zu sehen.
Unsere Reiseleiter erklärte uns auch heute wieder vieles zu der hiesigen Natur und dem Leben auf der Insel.
Ziel der ersten Etappe war der Leuchtturm in Corbiere, wo wir für eine Mittagspause halt machten. Wir hatten das Glück, dass gerade Ebbe herrschte und wir somit die Möglichkeit hatten zu, Leuchtturm zu laufen. Nach einer kleinen Stärkung führte uns unser Weg weiter Richtung unserem Ausgangspunkt St. Aubin entlang der Entsalzungsanlage und den ehemaligen Eisenbahnschienen.
Im Ort angekommen empfing uns Eddie und brachte uns zum Hotel zurück.
Die Zeit bis zum Abendessen konnte jeder individuell nach seinen Wünschen gestalten bei einem Schläfchen oder einem kurzen Abstecher in das kühle Nass.
Den Abend verbrachten wir bei erfrischenden Getränken und einem fanatischen 3-Gang Menü im Hotelrestaurant. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang fielen wir müde in unsere Kissen.

Freizeit auf Jersey / optionaler Ausflug zum Elisabeth Castle

Den heutigen Tag hatten wir zu unserer freien Verfügung. Einige schliefen aus und flanierten anschließend in der Innenstadt. Der größte Teil der Gruppe entschied sich für einen Ausflug zum Elizabeth Castle, ein idealer Ort um in die Geschichte einzutauchen.
Elizabeth Castle liegt auf einer vorgelagerten Insel Saint Helier in der St. Aubins Bay und wird bei Flut komplett mit Wasser umspült.
Mit einem Amphibienfahrzeug, der sogenannten "Puddle Duck" setzten wir auf die Insel über. Die Fahrt dauerte in etwa 10 Minuten.

Die Festung besteht aus mehreren Teilen, der Outer Ward, der Lower Ward, Upper Ward, The Mount und Breakwater mit Hermitagerock.
Alle Teile konnten besichtigt werden.
Die Anlage wurde von 1590 bis 1601 durch den Militärarchitekten Paul Ivy errichtet, da die Verteidigung Jerseys durch Mont Orgueil (Gorey Castle) nicht mehr ausreichend war. St. Helier und Saint Aubin haben in der Zeit an Bedeutung gewonnen, so dass ein militärischer Schutz gegen die drohenden französischen und spanischen Angriffe erforderlich erschien.
Gegen die Mittagszeit bot sich uns eine kleine Millitärparade mit freiwilligen Soldaten aus dem Publikum. Das Highlight war ein Kanonenschuss der abgefeuert wurde.

Mit der Puddle Duck setzten wir wieder auf das Festland über. Danach trennten sich für kurze Zeit unsere Wege, einige schlenderten in Richtung Markthalle, in die Innenstadt oder fuhren wieder zurück in unser Hotel.
Zum Abendessen trafen wir uns im Hotelrestaurant wieder und tauschten uns rege über den heutigen Tag aus.

Wanderung Groynez Castle, Plemont Bay, Greve de Lecq & Devils Hole

Nach einer geruhsamen Nacht und dem guten Frühstück im Hotelrestaurant schlüpfte der Großteil der Gruppe wieder in die Wanderschuhe. Einige entschieden sich gegen die Wanderung und erkundeten die Innenstadt auf eigene Faust.
Unser Reiseleiter Ernst und unser Busfahrer Eddie holten uns auch heute wieder überpünktlich und gut gelaunt auf Hotel ab und fuhren uns zum Grosnez Castle, dem Startpunkt der heutigen Wandertour.
Mit der Sonne im Gepäck liefen wir entlang des Klippenpfades L’Etacq in Richtung Plemont Bay.
Der Weg dahin war steinig und mit einigen Auf-und Abstiegen versehen, jedoch gab es ausreichend Holzbänke entlang der Strecke für Trinkpausen. Belohnt wurden wir außerdem mit einer atemberaubenden Aussicht auf unberührte Natur, schroffe Felsformationen und klares, blaues Wasser. Es bot sich uns ein wahres Farbenspiel, da es Aufgrund der Jahreszeit bereits in zahlreichen Facetten grünte und blühte.
Von dem Klippenpfad aus, konnte man sogar in der Ferne einen Blick auf die Nachbarinsel Sark und Guernsey erhaschen, unser Ziel für morgen.
Auch das Felsenriff der Paternoster konnten wir entdecken.

Ein Highlight der Tour war die wahrscheinlich schönste Bucht Jerseys, die Plemont Bay eine Bucht welche nur bei Ebbe die Schönheit des feinen Sandstrandes zeigt.
Der erste Gedanke als wir die Bucht sahen war: “Wow!”

Unsere Mittagspause verbrachten wir in Greve de Lecq bei strahlendem Sonnenschein in einem kleinen Bistro. Nach der Pause trennten sich einige von der Wandergruppe und fuhren mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt für einen Bummel zurück.
Für den übrigen Teil der Gruppe ging die Wandertour entlang der felsigen Nordküste weiter in Richtung Devils Hole.
Hier angekommen begrüßt uns der Teufel in Form einer Statue persönlich.
Da wir noch etwas Zeit hatten bevor wir von Eddie wieder abgeholt wurden, ließen wir uns im nahegelegenen Pub auf der Terrasse nieder und tranken ein kühles Getränk in der Nachmittagssonne.
Im Hotel angekommen machten wir uns alle etwas frisch und legten die Füße ein wenig hoch.
Den Abend verbrachten wir wieder gemeinsam in gemütlicher Runde und leckerem Essen.

Ausflug auf die Nachbarinsel Guernsey

Für heute ist ein ganz wunderbarer Ausflug geplant, denn es geht auf die Nachbarinsel Guernsey.
Unsere Wecker stellten wir etwas eher, denn Heidi und unserer Busfahrerin Jane holten uns bereits gegen 8 Uhr vom Hotel ab.
Nach einer kurzen Fahrt im Bus erreichten wir schließlich den Fährhafen in St. Helier.
Der Check in am Terminal verlief reibungslos und wir konnten es kaum erwarten an Board zu gehen.
Leider verzögerte sich die Abfahrt um knapp eine Stunde aufgrund eines logistischen Problems. Auf der Fähre angekommen, nahmen wir unsere Plätze ein und die Fahrt nach Guernsey ging los. Gespannt schauten wir aus den Fenstern und verfolgten vom Meer aus unsere Wanderstrecke, welche wir einen Tage zu vor gelaufen waren.
Auf Guernsey angekommen wartete bereits unsere örtlicher Busfahrer Mike auf uns. Gemeinsam fuhren wir über die zweitgrößten Kanalinsel und hielten an einigen Bekannten Örtlichkeiten an, wie zum Beispiel dem Sausmarez Manor, ein hübsches Herrenhaus aus der normannischen Zeit.
Unser nächster Halt war der Küstenpfad in St. Peter Port, wo wir einen kleinen Spaziergang machten. Da das Wetter auf unserer Seite war hatten, wir auch hier wieder eine gigantische Sicht auf feinsandige Buchten, grüne Wiesen und verschiedene Felsformationen die aus dem Meer herausragten.

Unsere Inseltour ging weiter und den nächsten Fotostopp vom Bus aus legten am Drehort der deutschen Romanverfilmung "Die Rosenzüchterin" von Charlotte Link ein.
Als nächstes fuhren wir weiter zur Little Chapel, dem kleinsten Gotteshaus der Welt. Sage und Schreibe 10 Jahre lang dauerte der Bau der Kirche an.
Wieso?
Ordensbruder Deodat verzierte die Kirche innen und außen liebevoll mit Porzellan- und Glasscherben sowie Muscheln - beeindruckend, wenn auch vielleicht etwas kitschig.
Unser Mittagessen nahmen wir in einem kleinen Inselcafé ein, wo unteranderem regionale Spezialitäten wie Scones und Guernsey Gâche, eine Art Milchbrot mit Rosinen serviert wurde.
Unsere Inselrundfahrt neigte sich langsam dem Ende zu wir fuhren in Richtung St. Peter Port, wo wir unsere Freizeit in der Fußgängerzone verbrachten und durch die zahlreichen Geschäfte schlenderten.

Die Rückfahrt auf der Fähre war ein wenig turbulent, da das Wetter umgeschlagen hat. Es regnete kurzzeitig und man konnte deutlich den Wellengang spüren. Nach dem sich die Sonne wieder zeigte, konnten wir sogar einen Regenbogen am Horizont erblicken.

?Zum Abendessen kehrten wir in einem nahegelegenen, urigen Pub ein und ließen es und schmecken.

Gartentour

Wie bei jeder schönen Reise bricht irgendwann der letzte Reisetag an, dieser ist bereits heute.
Von der Tatsache ließen wir uns aber keineswegs die Laune vermiese, denn heute stehen wundervoll, blumige Programmpunkte auf dem Plan.
Nach dem Frühstück holten uns unsere Reiseleiterin Heidi und unsere Busfahrerin Jane ab und wir machten uns auf zu unserem letzten Highlight: Eine private Gartentour.
Exclusive für uns öffneten zwei Großgrundbesitzer die Tore zu deren heimischen Gärten.
Zu erst hieß uns Mr. Miles willkommen (sogar auf deutsch) und zeigte uns höchstpersönlich seinen paradiesischen Garten.
Als nächstes durften wir das Anwesen von Mr. Skinner bestaunen, da er selbst noch berufstätig ist übernahm Heidi den Rundgang und erklärte uns Wissenswertes über die Blumen-und Pflanzenvielfalt, welche sich uns bot.
Ganz beeindruckt von den beiden imposanten Herrenhäusern fuhren wir entlang der Küste in einen kleinen Pub wo wir zur Mittagspause einkehrten.
Das nächste Ziel ist die Eric Young Orchid Foundation, ein passender Ort für Orchideenliebhaber. Bei der EYF handelt es sich um eine der größten Orchideenausstellung weltweit. Einzigartige Orchideenarten werden hier für zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe und Ausstellungen gezüchtet.
Auf dem Rückweg machten wir Stopp im Hotel und Restaurant Château Le Chaire.
Da wir uns in England befinden, konnten wir uns eine klassische Teestunde natürlich nicht entgehen lassen. Diese besteht aus frisch gebackenen Scones - ein Art süßes Brötchen, wahlweise mit Rosinen dazu wurde Clotted Cream, Erdbeerkonfitüre und schwarzer Tee gereicht.

Unseren letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir wieder in unserem Hotelrestaurant, wo wir gemeinsam aßen und auf die schöne Zeit auf Jersey anstießen.

Rückreise nach Deutschland

Leider verging die Zeit auf Jersey viel zu schnell und wir mussten uns heute von der wunderschönen Insel verabschieden und die Heimreise antreten.
Für 3 Personen aus der Gruppe ging der Flug bereits am Vormittag, während der Rest der Gruppe um die Mittagszeit von Eddie abgeholt wurde.
Wir frühstückten in Ruhe, machten noch einige Besorgungen und checkten dann schließlich aus.
Da wir noch etwas Zeit hatten, trafen wir uns in der Lounge, wo wir die Tage zu vor immer für die Besprechung für den nächsten Tag getroffen hatte und schauten uns im TV das Ereignis des Jahres an: Die Krönung von König Charles III.

Die Rückreise nach Berlin zog sich etwas in die Länge da beide Flieger mit je 45 Minuten Verspätung losgeflogen sind.
Wir alle sind aber wohlbehalten wieder in unserer Heimat angekommen.

Schlusswort

Liebe Jersey-Gruppe,

vielen Dank für die schöne Zeit und die einzigartigen Momente die wir gemeinsam auf der wunderschönen Insel Jersey sammeln durften.
Ich wünsche euch weiterhin schöne Reisen & wer weiß, vielleicht sieht man sich mal wieder :)

Alles Gute wünscht euch,
Eure Anne

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