Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

13.05. – 20.05.2017, 8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Eine interessante und entspannte Reise geht zu Ende. Blühende Gärten, schroffe Küsten und lange Strände haben wir gesehen und erlebt, den drittgrößten Hub der Welt bestaunt und einen leckeren Cream Tea genossen...
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

1. Tag: Anreise

Am frühen Morgen treffen wir uns in Berlin am Flughafen und starten gemeinsam mit der Wandergruppe auf nach Jersey. Leider hat Air Berlin die Direktflüge eingestellt, so dass wir über London fliegen und auch noch Zeit haben, den Flughafen näher zu erkunden. Frisch gestärkt mit einem Baguette und gut gelaunten Reisegästen im Gepäck geht es los. In London haben wir auch Zeit, Geld zu tauschen, da die Britischen Pfound auch auf Jersey akzeptiert werden. Nach der Ankunft werden wir schon am Flughafen von unserer örtlichen Reiseleitung Heidi erwartet. Nach der Ankunft beziehen wir unser ehrwürdiges Hotel direkt am Meer. Am Nachmittag war nur sehr wenig Wasser zu sehen, aber das Schauspiel der Gezeiten ist hier wirklich faszinierend. Am Nachmittag verabreden wir uns zu einer ersten Erkundungstour durch die Hauptstadt St. Helier. Wir stellen fest, dass die Stadt St. Helier gut überschaubar und so finden wir uns schnell zurecht und bummeln über die Fußgängerzone und besuchen die Markthalle.
Den Abend lassen wir gemütlich beim Abendessen im Hotel ausklingen. Das Essen schmeckt wirklich fantastisch und anschließend treffen wir uns noch zu einem Begrüßungsgetränk in der Bar und besprechen die nächsten Tage. Nun aber schnell ins Bett, der Tag war sehr lang....

2. Tag: Entdeckungstour auf Sark

Am Morgen fahren wir zum Hafen von Jersey. Mit der Fähre setzen wir über, auf die Insel Sark. Vom Boot aus hat mal tolle Blicke auf die beiden Inseln. Das Wetter ist fantastisch, die See ist ruhig, aber trotzdem schaukelt das Schiff etwas. Die Überfahrt hat sich gelohnt, wir werden von der blumenreichen Insel Sark begrüßt. Besonders interessant ist diese Reise in die Vergangenheit, da es auf Sark keinerlei Autos gibt. Wir erfahren bei einem Spaziergang zu den Gärten des La Seigneurie vieles über das eigenwillige Leben auf Sark. Unterwegs begegnen uns Traktoren, Fahrräder und Elektrorollstühle. Heidi erzählt uns von den Lebensbedingungen der Einwohner: hier werden keine Steuern gezahlt, niemand ist gesetzlich versichert und die Lebenskosten werden im Sommer angespart und müssen dann über den Winter reichen. Wir entdecken das Haus des einzigen Doktors der Insel, der aus Südafrika angeheuert wurde und begutachten sein Krankenauto - natürlich einem Traktor mit Krankanhänger. Wir philosophieren über die Möglichkeiten dieser Insel mit Elektro-Autos und über neue Angeboten für Reisenden. Angekommen in der La Seigneurie begrüßt uns ein wundervoll angelegter Garten.
Anschließend lassen wir uns in einem gründen Privat-Garten, direkt neben dem kleinsten Gefängnis, einen Snack schmecken. Einige probieren auch schon den berühmten Cream Tea, Tee mit Milch und Scones kleine Kuchen) mit Marmelade und Sahne.
Frisch gestärkt wandern wir entlang Feldern und immer mit herrlichen Aussichten auf die Klippen vorbei an den Anwesen der berühmten Barkley Brüder bis nach La Coupee, einem tollen Aussichtspunkt. Hier haben wir auch einen fantastischen Ausblick bis nach Jersey und sogar bis nach Frankreich. Das Wetter meinte es heute gut mit uns, die Sonne strahlt und die Laune ist bestens. Anschließend spazieren wir wieder zurück ins Städtchen, wo wir es uns bei einem Eis oder Kaffee gut gehen lassen. Wir bummeln über die Avenue, oder besser über die Dorfstraße und dann weiter bis zum Hafen. Heute haben wir unserer Wandergruppe Konkurrenz gemacht, denn wir sind auch ca. 9 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen. Die Rückfahrt verläuft viel ruhiger als die Hinfahrt. Wir kehren im Hotel ein uns lassen den Abend bei Guinness, Cider oder einem Spaziergang ausklingen.

3.Tag: Freizeit

Der heutige Tag steht uns zur freien Verfügung. Am Morgen entscheiden sich fast alle für einen gemeinsamen Besuch des Elizabeth Castles in St. Helier. Nach einem Spaziergang durch die Stadt erreichen wir den Hafen. Bei Ebbe kann man hier zu Fuß zum Elizabeth Castle spazieren. Da die Ebbe erst am Nachmittag sein wird, fahren wir mit dem Amphibienfahrzeug, der „castle ferry" hinüber zur Burg - was für ein Spaß! Das Fahrzeug -halb Bus, halb Boot bringt uns mit dem noch witzigeren Sicherheitsvideo von Soldaten zum Lachen. Die Besatzung ist sehr nett und wir genießen die kurze Überfahrt. Wir erkunden zu Fuß das Castle bis zur höchsten Spitze und schauen uns auch das interessante Museum an. Hier wird besonders viel über die deutsche Besatzungszeit berichtet. Kurz vor zwölf warten wir ungeduldig auf die angepriesene „Militär-Parade", es fängt etwas an zu regnen. Es kommt ein Soldat, wir erschrecken uns beim Kanonenschuss und lauschen noch kurz den Erklärungen zur Geschichte der Burg. Nachdem wir uns die sehr gut erhaltene Burg ausführlich angeschaut haben, fahren wir wieder mit dem Amphibienfahrzeug zurück zum Festland ans Ufer von St. Helier. Einige Mitreisende verabschieden sich für eigene Erkundungen in die Stadt und wir fahren mit dem „Kleinen Zug" entlang der Bucht mit schönen Ausblicken bis in den kleinen Ort St. Aubin. Dort spazieren wir durch die kleine Stadt und genießen einen leckeren Kaffee oder ein Jersey-Eis.
Nach dem leckeren Abendessen im Hotel besuchen wir gemeinsam den Pub in der Nähe des Hotels und verkosten leckeres Guinness oder einen Cider. Manche spazieren auch am Strand und beobachten den Meerespool vor unserem Hotel.

4. Tag: Inselrundfahrt auf Jersey

Am Morgen begrüßt uns wieder unsere Heidi, die vor 30 Jahren aus Österreich auf die Insel gekommen ist. Gemeinsam unternehmen wir eine Inselrundfahrt auf Jersey. Wir bewundern die größte Kanalinsel mit seiner Naturschönheit. Überall sieht man üppig, grünes Weideland, ausgedehnte Klippenpfade, belebte Strandpromenaden und wunderschöne Strandbuchten.
Wir fahren Richtung Green Island, wo wir den Hexenfelsen entdecken, traditionelle Rosengranithäuser bewundern und uns etwas über die abergläubischen Inselbewohner erzählen lassen. Die Bewohner der Insel werden scherzhaft „Toads", die Kröten genannt, da es diese auf keiner anderen Kanalinsel gibt. Mit seiner Nachbarinsel Guernsey gilt es allgemein als Steuerparadies, da hier nur sehr niedrige Steuern erhoben werden.Von unserem Hotel in der Hauptstadt St. Helier geht es entlang der Royal Bay in Richtung Gorey. Hier thront Jerseys älteste Burg, das Mont Orgeuil Castle. Umgeben von einer schroffen Felsküste mit dem hübschen kleinen Hafen und dem kleinen Städtchen mit den urigen Pubs, diente diese Burg der Abwehr von Angriffen der Franzosen. Nach einem kurzen Stopp fahren wir weiter entlang der Küstenstraße und erfahren durch Heidis Geschichtchen mehr über die einzigartige Lebensweise der Jerseyaner. Anschließend gelangen wir zur Bouley Bay, einer wunderschönen Bucht an der Küste, wo wir eine Pause einlegen.
Auf unserer Weiterfahrt durch den Bezirk St. John, sehen wir die Bonne Nuit Bay (Gute-Nacht-Bucht) und den nördlichsten Punkt der Insel, den Sorrel Point. Mit etwas Fantasie sehen wir auch die vorgelagerten Inseln Sark, Jethou, Guernsey und die Küste der Normandie. Angekommen in der Bucht Grev de Lecq legen wir eine Mittagspause ein. Heidi empfiehlt uns einen leckeren Salat mit Hummer. Natürlich nutzen wir auch die Gelegenheit für ein leckeres Jersey-Eis oder auch mit den Füßen die Wassertemperatur zu testen.
Weiter entlang der Plemont Bay geht es zum Grosnez Castle, wo wir einen kleinen Spaziergang einlegen. Leider hat sich die Sonne in diesem Moment verzogen und es regnet leicht. Die Burg, die während des Krieges eine wichtige Abwehrfunktion spielte, ist heute nur noch eine Ruine mit einigen verschonten Mauern.
Unsere Fahrt führt uns weiter durch St. Quen, der größten Inselgemeinde, vorbei am nicht enden wollenden Strand der St. Quen's Bay. Unser nächster Stopp ist der Crobiere Leuchtturm. Bei Ebbe ist es möglich bis zum Leuchtturm zu laufen. Hier treffen wir unsere Wandergruppe, die bis hierher zu Fuß gekommen ist. Der Crobiere Leuchtturm markiert für Schiffe die gefährliche Süd-Westspitze von Jersey. Langsam geht es nun auch schon wieder in Richtung St. Helier, doch zuvor hat Heidi noch einem echten Geheimtipp für uns: wir spazieren entlang des kleinen Cliffwalks oberhalb der Beauport Bay und genießen herrliche Aussichten auf eine zauberhafte Bucht mit einem einsamen Traumstrand. Hier oben verkosten wir Spezialitäten von Jersey: Jersey-Kekse mit der berühmten Jersey Butter und Jersey Süßigkeiten (Fudges). Nun wissen wir auch, wie das schmeckt und können entscheiden, ob wir das den Daheim-Gebliebenen mitbringen. Unsere Tour führt uns nun noch zur St. Brelade's Bay. Wir besichtigen eine sehenswerte Kirche direkt vor der Strandpromenade und fahren weiter an den Strand. In St. Aubin, unserem letzten Stopp treffen wir auch die Wandergruppe wieder, die nun doch schon echt erschöpft aussieht. Wir hatten einen erlebnisreichen Tag und haben viel über das Leben auf Jersey erfahren. Den Abend lassen wir bei einem schmackhaften Fisch-Abendessen in einem Restaurant im Zentrum von St. Helier ausklingen. Einige fahren anschließend mit dem Bus zurück, andere erkunden das Nachleben noch etwas näher. Wir kehren gemeinsam im urigen Pub Cock&Bottle am Royal Square ein. Wie in einem Wohnzimmer genießen wir unser Bier und das Nachtleben auf der Insel...

5. Tag: Freizeit

Der heutige Tag stellt uns vor schwierige Entscheidungen. Wir haben Freizeit und es gibt viele Möglichkeiten. Geplant war ein Besuch des Botanischen Gartens, aber da macht uns heute das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnet den gaaaaaaaaanzen Tag. Es ist wirklich verhext, Aktivitäten draußen sind heute nicht zu empfehlen. Heidi meinte später, so einen Tag hat sie seit vielen Jahren nicht erlebt. Nun ja, wir machen das Beste daraus. Gemeinsam mit einige Unternehmungslustigen besuchen wir das Jersey-Museum im Zentrum von St-Helier. Hier erfahren wir viel über die Geschichte von Jersey und die die Zeit der 80er-Jahre. Ganz interessant sind die vielen Ausstellungsstücke der Fernsehserie Bergerac, die Jersey berühmt gemacht hat. Auch in unseren Reisegästen werden hier Erinnerungen geweckt.
Am Nachmittag bummeln wir über die Einkaufsstraße, zum Blumen - oder Fischmarkt, wo die Einheimischen von St. Helier einkaufen oder genießen einen Kaffee im Trockenen.
Am Abend treffen wir uns zum schmackhaften Abendessen und berichten von unseren Ausflügen bei einem Glas Wein oder Bier.

6.Tag: Guernsey

Zeitig nach dem Frühstück begiebt sich, jeder der möchte, mit der Schnellfähre aus Frankreich auf die Schwesterinsel Jerseys, nach Guernsey. Heidi bringt uns bis zum Hafen und Christel begleitet uns an diesem Tag auf der Insel. Das Wetter ist etwas besser, wir können sagen: Es geht bergauf... Am Hafen von St. Peter Port angekommen, steigen wir in unseren Bus, der auf uns wartet und unternehmen eine Inselrundfahrt. Zuerst fahren wir entlang der Südküste vorbei am Haus, indem die „Rosenzüchterin" spielt. Auf unserer anschließenden Klippenwanderung über der Saints Bay erleben wir wieder einmal herrliche Ausblicke auf herrliche Buchten! Die Fotographen haben wir zu tun, aus jedem Winkel ergeben sich neue Motive. Möwen, Felsenschluchten, der schmale Klippenpfad, der von einer beeindruckenden Blumen-Vegetation gesäumt ist, hinterlässt einen beeindrucken Eindruck. Anschließend fahren wir zu Little Chapel - die „kleinste Kirche der Welt" ist unser nächstes Ziel. Aus tausenden kleinen Keramikscherben wurde dieses Schmuckstück errichtet und liebevoll verziert. Der Anblick ist faszinierend und man kann sich gar nicht satt sehen. Auf unserer Fahrt über die Insel erzählt uns Christel mehr über die kleine Insel. Guernsey ist ein Inselstaat mit eigener Regierung, eigenen Reisepässen und eigener Währung, dem Guernsey-Pfund. Beim Mittagessen am Fort Grey stärken wir uns mit Sandwich oder herzhafter Souljanka! Die Suppe, die wir hier nicht erwartet haben, schmeckt ausgezeichnet, aber das Rezept erfahren wir nicht, der Koch wollte es nicht verraten. Weiter fahren wir mit dem Bus entlang der Nord-Küste und sehen wunderschöne Buchten. Eine der schönsten Buchten ist die von Cobo Bay, wo wir auch stoppen und fasziniert sind vom weißen Strand. Wir erreichen am Nachmittag wieder die Hauptstadt von Guernsey, St. Peter Port. Wir spazieren gemeinsam durch die Stadt entlang der hübschen Häuschen. Wir erreichen eine wunderschöne Parkanlage, von der wir einen herrlichen Ausblick auf den Hafen haben und das Denkmal von Victor Hugo bewundern, der auf Guernsey im Exil lebte. Sein bekanntes Werk „Les Miserables" wurde hier auf Guernsey veröffentlicht. Im Park wachsen Kamelien, Magnolien, Azaleen und Hortensien mit prächtigen Palmen um die Wette.
Unser Weg führt uns wieder bergab durch die belebte High Street, mit vielen Banken und Geschäften, hinunter zur Town Church. Diese Kirche besticht durch eine Vielzahl an bunten großen Glasfenstern. Nun müssen wir aber wieder zurück zum Hafen unser Schiff verlässt pünktlich die Insel und wir erreichen am späten Nachmittag auch wieder St. Helier und unser Hotel.
Am Abend stoßen wir noch gemeinsam mit Jersey Cream Apple Brandy gemeinsam auf die herrlichen Tage an.

7. Tag: Gartentour

Den heutigen Tag konnte ich nicht mehr miterleben, aber ich habe die Eindrücke zusammengestellt.
Heute führt Heidi die Gäste zu einigen Privatgärten von wohlhabenden Grundbesitzern. Als Erstes geht es zum Garten von Mrs. Lie. Beeindruckt spazieren alle entlang des Cottages in den Garten der Besitzerin. Der Anblick, der sich bietet, fasziniert. Das Anwesen beherbergt Rosen, seltene Baum- und Pflanzenarten. Weiter geht die Fahrt nach St. Aubin zur Glaskirche St. Matthews Church. Anschließend wartet in St. Aubin das Anwesen von Mr. Miles. Ein englischer Gentleman, wie man ihn aus dem Bilderbuch kennen, führt durch sein Gärtchen und erklärt stolz die seltenen Gewächse und die Geschichte des Hauses. Zwischen Riesenrharbarber, Hortensien, Bananenstauden und Palmen zeigt er auf sattgrünem Rasen zu einem Teich voller Zierfische, welche früher im Winter sogar einen beheizten Pool bekamen.
Begeistert verabschieden die Gruppe den sympathischen Gentleman und fährt weiter nach Rozel. Als Überraschung von Eberhardt und Abschluss der Reise wartet auf alle Reisegäste ein Cream Tea im Garten der zauberhaften Hotelanlage Chauteau La Chaire. „Tea time" ist angesagt und alle genießen den traditionellen Tee mit Milch, dazu klassischen Scones mit Marmelade und „clotted cream" (Schlagsahne).
Anschließend erwartet die Gruppe die „Eric Young Orchid Foundation" und ein Spaziergang durch eine Vielfalt von Orchideen. Zurück in St. Helier ist noch Zeit, für einen Bummel am Strand oder in die Stadt zum Einkaufen der letzten Souvenirs. Am Abend lassen sich alle das schmackhafte Fisch-Buffet schmecken.

8. Tag: Heimreise

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es zurück zum Flughafen. Zurück ging es wieder über London nach Berlin.
Liebe Reisegäste,
es waren sehr schöne gemeinsame Tage und trotz der kurzen Zeit, haben wir uns gut kennen gelernt und gemeinsam gestaunt, gelacht und erlebt. Ich bedanke mich für die erlebnisreichen Tage auf Jersey und würde mich freuen, den einen oder anderen wieder zu sehen. Ich wünsche alles Liebe und Gute und viele erlebnisreiche Reisen!
Viele Grüße
Eure Daniela

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht