Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

07.05. – 14.05.2022, 8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe


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Für 18 reiselustige Gäste und mich, als Reisebegleitung, ging es für eine Woche auf die wunderschönen Kanalinseln im Ärmelkanal. Wir teilen diese schönen Erlebnisse mit Ihnen in diesem Reisebericht.
Ein Reisebericht von
Annika Lembke
Annika Lembke

Anreise

Für die meisten unserer Reisenden startete der Tag bereits in den frühen Morgenstunden. Von insgesamt vier verschiedenen Flughäfen deutschlandweit, sind unsere Gäste nach München angereist. Von hier aus ging die Reise dann mit der vollständigen Gruppe weiter auf die wunderschöne Insel Jersey. Nach einer langen Anreise und zusätzlichen Verspätung unseres Fluges landeten wir gegen 17.30 Uhr und wurden dort herzlich von unseren örtlichen Reiseleitern Ernst & Heidi in Empfang genommen und zum Hotel gebracht. Die Sonne schien, alles um uns herum blühte und strahlte in einem saftigen grün. Wir wurden im Hotel bereits von dem netten und hilfsbereiten Hotelpersonal erwartet und bezogen die gemütlichen Zimmer mit typisch britischem Flair. Aufgrund unserer Verspätung verschob sich der Zeitplan etwas nach hinten, so dass wir uns nur noch kurz frisch machten und uns dann auch schon wieder in dem großzügigen Speisesaal des Hotels zum Abendessen trafen. Alle waren müde und erschöpft von dem langen und anstrengenden Anreisetag, so dass sich einige Gäste bereits nach dem Abendessen auf Ihre Zimmer begeben hatten. Andere von uns erkundeten noch ein wenig die Umgebung, bevor es ins Bett ging.


Inselrundfahrt Jersey

Nach einem typisch britischen Frühstücksbuffet trafen wir uns vor dem Hotel und warteten auf Heidi und Ernst, die uns mit dem kleinen Reisebus schon bei bester Laune für die anstehende Inselrundfahrt abholten. Das Wetter am Morgen hätte etwas besser sein können- Es war zunächst relativ frisch und windig. Wir machten unseren ersten Halt in La Rocque und schlenderten entlang der Hafenmole mit Blick auf die zahlreichen Felsformationen und den Rocque Turm, den man bei Ebbe sogar problemlos zu Fuß erreichen kann. Vorbei an den kleinen britischen Häuschen, die unterschiedlicher nicht sein können, fuhren wir weiter bis nach Gorey, eine kleinen Hafenstadt im Osten der Insel. Entlang der Küstenpromenade spazierten wir an verschiedensten Pflanzenarten und strahlenden Blumen in Richtung Gorey Castle vorbei. Im Anschluss zeigten Heidi und Ernst uns die beliebte Catherines Bay. An der schönen Bucht begegneten wir einem alten Bekannten unseres Reiseleiters Ernst. Er bemalte Muscheln und verkaufte diese für einen wohltätigen Zweck. Weiter in Richtung Norden fuhren wir durch die schmalen und kurvigen Straßen des Landesinneren, den es normalen Reisebussen nicht gestattet ist entlangzufahren- Unserem Kleinbus schon. Mittlerweile war auch die Sonne rausgekommen und versorgte uns den restlichen Tag mit perfektem Wetter, so dass sich einige Gäste sogar trotz Sonnencreme einen kleinen Sonnenbrand holten. Im Norden angekommen kehrten wir für eine Mittagspause im Pub Les Fontaines Tavern ein. Hier gab es für unsere hungrigen Gäste unter anderem das traditionelle Gericht Fish & Chips, leckere Shrimps oder saftige Steaks. Nachdem wir die Les Landes Pferderennbahn passierten, erwartete uns am nordwestlichsten Punkt der Insel bereits eine spektakuläre Aussicht auf die blühenden Steilküsten und die Burgruine Grosnez Castle. Wir hatten bereits mehr als die Hälfte der Rundfahrt hinter uns und fuhren an der Westküste entlang der weitläufigen Sandbucht, der St. Ouens Bay, wieder Richtung Süden. Am weißen Corbiere Leuchtturm machten wir den nächsten und damit vorletzten Zwischenstopp unserer Inselrundfahrt. Bei Ebbe kann man den kleinen Leuchtturm auch zu Fuß erreichen, was einige der Gäste im Laufe der Woche noch geplant hatten. Etwas später erreichten wir den beliebtesten Strand an der St. Brelades Bay, in der gleichnamigen Gemeinde St. Brelade, die zur wohlhabendsten Gegend der Insel zählt. Am Strand gingen einige von uns mit den Füßen in das noch frische Meerwasser, andere genossen die Sonne bei einem Spaziergang oder sammelten Muscheln. Vom Strand aus hatte man Blick auf die zahlreichen modernen Wohnkomplexe an den Küsten der Bucht. Durch das kleine Örtchen St. Aubin fuhren wir wieder zurück nach St. Helier. Einige Gäste stiegen zum Bummeln bereits am zentralen Liberation Square aus und der andere Teil der Gruppe wurde zurück ins Hotel gebracht.


Wanderung zum Corbiere Leuchtturm und nach St. Aubin / Freizeit

An Tag 3 unserer Kanalinsel Rundreise haben wir eine Wanderung zum Corbiere Leuchtturm mit dem Großteil der Gäste unternommen. Wir starteten unsere Wanderung an der St. Brelade Bay, liefen zunächst ein Stückchen an dem feinen weißen Sandstrand entlang und machten unseren ersten Stopp an der Fishermen‘s Chapel. Danach führte uns die Route etwas weiter in die Höhe hinauf. Der leicht anspruchsvolle Anstieg lohnte sich! Entlang unserer Route entdeckten wir eine Vielzahl bunt blühender Blumen, hatten eine großartige Sicht auf das strahlend blaue Meer und die tollen Sandbuchten der Südwestküste Jerseys. Um den ein oder anderen Fotostopp kamen wir auf unserer Wanderung also nicht herum. Gegen Mittag erreichten wir den Corbiere Leuchtturm und machten hier eine Mittagspause, um unsere Energiereserven wieder aufzutanken, bevor die Wanderung weiter nach St. Aubin ging. Wir folgten Ernst entlang der alten Eisenbahnstrecke und erreichten nach insgesamt 14 km dann endlich unser Ziel St. Aubin. Im Anschluss an die Tour trauten sich einzelne Reisende in den Gezeitenpool vor unserem Hotel. Diejenigen Gäste, die nicht an der Wanderung teilgenommen haben, gestalteten Ihren freien Tag ganz individuell. Am Abend trafen wir uns wieder zum köstlichen 3-Gang Menü im Hotel. Gegen 22.30 Uhr wurde allen dann ein ordentlicher Schrecken eingejagt, der Feueralarm ging an und tönte lautstark durch die Räumlichkeiten des Hotels. Alle mussten das Gebäude verlassen und trafen sich draußen auf dem Parkplatz- Zum Glück nur ein Fehlalarm. Danach konnten wir dann mehr oder weniger beruhigt schlafen gehen.


Elizabeth Castle – Jersey Markthalle / Freizeit

An unserem zweiten freien Tag besuchten wir mit dem Großteil der Gäste die Festung Elizabeth Castle, welche sich auf der vorgelagerten Gezeiteninsel Jerseys befindet. Der Weg dahin führte uns zunächst entlang der Küste und im Anschluss am Hafen vorbei. Ein sogenanntes Amphibienfahrzeug, also eine Kombination aus Schiff und Auto, beförderte uns auf die 24 Hektar große Festungsinsel. Alle Reisenden liefen selbstständig durch die Burganlage und entdeckten die vielen historischen Räumlichkeiten und Ausstellungen des Castles. Gegen Mittag fand eine Parade aus freiwilligen Teilnehmern auf dem großen Paradeplatz statt. Einer unserer Gäste nahm trotz fehlender Englischkenntnisse erfolgreich an der Parade teil und marschierte auf den davor liegenden Platz, wo abschließend ein lauter Böllerschuss aus einer zum Meer gerichteten Kanone gefeuert wurde. Das Amphibienfahrzeug fuhr uns auf dem Rückweg bei Flut zurück nach St. Helier. Von hier aus starteten wir unseren Spaziergang zu der viktorianischen Markthalle im Zentrum der Stadt. Neben dem Shoppen von Souvenirs, genehmigten sich einige Reisenden auch einen kleinen Snack an einem der zahlreichen kulinarischen Stände. Ein typisches Souvenir ist hier auf Jersey vor allem die sogenannte Black Butter, diese hat mit der herkömmlichen Butter allerdings nicht viel zutun, sondern ist viel mehr ein Aufstrich aus Äpfeln, Cider und Gewürzen. Der andere Teil der Gruppe genoss einen weiteren Tag, der Ihnen zur freien Verfügung stand und unternahm zum Beispiel Erkundungen per Inselbus oder Spaziergänge entlang der weitläufigen Sandbuchten. Am Abend saßen wir noch mit einigen Reisenden im White Horse Pub um die Ecke zusammen und haben uns bei ein paar Getränken noch etwas unterhalten und besser kennengelernt.


Ausflug nach Guernsey – Inselrundfahrt – Bummeln in St. Peter Port

Unser Tag startete heute bereits um 08.00 Uhr. Nach dem Check-In am Fährterminal in St. Helier, betraten wir die große Condor Fähre nach Guernsey. Nach einer schaukeligen Fahrt erreichten wir dann den Hafen der zweitgrößten Kanalinsel und wurden schon von unserem örtlichen Busfahrer in Empfang genommen. Auf dem Weg nach hinauf entstand eine herrliche Kulisse mit den Kanalinseln Sark, Herm & Jethou im Hintergrund und der Burg Castle Cornet im Vordergrund. Stopp Nr. 1 der Inselrundfahrt machten wir bei der wohl kleinste Kirche der Welt, der Little Chapel- Eine von innen & außen mit Muscheln und bemalten Porzellanscherben verkleidete Kirche in Miniaturform. Nächster Halt war am Fort Grey- Ein Matelloturm, der wegen seiner Form auch Tasse und Unterasse genannt wird. Gegenüber machten wir eine kleine Kaffeepause mit Blick auf den Turm. Entlang der vielen kleinen Granithäusern mit gepflegten und blühenden Gärten im Landesinneren, erreichten wir dann Pleinmont und machten einen Spaziergang an den bunt blühenden Steilküsten. Hier trafen wir auf den sogenannten Pleinmont Observation Tower, ein fünfstöckiger Turm, welcher der deutschen Marine zwischen 1942 und 1945 als Beobachtungsturm zur Seeverteidigung diente. Wir fuhren weiter an den verschiedenen Sandstränden der Westküste vorbei und konnten einige Wellenreiter und Strandspaziergänger beobachten. Unser Busfahrer fuhr diesmal eine andere Route und zeigte uns den Guernsey Zoo. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen echten Zoo, sondern um Felsformationen, die mit viel Vorstellungskraft wie Tiere aussehen. Die Rundfahrt endete in der Inselhauptstadt St. Peters Port, wo wir noch Zeit zum Bummeln durch die gemütliche Einkaufsstraße und zum Spazieren entlang der Hafenstraße hatten. Gerade als es anfing zu regnen erreichten wir glücklicherweise das Fährterminal zurück nach Jersey- Was ein Timing! In Jersey angekommen, hatte es bereits aufgehört zu regnen, so dass wir unser Hotel am Nachmittag wieder trocken erreichten.


Gartentour – Besuch zweier Privatgärten und der Eric Young Orchideen Foundation – English Cream Tea

Der heutige Tag stand ganz unter dem Motto „Flower-Power“. Wir besuchten zunächst einen privaten Garten im Landesinneren der Insel. Unser Bus fuhr eine unauffällige Auffahrt hinauf, hinter der sich ein schönes Bauernhaus aus Granit und einer unglaublichen Parkanlage drum herum befand. Die Besitzerin des Gartens führte uns über das vielfältige, bunt blühende und idyllische Grundstück. Um uns herum flitzten ihre beiden Hunde, die ganz aufgeregt über unseren Besuch waren. Der nächste Privatgarten den wir besuchten ist schon seit dem Jahr 1921 im Familienbesitz der Familie Miles. Von der Straße aus, wie auch schon beim Haus davor, wirkte die Auffahrt zum Grundstück sehr unscheinbar. Aber hinter den Mauern eröffnete sich erneut eine riesige Parkanlage, die sich im Stil allerdings noch mal sehr stark vom vorigen Garten unterschied. Mr. Miles führte uns durch seinen exotischen Garten, um das edle Anwesen herum und teilte dabei viele Informationen über die verschiedenen Pflanzen- und Blumenarten sowie über die Geschichte des Gartens. Beeindruckt von den Impressionen des heutigen Tages, kehrten wir im Anschluss an die Besichtigungen für eine Mittagspause im urigen Pub, Old Portelet Inn, an der Steilküste der Portelet Bay ein. Als nächstes stand der Besuch der Eric Young Orchid Foundation auf dem Plan. Hier bestaunten wir ca. 30 Minuten lang die zahlreichen Orchideenarten mit verschiedensten Mustern und Farben. Am Nachmittag gab es eine kleine Überraschung für die Gäste, einen klassischen Cream Tea mit warmen Scones, auf der Sonnenterrasse des Chateau la Chaire. Mit schönen Erinnerungen an den Flower-Power Tag ging es dann wieder zurück ins Hotel. Am Abend trafen wir wieder zusammen und verbrachten ein schönes Abendessen im nahegelegenen Square Pub.


Botanischer Garten Samarès Manor / Freizeit

Ein weiterer Freizeit Tag stand unseren Gästen zur Verfügung. Ein kleiner Teil versammelte sich vor dem Hotel und spazierte gemeinsam zum botanischen Garten Samarès Manor. Etwa ein bis zwei Stunden erkundeten wir die verschiedenen Gartenteile um das prächtige Herrenhaus herum und besuchten anschließend das Gartencafé Cocorico für Crêpes und Kaffeespezialitäten. Der andere Teil der Reisegruppe verbrachte den Tag wieder ganz individuell, zum Beispiel für einen erneuten Besuch des Corbiere Leuchtturms in St. Brelade. Am Abend erwartete uns ein besonderes Abendessen im Hotel, ein großes 4-Gänge Buffet mit zahlreichen Salaten, Suppen, Austern, Garnelen, Sushi, Kartoffelvariationen, Roastbeef, Curry und vielem mehr. Ein außergewöhnliches und köstliches Abendessen, perfekt für unseren letzten Abend auf der beeindruckenden Insel Jersey.


Abreise – Rückflug nach Deuschland

Am Morgen nach einem erneuten Fehlalarm gegen 02.00 Uhr in der Nacht, machten wir uns nach der weniger erholsamen Nacht für den Check-Out bereit. Wir konnten unsere Koffer im Hotel unterstellen und hatten noch bis 15 Uhr Zeit, um uns bei dem sonnigen Wetter an den Strand zu setzen, in der Stadt zu bummeln oder letzte Ausflüge zu unternehmen. Zwei Gäste besuchten noch das La Hougue Bie, eines der ältesten Ganggräber Europas. Pünktlich wurden wir dann zum letzten Mal von Heidi und Ernst abgeholt und zum Flughafen gebracht. Nach einigen Komplikationen auf der Rückreise, erreichten wir dann spät in der Nacht unsere jeweiligen Wohnorte in Deutschland.


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