Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

18.06. – 25.06.2022, 8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe


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Eine Reise auf die Kanalinseln in turbulenten Zeiten.
Ein Reisebericht von
Martina Häselbarth

1. Tag: Samstag, 18.06.2022 – Anreise nach Jersey

Aus Berlin, Düsseldorf, Dresden und München hatten sich 13 Gäste und eine Reisebegleitung auf den Weg nach Jersey gemacht. Der Flug mit Air Dolomiti von München landete mit einer Stunde Verspätung.

Unsere örtliche Reiseleiterin Heidi und ihr Mann Ernst erwarteten die Gruppen bereits und so kamen wir nach kurzer Fahrt am Hotel Ommaroo an. Nachdem alle Formalitäten beim Einchecken erfolgreich erledigt waren, konnten wir uns zum ersten Mal von der hervorragenden Küche in unserem Hotel überzeugen.

Das Hotel Ommaroo ist ein charmantes und gänzlich renoviertes Familienhotel aus den 1920er Jahren im Viktorianischen Stil. Nur durch die Küstenstraße vom Strand Havre des Pas getrennt, kann man vom Hotel aus den Wechsel der Gezeiten beobachten und in dem berühmten Seewasser-Gezeitenpool von 1895 ein erfrischendes Bad nehmen, was von einigen Unerschrockenen täglich bei noch recht kühler Wassertemperatur genutzt wurde. Vom Hotel aus gelangt man zu Fuß in ca. 15 Minuten ins Stadtzentrum von St. Helier und auch der Bus hält fast vor der Tür.

2. Tag: Sonntag, 19.06.2022 – Inselrundfahrt auf Jersey

Da die Fährgesellschaft wegen des starken Nordost-Windes die Fähre nach Sark eingestellt hatte, musste der eigentlich für heute geplante Ausflug auf die Insel entfallen. Mit Ernst erkundeten wir trotz der teilweise heftigen Sturmböen die Insel Jersey bei einer ausgiebigen Rundfahrt.

Jersey ist die größte der Kanalinseln und landschaftlich die abwechslungsreichste. Wir verließen die Hauptstadt St. Helier westwärts und legten einen ersten Fotostopp an der wildromantischen Portelet Bay mit ihrem charakteristischen Wehrturm ein, bevor wir in St. Brelade eine längere Pause machten. Der Ort ist wegen seines wunderschönen Sandstrandes ein beliebter Bade- und Ferienort.

An der Südwestspitze von Jersey befindet sich La Corbière, der erste Leuchtturm aus Beton in Großbritannien aus dem Jahr 1874, zu dem man bei Ebbe über einen Dammweg gelangen kann. Hier lief 1995 die Fähre St. Malo auf Grund. Dem selbstlosen Einsatz der Rettungsmannschaften ist es zu verdanken, dass damals alle Passagiere gerettet werden konnten. Ein Denkmal erinnert heute an die Rettungsaktion.

Weiter ging es an die Nordküste mit ihren atemberaubenden Steilküsten. Da der Wind hier recht heftig war, betrachteten wir Groznez Castle nur vom Bus aus und begaben uns direkt in den landestypischen Pub „L’ Auberge“ für unsere Mittagspause. Viele Gäste bestellten Fish & Chips und kämpften mit den riesigen, aber sehr schmackhaften Portionen.

Weiter ging es entlang der Bouley Bay, wo wir einen kurzen Stopp zum Steinesammeln einlegten, zur Ostküste mit Rozel Bay und St. Catherines Bay. Hier sollte im 19. Jh. ein Fluchthafen für britische Schiffe entstehen. Von diesem unvollendeten Plan zeugt heute nur mehr die 800 m lange Mole.

Der kleine Hafenort Gorey wird dominiert von Mont Orgueil Castle, einer malerisch auf der Anhöhe gelegenen mittelalterlichen Burg, die einst Sitz des Gouverneurs war. Im Fischerhafen laden Cafés, Pubs und Souvenirgeschäfte zum Verweilen ein. Die Palmen an der schönen Strandpromenade wurden stark vom Wind gebeutelt und die zahlreichen Schiffe in dem kleinen Hafen lagen bei Ebbe alle im Trockenen.

Nach einem letzten Stopp in La Rocque erreichten wir am späten Nachmittag unser Hotel.

3. Tag: Montag, 20.06.2022 – Wanderung an der Südküste oder Freizeit

5 Gäste hatten sich entschlossen, mit Ernst eine Wanderung an der Südküste entlang bis zum Leuchtturm La Corbière zu unternehmen. Auf dem Weg gibt es viel zu entdecken.

St. Brélade wird auch das „Hollywood" Jerseys genannt und ist wegen seiner privilegierten Lage an einer wunderschönen Bucht auch bei Prominenten als Wohnort sehr begehrt. Auch die malerisch über der Bucht gelegene anglikanische Parochialkirche (Parish Church of St. Brélade) und der alte Friedhof sind sehenswert. Daneben befindet sich die kleine Fischerkapelle (Fisherman's Chapel) mit ihren frisch restaurierten mittelalterlichen Fresken. Entlang des Klippenwanderwegs bietet die üppige Flora dankbare Fotomotive. Zum La Corbière Leuchtturm kann man bei Ebbe hinüber wandern. Hier war auch, wie gewohnt, noch ausreichend Zeit für eine Einkehr in einem typischen Pub mit herrlichem Blick auf Leuchtturm und Küste oder ein köstliches Jersey-Eis an der Eisbude. Der Rückweg erfolgte auf der ehemaligen Trasse der Eisenbahn im Landesinneren.

Die Gäste, die nicht wandern wollten, nutzen den Tag für eigene Unternehmungen in St. Helier oder ein erfrischendes Bad im Gezeitenpool vor dem Hotel.

Entlang der schönen viktorianischen Häuserzeilen in Havre des Pas gelangt man über die Anhöhe ins Stadtzentrum. Hier empfiehlt sich natürlich ein Besuch der Markthalle mit ihren bunten Obst-, Gemüse- und Blumenständen. Im kleinen, aber feinen Fischmarkt kann man die fangfrischen Seefische und Meeresfrüchte bewundern, die wir in so exzellenter Weise im Hotel serviert bekommen sollten. Durch die geschäftige Fußgängerzone mit ihren einladenden Cafés und Ladengeschäften gelangt man zum historisch bedeutenden Royal Square und zur gotischen Parish Church, die einst direkt am Meer gelegen war.

Das hervorragend strukturierte Busnetz auf der Insel ermöglicht es, jede Sehenswürdigkeit zu erreichen. Ein Gast besuchte die „Jersey War Tunnels", ein von den Deutschen als Munitionslager angelegtes Tunnelsystem. Hier informiert eine hervorragende Dokumentation über die Besatzungszeit und das Schicksal von tausenden von Zwangsarbeitern. Ein sehr interessantes, aber auch aufwühlendes Erlebnis. Insgesamt konnten wir uns von den vielfältigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf der Insel überzeugen, die keine Langeweile aufkommen ließen.

4. Tag: Dienstag, 21.06.2022 – Freizeit auf Jersey

Den heutigen Tag konnte jeder nach Herzenslust frei gestalten. 10 Gäste nahmen das Angebot der Reisebegleitung an, gemeinsam Elizabeth Castle zu besichtigen. Die anderen bevorzugten einen faulen Tag mit Baden und Spazierengehen.

Mit dem Bus fuhren wir vom Hotel zum Anlegeplatz des Amphibienfahrzeugs, das uns bei Flut zum Castle bringen sollte, welches man nur bei Ebbe zu Fuß erreichen kann. Das Amphibienfahrzeug fährt zunächst auf Rädern über den Strand, bevor es langsam ins Wasser eintaucht und schwimmend sein Ziel erreicht.

Die weitläufige Burganlage liegt auf einer Gezeiteninsel vor St. Helier und sollte ab dem 16. Jh. das Mont Orgueil Castle in Gorey als Verteidigungsanlage für die Insel ablösen. An der Zurückschlagung der französischen Truppen im 18. Jh. konnten sich die dort stationierten Truppen allerdings nicht beteiligen, da sie durch die Flut vom Festland abgeschnitten waren. Daraufhin verfiel die militärische Bedeutung der Anlage, die erst im 2. Weltkrieg noch einmal kurz aufflammte. Heute wird sie nur mehr touristisch genutzt. Wir hatten ausgiebig Zeit, die weitläufige Anlage mit ihren herrlichen Aussichten auf das Meer und die Stadt zu erwandern und die Innenräume zu besichtigen, die einen lebendigen Einblick in das vielschichtige Leben ihrer Blütezeit vermitteln.

Im Anschluss fuhren wir mit dem "Little Train", einer touristischen Bimmelbahn, am Strand entlang nach St. Aubin, wo wir eine ausgedehnte Mittagspause genossen. An der Strandpromenade des malerischen Ortes reiht sich ein Lokal an das andere, viele befinden sich in historischen Gebäuden mit den für den britischen Küstenstil typischen farbenfrohen Fassaden und einladenden Terrassen und Innenhöfen. Nachdem wir ausgiebig Fisch und Meeresfrüchte genossen hatten und nach einem kleinen Rundgang im Ort kehrten wir mit der Bimmelbahn zurück nach St. Helier und schlenderten durch die Altstadt zurück zum Hotel.

5. Tag: Mittwoch, 22.06.2022 – Ausflug nach Guernsey

6. Tag: Donnerstag, 23.06.2022 – Gartentour

7. Tag: Freitag, 24.06.2022 – Freizeit

4. Tag: Samstag, 25.06.2022 – Abreise

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27.06.2022

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