Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

Wir freuen uns sehr auf das Reiseziel: JERSEY. Durch Corona konnten wir unseren Reisewunsch lange nicht erfüllen. Nun geht es wirklich los. Aus unterschiedlichen Städten in Deutschland kommend findet sich die Reisegruppe am Flughafen in München und ein anderer Teil in Berlin zusammen. Trotz der nächtlichen Anreise sind die Gäste ruhig und entspannt. Wir haben Zeit, um uns kennenzulernen, können schon zusammen lachen und haben bereits das Gefühl, als ob wir schon lange befreundet sind. Dann fliegen wir zuerst nach London, wo wir die riesigen Flughäfen in Heathrow und Gatwick erkunden und bereits kleine Einkäufe tätigen. Nach einem Frühstück in einem der zahlreichen Restaurant auf den Flughäfen geht es endlich nach Jersey. Das Wetter ist noch ziemlich kühl und der Himmel ist grau, jedoch wird sich das die nächsten Tage ändern und wir werden die uns noch unbekannte Insel bei strahlendem Sonnenschein kennenlernen. Eddy begrüßt uns herzlich und übernimmt den Transfer zum Hotel. Das Einchecken klappt reibungslos. Das Hotelpersonal hilft beim Koffertragen und der Zimmersuche. Nachdem wir uns am Nachmittag von der ziemlich anstrengenden Anreise ausgeruht und alle später angereisten Gäste begrüßt haben, werden wir zum ersten Mal von der phantastischen sowie reichhaltigen Küche im Hotelrestaurant verwöhnt. Sicherlich werden wir nach der Rückreise in Deutschland Diät machen müssen. Zufrieden und voller Erwartungen auf den kommenden Ausflug auf die Insel Sark verabschieden wir uns für heute voneinander.

Noch etwas müde vom Vortag treffen die Gäste Heidi - die örtliche Reiseleiterin. Heute wollen wir die Insel Sark besuchen, die zweitkleinste der Kanalinseln. Nach kurzem Transfer vom Hotel zum Hafen checken wir auf der „Victor Hugo“ ein. Das Schiff gehört zu einer französischen Schifffahrtsgesellschaft, die diese Strecke betreibt. Deshalb fahren wir heute unter französischer Flagge, passieren die zerklüftete Küste von Jersey, sehen das ElisabethCastle, das wir noch besuchen werden, den Leuchtturm Corbiereund erreichen bei strahlendem Sonnenschein die Insel Sark. Dort angekommen, sehen wir Traktoren mit Hängern, die auf Kundschaft warten. Diese ersetzen Taxen, PKWs und Busse, die auf der Inselverboten sind. Bergauf geht es die holprige Straße mit dem Traktor bis ins kleine Stadt-
Zentrum. Wir sehen 4 Pferdegespanne, die auch auf den Transport von Gästen warten. Unser
Ziel ist die wunderschöne Gartenanlage La Seigneurie, die wir zu Fuß nach kleinem Spaziergang erreichen. Auf dem Weg dorthin begegnen wir kleinen und großen Läufern, die heute einen Benefizlauf zu Gunsten Krebserkrankter durchführen. Nun sind wir im herrlichen Garten La Seigneurie. Wir genießen den Anblick der herrlichen Blumen in einer sehr gepflegten Anlage – und jetzt bleibt auch noch die Sonne bei uns. Einfach herrlich! Danach gehen wir durch das kleine Stadtzentrum, vorbei an der Arztpraxis, der Schule, der Feuerwehr, dem kleinen Parlament – alle öffentlichen Gebäude unterscheiden sich wesentlich von denen, die wir in unserer Heimat kennen. Der Arzt darf z.Bsp. auch kein Auto benutzen, es wird von einem kleinen Traktor gezogen. Bei der anschließenden Mittagspause bestellen die meisten Gäste Fisch und Chips. Gestärkt geht es dann auf einem Klippenweg zum La Coupee hin zu Little Sark. Aufziehender Nebel verdeckt uns manchmal die schöne Aussicht auf die Küstenlandschaft. Aber die kleine Wanderung lohnt sich auf jeden Fall. Zurück nehmen wir eine weitaus bequemere Strecke, die uns an eine alte Schmiede, die nicht mehr zu erkennen ist, vorbei. Interessiert schauen wir in die kleine nebenan liegende Schokoladenmanufaktur „Caragh Chocolates“. Wir probieren die handmade chocolate, einfach köstlich. Einige Gäste kaufen gleich mehrere Tafeln. Wieder angekommen im Hafen essen wir noch Eis und besuchen den kleinen, romantischen und alten Hafen bevor es zurück nach Jersey geht. Den erlebnisreichen Tag beenden wir nach dem wiederum voluminösen Dinner mit einem Glas Wein und freuen uns schon auf den folgenden.

Nach dem Frühstück begrüßt uns Ernst, unser zweiter örtlicher Reiseleiter, zur Inselrundfahrt. Wir lernen auch Jane kennen, die den Bus sicher durch die engen Straßen steuert und wir staunen darüber, da es keine Einbahnstraßen gibt. Wir sind in guter Stimmung, die Sonne lacht später, der Himmel zeigt sich wiederum in den schönsten Blautönen, die er bieten kann. Viele Fotostopps ermöglichen es uns, die Schönheit der Insel im Bild festzuhalten. Wir laufen zum Strand bei La Rocque, Später sehen wir das wunderhübsche mit Blumen geschmückte Ortszentrum am Gorey Castle. An der Boule Bay bestaunen wir das strahlend blaue Wasser. Nun geht es erstmal zum Mittagessen in ein hübsches Restaurant nach St. Johns. Gestärkt durch riesige Portionen Fisch und Chips, die die meisten Gäste essen, setzen wir unsere Fahrt durch die 12 Gemeinden der Insel fort. Wir fahren zur Piemont Bay, wo wir die tolle Steilküste mit ihrer üppigen Vegetation bestaunen. Schließlich geht es noch zum Cobiere Leuchtturm, der auch das Ziel der kleinen Wandergruppe am folgenden Tag sein wird. Nach einem kurzen Halt an der Brelades Bay fahren durch St. Aubin zurück zu unserem Hotel, wo wir uns dann zum täglichen Treffen versammeln. Wir tauschen die Erlebnisse des Tages aus und sprechen über den folgenden Urlaubstag. Nach unserer Besprechung essen wir gemeinsam im Restaurant. Das 3-Gänge-Menü haben wir am Tag zuvor aussuchen und bestellen können. Allen schmeckt es immer hervorragend. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Wenige wollen noch einen Abendspaziergang machen oder trinken ein Glas Wein in der Lobby.

Es soll heute zum Elisabeth Castle gehen, dem Wahrzeichen von St. Helier. Die Festungsanlage ist in der St. Aubin`s Bay gelegen und nach der englischen Königin Elisabeth I. benannt. Es ist gerade Ebbe und wir könnten zu Fuß bis zur Burg gehen, da bei Niedrigwasser ein Pflasterweg dahin sichtbar ist. Aber wir bevorzugen das Amphibienfahrzeug, da es auch gerade wieder anfängt zu regnen. Jedoch dauert es gar nicht lange und die Sonne lugt wieder hervor. Viele Gäste wandern zur Haltestelle des Amphibienfahrzeuges und freuen sich auf die bevorstehende Fahrt damit. Gemeinsam besichtigen wir die Burganlage, erfahren etwas über die Geschichte dieser und ihren wohl berühmtesten Bewohner- Charles II., der nach der Ermordung seines Vaters, Charles I., im Exil hier Zuflucht fand, mit der Tochter des Gouverneurs von Jersey, Margaret de Carteret, einen Sommer verbracht hat, die bald darauf einen Sohn gebar, den er aber nie offiziell als seinen Sohn anerkannte. Nach der bürgerlichen Revolution in England und der Wiederherstellung der Monarchie (Restauration) wurde er englischer König Charles II. Die Herkunft des Namens New Jersey ist für uns auch interessant. Wir erfahren, dass der König später dem Gouverneur von Jersey für dessen Unterstützung während des Exils als Dank ein Stück Land in Amerika - in der Neuen Welt -geschenkt hat. Es ist heute uns allen als New Jersey, getrennt von New York durch den Hudson River, bekannt. Unser Rundgang in der Burganlage wird durch eine Demonstration und Beschreibung der „Langen Waffen“ der “Redrocks“ (so nannte man die englischen Soldaten aufgrund der Farbe ihrer Uniformen), das Einüben vom Marschieren im Gleichschritt und einem Kanonenschuss beendet. Zurück im Stadtzentrum machen einige Gäste einen Einkaufsbummel oder ruhen sich im Hotel aus. Überrascht und staunend hören wir den Gäste zu, die von ihrer individullen Wanderung zum Leuchtturm Corbiere berichten. Nach dem reichhaltigen Dinner am Abend und den vielen Erlebnissen freuen wir uns auf das Bett.

Heute ist ein wunderschöner und sonniger Tag auf der Insel Jersey. Das schöne Wetter nutzen viele Gäste aus, um den nahegelegenen Botanischen Garten Samares Manor zu besuchen. Eine sehr schöne und romantische Anlage mit einem Obst- und Gemüsegarten, einem kleinen Bauernhof mit Eseln, winzigen Teichen mit Fischen, einem verschlungenen Urwaldpfad, einem Kinderspielplatz, einem Café und Restaurant, sowie einem hübschen Souvenirlädchen. Außerdem gibt es zahlreiche Bänke, wo man sich ausruhen kann. Ein großartiger Botanischer Garten. Inspiriert durch die herrliche Natur besuchen einige Gäste noch den Howard Davis Park, von dem sie dann begeistert erzählen. Andere Gäste verbringen den Tag im Zoo, der 1958 vom englischen Autor und Naturforscher Gerald Durrell angelegt wurde. Nach ihm wurde der Jersey Zoo früher als „Durreell Wildlife Park“ genannt. Betreiber des zoologischen Gartens ist heute der Durrell Wildlife Conservation Trust, der seit 1964 seinen Sitz hier hat. Das La Mare Wine Estate ist das Ziel weiterer Gäste. Dieses Gebiet ist das am südlichsten angelegte Weinanbaugebiet des Vereinigten Königreiches. Ein Spaziergang durch die schönen Weinberge, die Obstplantagen, die Destillerie und die Küche der Schokoladen-produktion ist unbedingt zu empfehlen. Vielleicht hat man auch Glück, und die im Voraus bestellten Führungen mit anschließender Weinverkostung sind noch nicht ausgebucht. Einige Gäste nehmen den Petit Train und fahren nach St. Aubin, wo sie das hübsche Zentrum besuchen, das auch schon für Karl Marx ein Anziehungspunkt war. Wiederum sind die War Tunnels oder die Lavendel Farm Ziele für manch anderen Gast. Die Meisten laufen durch das Zentrum von St. Helier, kaufen ein paar Mitbringsel für ihre Lieben daheim. Am Abend können wir uns immer wieder beim Personal für die warmen Speisen und das Dessert bedanken. Wiederum endet ein erlebnisreicher Tag.

Früh am Morgen lässt sich die Sonne wieder blicken und es ist nicht windig als Heidi uns zum Tagesausflug nach Guernsey abholt. Viele Menschen nehmen die Fähre zur zweitgrößten Kanalinsel. Das Meer ist ruhig und wir können die Überfahrt genießen. In Guernsey ange -kommen, wartet Tom auf uns. Er wird den Bus fahren, während Heidi die Schönheiten der Insel zeigt und erklärt. Fotostopps ermöglichen wiederum zahlreiche Fotoaufnahmen. Die Insel erscheint uns ganz anders als Jersey. Jedoch können wir nicht sagen, welche uns besser gefällt. Jede hat ihren Reiz. Wir besuchen Little Chapel und bestaunen das kleine Kunstwerk, das ein Mann aus vielen kleinen bunten Ton-und Glasscherben erbaut hat. Die kleine Kirche finden alle Gäste beeindruckend. Vorbei geht es noch an dem Haus, das im Roman „Die Rosenzüchterin“ von Charlotte Link eine wichtige Rolle in der Zeit spielt, als Guernsey von deutschen Truppen besetzt war. Auf dem Weg zurück zum Hafen laufen wir durch den Victor Hugo Park mit wunderschönen blühenden Pflanzen. Der Park mit dem Denkmal des Dichters ist nach diesem benannt, da er 15 Jahre seiner Exilzeit hier verbracht hat. Im Hafengebiet endet unsere Rundreise auf der Insel Guernsey und wir nehmen nach einer kleinen individuell gestalteten Zeit wieder die Fähre zurück nach Jersey. Heute essen wir nicht im Restaurant des Hotels, sondern gehen zum „White Horse“. Der Pub ist in unmittelbarer Nähe und die vorbe-stellten Speisen lassen nicht lange auf sich warten. Einen schönen Tag lassen wir heute mit einem Guinness ausklingen.

Endlich begrüßt uns die Sonne bereits kurz nach dem Frühstück und bleibt unsere Begleiterin den ganzen Tag. Jane und Ernst begrüßen uns zur Gartentour auf Jersey. Zuerst haben wir noch etwas Zeit und besuchen St. Matthew`s Glass Church in der Gemeinde St. Lawrence. Die Kirche wurde bereits 1840 erbaut ist durch die Glasscheiben bekannt geworden, die Renè Lalique später hinzugefügt hat und dem Kircheninneren das typische Aussehen gab. Danach gehen wir im ersten Privatgarten spazieren, bestaunen das prächtige Anwesen, Herrschaftshaus, den weichen, grünen, englischen Rasen, die blühenden Sträucher und Blumen mitten zwischen den die großen alten Bäume und die Zitronensträucher mit den Früchten. Der zweite Garten ist ganz anders. Das tolle herrliche Haus ähnlich einer herrschaftlichen Villa ist eingebettet in einen kleinen Park mit angrenzendem Gemüsegarten, wo wir schon di ersten Erdbeeren in diesem Jahr entdecken. Blühende Blumen und Sträucher, ein gepflegter Rasen machen uns doch ein wenig neidig. Zum Schluss zeigt uns der Besitzer ein Becken mit vielen, großen und unterschiedlich farbigen Kois. Einige Gäste staunen, weil sie diese Fische zum ersten Mal sehen. Noch ein Blick auf das schöne Anwesen und dann setzen wir unsere Gartentour fort. Nach einer Mittagspause besuchen wir die Eric Young Orchid Foundation. Es ist ein einzigartiges Zentrum, das sich der Vielzahl der Orchideenarten widmet. Wir staunen, riechen, suchen Fotomotive mit und ohne uns und den wundschönen Orchideen. Nach so vielen tollen Eindrücken werden wir noch zur Teatime mit dem typischen Cream Tea und Scones überrascht. Entspannt sitzen alle Gäste im wunderschönen Ambiente und genießen den Augenblick. Danach geht es zurück zum Hotel. Langsam heißt es Abschied
Nehmen von Jersey und einer erlebnisreichen Reise. Wir genießen ein letztes Mal ein gemeinsames Abendessen und verabschieden uns herzlich von den Gästen, die am nächsten Morgen andere Flughäfen nutzen.

Jetzt ist der letzte Reisetag gekommen und wir müssen von der Insel Jersey Abschied nehmen. Am frühen Morgen verlassen die ersten Gäste das Hotel. Der Transfer und die Flüge nach Hannover und München über London – Heathrow klappten problemlos. Auch die weiteren Flüge über London-Gatwick nach Berlin sind pünktlich. Die Transferfahrer bringen die Gäste sicher nach Hause.

Schön, dass sich einige Gäste schon wieder bei mir gemeldet haben. Ich wünsche allen Gästen, dass sie gesund bleiben und noch viele schöne Reisen unternehmen können. Von mir auch ein großes Dankeschön für so eine angenehme Reisegruppe. Vielleicht sehen wir uns mal auf einer der nächsten Reisen wieder.
Viele Grüße, Ihre Barbara Pflicke