8 Tage Rundreise Jeresey & Guernsey
Reisebericht: 14.06. – 21.06.2025
Die Kanalinseln gelten touristisch immer noch als Geheimtipp. Hier ist das Leben entschleunigt und alle Bewohner begegenen einem mit Offenheit und Freundlichkeit. Die Kanalinseln können auf eine bewegte Geschichte zurückzublicken und befanden sich bereits in Besitz Frankreichs und von 1940-1945 auch unter deutscher Besatzung. Heute unterstehen die Kanalinseln der britischen Kronen - erinnern vom Lebensgefühl, den wunderschönen Stränden und sonnigen Temeperaturen aber auch an Südfrankreich.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
1. Tag, 14.06.2025: Flug nach Jersey
Bei strahlenden Sonnenschein und hohen Temperaturen machte sich unsere Reisegruppe von insgesamt 17 Personen auf den Weg nach Jersey, um die britischen Kanalinseln zu erkunden.
Der Großteil der Gruppe traf sich in München, von wo man mit Air Dolomiti direkt nach Jersey fliegen kann. In Jersey angekommen, wurden wir bereits von Eddie und Jane empfangen, die uns während unseres Aufenthalts mit ihrem Bus die Insel näherbringen werden.
Untergebracht ist unsere Gruppe im Ommaroo Hotel in St. Helier – der Haupstadt Jerseys. Hier wurden wir von dem Hotelpersonal bereits mit offenen Armen empfangen und bezogen die gemütlichen, hell eingerichteten Zimmer.
Am Abend wurde noch kurz das Programm für die kommenden Tage vorgestellt, bevor uns im Restaurant des Hotels bereits ein schmackhaftes 3-Gang-Menü erwartete. Man kann am Abend für den kommenden Abend immer zwischen drei Gerichten je Gang wählen.
Zur Auswahl standen heute beispielsweise frisch gekochte Muscheln mit Jersey-Cidre-Sahne-Sauce, Lachs-Filet mit Jersey Kartoffeln, Spinat und Sauce Holondaise und zum Nachtisch Eis. Das Eis wird auf Jersey aus der Milch der weltbekannten Jersey-Kuh gewonnen, die besonders reichhaltige Milch liefert. Dadurch schmeckt das Eis auf Jersey besonders vollmundig und cremig.
Nach dem Abendessen empfahl sich auf alle Fälle ein Spaziergang zum nahegelegenen Kiosk „Rose´s Market“. Anschließend liefen wir über den Central Market zum Liberation Square. Der Liberation Square ist nach der Befreiung durch die British Army und der Royal Navy von der deutschen Besatzung benannt. Zum 50. Jahrestag der Befreiung am 9. Mai wurde im Jahr 1995 eine Statue mit einer Figurengruppe von sieben Personen, die eine britische Fahne hochhalten, aufgestellt.
Nach dem langen Anreisetag ließ es sich in unmittelbarer Nähe zum Atlantischen Ozean bestens Einschlafen.
2. Tag, 15.06.2025: Ausflug auf die Insel Sark
Nach einem stärkenden britischen Frühstück, stand für den Großteil unserer Gruppe der vor der Reise optional zubuchbare Ausflug auf die Insel Sark an.
Eddie und Jane brachten uns zum Hafen von St. Helier, wo wir nach einer Sicherheitskontrolle auf die Fähre gelassen wurden. Die Überfahrt nach Sark war doch unruhiger als gedacht und die Fähre hatte mit hohem Wellengang zu kämpfen. Auf Sark angekommen, wurden wir bereits von unserer örtlichen Reiseleiterin Gabi empfangen.
Auf Sark sind Autos nicht erlaubt und einzige Fortbewegungsmittel auf der Insel sind Traktoren, Pferdekutschen und Fahrräder. Die ersten Minuten unseres Aufenthalts auf Sark kamen wir auch gleich in den Genuss einer Traktorfahrt. Mit relativ hoher Geschwindigkeit ratterte der Traktor den Berg hinauf zum Ortszentrum.
Entlang der Hauptstraße reihten sich ein paar kleine Geschäfte und es folgten die Schule und das kleine Gefängnis von Sark. In diesem kann man jedoch nur eine Strafe von maximal 48 Stunden absitzen. Bei größeren Vergehen würde man an das Gefängnis von Guernsey überstellt werden.
Gabi war sehr in Plauderlaune und erzählte uns, dass sie gerne über die Insel und Ihre Bewohner „lästere“. So erzählte sie uns, dass Mitte der 1990er Jahre die Barclay Brüder – u. a. Eigentümer des Londonder Ritz Hotels und des Daily Telegraph – versuchten die gesamte Inseln in ihren Besitz zu bringen und hier einen Hubschrauberplatz zu errichten. Allerdings sträubten sich drei Bewohner gegen diese Pläne und machten die Bestrebungen der Barclay Brüder somit zunichte.
Sark ist eine Steueroase und wenn man die Insel als seinen Wohnsitz angeben kann, sind keine Steuern zu zahlen. Allerdings erzählte Gabi uns, dass man gute Einnahmen braucht, um Krankenversorgung zu bezahlen und für die Rente vorzusorgen.
La Coupee ist der 90 Meter hohe Grat, der Big Sark und Little Sark miteinander verbindet. Für das Betonieren des schmalen Übergangs wurden im Jahr 1945 vorwiegend deutsche Kriegsgefangene eingesetzt.
Auf dem Rückweg von La Coupee kehrten wir in der Chocolaterie Caragh ein. Hier werden handgemachte Schokoladen, Trüffel und weitere Produkte aus Schokolade produziert und zum Verkauf angeboten. Die Besitzerin der Chocolaterie ist die Schwester des Chefs von Ryanair – Micheal O´Leary.
Ein echtes Highlight auf der Insel Sark sind die Gärten von Le Seigneur. Sie sind bekannt für ihre Vielfalt an Pflanzen und Blumen - darunter ein ummauerter Garten, ein Obst- und Gemüsegarten, ein Sinnesgarten und ein Irrgarten. Das Herrenhaus des Seigneurs ist jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Seine Anwesenheit wird jedoch durch eine hochgezogene Flagge sichtbar gemacht.
Im Anschluss an den Besuch der Gärten konnten wir uns in einem kleinen Kiosk vor dem Eingang zu den Gärten stärken und auf Holzbänken unter schattigen Bäumen die Seele baumeln lassen.
Die St. Peter´s Church wurde im Jahr 1820 erbaut. Auf den vorderen Kirchenbänken sind Sitzkissen mit den 40 verschiedenen Wappen der Pächter der Inseln zusehen, die sich auch an den Baukosten für die Kirche beteiligt haben.
Am Hafen verabschiedete sich Gabi bereits von uns. Sie wohnt auf Guernsey und musste noch die letzte Fähre schaffen, die vor unserer Fähre nach Jersey ablegte.
Die Rückfahrt gestaltete sich aber um einiges ruhiger, als die Hinfahrt und es bot sich sogar an auf dem Oberdeck zu sitzen, den strahlenden Sonnenschein zu genießen und sich die frische Meeresbrise um die Nase wehen zu lassen.
Am Abend erwartete uns wieder ein sehr schmackhaftes 3-Gang-Hotel im Ommaroo Hotel. Sehr gut gesättigt und nach einem sehr langen Tag an der frischen Luft und in wunderschöner Natur, wurden am Abend alle sehr schnell müde und zogen sich zurück in ihre Zimmer.
3. Tag, 16.06.2026: Inselrundfahrt Jersey
Nach dem Hotelfrühstück wartete bereits Jane mit ihrem kleinen Reisebus auf uns. In ihm saß auch gleich unsere Reiseleiterin Ann, die uns die kommenden Tagen Jersey und Guernsey zeigen wird. Am heutigen Tag stand gleich eine Inselrundfahrt entlang der Küste auf dem Programm: Unser erster Halt war La Rocque. Das kleine Hafenstädtchen ist vor allem bekannt für die größten Unterschiede zwischen Ebbe und Flut auf der Insel.
Währen der Fahrt erzählte uns Anne immer wieder Interessantes und Unterhaltsames über die Insel. So verteilen sich auf 107.000 Inselbewohner 150.000 Autos und Busse.
Die gesamte Insel unterteilt sich in 12 Gemeinden. Jede Gemeinde verfügt über eine Grundschule. Ab der 5. Klasse müssen jedoch alle Schüler auf eine Schule in der Hauptstadt St. Helier gehen.
In regelmäßigen Abstanden wird von dem amtierenden Monarchen Großbritanniens ein Lieutnant Governor ernannt. Dieser hält vor allem Aufgaben zeremonieller und repräsentativer Natur inne. Dieser Titel wird vor allem an Personen verliehen, die eine hervorragende Karriere im öffentlichen Dienst – oft im Militär – hinter sich haben und denen der Monarch mit seiner Ernennung Respekt erweist. Aktueller Gouverneur ist Vize-Admiral Sir Jerry Kyd.
Weiter führte uns die Fahrt zu der bei Touristen sehr beliebten Hafenstadt Gorey. Hoch über der Stadt thront das Mont Orgueil Castle. Die Festung eine der am besten erhaltenen Burganlagen der Insel. Das Schloss wurde als Schutz vor den Franzosen erbaut, da zu dieser Zeit England das Herzogturm Frankreich an die Normandie verloren hatten – die Kanalinseln jedoch weiterhin der britischen Krone unterstanden.
Zu Mittag kehrten wir in der Gaststätte „Le Fontaines Taverne“ – in der Nähe der Bonne Nuite Bay – ein. Hier gab es sehr großzügige Portionen und gut gestärkt setzen wir unsere Rundfahrt über die Insel fort.
Im Nordwesten der Insel liegen die Ruinen des Grosnez Castle aus dem 14. Jahrhundert. Nach Passieren des erhalten gebliebenen Torbogens, bietet sich einem ein großartiger Blick auf das Meer.
Ein weiteres Highlight der Insel ist der Cobiere Leuchtturm. Der Leuchtturm wurde im Jahr 1873 erbaut und ist bei Ebbe über steinige Felsvorsprünge zu erklimmen.
Beim Cobiere Leuchtturm findet sich auch mit grün-weißen Streifen und einer Jersey-Kuh bemalter Eiswagen. Hier soll das beste Jersey-Eis auf der gesamten Insel verkauft werden. Hiervon konnten sich einige aus unserer Gruppe persönlich überzeugen.
Unser Bus fuhr jetzt Richtung Süden und brachte und in den kleinen Küstenort St. Brelade. Hier liefen wir zuerst ein kleines Stück durch den Churchill Memorial Sea Front Garden und dann entlang der Küste. Von hier sah man bereits den Kirchturm St. Brelade´s Parish Church und die Grabsteine der Fisherman´s Chapel und die Grabsteine des dazugehörigen Friedhofs. Direkt neben der Kirche steht die kleine Fishermen´s Chapel, die vermutlich im 11./12. Jahrhundert gebaut wurde. Im Inneren der Kapelle finden sich Fresken aus dem 13./14. Jahrhundert, auf denen unter anderem eine Verkündigungsszene oder Adam und Eva zu erkennen sind.
Eine weitere Spezialität auf Jersey ist die Black Butter – ein Aufstrich aus gekochten Äpfeln, Cider, Gewürzen und Lakritze. Diese verkosteten wir am Bus zusammen mit Crackern, um zu entscheiden, ob sich diese als Mitbringsel für zu Hause eignet oder nicht.
Über St. Aubin und den Hafen von St. Helier, erreichten wir wieder das Ommaroo Hotel.
Den Nachmittag nutzen einige, um noch die Innenstadt von St. Helier zu erkunden. Nur fünf Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, befindet sich der Howard Davis Park. Die weitläufige Parkanlage lädt zum Verweilen und Entspannen ein und im Sommer findet hier auch ein Open-Air-Kino statt. Gleich am Eingang des Parks sieht man die Statue in Andenken an George V. – den Vater von Queen Elizabeth.
Um 19.00 Uhr trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen und genossen das schmackhafte 3-Gang-Menü, dass immer einen wunderschönen Tagesabschluss bildet.
4. Tag, 17.06.2025: Elizabeth Castle, Glaskirche und Strandspaziergang nach St. Aubin
Heute stand für alle ein individueller Erkundungstag auf der Insel im Programm. Am Vormittag konnten alle Gäste an der Besichtigung der Hausfestung von St. Helier – dem Elizabeth Castle teilnehmen. Unsere Gruppe war zu 10.00 Uhr angemeldet und auf dem Weg machten wir einen Abstecher über die Markthalle und den Fischmarkt. Anne hatte uns am Vortag schon den Tipp gegeben dort hinzugehen, wenn die Märkte erst aufgemacht haben und die Produkte noch frisch sind. Die Markthallen haben von Montag bis Samstag immer von 07.30 – 17.30 Uhr geöffnet. Hier gibt es frisches Obst und Gemüse, Spezialitäten von Jersey, wie Fudge und Black Butter – aber auch Antiquitätengeschäfte. Hinter der Markthale befindet sich die Fischhalle, wo die Verkäufer die frisch gefangenen Fische mit gekonnter Hand filetieren.
Pünktlich um 10.00 Uhr erreichten wir das Elizabeth Castle. Das Amphibienfahrzeug fährt zu jeder halben Stunde und kann je nach Stand der Ebbe und Flut schwimmen oder die Räder ausfahren und zum Elizabeth Castle über das schlammige Watt fahren. Um 10.30 Uhr hatte das Amphibienfahrzeug Nancy auch für die gesamte Gruppe Platz und wir setzen zum Elizabeth Castle über. Die Inselfestung Elizabeth Castle wurde im 15. Jahrhundert erbaut und verteilt sich auf einem Gelände von mehr als 24 Hektar. Die Burg sollte St. Helier beschützen, da die Festung in Gorey, als Schutz der Insel vor den Franzosen, nicht mehr ausreichte. Zudem sollte die Festung einen wichtigen Ankerplatz für Handelsschiffe bilden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burganlage für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Während der deutschen Besatzung von 1940-1945 war die Burg beispielsweise in Besitz der Deutschen und wurde von ihnen neu befestigt.
Nach der Besichtigung stand allen der Tag zur freien Verfügung. Die Hälfte der Gruppe blieb beisammen und wir fuhren mit dem öffentlichen Inselbus zur St. Matthews Church.
Diese wird auch einfach als Glaskirche bezeichnet. Von außen sieht diese relativ unspektakulär aus. Im Inneren sind jedoch Altar, die Marienkapelle mit einer Glasstatue von vier Engeln und sogar das Taufbecken komplett aus Glas des französischen Glasherstellers Lalique errichtet worden. Diese Installation der Glaselemente erfolgte erst im Jahr 1934. Gegründet wurde die Kirche bereits im Jahr 1840.
Hinter der Kirche befindet sich der Coronation Park, über den man wieder direkt zum Meer gelangt. Die eintretende Ebbe, der weite Strand und der strahlend blaue Himmel, luden geradezu zu einem 45-minütigen Spaziergang zu dem hübschen Hafenstädtchen St. Aubin ein. Hier kehrten einige aus unserer Gruppe in das Lokal „Boat House“ mit Blick direkt zum Hafen ein.
Nach einer Stärkung mit Jersey Eis, führen wir mit dem Inselbus wieder zurück in die Hauptstadt. Dreh- und Angelpunkt aller Buslinien, ist der Busbahnhof am Liberty Square in St. Helier. Dieser befindet sich zu Fuß nur ca. 15-20 Fußminuten vom Ommaroo Hotel entfernt und von hier lässt sich auch individuell die komplette Insel vollständig erkunden. Bezahlt werden kann direkt beim Fahrer und eine Fahrt kostet ca. 3 Britische Pfund.
Den Abend ließen wir heute wieder bei einem vorzüglichen 3-Gang-Menü ausklingen. Beim Hauptgericht zur Auswahl standen heute beispielsweise die populären britischen Gerichte Sheperd´s Pie und Fish & Chips.
5. Tag, 18.06.2025: Gartentour – Eric Young Orchid Foundation – Cream Tea im Chateau Chatre
Der heutige Tag stand ganz unter dem Thema Natur und Gärten. Heute standen zwei Besuche von Privatgärten und die Eric Young Orchid Foundation auf dem Programm. Anne und der Fahrer Simi holten uns am Morgen vom Hotel ab und wir fuhren heute ins Inselinnere. Während der Fahrt heute begegneten uns auch einige Jersey Kühe, die auch liebevoll „Jersey Girls“ genannt werden.
Als Erstes statteten wir Mr. & Mrs. Binny einen Besuch ab. Mr Binny hat zahlreiche Bücher geschrieben – beispielsweise über die Schlösser Schlesiens. Zudem wurde ihm mal die Ehre zuteil von Prinz Charles zum Lunch eingeladen worden zu sein. Gemeinsam mit seiner Frau und zwei Hunden lebt Mr. Binny in einem schönen Zinkerbau. Vom Haus führt ein kleiner Pfad direkt ins Grüne. Dieser Teil des Gartens etwas Wildes und Verwunschenes. Die Hortensien erblühten gerade in einem kräftigen blau und wir entdeckten eine riesige Magnolienblüte, die größer, als eine Handfläche war. Als nächstes besuchten wir Richard Miles. Sein Haus wurde im Jahr 1809 im griechischen Stil erbaut. Sein Garten ist besonders akkurat angelegt. Zudem hat Mr. Miles auch eine Schwäche für ausgefallene Pflanzen. So konnten wir an einer „Ananaspflanze“ riechen, die tatsächlich den Geruch von Ananas verströmte. Inmitten des Gartens war auch ein Teich angelegt, in dem riesige Koikarpfen schwammen. Auch Kiefernbäume gab es in dem Garten und wer wollte konnte sich eine der heruntergefallenen Kiefern mitnehmen. Anne erzählte uns später, dass der Hauptgärtner von Richard Miles aus Madeira kommt und so auch die Vielzahl der mediterranen Pflanzen zu erklären ist. Zudem wird nur ganz wenigen Bewohnern auf der Insel die Ehre zuteil solche Privatgärten zu erblicken und wir haben großes Glück, dass uns diese Pforten geöffnet wurden.
Um die Mittagszeit kehrten wir in dem Lokal Portelet Inn ein. Dieses befindet sich oberhalb von St. Aubin und bot uns einen großartigen Ausblick auf die Portelet Bay.
Gut gestärkt setzten wir unsere Fahrt zur Erich Young Orchid Foundation fort. Die Sammlung der Stiftung umfasst 25.000 Arten und über 60.000 Hybride und ist somit eine der größten Orchideensammlungen weltweit. Die einmaligen Orchideensorten werden für zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe und Ausstellungen gezüchtet.
Auf dem Rückweg machten wir Stop an Boutiquehotel Chateau Chatre. Anne lockte uns unter dem Vorwand hierher den Taschentuchbaum zeigen zu vollen. Dieser war allerdings schon verblüht und anstatt der weißen Blüten sahen wir nur noch grüne Blätter an dem Baum. Der wahre Grund, warum wir zum Chateau Chatre fuhren, war jedoch ein ganz anderer: Hier wartete eine Überraschung auf die Gruppe und alle wurden zum typisch britischen Cream Tea eingeladen. Zum kräftigen Schwarztee werden ein frisch gebackener, fluffiger Scone, Erdbeermarmelade und Clotted Cream serviert. Anne meinte auch, dass es in dem Hotel die besten Scones auf der gesamten Insel gäbe.
Nach diesem schönen Abschluss fuhren wir zurück zum Hotel. Bis zum Abendbrot stand allen der Nachmittag noch zur freien Verfügung.
6. Tag, 19.06.2025: Freizeit auf Jersey
Der heutige Tag stand uns zur freien Verfügung und jeder konnte den Tag nach seinen Wünschen und Interessen gestalten: So wollten einige zur beispielsweise Lavendelfarm fahren, andere nahmen das Ganggrab Hogue Bie in Angriff und eine weitere Gruppe machte sich auf den Weg zu dem Botanischen Garten Samares Manor. Dieser befindet sich nur 15 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt. Dieser wurde bereits im Jahr 1920 gegründet und ist in mehrere Bereiche unterteilt: einem Japanischen Garten, einem Dschungelpfad und einem großen angelegten Garten mit Rosen und Kräutern. Einige Tiere, wie Esel, Pferde und Bienen sind ebenfalls auf dem Gelände beheimatet.
Bei dem mediterranen Klima wachsen und gedeihen die Pflanzen ganz anders, als bei uns in Deutschland und erstrahlen in satten, kräftigen Farben. In dem Café des Botanischen Gartens kann man bei eine Kaffee oder Tee und einem Stück frisch gebackenen Kuchen mit Blick auf den wunderschönen Garten genießen. Zum Strand waren es vom Botanischen Garten auch nur 10 Minuten zu Fuß und von hier eröffneten sich wieder das türkisfarbene Meer und der der goldgelbe Strand. Dieser Blick lud natürlich wieder zu einem Strandspaziergang zurück zum Ommaroo Hotel ein.
Nach einer kurze Verschnaufpause im Hotel ging es schon weiter zum Jersey Museum. Dieses gibt einen anschaulichen und abwechslungsreichen Blick auf das Leben auf Jersey: historische Fundstücke wechseln sich ab mit Videoaufnahmen und Kunstwerken von lokalen Künstlern. Das Jersey Museum ist über einen Durchgang verbunden mit dem Viktorianischen Haus. Hier wir das Leben auf Jersey im 19. Jahrhundert veranschaulicht.
Man kann beispielsweise die Zimmer der Hausherren, deren Kinder und des Personals besichtigen und eine Vorstellung von der Einrichtung und dem Stil in der Zeit bekommen.
In regelmäßigen Abständen zeigt das Museum zudem einen halbstündigen Film über die Geschichte Jerseys, der zu bestimmten Uhrzeiten auch mit deutschen Untertiteln versehen ist.
Am Abend kehrten wir in einen typisch britischen Pub ein. Die Bestellung hatten wir bereits im Laufe der Woche aufgegeben und so mussten wir nicht lange auf unser Essen warten. Der Großteil hatte Fish & Chips bestellt. Der Besitzer Adam war auch in bester Laune und wünschte uns für unseren morgigen Ausflug auf Guernsey viel Spaß und wir sollten die Guernsianer von ihm grüßen.
7. Tag, 20.06.2025: Ausflug nach Guernsey
Am heutigen Tag unternahmen wir einen Ausflug auf die zweitgrößte Kanalinsel: Guernsey. Nach Guernsey gelangten wir mit der Fähre. Ann und Vanessa, die in Zukunft auch deutsche Gruppen über Guernsey führen soll, waren auch gleich mit an Bord. Auf Guernsey wurden wir gleich von unserem Busfahrer Andy in Empfang genommen. Guernsey hat ca. 56.000 Einwohner und ist in 10 Gemeinden unterteilt. Unser erster Halt war die Little Chapel in St. Andrew. Diese soll die kleinste Kirche der Welt sein und ist übersät von vielen kleinen Muscheln und Porzellanscherben. Sie wurde erbaut von Bruder Deodat – einem Mitglied der De La Salle Bruderschaft, die im Jahr 1904 in Frankreich verboten war. Die Little Chapel soll eine Miniaturausgabe der Kirche in Lourdes darstellen. Die Kirche musste insgesamt drei Mal neu aufgebaut werden, da bei den ersten zwei Versuchen der Priester nicht in die kleine Kathedrale hineinpasste, um diese zu weihen.
Während unserer Inselrundfahrt hielten wir auch am Fort Grey. Hier ließ Guernseys Lieutnant-Governor John Doyle im Jahr 1803 einen Martello-Turm erbauen, den er Fort Grey – nach dem damaligen Gouverneur – benannte.
Einen wunderschönen Fotostop hatten wir am Pembroke Bay. Ann erzählte uns, dass dies einer Lieblingsstrände auf den Kanalinseln sei und sie hier auch privat gerne hinkommt.
Zum Ende unser Tour ließ uns Andy bei den Candy Gardens raus.
Diese Gärten wurden 1894 auf dem Gelände von Candie House angelegt und bieten einen wunderschönen Ausblick auf St. Peter Port und die Nachbarinseln. Am höchsten Punkt der Gärten findet sich eine Statue von Königin Victoria mit Reichsapfel und Zepter. Diese wurde am 1. März 1900 anlässlich ihres diamantenen Thronjubiläums errichtet.
In den Gärten steht auch eine Statue von Victor Hugo, die am 7. Juli 1914 enthüllt wurde. Sie wurde Guernsey von der französischen Regierung als Dank für die Gastfreundschaft geschenkt, die Hugo während seines Exils auf der Insel genoss. Victor Hugo arbeitete auf Guernsey unter anderem an seinem Werk „Die Arbeiter des Meeres“.
Von den Candie Gardens liefen wir bergab direkt auf die St. Peter´s Churtch zu. Auf den vorderen Kirchenbänken sind die Namen der 40 Förderer, die den Bau dieser Kirche ermöglicht haben, verewigt.
Zum Schluss blieb uns noch eine Stunde Freizeit in St. Peter Port - der Hauptstadt Guernseys.
In der Freizeit konnte man durch die Fußgängerzone von St. Peter Port schlendern, am Hafen spazieren oder in einen der vielen kleinen und privat geführten Geschäfte einen Blick werfen. Besonders beliebtes Mitbringsel aus Guernsey sind die „Guernsey Jumpers“ – ein besonders warmer und widerstandsfähiger Pullover, den die Fischer auf Guernsey getragen haben. Da die Schafswolle vor dem Stricken mit Öl bearbeitet wird, ist dieser sogar wasserabweisend.
Um 17.00 Uhr legte unsere Fähre bereits wieder ab und schlug den Weg Richtung Jersey ein. Während der Überfahrt sahen wir sogar Delfine, die uns ihre Kunststücke vorführten. Zurück in St. Helier am Hafen hieß es bereits sich von Ann zu verabschieden. Sie hat uns die letzten Tage viel von Jersey und Guernsey gezeigt und immer interessant und kurzweilig über die Inseln berichtet.
Zurück im Hotel, erwartete uns nochmal ein ganz besonderes Abendessen: ein Spezialitätenbuffet mit Fisch und Meeresfrüchten. Auf riesigen Platten waren die Meerestiere und dazu bestens passende Beilagen dargeboten. Dies war nochmal ein krönender Abschluss unserer schönen Reise.
8. Tag, 21.06.2025: Rückreise nach Deutschland
Heute hieß es bereits Abschied nehmen von der wunder schönen Kanalinsel Jersey und dem Atlantischen Ozean. Die ersten Teilnehmer aus unserer Gruppe verließen das Hotel bereits um 06.00 Uhr morgens und flogen direkt nach Düsseldorf. Für den Rest der Gruppe hieß es noch in Ruhe frühstücke und die Zeit in St. Helier zu genießen, bevor uns der Transfer am Nachmittag abholte. Einige unternahmen noch einen Spaziergang am Strand, kehrten im Howard Davis Park ein oder besuchten das Jersey Museum.
Mit einer Verspätung von fast 40 Minuten hob der Flieger von Air Dolomiti in Jersey ab. Die Maschine holte die Verspätung aber so gut es ging wieder rein und so konnten alle aus Ihrer Gruppe Ihre Anschlussflüge erreichen.
Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmern für die schöne Reise und hoffe, dass Sie diese Reise immer in guter Erinnerung behalten werden. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viele weitere spannende und erlebnisreiche Reisen.
Viele Grüße
Anna