Reisebericht: Rundreise Kanalinseln – Jersey und Guernsey per Bus

02.06. – 10.06.2023, 9 Tage Rundreise per Bus inklusive Anreise durch die Normandie zu den Kanalinseln Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ)


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Mit großen Inteersse traten wir unsere Reise zu den nahe an Frankreich angrenzenden aber doch zum Britischen Königshaus zuzuordneneden Kanalinseln Jersy und Guernsey an.
Ein Reisebericht von
Hartwig Köllner
Hartwig Köllner

Anreise nach Reims

Wir starteten gemeinsam am Sonnabend früh am Flughafen Dresden. Nach einigen Zustiegen, zuletzt in Ramstein, fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsziel, dem Mercure Hotel im französischen Reims. Hier erwartete uns ein sehr verkehrsgünstig gelegenes Hotel mit einem hippigen Outfit. Kein Stuhl war wie der andere, kein Geschirrteil glich dem Anderen. Durch eine junge Belegschaft wurden wir bestens mit einem guten Abendessen und anschließend guten Getränken an der Bar versorgt.

Weiterfahrt nach St. Maló

Am nächsten Morgen ging es nach einem sehr guten Frühstück weiter in Richtung der Fähre zu den Kanalinseln nach St. Malo. Am südlichen Zentrumsrand der französischen Hauptstadt Paris und an dem durch sein 24 Stundenrennen bekannten Ort Le Mans vorbei ging es ohne größere Behinderungen zu unserem Fährort St. Malo. Wir erreichten das Terminal des Fährhafens rechtzeitig, checkten unsere Koffer ein und nach einer Sicherheits- und Passkontrolle (Wir verließen den EU-Raum!!) startete unsere voll beladene Schnellfähre in Richtung der Kanalinsel Jersey. Die See war ruhig, so dass wir eine gute Überfahrt hatten. Am frühen Abend und mit einer Zeitverschiebung von einer Stunde landeten wir im Fährhafen der Insel Jersey, St. Helier, an. Von Eddi und Jane, unseren Begleitern mit zwei Kleinbussen während der nächsten Tage, wurden wir bereits erwartet. Es ging sofort weiter zu unserem Hotel Ommaroo Hotel Jersey, unserem Quartier für die nächsten 6 Nächte. Das Hotel liegt sehr günstig unmittelbar am Strand. Das Einchecken erfolgte zügig und nach einer kleinen Ruhepause erwartete uns im Speisesaal ein herrliches Buffet. Unter anderem gab es hier die berühmten Frühkartoffeln Jersey Royals – eine Delikatesse!.


St. Helier kennenlernen...

Am nächsten Tag, Sonntag dem 4 Juni, war ursprünglich ein fakultativer Ausflug zur Insel Sark vorgesehen. Leider musste dieser Ausflug wegen schlechter Wetter- und Windverhältnisse im Hafen der Insel Sark von der Reederei abgesagt werden. Es gab heftigen Nordostwind, so dass der Fährbetrieb nur im Notbetrieb und damit nicht für Touristen aufrechterhalten werden konnte. Die Gäste, die den Ausflug zur Insel Sark gebucht hatten, waren darüber sehr traurig, denn sie hatten sich sehr auf einen Ausflug auf diese urtümliche Insel gefreut. So musste ein Alternativprogramm entworfen werden: für alle Reisegäste wurde deshalb ein Besuch des Botanischen Garten Samares Manor angeboten, der nur 1 ½ km von unserem Hotel entfernt war. Zu Fuß oder mit dem Bus erreichten wir den Botanischen Garten. Nach einer kurzen Information zur Geschichte und zu den Sehenswürdigkeiten des Gartens durch unseren Reiseleiter Hartwig erkundeten wir den Garten. Ein typisches Herrenhaus, der für die lokalen Vögte (oder Seigneurs) wichtige Taubenturm aus dem 12. Jahrhundert und vielfältige Gartenbereiche waren interessante Details. Bestens gepflegt der Kräutergarten. Die umfassenden Beete mit Currypflanzen dufteten besonders stark. Besonders beeindruckt waren wir von den gewaltigen Blütenständen des Natternkopfes. Aber auch ein Japanischer Garten, ein Nutzgarten mit einer Arche, die durch Apfelbäume gebildet wurde, und natürlich umfangreich blühende Rosenbeete beeindruckten uns. Nach einem umfangreichen Rundgang Zeit, um ein Eis zu essen oder eine Tasse Kaffee in dem im Garten befindlichen Restaurant zu genießen. Anschließend ging es zu Fuß oder mit dem Bus zurück in die Innenstadt. Da Sonntag war, konnten wir nur einige Sehenswürdigkeiten, wie die Kingstreet, den Paradeplatz, den zentralen Freiheitsplatz und natürlich die Strandpromenade besuchen. Danach war ausreichend Zeit für gastronomische Erlebnisse oder Erkundungen auf eigene Faust. Das Wetter spielte sehr gut mit. Eine ständige leichte Brise und viel Sonnenschein sind typisch für die Kanalinseln. Am Abend trafen wir uns zum Abendessen wieder in unserem Hotel Ommaroo. Einige Reisegäste nutzen vor dem Abendessen noch das kleine Schwimmbad am Hotel, andere nutzten das naheliegende Strandbad, das bereits im Jahre 1926 als eines der ersten Meeresschwimmbäder errichtet wurde.


Inselrundfahrt auf Jersey

Am Montag, unserem 4. Reisetag, stand eine Inselrundfahrt mit unseren beiden Bussen und Ernst auf dem Programm. Wir starten unsere Inselrundfahrt am Hotel und fuhren entlang der Ostküste zuerst bis La Rocque Harbour, wo sich uns bei dem aktuellen Wasserstand “Ebbe“ eine durch schroffe Felsen mystische Landschaft zeigte. Unser nächster Stopp war der Hafen von Gorey mit dem das Panorama dominierenden Mont Orgueil Castle. Durch enge Wege ging es weiter an der Küste nach Norden entlang. Es war gut, dass wir mit den kleinen Reisebussen unterwegs waren, da größere Busse nur die Hauptwege nutzen können. Vorbei an der Rozel Bay ging es zum nächsten Stopp an der Bouley Bay. Hier konnten wir ausgiebig Souvenirs in Form von Muscheln sammeln. Tolle Eindrücke so direkt nach dem Rückgang des Meeres. Anschließend ging es weiter zu unserem Mittagessen in dem Pub Greve de Lecq. Eine Empfehlung unseres Reiseleiters Ernst war das bekannte Gericht fish and chip. So frisch war das besonders lecker und wir ließen es uns schmecken. Danach fuhren wir weiter entlang der Nord- und Westküste mit einem Stopp an der Ruine von Grosnez Castle zur St. Quen’s Bay. Ernst musste hier in einer der traditionellen Verkaufskisten erst noch die Jersey Royal Kartoffeln kaufen. Und dann als nächster Stopp der Leuchtturm Corbiére. Aber genauso wie der Leuchtturm lockte der Eisstand die Reisegäste. Der Verkäufer hatte ein breites Eisangebot und viele Gäste. Und so wurde kräftig dem Eis aus der guten Milch der Kühe von Jersey, die die fetteste Milch geben sollen, zugelangt. Mit einigen weiteren Stopps, z. B. an der St. Brelades Bay, ging es zurück zu unserem Hotel. Mit Worten ist diese wunderbare Landschaft nur unvollständig zu beschreiben, sehen Sie sich doch mal die Bilder in der Bildergalerie ergänzend an.


St. Helier – Elizabeth Castle und Schiffsausflug fakultativ

Der nächste Tag, Dienstag der 6 Juni, war freie Zeit. Unser Reiseleiter Hartwig unterbreitete uns trotzdem mit Unterstützung der Produktmanagerin Frau Schkade von Eberhardt Travel zwei sehr schöne Angebote für Aktivitäten in St. Helier: ein Ausflug mit dem als Paddledog bezeichneten Amphibienfahrzeug zum Elizabeth Castle und am Nachmittag einen 2stündigen Schiffsausflug entlang der Südküste. Der Mehrzahl der Reisegäste sagten diese Angebote zu. So ging es nach dem Frühstück zuerst einmal weiter mit unserem Stadtrundgang. Heute hatten der Central Market und der Fish Market geöffnet – welche Pracht! Die vielfältigen Angebote waren für alle interessant: von Austern bis zu Schweineohren waren alle Spezialitäten der Insel im Angebot. Selbstverständlich auch leckere Süßigkeiten beim Konditor und natürliche prächtige Obst- und Blumenangebote. Bei der anschließenden Fahrt mit dem Paddledog ging es durchs Wasser, deshalb mussten wir zuerst die Einweisung in die Nutzung der Schwimmwesten durch den historischen „Festungskommandanten“ mitmachen – sicher ist sicher. Auf Elizabeth Castle wurden wir von einer freundlichen Dame empfangen und über die Struktur der Festung und die Sehenswürdigkeiten informiert. Und so hatte jeder sein eigenes Programm: einige Reisegäste ließen sich vom Festungsarzt in die ehemaligen Medizinkünste einweisen, andere folgten den Ausführungen auf dem Paradeplatz. Wieder andere Reisegäste bestiegen die Türme und genossen die Aussicht… Es war für alle etwas dabei. Zurückgekehrt an Land ging es am frühen Nachmittag zu unserer Schiffstour. Prächtiges Wetter, niedriger Wasserstand – wunderbare Sichten und Bilder haben sich in unsern Speicherkarten und in unseren Erinnerungen festgesetzt. Dann am Leuchtturm Corbiére war der Wendepunkt. Mit ruhiger See und sehr guter Fahrt kamen wir wohlbehalten im Hafen von St. Helier an. Es war wiederum ein vielgestaltiger wunderbarer Tag.


Gartentour auf Jersey

Der heutigeUnser nächster Tag, Mittwoch der 7. Juni, stand unter dem Motto „Gartentour“. Nachdem der Reiseleiter einigen Geburtstagsgästen herzlich gratulierte und ihnen als kleines Geschenk je ein Glas „Jersey Black Butter“ - eine aus Äpfeln, Cider und Gewürzen zubereitete lokale Spezialität – übergeben hatte, starteten wir mit zwei Bussen zu unserer Gartentour. Die erste Station war der Garten von Frau Binney. In den letzten 50 Jahren wurde aus einem unscheinbaren Tal ein prächtiger Landschaftsgarten mit vielen Kamelien und seltenen Bäumen und Sträuchern. Dazu der Nutzgarten mit Gewächshaus und – als besonderes Kleinod – der prächtige Garten am ursprünglichen Bauernhof. Hier finden auf Einladung regelmäßig Benefizkonzerte durch Frau Binney statt. Danach ging es weiter zum Garten des Herrn Miles. Dieser ist ein echtes Prachtstück englischer Gartenarchitektur. Eine Villa aus der ruhmreichen Vergangenheit der Insel Jersey repräsentierte sich im besten Zustand. Klein aber trotzdem auffällig verwies eine Tafel auf die Unterbringung von verletzten Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Dazu ist festzustellen, dass in den Jahren 1941 bis 1945 die deutsche Besatzung auf der Insel Jersey und auch die Nachbarinseln sich stationiert hatte. 500 000 Kubikmeter Beton und Stahl in Verteidigungsbauten sind noch heute mahnendes Zeugnis der Besatzung. Glücklicherweise gab es keine Kriegshandlungen. Trotzdem sind diese Zeugen des Zweiten Weltkrieges heute unerschütterliche und nicht zu beseitigende unübersehbare Zeugnisse der Besatzung dieser Inseln im Zweiten Weltkrieg. Der Garten von Herrn Miles war das glatte Gegenteil zum Garten der Frau Binney. Mit bestem englischem Rasen und gepflegt durch mehrere Gärtner repräsentierte er sich sehr selbstbewusst. Wobei man den Inhaber Herrn Miles anmerkte, dass sein ganzer Stolz seltene Pflanzen und ein guter Zustand des Gartens war. Abschließend fütterte Herr Miles im Beisein unsere Gäste seine Koi-Karpfen. Wir machten zu Mittag Station in einem im Pub „The Portlet Inn“. Leckere regionale Küche mit wunderbarer Rosen- und Mittagsblumenpracht um den Pub mit Blick zur Küste – es war wie im Paradies. Unser anschließender Besuch in der Eric Young Orchideen Foundation war der nächste Höhepunkt unserer Gartenreise. Sehen Sie selbst in der Fotogalerie die Prachtexemplare an seltenen Orchideen und die wunderbare Gestaltung in den Glashäusern. Am frühen Nachmittag ging es weiter zum versteckt liegenden Schloss Chateau La Chaire. Umgeben wiederum von prächtigen Natternköpfen mit ihren tollen Blütenständen wartete die nächste Überraschung auf uns: als bei Eberhardt-Reisenden bereits erwartetes WOW ging es zum Cream Tea in das Schloss. Ausgezeichneter Tee mit Milch, dazu frisch zubereitetet Scones mit Marmelade und der kalorienhaltigen clotted cream – einer Art Butter - ließen sich alle Reisegäste sehr gut schmecken. Ein sehr interessanter Tag mit wunderbaren Gärten ging zu Ende. Es ging zurück zu unserem Hotel, wo uns auch heute wieder genügend Zeit für ein Bad blieb. Anschließend genossen wir ein wunderbares Abendessen.


Ausflug nach Guernsey

Am heutigen Donnerstag, dem 8. Juni, war ein Besuch der Schwesterinsel Guernsey vorgesehen. Nach einer zügigen und ruhigen Überfahrt mit der Schnellfähre landeten wir pünktlich im Hafen der Insel Guernsey in St. Peter Port an. Unser Fahrer Peter erwartete uns und unsere örtliche Reiseleiterin Heidi starteten mit uns zur Inselrundfahrt. Vorbei an Weiden mit typischen Guernsey-Rindern und der Molkerei ging es zuerst zur wohl kleinsten Kirche der Welt, gefertigt aus Scherben der berühmten Wedgewood-Keramik. Die Maße der Kirche sind wirklich „sehr klein“, weshalb wohl gerade einmal die Geistlichkeit und einige wenige Besucher darin Gottesdienst feiern konnten. Wir haben diese vor Kurzem wunderbar rekonstruierte und mit herrlicher Beleuchtung angestrahlte Kirche Einzeln genossen. Es gibt die Anekdote, das zur Weihe der Bischof die Kirche nicht betreten konnte, weil seine Körpermaße nicht an die Kirche angepasst waren… Wir jedenfalls kamen alle gut durch. Unsere Inselrundfahrt zeigte uns wunderbare Naturerlebnisse, aber auch immer wieder die Zeugen der steten Verteidigung. Wie z. B. Fort Grey, auf Grund seiner an korsische Martarellotürme erinnernden Form auch als „Tasse mit Untertasse“ bezeichnet und das heute auch im Inneren als Kirche genutzte Fort Hommet. Den Abschluss unsere Inselrundfahrt bildete die Landeshauptstadt St. Peter Port. Beginnend im Candei-Garten mit seinen wunderbaren Parkanlagen und den Denkmalen der Königin Victoria und des Schriftstellers Victor Hugo (der längere Zeit auf Guernsey im Exil lebte) ging unser Bummel anschließend durch die Altstadt mit der Stadtkirche. Mit Hinweisen von Heidi verlebten wir in St. Peter Port eine schöne Zeit. Aber es gab bei unserer Rückfahrt ein Problem: auf Grund schwieriger Wetterbedingungen im Ärmelkanal hatte unsere von Portsmouth kommende Fähre ca. 1 ½ Stunden Verspätung. Und da es sich um eine Lasten- und Passagierfähre handelte, benötigten wir auch 2 Stunden bis nach Jersey. Alle weiteren Planungen wurden damit hinfällig. Auch der im Pub „The Square“ organisierte Pubbesuch musste abgesagt werden… Schade!! Aber jede Änderung ist auch eine Chance für Neues: wir hatten einen herrlichen Sonnenuntergang mit der Südwestküste der Insel Jersey und dem Leuchtturm Corbiére im Bild. Dieser letzte Abend auf der Insel Jersey war Abschluss einer sehr interessanten und stimmungsvollen Reise zu den Kanalinseln Jersey und Guernsey. Jetzt hieß es Koffer packen.


Zurück nach Europa – Fahrüberfahrt und Weiterfahrt bis Norgent–sur–Marne bei Paris

Bereits frühzeitig ging es auf einer bis auf den letzten Platz gefüllten Schnellfähre zurück nach St. Malo. Am Terminal erwartete uns bereits unser Busfahrer Thomas, der die vergangenen Tage in St. Malo verbracht hatte. Nachdem wir alles wieder gut verstaut hatten, ging es nun mit dem Bus zurück in Richtung Heimat. Ein Fotostopp in der Nähe und mit Blick auf den Mont St. Michel brachte uns einen Abschied von der Kanalküste. Weiter ging es zu unserem heutigen Hotel Campanile Nogent-sur-Marne im Nordosten von Paris. Es war Freitagnachmittag und durch Baustellen und begleitet von unfallbedingten Staus hatten wir mit dem hohen Verkehrsaufkommen einige Probleme. Unser Busfahrer Thomas musste sich voll konzentrieren. Mit leichter Verspätung erreichten wir unser Hotel. Wunderbar an der Marne gelegen, aber das konnten wir nicht mehr am späten Abend ausreichend genießen. Dafür konnten wir noch rechtzeitig am interessanten Abendbuffet platznehmen. Allerdings hatte die Bar geschlossen, weshalb es nur Tafelwasser als Getränk gab. Nach Entscheidung unseres Reiseleiters Hartwig gab es in Abstimmung mit Busfahrer Thomas aus dem am Hotel parkenden Bus für jeden Reisegast ein Freigetränk. So konnten wir auch diesen Tag gut abschließen.


Reise in die Heimat

Heute ging es bereits zeitig auf Rückfahrt. Wir erreichten alle Ausstiege, die Reisegäste kamen gut weiter zu ihren Heimatzielen. Die Reisegäste waren beeindruckt von der interessanten Reise, den großartigen Eindrücken von Landschaft und Menschen sowie den vielfältigen Erläuterungen von Reisebegleiter und Busfahrer. Die Gäste bedankten sich und äußerten sich sehr positiv über den Verlauf und die Eindrücke der Reise und sprachen den Reiserorganisatoren, dem Busfahrer Thomas sowie dem Reisebegleiter Dank für diese schönen Tage aus. Hartwig Köllner Dresden Reisebegleiter Juni 2023


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