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Rundreise Kanalinseln – Jersey und Guernsey per Bus

Reisebericht: 05.06. – 13.06.2025

Victor Hugo, der auf Guernsey wohnte und sich wie auch andere Künstler von der Schönheit der Insel inspirieren ließ, sagte dass die Kanalinseln Stücke von Frankreich seien, die England aufgesammelt habe. Die Eberhardt Reisegruppe erlebte auf ihrer Tour das Geheimnis der Inseln und machten Bekanntschaft mit dem französisches Savoir Vivre aber auch mit der britische Tradition.

Philipp Schmitz

Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz


Anreise nach Jersey über Frankreich

Kulturell gesehen gibt es wohl keinen größeren Unterschied als zwischen England und Frankreich. Auf den Kanalinseln jedoch hat man für diese Diskrepanz einen gemeinsamen Nenner gefunden. Man ist heute sozusagen anglofrankophil. Das Essen ist eher französisch und die Inselsprache dennoch englisch geblieben. Der Ärmelkanal streift die Inseln zwar gerade noch, aber sie kleben eher an der Küste Nordfrankreichs. Deswegen sind sie auch unter dem Namen „Normannische Inseln“ bekannt sind. Viele kennen nur das Klischee, dass diese Inseln eine Steueroase seien und nur den Reichen gehören. Doch dass es dort auch mehr als „Steuergeheimnisse“ gibt, entdeckte die Eberhardt Reisegruppe vom 05.06.-13.6.25. Früh morgens, sehr zeitig machte sich der Bus von Dresden in Richtung Frankreich auf. Das Wetter war für die Busfahrt angenehm. Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Über Eisenach, Frankfurt, Mannheim, Kaiserslautern ging es bei Saarbrücken über die Grenze. Vorbei an Verdun steuerten wir Reims an, dass für die erste Nacht unser Domizil war. Auch wenn wir nur für eine Nacht hier Station machten, durfte natürlich der Besuch des Doms nicht fehlen.

Anreise nach Jersey über Frankreich

Nach einem guten Frühstück ging es weiter über Paris, Le Mans nach Saint Marlo, der ehemaligen Korsaren- u. Freibeuterstadt. Die Altstadt und die Wehrmauern versprühen ihren eigenen Charme. Dass die Überfahrt noch mit Hindernissen verbunden war, konnten wir beim Start noch nicht wissen. Mehr als eine Stunde auf See warten, war nicht eingeplant. Grund war ein anderes Schiff im Hafen, das die Einfahrt für uns nicht möglich machte. In Jersey wurden wir dann schon von unserer örtlichen Reiseleitung empfangen, die uns umgehend zum Hotel in St. Helier brachte. Heftiger Regen war hier natürlich nicht gebucht. Wir trugen es mit Fassung und bei all den Widrigkeiten wurden mit einem leckeren Abendessen reichlich entschädigt, das wir trotz einiger Hektik genossen haben.

Gartentour auf Jersey

Heute stand die Blüten- und Blumenpracht der Insel Jersey auf dem Programm. Wasser ist für die Pflanzen und Gärten notwendig, aber dass gerade an diesem Tag üppige Bewässerung von oben kam, stand nicht im Programm. Dennoch auf der Gartentour durch zwei Privatgärten, die für die Öffentlichkeit nur selten zugänglich sind, erlebten wir zwei unterschiedliche Formen von Landschaftsgärten. Zunächst der Garten Domaine De Vaux – eher ein englischer Landschaftsgarten, wild und naturbelassen. Anschließend der Garten von Mr. Miles, der sich als wunderschöne Parkanlage zeigte. Zur Mittagszeit wurde es „very British“ – in einem gemütlichen Pub stärkten wir uns. Im Rahmen der Gartentour über die Insel waren wir nach der Mittagspause im Herzen der Insel zu Gast bei der Eric Young-Ausstellung. Hier begeisterte uns die Vielfalt der Orchideenblüten. Kein Wunder, dass diese zur schönsten Orchideenausstellung weltweit zählt. Zur Tea-Time kehrten wir im Chateau la Chaire ein. Wir ließen uns Scones und Clotted cream mit Tee gut schmecken. Der Abend klang mit einem guten Menü aus

Jersey nach individuellen Vorstellungen entdecken

Heute konnte man den Tag auf individuelle Weise genießen. Am Vormittag ging die Gruppe geschlossen über die Innenstadt zur Anlegestelle für die Überfahrt auf das Elizabeth Castle. Beim Einfahren mit der Fähre von Saint Marlo aus, sahen wir das Castle schon, schenkten. diesem Ort aber nur wenig Beachtung. So ist es verständlich, dass wir den heutigen Tag nutzten, diese Anlage zu besichtigen. Mittels eines „Puddle ducks“, ein Amphibienfahrzeug, das sowohl bei Ebbe als auch bei Flut eingesetzt wird, erreichten wir das Castle aus dem 16. Jahrhundert, das mit der Bedeutung von Helier als Stadt ebenfalls an Bedeutung gewann und Gorey Castle ersetzte. Wir besichtigen die Anlage und erklommen den Turm. Beim Blick aufs Meer konnte man bei Ebbe das imposante Felsenspiel betrachten, das bei Flut vollständig bedeckt ist. Im ehemaligen Offiziers-Quartier, konnte man intensiv in die Geschichte des Elizabeth Castles eintauchten. Mit den „Puddle duck“ zurück – oder zu Fuß blieb noch genügend Zeit den Nachmittag individuell zu gestalten.

Inselrundfahrt auf Jersey

Die Landschaft Jerseys kann man getrost als „lieblich“ bezeichnen. Dank des Golfstroms ist die Vegetation üppig und die weißen Häuschen sind oft mit hübschen Veranden und gepflegten blumenreichen Vorgärten versehen. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es auf, die hügelige Landschaft und Klippen der Insel zu erkunden. Entlang so mancher der sog. „Green Lanes“ mit üppigen Hecken ging es auf Entdeckungstour. Dabei erfuhren wir so manche interessante, fesselnde und kuriose Geschichte über das Leben auf der Insel und ihrer Bewohner. Der Weg führte uns entlang der „Kraterlandschaft der St. Clement’s Bay zum Hafenörtchen Gorey. Danach ging es entlang der herrlichen Bucht Rozel Bay zur Bouley Bay. Hier hatten wir genügend Zeit Muscheln und ausgefallene Steine zu sammeln. Nachdem die ersten Andenken in der Tasche waren, statteten wir der Bonne Nuit Bay einen Besuch ab. Anschließend ging es zum Mittagessen. Vorbei an Sandbucht von Greve de Lecq erreichten wir die Ruinen von Grosnez Castle. Vom Castle selbst ist außer einem Torbogen wenig zu sehen. Eindrucksvoller war die Aussicht von dieser Steilküste. Von hier aus konnte man in der Ferne Guernsey und Sark erblicken. Am Ende der längsten Sandbucht der Insel erreichten wir den beeindruckenden Corbière Leuchtturm. Ein Ort, an dem der Gezeitenunterschied am deutlichsten zu sehen ist. Bei Ebbe führt ein Weg zum Leuchtturm, der bei Flut vom Meer umspült wird. Bei unserem Besuch herrschte gerade Ebbe. Von diesem Leuchtturm geht eine stetige Faszination aus, der sich viele aus der Gruppe nicht entziehen konnten. Natürlich blieb auch hier Zeit für ein leckeres Eis. Unser nächstes Ziel der Inselrundfahrt war St. Brelade’s Bay, der zum schönsten und beliebtesten Strand der Insel zählt. Hier statteten wir der Fisherman’s Chapel einen Besuch ab. Die aus dem 14. u. 15. Jahrhundert stammenden Fresken beeindruckten. Über das Örtchen St. Aubin’s Village ging es entlang der Südküste zurück zum Hotel. Bevor wir dort ankamen durfte natürlich ein kurzer Abstecher zu den Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg und der Besuch der Glaskirche nicht fehlen. Am Ende ließen wir einige Gäste im Zentrum aussteigen, die sich in der Markthalle mit Kartoffeln eindecken wollten oder nur ein Feierabendbier in einem Pub genießen wollten. Abschluss wie die Vortage ein leckeres Abendessen im Hotel.

Ausflug nach Guernsey

Heute ging es nach Guernsey, das auch wegen des sturen Charakters seiner Bewohner auch „Esel“ genannt wird. Am Hafen von St. Peter Port angekommen dachten wir, dass wir Ähnlichkeiten zu Jersey feststellen. Weit gefehlt! Es gibt eher Eigenheiten und das Inselvölkchen ist stolz auf diese und natürlich auf ihr Eiland und den Charakter seiner Bewohner. Am heutigen Tag konnten wir uns ein wenig davon überzeugen. Nicht nur eine eigene Währung gehört zu den Besonderheiten. Nein auch dem Gewächshaus wird hier eine große Bedeutung beigemessen. Kein Wunder, denn sie ist die westlichste der Kanalinseln und so ist sie Wind und Wetter besonders ausgesetzt. Man könnte fast behaupten, dass das Gartenhaus schon zu einem Markenzeichen der Insel geworden ist. Auffallend auch die vielen Blumenkästen, die an ein eigens dafür gemachtes Bewässerungssystem angeschlossen sind. Zunächst ging es durch das Landesinnere mit seinen lieblichen Tälern und traditionellen Granit Cottages an die Westküste. Entlang der Steilküste erlebten wir grandiose Ausblicke und eine Idylle, die jeden begeisterte. Ein Höhepunkt war wohl die Besichtigung der wohl kleinsten Kirche der Welt, die „Litttle Chapel“ in St. Andrew. In liebevoller Kleinarbeit wurde sie aus Muschel- u. Porzellan in einzigartiger Weise vom französischen Mönch Déodat gestaltet. Sie stellt die Miniaturausgabe der Kirche von Lourdes dar. Zweimal hat er sie aufgrund von Witzen und herber Kritik zerstört bis sie in der jetzigen Form 1925 fertiggestellt wurde. Scherben soweit man blickt – liebevoll zu einem Ganzen zusammengesetzt. Wieviel Porzellan mag da wohl zu Bruch gegangen sein? Zurück in Saint Peters Port besichtigten wir die schnuckelige Innenstadt. Der Weg führte durch Straßen u. Gassen bis zum Hafen zurück.. Am Ende war es für alle ein erlebnisreicher Tag und wir gönnten uns einen letzten Blick auf Guernsey bevor wir nach ca. 1 Stunden Jersey erreichten.

Entdeckung auf Sark

Heute machten wir uns auf, die zweitkleinste Kanalinsel zu entdecken. Schon Victor Hugo bezeichnete diese Insel als ein „Feenschloss voller Wunder“. Noch vor wenigen Jahren herrschte hier noch die aus dem Mittelalter stammende Feudalherrschaft, die aber heute durch ein Miniparlament abgelöst wurde. Dennoch der Einfluss des Feudalherrn ist weiterhin vorhanden. Es ticken eben die Uhren hier anders! Die Insel hat nur ca. 600 Einwohner - Autos, asphaltierte Straßen sind verboten. Außer Traktoren sind Pferdekutschen, Radfahrer und Fußgänger die einzigen Verkehrsteilnehmer der Insel. Autofreie Insel gibt es auch in Deutschland, aber dass Sozialleistungen aus Spenden finanziert werden und Scheidungen nicht möglich sind, hat uns sehr erstaunt. Dennoch, der erste Eindruck von der Insel mit seinen beschaulichen Bauernhäusern hinter Wallhecken war beeindruckend. Und so fühlten wir uns sehr schnell heimisch. Ein Spaziergang am Vormittag ging zur Seigneurie, dem Sitz des Inselchefs. Vorher noch einen Abstecher zum zweitkleinsten Gefängnis der Welt und der örtlichen Kirche. Ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das prächtige Haus selbst ist nicht der Öffentlichkeit zugänglich, aber der wunderschöne Garten. Er ist umgeben mit einer hohen Mauer, die die vielen Blumenstauden, Rosen, Büsche und Bäume schützt. Niedrige Buchsbaumhecken säumen symmetrisch angelegte Beete ein. Alles steht in voller Blüte. Ein Farbenmeer, schöner kann man es sich gar nicht vorstellen. Bienen summen, Vögel zwitschern und das Wasser der kleinen Brunnen plätschert. Wir waren so von diesem Englischen Garten mit seinem Gewirr aus Beeten, Rosenhecken und mannshohen Hortensien beeindruckt, dass wir schnell die Zeit vergaßen. Die Mittagszeit in diesem Garten verging wie im Flug. Schon wartete die Pferdekutsche vor dem Ausgang u. wir fuhren in Richtung Little Sark.
Sark. setzt sich aus Sark und Little Sark zusammen. Verbunden sind die beiden durch den 90 m hohen steil abfallenden Dam „La Coupee“, der Ziel unserer Inselerkundung am Nachmittag war. Der Übergang wurde 1945 von deutschen Kriegsgefangenen betoniert. Fahrräder müssen darüber geschoben werden, lediglich Pferdekutschen dürfen fahren – wohlgemerkt auch nur ohne Passagiere. Wir gingen nur ein kurzes Stück auf diesem ehrwürdigen Pfad. An einer Stelle hatten wir gute Sicht auf Guernsey, Jersey und den vorgelagerten Inseln, von denen einige Privatinseln sind. Nur das Plätschern des Meeres und das Kreischen der Möwen erfüllt die Luft. Wieder im Ort zurück ging es gleich zum Fährhafen. Nach einer Fährüberfahrt nach Jersey ging es wieder zurück zum Hotel
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Rückreise über Paris nach Dresden

Jeder Urlaub geht einmal zu Ende auch für die Eberhard-Reisegruppe auf den Kanalinseln. Eine Rückreise mit Hindernissen. Die eigentliche Fähre wurde gestrichen und so kam der Zeitplan der Rückfahrt etwas ins Wanken. Verbunden war dies mit einer Nachtfahrt ohne das übliche Abendessen. Aber alle nahmen es mit Humor. Mit der Fähre von „DFDS“ ein kleines Stück über den Ärmelkanal zurück nach St. Malo. Dort wartete schon unser Bus. Das Gepäck verladen und dann ging es in Richtung Paris.

Rückreise über Paris nach Dresden

Nach eine kurzen Zwischenübernachtung mit wenig Schlaf ging es heute verspätet aber mit vielfältigen Eindrücken und einem Abschied von Frankreich zurück nach Dresden.


An dieser Stelle möchte ich mich bei Frank u. Ilona bedanken für die sichere Fahrt nach Frankreich u. zurück. Ein besonderer Dank gilt Ihnen liebe Gäste, die ich auf der Tour zu den Kanalinseln begleiten durfte. Sie waren eine tolle Gruppe. Bleiben Sie gesund und reisefreudig.
Vielleicht sehen wir uns auf einer Tour z. B. in Italien wieder.
Liebe Grüße
Ihr
Philipp Schmitz
Reiseleiter


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