Reisebericht: Kreuzfahrt Kanaren und Kapverden mit AIDA Cara

06.11. – 21.11.2016, 16 Tage AIDA–Kreuzfahrt Gran Canaria – La Gomera – Santiago – Sao Vicente – Teneriffa – El Hierro – La Palma – Lanzarote – Fuerteventura – Gran Canaria


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Vor uns lagen 16 Tage voller Sonne und Wärme: Wir kreuzten zu allen sieben Kanarischen Inseln und zwei Insel der Kapverden. Jede der Vulkaninseln präsentierte sich anders: üppig grün, karg oder bizarr ... Die AIDAcara war das perfekte Zuhause.
Ein Reisebericht von
Marion Kottlos
Marion Kottlos

06.11.2016: Auf dem Weg zu den Kanaren und Kapverden

In den nächsten Tagen soll es in Deutschland den ersten Schnee geben. Nichts für uns!
Ganz früh am Morgen reisten wir zum Flughafen von Berlin-Tegel, um unseren Flug nach Las Palmas de Gran Canaria anzutreten. Wir flogen voller Erwartungen direkt in den Sommer: Die Hauptstadt der Insel Gran Canaria empfing uns mit Sonnenschein und wohligen 24 °C. Genauso hatten wir es uns auf den Inseln des ewigen Frühlings gewünscht. Unser Hotel befand sich direkt am schönen Sandstrand und der Promenade von Las Canteras - eine sehr schöne Einstimmung für unsere Reise. Leider gab es dann am Nachmittag und am Abend etwas Regen. Nach einem leckeren Abendessen mit bestem Service im Hotel schlummerten wir unserer Kreuzfahrt entgegen: Inselwelt der Kanaren und der Kapverden.

07.11.2016: Las Palmas – Gran Canaria – an Bord der AIDAcara

Ein Blick aus dem Fenster: Sonnenschein und blauer Himmel satt. Was will das Herz mehr! Das Frühstücksbuffet äußerst vielfältig und lecker. Ein gelungener Start in den neuen Tag. Wir hatten das Glück, uns heute die Umgebung und die Altstadt von Las Palmas anschauen zu können. Oft führt bei einer Kreuzfahrt der Weg vom Flugzeug direkt zum Schiff. Für uns nicht: Octavio, unser örtlicher Reiseleiter, erwartete uns bereits im Hotelfoyer. Schnell die Koffer im Bauch unseres Busses verstaut und los ging unsere Entdeckungsfahrt. Zuerst nahmen wir die steilen, engen Straßen hinauf zum gewaltigen Bandama-Krater in 569 Metern Höhe mit schönem Blick zum Flughafen, in die Ebene, hinüber zur Insel Teneriffa und hinab in den 200 Meter tiefen Krater. Dieser vermittelte uns sehr eindrucksvoll den vulkanischen Ursprung der Insel. Unsere Augen erfassten auch die AIDAcara, die gut verankert im Hafen festgemacht hatte. Schnell ein Blick vom Aussichtspunkt Boa Vista, bevor wir den Santa Catalina Park erreichten. Octavio erläuterte die Geschichte der Ureinwohner der Insel am Denkmal am Eingang des Parks. Unser Herz erfreute sich an der Pflanzen- und Blumenpracht. Vorbei am 5-Sterne-Hotel Santa Catalina bummelten wir zum Pueblo Canario. Mit dem Bus erreichten wir nach wenigen Minuten die Altstadt von Las Palma. Im Barrio de la Vegueta spazierten wir vorbei an prächtigen Fassaden zur Kathedrale Santa Ana und weiter zum Rathaus. In den Straßen und Gassen bestaunten wir die schmucken Häuser aus der Kolonialzeit mit ihren traditionellen Holzbalkonen. Vorbei am Haus des Kolumbus erreichten wir den kleinen Markt der Stadt. Hier zeigte uns Octavio verschiedene Obst- und Gemüsesorten, dazu Fisch und Gewürze. Ein Händler reichte uns eine Kostprobe der kleinen kanarischen Bananen. Nach einem stärkenden Mittagessen mit Köstlichkeiten der Insel hatten wir etwas Freizeit. Die Mehrzahl unter uns besuchte die Casa de Colon mit dem Museum zur Erinnerung an den großen Seefahrer Christopher Kolumbus, der von hier zu Entdeckungsreisen startete. Am Nachmittag erreichten wir den Hafen mit der AIDAcara. Schnell waren alle Formalitäten erledigt, die Kabinen standen bereit und wir gingen an Bord unseres schwimmenden Hotels für die nächsten 14 Nächte. Die Koffer kamen etwas später und so hatten wir Zeit, uns an Bord umzusehen. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. 17.00 Uhr trafen wir uns in der AIDA Bar. Wir übten wichtige Begriffe der Seemannsprache, die der Orientierung für uns Seefahrer auf Zeit dienen sollen: Bug (vorn), Heck (hinten), Backbord (links), Steuerbord (rechts) ... natürlich immer in Fahrtrichtung. Nach dem Abendessen in einem der Bordrestaurants und dem Einrichten in den schmucken Kabinen nahmen wir an der Seenotrettungsübung teil. Dann hieß es 22.00 Uhr endlich „Schiff ahoi" und „Leinen los!". Die AIDAcara nahm Kurs zur Insel La Gomera. Wir träumten bei ruhiger See unserer Kreuzfahrt entgegen.

08.11.2016: La Gomera – Natur pur und die Pfeifsprache

Den ersten Hafen, San Sebastian de La Gomera, erreichten wir pünktlich 09.00 Uhr. Wir lachten bei 24 °C mit der Sonne um die Wette. Die Sicht einmalig schön: Auf der Nachbarinsel Teneriffa ragte steil der Gipfel des mit 3.718 Metern höchsten Berges Spaniens in den blauen Himmel. Nur in der Mitte zeigte sich das weiße Band der Passatwolken. Die Mehrzahl unserer Gäste begab sich am Vormittag auf den AIDA-Ausflug Malerisches La Gomera. Bei bester Fernsicht fuhren wir vom Hafen hinauf in die äußerst beeindruckende schroffe Berglandschaft zu Europas Zuckerhut, zum Roque de Agando, im zentralen Hochland der Insel. Auch hier bestaunten wir den Wechsel des Spiels der dichten Passatwolken, die den Gipfel verhüllten und ganz schnell wieder freigaben. Anschließend brachte uns der Bus in den Garajonay-Nationalpark mit dem üppigen Lorbeer- und Heidewald. Teilweise waren die Wunden des Brandes von 2012 noch zu sehen. Die Natur holt sich langsam die verbrannte Erde zurück. Später erreichten wir den dichten uralten Bestand mit moosbewachsenen Bäumen. Unsere örtliche Reiseleiterin berichtete vom horizontalen Regen, der ständig aus den Passatwolken fällt und für den Moosbewuchs verantwortlich zeichnet. Dichter Nebel tauchte die Szenerie in eine fast mystische Atmosphäre, als würden jeden Moment Elfen und Hexen aus dem dichten Gehölz treten. Bald erreichten wir das Dorf El Cercado, wo wir das kleine Museum der Töpferkunst besichtigten: schönes, praktisches Steinzeug für den Haus- und Hofgebrauch. Im Ort hatten wir etwas Zeit zum Spazieren mit Blick zum Atlantik, vorbei an kleinen Gärten mit Strelitzien, Feigenkakteen und Bougainvillen. Alles blüht bunt und kräftig. Dazu die terrassierten Flächen mit Blick zum Meer - einfach etwas für das Auge. In den Keramikwerkstätten präsentierten die Handwerker ihre Arbeiten, die ohne Töpferscheiben geformt und von Hand beschnitten werden.
Anschließend setzten wir unseren Ausflug fort und erreichten das Bergdörfchen Arure. Hatten Sie schon von der einzigartigen Pfeifsprache El Silbo gehört? Kaum zu glauben, dass mit dieser Sprache von Ort zu Ort über die tiefen Schluchten Nachrichten übermittelt wurden. Die Angaben sind unterschiedlich: Die Pfiffe sollen in einer Entfernung von 4, 6 oder auch 10 Kilometer zu hören sein. Zwei Frauen gaben uns eine Probe: Sie unterhielten sich miteinander, sangen Lieder, gratulierten zum Geburtstag ... Damit dieses sprachliche Kleinod erhalten bleibt, wird die Pfeifsprache heute in den Schulen gelernt und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Natürlich gehört dazu auch Talent. Unsere Pfeifversuche ... wir schweigen lieber. Der Nachmittag stand für eigene Entdeckungen in San Sebastian zur Verfügung. Es blieb genügend Zeit bis zum Ablegen, um die hübsche Altstadt und die Strandpromenade zu besuchen oder im Atlantik ein Bad zu nehmen. Nach dem Abendessen lenkten wir 21.00 Uhr unsere Schritte ins Theater der AIDAcara. Unser Kapitän Manuel Pannzek stellte seine Offiziere vor. Im Anschluss hieß es Vorhang auf für die Show „AIDA Stars", wo sich alle neun Künstler des Ensembles vorstellten. Das machte Lust auf mehr!

09.11.2016: 1. Seetag auf dem Weg zu den Kapverden

Nun lagen fürs Erste die Kanaren hinter uns. Die AIDAcara nahm Kurs auf die Kapverden. Das Wetter zeigte sich prächtig: Sonne und leicht bewölkt. Was wollten wir mehr.
10.00 Uhr trafen wir uns in der AIDA-Bar zu unserem Begrüßungstreff an Bord. Ein kurzer Weg in die gemütliche Lumumbabar. Hier stießen wir mit einem Glas frischen, prickelnden Sekt auf eine erlebnisreiche Kreuzfahrt an. Der Hotelmanager David Schmidt gab uns Hinweise zum Leben an Bord und beantwortete unsere Fragen. Anschließend führte uns der Entertainment Manager Mario Kuttnig zu Teilbereichen der AIDAcara: Restaurants, Sport, Wellness, Bars, Kunstgalerie und natürlich zum Theater. Er gab auch Einblicke in die Auswahl und Ausbildung der Stars an Bord von AIDA und zu den Gastkünstlern, die uns an den folgenden Tagen ihre Shows zeigen werden. Nun fiel uns die Orientierung an Bord leichter, wir sind bestens informiert. Ein herzliches Dankeschön! Den Nachmittag verbrachten wir individuell. Das Programm bot für die unterschiedlichen Interessen genügend Möglichkeiten: Ausflugspräsentationen, Vorträge, Kunstauktion, Sport, Sauna, Sonnen ... Am Abend verzauberte uns der Mentalist und Magier Nico Haupt im Theater. Es hatte sich wieder gezeigt, auch ein Seetag vergeht sehr schnell.

10.11.2016: 2. Seetag auf dem Weg zur Insel Santiago

Auch heute zeigte sich der Atlantik von seiner ruhigen Seite, der Himmel ist blau und die Temperaturen sommerlich warm. Langsam, fast gleitend fuhr die AIDAcara in Richtung Insel Santiago, dem südlichsten Punkt unserer Kreuzfahrt. Wir trafen uns im Kleinen Markt Restaurant zu unserem eigenen Gruppenvortrag Inselwelt der Kanaren. Hier berichtete ich von vergangenen Kreuzfahrten zu den Inseln des ewigen Frühlings. Danach konnten wir alle Annehmlichkeiten unseres schwimmenden Hotels ganz entspannt genießen: Shuffleboard, Vorträge, Workshops, Tanzkurse ... Lesen, Sonnen oder einfach die Seele baumeln lassen.Wie jeden Abend wurden wir auch heute mit Themenbuffets in den beiden Bordrestaurants köstlich verwöhnt. Die Entscheidung muss jeder Passagier selbst treffen: Orient oder Kalifornien. Es ist nicht ganz einfach: Mancher Passagier soll auch in beiden Restaurants zu Gast gewesen sein. Leider änderte sich das heutige Abendprogramm. Die Bryan Adams Show Songbook musste wegen Erkrankung ausfallen. Schnell war eine Ersatz gefunden: Mario, unser Entertainment Manager, unterhielt uns mit einem Kessel Buntes.

11.11.2016: Auf den Kapverden – Praia auf Santiago

Zwei erholsame, ruhige Seetage lagen hinter. Nun hieß es Land in Sicht. Die AIDAcara lag 08.00 Uhr fest verankert im Hafen der größten Insel der Kapverden. Wir trafen uns zu unserem Eberhardt-Inklusiv-Ausflug. Unser örtlicher Reiseleiter José vermittelte uns ein äußerst lebendiges Bild vom Leben der Kapverdianer. Zuerst legten wir oberhalb der alten Inselhauptstadt Cidade Velha einen Fotostopp am alten Fort, der Festung Real de Sao Felipe, ein. Von hier bot sich uns ein überwältigender Blick in das Ribeira Grande, ein grünes Tal, dass wir in wenigen Minuten aus einer ganz anderen Perspektive sehen sollten. Unser kleiner Minibus brachte uns leicht schaukelnd auf einer Sandpiste zu einer alten Zuckerrohrfabrik mitten in diesem Tal. Freundliche Einwohner zeigten uns, wie mit einer leicht antiken Maschine aus der Pflanze der Saft des Zuckerrohrs herausgequetscht wird. Wir spazierten auch über den Hof des Anwesens und erhielten ein Blick in einfache Lebensverhältnisse. Anschließend spazierten wir über die Rue Banana, die älteste Straße des Ortes. Diese wurde in den letzten Jahren mit Mitteln der UNESCO restauriert. Wir probierten einen kräftigen Croque, einen Rum, kleine Mädchen tanzten für uns und zeigten, dass sie Musik im Blut haben. Nach dem Besuch der im Stil der portugiesischen Gotik wieder hergerichteten Kirche Nossa Senhora do Rosário, der ältesten Kirche aus der Kolonialzeit, lenkten wir unsere Schritte zum Marktplatz. Hier steht der Sklavenpranger, der Pelhourinho von 1520. Er erinnert an die Zeit des 16./17. Jahrhunderts als von hier Zehntausende Westafrikaner via Santiago nach Südamerika oder Europa als Sklaven verkauft wurden. Heute bieten an dieser historischen Stelle fliegende Händler allerlei Kunsthandwerk an. Unsere nächste Station war die Altstadt Praias auf dem Plateau. Unterwegs berichtete José Wissenswertes zum Leben auf der Insel Santiago: zur Wasserentsalzung, zur Gewinnung von Sonnen- und Windenergie, zum Dienst in der Armee, zur Küstenwache, zum Wohnungsbau, zur Rolle der Emigranten ... In Praia angekommen spazierten wir zum zentralen Platz, dem Praca Alexandre Albuquerque, mit dem Rathaus und den farbenfrohen Fassaden aus der Kolonialzeit. Nun ging es hinein in den kunterbunten Markt der heutigen Inselhauptstadt - ein geschäftiges Treiben, Handeln und Feilschen: verschiedene Obst- und Gemüsesorten, Fisch, Fleisch, Gewürze ... Immer wieder kamen Frauen, die Schüssel, Kartoffelsäcke, Holz, sogar eine Waage auf dem Kopf tragen ... es sah leicht und elegant aus und ist sicher schwer. Eine Frau soll bis zu 20 kg auf diese Art und Weise tragen können - unvorstellbar! Auch haben wir die gewünschten frischen Muskatnüsse auf dem Markt gefunden und mit Josés Hilfe gekauft. Wir hatten keine Escudos ... Nun war bereits der Mittag angebrochen und wir fuhren über Sao Domingo hinauf ins Bergland. War die Landschaft an der Küste sehr karg, bot sich uns nun ein völlig anderes Bild. Bedingt durch die Passatwolken und das enge Tal hat sich hier ein Mikroklima gebildet. Es grünt und grünt an den Berghängen. Da 13.00 Uhr der Unterricht in den Schulen wieder beginnt, sahen wir viele Schüler auf dem Weg in die Schule, alle in ihren einheitlichen Schulkleidungen. José berichtete über die Schuldbildung auf den Kapverden. Wir fuhren an einem Schulkomplex vorbei, der ein Geschenk der Schweiz ist. So sollte Unterstützung aussehen, Bildung für die Zukunft des Landes. Vielleicht kann auch der Tourismus helfen, dass Arbeitsplätze entstehen. Im Bergrestaurant von Rui Vaz war für uns das Mittagessen vom Buffet reserviert. Wir erfreuten uns am Blick in das gewaltige, äußerst grüne Tal. Auf dem Rückweg nach Praia durchfuhren wir kleine Dörfer, wo auch heute Häuser aus Lehm errichtet werden: in alter Bauweise mit modernen Formen, ökologisch und mit der Natur verbunden. Auf einem Dorfanger stand eine riesengroße Zuckerrohrpresse, die mit Pferden, Eseln oder Ochsen betrieben wird. Vorbei am Flughafen der Insel erreichten wir schließlich wieder die AIDAcara im Hafen. Herzlich verabschiedeten wir uns von José, der uns seine Insel mit viel Liebe zum Detail näher gebracht hatte und uns unvergessliche Einblicke gegeben hatte. Zurück an Bord ließen wir den Tag Revue passieren. Beim Auslaufen aus dem Hafen luden die Offiziere unseres Schiffes zum Offiziers-Shaken ein, dabei mixten sie erfrischende Drinks. Im Theater bot Kim Bärly die Travestie-Show „Das Spiel mit den Geschlechtern". Da heute der 11.11. ist, konnte ab 22.00 Uhr auf dem Pooldeck mit Berlinern (Achtung auch mit Senf!) und Musik der Start in die Faschingssaison vollzogen werden. Wegen starken Windes musste dies nach innen verlegt werden. Also Treff in der AIDA-Bar. Heute Nacht schaukelten wir etwas kräftiger in den Schlaf.

12.11.2016: Auf den Kapverden – Mindelo auf Sao Vicente

Auch der neue Tag empfing uns mit Sonne pur. Bis zu 28 °C sollte uns dieser Tag bringen.
Alle Gäste unserer Gruppe waren seefest und so konnten wir zu unseren Entdeckungen in der Altstadt von Mindelo starten. Am Ausgang des Hafens begrüßte uns auf ganz charmante Art und Weise unsere Gästeführerin Joci. Wir spazierten vom Praca Nova vorbei an der Stadtbibliothek zum Hafen, zur Fischmarkthalle am Nachbau des Torre de Belém und weiter zum Sternplatz mit einer weiteren Markthalle und dem Platz der Händler. Hier hatten wir ein wenig Freizeit, um in den Läden zu bummeln oder die Händler bei der Arbeit zu beobachten. Die Stadt hat eine wechselvolle Geschichte, einst mit dem Hafen wichtiger Kohleumschlagsplatz für Handelsschiffe und Dampfer der Atlantiküberquerung, in neuerer Zeit Knotenpunkt der Transatlantikkabel. Aus der bedeutenden Zeit des Kohleumschlages stammen die großen Handelshäuser rund um den Hafen, geprägt vom portugiesischen Kolonialstil. Im Alten Zollhaus, heute ein Ausstellungszentrum einheimischer Künstler, bestaunten wir den Innenhof. Vorbei am Rathaus, Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, und an Kirche Nossa Senhora da Luz erreichten wir einen kleinen Kunstladen und die Markthalle für Obst und Gewürze, wo wir Stopps einlegten. Hier lag ein besonderer Duft in der Luft, ein Hauch Orient, ein Hauch Afrika ... Nun wurde es Zeit, wieder den Bus zu nehmen. Unser Ziel war der Hausberg Mindelos, der mit 750 Metern höchste Berg der gesamten Insel, der Monte Verde, der Grüne Berg. Am Gipfel angekommen, wehte uns ein äußerst kräftiger Wind um die Nase. Er hatte die Wolken weggeschoben und so bot sich uns ein ungehinderter, traumhafter Panoramablick in die halbrunde, große Bucht von Mindelo sowie auf die Buchten von Salamansa und Calhau. Rings um die karge und schroffe Landschaft. Mit unserem Minibus ruckelten wir nach diesem Erlebnis wieder hinab in die Hafenstadt. Nun war es bereits früher Nachmittag und irgendwie hatten wir alle Lust auf ein kapverdisches Mittagessen. In einem kleinen, feinen Restaurant wurden wir ganz herzlich begrüßt. Es war sehr gemütlich und die Speisen äußerst lecker: Fisch, Fleisch, Gemüse, Maniok, Süßkartoffeln, Käse, Mangold ... alles frisch zubereitet und charmant serviert. Nochmals eine kleine Rundfahrt mit unserem Minibus und Didi am Steuer in eine kleine Gasse. Hier besuchten wir die kleine Gitarren-Werkstatt von Meister Luis Baptista. Er hat die Werkstatt von seinem Vater übernommen und zudem in Italien Geigenbau studiert. Heute fertigt er in seiner Werkstatt hochwertige Gitarren und Geigen. Er zeigte uns persönlich die einzelnen Schritte des Entstehens eines dieser prächtigen handgearbeiteten Instrumente. Mindelo gilt als Musikstadt der Kapverden. Ein kleines, privates Konzert als Kostprobe des musikalischen Könnens des Meisters und seiner Familie vermittelte uns ein authentisches Stück Kapverden. Wir lauschten verschiedenen Musikstilen und sangen auch kräftig mit. Plötzlich trat eine kleine Tänzerin in die Mitte und zeigte ebenfalls ihr Talent. Dieses private Konzert war zugleich ein Ereignis der gesamten Gasse: Kinder, Jung und Alt standen in ihr und lauschten, tanzten und sangen mit. Ein herzliches Dankeschön an Meister Baptista und seine Mitarbeiter! Nach diesem Erlebnis hieß es bereits Abschied nehmen und wir fuhren zurück zum Hafen. Unsere Reiseleiterin Joci hatte uns einen authentischen Tag bereitet. Wir konnten ihr und unserem Chauffeur Didi nur ein ganz liebes Dankeschön sagen. Tief beeindruckt und etwas nachdenklich gingen wir wieder zurück an Bord der AIDAcara. Wir hatten freundliche, offene und einfach lebende Menschen kennengelernt. Wir sahen ein Land im weiteren Aufbruch, wo viel gebaut wird, wo in die Bildung der Kinder investiert wird, wo an der Infrastruktur gearbeitet wird, wo der Tourismus in der Entwicklung ist, wo es aber noch zu wenig Arbeitsplätze gibt ... noch reisen zu viele Menschen nach Südamerika und Nordamerika aus. Den weiteren Nachmittag gestalteten jeder nach den eigenen Vorstellungen.
Da es am Abend wieder eine steife Brise gab, musste die Show Rhythm vom Pooldeck in das Theater verlegt werden. Auch kein Problem, der Stimmung tat es keinen Abbruch.

13.11.2016: 3. Seetag – auf dem Weg nach Teneriffa

Nach einer etwas unruhigen Nacht schliefen wir etwas länger. Im Kleinen Markt Restaurant stellte ich für unsere Gruppe die Kreuzfahrt Östliches Mittelmeer mit AIDA vor. Anschließend nutzten wir die Möglichkeiten des äußerst breitgefächerten Bordprogramms. Und am Nachmittag trafen wir uns zu einer Runde Shuffleboard, einem der ältesten Spiele der Seefahrer. Wir hatten viel Spaß: Es traten die Männer gegen die Frauen an. Leider unterlagen wir Frauen. Am Anfang sehr gut hatten wir einfach vergessen, die hohen Punkte zu machen und mit mehreren -10 war im wahrsten Sinn des Wortes kein Blumentopf zu gewinnen. Oder war der starke Wind schuld? Schnell vereinbarten wir eine Revanche für den kommenden Tag. Der Tag klang mit der stimmungsvollen Show Songbook: Bryan Adams aus.

14.11.2016: 4. Seetag – auf dem Weg nach Teneriffa

Der Wind hatte etwas nachgelassen, war aber noch immer frisch. Am Vormittag trafen wir uns vor dem Theater. Der Chef der Theater-Truppe, Timo, führte uns persönlich hinter die Kulissen: Lager, Schneiderei, Garderoben der Stars des AIDA-Ensembles, Requisiten ... Wir erhielten einen Einblick in die Abläufe des Theaters. Eine tolle Logistik auf engem Raum! Nun können wir uns manches Hämmern oder Schrauben während einer Probe oder Präsentation erklären. Es blieb auch genügend Zeit, um anschließend dem Vortrag des Lektors Dr. Jörg J. Rieche Die Kanarischen Inseln zu lauschen. Am Nachmittag hatten wir dann unsere zweite Eberhardt-Runde im Shuffleboard. Um es kurz zu machen. Wir hatten wieder mächtig Spaß. Wir Frauen führten erst, dann gab es einen kleinen Hänger und zum Schluss hatten die Männer wieder das Glück auf ihrer Seite. Macht nichts, wir nahmen es im olympischen Geist. Doch halt, da habe ich etwas verpasst: Olympisch ist Shuffleboard nicht. So ein Seetag kann ganz schön stressig sein: Schnell eine Tasse Kaffee und dann zur nautischen Sprechstunde des Kapitäns. Das ist ein Muss, wenn man etwas über die AIDAcara, die Navigation und die Technik von Maschinen und Brücke erfahren will. Zudem wurde eine Vielzahl von Fragen beantwortet: Sicherheit auf See, Umweltschutz, Ausbildung an Bord, Anteil der Frauen auf der Brücke ... alle Fragen beantworteten der Kapitän, der Leitende Offizier und der Umwelt-Offizier auf unterhaltsame und verständliche Art. Nun schnell in Schale geworfen, denn wir hatten einen Termin zum Gruppenfoto mit unserem Kapitän, dem General Manager und dem Hotel Manager auf dem Pooldeck. Natürlich wurde auch die ein oder andere Frage beantwortet. Toll, auf AIDAcara ist alles sehr persönlich und unkompliziert.
Am Abend wurde es im Theater erneut magisch. Nico Haupt lud zu seiner zweiten Show ein: Brian Games. Auch beim längeren Nachdenken kommen wir nicht dahinter, wie die Tricks funktionieren. Anschließend konnte in den Bars und auf dem Pooldeck getanzt werden. Da heute der Mond der Erde sehr nahe kam, gab es passend dazu die Vollmondparty mit unserem DJ.

15.11.2016: Teneriffa – wo Spanien am höchsten ist

Heute starteten wir mit Eduardo zu unserem Eberhardt-Inklusiv-Ausflug auf der Insel Teneriffa. Wie an den Vortagen haben wir erneut bestes Wetter. Die Sonne scheint und in Santa Cruz ist es mit 25 Grad wohlig warm. Zunächst fahren wir hinaus aus der mondänen Hauptstadt durch den dichten Eukalyptus- und Pinienwald La Esperanza hinauf zur Baumkrone im Nationalpark. Bereits vom ersten Aussichtspunkt präsentierte sich uns der 3.718 Meter hohe Teide, der höchste Berg Spaniens, in seiner ganzen Pracht. Wir fuhren weiter hinauf und bald zeigte sich eine neue Landschaft: bizarr, äußerst karg, denn in über 2.000 Metern wuchsen nur Sträucher, Kräuter und Moose. Nach einer Rast in einem kleinen Restaurant in der Nähe von El Portillo erreichten wir die mächtige Caldera rund um den Teide (16 Kilometer Durchmesser). Mit dem Blick zu den weißen Gebäuden der Sonnenwarte reisten wir zu einem Lavafeld mit einer einzigartigen Szenerie, die an eine Mondlandschaft erinnert. Hier sahen wir verschieden farbige Lavaströme: schwarz, braun, grau, rötlich ... Eduardo lehrte uns diese zu lesen, hinsichtlich des Alters und der Beschaffenheit. In diesem Vulkanfeld sollen Mondfahrzeuge getestet worden sein. Anschließend besuchten wir den Aussichtspunkt Finger Gottes. Hier ragen erkaltete Lavaformen in den blauen Himmel: darunter die 30 Meter hohe Felsnadel, die diesem Ort den Namen gab. Am Bus stießen wir mit einem Glas Bananenlikör auf den höchsten Punkt unserer Reise auf 2.300 Metern an. Auf dem Weg ins Orotava-Tal fuhren wir zuerst durch weitere Lavafelder mit bizarren, interessanten Formen, die unsere Fantasie anregten. Baumeister Natur formte durch Erosion diese Landschaft. Wind, Wasser und Temperatur waren die Helfer. Bei St. Andre bogen wir nun links ab und reisten weiter durch mächtigen Kiefernwald nach La Orotava, wo wir nach einem kleinen Spaziergang in einer urigen, gemütlichen Bodega zu Mittag speisten: Schinken, Ziegenkäse, Oliven, Fischbällchen mit leckerer grüner Mojosoße, Hühnchen- und Kaninchenfleisch, Pudding mit Karamellsoße dazu Wasser und Rotwein. La Orotova ist geprägt durch reich verzierte Holzbalkone an den Fassaden der Häuser im Kolonialstil. Häuser, die hier mit regionalen Materialien gebaut sind: mit Lavagestein und Kiefernholz. Zum Abschluss unseres Ausfluges blieb etwas Zeit zu einem Bummel an der Uferpromenade von Puerto de la Cruz an der Nordküste Teneriffas. Über die Schnellstraße vorbei am Flughafen der Insel fuhren wir zurück zum Hafen und zur AIDAcara. Eduardo und Miquel waren uns gute Begleiter beim Erinnern an vergangene Besuche auf der Insel oder beim Erstbesuch. Ganz egal, Teneriffa ist äußerst vielseitig, es macht Lust zum Wiederkommen.
Zurück an Bord tauchten wir erneut in das abendliche Programm ein: Präsentation des neuen Flaggschiffes von AIDA der AIDAprima, Show: Dabei ist alles! und die große Schlagernacht.

16.11.2016: El Hierro – die westlichste und kleinste der kanarischen Inseln

Heute erreichten wir mit der Insel El Hierro den westlichsten Punkt unserer Kreuzfahrt. Bis zur Entdeckung Amerikas durch Kolumbus galt sie als das westlichste Ende der Welt, weshalb dort im Jahr 150 der Astronom Claudius Ptolemäus den ersten Meridian Null festlegte. Deshalb trägt die Insel auch den Beinamen Meridianinsel. Überall war zu lesen, dass das Eiland ein Geheimtipp für Naturliebhaber sei. Der kleine Hafen schmuck mit neuer Pier, dahinter ragen kahle, dunkle, steile Vulkanberge auf. Der erste Blick trügt gewaltig. Auf unterschiedlichen AIDA-Ausflügen lernen wir Landschaften voller Gegensätze kennen: kleine verträumte Orte, fantastische Ausblicke an steilen Buchten, saftig-grüne Weiden im Hochland, Wälder mit Kiefern und Buchen, Vulkankrater ... und dann die Miradors, die Aussichtspunkte. Vom Mirador Isora überblickten wir die ganze Bucht von Las Playas, die eigentlich ein eingebrochener Vulkankrater ist. Davon zeugen die steilen, fast senkrecht abfallenden Felswände. Am Mirador Jinama eröffnete sich für alle Gäste der Vormittagstour der Panoramablick in das bis zu 1.200 Meter tiefe Golfo-Tal. Am Nachmittag war uns dies verwehrt. Die Passatwolken stauten sich ganz dicht. Wir standen über, neben und vor den Wolkenbergen, die immer in Bewegung waren - eine Faszination, dieses Spiel der Natur zu bestaunen. Die Szenerie war in strahlendes Sonnenlicht getaucht. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir das berühmteste Aussichtsplateau, das Mirador de La Pena, gestaltet vom bekannten Künstler César Manrique. Wie immer ist alles wunderbar in die Natur eingepasst - ein Meisterwerk der Architektur und des Gartenbaus. Von hier blickten wir ca. 1.000 Meter tief in das Golfo-Tal. Vom Mirador de La Pernades blickten wir schließlich auf den kleinen Flughafen der Insel. Unser örtlicher Gästeführer Karsten berichtete über das Leben auf der Insel, die Flora und Fauna, sein Bio-Haus, über die Gelbschnabelstummtaucher, über das Welt-Biosphärenreservat ... 2014 wurde die gesamte Energieversorgung der Insel umgestellt: Das Wasserkraftwerk Gorona del Viento wird zum größten Teil mit Windenergie betrieben. An guten Windtagen kann sich bereits heute die gesamte Insel mit erneuerbarer Energie versorgen. Auch Solarenergie wird zunehmend genutzt. Einige Gäste nutzten auch die Möglichkeit zu einem Bad im Hafen. Direkt gegenüber der AIDAcara befindet sich ein Strand mit einer Badestelle. Das Wasser hatte eine wohlige Temperatur von 23,8 °C.
Dieser Tag war auch für AIDA von besonderer Bedeutung, praktisch eine Jungfernfahrt. Wir waren dabei, als zum ersten Mal ein Schiff der AIDA-Flotte auf El Hierro festmachte. Die AIDAcara soll auch das größte Schiff gewesen sein, dass bis dahin im Hafen von Puerto de la Estaca (an der Stange) festmachte. Der Abend bot nach dem Ablegen unterschiedliche Möglichkeiten der Unterhaltung, zum Beispiel die Show Cotton Club im Theater oder Let's Swing & Dance in der AIDA-Bar.

17.11.2016: La Palma – La Isla Bonita oder La Isla Verde

Pünktlich 7 Uhr ankerte die AIDAcara im Hafen von Santa Cruz de la Palma an. Wir trafen uns zu unserem fünften Eberhardt-Inklusiv-Ausflug. Mit Manfred Holst, unserem örtlichen Guide, und unserem Fahrer Sergio starteten wir zu unseren Besichtigungen. Nach kurzer Busfahrt spazierten wir in der schmucken Altstadt, bestaunten die Fassaden der Herrschaftshäuser mit den typischen Holzbalkonen, im kleinen Museum den Innenhof ... Im Rathaus am Plaza de Espana erfreuten wir uns an den Wandgemälden zur Geschichte der Insel und an den kunstvoll geschnitzten hölzernen Decken, den Mudejár - eine Mischung aus maurischen Mustern und christlichen Symbolen. Auch konnten wir einen Blick in den Sitzungssaal werfen. Noch ein kurzer Spaziergang durch die Markthalle mit ihren bunten Ständen und entlang der Avenue de la Maritima. Unsere Blicke galten immer wieder den äußerst geschmackvoll arrangierten Blumenbalkons.
Danach fuhren wir vorbei am Nachbau der Santa Maria, dem berühmten Schiff von Kolumbus, hinauf zur kleinen Kirche der Jungfrau Maria zum Schnee. Wir besichtigten diese Wallfahrtskirche mit der Inselheiligen. Manfred erzählte die Legende der Maria zum Schnee und ihre Verehrung mit einem großen Fest aller fünf Jahre. Das nächste wird 2020 sein. Das Wetter blieb uns gewogen. Aber was war das? Auf unserer Weiterfahrt zur Caldera de Taburiente stauten sich die Wolken an den Gipfeln der Cumbre Nueva. Sollten wir kein Glück haben bei unserem Besuch im Vulkankrater? Ich vertraute darauf, dass sich hinter diesem Bergmassiv, einer Wetterscheide, uns sonniges Wetter mit guter Sicht erwartet. Am Ende des einen Kilometer langen Tunnels zeigte sich ein nahezu wolkenloser, blauer Himmel. Wow, was hatten wir für ein Reiseglück, besser konnte es nicht sein! Zuerst besichtigten wir im Besucherzentrum des Nationalparks das große Modell der Insel La Palma. Manfred zeigte die unterschiedlichen Regionen der Insel: den großen Graben, die Caldera de Taburiente, einzelne Vulkankrater, den höchsten Berg der Insel, den Roque de los Muchachos (2.426 Meter), die Stadt Tazacorte, von wo einst die Spanier das Eiland eroberten ... Auch blieb etwas Zeit zu einem Bummel im Botanischen Garten des Zentrums. Faszinierend war der Blick hinauf zu den Wolken, die in dichten Schwaden über die Gipfel der Cumbre in die Hochebene hineinschwebten. Nun mussten wir uns sputen, um in unserem Zeitfenster in den Nationalpark einzufahren. Sergio brachte uns bis zum Parkplatz La Cumbrecita (1.287 Meter). Wir spazierten auf einem Forstweg am Rand der Caldera, die mit dem Durchmesser von ca. zehn Kilometern eine der größten der Welt ist. Die Passatwolken waren bereits aus dem Inneren aufgestiegen und so hatten wir einen freien Blick hinein in Krater, zur kleinen Alm, hinüber zum Roque de los Muchachos, zu den Observatoren und Sternwarten. Nach dem südlichsten und dem höchsten Punkt, stießen wir mit einem Feigenlikör nun auf einen der schönsten Punkte unserer Reise an. Wir spazierten durch den Kiefernwald und bestaunen das Öko-System der Kanarischen Kiefern. Nach diesem Naturerlebnis traten wir die Rückfahrt nach Santa Cruz an. Aber halt, einen Panorama-Stopp mussten wir noch einlegen. Vom Kraterrand des Buenavista blickten wir auf die Inselhauptstadt hinab. Zurück am Schiff gestaltete jeder den weiteren Tag für sich. Entlang der Blauen Linie ist die Altstadt schnell zu Fuß zu erreichen. Am Abend erfreuten wir uns an der Poolshow Schlagergranaten. Leider blies den AIDA-Stars heute eine steife Brise entgegen. Schade. Unser Schiff nahm den Kurs nach Osten.

18.11.2016: Arrecife – Lanzarote

Eigentlich sollten wir die Hauptstadt der Feuerinsel erst gegen 16 Uhr erreichen. Aber unser Kapitän hatte entschieden, mit größerer Geschwindigkeit zu kreuzen. So erreichten wir bereits 10 Uhr Lanzarote. Es dauerte etwas bis das Schiff durch die Behörden zum Landgang freigegeben wurde. Deshalb entschlossen wir uns, den dritten Vortrag unseres Lektors Jörg. J. Reiche zu besuchen. Er stellte die östlichen Inseln der Kanaren vor: La Gomera, Lanzarote und Fuerteventura. Er löste auch das Wolkenspiel auf, das wir an den letzten Tagen beobachten konnten. Die Passatwolken sind in der Höhe von 600 bis 1.600 Metern zu finden. Daher die Sonne am Teide auf Teneriffa und die über die Cumbre wallenden Wolken auf La Palma. Nach dem Mittagessen nutzten die meisten Gäste unter uns den Shuttle vom Schiff in die Altstadt von Arrecife. Diese präsentierte sich klein und fein. Am Stadthafen bestaunten wir die schmucken Häuser in dem für die Küste typischen weiß-blauen Stil. In der Fußgängerzone buhlten die Geschäfte namhafter Hersteller um unsere Gunst. Zurück führte der Weg entlang der schmucken Uferpromenade. Wir nahmen nicht den direkten Weg. Das Castello de San Gabriel mit dem Historischen Museum lockte unsere Schritte hinüber zur kleinen Insel. Vorbei an der Regionalverwaltung und einem Botanischen Garten spazierten wir zurück zur Touristinformation. Eigentlich wollte ich für unsere Gruppe Material zur Insel und zur Stadt besorgen. Aber leider dauerte die Siesta noch an. Also zurück zur AIDAcara.
Nach dem Abendessen unterhielt uns zum zweiten Mal der Gastkünstler: Kim Bärly mit seiner Travestieshow. Er hielt uns im Programm den Spiegel vor: Eine Kreuzfahrt ist lustig, es gab aber auch die ein oder andere Anekdote, laute und leise Momente ... Es war erneut eine unterhaltsame Show.
Heute hatten wir eine ganz ruhige Nacht, denn unser schwimmendes Hotel lag fest verankert im Hafen.

19.11.2016: Lanzarote – die Feuerinsel der Kanaren

Die meisten Gäste unserer Gruppe hatten sich für den AIDA-Ausflug Das Beste von Lanzarote entschieden. Das hieß zeitig aufstehen: Bereits 8 Uhr trafen wir uns. Unsere örtliche Reiseleiterin Eva
zeigte uns das typische der Insel: schwarzer, brauner, beiger und roter Vulkanboden, zerklüftete Krater, grüne Palmen, weiße Häuser und die einzigartigen Kunstwerke des Künstlers César Manrique. Zuerst fuhren wir in den Timanfaya-Nationalpark. Im Besucherzentrum bestaunten wir die Demonstrationen der Erdaktivitäten: in 20 Zentimetern Tiefe befindet sich bereits heiße Vulkanerde, in einem Erdloch wurden trockene Zweige zum Brennen gebracht und schließlich wurde mittels Wasser eine Dampffontäne, ein kleiner Geysire, erzeugt. Am Erdwärme-Grill konnten Kartoffeln gegart werden. Ganz langsam, fast zaghaft legten wir unsere Hände an der Seite zum Fühlen hin: Es war richtig heiß und nicht nur lau warm. Nach etwas Freizeit fuhren wir mit dem Bus durch das beeindruckende Lavafeld, vorbei an weiteren Vulkanen, an unterschiedlichen Formationen erkalteter Lava ... ein Spiel der Farben und Formen. Dabei lauschten wir einem Vortrag. Darin eingebettet der Bericht des Ortspfarrers vom letzten Ausbruch der Vulkane vor 300 Jahren. Es scheint als sei es eine leblose Fläche. In der Nacht soll sich viel Kleingetier diese bizarre Landschaft erobern. Das können wir nicht überprüfen. Aber die Moose und Flechten, hier und da die entstehende Krautschicht und kleine Sträucher sind zu sehen. Da es in den letzten beiden Wochen geregnet hat, tragen die sonst kahlen Vulkanflanken einen grünen Flaum. Selbst Eva betonte, dass die im Moment fast grüne Insel untypisch ist. Obwohl ich zum vierten Mal hier weilen durfte, war es auch für mich ein völlig neuer Anblick. Am Rand des Nationalparks beobachteten wir die Kamelreiter, die hoch zu Kamel diese Welt aus Asche und Stein erkundeten. Am Atlantik beobachteten wir, wie sich die Brandung an den schwarzen Felsen bricht, wie sich im Lavagestein Grotten gebildet haben und sich hier in Los Hervideros, am Hexenkessel, eine zerklüftete Küste präsentiert. Nach dem Mittagessen in Yaiza, einem schmucken Dorf mit weißen Häusern und vielen Gärten, fuhren wir schließlich in das Weinanbaugebiet von La Geria. Hier werden die Trauben im traditionellen Trockenanbau gezüchtet: eine sicher mühsame Art und Weise auf dem fruchtbaren vulkanischen Boden. Uns zeigt sich ein faszinierendes Landschaftsbild. Nach einem kleine Schluck des typischen Muskateller bringt uns unser Fahrer vorbei am Bauerndenkmal zum Mirador de la Haria. Wir genießen den Blick ins Tal der Tausend Palmen und bis zum Meer. Abschließender Höhepunkt ist die Besichtigung eines der Meisterwerke von César Manrique: Die Höhlen Jameos del Aqua mit dem unterirdischen See, in dem winzige weiße Albinokrebse leben, die sonst nur in Meerestiefen von 3.000 Metern vorkommen. Natürlich erfreuen wir uns auch an den Pflanzen am blauweißen Pool und am Konzertsaal. Leider müssen wir nun am späten Nachmittag langsam an die Rückfahrt zum Schiffe denken. Wir hatten alles bei bestem Wetter und sommerlichen Temperaturen betrachtet. Weitere Kunstwerke von César Manrique, immer mit Bedacht und voller Rücksicht auf die Natur gestaltet, wie das Mirador del Rio an einer fast 500 Meter hohen Steilküste, der Jardín de Cactus oder sein Wohnhaus warten bei einem erneuten Aufenthalt auf Lanzarote auf unseren Besuch.
Am Abend standen die Stars der AIDA und die Crewmitglieder mit ihren Programmen im Mittelpunkt der Unterhaltung, während die AIDAcara Kurs auf die Nachbarin, die Insel Fuerteventura nimmt.

20.11.2016: Fuerteventura – die Insel der Ruhe

24.00 Uhr ankerte die AIDAcara bereits im Hafen von Puerto del Rosario auf der zweitgrößten der kanarischen Inseln. Zugleich ist sie eine der östlichsten Inseln, früher mit Lanzarote verbunden. Es präsentierte sich uns heute erneut eine Welt aus Stein und Sand in verschiedenen Farbnuancen von hell bis dunkel, von gelb über ocker und braun bis zu schwarz. Eine Landschaft karg und schön zugleich. Die Sonne scheint und wir lachen mit.
Heute gingen unsere Interessen auseinander: Kleine oder Große Inselrundfahrt, Spaziergang in der Inselhauptstadt oder einfach den letzten Tag an Bord genießen. Mitten in einem Hochtal befindet sich die alte Inselhauptstadt Betancuria. In der Casa Santa Maria bestaunten wir eine Multivisionsshow, die uns Fuerteventura zu allen Jahreszeiten präsentiert. Kaum vorzustellen, dass auf diesen kahlen Vulkanbergen bunte Blumenwiesen blühen. In der Aloe-Fabrik AVISA, der wohl ältesten ihrer Art in Europa, erfuhren wir viel Wissenswertes zur Geschichte und Wirkung dieser Heilpflanze. Im Freilichtmuseum La Alcogida besuchten wir die restaurierten Bauernhöfe mit ihren kleinen Gärten voller Kakteenarten und schauten der Korbflechterin, der Keramikmacherin und der Stickerin bei der Arbeit über die Schulter. Ein Spaziergang in Puerto del Rosario war beschaulich: Wir besuchten die Hauptkirche, die Iglesia de Nuestra Señora del Rosario, bummelten über die Fußgängerstraße zum kleinen Strand an der Mole, lauschten der typischen Musik und erfreuten uns an dem sommerlichen Wetter.
17.45 Uhr trafen wir uns in der AIDA-Bar zu unserem Abreisetreff. Zugleich übergab ich allen Reisegästen unser Erinnerungs-Gruppen-Foto. Unsere Tage an Bord und bei den Ausflügen auf den Inseln waren wie im Fluge vergangen und unser letzter Abend an Bord angebrochen: Die Küchen-Crew verwöhnte uns erneut kulinarisch und hatte sich die ein oder andere Überraschung einfallen lassen. Für uns waren heute Plätze im Kleinen Markt Restaurant reserviert. So konnten wir in einer ruhigen Atmosphäre die leckeren Speisen vom Farewell-Buffet genießen. Anschließend hieß es Kofferpacken. Wir legen uns ein letztes Mal für diese Kreuzfahrt in unsere Kojen.
Lieben Dank an das gesamte Team von AIDAcara, das uns den Aufenthalt sehr angenehm gestaltete. Wir fühlten uns bestens betreut und wohl - das „Lächeln an Bord" war überall zu spüren.

21.11.2016: Gran Canaria – Heimreise

Am Morgen erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Kreuzfahrt, den Hafen von Las Palmas. 11.00 Uhr trafen wir uns an der Rezeption und gingen gemeinsam von Bord. Der Bus stand bereit, Gina begrüßte uns und wir fuhren zum Flughafen. 15.30 Uhr startet unsere Maschine der Air Berlin mit einer Stunde Verspätung nach Berlin-Tegel, wo wir etwas verspätet 21.45 Uhr landeten. Alle Chauffeure für unsere Gäste standen bereit und die weitere Heimreise konnte sofort angetreten werden.
Nach herzlichen Verabschiedungen ging unsere Kreuzfahrt zu den Inselwelten im Atlantik zu Ende. Wir hatten mit AIDAaura 2.665 Seemeilen (4.936 Kilometer) zwischen den Inseln gekreuzt. Wir hatten eine AIDA-Premiere auf El Hierro erlebt, zwei Inseln der Kapverden kennengelernt und das Glück in einer Kreuzfahrt alle sieben kanarischen Inseln zu besuchen. Viele einzigartige Eindrücke nahmen wir im Herzen mit nach Hause. Viel Interessantes werden wir unseren Verwandten, Bekannten und Freunden zu berichten haben.
Liebe Reisegäste,
es hat mir sehr viel Freude bereitet, mit Ihnen die Inselwelt im Atlantik zu erkunden.
Herzlichen Dank, dass ich Sie begleiten durfte. Bleiben Sie voller Entdecker- und Reiselust und vor allem gesund! Sehr freue ich mich auf gemeinsame neue Reiseerlebnisse mit Ihnen.
Herzliche Grüße
Ihre Marion Kottlos

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Kottlos,
Mit großem Interesse haben wir Ihren Reisebericht über die Reise zu den Kanarischen Inseln und den Kapverden gelesen,die wir mit Ihnen machen durften. Sie haben alles so lebendig beschrieben, dass es für uns wie eine zweite Reise war. Haben Sie nochmals vielen Dank dafür. Wir wünschen Ihnen für das Neue Jahr Gesundheit und viele interresante Reisen mit netten Gästen. Die betreffende Bildgalerie haben wir in unsere zahlreichen Fotos eingearbeitet. Mit freundlichen Grüßen Ihre Fam.Schütze

Fam. Susanne und Peter Schütze
06.01.2017

Liebe Familie Schütze,
ich wünsche Ihnen für das Jahr 2017 ebenfalls alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und natürlich Reiselust. Es freut mich sehr,
dass Ihnen unsere gemeinsamen Tage in so guter Erinnerung geblieben sind. Es war auch für mich sehr angenehm, mit dieser, unserer Gruppe zu reisen.
Und so fiel es nicht schwer, die Erlebnisse in Worte zu fassen. Sehr würde ich mich freuen, wenn wir erneut bei Entdeckungen vor Ort die Reiseerlebnisse teilen könnten. Bis bald Ihre Marion Kottlos

Marion Kottlos 11.01.2017

Ein Zeichen von H. u. W. Trepte, wenn auch spät - aber hoffentlich nicht zu spät.
Liebe Marion Kottlos, danke für den umfassenden, lückenlosen Bericht, dieser läßt die schönen erlebnisreichen Tage, in Verbindung mit der super Bildergalerie noch einmal lebendig werden. Diese Reise war für uns ein besonderes Erlebnis. Für uns waren die Inseln Santiago, Sao Vicente
( Kapverde ) sowie El Hiero noch einmal ein extra Bonbon, weil absolutes
Neuland.
Ganz persönlich nochmal ein extra Dankeschön an Sie liebe Frau Kottlos,
dank Ihrer und der Hilfe von Mitreisenden der Eberhardt - Gruppe waren die
Probleme, augelöst durch meinen Sturz in Las Palmas besser zu ertragen.
Für Sie und die Kreuzfahrten 2017 viele gute Wünsche und immer eine hand-
breit Wasser unter dm Kiel.
Heidi u. Wolfgang Trepte

Trepte Wolfgang
11.01.2017

Liebe Familie Trepte,
ich wünsche Ihnen für das Jahr 2017 ebenfalls alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und natürlich Reiselust. Über Ihre Worte zum Reisebericht freue ich mich sehr. Aber Dank unserer tollen Gruppe sowie des Routings mit allen Kanarischen Inseln und den beiden Kaverdischen Inseln war die Kreuzfahrt auch für mich ein absolutes Erlebnis, das einfach in Worte gefasst werden musste. Die Hilfe unterwegs war selbstverständlich! Vielleicht sehen wir uns bei einer anderen Reise oder Kreuzfahrt wieder. Ich würde mich sehr freuen! Herzliche Grüße Ihre Marion Kottlos

Marion Kottlos 11.01.2017

Ein Zeichen von H. u. W. Trepte, wenn auch spät - aber hoffentlich nicht zu spät.
Liebe Marion Kottlos, danke für den umfassenden, lückenlosen Bericht, dieser läßt die schönen erlebnisreichen Tage, in Verbindung mit der super Bildergalerie noch einmal lebendig werden. Diese Reise war für uns ein besonderes Erlebnis. Für uns waren die Inseln Santiago, Sao Vicente
( Kapverde ) sowie El Hiero noch einmal ein extra Bonbon, weil absolutes
Neuland.
Ganz persönlich nochmal ein extra Dankeschön an Sie liebe Frau Kottlos,
dank Ihrer und der Hilfe von Mitreisenden der Eberhardt - Gruppe waren die
Probleme, augelöst durch meinen Sturz in Las Palmas besser zu ertragen.
Für Sie und die Kreuzfahrten 2017 viele gute Wünsche und immer eine hand-
breit Wasser unter dm Kiel.
Heidi u. Wolfgang Trepte

Trepte Wolfgang
11.01.2017