Reisebericht: Silvester in Kuba – Rundreise zum Jahreswechsel

29.12. – 11.01.2017, 12 Tage Silvesterreise mit Havanna – Vinales Tal – Cienfuegos – Trinidad – Santa Clara und Badeaufenthalt Cayo Santa Maria


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Wer Silvester nicht in Eis und Schnee feiern möchte, sondern Wärme und Sonne, sucht, verbunden mit etwas Geschichte und einer spannenden Gegenwart, der ist bei einer Rundreise durch Kubas zentrale und westliche Regionen am rechten Platz.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

29.12.2016 – Schon die Anreise ist spannend

Heute ist zunächst frühes Aufstehen angesagt - die Gäste kommen aus Sachsen, Sachsen Anhalt, und Bayern, alle sollten sich in Amsterdam treffen um mit KLM den Flug nach Havanna u unternehmen. Leider hatte der Flug aus München wegen Nebel Verspätung und so war der erste Gast schon betroffen und musste über Paris nach Havanna "hinterherfliegen".
Die Gruppe landet pünktlich, aber auf das Gepäck muss lange gewartet werden, wenigstens ist am Ende alles vollzählig und die Fahrt ins Hotel kann angetreten werden.
Frau Greil kommt etwas später an, leider ohne Koffer.

30.12.2016 – Tabak und Karst


Eine Fahrt in den Westen wird heute unterneommen, das ist Kubas Tabakanbauregion Nummer 1. Außerdem ist das Gebiet berühmt für seine interessanten Karstfomationen, die Mogotes. Wir erreichen den Ort Vinales und stellen fest, dass außer uns noch eine erhbeliche Anzahl an Besuchern vor einer der vielen Karsthöhlen wartet. Wir essen daher erst einmal in "El Palenque" Hühnchen und Reis und vertiefen uns ein wenig in die Geschichte der Negersklaven und des Anbaus von Zuckerrohr. Dann ist es endlich soweit - nach einem kurzen Gang durch die Höhle besteigen wir ein Motorboot und fahren durch große Tropfsteinhallen zum Ausgang, wo schon ein kunstfertiger Handwerker mit Flechtarbeiten aus Palmblättern auf uns wartet. Nun kommen wir zum eigentlichen Hauptprodukt der Region, dem Tabak. In einer Tabakscheune wird der Tabakanbau erklärt  und das Rollen einer Zigarre gezeigt. Probieren möchte niemand aus der Gruppe, alle sind offensichtlich passionierte Nichtraucher. Wir zollen dann noch der "Prähistorischen Wand" einer großen Felsmalerei über die Entstehung des Lebens auf der Erde, den nötigen Respekt und fahren dann zum Aussichtspunkt "Los Jazmines". Von dort bietet sich ein atemberaubender Blick über das ganze Tal. Eine köstliche "Pina Colada" rundet den Tag ab.

31.12.2016 – Silvester in Havanna


Dieser besondere Tag beginnt mit einer Stadtrundfahrt und einem Stadtrundgang durch die quirlige Metropole Kubas, mit 2 Millionen Einwohnern Kubas größte Stadt. In Alt-Havanna begegnen wir den Spuren der spanischen Eroberer, sehen den Gouverneurspalast, Wohnhäuser reicher Adliger und die Kathedrale. Auf der Plaza Vieja überzeugen wir uns von den Bemühungen, die alte Bausubstanz zu restaurieren und zu erhalten. Das moderne Havanna schließlich präsentiert den Einfluss aus den USA, mit Hochhäusern, schönen Alleen und schicken Wohnhäusern. Eine Oldtimerfahrt bringt uns zum prächtigen Kolumbus-Friedhof und in die Stadtteile Vedado und Miramar. Der Erholung dient ein schmackhaftes Mittagessen im privat geführten Restaurant "Calesa Real".
Erfreulicherweise ist nun auch Frau Greils Koffer eingetroffen und alle können sich für die Silvesterfeier im "Tropicana" schick machen. Mit großen Erwartungen fahren wir am Abend in das berühmte "Cabaret Tropicana - un paraiso bajo las Estrellas", dessen Show den Namen "Oh, La Habana" trägt. Jeder Gast erhält ein kleines Geschenk, ein Fünf-Gänge-Menü mit erlesenen Zutaten wird serviert, leider sind die Speisen nur lauwarm, die Kellner sichtlich überfordert von der großen Zahl der Gäste. Die Show ist wie immer perfekt organisiert, die Tänzerinnen und Tänzer zeigen sich in tollen Kostümen. Das neue Jahr begrüßen wir mit Sekt und dem Singen der kubanischen Nationalhymne.

01.01.2017 – Fahrt durchs Land


Gut ausgeruht zieht es uns nun an den Strand - zu gelbem Sand, blauem Meer und Palmen. Wir fahren nach Cayo Santa Maria. Unterwegs machen wir Rast bei "Fiesta Campesina", einer idyllischen Raststätte mit ein paar Tieren, einem kleinen Park und starlkem Kaffee. Der nächste Halt ist Santa Clara und wir nutzen diesen Stop für einen Besuch des Mausoleums Che Guevara, sehen die letzten Ruhestätten Che Guevaras und seiner Kampfgefährten. Im angerenzenden Museum werden persönliche Gegenstände und Dokumente aus dem Leben des Argentiniers gezeigt. Im Bus liest uns Duanys, der kubanische Reiseleiter, den Abschiedbrief Che Guevaras vor. Damit verabschiedete er sich vor seinen Reisen nach Afrika und Bolivien, wo er schließlich den Tod fand. Bei der Fahrt auf dem Damm Richtung Cayo sehen wir beeindruckende Mangovendickichte, welche den Wasservögelneinen guten Unterschlupf bieten.

02.01. und 03.01.2017 – Faulenzen am Strand


Die Hotelanlage ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber die Grünanlagen sind sehr hübsch und der Strand ist nah. Die Mini-Bar ist gut gefüllt und zahlreiche kleine Bars bieten erfrischende Getränge und kleine Snacks an. Für den letzten Abend haben wir noch eine Reservierung im Restaurant "Romantico" bekommen und essen a la carte recht gut, es ist eine Abwechslung zum Büfettessen.

04.01.2017 – Vorstoß Richtung Osten


Das heutige Ziel heißt Camagüey, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Zentralkuba. Wir durchfahren auf der Carretera Central eine ausgedehnte Ebene, früher wurde hier überwiegend Viehwirtschaft betrieben, später kamen Zuckerrohr und auch Tabak hinzu.In Ciego de Avila verfahren wir uns ein wenig und kommen relativ spät in Camagüey an. Die Stadt Camagüey wurde 1514 erst an der Küste gegründet, später verlegte man sie ins Landesinnere, um den Piratenüberfällen zu entgehen. Bei einem Stadtrundgang fallen uns die vielen krummen Gassen und Sckgassen auf, sie sollten ebenfalls dem Schutz vor den Piraten dienen. Wir sehen die berühmeten Tinajones, Tonkrüge, in denen Wasser kühl aufbewahrt werden konnte und essen im Hof des Restaurants "Campana de Toledo"zu Mittag. Nach einem Besuch der hübschen Platzes San Juan de Dios besichtigen wir noch das Geburtsthaus des Freiheitskämpfers Ignacio Agramonte von außen und gehen in eine der zahlreichen Kirchen.
Da unser Hotel gegenüber der "Casa de la Trova" liegt, nutzen wir den Abend für einen Besuch und hören kubanische Musik und tanzen auch ein wenig dazu.

05.012017 – einmal fast keine Touristen


Die Fahrt nach Sancti Spiritus ist gegenüber der gestrigen Strecke harmlos und führt recht abwechslungsreich durch kleine Dörfer. Wir sehen Reis und schwarze Bohnen auf der Straße trocknen. Sancti Spiritus präsentiert sich als hübsche Kolonialstadt, am Flusse Yayabo gelegen. Über diesen führt die einzige Ziegelbogenbrücke Kubas. Nach einem Stadtrundgang checken wir ein im Hotel Rijo. Das kleine Hotel passt sehr gut in diesen kolonialen Rahmen und wir essen hier ganz gemütlich zu Abend.

06.01.2017 – die Museumsstadt Trinidad


Zunächst werde alle im Hotel Rijo in Sancti Spiritus recht früh wach, denn es gibt einen Gedenkaufmarsch zu Ehren des Durchzuges der Truppen Fidels auf dem Weg nach Havanna. Nach dem Frühtück erwartet uns wiederum eine kurze Fahrtstrecke bis nach Trinidad. Die Stadt ist ein Touristenmagnet, da sie im Stadtzentrum seit dem19. Jahrhundert nahezu unverändert blieb. Viele Gebäude zeugen vom einstigen Reichtum der Zuckerbarone, welche im Valle de Ingenios zahlreiche Zuckerfabriken betrieben. Auf den Zuckerrohfeldern arbeiteten die schwarzen Sklaven und begründeten diesen Reichtum. Wir besehen uns zunächst das Landhaus der Familie Manaca Iznaga, widerstehen den zahlreichen Offerten der Tischdeckenverkäufer und besteigen den Turm von Manaca Iznaga. In der Stadt wandern wir über das holprige Kopfsteinpflaster zur Palza Mayor mit der "singenden Treppe" und der Kirche Santisima Trinidad. Die meisten Häuse besitzen hübsche hölzerne oder schmiedeeiserne Fenstergitter, welche sowohl die Damen des Hause schützten als auch fremde Eindringlinge fern hielten.
Am Ende sind wir alle froh, im schönen Restaurant "El Barracon" ein sehr gutes Mittagessen zu bekommen und die Beine etwas ausruhen zu können.
Die Hotelanlage "Las Guevas" besticht durch ihre tolle Lage auf einem Hügel oberhalb der Stadt, aber die Bungalows sind dringend reparaturbedürftig und auch der Pool lädt nicht gerade zum Eintauchen ein. Die abendliche Show entspricht dem Zustand des Hotels.

07.01.2017 – Abenteuer in den Bergen der Escambray


Als Kontrastprogramm steht eine Fahrt in das Gebirge Escambray auf dem Plan. Mit dem Bus fahren wir bis zum Hotel Los Helechos hinauf. Danch wir in einen russischen LKW umgestiegen und es geht weiter ein Stück in das Gebirge hinein. Danach starten wir eine Wanderung entlang des Flusses "Rio Melodioso", sehen Kaffeepflanzen und auch den Nationalvogel Tocororo können einige von uns im Gebüsch entdecken. Damit ist die Sammlung dann komplett - den Nationalbaum, die Königspalme, kennen wir bereits, auch die Nationalblume, die Mariposa, haben wir gesehen, leider ohne Blüten. Höhepunkt der Wanderung ist eine Rast an einem Wasserfall, in dessen Becken kann man ein erfrischendes Bad nehmen, einige aus der Gruppe tun das auch. Mit neuen Kräften geht die Wanderung weiter bis zum Restaurant "La Gallega", wie der Name sagt, gibt es die Spezialität des Hauses - Hühnchen und Reis.Auf der Rückfahrt machen wir Halt an einem schönen Aussichtspunkt und trinken süße Limonade veredelt mit 7järigen Rum - schließlich ist Bergfest. Wir kehren wieder zurück nach Trinidad, schauen uns eine mäßige Zauberschau an und genießen den schönen Blick auf die Stadt und die Karibik.

08.01.2017 – Wieder Richtung Westen

Wir befinden uns nun bereits auf der Rückfahrt in Richtung Westen, haben aber noch einige schöne Programmpunkte vor uns. Dazu gehört Cienfuegos, gelegen an der schönen Bucht Jagua, auch die Perle des Südens genannt. Die Stadt wurde erst 1819 von französichen Siedlern gegründet. Sie war ein bedeutender Zuckerausfuhrhafen, schöne Villen und der Palacio del Valle künden vom einstigen Reichtum. Zunächst lenken wir jedoch unsere Schritte in den Botansichen Garten der Stadt und bestaunen die einzigartige Sammlung tropischer Bäume und Sträucher. Auf 90 ha gibt es mehr als 2.000 GewächseVor allem die riesigen Gummibäume erregen unsere Aufmerksamkeit. Nach der Pflanzenwelt kommt die Architektur zu ihrem Recht. Im Placio del Valle, zwischen 1912 und 1917 von dem reichen Zuckerbaron Aciclio Valle erbaut, genießen wir von der Dachterrasse einen herrlichen Blick auf die Bucht.  Auch das Tetro Tomas Terry ist ein Zeugnis des reichen kulturellen Lebens der Stdt. Hier traten Enrico Caruso und Sarah Bernhardt auf. Das Theater lässt sich durch Absenken der Bühne in einen komfortablen Tanzsaal verwandeln. Eine Bootsfahrt in der Bucht von Cienfuegos präsentiert uns die Stadt von der Wasserseite. Zur Übernachtung fahren wir ein Stück außerhalb der Stadt in das Hotel "Pasacaballo". Da inzwischen eine Kaltfront Kuba erreicht hat, frösteln wir in unseren dünnen Sommersachen ein wenig im zugigen Hotel. 

09.01.2017 – Havanna hat uns wieder


Der lange Fahrtag wird unterbrochen durch einen ersten Halt an einer Lagune "Cueva de los peces". In dieser Lagune, die mit Brackwasser gefüllt ist, lassen sich viele bunte Fische bewundern.Danach fahren wir in die geschichtsträchtige Schweinebucht (Bahia de los Cochinos". Hier fand im April 1961 der Überfall von Exilkubanern statt, der die Regierung Fidel Catros stürzen sollte. Dieser Versuch scheiterte und in einem kleinen Museum in Playa Giron kann man die Geshichte der Invasion nachlesen und Waffen und militätisches Gerät ansehen. Das nächste Ziel ist Guamáebenfalls noch auf der sumpfigen Halbinsel Zapata gelegen. Hier werden die heimischen Krokodile in einer Farm gehlaten und in einem kleinen Zoo ausgestelt. Einige aus der Gruppe nutzen die Zeit für einen Besuch der Farm, danach wird zum Mittagessen auch Krokodil angeboten. Am späten Nachmittag kommen wir in Havanna an, checken diesmal im Hotel "Presidente" in Vedado ein, das liegt recht günstig nahe am Zentrum. Da kann man die Zeit bis zum Besuch der Show "Buenavista Social Club" für einige kleine Spaziergänge nutzen. Die Abendveranstaltung im Hotel Melia Cohiba beginnt mit einem schmackhaften Abendessen und danach werden die Gäste noch ein letztes Mal mit originaler kubanischer Musik vertraut gemacht. 

10.01.2017 – Abschied mit Hemingway


Der letzte Tag bietet noch ein Treffen mit Hemingway an. Ein Teil der Gruppe nimmt dies wahr und fährt zunächst zur Vinca Vigia in San Francisco de Paula. Hier lebte Hemingway von 1939 bis 1960, ein Jahr sor seinem Tod. Man kann die Räume noch im Originalzustand durch die geöffneten Fenster sehen, den Park duchwandern, am Pool stehen und auch die Jacht EL Pilar steht hier. Einen weiteren Eindruck vermittelte ein Besuch der Bar Bodeguita del Medio, in wir, wie einst Hemingwayy, einen Mojito tranken. Mir einem Mittagessen im Restaurant "Moneda Cubana" ging der offizielle Teil unserr Reise seinem Ende entgegen, eigentlich viel zu schnell. Um diesen Abschied noch etwas zu versüßen, fahren wir in die Wohnung einer befreundeten Kubanerin (sie vermietet auch Zimmer an Urlauber), schauen uns etwas bei ihr um und trinken leicht gesüßten original kubanischen Kaffee. Nun wird es aber Zeit, die Heimreise anzutreten, auf dem Flugplatz heißt es wieder warten am Check in, an der Passkontrolle, an der Gepäckkontrolle und letztendlich auch am Einstieg. Etwas verspätet hebt das Flugzeug ab und kommt entsprechend später in Amsterdam an. Da wir nochmals durhc Pass- und Gepäckkontrolle müssen, wird es schon ewas eng mit den Anschlussflügen, aber letztendlich sitzen alle in ihrem Flieger, unsere bayerischen Gäste werden mal wider ohne Koffer ankommen. Die Berliner Gruppe dagegen bekommt überraschend schnell ihr Gepäck und tritt per Taxi pünktlich die Heimreise an.
 

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Kommentare zum Reisebericht

Wir erlebten eine schöne, abwechslungsreiche Reise durch Kuba. Der beste Pina Colada, die Oldtimerfahrt, derJahreswechsel im Tropicana, die Fahrt auf dem russischen LKW mit anschließender Wanderung und der Abschluß im Buenavista Social Club wird uns immer in Erinnerung bleiben. Danke für den absolut identischen Reisebericht!

Gerdewwitz Gerhard
03.02.2017