Reisebericht: Singlereise Kuba aktiv – Wandern und Karibik

22.03. – 05.04.2015, 15 Tage Rundreise für Singles mit Havanna – Salsa Tanzkurs – Trinidad – Cienfuegos – Soroa – Vinales–Tal – Wandern – Baden am Karibik–Strand


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16 Alleinreisende Deutsche erkunden mit ihrem kubanischen Reiseleiter Kuba auf aktive Art: Salsa in Havanna, Wanderungen zu wunderschönen Wasserfällen, Ausritt zu Pferd, Radtouren über kubanische Straßen und Schnorcheln im Karibischen Meer!
Ein Reisebericht von
Sylvia Ott

Tag 1: Tschüss Deutschland. – Cuba, nos vamos!

Zu nachtschlafender Zeit wurden die meisten von uns zu Hause abgeholt und machten sich auf zum Flughafen. 13 Gäste mit mir, Sylvia, ab Berlin-Tegel, eine Frau ab München und eine ab Düsseldorf, fanden wir uns zu 16. in Paris zusammen. 16 reiselustige Zeitgesellen, 14 Frauen & 2 Männer, 16 Menschen, die ein Land gern auf aktive Weise kennen lernen - 16 Singles / Alleinreisende.
Ab Paris kehrten wir dem doch eher frischen Europa die „kalte Schulter" zu und freuten uns auf 2 Wochen Sonne, Sommer & karibisches Flair.
Angekommen in Kuba hier es dann erst einmal Anstellen bei den kubanischen Behörden. So hatten wir genug Zeit, unsere Uhren 5 Stunden zurück zu stellen, wir hatten schließlich noch Winterzeit in Deutschland und somit nur 5 Stunden Zeitverschiebung zu Kuba. Nachdem alle den Einreisestempel im Pass hatten und jeder seinen Koffer gefunden hatte, gingen wir zum Ausgang, wo unser örtlicher Reiseleiter Dariel bereits auf uns wartete. Gemeinsam mit dem Busfahrer Rolando gingen wir zum Bus und fuhren wir zu unserem Hotel Comodoro, welchem im noblen Stadtteil Miramar der kubanischen Hauptstadt Havanna liegt.
Nachdem alle ihre Zimmerschlüssel hatten, mussten wir noch kurz auf die Suche nach unserem Zimmer gehen, doch dank der Hilfe der Kofferträger fanden wir diese nach der ersten Aufregung dann beim dritten Anlauf auch! Danach konnten alle erst einmal ankommen und den ersten Abend ausklingen lassen.

Tag 2: Die Altstadt von Havanna erkunden und nachmittags das Salsa–Tanzbein schwingen

Nach der ersten Nacht auf der anderen Seite des Atlantiks gingen wir heute auf Erkundungstour in der kubanischen Hauptstadt. Unser örtlicher Reiseleiter zeigte uns zuerst das moderne Havanna. Bei einer Rundfahrt sahen wir Straßen gesäumt von sogenannten Feuerbäumen und fuhren an der 5th Avenue von Havanna lang.
Weiter ging es zum Revolutionsplatz mit den Portraits von Che Guevara und Camilo Cienfuegos. Danach fuhren wir in die Altstadt der kubanischen Hauptstadt, welche wir zu Fuß erkundeten. Hier ist alles, wie man es sich typisch kubanisch vorstellt: Oldtimer am Straßenrand stehen und Musiker, die an den großen Plätzen spielen. Wie wir heraus fanden, ist die Straße vor dem heutigen Stadtmuseum so zum Beispiel mit Hirnholz gepflastert. Damit sollte im 17. Jahrhundert der Lärmpegel geregelt werden. Weiter ging es zum Plaza de Armas und zum Plaza de San Francisco, wo sich der Kavalier aus Paris den Touristen stellt. Weiter ging es zum Plaza Vieja wo sich die Camera Obscura der Stadt befindet. Den Abschluss des Rundgangs bildete der Plaza de Catedral mit der Catedral de San Cristobal.
Zum Mittagessen gingen wir dann alle zusammen ins nahe gelegene Restaurant Comodoro, wo uns die Kellner fröhlich empfingen. Hier servierte man uns ein köstliches Menü und die ersten kosteten ein echt kubanisches Bier.
Da Salsa zu Kuba gehört, wie die Sonne in die Karibik, stand am Nachmittag noch ein unterhaltsamer Salsa Kurs auf unserem Programm. In einer kleinen Tanzschule in Havanna bekam jeder einen Tanzpartner zur Seite gestellt und dann hieß es immer im Takt Behind Step Side, die Grundschritte beim Salsa. Wir lernten einige Schrittkombinationen und unsere Tanzpartner führten uns, als ob wir schon Jahre lang Salsa tanzen würden, so verging die Zeit wie im Flug.

Tag 3: Von Havanna über Santa Clara nach Topes de Collantes

Heute Vormittag erwartete uns die erste Schulung zum Thema Kubanische Geduld. Leider hatte ein Reifen unseres Busses einen Platten, also hatten wir noch gut 2 Stunden mehr im Hotel Zeit, als ursprünglich geplant. Aber alles kein Problem! Wir saßen anfangs gemeinsam zusammen auf der Terrasse des Hotels und lernten uns alle noch einmal kurz kennen. Danach schrieben die meisten schon einmal ihre Postkarten, bevor wir uns am späten Vormittag dann Richtung Santa Clara aufmachten.
Über den Malecon von Havanna sowie dem Panamerikanischen Stadion über die Autobahn Kubas nach Santa Clara, wo sich heute das Grabmal von Che Guevara befindet. Auf der Fahrt erfuhren wir unter anderem mehr über die Bedeutung der kubanischen Fahne, dass der Tocororo der Nationalvogel ist oder auch wie viel man als Akademiker in Kuba im Monat verdient.
Während einer kleinen Pause irgendwo in Kuba tranken einige ihren ersten kubanischen Piña Colada - nicht zu vergleichen mit dem in Deutschland! Andere genossen zu ihrem Kaffee ein Stück Zuckerrohr. Angekommen in Santa Clara fuhren wir zuerst zum individuellen Mittagessen in die Stadt.
In Santa Clara unternahmen wir noch einen kleinen Rundgang, bei welchem wir auch unsere Postkarten auf der hiesigen Post abgaben, bevor wir das Museum und Monument zur Erinnerung an Che Guevara besuchten. Hier befindet sich unter anderem das Mausoleum von Che, welcher mit bürgerlichem Namen Ernesto Rafael Guevara de la Serna hieß. Wir besuchten das Mausoleum und das daneben liegende Museum und konnten auch ein Tagebuch von Che entdecken, welches aus Deutschland stammte. Unser örtlicher Reiseleiter erklärte und noch etwas zum Leben von Che und zurück im Bus, las uns unser Peter noch den Abschiedsbrief von Che, welcher an Fidel Castro gerichtet war, vor.
Auf dem weiteren Weg zu unserem Hotel nach Topes de Collantes hielten wir noch an einem Aussichtspunkt, von wo aus wir einen wunderschönen Blick auf den Stausee Hanabanilla hatten.

Tag 4: Wanderung zum Wasserfall Salto del Carbuni

Heute stand der erste Aktivtag unserer Reise an. Eine Wanderung, die über 120 Höhenmeter ca. 3 Stunden gehen sollte und am Ende dann doch ca. 400 Höhenmeter bereithielt, die wir in gut 5 Stunden mit Aufenthalt am Wasserfall in Anspruch genommen hat.
Doch fangen wir am Anfang an...
Bei wunderschönem Wetter trafen wir am Hotel auf ca. 800 Höhenmetern unseren örtlichen Wanderreiseleiter Luis, welcher uns heute und morgen bei unseren Wanderung begleiten sollte. Gemeinsam ging es vom Hotel vorbei an einem Baum mit pinken Fächerblüten namens Carolina in Richtung unseres Ausgangspunkt. Unser Tagesziel war der Wasserfall Salto el Carbuni. Die ersten Meter führten über eine geteerte Straße, dann erreichten wir das Wahrzeichen der Familie Gallo, wo wir eine Zigarre rauchende Oma trafen. Von hier aus ging es durch die Natur immer bergab zum Wasserfall. Unterwegs erfuhren wir von Luis mehr zum Kaffeeanbau hier und zu den Pflanzen, die sich hier anfinden. Zudem bekamen wir erstmals den Tocororo zu Gesicht! Zudem sahen wir auch Felsformationen, die ans Bofen in der Sächsischen Schweiz erinnerten.
Am Wasserfall hatten wir dann die 400 Höhenmeter erreicht und alle hatten Zeit für ein erfrischendes Bad und für eine kleine Brotzeit. Danach machten wir uns auf den Rückweg, welcher es mit seinen Höhenmetern in sich hatte. Wir hatten alle Zeit der Welt, und so kamen einige eher, andere später und manche auch teilweise per Pferd zurück. Die Sonne tat ihr bestes uns zu bescheinen und so nahm sich jeder die Zeit, die er braucht und am Nachmittag waren wir alle wieder zurück im Hotel.

Tag 5: Wanderung im Naturpark El Cubano und Stadtbesichtigung von Trinidad

Nachdem wir bereits in Havanna auf unseren Bus gewartet hatten, hieß es heute Geduld haben und auf unseren Geländewagen warten. Mit einer Stunde Verspätung machten wir uns dann von Topes de Collantes aus auf Richtung Trinidad. Auf unserer erfrischenden Fahrt machten wir auf 550 Höhenmetern einen Halt an einem Aussichtspunkt mit Blick auf Trinidad und die Playa Ancon.
Später kamen wir im Naturpark El Cubano an. Bei unserer Wanderung durch den Naturpark sahen wir die Behausung einer Wespenkolonie und verschiedene Pflnzen, dich sich hier befinden. Einige sind hochgiftig, da sie Blausäure enthalten, andere wiederum kann man auch essen. Auch ein Bahamas Specht machte sich auf uns aufmerksam. Am Wasserfall im Naturpark machten wir einen kurzen Stopp. Danach ging es zurück zu unserem Ausgangspunkt. Unterwegs besuchten wir das Haus eines Mannes, der hier lebt und uns zu einem Tee einlud.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann weiter nach Trinidad, einer der schönsten Städte Kubas. Bei einem Stadtrundgang erkundeten wir die verschiedenen Plätze der Stadt, wie den Plaza Santa Ana mit der gleichnamigen Kirche und schlenderten vorbei an den Häuschen der Stadt, die auch teilweise als Touristenunterkunft gemietet werden können. Straßenhändler verkaufen hier teilweise handgemachte Tischdeckchen, Hüten, Bildern und natürlich auch Musik! Natürlich ließen wir uns es da nicht nehmen die hiesige Wirtschaft anzukurbeln und selbst ein paar Souvenirs für uns oder unsere Lieben zu kaufen!
Zudem sahen wir den Plaza Mayor, den Hauptplatz der Stadt, wo sich die große Kirche befindet. Hier schlägt abends das Herz der Stadt, denn auf den breiten Treppen finden sich Touristen und Einheimische ein und tanzen gemeinsam. Im Restaurant La Canchanchara machten wir eine kleine Pause und gönnten uns aus einem Tonbecher das gleichnamige Getränk bestehend aus Aguardiente, Honig, Wasser, Eis und Zitrone.
Danach ging es weiter uns wir erfuhren ein wenig über die Religionen in Kuba, so gehören 40% der Kubaner dem Katholizismus an und ebenso viele Kubaner der Santeria. Letztere ist eine in Kuba weit verbreitet Naturreligion, die sich an Mythen und Orakel hält. So erzählte unser örtlicher Reiseleiter Dariel uns auch seine Geschichte mit der Santeria. Zudem konnten wir noch in eine Bodega in Trinidad schauen, einem Lebensmittelladen, in welchen die Kubaner ihr zugeteiltes Essen mit ihren Lebensmittelkarten abholen können.
Am späten Nachmittag kamen wir dann in unserem Hotel an der Playa Ancon an. Direkt am wunderschönen Sandstrand gelegen genossen wir hier 2 Tage die Annehmlichkeiten eines All Inclusive Hotels.

Tag 6: Ausritt zu Pferd und abendliches Karibikflair in Trinidad

Heute stand ein neues Aktivelement unserer vielseitigen Reise auf dem Plan: ein Ausritt auf dem Pferd. Wir fuhren von unserem Hotel aus zu einer kleinen Pferderanch. Auf dem Weg dorthin passierten wir eine Straße, auf der sich die Krebse zu Tausenden zu schaffen machten. Um ihre Eier ablegen zu können, mussten sie die Straße überqueren und dies war auch auf dem Teer deutlich sichtlich, denn nicht alle schafften dieses Wagnis. Bei einem kurzen Fotostopp konnten wir die kleinen von Nahem begutachten.
Angekommen auf der Ranch, erwartete man uns bereits in kubanischer Art. Nachdem alle einen Platz auf dem Pferd oder alternativ in der Pferdekutsche gefunden hatten, ging der Spaß los. Leider waren die Pferde anfangs ein wenig übereifrig, sodass manche sich ein paar Blessuren zuzogen. Trotzdem genossen alle den Ausritt und bei dem Stopp an einer kleinen traumhaften karibischen Bucht mit kristallklaren uns azurblauen Wasser waren die Schrammen auch vergessen.
Zurück am Hotel verbrachten wir den restlichen Tag am Strand und ließen einfach mal die Seele baumeln und genossen das Baden im Meer.
Am Abend fuhren wir nach dem Essen dann nach Trinidad, wo jeden Abend ab 22 Uhr eine Show auf den Treppen des Plaza Mayor stattfindet. Wir genossen den gemeinsamen Abend, tanzten mit Kubanern, tranken einen Cocktail oder ein kubanisches Bier und so verging die Zeit wie im Flug ehe wir nach Mitternacht wieder zurück im Hotel waren.

Tag 7: Fahrt von Trinidad nach Cienfuegos mit Besuch vom botanischen Garten

An diesem Tag fuhren wir von Trinidad aus wieder Richtung Westen von Kuba. Unser Ziel für heute war Cienfuegos. Während der Busfahrt dorthin erfuhren wir mehr über das Gesundheitswesen des Landes. Allein 13% des kubanischen Haushaltes fließt in den Gesundheitssektor, was wohl auch ein Grund dafür ist, dass die Kubanerinnen im Durchschnitt 80 Jahre und die Kubaner im Durchschnitt 75 Jahre alt werden. Das Land besitzt allein 283 Krankenhäuser, 1961 Apotheken sowie 197 Seniorenheime.
Am Vormittag kamen wir dann im botanischen Garten von Cienfuegos an, dem zweitgrößten des Landes. Er wurde 1902 gegründet und ist das zu Hause für einen Ficus mit 67 Meter Umfang sowie einem sogenannten Leberwurst- oder auch Teleskopbaum mit großen Früchten und roten Blüten. Zudem findet man hier Korallenbäume aus Panama, dessen Früchte für die Herstellung von Ketten benutzt wird und eine der härtesten Holzarten der Welt: Ebenholz. Auch ein Paranussbaum, welcher überraschend große Früchte hat, sowie eine rosa Bucombelia und einen Elefantenfußbaum aus dem Jahr 1903 haben wir hier gesehen. Wir erfuhren, dass der Cashew-Baum einer der teuersten der Welt ist und nur eine Nuss pro Frucht hervor bringt.
Gegen Mittag fuhren wir dann weiter Richtung Stadtzentrum von Cienfuegos. Über die Uferpromenade ging es zuerst zum Palacio de Valle, welcher von 1913 bis 1917 gebaut wurde. Hier konnten wir bei einem Cocktail den Blick über die Stadt genießen. Später ging es dann direkt ins Stadtzentrum, wo wir bei einem kleinen Rundgang neben der Statue von Benny Moré auch das historische Zentrum am Hauptplatz sahen. Um diesen Platz herum findet man eine Miniatur des Kapitols von Havanna, den einzigen Triumphbogen Kubas, die Kathedrale der Stadt, sowie eine Mittelschule und ein Varieté Theater. Danach besuchten wir den Markt von Cienfuegos. Hier findet man viel Obst und Gemüse wie Malanga, Süßkartoffeln, Manjok, Melonen, Tomaten, Bananen aber auch Fleisch. Und natürlich stand auch hier an die Wand geschrieben der kubanische Spruch schlechthin: Hasta la victoria siempre! - Bis zum immer währenden Sieg!
Danach hatten alle etwas Freizeit und konnten auch noch ein paar kubanische Souvenirs kaufen.

Tag 8: Fahrt von Cienfuegos über die Schatzinsel Zapata mit Besuch des Taina Dorfes und einer Krokodilfarm

Heute wurde endlich die Frage aller Fragen gestellt: Lebt Fidel Castro noch? Natürlich wurde diese Frage durch unseren örtlichen Reiseleiter mit voller Überzeugung mit „Ja, natürlich lebt Fidel noch und ihm geht es sehr gut!", beantwortet. Wir erfuhren, dass Ostern in Kuba nicht wirklich gefeiert wird, wie es bei uns in Deutschland der Fall ist und unser Busfahrer Rolando sang für uns das kubanische Lied „Adelante Cubanos". Zudem erklärte uns Dariel, was es mit dem Schweinebuchtkonflikt auf sich hatte und wir sahen mal wieder die todesmutigen Krabben, welche die Straße mal mit mehr, mal mit weniger Glück überquerten.
Am späten Vormittag kamen wir am Schatzsee an und fuhren mit einem Boot auf dessen Insel, welche eine Nachbildung eines Dorf der Taina ist. Bei einem kleinen Rundgang über die Insel erfuhren wir mehr über die Tradition der Ureinwohner und wurden durch ein kleines Ritual auch spirituell „gesegnet". Danach genossen wir gemeinsam einen Cocktail aus einer echt kubanischen Kokosnussschale, bestehend aus Zuckerrohrschnaps, Kokosnussmilch, Eis und Zucker. Zurück von der Insel besuchten wir die hiesige Krokodilfarm. Hier konnten wir neben Krokodilen auch lebende Fossile, Baumratten, Schildkröten sowie auch einen Zahnbürstenbaum und einen Feuerbaum sehen.
Zum Mittagessen hatten wir die Möglichkeit Krokodil zu probieren.
Am späten Mittag fuhren wir dann weiter zurück nach Havanna. Hier verabschiedeten wir unseren Busfahrer Rolando, welcher uns die erste Woche sehr gut durch die kubanischen Straßen chauffiert hatte und wir begrüßten unseren neuen Busfahrer Saul. Ab heute fuhren auch unsere Leihräder mit uns im Bus mit. Nachmittags machten wir uns dann von Havanna aus auf den Weg nach Soroa, wo wir abends ankamen. Nach dem Abendessen haben einige noch an der Bar zusammen gesessen und mit den Musikern gemeinsam gesungen und getanzt.

Tag 9: Besuch des Orchideengarten in Soroa und die erste Radtour von Soroa nach San Diego de los Baños

Bevor wir zu unserer ersten Radtour starteten, besuchte ein Teil von uns noch den Orchideengarten von Soroa. Bei einer kleinen Führung lernten wir die hier lebenden Orchideen kennen, welche nicht nur aus Kuba stammen.
Später bekam dann jeder sein Fahrrad und nachdem wir alles eingestellt hatten, radelten wir los von Soroa in Richtung San Diego de los Baños. Unser örtlicher Reiseleiter Dariel fuhr immer vorneweg und ich bildete die Nachhut. Normalerweise standen heute nur 30 Radkilometer auf dem Plan, doch nach und nach wurden es dann mehr und mehr und letztlich angekommen in San Diego waren es statt 30 dann doch 55 Kilometer! Anfangs war die Strecke sehr flach und je weiter wir nach San Diego kamen, desto hügliger wurde es. Natürlich tat die Sonne ihr Übriges dazu und so durften natürlich auch kleine Pausen zum Trinken nicht fehlen. Die Toilettenpausen hingegen konnten wir uns sparen, denn wir schwitzen sowieso alles wieder raus.
Am Nachmittag erreichten wir dann nach ca. 5 Stunden unser Hotel in San Diego de los Baños. Der restliche Tag stand allen frei zur Verfügung, bevor wir uns zum Abendessen wieder zusammen fanden. Heute durften wir uns bei einem sehr leckeren 3-Gang-Menü einmal bedienen lassen.

Tag 10: Radtour von San Diego de los Baños nach Viñales

Heute starteten wir zu unserer zweiten Radtour, welche mit 50 Radkilometern angesetzt wurde. Da wir in Richtung des Viñales Tales fuhren wurde es auch immer hügeliger, doch durch den stetigen Wechsel von bergauf und bergab fahren hatte man immer gut Schwung auch den nächsten Berg hinauf zu kommen. Nur mussten wir auch heute wieder sehr auf die Straßen achten, denn leider befinden sich diese hier in Kuba nicht im besten Zustand und sind größtenteils mit Schlaglöchern übersät. Daher ist ein Fahrradhelm in Kuba dringend ratsam!
Nach 55 Radkilometern konnte man dann noch die richtigen Berge des Viñales Tals erklimmen. Gute 10 Kilometer waren es mit einem Anstieg von 45 Grad und damit es richtig Spaß macht natürlich auch noch kurvenreich angelegt bis zum Aussichtspunkt Los Jazmines. Doch dieser Herausforderung stellten sich nur drei von uns, die wir oben am Aussichtspunkt angekommen dann richtig feierten! Angela, Regina und Peter: Nochmal großen Respekt an euch drei!!
Danach fuhren wir weiter in Richtung Cueva del Indio. Doch bevor wir die Höhle besichtigten, gingen wir im „rosa Haus" Mittagessen. Ob Hauptgericht, Sandwich oder nur ein kühlendes Getränk, es war für jeden von uns etwas dabei.
Nachmittags besuchten wir dann die Cueva del Indio, einer Karsthöhle, in der wir interessante Formationen entdeckten und somit auch hier wieder viel Spaß hatten! Bei einer kleinen Bootsfahrt durch die Tropfsteinhöhlen zeigte man uns auch verschiedene Tiere, die man in den Felsen erkennen konnte.
Am späten Nachmittag fuhren wir dann weiter zum Haus des Tabaks, denn wir befanden uns schließlich in dem Teil Kubas, welches als Zentrum des Tabaks gilt. Hier lernten wir mehr über Tabakpflanzen und konnten zusehen, wie einfach und schnell die Herstellung einer Zigarre geht. Natürlich konnten wir hier auch Zigarren kaufen. Das Besondere: es sind keine staatlichen Zigarren, sondern private.
Auf dem Weg zu unserem Hotel, welches direkt am Aussichtspunkt Los Jazmines lag, machten wir noch einen Stopp an der Felsmalerei Mural de la Prehistoria, welche 120 Meter hoch und 180 Meter breit ist. Sie entstand 1961 auf Initiative von Celia Sanchez, einer ehemaligen Guerilla und späteren Sekretärin von Fidel Castro.
Angekommen im Hotel und schließlich auch im Zimmer, konnten wir beim Blick von unseren Balkonen und Terrassen nur staunen, denn uns bot sich der wohl schönste Blick unserer ganzen Reise. Unbeschreiblich schön, das kann man nicht beschreiben, das muss man erlebt und genossen haben!

Tag 11: Fahrt von Viñales über Pinar del Rio nach Maria la Gorda

Unser heutiges Ziel war Maria la Gorda im Parque Nacional Peninsula de Gunanahacabibes. Doch vorher machten wir noch einen Stopp in Pinar del Rio, der Hauptstadt der gleichnamigen Region. Unser örtlicher Reiseleiter klärte uns auf, dass man in Kuba meint, dass hier die dümmsten Kubaner leben und es über sie viele Witze gibt. Wir wiederum erklärten Dariel, dass wir in Deutschland viele Witze über Friesen haben.
In Pinar del Rio besuchten wir eine kleine Rumfabrik und lernten, wie man Rum herstellt. Zudem hatten wir hier die Möglichkeit zwei verschiedene Rumsorten zu verkosten und wir konnten hier dann auch Rum sowie staatliche Zigarren und kubanischen Kaffee kaufen.
Auf dem Weg nach Maria la Gorda erzählte unser örtlicher Reiseleiter uns dann noch mehr zum kubanischen CDR, dem Komitee für die Verteidigung der Revolutionäre, welches es seit dem 28.09.1960 gibt. Es ist die größte, nicht staatliche Massenorganisation Kubas und zählt heute über 8,5 Millionen Mitglieder. Neben der Straßenreinigung ist diese Organisation unter anderem auch für die Nachtwache in den Städten oder Blutspenden für Krankenhäuser zuständig.
13 Uhr kamen wir dann in unserem Hotel direkt am Strand in Maria la Gorda an. Azurblaues Wasser, Palmen mit Kokosnüssen am Sandstrand - eine Kulisse, die einzigartig ist! Wir fanden keine Worte für all die Blautöne, die wir im Wasser entdecken konnten. Wir hatten genug Zeit zum Baden im Karibischen Meer, für einen Strandspaziergang oder für einen Kaffee und Cocktail an der Hotelbar.
Natürlich rundete auch heute ein gemeinsames Abendessen den Tag perfekt ab. Am Abend saßen wir dann noch ein wenig an der Bar zusammen. Und es sei jedem geraten, hier Insektenspray mitzunehmen, denn die Mücken und Sandflöhe können schon mal gut aktiv werden...

Tag 12: Freizeit am Traumstrand von Maria la Gorda mit Ausflug zum Schnorcheln

Den heutigen Tag genossen wir am Strand von Maria la Gorda. Nachmittags fuhren wir alle gemeinsam mit einem Boot raus zum Schnorcheln. An unserem Schnorchelstopp „Aquarium" tauchten wir dann ein ins karibische Meer und konnten die unglaublich schöne Unterwasserwelt Kubas genießen! Bei kristallklaren Wasser und verschiedensten Fischen und Unterwasserpflanzen wurde dieses Erlebnis zu einem der schönsten der Reise.

Tag 13: Fahrt zurück nach Havanna, Oldtimer–Rundfahrt durch Havanna und Besuch der Show Tropicana

Heute verließen wir das Paradies in Kuba und fuhren zurück nach Havanna. Auf der Fahrt erzählte uns Dariel mehr über Zuckerrohr. So lernten wir, dass 50% der landwirtschaftlichen Fläche für Zuckerrohr genutzt wird und dass es heute in Kuba 156 Zuckerfabriken gibt. Zuckerrohr wird einmal im Jahr geerntet und sein Stängel enthält bis zu 18 % Zucker. Hauptsächlich stellt man natürlich Rum aus Zuckerrohr her, aber die Pflanze hat auch gut 127 Nebenprodukte.
Zurück in Havanna fuhren wir zum Kapitol und unternahmen eine 1-stündige Oldtimer-Rundfahrt durch die kubanische Hauptstadt. Natürlich durften da auch einige Fotostopps nicht fehlen und wir konnten uns auch mal hinters Steuer setzen - natürlich nur für ein Foto. Zurück am Hotel checkten wir in Ruhe ein und nachdem wir zu Abend gegessen hatten, machte sich ein Teil unserer Gruppe auf zur bekanntesten Show Kubas: Tropicana. Bei Prosecco und Havanna Club konnten wir die Show unter freiem Himmel genießen und staunen, welches Körpergefühl die Kubaner haben. Nach 2 Stunden war der offizielle Teil der Show beendet und die Party fing richtig an. Gemeinsam mit den Tänzern und anderen Zuschauen rockten wir die Bühne. Alle anwesenden Nationen wurden gefeiert. Nicht nur die am Anfang unserer Reise gelernten Salsa-Schritte konnten wir hier wieder aufleben lassen, wir bezwangen auch die Lambada-Stange.

Tag 14: Hemingway–Ausflug in und um Havanna sowie Abschied nehmen von Kuba

Dieser Morgen sollte der letzte unserer Reise sein. Da unser Flug erst spät am Abend ging, hatten wir den ganzen Tag noch für uns in Havanna Zeit. Während die einen im Hotel am Pool die letzen Stunden genossen, gingen anderen den Spuren von Hemingway in und um Havanna nach.
Der nahe Chicago (USA) geborene Schriftsteller gehört einfach zu Kuba wie auch zu vielen anderen Reisezielen in der Welt. Er wurde unter anderem mit dem Literaturnobelpreis und dem Pulitzer Preis ausgezeichnet. Zuerst besuchten wir Hemingsways ehemalige Finca La Vigía in San Francisco de Paula. Hemingway verbachte hier die letzten 22 Jahre seines Lebens und da er auch 57 Katzen und 4 Hunde besaß, hatte er hier auch neben seinem Haus ein Katzenhaus errichten lassen. Nach seinem Tod 1961 spendete seine Frau das Anwesen gemeinsam mit Fidel Castro dem kubanischen Volk. Daher befindet sich heute hier ein Museum, welches größtenteils die Original-Zimmer Hemingways zeigt.
Der Schriftsteller schrieb hier und in der unmittelbaren Umgebung des Anwesens sein Buch „Der alte Mann und das Meer". Von der obersten Etage des Katzenhauses aus konnten wir dann einen wunderbaren Ausblick auf Havanna genießen. Zudem befinden sich auf dem Anwesen auch 4 Katzengräber sowie sein Bootes Pilar. Mit diesem Boot fuhr er gemeinsam mit seinem Freund und Kapitän Gregorio Fuentes oft zum Fischen raus aufs Meer.
Danach ging es weiter in die Bar La Terrazza nach Cojimar. Hier trank Hemingway immer den Cocktail Don Gregorio, benannt nach seinem Freund Gregorio Fuentes. Natürlich kamen auch wir in den Genuss eines solchen Cocktails. Nahe der Bar befindet sich zudem die Festung von Cojimar aus dem Jahr 1645.
Danach fuhren wir zurück nach Havanna, wo wir inmitten des Zentrums in der Bodeguita del Medio zu Mittag aßen. Natürlich hat auch dieser Ort eine Bedeutung für Hemingway gehabt, denn hier trank er immer seinen Mojito. Daher bekamen wir zu unserem Mittagessen bestehend aus kreolischen Köstlichkeiten auch einen Mojito gereicht.
Der letzte Punkt unserer Hemingway Tour war das Hotel Ambos Mundos. Hier checkte Hemingway immer ein, wenn er im Zentrum von Havanna übernachtete. Mit einem wahrhaft antiken Fahrstuhl, welcher alten Charme verbreitete, fuhren wir in die vorletzte Etage des Hotels. Hemingways Zimmer war nicht das schönste des Hotels, doch er wollte immer wieder genau dieses eine Zimmer beziehen. Heute wird es nicht mehr als Hotelzimmer genutzt, sondern ist so wie er es damals immer bewohnte zugänglich für Touristen und so auch für uns. In diesem Zimmer schrieb er seinen Bestseller „Tod am Nachmittag". Nach der Besichtigung des Zimmers gingen wir ganz hoch bis zur Aussichtsterrasse des Hotels. Von hier aus hatten wir einen traumhaften Ausblick über Havanna, welcher den Aufenthalt hier in Kuba perfekt abrundete. Da wir noch genug Zeit bis zum Abflug hatten, nahmen wir uns noch Zeit für individuelle Erkundungen im Stadtzentrum von Havanna.
Am Abend trafen wir uns dann alle in der Lobby des Hotels und verabschiedeten uns alle gemeinsam von unserem Busfahrer Saul sowie von unserem örtlichen Reiseleiter Dariel. Nach einem letzten Gruppenfoto fuhren wir gemeinsam zum Flughafen. Hier konnten wir dann wieder kubanische Gelassenheit an den Tag legen und ein wenig Geduld beweisen, als wir uns am Schalter anstellten. Nachdem alle ihren Koffer abgegeben hatten und ihre Bordtickets in der Hand hatten, mussten wir noch unsere 25 CUC Ausreisegebühr bezahlen und konnten dann durch die Sicherheitskontrolle gehen. Da wir nicht alle gemeinsam nach Berlin zurück flogen, verabschiedeten wir uns hier schon einmal offiziell von 2 Gästen, die nach München und Köln weiterfliegen würden. Gegen 23 Uhr verließen wir dann Kuba und es ging zurück in Richtung Paris.

Tag 15: Heimreise

Überpünktlich landeten wir kurz vor 14 Uhr in Paris. Da wir in Kuba die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit umgingen, mussten wir unsere Uhr jetzt jedoch anstatt nur 5 Stunden um 6 Stunden zurückstellen. Ein wenig später gingen dann auch schon unsere Anschlussflüge nach München, Köln und Berlin.
Meine Lieben, ich möchte mich noch einmal bei euch bedanken für diese tolle Reise! Auch wenn manches wirklich kubanisch gelaufen ist, ihr wart eine super Gruppe und ich bin froh, dass ich mit einer so lustigen Gruppe Kuba aktiv erkunden durfte! Ich hoffe, wir treffen uns bald mal wieder. Hasta la vista, mis amigos. Eure Sylvia

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