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Silvester in Katar – kleines Land, große Kontraste

Reisebericht: 29.12. – 03.01.2025

Katar ist wohl erst durch die FIFA-Weltmeisterschaft in die Köpfe der Menschen gerückt. Wir erleben das reichste Land der Welt in allen Facetten…lesen Sie selbst!

Patrick Fritzsche

Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche


Flug nach Doha – Ankunft im Übermorgenland

Schon lange fiebern wir auf diesen Tag hin: es geht in ein Land, welches sicher nicht bei jedem sofort positive Gedanken erweckt. Doch genau aus diesem Grund werden wir - das ist eine kleine Reisegruppe bestehend aus 14 Gästen und mir - nach Katar reisen! Denn Reisen bildet bekanntlich.
Am Flughafen BER treffen wir uns am Morgen, werden wieder einmal Zeuge der Inkompetenz dieses Flughafens und nach dem Enteisen der Boeing der katarischen Nationalairline geht es etwas verspätet los in Richtung Arabische Halbinsel.
Nach knapp 5,5 Stunden Flug landen wir auf dem Hamad International Airport in Doha, passieren die Einreise (die auch hier ungewöhnlich lange dauert) und nehmen unsere Koffer entgegen. Freudestrahlend erwartet uns schon unser Reiseleiter Osman und begleitet uns zum Kempinski Marsa Malaz auf dem Megaprojekt The Pearl. Wir checken ein, beziehen unsere geräumigen Zimmer und starten unseren Aufenthalt hier auf der Dachterrasse des Hotels bei einem Drink und einem kleinen Abendessen. Inzwischen reisen auch unsere 3 Gäste aus Frankfurt an und somit ist unsere kleine Reisefamilie komplett.
Ganz gespannt, was uns in den kommenden Tagen erwartet, ziehen wir uns zurück und gönnen uns ein wenig Ruhe.

Entdeckungen in der Hauptstadt Doha

Ausgeruht und gut gestärkt vom abwechslungsreichen Frühstücksbuffet starten wir in den Tag. Heute entdecken wir die florierende Küstenhauptstadt am Persischen Golf mit all ihren Facetten.
Um zu verstehen, warum dieses Land einen derartigen Reichtum erlangte, besuchen wir zunächst das Company House, ein Museum zur Erdölgewinnung. Dieses Museum befindet sich im ehemaligen Hauptsitz der ersten Erdölfirma des Landes. Sehr modern und anschaulich erhalten wir hier einen Einblick des für Katar so wichtigen Meilensteins der Geschichte. Ohne diesen Fund würden wir heute sicher nicht hier stehen und uns das glitzernde Juwel von Katar und heute eine multikulturelle Stadt anschauen.
Wir befinden uns in neuen Stadtteil Msheireb Downtown - eine Smart City, die inmitten des kulturellen Bezirks Doha liegt. Hier findet man zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser, Museen und Geschäfte, die neu, aber in Anlehnung an die traditionelle Bauweise entstanden sind. Mit einer futuristischen Straßenbahn erkunden wir dieses Gebiet während einer kleinen Rundfahrt.
Im angrenzenden, traditionellen Souk Waqif suchen wir zunächst eine Wechselstube auf und bummeln etwas durch die Gassen. Am Abend, wenn das Leben hier erst richtig losgeht, werden wir nochmals da sein.
Im Nationalmuseum begeben wir uns auf eine visuelle Reise durch Katars Geschichte vom prähistorischen Zeitalter bis zur Moderne. Schon allein die Architektur beeindruckt uns sofort. Inspiriert von einer Wüstenrose erschuf der preisgekrönte Star-Architekt Jean Nouvel dieses Gesamtkunstwerk. Das interaktive Museum ist keinesfalls langweilig und gibt uns einen wunderschönen Einblick in die kurze, wechselvolle Geschichte Katars.
Dass das kleine Land Katar, gelegen an der Nahtstelle zwischen dem Nahen Osten und Asien, ein Schmelztiegel der Kulturen ist, können wir im Katara Kulturzentrum. Hier besuchen wir die Katara-Moschee und werden von Osman in den Islam eingeführt. Während unseres Spaziergangs sehen wir das Amphitheater, welches im klassisch-griechischen Stil in Verbindung mit islamischen Elementen erbaut wurde und Platz für mehrere tausend Besucher bietet.
Unterwegs begegnen uns Ghandi's Three Monkeys (3 Skulpturen mit militärischen Masken). Solche öffentlichen Kunstinstallationen werden wir in den nächsten Tagen öfters zu Gesicht bekommen.
Bevor wir Katara verlassen, schlendern wir noch an der Goldenen Moschee vorbei, die in der Sonne hell funkelt. Man könnte sicher den ganzen Tag hier verbringen, denn es gibt noch zahlreiche Galerien, ein Planetarium und Museen. Doch wir fahren nun nach Lusail City, ein Urbanisierungsprojekt im Norden Dohas. Hier legen wir einen Fotostopp vor den markanten Katara-Towers ein.
Da Shopping-Erlebnisse in den arabischen Ländern auch immer eine Augenweide sind, besuchen wir anschließend Place Vendôme, ein extravagantes, 1.150.000 m² großes Einkaufszentrum, das von klassischer französischer Architektur inspiriert wurde.
Abschluss des Tages ist ein erneuter Besuch auf dem Souk Waqif. Da sich das Leben in den arabischen Ländern erst nach Sonnenuntergang so richtig entwickelt, ist es jetzt umso interessanter. Während unseres Bummels auf diesem riesigen Marktgeländes besuchen wir die königlichen Kamele, die wir am Morgen auf Ihrem Ausritt schon gesehen haben, den Falkenmarkt, das Falkenkrankenhaus und auch den Kleintiermarkt. Bis zum gemeinsamen Abendessen bleibt noch Zeit für individuelle Entdeckungen in den kleinen Gassen zum Shoppen, Schauen, Beobachten und Staunen.
Diesen erlebnisreichen ersten Tag in Doha runden wir mit einem ausgezeichneten, persischen Abendessen im Restaurant PARISA ab und fallen müde, aber erfüllt mit zahlreichen Eindrücken ins Bett. Gute Nacht.

Doha: Al Shaqab Reitsportzentrum – Nationalbibliothek – Villaggio Mall & Silvesterfeier

Auch am letzten Tag des Jahres haben wir ein interessantes Besichtigungsprogramm in Doha. Wir beginnen mit einem außergewöhnlichen Kunstwerk, welches man im öffentlichen Raum eines islamischen Landes kaum erwartet: „The Miraculous Journey“ ("die wundersame Reise") des britischen Künstlers Damien Hirst. 14 gigantische Bronze-Skulpturen bilden ein Gesamtkunstwerk, welches zeigen die Reise von der Befruchtung einer Eizelle bis zur Geburt eines Kindes - und dieses steht, wie passend, vor dem hochmodernen Frauen- und Kinderkrankenhaus Sidra Medicine Hospital.
Wie gut es den stolzen Araber-Pferden hier in Katar geht, erleben wir im Al Shaqab Reitsportzentrum in der Education City. Nachdem wir die gigantische Reithalle (indoor und outdoor) von den Logenplätzen besichtigt haben, besuchen wir die edlen Tiere in ihren luxuriösen Stallungen. Besonders die Stallungen der königlichen Pferde sind außergewöhnlich: penibel sauber, mit Marmor ausgekleidet, klimatisiert. Alle hier betreuten Tiere genießen eine Rundum-Betreuung mit Laufbändern, Pool und Jacuzzi nach einem anstrengenden Training.
Anschließend statten wir der beeindruckenden Nationalbibliothek von Katar (Qatar National Library) einen Besuch ab. Auch hier beeindruckt zunächst das Äußere des von Rem Koolhaas entworfenen Gebäudes. Im Inneren sind Licht, Luft und Sichtbarkeit die Markenzeichen der innovativen Bibliothek. Die Bücherregale selbst sind ein wesentlicher Bestandteil der Architektur: Sie scheinen aus dem Boden emporzuwachsen und verdeutlichen den Wert, den Bücher in der Kultur Katars haben.
Bevor wir wieder zurück zum Hotel fahren, stoppen wir am Khalifa Int. Stadium mit dem benachbarten Torch Tower und genießen einen Aufenthalt in der Villaggio Mall, die an Venedig erinnert. Luxus-Boutiquen, Indoor-Freizeitpark und ein venezianischer Kanal mit Gondolieren bezaubern vor allem die Einheimischen.
Im Hotel zurück, können wir die Annehmlichkeiten wie Pool oder Strand genießen.
Am Abend erwartet und dann eine gesellige Silvesterfeier im Pool-Bereich des Hotels. Bei angenehmen Temperaturen, einem ausgezeichneten Buffet (siehe Bildergalerie: Bilder sagen hier mehr als tausend Worte) und Unterhaltung beenden wir das Jahr 2024 und starten ins neue Jahr 2025!

Neujahrstag in Doha – abendliche Dhau–Fahrt

Den ersten Tag des neues Jahres beginnen wir entspannt mit einem Langschläfer-Frühstuck. Bis zu unserem heutigen Ausflugsbeginn am späten Nachmittag sind individuelle Unternehmungen möglich. Einige stürzen sich nochmals ins Großstadtgetümmel und probieren die hochmoderne und durch KI gesteuerte Metro aus, andere spazieren durch das Qanat Quartier in der nahe des Hotels und fühlen sich beim Überqueren der Rialtobrücke wie beim Flanieren in der Lagunenstadt Venedig. Und dann gibt es ja noch die große Pool-Anlage und den privaten Hotelstrand, die zum Entspannen einladen. Wer kann schon behaupten, am Neujahrstag am Strand zu liegen…
Später treffen wir uns in der Lobby und starten zu einer abendlichen Tour mit Osman, der heute ganz traditionell katarisch gekleidet mit Kandora (weißes Gewand), Kufiya (Kopftuch) und Agal (schwarzer Ring) ist.
Wir legen einen Stopp im Sheraton-Park ein und können wir hier die moderne Skyline von West Bay fotografisch einfangen. Es wird langsam dunkel und die Stadt erstrahlt immer mehr in funkelnden Lichtern.
Im Box-Park, ein neu gestaltetes Freizeit- und Erholungsgebiet mit einem Yachthafen und Geschäften, Cafés und Büros aus Cargo-Containern gehen wird an Bord einer traditionellen Dhau. Mit dieser schippern wir entlang der atemberaubenden Skyline Dohas, die in der Dunkelheit funkelt und glitzert. Der Wind pfeift uns um die Nase und bei einem leckeren BBQ lassen wir die Skyline an uns vorüberziehen.

Hafenstadt Al Khor – Westküste und MIA – Museum of Islamic Art

Heute reisen wir in den Norden Katars und somit in die Geschichte dieses kleinen Landes. Die Glitzermetropole Doha lassen wir hinter uns und besuchen zunächst die beiden Barzan-Türme in Umm Salal. Heute stehen sie inmitten eines einfachen Wohngebietes. Die aus Korallenfelsen und Kalkstein erbauten Wachtürme (Bauzeit 1910-1916) halfen, ankommende Schiffe osmanischer Truppen zu erblicken. Weiterhin geht man aber davon aus, dass man sie ebenso als Observatorium nutze. Denn durch die Beobachtung des Mondes bestimmte man die Daten des Sonnenkalenders.
Die kleine Hafenstadt Al Khor ist nicht weit entfernt und so statten wir dem Hafen einen Besuch ab. Hunderte traditionelle Dhau-Boote ankern hier. Die Fischer sind alle schon wieder mit ihrem frischen Fang zurück, den wir in der hiesigen Fischhalle bewundern können. Die Schätze des Meeres liegen akkurat und unter besten hygienischen Voraussetzungen in den Auslagen und werden stolz angepriesen.
Einmal quer über die katarische Halbinsel bringt uns der Bus bis nach Al Zubara an der Westküste. Diese typisch arabische Festung gehört heute zum UNESCO-Welterbe und war früher Mittelpunkt einer geschäftigen Perlenfischer- und Handelsstadt. Die Ruinen dieser Stadt erblicken wir vom Turm der Festung, ein Besuch der Ausgrabungen ist leider heute nicht möglich.
Als Ersatz besuchen wir eine neue Kunst-Installation inmitten der Wüste. Schon allein die Anfahrt über eine Schotter-, Geröll- und Sandpiste ist abenteuerlich. Seit 2022, kurz vor der FIFA-WM, stehen hier überdimensionale, aufrecht stehende Ringe und runde Spiegelplatten in der rauen Subara-Wüste. Der dänisch-isländische Künstler Ólafur Elíasson möchte mit seinem Kunstwerk "Shadows travelling on the sea of the day" ("Schatten, die auf dem Meer des Tages reisen") einen Ort der Begegnung schaffen.

Mit unserem kleinen Coaster-Bus sausen wir wieder zurück nach Doha und holen unseren Fotostopp vom ersten Tag an der Corniche nach. Die Skyline Dohas im Sonnenlicht steht uns gegenüber. Von hier kann man auch schon das neue Museum of Islamic Art sehen, welches wir heute auch noch besuchen werden. Als zusätzlichen Stopp besuchen wir Dohas jüngste Neuentwicklung - den Mina District. Dies ist ein malerisches Viertel mit Kopfsteinpflasterstraßen und pastellfarbenen Gebäuden. Man spricht auch vom „Santorini des Nahen Ostens“. Hier können wir die Kreuzfahrtriesen beobachten, die hier ankern und etwas bummeln.

Als Abschluss unserer Besichtigungen in Doha besuchen wir das Kronjuwel unter den Museen von Katar - das Museum für Islamische Kunst auf einer eigens angelegten Insel an der Corniche. Dieses architektonische Wunder wurde vom Architekten I. M. Pei entworfen und beherbergt auf vier Etagen Dauer- und Wechselausstellungen mit zahlreichen Kunstwerken der Islamischen Welt. Auf einem individuellen Rundgang erkunden wir dieses tolle Museum individuell.

Kulinarisch verabschieden wir uns von diesem faszinierenden Land beim Abendessen im katarischen Restaurant SMAT, in dem wir exquisit speisen und auf hohem Niveau bedient werden - für unsere Verhältnisse schon fast zu viel des Guten :-)
Doch auch diese Erfahrung gehört bei einem Besuch in einem der reichsten Land der Welt einfach dazu.

Ma'assalama – Auf Wiedersehen Katar!

Noch einmal fürstlich im Kempinski-Hotel übernachten und dann klingelt leider schon zeitig der Wecker. Unsere Flüge nach Frankfurt und Berlin starten bereits gegen 9 Uhr. Ausgestattet mit einem guten Lunchpaket geht es zum Flughafen, wo wir uns herzlich von unserem Reiseleiter Osman verabschieden. Er hat uns in den vergangenen Tagen seine Wahl-Heimat gezeigt: gelassen, humorvoll, immer gespickt mit wissenswerten Informationen zu Land und Leuten und seiner Religion haben wir einen wunderbaren Überblick von ihm erhalten! Vielen Dank für alles und alles Gute für dich und deine Familie!
Bis die Maschinen der Qatar Airways in Richtung Deutschland abheben, bestaunen wir noch den modernen Hamad International Airport mit seinem Palmengarten. Nach einem angenehmen Flug mit ausgezeichnetem Service landen wir pünktlich in Berlin. Willkommen in Deutschland: Ausfall der Einreisekontrollen und lange Wartezeiten bei der manuellen Passkontrolle...ich weiß nun, was ich definitiv nicht vermisst habe!


Liebe Reisegäste, voller Eindrücke und mit bleibenden Erlebnissen sind wir wieder in der Realität angekommen. Viele Vorurteile sind abgebaut, Fragen beantwortet. Doch mit Sicherheit werden wir das Erlebte in den kommenden Tagen und Wochen zuhause nacharbeiten und vertiefen müssen. Und vor allem müssen wir die positive Ausstrahlung des Wüstenstaates an unsere Freunde, Verwandte und Bekannte weitergeben! Es ist eben eine ganz andere Welt, die man mindestens einmal im Leben gesehen haben muss.

Ich wünsche euch für das neue Reisejahr alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und weiterhin viel Entdeckergeist! Die Welt bietet so viel Schönes - sehen wir es uns an! Gerne wieder gemeinsam!

Euer Patrick


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