Reisebericht: Rundreise Kenia – exklusive Safari im Tierparadies

28.07. – 12.08.2019, 16 Tage Aberdare Nationalpark – Solio–Reservat – Nakuru–See – Masai Mara – Naivasha–See – Amboseli–Nationalpark – Tsavo–West–Nationalpark – Nairobi


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Studienreiseleiter Prof. Dr. Hubert Lücker
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Hubert Lücker

28.7.:

Alle Mitreisenden treffen sich im Gate des Fluges von Frankfurt nach Nairobi am Flughafen Frankfurt. Der Flug geht pünktlich, ist ruhig und wir kommen auch pünktlich in Nairobi an, wo wir von der lokalen Agentur abgeholt und ins Hotel gebracht werden.

29.7.:

Morgens nach dem Frühstück holen uns unsre beiden Safarijeeps mit den Fahrern ab und wir fahren nach Norden Richtung Aberdares. Den ersten Stop machen wir an einer Kaffeefarm, wo wir den Anbau des Arabica Kaffees, die Ernte und die Zubereitung der Kaffeebohnen erleben. Natürlich verkosten wir hinterher auch die verschiedenen Sorten des Kaffees. Die Hochlandsorten des Arabica sind einfach sehr gut und das schmeckt man auch. Gegen 14.30 sind wir dann in der ersten Unterkunft, Sandai, wo wir dann auch den Lunch haben. Nachmittags machen wir eine Fußsafari auf dem ausgedehnten Gelände der Sandai Farm, nur erwischt uns dann leider der Regen, so dass wir abbrechen und zurück in die sehr schönen Hütten gehen.

30.7.:

Der Regen ist weg und wir fahren mit den Jeeps zum Schutzgebiet Solio. Es ist einer der Ankerpunkte für die Erhaltungszucht der südlichen Breitmaulnashörner und wird auch in der Rettungszucht mittels künstlicher Befruchtung für die nördlichen Breitmaulnashörner eine zentrale Rolle spielen. In dem riesigen Schutzgebiet sehen wir dann tatsächlich über 120 Breitmaulnashörner. Dazu kommen Zebras, Spießböcke, Impalas, Kronenkraniche und auch eine kleine Gruppe Löwen. Die phantastische Landschaft tut ein Übriges: Dieser erste Game Drive war wirklich ausgezeichnet. Am Nachmittag wiederholen wir den Rundgang auf der Sandai Farm, dieses mal ohne Regen. Statt Nashörner gab es hier dann die spannende Botanik und die sehr lebhafte Kleinvogelwelt, die wir uns näher angesehen haben.

31.7.:

Nach dem Frühstück verlassen wir Sandai und fahren Richtung Nakuru See zum Riftvalley. Die wirklich gute Nachricht war die, dass die früher grottenschlechte Straße seit knapp einem Jahr durchgängig asphaltiert wurde, sodass die Fahrt durch die Aberdares und über den Pass zügig verlief. Am Pass sehen wir dann das für einen Europäer Unglaubliche: Oben in gut 2.500 m Höhe wird Gemüse angebaut auf den sehr fruchtbaren Böden. Dieses Gemüse wird dann gut 1000 m tiefer in den Siedlungen gebraucht und Radfahrer, beladen mit bis zu 4 Zentnern Gemüse/Fahrrad, fahren die steile Pass Straße hinunter. Unglaublich. Man fragt lieber nicht, wie die Leute das machen! Fakt ist, dass die Radfahrer Sandalen aus alten Autoreifen haben, mit denen sie dann ihre bepackten Lastfahrräder bremsen!
Nach der Ankunft in der Nakuru Lodge am Nakuru See fängt es an heftig zu regnen. Wir fahren später trotzdem die Safari, aber: Es gibt kaum mehr Flamingos im See. Der Grund ist ein doppelter. Die starken Regenfälle der letzten drei Jahre haben den See so stark ausgesüßt, dass die Nahrungsgrundlage der Flamingos, kleine Krebse und Blaualgen in dem Natronsee, nicht mehr gegeben ist. Zusätzlich hat sich im Rift die tektonische Platte gehoben, sodass sich auch möglicherweise tief im See weitere Süßwasserquellen geöffnet haben. Fakt ist: Es gibt so gut wie keine Flamingos mehr in dem See, wo sie früher nach Millionen zählten. Sie sind in den Norden Kenias an andere Natronseen gezogen Dafür sind fischfressende Vögel dabei in Nakuru einzuwandern. Dennoch sind natürlich die Säugetiere noch da: Büffel, Nashörner, Elen Antilopen, Zebras, Schakale und Warzenschweine sind zu sehen.

1.8.:

Wir fahren früh in den Masai Mara Nationalpark. Auch auf dieser langen Strecke nach Süden profitieren wir vom Straßenbau. Die Straßen sind bis auf ca. 50 km asphaltiert, was das Fahren deutlich angenehmer macht. Das Bush Camp ist wunderschön, sehr familiär und liegt mitten im Park, was auch bedeutet, dass Flusspferde und andere Tiere ins Camp kommen. Am Nachmittag machen wir dann den ersten Game Drive im Nationalpark und der war gleich überwältigend. Drei Löwenrudel mit jeweils mehreren Welpen haben wir beobachten können, dazu Massen von Zebras, Gnus und Topis. Elefanten waren immer wieder zu sehen und eine schöne Familie der südlichen Hornraben.

2.8.:

Zwei Gäste werden sehr früh abgeholt und machen die Ballonfahrt über Massai Mara. Sie waren danach hellauf begeistert. Es soll sehr gut gewesen sein! Wir anderen machen einen Game Drive und der hatte es auch wieder in sich. Löwinnen mit 8 Welpen unterschiedlichen Alters kreuzen unseren Weg. Ein Serval hielt sich erst versteckt, kam dann aber völlig aus der Deckung und lies sich gut beobachten. Thomson Gazellen, Topis und Zebras waren in Mengen da, sammelten sich offenbar bereits. Und dann war da noch der schlangenfressende Gauckler am Boden. Ein toller Vormittag.
Nachmittags ging es dann mit allen Gästen wieder auf einen Game Drive. Dieses Mal sehen wir zwei Löwenrudel mit jeweils Junglöwen bzw. Löwenwelpen und wieder große Mengen an Antilopen Abends gab es dann in der Nähe des Camps im Nationalpark ein Buschdinner bei Fackellicht. Natürlich sind Ranger dabei, die aufpassen, dass die Löwen nicht uns als Dinner betrachten. Ein tolles Erlebnis.

3.8.:

Der frühe Game Drive entpuppt sich im Nachgang als absolut grandios. Wir beobachten lange ein großes Löwenrudel und dann noch zwei Geparden sowie eine Herde von ca. 2-30.000 Gnus, die wanderten. Bei so vielen Tieren bleibt auch mal eines liegen: Wir sehen an einem verendeten Gnu eine Hyäne, die das Gnu anfrisst. Zwei Wollhalsstörche teilen sich in die Brocken, die dabei anfallen - eine unglaubliche Sichtung. Allein der Anblick der wandernden Gnus auf den riesigen Grassteppen brennt sich ins Gehirn.
Am Nachmittag ging es dann wieder zu einem Game Drive in Richtung Mara Fluss. Neben Elefanten, Giraffen und diversen Antilopen sowie Gazellen Arten sahen wir auch Trappen. Am Marafluss haben wir lange die Flusspferde und ein sehr großes Krokodil beobachten können. Die Game Drives im Masai Mara Nationalpark waren alle sehr sehr gut.

4.8.:

Hatten wir gedacht, dass wir schon am Vortag viele Tiere gesehen hatten: Dieser Game Drive raus aus dem Park auf dem Weg nach Naivasha belehrt uns eines Besseren. Wir sind plötzlich in einer Herde von um die 100.000 Gnus, die wandern! Dazu kamen noch die begleitenden Topis und Zebras, die sich auch besser nach Tausenden zählen ließen - so wandern nun wirklich die Tiersammlungen im Masai Mara/Serengeti Gebiet - und dabei war es noch nicht mal die große Wanderung selber, sondern nur die Vorbereitungen dazu.
Wir sind dann aus dem Nationalpark raus gefahren und dann ging es nach Naivasha. Dabei mussten wir natürlich das Escarpment hinunter, was sehr schöne Ausblicke über das Riftvalley bietet. Gegen Mittag waren wir dann im Naivasha Nationalpark am See. Am Nachmittag fuhren wir mit den Jeeps nach Crescent Island, wo wir eine Fußwanderung machen konnten und mit einem Ranger sehr dicht zu Fuß an Giraffen, Wasserböcke, Thomsongazellen und Zebras sowie eine große Gruppe Rosapelikane herangingen. Dazu kamen sehr viele Wasservogelarten, die Süßwasser mögen, wie Mengen von Kormoranen, diverse Reiherarten, die Jacanas und Schreiseeadler.

5.8.:

Heute morgen stand nach dem Frühstück eine Bootsfahrt auf dem Naivasha See auf dem Programm zum Kennenlernen der Vögel am See. Wir hatten zwei kleine Boote, die je 6 Personen fassten: Den Bootsführer und 5 Gäste. Die Sichtungen waren perfekt, vom Rieseneisvogel bis zu beiden Arten von Pelikanen war alles vertreten. Der Höhepunkt aber waren die Schreiseeadler. Die Bootsführer hatten von Fischern auf dem See frisch gefangene Tilapias gekauft und nutzen diese als Köder, um die Schreiseeadler anzulocken: Und die holten tatsächlich die Fische wenige Meter von den Booten entfernt aus dem Wasser - ein sagenhafter Anblick. Gegen 10.00 waren wir wieder am Ufer und sind dann sofort in den kleinen Nationalpark Hell´s Gate gefahren. Neben sehr zudringlichen Pavianen am Eingang fanden wir dann drinnen Büffel, Giraffen, Augur Bussarde und Gazellen vor. An der eigentlichen Schlucht sind wir zu Fuß bis zum Aussichtspunkt gegangen und haben uns die tollen Felsformationen angesehen. Zum Abschluss sind wir noch mit unseren Jeeps zu einem weiteren Aussichtspunkt gefahren, von wo man ein großes Geothermie Kraftwerk sehen und seine Arbeitsweise so besser verstehen konnte.

6.8.:

Der Tag wird lang, denn nun geht es vom Naivasha See über Nairobi nach Osten zum Amboseli Nationalpark. In Nairobi stoppen wir zuerst am Blixen Museum, wo wir eine sehr gute Führung bekamen. Das Frau Blixen gewidmete Museum liegt sehr schön in einer großen Parkanlage und ist original restauriert. Nach dem Lunch ging es dann weiter Richtung Amboseli. Irgendwann tauchte dann auch der Kilimandscharo so langsam aus dem Dunst auf, bis wir ihn dann frei sehen konnten - ein traumhafter Anblick, der nicht so häufig isst, den meist versteckt sich der Berg hinter Wolken. Wir kommen erst spät an, so dass an diesem Tag kein Game Drive mehr möglich ist, aber auf den letzten Kilometern Schotterpiste zum Camp erhalten wir bereits einen Vorgeschmack auf die Staubentwicklung in diesem ziemlich trockenen Nationalpark!

7.8.:

Nach dem Frühstück geht es los, mit Staubschutzhüllen für Kameras und Ferngläser, was sich als absolut notwendig herausstellt im Laufe des Tages. Der Amboseli ist nicht so groß, aber wird natürlich einerseits durch den Kilimandscharo optisch dominiert, andererseits gibt es hier schönes freies Grasland und Sümpfe. Ellipsenwasserböcke waren die logische erste Sichtung, dann Gnus, viele Elefanten, darunter auch Bullen und davon einer im Musht. Am Sumpf sind Flusspferde, Pelikane und ein Trupp spielender junger Hyänen. Wir laufen auf den Observation Hill, der einen sehr guten Rundblick über weite Teile des Amboseli bietet, und dort finden wir die seltenen Finkenammern. Kurz vor dem Tor zur Lodge beobachten wir noch eine sehr große Herde Strauße.
Beim Game Drive nachmittags sind wir wieder am Sumpf, beobachten Flamingos, Löffler, Sporengänse und Elefanten und dann kommt langsam der Kilimandscharo raus. Wir schaffen es ihn samt einer Elefantenherde davor zu photographieren. Auf dem Rückweg schleppen wir noch einen liegengebliebenen anderen Touristenjeep ab zum Gate. Ein aufregender Tag!

8.8.:

Heute steht die Fahrt nach Tsavo West auf dem Programm. Es ist nur ein relativ kurzer Weg vom Amboseli aus. Kurz nach der Einfahrt in Tsavo West haben wir schon Dikdiks, Elefanten und Zebras, die aber in dem hohen Dornbusch schwerer auszumachen sind als in den Grassteppen zuvor. Wir halten an dem alten Lavafeld und fahren nach einer Besichtigung desselben weiter zur Lodge. Die dichte Dornbuschsavanne offeriert uns gute Sichtungen auf die sehr spezielle Vogelwelt dieses Savannentyps.
Am Nachmittag machen wir einen Game Drive in Tsavo West und haben das Glück, dass wir mehrfach den seltenen Kleinen Kudu sehen und sogar photographieren können, ebenso die Dikdiks, die hier eigentlich häufig, aber auch sehr scheu sind. Auch das erste Gerenuk läuft uns vor die Kameras plus Trappen, Giraffen und schöne Singhabichte. Es war einfach mal wieder ein traumhafter Game Drive.

9.8.:

Wir verlassen nach dem Frühstück Tsavo West und fahren in den größten Nationalpark Kenias, Tsavo Ost. Wir erwischen nochmals den Kleinen Kudu und diverse Tokkos. Dann geht es nach Verlassen von Tsavo West Richtung Tsavo Ost. Nach Passieren des Gates geht es im Game Drive zur Lodge und wir haben prompt die ersten roten Elefanten, rötlich eingepuderte Spießböcke, die blassen Impalas und mehr. Wir checken in der schönen Lodge ein.
Nach dem Lunch geht es wieder auf dir Pirsch und gleich mit einem Paukenschlag: Direkt an der Wasserstelle am Gate sind gut 70 (!) Elefanten. Danach folgen Gerenuks, Spießböcke, und Giraffen. Es war toll.

10.8.:

Diesen morgendlichen Game Drive wird niemand vergessen! Gleich am Gate finden und beobachten wir eine tolle Gruppe der hochsozialen Zwergmangusten und dann geht es Schlag auf Schlag: Eine Leopardin mit ihrem einjährigen Jungen kreuzt unseren Weg und wenig später liegen zwei Löwen schlafend in der Nähe. Gerenuks gab es reichlich, dazu den Schlangenadler und Gaukler. Wir fahren dann hoch in den Norden zum Tsavo Fluss, passieren dabei Ökosysteme von den Grassteppen über Kurzgrassteppen, Dornbuschsavannen bis an die Halbwüste im Norden. Die Großantilopen und Elefanten waren immer da. An den Lugards Rapids sehen wir, wie der Tsavo Fluss sich durch das uralte Gestein fräst und finden sehr gro0e Krokodile plus Flusspferde. Gerenuks waren häufiger.
Nach dem Lunch am Nachmittag kommt der letzte offizielle Game Drive und der war wie der am Vortag: Leopardin mit Jungtier, dann ein einzelner Leoparden Kater, ein Gepard, ein Löwenrudel plus die Antilopen, Elefanten und Giraffen. Tsavo Ost war unglaublich und hat uns sehr viel geboten.

11.8.:

Es gilt so langsam Abschied zu nehmen. Wir fahren im Game Drive aus Tsavo Ost heraus, sehen nochmals Zwergmangusten, eine Hirola Antilope, Purpurracken und Rotflügel Glanzstare. Erst als wir am Gate sind, werden die Kameras endgültig weggepackt. Es folgt der lange Weg nach Nairobi. Da es Sonntag ist, sind nicht so viele LKW auf der Straße, was uns ein besseres Fahren ermöglicht. Gegen 15.00 Uhr sind wir im Hotel und verabschieden uns von den phantastischen Fahrern. Um 18.00 haben wir dann das Abschiedsdinner und dann geht es zum Flughafen Nairobi zum Check-in auf den Flug nach Deutschland. Dieser ist pünktlich und ruhig.

12.8.:

Wir landen pünktlich in Frankfurt und erreichen die Anschluss Flüge an die diversen Ziel Flughäfen. Die schöne Reise ist zu Ende.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht