Reisebericht: Rundreise Kenia – exklusive Safari im Tierparadies

22.09. – 07.10.2019, 16 Tage Aberdare Nationalpark – Solio–Reservat – Nakuru–See – Masai Mara – Naivasha–See – Amboseli–Nationalpark – Tsavo–West–Nationalpark – Nairobi


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Wir alle sind voller Vorfreude und gespannt, was wir bei dieser Safarireise alles erleben werden. Natürlich geht es in erster Linie um Tierbeobachtungen, die Big Five und viele andere interessante Tiere in einer faszinierenden Landschaft...
...Denke ich an Kenia, dann gehen mir aber auch die Bilder aus „Jenseits von Afrika", untermalt mit dieser einfühlsamen Filmmusik und Karen Blixens berühmte Einleitung „Ich hatte eine Farm in Afrika" durch den Kopf. So freue ich mich auch auf den Spuren von Karen Blixen unterwegs zu sein. Und werden wir den Kilimandscharo sehen? Nun lest wie es war.
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
Frank Nimschowski

1. Tag, 22.09.2019: Flug nach Nairobi

Es ist der letzte Sommertag, sowohl auf dem Kalender als auch was das Wetter betrifft. Zeit, um der Sonne nach Süden zu folgen. Kenia ist zur Zeit in aller Munde, besonders bei Politikern in Sachsen und Brandenburg. Aber die meinen was ganz Anderes. Wenn wir 12 von Kenia sprechen, dann meinen wir das auch so. Es sind gerade mal 7,5 Flugstunden von Frankfurt nach Nairobi - so einfach geht Kenia :-). Und wenn wir noch die Zeit für´s Ausfüllen der Visa- und Einreiseformulare während des Fluges abziehen, dann ist es nur noch ein Katzensprung... Für die Einreise am Flughafen benötigen wir etwas Geduld, hakuna matata - kein Problem. Gegen 22 Uhr erreichen wir unser Hotel.

2. Tag, 23.09.2019: Aberdares – Mount Kenya – Hochland Laikipia

Caleb und Jackson, unsere Jeepfahrer empfangen uns am Morgen. Wir erhalten zur Begrüßung einen Safarihut und eine originelle Trinkflasche aus Metall, der Umwelt zuliebe. Nairobis Straßen sind für seine 4 Millionen Einwohner hoffnungslos überlastet, so dass wir nur langsam vorankommen. Schließlich erreichen wir am Vormittag die Fairview Farm wo uns Aireen ganz herzlich empfängt. Auf einem Rundgang erfahren wir viele interessante Details über Anbau und Verarbeitung des Kaffees. Natürlich reden wir nicht nur über Kaffee, sondern probieren auch welchen aus. Und zum Abschied bekommt jeder von uns ein Päckchen Kaffee geschenkt. Wegen des dichten Verkehrs erreichen wir erst am Nachmittag unser Ziel, die Sandai Ranch. Hier werden wir sehr herzlich von Petra, Tessa und Patricia sowie den vier bis fünf Haushunden empfangen. Wir haben die Lodge ganz für uns allein. Die Bungalows sind geschmackvoll eingerichtet und das Haupthaus bietet gemütliche Sitz- und Aufenthaltsbereiche. Strom gibt es nur am Abend und dann bis 22.30 Uhr. Am Nachmittag gibt der Wolken verhangene Mount Kenia (5199 m) für ein paar Momente den Blick auf den Gipfel frei. Und vor dem Sonnenuntergang unternehmen wir mit Charles sowie in Begleitung der anhänglichen Hunde einen kleinen Spaziergang auf der Farm (Sichtung von Nilgänsen, Wasserbock und Perlhuhn). Das Abendessen am großen Tisch nehmen wir gemeinsam mit unseren netten Gastgebern ein. Der Abend klingt in geselliger Runde am Kaminfeuer aus. Wir lauschen Petras Geschichten von Elefanten die ihr Gewächshaus zerstörten und das Eingangstor aus den Angeln hoben. Und davon wie sie nach Kenia kam und die Farm aufgebaut hat.

3. Tag, 24.09.2019: Safari im Solio–Reservat

Heute unternehmen wir unsere erste Pirschfahrt, englisch game drive und es wird eine sehr beeindruckende Fahrt. Fast fünf Stunden sind wir im Solio Reservat auf Pirsch unterwegs. Gleich zu Beginn begegnen wir einem Löwen der versucht, aus dem Reservat auszubrechen, weil sich hinter dem Elektrozaun eine Löwin aufhält. Da der Löwe sich auf sie konzentriert, können wir ihn gut aus nächster Nähe beobachten. Und ein älteres Männchen schaut sich das Ganze gelassen aus der Liegeposition an. Das Solio Reservat ist bekannt für die weltweit größte Population an Breitmaulnashörnern. Wir sehen im Laufe des Tages 15 bis 20 dieser Kolosse. Ein malerisches Landschaftsbild bietet der Akazienwald mit einer Vielzahl von Rothschild-Giraffen und Antilopen. Den ganzen Vormittag sind wir im Reservat unterwegs. Abgesehen von zwei bis drei Safarijeeps, die uns mal begegnet sind, haben wir das Gefühl, dass wir das Solio Reservat für uns allein haben. Ein wirklicher Geheimtipp.
Am Nachmittag widmen wir uns zur Abwechslung mal der Flora. Charles führt uns durch die Buschsavanne der Sandai Ranch. Er erklärt uns wie die Kikuyu verschiedene Pflanzen nutzen.
Noch einmal verbringen wir einen geselligen Abend mit unseren Gastgebern. Petra erzählt uns noch eine letzte Geschichte die vom Schicksalsgott auf dem Mount Kenya handelt.

4. Tag, 25.09.2019: Fahrt zum Nakuru–See – Safari im Nakuru–Nationalpark

So wie gute Freunde werden wir überaus herzlich von unseren Gastgebern Petra, Tochter Tessa sowie Patricia aus Holland verabschiedet. Von der ersten Minute an haben wir uns hier sehr wohl gefühlt, in einer privaten Atmosphäre als wäre man bei Freunden zu Gast, toll!
Wir fahren durch das Laikipia-Hochland Richtung Norden dem Äquator entgegen. Unterwegs fallen uns besonders Euphorbien auf, die wir gern als Kakteenbäume bezeichnen würden, aber in Wirklichkeit zu den Wolfsmilchgewächsen zählen. Am Äquator halten wir natürlich an und geschäftstüchtige Kenianer „demonstrieren" anhand von Wasserstrudeln die Corioliskraft der Erdrotation. Gern möchte man es glauben, aber die Wissenschaft sagt, dass Wasserwirbel in Gefäßen viel zu klein sind, als dass sie von der Erdrotation beeinflusst werden können. Wie auch immer, mit einem Brandy (Viceroy) begießen wir unsere Äquatorüberquerung, auch wenn wir als Nordländer den Äquator von Süden kommend queren. Und uns ist völlig egal, ob sich der Viceroy links oder rechts herumdreht...Hauptsache er dreht :-)
Kurz darauf kommen wir durch Kenias höchste Stadt mit dem schönen Namen Nyahururu, ca. 2.300 m über dem Meer gelegen. Dann gelangen wir in das grüne und sehr fruchtbare Rift Valley, Teil des ostafrikanischen Grabenbruchs. Auf den roten Böden werden unter anderem auch Kaffee und Tee angebaut. Mittags erreichen wir unser nächstes Quartier, das Flamingo Hill Camp im Nationalpark des Nakuru Sees. Gestärkt unternehmen wir am Nachmittag eine Pirschfahrt am See. Am Ufer fühlen sich viele Säugetiere und Vögel wohl. So sehen wir zum Beispiel Warzenschweine, Kaffernbüffel, Augurbussard, Dreifarbenglanzstar, Nimmersatt aus der Ferne, Pelikane und Flamingos sowie Paviane, die gar nicht daran denken ihren Platz auf der Piste herzugeben. Beim Umrunden des Nakuru Sees sehen wir außerdem Rothschild-Giraffen, Nashörner, Büffelherden etc.
Im Camp schlafen wir in geräumigen komfortablen Zelten, die mit Duschen und WC ausgestattet sind. Im Moskitonetz geschützten Bett finden wir eine Wärmflasche vor. Obwohl wir uns am Äquator befinden, gibt es aufgrund der Höhenlage kühle Nächte.

5. Tag, 26.09.2019: Weiterreise in die Masai Mara – Safarifahrt

Am Morgen brechen wir Richtung Süden in den berühmten Masai Mara Nationalpark auf. Auf der 245 Kilometer langen Strecke über die Stadt Narok müssen wir noch ca. 50 Kilometer Buckelpiste überstehen. Es ist eine Fahrt mit wechselnden Landschaften, anfangs noch das saftig grüne Tal des Rift Valley, dann folgt ein Bild ähnlich wie in Deutschland mit Mais- und Rapsfelder bis es schließlich karger wird. Bereits auf der einstündigen Fahrt vom Parkeingang bis zu unserem Camp können wir zahlreiche Tiere wie Gnus, Zebras, Topis, Straus etc. sehen.
Im Buschcamp, ein sehr komfortables Zeltcamp, werden wir von Nadine und den Angestellten, darunter viele Masai herzlich begrüßt. Das Camp liegt mitten im Park an einem Nebenfluß des Mara River, ohne Zaun. Das bedeutet freien Zugang für Tiere :-). Wir haben im und am Camp Flusspferde, Krokodile, Paviane, Impalas und S. sogar einen Leoparden am anderen Flußufer sehen können.
Am Nachmittag unternehmen wir unsere erste Pirschfahrt in der Masai Mara, dem kenianischen Teil der Serengeti. In den reichlich zwei Stunden beobachten wir u. a. Topis, Perlhühner, Kaffernbüffel, Masaigiraffen, Löwen und als besonderen Höhepunkt einen Leoparden.
Abends tauschen wir uns am Lagerfeuer und beim Essen über unsere Erlebnisse aus, bis uns ein Speer bewaffneter Massai zum Zelt zur Nachtruhe begleitet. Nachts werden die Massai Wache halten, damit wir ungestört schlafen und träumen können.

6. Tag, 27.09.2019: Safarifahrten in der Masai Mara

Mit den ersten Sonnenstrahlen bringen uns die angestellten Masai Kaffee oder Tee ans Zelt.
Der frühe Vogel fängt den Wurm (bzw. fangen heute Früh die Löwen den Büffel)...also starten wir halb sieben zu unserer ausgiebigen Morgensafari. Das Frühstück haben wir im Jeep dabei. Gleich zu Beginn sichten wir ein Flußpferd, Geier, Trappen, Topis und aufsteigende Ballone. In einem der 12 Ballons fährt jetzt gerade Lore mit.
Dann haben wir großes Glück. Ein Löwenrudel, ich glaube es sind 12 mit einem Männchen, drei Löwinnen und acht Jungen beobachten wir beim Frühstück. Heute gibt es einen erlegten Büffel zu fressen. Geier, Schabrackenschakale und Hyänen lauern schon auf die Rester. Die kleinen Löwen sind putz munter und spielen miteinander und mit den Erwachsenen - ganz großes Kino!
Bald darauf beobachten wir für einige Zeit ein Rudel Tüpfelhyänen. Unter einem Baum in der Savanne bereiten wir unser Frühstück vor: jeweils eine Decke auf die Kühlerhaube gelegt und schon kann eingedeckt werden. Das Camp hat uns ein reichliches und gutes Frühstück mitgegeben, ökologisch verpackt ohne Plastikabfall.
Gestärkt setzen wir unsere Pirschfahrt fort und sehen u. a. Massai- und Ugandagiraffen, Warzenschweine, verschiedene Antilopen.... Am Mara Fluß können wir aussteigen und Flusspferde sowie ein riesiges Krokodil beobachten.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause im Camp brechen wir am Nachmittag nochmals zu einem Game Drive auf. Wir begegnen noch einmal der Löwenfamilie vom Vormittag. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Leopard, der sich auf einen Baum ausruht. Wegen der am Nachmittag einsetzenden Regenschauer verschieben wir unser Buschdinner auf morgen.

7. Tag, 28.09.2019: Safarifahrten in der Masai Mara

Heute unternehmen wir weitere Pirschfahrten in der Masai Mara, kombiniert mit Besuchen bei den Massai. Bei der Morgenpirsch dominieren große Gnuherden in der sanften hügeligen Grassavanne das Bild. Ihre Zahl ist schwer zu schätzen aber es sind sicher mehrere Tausende. Außerdem begegnen wir einer weiteren Löwenfamilie mit 6 Jungtieren, Elenantilopen, Marabustorch, Riedbock ....Und dann haben wird das Glück Geparden beobachten zu können. Es sind fünf Jungtiere, die derzeit zusammenleben. Da dies nicht oft vorkommt, sind sie auch Objekt wissenschaftlicher Studien.
Kenia ist bekannt für tolle Nationalparks und Reservate. Aber Kenia ist viel mehr als das. Deshalb nehmen wir uns auch die Zeit für andere Themen. Unser Besuch im Ol Malaika Children Camp ist ein Kontrastprogramm das uns tief bewegt. Hier leben derzeit 36 Mädchen die vor Zwangsheirat im Kindesalter geflüchtet oder von der Beschneidung betroffen sind. Obwohl die Beschneidung von Frauen in Kenia verboten ist, erfahren wir wie groß dieses Problem immer noch ist. Kim leidet diese Einrichtung und sorgt dafür, dass die Kinder sowohl eine Schulausbildung als auch das Rüstzeug erhalten, um selbstbewusst ihre Zukunft gestalten zu können. Wir unterstützen dieses Projekt spontan mit einer Spende. Die Mädchen zeigen uns ihre Zimmer und einige Zeit sitzen wir mit Ihnen zusammen. Dabei singen sie für uns Lieder und basteln für jeden ein Perlenarmband, welches wir morgen überreicht bekommen werden.
Nach der Mittagspause besuchen wir ein Masaidorf. Die Fahrt dahin nutzen wir für weitere Tierbeobachtungen (Tüpfelhyänen mit drei Jungen und Strauße). Bei den Massai werden wir mit einem Wilkkommenstanz begrüßt und in das Runddorf geleitet. Hier folgen weitere Tänze - die Frauen tanzen für Regen und Fruchtbarkeit und die Männer führen einen Kriegstanz auf. Bei der traditionellen Art Feuer zu entfachen, müssen Sie allerdings noch etwas üben. Wir bekommen auch die Gelegenheit, einen Blick in eine Hütte zu werfen. Die Hütten sind aus einer Mischung von Kuhdung und Lehmerde errichtet und relativ flach. Innen befindet sich eine Feuerstelle und es ist sehr dunkel, da sich in den Wänden nur kleine Öffnungen befinden. Bei den Souvenirs ist mit uns kein Geschäft zu machen, die treffen nicht so unseren Geschmack.
Unser Abendessen haben wir exklusiv im Busch, als sogenanntes „Buschdinner" in der Nähe des Camps. Bei Lagerfeuer sowie Kerzenschein am Tisch sitzen wir gemütlich zusammen und lassen uns das Barbecue schmecken. Im Hintergrund wachen Massai, dass uns keine Wildtiere überraschen.

8. Tag, 29.09.2019: Fahrt zum Naivasha–See

Hier im Mara Bush Camp könnten wir noch längerer Zeit verweilen, aber heute heißt es sich zu verabschieden. Beim Verlassen der Masai Mara sehen wir ein Flusspferd auf der Wiese, Tüpfelhyänen mit Beute und drei Löwinnen. Am Ausgangstor der Masai Mara begegnen wir den Mädchen von gestern aus dem Ol Malaika Children Camp. Sie überreichen uns die von ihnen angefertigten Perlenarmbänder. Über Narok und gut ausgebaute Straßen erreichen wir mittags den Naivasha See. Unsere Lodge befindet sich am Südufer das etwa 1.900 m hoch gelegenen Sees. In der weitläufigen Anlage halten sich verschiedene Wildtiere wie Wasserböcke, Zebras, Kolobusaffen, Giraffen und Meerkatzen auf. Und nachts, so sagt man uns, kommen die Flusspferde aus dem See um auf der Wiese zu fressen. Entsprechend gilt es, die Sicherheitshinweise zu beachten und nach Einbruch der Dunkelheit nur noch in Begleitung eines Guides in der Anlage unterwegs zu sein. Den Nachmittag nutzen wir für einen geführten Spaziergang auf der Halbinsel Crescent Island. Bei dieser Fußsafari begegnen wir Giraffen, Wasserböcken, Impalas, Zebras, Gnus und verschiedenen Seevögeln wie dem Fischadler. Von einer Anhöhe können wir die Halbinsel gut überblicken: der Naivasha See, der Krater des Longonot (2777 m) und die Berge am Hell´s Gate, also unser morgiges Ziel, sind zu sehen.
Am Abend stoßen wir mit einem Amarula auf das Bergfest an...und lassen uns vom Guide, bewaffnet mit einem Stock, zur Unterkunft begleiten.

9. Tag, 30.09.2019: Safari im Hells Gate–Nationalpark – Bootsfahrt auf dem Naivasha–See

Bei idealen Bedingungen, das heißt Windstille und Sonnenschein, unternehmen wir am Morgen eine mehr als einstündige Bootsfahrt auf dem Naivasha See. Wir sind mit zwei kleinen Booten unterwegs um Vögel zu beobachten. So sehen wir Zwergkormoran, Goliathreiher, Riesenfischer (Giant Kingfisher, größter Eisvogel Afrikas) sowie und Graureiher. Besonders erwähnen möchte ich die Pelikane, die an einem Fischerboot schon auf Beute lauern sowie die schwarzweißen Fischadler. Unserer Bootsführer haben frische Fische für die Adler dabei. Es ist ein tolles Schauspiel, wenn sich der Fischadler seine Beute holt - eine Herausforderung für Fotografen. Neben all den Vögeln können wir auch zahlreiche Flusspferde im See sichten. Da sehen sie so harmlos und friedlich aus. Aber man sollte besser einen gehörigen Abstand einhalten.
Anschließend besuchen wir den Hells Gate Nationalpark. Seine höllisch steilen Wände gaben dem Park seinen Namen. Gestein und Lavafelsen wie der Fishers Tower (der wo Kletterer drauf sind), Central- und Paramount Tower sowie die senkrecht abfallenden Felswände zeugen von einer bewegten geologischen Vergangenheit. Dekoriert wird dieses beeindruckende Landschaftsbild mit Wildtieren wie Giraffen, Grantgazellen, Zebras,... Während einer kurzen Wanderung zeigt uns Guide Peter Vulkangestein und erläutert Pflanzen wie die Flüster-Akazie mit 10 Zentimeter langen Dornen. Vom Aussichtspunkt haben wir einen schönen Blick in die tiefe Schlucht und auf den Paramount Berg.
Heute gönnen wir den Fahrern und uns selbst einen freien Nachmittag. Das weitläufige Gelände der Lodge bietet viele Gelegenheiten für Tier-/Vogelbeobachtungen.

10. Tag, 1.10.2019: Auf den Spuren von Karen Blixen – Fahrt zum Amboseli–Nationalpark

Am Morgen verlassen wir Naivasha und das Rift Valley. Von der stark befahrenen Passstraße öffnet sich ein weiter Blick in den ostafrikanischen Grabenbruch. Am Rande Nairobis kommen wir in eine Wohngegend für gut Betuchte. Hier besuchen wir das Karen Blixen Museum. 14 Jahre lebte die Baroness in diesem Haus und Filmszenen ihres Buches „Jenseits von Afrika" wurden hier ebenfalls gedreht. Während des Rundgangs hat man die eine oder andere Szene des Films wieder vor Augen. Im Haus befinden sich einige Jagdtrophäen ihres Mannes und von Denys. Besonders gefallen mir die von Karen Blixen gemalten Kinderportraits (Abdullah und ein Kikuyu Mädchen) im Speisezimmer. Auch die durch das Buch und den Film bekannten Ngong-Berge können wir von Karens Lieblingsplatz aus sehen. Nicht weit vom Museum entfernt, bleiben wir zum Mittag im Karen Blixen Coffee Garden. Unter einem in blauer Blüte stehenden riesigen Jacaranda-Baum genießen wir unser 3-Gang-Menü.
Bei nachmittags einsetzenden Regen setzen wir unsere Fahrt zum Amboseli-Nationalpark fort. Ein paar Wolkenlücken erlauben einen Blick auf Teile des Kilimandscharos, auch Schnee ist zu erkennen. Wir hoffen dass die Wolken bis morgen abziehen, damit wir den Kilimandscharo sehen können.

11. Tag, 2.10.2019: Safari im Amboseli–Nationalpark

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Tierbeobachtungen. Am Morgen ist es noch bewölkt doch kurz vor unserer Abfahrt 7:30 Uhr gibt der Kilimandscharo für ein paar Minuten den Blick frei auf seinen Gipfel - ganz großes Kino! Unsere morgendliche Pirschfahrt zeigt die große Vielfalt des Amboseli Parks: Zebraherden, Löwen mit Nachwuchs, Elefanten die unsere Piste queren, Giraffen, Grantgazellen, Riedbock, Strauß, Weißbartgnus, Büffel, Elenantilope, Flusspferde etc.... Dazu kommt die vielfältige Vogelwelt. Der gestrige Regen hat Seen geschaffen in denen sich Flamingo, Pelikan und Co wohl fühlen. Indes hoffen wir, dass sich der Kilimandscharo noch mal zeigen wird.
Während der Mittagspause sitzen wir auf unseren Zeltterrassen. Der Blick richtet sich nach Tansania im Süden. Dort steht der Kilimandscharo. Immer öfter geben die vorbeiziehenden Wolken den Blick auf den Gipfel frei. Traumhaft schön! Die Nachmittagspirsch bringt uns das berühmte Motiv - Elefant vor dem Kilimandscharo. Außerdem entdecken wir in der Ferne unruhige Tiere. Grund sind zwei Geparden, die durch die Savanne streifen. Am Ende des Tages sind wir angesichts der faszinierenden Naturerlebnisse am Fuße des Kilimandscharos glücklich und zufrieden.

12. Tag, 3.10.2019: Fahrt zum Tsavo–West–Nationalpark – Safari

Am Morgen zeigt sich der Kilimandscharo in seiner ganzen Größe, wolkenlos. Als hätten wir noch nicht genug Fotos gemacht, wird der höchste freistehende Berg der Welt weiter ins Visier genommen. Nach unserer Abreise folgen dann ungeahnte Zufälle: Elefanten vor Kili, Zebra vor Kili... mehr geht kaum. Nicht vergessen möchte ich die schöne Giraffengazelle (Gerenuk), die sich uns zeigt.
Vom Amboseli National Park bis zum Tsavo West Nationalpark ist es nicht weit. In Tsavo West verbinden wir den Weg zur nächsten Lodge mit einem Game Drive durch die hügelige abwechslungsreiche Landschaft, die von Vulkanen geprägt wurde. Vom letzten Vulkanausbruch vor ca. 200 Jahren ist noch ein riesiger schwarzer Lavastrom in der Landschaft sichtbar. Es ist das sogenannte Shetani Lavafeld (Shetani bedeutet Teufel oder Satan). Mittags erreichen wir unser nächstes Quartier innerhalb des Parks. Die Kilaguni Serena Safari Lodge hat eine exponierte Lage: an einem Hang befinden sich Restaurant und Zimmer mit Blick auf ein Wasserloch und die weite Landschaft mit Savanne, Hügeln, Bergen und den Kilimandscharo in der Ferne.
Unsere Nachmittagssafari führt uns zu den Mzima Springs. Unterwegs sichten wir vor allem Vögel wie Tokos, Grauer Wirker, Trappen und andere. An der Quelle Mzima Springs führt uns ein Ranger auf einem Rundweg am Wasser entlang. Neben der Quelle selbst sehen wir Krokodile und Flusspferde. Beim Abendessen richtet sich unser Blick zum beleuchteten Wasserloch. Da kommen immer mal Elefanten zum Trinken vorbei.

13. Tag, 4.10.2019: Tsavo–Ost–Nationalpark – Lugard–Wasserfälle

Wir genießen unser Frühstück mit einem grandiosen Panoramablick auf die Hügellandschaft, geprägt vom Grün der Akazien und dem rotbraunen Boden. In der Ferne klart der Kili auf, wir schätzen seine Entfernung auf ca. 100 km. Am Wasserloch tummeln sich Marabus. Wir setzen unsere Reise Richtung Tsavo Ost fort, zunächst als Pirschfahrt. Dabei sichten wir Papagei, Gabelracke, Kudu mit Nachwuchs, Singhabicht, Dikdiks, Giraffen, Raubadler. Am Rand der Piste halten sich Elefanten mit Jungtieren auf, die wir aus nur wenigen Metern Entfernung beobachten können.
Über die Fernstraße Mombasa Nairobi verlassen wir Tsavo West und kommen zum Tsavo Ost Nationalpark, dem größten Nationalpark Kenia. Eigentlich sind wir nur auf dem Weg zu unserer Lodge, entdecken aber während der Fahrt zunächst einen Leoparden mit seiner Beute auf einem Baum und anschließend noch einen Geparden.
Nach der Mittagspause in unserer Lodge brechen wir zur Nachmittagspirschfahrt auf und treffen alte Bekannte: Riesentrappe, Zwergfalke, Giraffen Gazellen, Dikdik und viele Tokos. Jackson entdeckt einen Milchuhu und zum Abschluss kommen noch rote Elefanten vor die Linse :-).

14. Tag, 5.10.2019: Tsavo–Ost–Nationalpark – Safarifahrt

Wir bleiben heute den ganzen Tag im Tsavo Ost Nationalpark. Ziel unserer Morgenpirsch ist der 40 km entfernte Galana Fluß am Yatta Plateau. Bei den Tierbeobachtungen fangen wir erst einmal klein an - mit Schnecken (wer kann schon sagen, dass er auf Safari Schnecken beobachtet hat!) und Sandhühnern, stoßen dann aber schon bald auf die roten Elefanten, welche vom Lateritstaub rot gefärbt sind. Auch die Zebras tragen statt weiß den rotbraunen Farbton des Bodens. Am Galana Fluss halten wir zunächst am Crocodile Point. Der Aussichtspunkt hält auch was er verspricht - mehrere Krokodile liegen am Fluss. Außerdem halten sich hier noch mehrere Flusspferde auf. Ein Stück flussaufwärts gehen wir zu den Lugard Wasserfällen, benannt nach seinem englischen Entdecker. Es sind keine spektakulären Wasserfälle, aber mit den interessanten Gesteinsformationen ergibt sich ein schönes Landschaftsbild. Auf der Rückfahrt begegnen wir nochmals Elefanten, drei Bullen die nacheinander unsere Piste queren.
Als wir am Nachmittag noch einmal zur Pirsch aufbrechen, zieht der Regen vom Mittag ab, so dass wir wieder gute Bedingungen haben. Auch jetzt gibt es tatsächlich noch Neuentdeckungen für uns: Hornraben, den Fasanen ähnlichen Gelbkehlenfrankolin, und ein ganz selten anzutreffender Luchs, auch Karakal genannt. Dazu verschönert ein Regenbogen das Landschaftsbild.
Am letzten Abend im Nationalpark bedanken wir uns bei unseren lieben Fahrern Caleb und Jackson mit einem guten Trinkgeld. Sie haben unsere Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen.

15. Tag, 6.10.2019: Fahrt nach Nairobi – Rückflug nach Hause

Es ist unser letzter Tag in Kenia. Die Strecke von der Lodge bis zum Parkausgang nutzen wir für eine letzte Pirschfahrt. Dabei können wir Giraffen, Wasserböcke und Gazellen beobachten. Besonders möchte ich das schöne Motiv eines Nilwaran auf Termitenhügel (nur Team Jackson), die Büffelherde und einen Geparden in größerer Entfernung erwähnen. Am Mdanda Rock halten wir, um Klippschliefer zu beobachten und nach einem kurzen Aufstieg die Aussicht über die weite Savanne zu genießen. Wie zum Abschluss bestellt, quert eine Elefantenfamilie von 8 Tieren ganz nah unsere Piste (Team Jackson).
Beim Verlassen des National Parks fällt mir am Tor noch einmal der Leitspruch von Tsavo Ost auf. Dieser lautet „Theatre of the wild", zu Deutsch „Theater der Wildnis". Das stimmt und das können wir von allen Parks, die wir besucht haben so auch sagen.
Nun befinden wir uns auf dem Weg nach Nairobi, Anfangs- und Endpunkt unserer Rundreise. Damit endet eine wunderschöne, erlebnisreiche Reise. Unseren Freunden und Bekannten zu Hause werden wir von faszinierenden Tierbeobachtungen, der grandiosen Landschaft am Kilimandscharo und sehr freundlichen Gastgebern berichten. Nicht zu vergessen ist das ernste Thema der Masai-Mädchen. Nochmals einen ganz herzlichen Dank an unsere lieben Fahrer Caleb und Jackson, die diese Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Es ist kaum zu glauben, dass sie sich ihre guten Deutschkenntnisse im Selbststudium angeeignet haben.
Ich möchte Euch allen danken für eine sehr schöne gemeinsame Zeit. Ich freue mich auf ein Wiedersehen unserer Gruppe in Löbau. Bis dahin bleibt gesund und alles Gute.
Frank

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war für uns ein tolles Erlebnis.Im vierten Anlauf haben wir endlich den Kili gesehen,das muß an unserem Reiseleiter gelegen haben! Die Fahrer Caleb und Jackson haben ebenfalls alles getan um diese Reise zu einem vollen Erfolg zu machen.Es war eine der schönsten Reisen die wir erlebt haben. Vielen Dank noch einmal an unseren Reiseleiter Frank und die gesamte Gruppe. Werner u. Christel aus Zwickau

Martin Christel
14.10.2019