Reisebericht: Mittelmeer–Kreuzfahrt für Singles & Alleinreisende

07.10. – 14.10.2012, 8 Tage Barcelona – Neapel – Rom – Cannes – Palma de Mallorca – Barcelona


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Abwechslungsreicher hätte diese Reise nicht sein können - für jeden war etwas dabei: Kultur und Sightseeing, Strand und Meer, Wellness und Entspannung, Unterhaltung und Entertainment. Eine Woche war viel zu kurz, um alle Annehmlichkeiten des Schiffes auszuprobieren. Einige von uns sind mit Schlafmangel nach Hause gefahren und haben trotzdem nicht alles gesehen. Andere hatten schon am Seetag eine leichte Bräune und Erholung getankt.
Ein Reisebericht von
Mareen Scholz

07.10.2012 – Anreise


Ziemlich zeitig, eigentlich mitten in der Nacht, startet unsere Reise für die meisten ab der Haustür Richtung Flughafen.
Ab Leipzig, Berlin und Dresden fliegen wir nach Frankfurt und finden uns dann alle zusammen am Weiterfluggate.
Pünktlich starten dort unsere Maschine, auch wenn der ein oder andere die Schuhe in die Hand nehmen mußte, um rechtzeitig im Flieger zu sitzen. Aber wie sage ich immer - "Ende gut, alles gut!"
In Barcelona angekommen erwartet uns schon unser Fahrer, der uns zum Schiff bringt. Mit einer kostenloses Stadtrundfahrt hatte allerdings keiner gerechnet, denn Barcelona war aufgrund eines Radrennens zu großen Teilen gesperrt und so dauerte der Transfer zum Hafen länger als gedacht.
Endlich angekommen, werden wir relativ schnell und unproblematisch eingecheckt und können unsere Kabinen beziehen.
Um 16:30 Uhr stand die obligatorische Rettungsübung an, die uns allen im Notfall das Leben retten soll. Wer dies vor lauter Aufregung verpasste, hatte am nächsten Tag die Möglichkeit, dies nachzuholen.
Den Abend lassen wir gemeinsam im Restaurant "Manhatten Room" ausklingen - bei einem wunderbarem Essen, aber mit -für uns ungewohnt- lauter Musik.

08.10.2012 – Seetag


Wer mochte, konnte gemeinsam mit der Gruppe im Restaurant "Taste" frühstücken oder auch einfach ausschlafen, denn heute steht der Seetag an und gibt allen die Möglichkeit, zu entspannen und zu entdecken.
Alle Probleme, Details oder Fragen rund um das Schiff und die Ausflüge klären wir heute gemeinsam, um dann entspannt den Tag zu geniessen.
Für 17 Uhr hatte wir einen exklusiven Schiffsrundgang mit Tanja reserviert und konnten uns somit einen Überblick schaffen, den Steuerraum durch ein Sichtglas sehen und einige Tipps und Hinweise dankend entgegen nehmen.
Ein schöner Tag mit tollem Wetter und wenig Seegang lies alle an Bord ankommen. Das abwechslungsreiche Animations- und Unterhaltungsprogramm hielt für alle etwas bereit.
Ein gemeinsames Abendessen wurde schon heute zum Ritual - keiner mußte allein essen, sondern konnte sich zur Gruppe gesellen, Mitreisende kennenlernen und erste Kontakte knüpfen.
Um 22 Uhr lud dann die Blue Man Group mit ihrem ungewöhlichen Programm im Epic Theater ein - laut, bunt und extravagant.

09.10.2012 – Neapel


Schon in den frühen Morgenstunden erreichten wir Neapel. Diese Stadt, deren Hafen in Fußnähe liegt, ist die drittgrößte in Italien und bildet eine ungewohnte Mischung aus schönen historischen Gebäuden, häßlichen Wohnblocks und schmutzigen Plätzen.
Nichts desto trotz lädt hier die Altstadt und viele schöne Gassen zum Verweilen ein.
Wer mochte, konnte an diesem Tag einen Ausflug nach "Pompeji" oder "Capri, Sorrent und Pompeji" buchen.
Der Großteil der Gruppe hatte Pompeji gewählt und so startete unser Halbtagesausflug gut organisiert mit unserem charmanten und charismatischen Reiseleiter Vito.
Pompeji - inzwischen eine der interessantesten Ausgrabungsorte der Welt, beigeistert mit seinen Gassen und Straßen, gut erhaltenen Wasserkanälen und Thermen, Tempeln und einem Bordell.
Doch bleiben uns auch nicht verschlossen, dass offentsichtlich Gelder fehlen. Mit 44 Hektar freigelegter Ausgrabungsfläche ist Pompeji die größte bekannte Stadtruine der Welt, aber wahrscheinlich damit auch die teuerste und größte Baustelle der Welt.
Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder die Epic und so konnte jeder noch einen wunderschönen Nachmittag in Neapel oder an Bord des Schiffes verbringen.
Nach dem gemeimsamen Abendessen lade ich heute alle in die Eisbar ein - die einzige echte Eisbar auf hoher See. Hier misst man eine Temperatur von -8 °C. Alles ist aus geforenem Eis - die Gläser, die Sitze, die Bar  - in einem warmen Poncho nebst lebensgroßen Eisstatuen schlürfen wir einen eisigen Wodka. Ein Erlebnis!

10.10.2012 – Rom


Bei Sonnenaufgang legt unser Schiff in Civitavecchia an.
Nach einer kleinen "Koordinationsreise" zum Bus kann es endlich Richtung Rom losgehen. Etwa 1,5 Stunden Fahrt liegen vor uns mit abenteuerlichen Toilettenstopps - eben typisch italienisch.
Unsere Reiseleiterin Viviana erwarte uns schon und zeigt uns dann das Antike Rom.
Vorbei an der Pyramide zum Kolosseum startet unsere Entdeckunsgtour und überrascht alle die, die noch nie im Rom waren. Alles liegt nah beieinander: alt neben neu, römisch neben modern. Unerbitterlich steht das Kolosseum seit 80 n. Chr. als das Wahrzeichens Rom. Heute wird das Kolosseum übrigens als Mahnmal gegen die Todesstrafe genutzt - und immer 48 Stunden lang angestrahlt, wenn ein Staat die Todesstrafe abschafft. Leider passiert das selten.
Das Forum Romanum - einst das wirtschafltliche, religiöse, kulturelle und politische Zentrum der Stadt liegt fast versteckt in einer Senke.
Besonders beeindruckend muss das wohl abends sein, wenn die antiken Tempel, Säulen und Bauten angestrahlt werden.
Weiter geht es per Fuss zum Kapitol - Michelangelos Platzanlage mit dem Reitermonument Marc Aurels.
Unser Stadtrundgang endet am Piazza Venezia - einem der zentralen Plätze in Rom.
Nun haben wir noch etwas Freizeit und können bequem per Fuss zur Spanischen Treppe, dem Trevibrunnen oder einfach in einem italienischen Cafe einen leckeren Cappucchino geniessen.
Mit unserem Bus machen wir dann noch einen "Abstecher" zum Vatikan - Menschenmassen und Busse in zwei Reihen erwarten uns. Dieser Zwergenstaat mit 0,44 Quadratkiometer Fläche und ca. 990 Einwohnern ist der kleinste Staat der Welt. Leider ist weder Zeit noch Platz, den Petersdom oder die Vatikanischen Gärten zu besuchen. Das ist ein Nachteil bei einer Kreuzfahrt - man kann überall nur schnuppern!
Beeindruckt, aber auch fussmüde reisen wir aus Rom ab - und bin mir sicher, dass einige wieder kommen werden!

11.10.2012 – Pisa und Lucca


Etwas durchwachsen und bedeckt empfängt uns heute Livorno. Aber wenn Engel reisen ...
Zuerst besuchen wir mit unserer Reiseleiterin Anna das bezaubernde Städtchen Lucca.
Ein Traum für Frauen - viele Gassen mit wundervollen Läden, italienische Schuhen, Taschen, Schmuck ... und für die Männer gibt es auch ab und zu ein paar kleine Cafes mit Bier!
Wir starten in Lucca am Palazzo Pfanner, einer wunderschönen Villa, vorbei an der San Michele in Foro zur Piazza dell Anfiteatro. Dieser Platz bezaubert durch den Charme eines alten Amphitheaters, was umgebaut wurde und nun mit kleinen Lädchen und Häusern begeistert.
Der Komponist Giacomo Puccini hatte in Lucca sein Geburtshaus und scheint die Italiener auch heute noch mit viel Stolz zu erfüllen. So sind nicht nur seine Werke, wie" Madama Butterfly" oder "La Bohemia" bekannt, sondern auch durch seine Liebeleien und Verhältnisse ist er noch heute DAS Gesprächsthema.
Schweren Herzens verlassen wir Lucca und machen uns auf den Weg zu unserer Weinverkostung!
Mit Leckereien wie Salami, Brot, Olivenöl und (zu) vielen verschiedenen Weinen, Grappa und Mandelgebäck lockert sich sichtlich die Stimmung. Ein Mittagessen, was alle genossen haben!
Gestärkt, vielleicht auch leicht beschwipst, fahren wir weiter nach Pisa.
Dort besichtigen wir vor allem den schiefen Turm von Pisa.
Nicht jeder wagt den Aufstieg der vielen Stufen. Mit 3.97 Grad Neigung war allerdings nicht nur der Wein an einer verzerrten Wahrnehmung schuld!
Ein schöner Blick mit bewölktem Himmel eröffnete sich uns ganz oben.
Passend auf der Heimreise zum Schiff beginnt es in Strömen zu regnen. Doch wir sitzten auf dem Trockenen und freuen uns auf ein leckeres Essen an Bord und das tolle Unterhaltungsprogramm.
Legends in Concert, Spanisches Ballett, Komödien, Tanzwettbewerbe und vieles mehr erwartet uns. Oder auch ein ruhiger Abend an Deck bei einem Cocktail und frischer Seeluft.

12.10.2012 – Cannes


Heute setzten wir das erste Mal mit kleinen Tenderbooten über. Der eine genießt schon diese Überfahrt, der andere zählt inzwischen mal die Plätze im Tenderboot, welche im Notfall unsere Rettungsboote sind. Sind auch wirklich genügend Plätze da?
In Cannes kann man den Strand gut erreichen und einen schönen Tag in der Stadt verbringen oder einen der angebotenen Ausflüge buchen - "Monaco & Monte Carlo", "Höhepunkte von Nizza" oder "Golden Corniche & St. Raphael".
Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Ich starte mit vielen Gästen nach Monaco - das Land der Reichen und Schönen.
Durch das schöne Nizza, vorbei an der malerischen Küste erreichen wir den Zwergenstaat.
Vorbei an den Privatgemächern der Fürstin Caroline und Stefanie bestaunen wir als erstes die Kathedrale, in der fast alle Fürstenhochzeiten und Begräbnisse stattfanden. Das Grab von Fürstin Gracia Patricia ist sicherich bis heute das berühmteste der Grimaldifamilie.
Kleine Gassen führen uns zum Fürstenpalast und wir lauschen der Geschichte der Grimaldis, die sich Monaco verbrecherisch den Fürstentum Monaco im 13. Jahrhundert zurückerobert haben.
Anschließend ging es nach Monte Carlo. Auf der Formel-1-Strecke versuchte sich der Bus in einer Rennfahrt, doch leider gab es Ampeln und einen kleinen Verkehrsstau, der dies unterband.
Entlang der bekannten Haarnadelkurve am Fairmont Hotel stiegen wir zum Casino auf.
Das wohl berühmteste Casino der Welt überzeugte mit einem herrschaftlichen Gebäude und prunkvollen Autos in der Einfahrt. Jedoch war ich persönlich überrascht von der Größe im Innenraum - da hätte ich mir mehr als einen Raum mit den "üblichen" Spielgeräten vorgestellt. Trotzdem lohnte sich dieser Ausflug. Wir beschlossen einstimmig, wenn wir mal reich sind, kommen wir bestimmt wieder.

13.10.2012 – Marseille


Der einzige Tag, der wirklich zeitig startete, war in Marseille.
Schon um 7 Uhr mußten alle Gäste, die den Ausflug "Marseille und Avignon" gebucht hatten, bereit stehen. Doch das lohnte sich sehr, denn so wurden wir mit einem beleuchteten Marseille belohnt, vorbei am alten Hafen erreichten wir die Küste mit einem wunderschönen "Sonnenaufgang".
Nachdem wir durch enge Strassen etwas außerhalb von Marseille die Notre Dame de la Garde errreichten, eröffnete sich nach einigen Treppenstufen und einem steilen Aufstieg ein fantastischer Blick über Marseille. Sicherlich ist das auch einer Hauptgründe, warum man hier her kommt. So hat man schon viele schöne Kirchen während der Reise gesehen.
Weiter ging es dann nach Avignon - zur "Stadt der Päpste".
Hier lebt noch das Mittelalter - kleine Gassen, der Papstpalast, alte Gemäuer und Kirchen lassen erahnen, wie es hier vor Jahrhunderten aussah.
So zählen heute noch der Papstpalast, die Kathedrale von Avignon und die Brücke " Pont St. Bénézet" zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Begeistert, müde und auch traurig geht es am frühen Nachmittag wieder zurück zum Schiff, denn heute ist der letzte Abend an Bord!
Als Abschluss haben viele in "Cirque Dreams" reserviert und wir können bei mäßigem Essen, aber einer sensationellen Vorstellung mit Stil, Kunst und Können den letzten Abend wunderbar verbringen! Was für eine Darbietung auf engsten Raum!

14.10.2012 – Barcelona


Heute heißt es Abschied nehmen von der Norwegian Epic!
Unsere Koffer sind alle am Abend zuvor abgeholt worden und wir müssen diese heute nur vom Band nehmen.
Unsere örtliche Reiseleiterin Susanne erwartet uns schon und zeigt uns "ihr" Barcelona.
Entspannt und für uns ungewohnt langsam geniessen wir bei tollem Wetter diesen Tag. Dei ewige Baustelle Sagrada Familia beigeistert uns und läßt uns darüber nachdenken, wieder hierher zu kommen. So viele Details lassen sich bei einem einzigen Besuch nicht erfassen.
Weiter gehts vorbei an den berühmten Gaudihäusern zur Santa Mari del Mar, eine der größten gotischen Kirchen in Barcelona. Doch weit interessanter und mitreißender war der Folkloretanz auf dem Platz vor der Kirche, der alle begeisterte und ein schöner Zufall war.
Per Pedes liefen wir vorbei am Palacio Real Mayor, an dessen Treppe angbelich Christopher Kolumbus vom spanischen König empfangen wurde, als dieser aus Amerika zurückkam.
Nun passieren wir bei einem gemütlichen Spaziergang eine Sehenswürdigkeit nach der anderen - den Palau de la Generalitat, das Rathaus, den Placa Reial und die Las Ramblas mit der Kolumbusstatue.
Als schönen Abschluss fahren wir mit dem Bus zum Pueblo Espanol - das "Klein-Spanien". Dieses Freilichtmuseum überzeugt uns nicht nur wegen des leckeren Essens nach spanischer Art, sondern vor allem durch die verschiedenen Regionen Spanien, die hier überall repräsentiert werden. Kleine Geschäft und Gassen, Blumen und weiße Mauern, Plätze und Häuser bieten viel Sehenswertes.
Doch leider müssen wir dann doch irgendwann zum Flughafen.
Schade, viel zu kurz waren unsere Tage und Nächte an Bord und an Land!
Vieles werden wir hoffentlich noch einmal sehen!
Alles Gute, noch viele schöne und unvergessliche Reisen wünscht
eure Mareen Scholz!

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