Reisebericht: Einmalige Reisekombination Hamburg – Queen Mary 2 – London

28.08. – 02.09.2016, 6 Tage Reise Hamburg – Southampton – Windsor – London


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Die einmalige Reisekombination beginnt mit der Busanreise nach Hamburg und dem Musicals "Liebe stirbt nie". Dann geht es per Schiff - mit der Queen Mary 2! - nach Südengland und zuletzt nach Windsor. Per Flug erreichen wir wieder Deutschland.
Wir wollen auf die Königin der Meere! Wir wollen aber nicht gleich bis New York und dabei Zeit verplempern. Eine Kurzreise soll es aber auch nicht sein, deshalb stimmen wir uns mit einem zweitägigen Besuch von Hamburg auf die die Überfahrt mit der Queen Mary 2 nach Southampton ein und verabschieden uns von England mit einem prüfenden Blick in die Magna Carta Libertatum in Salisbury und einem Besuch der Queen in Windsor oder London.
Ein Reisebericht von
Dr. Uwe Lorenz
Dr. Uwe Lorenz

28.08.2016: Anreise nach Hamburg und "Die Liebe stirbt nie"

Unsere Anreise mit dem Bus nach Hamburg startet bei Sonnenschein, begleitet uns mit Schwüle und endet rechtzeitig am Eingang unseres Hotels Hafen Hamburg genau zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Hitze der letzten Tage in einem heftigen Gewitter entlädt. Trotz der Neigung zu starken Regengüssen nutzen wir die perfekte Lage des Hotels, um noch einen Spaziergang zu den Landungsbrücken zu unternehmen und zu Abend zu essen. Dann gehen wir gemeinsam die wenigen Schritte zum Operettenhaus. Wir erleben das Musical „Liebe stirbt nie - Phantom der Oper II" von Andrew Lloyd Webber, Glenn Slater, Charles Hart und Ben Elton. In der Pause sind wir schon sehr bewegt von den schönen Melodien und den raffinierten Bühnenbildern, warten die Uninformierten unter uns auf ein schönes happy end und sind dann doch erschüttert und bewegt von dem tragischen Ende der von zwei Herren und einem minderjährigen Sohn - wer ist denn nun sein Vater? - geliebten Christine. Diejenigen, die nach dem Musical nicht gleich ins Hotel gehen, finden dann bei Bummel auf der sündigen Meile bestätigt: Liebe stirbt nie!

29.08.2016: Stadtrundfahrt, Miniatur–Wunderland und Kieztour in St. Pauli


Das abgekühlte Wetter tut uns gut bei unserer heutigen Stadtrundfahrt, die wortgewaltig, informativ und, von Kalauern gewürzt, durch den blonden „Hamburger Jung", Jörn, unseren Stadtführer, moderiert wird. Wir können uns nicht vorstellen, dass man in zwei Stunden mehr von Hamburg sehen und erfahren kann als auf dieser einmaligen Rundfahrt. Uns begeistert insbesondere das Ausmaß der Hafenanlagen Hamburgs und wir können die Funktion und Bedeutung für die Wirtschaft und das Leben der Stadt und des ganzen Landes nur erahnen. Anschließend besuchen noch die meisten Gäste das Miniatur Wunderland, um u.a. zu erleben, dass die Elbphilharmonie en miniature schon eröffnet ist und bespielt wird. Wir laufen zu Fuß oder fahren mit dem Bus zum Hotel zurück.
Zum Abend hin treffen wir uns noch einmal zu einem geführten Rundgang durch den Kiez, wie hier der Stadtteil Sankt Pauli genannt wird. Wir werden von Basti, einem Bewohner von St. Pauli, sehr beherzt und mit viel Achtung für seinen Stadtteil und die dort wohnenden Menschen geführt: auf der Reeperbahn mit vielen Informationen zur Polizeiarbeit (Davidwache), durch die Davidstraße, an der Herbertstraße, die vor der Nazizeit Heinrichstraße hieß, vorbei, dann auf den Hans-Albers-Platz, am Silbersack vorbei zum urigen Hein-Köllisch-Platz. In der urigen Eckkneipe Holstenschwemme genehmigen wir uns ein Bierchen und Likörchen, um danach wieder zur Reeperbahn zurück zu laufen und am Beatles-Platz mit einem Blick in die Große Freiheit die Führung zu beschließen. Die meisten begeben sich auf den kurzen Weg zurück zum Hotel, um sich dort entweder einen Absacker zu genehmigen oder gleich die Nachtruhe zu finden.

30.08.2016 Einschiffung auf der Queen Mary 2, Ausfahrt bis Cuxhaven und Beatles Expirience

Um 11 Uhr verlassen wir unsere Zimmer und verladen wir unsere Sieben Sachen im Bus. Dann geht es runter zu den Landungsbrücken. Mit einem Glas Wackerbarth Sekt in der einen und einem Fischbrötchen in der anderen Hand versuchen wir die Queen Mary 2 von weitem am Terminal Steinwerder auszumachen. Voller Erwartungen steigen wir in den Bus, der uns zum Schiff bringt.
Im Terminal, welches von den 15 Etagen der Königin der Meere überragt wird, werden unsere Koffer hilfsbereit aus dem Bus geholt und reihen wir uns brav in die Schlange zum Einchecken ein. Trotzdem sind wir so zeitig an Bord und in unserer Kabine, dass wir noch fast 2 Stunden Zeit zum Erkunden und Bestaunen der Einrichtungen des Schiffs haben, bevor wir zur Seenotrettungsübung gerufen werden. Dann ertönt dreimal das ohrenbetäubende Schiffshorn beim Ablegen. Viele von uns stehen auf dem Lookout des obersten Decks begleiten fast 2 Stunden die Vorbeifahrt an Hamburg, an den Vororten Hamburgs und den villengesäumten Hängen des Elbufers. Wir winken den Farewell-Sängern und tausenden Grüßenden, die am Ufer stehen und dem Schiff die Ehre erweisen.
Nach dem Abendessen im Buffet-Restaurant Kings Court geht es noch ins Royal Theater zur Beatles Experience, die uns zurück in die 60er Jahre versetzt und von präzise spielenden, singenden und die Beatles imitierenden Musikern gestaltet wird.

31.08.2016 Seetag? – ganz und gar nicht langweilig!

Wir erleben nach dem Frühstück eine Führung, die uns die Einrichtungen des Schiffs zeigt und in die 176 Jahre alte Geschichte der Cunard Gesellschaft einführt. Gegen Mittag lernen wir im Planetarium viel über den Sternenhimmel und die aktuellen Forschungen der Astronomie und Weltraumerkundung kennen. Am Nachmittag treffen wir uns zu einem Vortrag über die 175-jährige Geschichte der Cunard-Reederei und der Transatlantik-Linien, die u.a. auch mit den tragischen Schicksalen solche stolzen Schiffe wie der Lusitiania und der beiden Laconias verbunden ist. Am späten Nachmittag geben wir uns very british zur Tea Time im Queens Room - mit klassischer Violinen-Musik, Tee und kleinen Stückchen Kuchen.
Unser Abendessen nehmen wir gut gekleidet im Restaurant Britannia ein. Wir werden gut bedient von flinken Kellnern und genießen auch noch ein Gläschen Prosecco auf Kosten der Reederei, die uns am Vormittag mit falschen Papieren zur Ausschiffung verwirrte. Am Abend blieb dann noch Zeit für die Teilnahme an der musikalischen Show im Royal Theater.

01.09.2016 Aussschiffung in Southampton, Salisbury, Stonehenge, Windsor

Die Ausschiffung im Hafen Southampton ist eine Massenbewegung, um die man sich nicht drücken kann, wenn man wieder festen Boden unter den Füßen haben möchte. Im Hafen finden wir unseren Bus, der uns dann ins malerische Städtchen Salisbury bringt. Wir werden von unserer Stadtführerin Sarah erklärend und orientierend durch die schon von den Römern gegründete Stadt geführt, bevor wir uns der architektonisch und historisch bedeutsamen Kathedrale zuwenden. Die 1258 geweihte Kirche gilt als Vorbild und Idealtyp frühgotischen englischen Kirchenbaus und beeindruckt mit dem höchsten Kirchturm (123 Meter) Englands. Im Inneren der Kirche haben wir Gelegenheit zur Besichtigung eines der vier noch erhaltenen Originale der Magna Carta Libertatum, des Gesellschaftsvertrages zwischen König Johann Ohneland und dem englischen Adel aus dem Jahr 1215, der heute als Geburtsurkunde der westlichen Demokratie und des Parlamentarismus betrachtet wird. Die Mittagspause genießen wir bei Sonnenschein - mit einem Bummel durch die Geschäfte Salisburys oder in einem Straßenrestaurant.
Mit dem Bus geht es dann einige Kilometer weiter nach Stonehenge, der in der Jungssteinzeit (Neolithikum) entstandenen Kultstätte, die heute noch so viele Fragen aufwirft. War es nun eine religiöse Stätte, eine astronomischen Beobachtungsstätte, ein Versammlungsplatz oder alles zusammen? Unser Audiogerät gibt uns zumindest Hinweise zu den möglichen Funktionen der Anlage, ihrer Anordnung und Bauweise. Wir genießen dabei mindestens einen sonnigen und entspannten Spaziergang mit hunderten anderen Touristen aus aller Welt.
Am späten Nachmittag geht es dann mit dem Bus bis ins Städtchen Windsor, wo wir unser kleines, typisch englisches, Hotel Adelaide beziehen. Es liegt nur ein paar Gehminuten vom Zentrum Windsors entfernt und nur wenige Meter vom Long Walk zwischen dem Schloss Windsor und der Pferderennarena (Racecourse) Ascot. Im winzigen Ballroom des originellen Hotels genießen wir ein schmackhaftes 3-Gang-Menü und probieren die Herren verschiedene lokale Biere, von denen eines - das Thatcher Cider - zumindest nicht geschmeckt hat.
Deshalb zieht es fast alle noch zu einem Spaziergang - und einem weiteren Bier! - ins Altstadtzentrum am Windsor Castle. Wir sind begeistert von der romantischen Atmosphäre des mittelalterlichen Städtchens, den verwinkelten Gassen, dem restaurierten 150 Jahre alten Bahnhof und den Pubs mit reichlicher Auswahl lokaler und internationaler Biere.

02.09.2016 Windsor Castle oder London und Heimflug

Für den heutigen Tag konnten wir uns entscheiden zwischen der Besichtigung des Schlosses Windsor und einer Stadtrundfahrt durch London. Nach ereignisreichen Stunden treffen sich am frühen Nachmittag wieder alle und am Airport Heathrow starten wir zum Rückflug mit der BA nach Berlin-Tegel. Unser Bus für die Heimfahrt nach Sachsen und Thüringen holte uns aufgrund eines Staus verspätet ab, trotzdem kamen wir noch vor Mitternacht in unseren Heimatorten an.

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